dee Wachsamkeit Lord Ponsonby's und Herrn von Butenieff's 0 5 222
s eeg des Dobats stellt eine Vergleichung zwi⸗ schen der Inglischen und Franzoͤsischen Marine an. Zuerst be⸗ richtigt es verschiedene Angaben anderer Berichte und hebt be⸗ sonders hervor, daß man immer die Annahme des 8 adepen Budgeis zum Grunde lege, waͤhrend doch seitdem wichtige Ver⸗ anderungen eingetreten seven. Ein neues Lintenschiff „Juflexible von 90 Kanonen, sey in der Ausruͤstung begriffen, 2 Fregatten, zaa Maglcienne“ und „[Ertgone“, so wie einige andere Fahr, euge, die damals abgetakelt gewesen, seyen jetzt wieder in See gegangen. Ferner habe man alle Korvetten aufzuzäͤhlen vergessen, waͤhrend doch einige 30 Kanonen hätten. Auch seyen unter den 25 Lintenschtffen der Englaͤnder viele ganz unbrauchbar, z. V. die „Victerp“, der „San Josef“, „Lord Howe“, der „Ocean“, der „Magnikteene“ und der „Poitters“. Sodann macht dieses Blait darauf aufmerksam, daß ein bedeutender Theil der Cnali⸗ schen Seemacht zum Schutze der Kolonteen und des ausweértigen Handels verwendet werden muüsse, was bet Frankreich nicht der hall sev. Franukretch sey wegen seiner politischen und moralischen dacht der Gefahr der Coalitnen ausgesetzt; England diete da⸗ gegen sedr viele verwundbaxe Flecke. Aus dem allen solgert das vzaunte Biatt, daß die Kräfte beider Ratidnen sich wohl das Sichgewicht hHalten duͤrsten, oder daß fuͤr den Augenbleck gar das numerische Uebergewicht auf Seiten der Franzosen sev. Auch dedt es dervor, daß die Franzoͤsische Marine eine dei weirem goszede Anzadl neuer Schiffe desitze als die Englische, und daß
die neuen alle nach sedr soleden Mustern erbaut seyn. 1 Die Bitrer thellen heute medrere Briefe des Kriegs⸗Mi⸗ auders an den Marschal Valse mit, in denen dieser dee Fufrie dendenr der Reterung mir dem deendeten Feldzuge auespricht, md auch die Plbne des Marschalls füͤr den Herbst⸗Feldzug zu deüngen schetnt. Heeraus scheint wohl hervorzugehen, daß die Ge⸗ Aete von der Abderusung des Marschalls als grundlos zu be⸗ vrachten fünd. b Der Courrler francarts embült Folgendes: „Die radi⸗ Faie Parder deabüchtigte, durch ein ungeheueres Vanket einen oßen Dage der Franzönschen Revolution, die merkwuͤrdigen nüse des 10. August zu feiern. Sie wollte ihre Theorieen dackegen, edre Kräsde entfalten und unter den Augen des Publt⸗ kume cine Musderung dalten. Aber die Cretanisse, welche seit Anden Tagen mir solcher Schnelligkeit aufemander solgen, haben dae Maänner, welche die Bewegungen dieser Partei leiten, auf daee Mordwendegbect dingewtesen, nicht durch eine unzeitige De⸗ meomnstvatzon die Uedereimsteimmung zu stören, welche sich stillschwei⸗ Scad z dem unaobdäͤngegen Meinungen gegen die Drohun⸗ geduder dat. Das Banket ist vertagt worden.“
Großbrttanten und Irland.
Loadedn, 8 Aaz. Der Koͤntgin ertheilte gestern dem Ot⸗ nischen Bocschafter, Sederrd vdine Audtenz, um aus
dessen Honden den Schreiden des Sumttans entgegenzunehmen. Duee Vll zur Nopustrung des Thendadnwesens dat gestern
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Odeepanse der Kine Eoung erdahen Der Times desreicht in cinem Angrren Arcthel die gegen⸗ mese Lasge der Denge tn Das Stegel der Geschichre werd üder ein Klei
auf dae erremnsolrsche Frage fol⸗ e auf Unterdandtangen gedrückt werden, die vielleicht wichtiger send eis tegend weiche, dir seit zehn Jahren die pohttischen Ange⸗
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Ferderungen der vier Mächte nach am oder um den 21. Juhi
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Sprien seinem wegitmen Souve⸗ arürlt, Suman in seine Herrschaft wieder einge⸗ BurrergerHen der Syrüchen —2 ae. Beützungen des Pascha auf dellige Gränzen de⸗ — nd es ist nucht K desergen, daß Frankreich Europa für eine se hoffaungslose greifen wird. Es werd die Haltung annchmen, gewissermaßen in ähn icher Weise Band während der Ereignisse, welche dem Konagresse von
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2 abgencigt, Theil an Maßregein zu nehmen, weer anderen Mächten ohne seine Mirtwerkung de⸗ warden, aber gleichfalls nicht gewillt, einzuschreiten, wo derrkecs Imteresse auf dem Spiele steht. Dies ist die guͤn⸗ Ahernatre, worauf die ernstlichen Hoffnungen der Engli⸗ Oesterreichtschen Staatsmänner zweifelsohne gerichtet Mehmed An ist zugleich ein stoizer und kuͤhner Sol⸗ ir, wadurch er seine Macht auf einen so furcht⸗ n, mächte ihn zu einer verzweifelten Ver⸗
amntreiben. Die Sprache, welche er gegen „die idn ganz neuerlich gesehen, gefuͤhrt, Er 2ö nahe am Grabe, um zu
secines Schicksals ist gekemmen; er mag Sberschösen, der Hoffnung auf den Beistand
d, oder soger davon angetrieben. Er kann die
gebetenen Bedingungen in der Ueberzeu⸗ er nicht stark genug ist, Sprien zu rüch genug ist, Eurapa in Verwir⸗
im mmn gleicher Enrtschlossenheit sein betagter, obwohl nicht schwa⸗ 8 gschaale werfen und an der indemgen könnte. Dies ist für weiche die Corwention der 8 nicht zureichende Mittel auf⸗ i Sormen, wevon sehr enkstellte 8* . derden, mabrschemlich die Aesovotische Ar⸗ vmem wüüsfüchen Marsche nach Norden zuruͤckhal⸗ ver Srawas- Scdawanznürzs bderch cin kähnes Vordringen mndh Dder Küste ges Bosporus verlegt ist, wird
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en Curopas verwickeit dder vevändert Seir eint⸗ 5—8 — denn der Anfang derser Unterhandtungen kann Herrn von Brunnow in England verfolat rruße Dan der Erwägung, durch das verrinigte sis“, sagt er. ceinem
* 11n hat, ußland ein direktes Interesse im Fall eines czsus fo at, seine Truppen auf die Suͤdkuͤste des Schwarzen. — bringen wuͤrde. Diese Pläne sollen einen Theil der daeegf bilden, woruͤber die vier Maͤchte fruͤher uͤbereingekommen. blie⸗ sen sie nun die jetzige Besetzung Konstantinopels von Se⸗ 2 82 Russen ein oder nicht? Werden sie eine Kollision mit Fran⸗ reic hervorrufen oder nicht? Die erste dieser Fragen ist schon 8—2q tig genug, die zweite schließt den Frieden der Welt a uf das ernsteste verdammen wir den heftigen Ausbruch des Natlo⸗ nalstolzes und all den Lärm kriegerischer Nuͤstungen, der zu uns durch die Französische Presse gelangt ist. Eine Nation, die einen so hohen Rang unter den gesitteten Nationen einnimmt, sollte mit einer eben so civilisirten Natton in ruhigerem und friedli⸗ cherem Tone sprechen, als der ist, dessen sich die Halbbarbaren von Ka⸗ hirg oder Peking bedienen. Wenn wir von Frankreich in dieser Frage uns trennen, so ist dies kein Grund, die großen und zahlreichen In⸗ teressen zu zerreißen, wodurch wir jetzt und in Zukunft ehen so veretnigt mit jener Natton sind, wie wir es gestern waren. Wenn wir auf der anderen Seite seltsamerweise uns in diesem einzelnen Vertrage mit Rußland verbunden sehen, so ist dies kein Grund, unsere lange Ueberwachung seiner Plaͤne und unsere Protestatto⸗
gegenwaͤrtigen Handlungen kundgegebenen Geist bet Seite zu setzen. vmn Ge⸗ gentheile muß diese Wachsamkeit verdoppelt werden, um so mehr, wenn wir als Freund oder Feind mit ihm allein zu thun haben. Wir sind schon fruͤher mit Rußland Allianzen eingegangen, aus denen es alle Vortheile zog, die es suchte; wir haben fruͤher schon Schlachten gefochten, deren Beute ihm zu Theil geworden. Eng⸗ land ist nicht mehr geneigt, als es fruͤher war, die Russische Besetzung von Konstantinopel zu dulden; und wie groß die Verantwortlichket derer ist, welche einen so kuͤh⸗ nen Weg eingeschlagen haben, der zur Erlangung seines direkren Zieles füͤhrt, so zwingt diese Verantwortlichkeit sie doch, unter den schwersten und seierlichsten Verpflichtungen alle Anstal⸗ ten gegen die Moͤglichkett zu treffen, durch die desinttiven Resul⸗ tate hintergangen zu werden.“ Der mehrerwahnte Korrespondent der Morning Post wiederholte in den letzten Tagen nochmals seine Behauptung, daß Frankreich keine vorläͤufige Mittheilung von dem Traktat der vier Maͤchte empfangen habe. Als die Haupt⸗Triebfeder dieses Verfahrens erklärt der Korrespondent aufs neue den Lord Palmerston, der mit den letzten drei Franzoͤ⸗ sischen Botschaftern in bestaͤndiger Feindschaft oder Entfremdung gelebt und es dem Koͤnig der Franzosen nie habe verzeihen koͤn⸗ nen, daß er es verweigert, eine Armee zur Unterstuͤtzung der Kö⸗ nigin Regentin nach Spanten zu senden. Lord Palmerston hat indeß das gegen Frankreich beobachtete Verfahren in der vorgestri⸗ gen Unterhaus⸗Sitzung zur Genuͤge gerechtfertigt. „Ich bin weit entfernt“, faͤhrt jener Korrespondent fort, „Vorurtheile zu Gun⸗ sten unserer Gallischen Nachbarn zu hegen. Seit meinem letzten Brief habe ich zu entdecken gesucht, ob in den Vorschlaͤgen Frank⸗ reichs hinsichtlich Aegyptens irgend eine verborgene oder neue ge⸗ fahrliche Bedingung gewesen. Ich sand, daß dies nicht der Fall war, daß Frankreich bloß wuͤnscht, Mehmed Alt solle Syrien mit Aegypten als erbltchen Lehensbesitz vom Mutterlande dehalten; allen weiteren Anspruͤchen des ge⸗ fädrlichen Pascha sollten die fuͤnf Maͤchte sich verpflichten, ein⸗ müͤthig zu widerstehen, und zugleich seine Souveratnetät der 8 Padischad dienstbar machen, um auf diese Weise eine neue e wegung zu vermeiden, deren Erxgedniß ohne Zweifel Rußland zum Varthen gereichen wuüͤrde.“ Der Korrespondent schließt mit der Heosfnung, daß der Ausbruch eines Krieges von Oesterreich und Preußen werde verhindert werden. „In der gegenwaͤrtigen Kri⸗ „erinnert sich Curopa zu seinem Troste, daß in Oesterreich noch in all seiner ehemaligen Energte der große Sraats⸗ mann lebt, der schon so manchen Sturm beschwichtigt hat, und daß in Preußen noch der Getst der Versoͤhnung uͤber dem Grabe des auten Köͤnigs schwedt, dem der Frieden ebensowohl als beständiger Zweck wie die Kuͤnste des Kriegs als beständige Erholung seines Lebens galten. Ich wuͤnsche von Herzen mit Lord Melbourne, daß ein Verwei⸗ zern der Ratification von Seiten dieser Maͤchte die Voreiligkeit sei⸗ nes Kollegen neuwalisiren möge.“ Was die wahrscheinlichen Ent⸗ scheidungsfälle eines erwanigen Krieges zwischen Frankreich und den vier Mäͤchten detrifft, so bderechnet der Standard, daß der⸗ selde für Frankreich nichts weniger als guͤnstig ausfallen könnte. „Frankreich“, sagt dies Blatt, „wuͤrde ohne Zweifel mit Vortheil wie immer der angreifende Theil, der seine Gelegenheit wählen kann; aber eden so zweifellos ist es, daß diese Vortheile nicht lange dauern wuͤrden. England wuͤrde unter einem anderen Mmisterium alsobald seine Ueberlegenheit zur See behaup⸗ ten, odwohl wir zugeben, daß fuͤr den Augenblick die Franzoͤ⸗ sische Flotte im Mittelmeer der unsrigen uͤberlegen ist. Frank⸗ reichs Afrikanische Armee wuͤrde abgeschnitten, seine Flotte im Osten vernichtet werden; und wenn dann zu gleicher Zeit Holland und Preußen von Norden, Oesterreich und Deutschland von Osten der hereinbrächen, und zugleich unsere Armeen, von einer Dampfschiff“ Flotte getragen, die ganze Seekuͤste, die auf diese Weise disher noch nie zuganglich war, bedrohten, wuͤrden dann wohl 500,000 Mann, so tapfer auch Franzoͤsische Soldaten seyn mögen, wuͤrden sie unter solchen Verhaͤltnissen im Stande seyn, idr Vaterland vor Demuͤthtgung zu schuͤtzen?“ Es wuͤrde eine unwürdige Nachahmung der großprahlerischen Sprache Fran⸗ oöͤsischer ministerieller Blärter seyn, wenn wir uns weitlaͤuftig über die Widerstands⸗Mirtel verbreiten wollten, welche uns zu Gebot stehen, im Falle man unser Reich angrisse. Wir sind noch, was wir vor 30 Jahren waren, nur wohlhabender, zahlrei⸗ cher und wahrscheinlich weniger geneigt, einen kleinen Krieg fuͤh⸗ ren zu wollen, wir haben mehr Ueberfluß an geschickten und er⸗ fahrenen Anfuͤhrern und sind vor Allem von der tiefen Ueberzeu⸗ gung durchdrungen, daß, was gethan werden muß, sogleich und auf einmal geschehen muͤsse, daß derjenige Krieg, den man von Anfang an auf das freigebigste unterstutzt, sich zuletzt auch als der wohlfeilste erweist. Großbritanien köͤnnte und wuͤrde eine halde Million Truppen ausheben und in Zeit von zwoͤlf Mona⸗ ten tausend Kriegsschiffe flott machen. Grobßbritanien durch ei⸗ nen Handstreich zu unterwerfen, waͤre daher eine hoffnungslose Sache, und welche Aussicht haͤtte Frankreich bei einem lange hin⸗ gezogenen Kriege? Verlust seines Handels und seiner Kosonieen, Ruin seiner noch in der Kindheit befindlichen Manu⸗ fakturen und das Verwirken des einzigen Vortheils, wel⸗ cher es in den Stand setzt, die Handels⸗ und Fabrik⸗ Konkurvenz mit England zu bestehen, naͤmlich seiner geringeren Besteuerung. Frankreich hat jetzt nicht die Huͤlfsquellen, die es ihm moͤglich machten, den Krieg von 1792 bis 1796 zu fuͤhren. Es hat keine Nationalguͤter zu verkaufen, und es wird nicht die Mittel besitzen, welche den A en des Kaiserreichs zu Huͤlfe ka⸗ men, es sey denn, daß seine Regierer das Verfahren Napoleon’s nachahmen und ganz Europa den Krieg erklaͤren wollten, um es zu brandschatzen / ein Versuch, dessen Gefaͤhrlichkeit das Schicksal Napo⸗
steuerten Lande machen, als England es
ist, ohne den Aufschwun
der Manufakturen und den weit ausgedehnten Handel, wodure England befaͤhigt wird, seine Steuern aufzubringen. Wenn 8 Französische Nation Krieg haben will, so muß sie auch derau bedacht seyn, ihn selbst zu bezahlen; aus ihren eigenen Taschen muß sie den Preis des Geluͤstes ziehen, den Frieden der Welt zu stoͤren. Frankreich muß, wenn es nach Krieg duͤrstet, darauf gefaßt seyn, das am hoͤchsten besteuerte und, mit Auesnahme Spa⸗ niens, vielleicht das ärmste Land Europa's zu werden. Dasselbe Blatt bemerkt auch, daß Frankreich, wenn es in diesem Fall die bindende Majorität des Europäͤischen Staaten⸗Vereins bloß aus persoͤnlicher Citelkeit nicht anerkennen und dergestalt auf eine Art Diktatur in Curopa Anspruch machen wolle, fortan auch kein Recht habe, sich als Vertheidiger von Gleichheits⸗ und Gerech⸗ tigkeits ⸗ Grundsͤtzen “ „Dieser Krieg, fuͤgt der Standard hinzu, „wuüͤrde nicht, wie der von ein Prinzlpten, Krieg seyn, sondern ein Krieg unverhi 1 ter schlechter Chrsucht, und es wird Perrn Thiers bei einem großen Theil der Franzoͤsischen wöckerunß nane gelingen, fuͤr den tyrannischen Rebellen Mehmed Allk 188 zera⸗ ien Sympathteen zu erwecken.” Die Drohungen Franz sische Bläͤtter mit Irland und den Vereinigten Stagten werden vom Globe und der Morning Chronicle mit Zuversicht zurüͤck⸗ gewiesen. Frankreich, sagen diese ministeriellen Vläaͤtter, 899 sich keine Hoffnung darauf machen, daß es sene Läͤnder zu Bun⸗ desgenossen erhalten werde; fruͤher moͤchte allerdings Irland, in Folge schlechter und ungerechter Verwaltung, fuͤr e nn Kriegszeiten noch eine Quelle der Besorgniß gewesen seyn, setz aber wuͤrde es gewiß mit ganzer Seele an der gemeinsamen Sache Theil nehmen; die Vereinigten Staaten aber, mit * der Graͤnzstreit seiner Regultrung so nahe sey, wuͤrden den fuͤr ihre Interessen so wesentlichen Handgls⸗Verkehr mit England Frankreichs willen nicht gefährden. Diese Blaͤtter bemerken auch, daß Frankreich, wenn es ihm wirlitch Ernst seyn solltre mit 88 nen Drohungen, England nicht unvorbereitet finden wuͤrde; in kurzer 9. wuͤrden 60 bis 70 Linienschiffe zum 1 feyn. Die Naval and Military Gazette sagt: „Der L 8 seha „Bestand der Britischen Marine is gegen waraig, 1 (naͤmlich 31 Linienschiffe und nicht weniger ale 2 Kann, zu denen setzt noch 2000 Mann kommen), daß er sein —— erreicht hat, wenn wir nicht in Friedens eiten die 95 1— Kriegs⸗Zustandes tragen wollen. Die Lvolutionen der 3 schaft, die verbesserte Ausruͤstung, Alles wird als Signsbes ellen anerkannt; nur die Groͤße der Schiffe wird angegriffen. Leugnen läßt es sich nicht, daß die Franzoͤsischen Schiffe — 8 dieser Hinsicht uͤbertreffen, und waͤhrend unsere Nach arn im Bau der Schiffe unermeßliche Verbesserungen andrachten, fuhren wir sort, geringere Schiffe zu bauen und zu gebrauchen. Eine Uebersicht unserer Seekriege zeigt, daß fast in jeder 4—2 unsere Flotten in Betreff der Zahl der Schiffe, Kanonen und Beman⸗ nung geringer an Starke waren. Doch diese Zeiten sind jetzt vorbet. Die in den letzten 20 Jahren gehauten Schiffe, beson⸗ ders diejenigen, welche der gegenwaͤrtige Inspektor der Marine entwarf, sind nicht nur allen unseren fruͤheren, sondern selbst de⸗ nen unserer Feinde uͤberlegen. Die geringeren Schiffe, die wir noch besitzen, werden aufgebraucht; sie koͤnnen aber im Falle eines ploͤtzlichen Angriffs noch immer ihre Dienste thun, ohne daß wir den Ausgang zu fuͤrchten brauchen. Die Franzoͤsischen Schiffe am Rll und bei Trafalgar waren eben so gut ausgeruͤstet, ihre Bemannung in besserem Zustande und geuͤbter als jetzt, und doch waren die meisten unserer Schiffe von 74 Kanonen eben so weit hinter ihnen zuruͤck, als die Schiffe von 1750 Tonnen, „Edtn⸗ burqah““, „Benbow“ und andere, hinter den Franzoͤsischen Schiffen „Neptune“, „Jupiter“ und dergleichen mehr. Den⸗ noch war der alte „Bellerophon“, eines unserer gewoͤhnlichen Schiffe von 74 Kanonen, in 3 der Hauptschlachten ausgezeichnet und suchte sich immer den groͤßten Gegner aus, obgleich er bei keiner Gelegenheit mehr als 560 Mann am Vord hatte, waͤh⸗ rend die Franzoͤsischen Schiffe damals zahlreicher bemannt waren als jetzt. Bei Pruͤfung der Franzoͤsischen offiziellen Berichte finden wir, daß von den 24 Lintenschiffen, die jetzt im Bau sind, nur eines, der „Valmy“ der 1837 zu Brest angefangen wurde, nach einem neueren Plan entworfen ist; die „Ville de Paris und der „Ludwig XIV.“ zu Rochefort sind respektive 1807 und Idil angefangen; der „Friedland“, der kuͤrzlich zu Cherbourg vom Stapel lief, wurde 1813 begonnen; von den Schiffen zwei⸗ ten und dritten Ranges sind nur 2 im Jahre 1835 angefangen, die meisten anderen vor 10 bis 15 Jahren. Von den aktiven Schif⸗ fen ist das neueste, der „Hereule“, im Jahre 1836 beendigt; ein an, deres, der „Genéreux“, 1831, der „Suffren“ 1829, die „Couronne 1824, der „Triton“”“ 1823; alle anderen vor 1822; die beiden Dreidecker, „Ocean“ und „Montebello“, sind respektive 1790 und 1812 gebaut. Wie steht es mit uns? Wir haben seit dem Frieden 13 Schiffe ersten Ranges vom Stapel gelassen, und 5 egen noch auf den Werften, von denen der „St. George“ und „Waterloo“ fast vollendet sind Von Schiffen zweiten Ranges haben wir 10 vom Stapel gelassen, meistens von der Klasse des „Canopus“, jedoch 3, „Nil“, „Rodney“ und „Vanguard“, sind groͤßer; 12 andere desselben Ranges sind im Bau begriffen, eines, „London“, ist zum Auslaufen bereit. Statt also fortzufahren, geringere Schiffe zu bauen, ist seit 20 Jahren nur eines von 74 Kanonen, der „Carnattc“, gebaut, denn der „Boscawen“ und „Cumberland“, wiewohl zu 70 angesetzt, haben mit dem „Cano⸗ pus“ gleichen Tonnengehalt und sind auf schwerere Ausruͤstung be⸗ rechnet. Die Bemannung “ Mittelmeere ist seit kurzem sehr verstaͤrkt werden und koͤnnte im Nothfalle noch vermehrt werden, ohne in England Freiwillige von den Kauffahrteischiffen zu ziehen. Die ganze Station am Kap und in Indien, nach China be⸗ stimmt, ist auf den Kriegsfuß gesetzt, ohne irgend eine Unterstuͤtzung von England aus. Noch ist zu bemerken, daß die Franzosen bei der Berechnung des Tonnengehalts alle Schiffe jeder Art bis au die Fischerboͤte herab einschließen und so die Summe anschwellen, waͤhrend unsere offiziellen Berichte nur Registerschiffe zaͤhlen. So
uͤber 60 Tonnen; von den 10,735 unter 30 Tonnen waren 5849 Fischerboͤte, ja manche nur offene Boͤte. Auf dieselbe Art schwellen die Amerikaner ihren Tonnengehalt an: eine Bemerkung, die der Statistiker nicht aus den Augen lassen sollte, wenn er aus okffiziellen Daten rivalisirender Nationen Schluͤsse ziehen will.’ Die Morning Chroniele weist auch auf einige in der letzten Zeit bemerkte militairischen Bewegungen von Truppen und Kriegs⸗Bedarf hin und meint, daß dieselben bei dem gegenwäͤrtigen kritischen Zustande der orientalischen Frage nicht ohne Interesse seyen. Zwei Offiztere und ein Detaschement Artilleristen sammt Bespannung haͤtten vor kurzem Gibraltar ver⸗ lassen, um einen besonderen Dienst im Mirttelmeere anzutreten. Vor wenigen Tagen haͤtten sich vier Offiztere mit einer betraͤchtli⸗
leon’'s begeugt. Besteuerung ist also Frankreichs einziges Huͤlfs mittel,
un fuͤn Jah
Krieg wuͤrden Frankreich zu einem viel hoͤher be⸗
chen Abtheilung Artilleristen zu Woolwich nach Portsmouth einge⸗ schifft, um von dort auf dem Linienschiffe „Vanguard“ von 80
waren von 15,617 Schiffen, welche die Franzosen 1838 besaßen, 2769 unter 60 und 10,735 unter 30 Tonnen, so daß nur 2113 unermeßlichen Reichthum erlangt hatte, scheint sich seit laͤngerer
Kanonen soglelch nach Glbraltar abzusegeln. Dieser Mannschaft sey dies ganz unerwartet gekommen, da sie erst einen Tag vor ihrem Abgange den Besehl dazu erhalten habe. Vor kaum drei Wochen habe das Transportschiff „Numa“ im Arsenal eine große Menge Kriegs⸗Vorraͤthe, darunker 3500 Fasser Pulver, einge⸗ nommen und sey nach dem Mittelmeere abgesegelt. Und in diesem Augenblicke lade der „Inder“, ein Mieths⸗Fahrzeug, aͤhnliche Gegenstaͤnde im Arsenal, um die Militair⸗Stationen in Malta und Korsu damit zu versorgen. Trotz alledem beharrt indeß dieses Blart bei der festen Ueberzeugung, daß der Euro⸗ paͤische Frieden durch die orientalische Frage nicht werde gestoͤrt werden. Der Morning Herald außert die Meinung, daß zu⸗ letzt Herr Thiers selbst als Vermittler zwischen der Londoner Koönferenz und Mehmed Alt auftreten duͤrfte. Der Pariser Kor⸗ resvondent der Morning⸗Post will wissen, Herr Guizot werd
nicht wieder auf seinen Botschafterposten zuruͤckkehren, und e
werde statt seiner der Herzog von Broglie, mit einer Spezial Misston beaufcragt, nach London kommen. Dies scheint aber eit leeres Geruͤcht zu seyn, da den hiesigen ministeriellen Blaͤtter
von der Franzoͤsischen Gesandtschaft selbst, wie sie ausdraͤcklich beifuͤgen, die Mittheilung gemacht worden ist, daß Herr Guizot binnen wenigen Tagen von Eu wieder in London eintreffen werde. Der Pariser Korrespondent des Globe meldet, es gehe dort in sehr achtbaren Kreisen das Geruͤcht, Koͤnig Leopold, der heute mit seiner Gemahlin in England erwartet wird, sey von seinem Schwiegervater gebeten worden, insgeheim Schritte zu thun, um eine Versoͤhnung zwischen Frankreich und England herbeizufuͤhren. Der Korrespondent faͤhrt dann fort: „Wer waͤre auch mehr geeignet, als Vermutler aufzutreten? Isw er nicht bei der Ehre und Wohl⸗ fahrt von England und Frankreich gleich sehr betheiligt? Ist er nicht der Schwiegersohn des Koͤnigs der Franzosen und der On⸗ kl der Koͤnigin von England? Ist er nicht in jeder Beziehung bei der Crhaltung des Friedens interessirt? Man hofft auch viel von der Konferenz, welche Herr Gutzot mit Ludwig Philipp ha⸗ ben wird. Herr Gutzot ist ein aufrichtiger Freund des Friedens. Keine Faction draͤngt ihn, wie den Minister⸗Praͤsidenten, und er besitzt kaltes Urtheil, was Herr Thiers nie hatte, noch haben wollte. Er ist ein eben so guter Franzose, als Herr Thiers, und wuͤrde eben so starke Opfer bringen, als dieser. Herr Gutzot ist ein Philosoph, Herr Thiers ein Weltmann.“
Die zwischen der Englischen und der Spanischen Regierung abgeschlossene Uebereinkunft hinsichtlich der Befriedigung der For⸗ derungen der Britischen Huͤlfs⸗Legion ist nun von dem Marquis von Londonderry, nach Durchsicht der betreffenden Papiere, als vollkommen genuͤgend anerkannt worden. Eine Summe von 50,000 Pfd. ist beretts nach England gesandt, und fuͤr die wei⸗ tere Bezahlung von 250,000 Pfd. ist hinreichende Sicherheit von der Spanischen Regierung gestellt worden. Der Marquis wuͤnschte Falens dem Lande Gluͤck dazu, daß an die Stelle des alten
nadrupel⸗Traktats, der den Zweck gehabt, die nordischen Maͤchte im Zaum zu halten, und der England 25 bis 390 Millionen an Darlehen seiner Kapitalisten, wopon man schwer etwas zuruͤckbe⸗ kommen werde, 2 Millionen an Vorraͤthen, mit denen die Spa⸗ nische Regterung von hier aus unterstuͤtzt worden, gekostet habe, nicht zu gedenken der Zehntausende von Menschen, die man die⸗ sem Traktat zum Opfer gebracht, — daß an dessen Stelle ein neuer Quadrupel⸗Traktat getreten sey, der den Zweck habe, Frank⸗ reich in Ordnung zu halten, welches sich nun hoffentlich huͤten werde, neue Eingriffe in Englands Interessen zu thun, wie es deren in Mexiko, Buenos⸗Ayres und Afrika gethan.
Der seit vier Monaten schwebende Prozeß zwischen dem Capitain Heaviside und dem bekannten Literaten ). Lardner wegen Entfuͤhrung der Frau des Ersteren, die mit ihrem Manne Rechtgeschwisterkind ist, seit 16 Jahren mit demselben verheirathet war und Mutter von drei Kindern, einem Maͤdchen von 14, einem Kna⸗ ben von 13 und einem Madchen von 6 Jahren, aber zugleich muthmaßliche Erbin eines Vermoͤgens von 33,000 Pfd. St. ist, wurde am 1. August vor einer Englischen Jury entschieden, und zwar so, daß die Geschworenen den Fr. Lardner zu einer Buße von 8000 Pfd. (10,000 Pfd. waren gefordert) verurtheilt haben. Der. Lardner lebt jetzt mit der Entfuͤhrten in Paris und in ziem⸗ lich duͤrftigen Umstaͤnden, da er alle seine literarischen Beschaͤfti⸗ gungen in England, die ihm angeblich einige tausend Pfd. jaͤhr⸗ lich einbrachten, aufgegeben hat. Es wurde ihm von dem An⸗ kläger vorgeworfen, daß er die Mistreß Heaviside nur wegen der Aussicht auf ihre dereinstige Erbschaft entfuͤhrt habe, da er nicht mehr in den Jahren sey, wo man sich aus blinder Leiden⸗ schaft zu einem solchen Schritte verleiten lasse. Die Ent⸗ fuͤhrte, die uͤbrigens, wie sie selbst zugiebt, mit ihrem Manne bis dahin, wo DUr. Lardner in ihrem Hause erschien, (was im Dezember vorigen Jahres geschah, worauf im Maͤrz die gemeinschaftliche Flucht von Brighton nach Paris erfolgte) in einer vollkommen gluͤcklichen Ehe gelebt hat, versichert dagegen in Briefen an ihren Mann und Vater, daß reine Herzens⸗Nei⸗ gung sowohl ihren Geliebten als sie selbst zu dem Schritte ge⸗ trieben, zu welchem sie sich endlich entschlossen habe, nachdem sie lange vergebens mit sich gekampft, um ihre Gefuͤhle zu beherr⸗ schen, und nachdem sie schon nahe daran gewesen, sich den Tod zu geben. Capitain Heaviside war, als er den Aufenthaltsort der Entflohenen erfuhr, ihnen nachgeeilt, und hatte, wie aus dem Zeugen⸗ Verhoͤr hervorgeht, als er in einem Pariser Hotel Beide zusam⸗ men beim Fruͤhstuͤck sitzen fand, von Entruͤstung uͤber den Zer⸗ stoͤrer seines haͤuslichen Gluͤcks uͤbermannt, sich zu Thaͤtlichkeiten gegen Dr. Lardner fortreißen lassen. Dies scheint der Grund, weshalb die Jury 2000 Pfd. von der geforderten Entschaͤdigungs⸗ Summe abgezogen hat. Der gekraͤnkte Ehemann hat uͤbrigens, wie sein Anwalt ausdruͤcklich erklaͤrte, den Prozeß keinesweges des Geldes wegen anhaͤngig gemacht, sondern nur, um, da die Flucht seiner Gattin großes Aufsehen erregt hatte, sich vor der oͤffentlichen Meinung Genugthuung zu verschaffen und darzuthun, daß er mit seiner Frau in den gluͤcklichsten Verhältnissen gelebt, daß also die ganze Schuld den Verfuͤhrer treffe, der die Freund⸗ schaft des Capitains gemißbraucht, um das schwache und eitle Herz seines Weibes zu bethöͤren.
Der Marquis von Londonderry, welcher durch seine Heirath
Zeit nicht in sehr glaͤnzenden Umstaͤnden zu befinden. Der Globe giebt einen Auszug aus einer Verhandlung uͤber den Bankerott eines Londoner Schneiders. Es wurden die Forderungen dessel⸗ ben verkauft, worunter die bedeutendste die an den Marquis mit 303 Pfd. 3 Sh. 11 Pence war. Obwohl nun diese Forderung auf acceptirten Wechseln beruht, so betrug der Erloͤs aus dersei⸗ ben doch nicht mehr als 20 Prozent.
Am Freitag Morgen empfingen zwei Soldaten des Schotti⸗ schen Garde⸗Regiments in der St. Georgen⸗Kaserne im St. James⸗Park die in England noch fortbestehende Strafe oͤffentli⸗ cher Geißelung, Beide wegen Subordinations⸗Fehler. Sie wa⸗ ren jeder zu 200 Streichen verurtheilt, die sie, an den Pfahl ge⸗
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laute Geschrei des Einen zu uͤbertäuben. Der Andere blleb stumm. Mach vollzogener Strafe mußten Beide nach dem Hos⸗
pital gebracht werden. 3 1I1I“
. rin⸗ essin Friedrich ist am Freitag Abend aus Ems in dem M haufe „zum Pfau“ wieder eingetroffen.
Herr von Noentgen, Gesandter des Herzogs von Nassau, ist hier angekommen.
Der Ingenieur Dietz in Utrecht hat eine Maschine zur Aus⸗ vumpung des Harlemer Meeres erfunden. Dieselbe besteht aus einem Apparat oder Wasserwerk, welches durch eine Dampfma⸗ schine mit zwei Dampfkesseln in Thaͤtigkeit erhalten wird und üͤberall, wo es noͤthta ist, aufgestellt werden kann. Sie hat 30 Pferdekraft und vermag taͤglich 100,000 Kubik,Ellen Wasser aus⸗ zupumpen. Nimmt man nun an, daß das Harlemer Meer 18,900 Morgen groß und 4 Ellen tief sey, so beträgt die Wasser⸗ masse 720 Milltonen Kubik⸗Ellen, wozu noch 70 Millionen Kubik⸗ Ellen Regen und Grundwasser kommen. Mit zehn Maschinen, wie die obige, wuͤrde man nun das ganze Meer in 800 Tagen (etwas uͤber zwei Jahre) ausschoͤpfen koͤnnen. Die Kosten dieser
Niederlande. Aus dem Haag, 9. Aug. Ihre Koͤnigl. Hoheit di
Maschinen mit ihrer zweijaͤhrigen Unterhaltung wuͤrden auf
§00,900 Fl. zu stehen kommen, was bei Weitem weniger ist, als eder andere Anschlag betraͤgt. 11“ . 8 Beigien. 88
Bruͤssel, 8. Aug. Eine hiesige Zeitung, der Observa⸗
teur, welcher vom Mintsterlum inspirirt wird, sucht Frankreich
ja unsere Volksthüͤmlichkeit fein sauberlich zu achten und sie be⸗ rüͤcksichtigen zu wollen, weil es sonst noch isolirter dastehen wuͤrde,
müͤßten, wie bereits die Koͤnige gethan. Dann demonstrirt er, daß Belgien trotz einer 25jaͤhrigen Vereinigung nicht Franzoͤsisch 1815 — 1830 habe amalgamiren moͤgen; es sey Belgisch und wolle auch Belgisch bleiben ein fuͤr allemal. F Volksthuͤmlichkeit seyen unzaͤhlige Opfer gebracht worden. habe ja nur bei den Belgiern gestanden, die Franzoͤsische Fahne aufzustecken; aber ehe sie das gethan, haͤtten sie sich lieber allen politischen Wechselfaͤllen ausgesetzt und Jahre lang ungewisse Zu⸗ staͤnde ertragen. Die Volksthuͤmlichkeit sey ihnen das Liebste; wer diese achte, sey ihr Freund. Wenn Frankreich immer drohe, vier Millionen getreuer Verbuüͤndeter mit Gewalt zu zwingen, seine unterjochten Unterthanen zu werden, und darauf ausgehe, ihnen ihre Nationalitaͤt zu konfisziren, so wuͤrden diese, wenn sier
Es
berelt seyn, eine verhaßte Herrschaft abzuschüͤtteln.
Mit dem Koöͤnige hat sich in Ostende auch Ihre Majestaͤt die Koͤniain auf dem Britischen Dampfboote „Ariel“ nach En ond angeschiff Ihre Abwesenheit wird nur ungefaͤhr zehn Tag
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Kopenhagen, 8. Aug. (Alt. M.) Unter den Gesetz⸗Ent⸗ wuͤrfen, die gegenwaͤrtig den Staͤnden zur Berathung unterworfen sind, nimmt der uͤber das etem nn eween wohl den ersten Rang ein. In Folge desselben soll in jedem Kirchspiel⸗ Distrikt eine besondere Kirchspiels⸗Vorsteherschaft seyn. Saäͤmmt⸗ liche zu einer Pfarre gehoͤrige Kirchspiele (Sogne) sollen zusam⸗ men einen Kirchspiel⸗Distrikt bilden [§. 1). Nach §. 2 soll der Hardes⸗Vogt oder der Birk⸗Richter in der auo dem Pfarrer und den bedeutendsten Grund⸗Besitzern bestehenden Kirchsptiels⸗ Vorsteherschaft praͤsidtren. Wahl⸗Recht und Waͤhlbarkeu zu derselben werden durch Alter (25 Jahre), Grund⸗Besitz und un⸗ bescholtenen Ruf bedingt (§. 3 und 4); §. 5 verbietet, einem gewissen Grade unter einander, Verwandte ugleich Sitz in dieser Vorsteherschaft haben; §. 6. bestimmt die Dauer dieses Amis auf 6 Jahre, nach dexen Verlauf die Vorsteher aufs neue gewählt werden koͤnnen. Nach §. 11 finden jaͤhrlich wenigstens 6 Versammlungen statt. Nach §. 12 sind Armen⸗ und Schul⸗Kommissions⸗Sachen dieser Vorsteherschaft unterwor⸗ fen, auch erhaͤlt dieselbe laut §. 13 die Aufsicht über die Neben⸗ wege des Kirchspiels. §. 14 ermaͤchtigt diese Corporation, der beikommenden Obrigkeit Vorstellungen zu machen. §. 16 bestimmt, daß in jedem Amte ein Amtsrath sey, in welchem außer dem Amtmanne als Vormann, die Lehns⸗Besitzer im Amte, einer der Proͤbste des Amts und 4 Mitglieder Sitz haben, von denen 2 von den Hof⸗Besitzern ꝛc. und 2 von den Kirchspiels⸗Vorsteher⸗ schaften des Amtes gewaͤhlt werden. §§. 18 und 19 bestimmen Grund⸗ Besitz und Alter (30 J.) der in den Amtsrath zu waͤhlenden Mitglie⸗ der. Nach §. 21 versammelt sich derselbe wentgstens viermal jaͤhrlich, und hat Bedenken uͤber außerordentliche Veranstaltungen, uͤber Wege⸗Arbeiten, Armen⸗ und Schullehrer⸗Huͤlfs⸗Kassen ꝛc. abzugeben. Auch wird laut §. 21 das Bedenken des Amtsraths von beikommenden Kollegien eingeholt werden, sowohl uͤber Ge⸗ genstäͤnde, die auf eine etwas bedeutende Weise in die Oekonomie des Amtes eingreifen koͤnnen, als uͤber andere Angelegenheiten des Amtes, bei deren Beurtheilung die Einsicht und Erfahrung, die bei demselben vorausgesetzt werden muͤssen, von Wichtigkeit seyn koͤnnen. Uebrigens liegen nach §. 22 die Stäaͤdte außerhalb des Wirkungskreises des Amtsraths, nach dessen Organisation die Amts⸗Armenwesen⸗Directionen aufgehoben werden, wohingegen nach §. 23 die Amts⸗Schul⸗Directionen in ihrem bisherigen Zu⸗ stande verbleiben.
Itzehoe, 10. Aug. Es ist folgende Allerhöchste gnaͤdige Antwort an die Holsteinische Staͤnde⸗Versammlung eingelaufen: „Mit Allerhöchstem Wohlgefallen haben Wir die Adresse Unserer getreuen ö des Herzogthums Holstein in Veranlassung Unserer Thronbesteigung empfangen. Wir haben mit Zufriedenheit de⸗ merkt, wie sehr dieselben die hoben Eigenschaften und die Wohlthaten unseres in Gott ruhenden Vorgängers erkennen, und entnehmen dar⸗ aus, daß eine Regierung, den nämlichen Grundsätzen folgend, auf jede Verbesserung in der Verwaltung, welche die wahren Interessen des Lan⸗ des erheischen, eingehend, das Zutrauen der Beeteisal Srände nie ent⸗ behren wird. Schon haben dieselben diese Bestrebung Unserer Reaie⸗ rung in den zu ihrer Keuntniß gekommenen Regierungs⸗Beschlüssen anerkannt, und Wir geben Uns der Hoffnung hin, daß Unsere getreuen Provinzial⸗Stände das wahre Wohl des Landes vor Allem deachten werden, wenn noch obwaltende verschiedene Anstchten von gewissen fer⸗ mellen Gegenständen zur Erörterung kommen. Ans dem Zusammen⸗ wirken der Regierung und der Provinzial⸗Stände, auf gegenfeitigem Zutrauen begründet, können nur die ersprießlichsten Früchte dieser Fe stitution erwachsen, und Unsererseits werden Wir den nschen ünd Anträgen Unserer getreuen Provinziatk⸗Srände zur Förderung des Glücks Unserer lieben Unterthanen gern entgegenkömmen. Wir ver⸗
bunden und im Anblick ihres Vataillons, mit entbloͤßtem Körper aushielten, waͤhrend die Trommeln geruͤhrt wurden, um das
bleiden Unseren getreuen Provinzial⸗Ständen des Herzogtdums stein mit Königlicher Huld gewogen. Gegeden zu Aen. . 50. Juli 1880. Ghristsan R.“ 1
durch gute Worte und gute Rathschlaͤge dahin zu brinden, doch als jetzt schon der Fall Sh un⸗ die Vöͤlker es im Stliche lassen
geworden sey, so wenig wie es sich mit Holland in den Jahren
Fuͤr die Belgische
ja der Gewalt und Uebermacht weichen muͤßten, jeden Augenblick
Deutsche Bundesstaaten. von Rußland traf heute Nachmittag % auf 5 Uhr im streng sten Inkognito unter dem Namen einer Graͤfin von Znamensky, nebst Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Prinzessin Olga und
ahlreichem Gefolge in Leipzig ein und geruhten im Hotel de aviere aszusteigen, wo Allerhoͤchstdieselben uüͤbernachten, um
abgelehnt.
— — Weimar, II. Aug. Kaiserl. Hoheit die Frau Großherzogiu in Begleitung Höchst Ihrer Erlauchten Tochter, der Prinzessin Wilhelm von Preußen
helmsthal bei Eisenach in der Sommer⸗Residenz Belvedere ein, welchen den gien unser Erbgroßherzog mit dem Prinzen von Preußen folgte. Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog war in Eisenach zuruͤckge⸗
mit der Großfuͤrstin Olga und die Prinzessin Marie von Hessen vedere eintrafen, so daß mit unserer Großherzoaglichen Familie kreis bilden, der sich leider zu schnell wieder loͤsen wird, weil uns verlassen wird.
Deßau, 12. Aug. (Deß. 3.) Ihre Koͤnigl. Hoheit die regierende Frau Herzogin sind heute fruͤh nach Schloß Fischbach (in Schlesien) abgereist, um daselbst mit Ihrer Majestaͤt der
weilen wird, zusammen zu seyn.
72 Oesterreich.
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Lien, 7. Aug. (Nuͤrnb. K.) Die General⸗Versamm⸗ lung der Venedig⸗Mailander Eisenbahn, soll sehr aufregend ge⸗ sen seyn, und bildet hier das Stadtgesprach in den industriel⸗ Kreisen. Daß die Fluͤgelbahn nach Mantua gebaut werden
Ul, und daß die Direction zu ermaͤchtigen ist, die disponiblen onds in Staatspapieren, oder sonst fruchtbringend anzulegen, urde durch Acclamation beschlossen. Ob aber der Bau von
Feipzi9, 12. August. (L. Z.) Ihre Majestaͤt die Kaiserin 8
Ihrer Hoheit der Prinzessin Marie von Hessen und bei Rhein und 5
morgen auf der Eisenbahn nach Dresden ihre Reise fortzusetzen. Ihre Majestaͤt hatten in Leipzig alle Empfangs⸗Feierlichkeiten
Am Ften d. M. trafen Ihre
blieben, am Ihre Kaiserl. Majestaͤt die Kaiserin von Rußland
heute zehn fuͤrstliche Personen einen hoͤchst erfreutichen Familien⸗
morgen Ihre Majestaͤt die Kaiserin von Rußland schon wieder
Kaiserin von Rußland, so lange Allerhoͤchstdieselbe daselbst ver⸗
enedig nach Mailand in der geraden Linie zu beginnen, der die Frist von acht Monaten zur Ermittelung der Thunlich⸗
seit des Baues uͤber Bergamo und Monza zu bestimmen sey, daruͤber geriethen die Interessenten in harte Debatten, bis sich der Sieg fuͤr letzteren Vorschlag entschied. So wuͤrde nun im Interesse der Unternehmer der so unbedeutenden Monza⸗Bahn ein großer Umweg durch Gebirge gemacht werden, wenn nicht
die Regierung, auf der Verweigerung dieser Konzession beharrend,
die Plane durchkreuzt. Man erzaͤhlt sich, daß alle Mittel zur unter den Votanten mehr als 30) mit bloß gelichenen Actien Scheinen sich befunden hatten. Eine Untersuchung soll deshalb eingeleitet seyn. Gewiß ist, daß der Ingenteur, Herr Milani der aus Ueberzeugung gegen diese Bahnlinie ist, seine Entlassung eingereicht hat. Schweiz.
Neuchatel, 6. August. Folgendes ist das Nähere uͤber di Feier der gegenseitigen Eidesleistung am 3. August: Um fuͤnf Uh
Morgens verkuͤndigten Artillerie⸗Salven die Feierlichkeit des Ta ges. Die ganze Stadt war mit Fahnen in den Farben des
Die Tribuͤne, auf der die Eidesleistung stattfinden sollte, war auf
daß in dem großen Marktplatze errichtet und die daselbst befindliche Fon⸗
taine in einen großen Obelisk von Laubwerk verwandelt, auf dessen Spitze ein Adler mit ausgebreiteten Fluͤgeln schwebte; an
aber den Seiten des Obelisken waren Fahnen angebracht, deren eine Um zehn Uhr traf
die Inschrift: „Es lebe der König!“ trug. das erste Bataillon, kommandirt von dem Oberst⸗Lieutenant von Meuron und dem Major E. Bovet, in der Stadt ein. In die⸗ sem Augenblick begann das Laͤuten der Glocken und das Abfeuern der Artillerie⸗Salven. Um elf Uhr begab sich der Stadtrath in das Parquer am Fuß der Tribuͤne und die Vier Ministralen verfuͤgten sich in das Schloß, um Se. Excellenz den Gouverneur zur Tribuͤne zu begleiten. Die Infanterie des Bataillons bildete das Spalier. An der Spitze des Zuges marschirte eine halbe Compagnie Kara⸗ biniers mit dem Musik⸗Corps des Land⸗Kreises Neuchatel; un⸗ mittelbar vor dem Gouverneur wurde das Scepter getragen, zu seiner Rechten ging der Ober⸗Buͤrgermeister Herr von Pury und zur Linken der Bannerherr von Meuron. Die uͤbrigen Mitglieder des Kollegiums der Vier Ministralen begleiteten den Stadtrath. Die evangelischen Geistlichen der Stadt Neuchatel, der katholische Dechant, die Beamten des Kantons, die Stabs⸗Offiziere der Miliz und eine große Anzahl angesehener Personen nah⸗ men an dem Zuge Theil, eine halbe Compagnie Cara⸗ biniers machte den Beschluß. Als der Zug unter dem Donner der Kanonen am Fuße der Tribuͤne angekommen war, stiegen der Gouverneur und der Stadtrath hinauf und Er⸗ sterer nahm auf dem dort befindlichen üSessel Platz; vor ihm lag der Scepter und zu seiner Rechten und Linken saßen die Mit⸗ glieder des Stadtraths mit bedecktem Haupte. Hinter ihnen standen diejenigen vornehmen Personen, die nicht Buͤrger von Neuchatel sind, sich aber dem Zuge angeschlossen hatten. Mach⸗ dem das Stillschweigen einigermaßen hergestellt worden war, richtete der Ober⸗Buͤrgermeister, Herr von Puryp, am Fuße der Tribuͤne nachstehende Rede an den Gouverneur: „Mit den Gefühlen der Treue, der Liche und der Dankbarke.
ben sich die Bürger von Neuchatel so wie alle übrigen in dem Weic⸗ bilde der Stadt wehnenden Neuchateller, der an sie crgangenen Amn forderung gemän, in dirsem Angenblick unter srriem Himmel um En Ercellenz verfammen um durch mich den Wunsch 8 dir gebeiltaten Bande dier sir mi dem Vater des Vaterlandes mmn ˖rem geliechten Sceurerauin verkinden woe möglich noch zosder in knürten. un⸗
Staats und der Stadt und mit Blumen⸗Guirlanden geschmuͤckt.
mit dem Prinzen Friedrich und der Prinzessin Louise aus Wil⸗ 38
zu empfangen, welche saͤmmtlich gestern Abend 9 Uhr in Bel⸗
Durchsetzung dieses Beschlusses ausgeboten worden seyen, und