1840 / 242 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hier war, zugleich mit den Lehn⸗

Rei ardel. Reibe. Huerst in der Lombarde Hüer var tac segtn veriore ge⸗

in manchen Fällen

SFerschtletemen; nachdem die öffentlichen Verhältnisse geordnet und

8

dungen wurden in und letzteres auf defürchten, beschr

meinden an den ehemaligen

lien geschah, . A.

angen, 1 vangenmaßen sonsplidirt waren, 1803 eine Restitution an die Er⸗Feu⸗

tare und eine Ablösung des Zehntens und der Erbpacht stattfand. Recht des Holzlesens und das der Viehweide in den Wal⸗ den Jahren 1808 und 1811 Verordnungen erlassen, ochstämmige ältere Waldungen, wo kein Schaden zu ukt, wie auch Ziegen, Schafe u. s. w. völlig davon —— Die Legationen und die Marken nahmen Theil an der⸗ selben Gesetzgebung. In den südlichen Provinzen des Kirchenstaats, welche mit dem Kaiserreich vereinigt wurden, schaffte die neue Regie⸗ rung 1809 alle Feudal⸗ und gemischten Rechte ab, behielt sich indeß die Ablösung der betreffenden Renten vor. Diese wurde 1813 in sol⸗ er Weise angeordnet, daß sämmtliche Grundrenten abgetragen werden köunnten, wobei, wenn es eine Ablösung von Renten in natura, der 2fache Werth der jährlichen Rente, wenn von einer in Geld, der 20fache Werth als Ablösungs⸗Summe angenommen werden sollte. In Betreff des Holzfällens wurden 1809 die strengen Französischen e eingeführt. 8 Bezug auf die freie Weide behielt einstweilen die Päpstliche Legislation Geltung. In Toscana, seit 1808 Theil des Französischen Reiches, war weniger zu verändern; Genua hatte schon 1s Ligurische Republik die

Umgestaltung erlebt, bevor es mit Frank⸗ reich vereinigt wurde. Im Königreich Neapel erfolgte die Abschaffung der Feudalität im Jahre 1806. Frohndienste wurden ohne Vergütung bbaesdafe Grundrenten in natura in Geldzahlungen umgewandelt, die Gemeinde⸗Besitzungen emphpteutisch vergeben. Die Rechte der Ge⸗ Lehngütern sollten bis zu deren Theilung bestehen bleiben.

Während dies in dem unter Französischem Einfluß stehenden Ita⸗ werden in Sicilien Umänderungen im nämlichen Geiste Dort hatte schon 1789 der Vice⸗König Fürst Caramanico

en Gemeiuden vorgeschrieben, ihre Domainen in Erbpacht zu geben,

daß es indeß zur Ausführung gekommen wäre. Im Jahre 1811 ging man an eine Ablösung der Servitute der Grundstücke in Geld oder Ländereien. Ein Jahr darauf wurden Feudalität, e freie Weide und und Holzsammeln abgeschafft. In Betreff der beiden

jetzteren Rechte sollte üee Baronen und Genieinden ein Abkommen

stattfinden. Die Abschaffung der Fideikommisse wurde schon damals beabsichtigt ader nicht ins Werk gesetzt. 8

Das Jahr 1814 brachte Italien eine neue große Umwälzung, die in ihrem End⸗Resultate die Verhaͤltnisse, wie sie vor 1792 bestanden hatten, in

vielen wesentlichen Dingen wiederherstellte und namentlich die meisten

2

8

reien oder baar stattfinden konnte, wurden

sations⸗Fonds von 90,000 Lire, und beide wurden auf die

alten berrser, Fomilien

in die ihnen damals unterworfenen Länder Die Oesterreichische Regierung ließ in dem Lombar⸗

zurückkehren sah.

disch⸗Venezianischen Königreich manches bestehen von den Einrichtun⸗

en, welche sie vorfand. Im Jahre 1817 wurde den derzeitigen Be⸗ sbein früherer Lehngüter aufgegeben, sich bei der Regierung darüber u legitimiren. Die vormaligen Privilegien der Feudatare, worunter ie Gerichtsbarkeit, blieben abgeschafft. Eben so im Herzogthum Mo⸗ dena, wo den ehemaligen Feudataren ihre Titel zurückgegeben und, nach vorgängiger Liquidation der in Folge der Revolution erlittenen Ver⸗ luste, im Jahre 1825 das Kapital in unbeweglichen Gütern nebst In⸗ teressen zu 3 pCt. von 1814 an wiedererstattet wurden. In den Sar⸗ dischen Staaten das Festlandes blieben die Verhältnisse im Ganzen wie sie waren: völlig umgeändert aber wurden sie auf der Insel Sardinien. Diese Insel zählte gegen das Ende des XVIIIten Jahrhunderts die für eine Bwößdkerung von etwa 470,000 Einwohnern und 392 Pfarreien sehr dedeutende Zahl von 376 Lehen. Im Jahre 1795 fand wegen der Feudalrechte ein bedrohlicher Aufstand des Landvolkes statt. Wäh⸗ rend der ganzen Zeit aber, wo die Königliche Familie zu Cagliari resi⸗ dirte, üle es beim Alten. Im Jahre 1820 erließ König Victor Ema⸗ nuel einige Verordnungen in Betreff der Servitute, denen andere von Karl Felix 1830 folgten. Das Jahr 1835 aber sah den Beginn der großen Umwandlung. Im Dezember genannten Jahres setzte der Kö⸗ nig Karl Albert zu Cagliari eine Deputation ein, welche die Verhält⸗ niste des Grund⸗Eigenthums und der darauf bezüglichen Rechte unter⸗ suchen sollte. Im April 1836 wurde der rohndienst bei den König⸗ lichen Salinen abgeschafft, im Mai die eudal⸗Gerichtsbarkeit. Im

ahre 1837 verordnete der König die Einsetzung einer neuen Delega⸗ Non, zur Ablösung und Regulirung der Feudal⸗Prästationen. Im fol⸗ genden Jahre wurde sodann verkündigt, daß die Kron⸗Lehngüter (32 an der Zahl, ungerechnet das große für die Krone erworbene Lehngut Arcais) nach einem noch zu entwerfenden Plane, so viel es thunlich vertheilt und Privatleuten überlassen werden, von jedweder Feudel⸗ Prästation frei seyn und den neuen Eigenthümern vollkommenes Ver⸗ fügungsrecht darüber zustehen sollte. Eine entsprechende Geldsteuer socte nach Verhältniß und Vermögen der betreffenden Kontribuenten Unter die verschiedenen Gemeinden vertheilt werden. Viele Feudatare boten nun der Regierung ihre Lehngüter zur Ablösung an, und es wurde mit diesen wie mit den Krongütern verfahren. Wo keine Ablö⸗ sung stattfand, sollte bloß die erwähnte Delegation die Prästationen zu bestimwm haben. Für solche Fälle, wo die Ablösung nicht in Lände⸗ Anweisungen auf die Staats⸗ Zu diesem Behufe wurde eine neue einlösbare jährliche mit einem Amorti⸗ Einkünfte der Die Art und Weise der Vertheilung der Lände⸗

gegeben. ente von 280,000 neuen Lire (Franken) gestiftet,

Douanen hypothezirt.

reien bestimmte eine Carta Reale vom 26. Februar 1839, durch welche nächst

der Vercheilung der größtmöglichen Quantität von Gemeinde⸗Ländereien auch die eiung von Weide⸗ und anderen Gerechtigkeiten bezweckt ward. Die Anlegung neuer Fahr⸗Straßen von einem Ende der Insel zum anderen, Austrocknungen von Sümpfen und vielfache administrative Verbesse⸗ rungen begleiteten die bezeichneten Maßregeln. 8 -

in Toscana blieben die bisherigen Verhältnisse fortbestehen. Die wiederhergestellten Kommenden des Stephans⸗Ordens geben den dortigen Familien eine Art Ersatz für die Nicht⸗Existenz eigentlicher

Majorate. Br. 1

970

Das genthum ist Feoßßer Güter⸗Besitze,

ändereien mittelst Erbpacht, wird durch d darin dem Leopoldinischen Spstem treu bleid ner Anwendung, wohl nicht ohne bedeutenden Nach großen Zerstückelung des Landbesitzes,

181à stattgefundenen Wiederherstellung der P staats wurd

den südlichen Provinzen des barkeit wieder ins Leben gerufen. gationen und Marken bestätigte dage kung dieser Jurisdiction. In den

dataren die Bestreitung der Gerichts⸗Kosten na

gierung festgesetzten System vorgeschr.

ihres Rechtes begaben.

Kirchen In dagege brigen Provinzen wurde den ch einem von der Re⸗

Das Cantra

von allen Servituten Domainen und der Kirchen⸗

Regierung befördert, die t, welches, bei zu allgemei⸗ htheil, der der über⸗

namentlich der Kron⸗⸗

se

befreit. die

yn dürfte.

Die Vertheilung

Nach der im Jahre

äpstlichen Regierung in e die Feudalgerichts⸗

den später wiedererlangten Le⸗

ieben, worauf

in die Regierung die Unterdrük⸗

eu⸗

sie sich großentheils

lisations⸗System des Kard. Con⸗

salvi war überhaupt allen particulairen Gestaltungen entgegen, und

während es einer Menge von

Feudal⸗R machte, beschränkte es auch die Munizipal⸗Gerech

Rechten und Privilegien ein Ende tsame sehr von denen

eigentlich nur die auf den Feldbau⸗ die Wasser⸗Vertheilung und was

damit zusammenhängt, die We stehen blieben. Einige Gerechtsame,

zu Stande.

Weiden und Aehnk.

iches sich beziehenden be⸗ wie das der Weide und des Holz⸗ sammelns ꝛc., wurden beibehalten: ein Gesetz in Betreff der öffentlichen

Weiden sollte zwar entworfen werden, iel entschiedener als die P

fam aber wie vieles Andere nie äpstliche verfuhr die Neapo⸗

litanische Regierung, auch wenn man die Revolutionszeit ausnehmen

will. Im Jahre 1817 ver dominium utile der Ländereien

Alle gemischten Gerechtsame sollten

verordnete ein fortan nicht

bören, sondern diese vertheilt und in Erbpa dabei auf

Königliches Dekret, daß das mehr den Gemeinden ge⸗ cht gegeben werden sollten. hören und den Betheilig⸗

ten ein dem Werthe der ihnen zustehenden Gerechtsame gleichkommen⸗

der Antheil an Ländereien

ein Gesetz über die

als freies Eigenthum zufallen.

181s wurden die Fideikommisse in Sicilien aufgehoben; ein Benutzung der Waldungen erlassen.

Im Jahre Fahr später

Die Minister

Medli und Tommasi wollten im Jahre 1820 ein Gesetz in Betreff der

publiziren

ehr nahe gekommen wäre; aber die Revolut Verfügun und in Ländereien vergütet. auf diese Weise frei von Servituten, er, denen sie unter den ßen Vortheil in der emphy⸗

die Regierung ein. Durch eine mischten Gerechtsame abgeschätzt Güter⸗Komplexe wurden manchen derselben fanden Verhältnissen sehr wenig eintrugen, teutischen Vertheilung derselben. gewonnen.

die Besitz

besitzes.

der Hand Einzelner waren,

hatte, die Waldungen preisgegeben waren, so Besitz sich t

so drückender werden, je mehr der

einen gro Der

Solcherart sind gegenwärtig in Italien d Wie die mannigfaltigen Serv auf einem Gewohnheits⸗Rechte beruhten,

welches den Bestimmungen von 1806 ion von J821 schüchterte g von 1824 wurden die ge⸗

Viele und bei früheren

ckerbau hat dabei bedeutend

itute ursprüng

ie Verhältnisse des Grund⸗ lich vielleicht nur als große Güter⸗Komplexe in der Ackerbau der Viehzucht Platz gemacht mußten sie allmälig um heilte, der Ackerbau über⸗

wog, das Verschwinden ganzer Waldstrecken Besorgnisse einzuflößen be⸗

gann. So mußte denn

auf Abhülfe gedacht werden, riger war, je mehr man allseitig die verschiedenen Bere nen wollte, und die keinesweges überall geglückt ist.

aus dem Erblichwerden der Benefizien entstanden,

und Konrad II. in Ober⸗Italien fest gegrür verschwand in unseren T nüs fiefs Titel, denn durch das Gesetz von 1806 ward die neueren Groß⸗Lehnträger in den Provinzen, n. wurden, kein anderes Prärogativ haben sollten, Titel. Verschieden war es mit Benevent und Po Souverainetä

Italien verbreitet, Napoleonischen Stiftungen von Era

levrand und Bernadotte 1806 mit Rechten zugetheilt wurden,

Die kleine Schrift des Ab. Coppi, rialien der gegenwärtigen kurzen Darstellung z scchten in manchen Punkten ab⸗

ter seine

ich übrigens von Coppi’s An

bin, ist fleißig gearbeitet wie alle seine Werke, worun setzung Muratori's, die Annali 'Italia dal 1750 al 1819 das b

Is Material sind diese Ar⸗ sind sie höchst

tendste und bekannteste ist.

beiten freilich nicht;

dankenswerth. 8 Rom, Juli 1840.

1951

so wie mit Lucca,

Etwas anderes a von dieser Seite aber betrachtet

Alfr. Reumont.

n *

die um so schtigungen scho⸗ Die Feudalität,

schwie⸗

unter Heiurich II.

ndet und bald agen beinahe völlig. de l'Empire waren bloße ausdrücklich bestimmt, daß ach denen sie benannt als den Herzoglichen iute Corvo, welche Tal⸗ ts⸗ und Successtons⸗ Guastalla und Toscana. welche neben anderen Mate⸗ u Grunde liegt, in der

über ganz Die

abgewichen ort⸗ eu⸗

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 28. August.

Abgang von Berlin.

„Zeitdauer (Si. M.

Abgang

von Pot s d

a m.

Zeitdauer

Um 8 Uhr Morgens .. 40

11 Vormitt.... 2 Nachmitt.. 3 4 6 Abends.

10 .

.22

1

Um 6 ½ U.

2. 2

9⁄ 12½ 2 7 ½ 8 ½

hr Morgens. 2

Mittags.. Nachmitt. Abends ..

A u s

Niederl. wirkl. 5 % Span. 235/1 8. Prüm. Sch. 137 ⁄½2.

W

Passive. 6*1à4. Pol. —.

e

Oesterr.

Börssen.

Amsterdam, 25. August.

Schuld 512⁄¼¾2. 5 % do. 99 n Ije

t. 103

Antwerpen, 24. August.

Zinsl. 61 ⁄. Neue Anl. 23.

Oesterr. 5 % Met. 105 1 G.

25 ¼ Br.

4 % 100

Bank-Actien 2037. 2035.

Linsl. 3/

4

8*

Frankfurt a. M., 26. August.

9. 2

Kanz-Bill. 22 ¼.

Preuss.

Partial-Obl. 159 Br.

Sponntag, 30. muß wandern.

Loose zu 500 Fl. 139 ¾ Br. Loose 2b 109 Fl. —. Preuss. Prüm. Sch. 76 X G. do. 2 % Aul. 108 ⁄%2 Br. Poln. Loose 70 ½¼. 70 ½. 8 %% Spam. Anl. 5 ½. 4 ¼. 2½8 % HoH. 50/⁄10. 50 /106. Eisenbahn-Actien. St. Germain 615 Br. Versailles rech · tes Uker 465 Br. do. Ulnkes 305 Br. Munchen-Augsb. 94 G. Strafsburg-Basel 305 Br. Leipzig-Dresden 108 G. Köls-Aacbes

93 Br. Hamburg, 27. August.

Bauk-Act. 1685. Engl. Kuss. 108. G“

London, 25. Augusst.

Cons. 3 % 90 ½. Beig. —. Neues Aul. —. Pasaive 6 1. Ausg. Sch. 127,2. 201¼ % Holl. 52 ¼½. 5 % 102 ½. 5 % Port. 28 1. do. 3 % 23. Engl. Russ. —. Bras. 81. Columb. 24 ¼. Mex. 29 ¼. Peru —. Chili —.

Paris, 2àh. August.

5 %, Reute fin cour. 113. 25. 5 % Kente fin cour. 80. 5 ⁄% Neapl. au compt. 100. 20. 5 % Span. Reute 26 . Passive 6 84.

3 % Port. —. Wien. 22. August. 5 % Met. 107 ¾. 4 % 99 . 3 % —. 2 ½ % Bank-Actien 1713. Anl. de 183b 120. 4e 1829 124 ¼

Berliner Börse. Den 29. August 1830.

fmtlicher Fonds- und geld-Cours-Zettel. A Fr- TS. —+ . Cou..

hDriet. 1. Geld. 8SBriek. 1 Seld. umammmmn Pr. Eagl. Obl. 20. 4 Prüim. Sch.d. Seeb— Kurmk. Schuldv. 2 ½ Neumk. Schuldv. 2] Berl. Stadt-Obl. 4 Elbinger do. 2 Danz. do. Iu Th. Westp. Pfandbr. 2 ¾ Grofsh. Pos. do. 4 Ostpr. Pfandbr. 2 Pomm. do. 2⁄ Kur.-u. Neum. do. 3 ¾ Sehlestabe de. 22

meclherel-Courg.

Coup. und Zina- Seb. d. K. u. N. 9 5

Aetiese. Brl. Ptzd. Kisenb.

do. do. Prior. Aet. AMgd. I.pz. Elsenb. do. do. Prior. Aet.

Gold al marco Neue Dukaten Friedrichad'or And. Goldmün- neu à 5 Thl. Disconto

128

111 ¾½ 102

2⁰9

103 ¾

[S82

102 ½ 106 ¼ 8. 102 1 12 ½

7 %

103 ¼ 104

104 ¾ 104 %

2I1AEE

104 ½

*.

Tvl. 20 Brief. 1391 138 ⁄1 149 1

8 A

emmn

Wien in 20 Xr. Augsburg

Breslau.

Leipaig W. Z.. Frankfurt a. M. WZ. Petersburg

101 % 101 ¼ 1 21/12

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens Nachmittags Abends Nach elnmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ubr. Beobachtung.

1840. 28. August.

237,61 „Par. Quellwäͤrme 8,5 0 R. + 16,7° R. Fluzwarme 17,09 A. + 9,4 ° R. Bodenwärme 15,20 N. 58 xCt. Ausdünstung 0,021“ Rh. bezogen. Niederschlag 0,401“ Rh. Unbe SW. Sab. Waͤrmewechsel *† 21,8 * Wolkenzug. . Sg8. 1259. Tagesmittel: 337,65“Par. +. 17,1 0oR.3 + 99R. 60 rCt. ST.

337,41“„Par.

+ 21,6 ° R.

+ 11,5 ° R. 47 „Ct. beiter.

7,92“„Par. + 12,9 ° R. + 9,1° A. 75 pCt. heiter. SW.

Luftdruck. Luftwärme.— Thaupunkt Dunstsättigung Wetter. .

Konigliche Schauspiel e. Sonntag, 30. Aug. Im Opernhause: Die Verschwoͤrung des Fiesko zu Genua, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Herr Seydelmann wird hierin vor seiner Urlaubsreise in der Rolle des Muley Hassan zum letztenmale auftreten.) Montag, 31. Aug. Im Schauspielhause: Adele, Lustspiel in 1 Akt, von G. Harrys. Hierauf: Phaͤdra, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. 1-4““

s staädtisches Theater.

Wug. Der Kobold, oder: Der junge Herr Zauber⸗Peosse mit Gesang in 3 Akten. 31I. Aug. Das bemooste Haupt, oder: Der Original⸗Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedix.

Köni

dö-.ne, 1 lange Israe

C11“

mee e,

Allgemei

Bekanntmachungen.

rata oder für eine 51 zung des Grundfonds zu betheiligen, ausdrücke. I

Insbesondere a

bestimmte Summe bei der Ergän⸗

ber machen wir darauf aufmerksam,

Bonn⸗Koͤlner Eisenbahn. daß ein gänzliches Ausbleiben als Rücktritt betrachtet

Durch Restript der Königl. Hochlöbl. Regierung zu Köln vom Hien d. M. ist dem unterzeichneten. Aus⸗ schusse die Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom ö6ten v. M n Theil geworden, wodurch der zusammengetretenen

ctien⸗Gesellschaft die Königl. Genehmigung zur An⸗ jage der vorgeschlagenen Eisenbahn, mit einem Grund⸗ Kapitale von 750,000 Thlr. und der Expropriations⸗ Befugniß nach Maßgabe des Gesetzes vom 3. Novem⸗ ber 1838 ertheilt und Lesaes aufgegeben wird, das Gesellschafts⸗Statut na iesem Gesetze zu modisiziren, so wie den früher gezei neten Fonds von 650,000 Thlr. 28 888, umme zu bringen.

jesemnach beehren wir uns, sämmtliche Herren nteressenten zu einer General⸗Versammlung auf dem vrs en Rathhause sür Montag den 21. September d. J., Morgens 9 Uhr, einzuladen, um 16 2 Aufgabe zu entsprechen und eine desinitive Berwaltung an die Stelle des seine Func⸗ tionen alsdann niederlegenden

*— 82 e 1

ung des Grun btar en. werden muß, so ersuchen wir jeden Bethei⸗ jigten, dabei in Person zu erscheinen oder sich durch eigen Stimaberechtigten vertreten zu lassen. wünschenswerth, daß die desfallsige Vollmacht, welche vom 1. 1 seyn kann,

Diese

„Kapitals eine Tensge rne. M.

miren und 8 8 .“

werden und nach §. Verlust des bisherigen Anrechtes, .2 8, zur Folge haben möchte.

Da viele Ueberträge der ursprüngli 6 gen stattgehabt haben, wovon vor erfolgter Königlichen Genehmigung keine Notiz wir alle Cessionare Zeichner auf, sich zu melden und durch Vorzeigung dder Einsendung ihrer Titel sich zu legitimiren, um in Graf Beust. Cahn. die Register der Gesellschaft eingetragen nmeldung und Legitimation auf dem Rathhause bei Herrn Stadtsecretair Schulz statt, und zwar:

1) für die in Bonn und Umgegend wohnenden

Herren Interessenten vom 22sien d. M. bis zum 1. September; 2) für die Auswärtigen bis zum 7. September.

Zur Erleichterung der zahlreichen in Köln woh⸗ Ausschusses zu wählen. nenden Theilhaber ist die 9 8

änderung des Statuts und Er⸗ den⸗ daß die Legitimation dorten b 2 18 1. September) (ebenfalls vom zsten

bei Herrn Joh. Phil. Hei g ’1 finden fanũ. hil- Heimann (Hochpforte) statt⸗ Es ist Ven allen Mutationen, die nach ae s resp. 7. September etwa geschehen, kann zum guch eine briefliche die Befugniß zu substi⸗ Behuf der jetzigen General⸗Versa mlung keine lefliche mnachtgeber im Allgemeinen prolmerkung genommen werden. -9 ““

der Grundbestimmungen den

zu nehmen war, so fordern

und Rechtsnachfolger der ersten

u werden. udet dahier

eranstaltung getroffen wor⸗

besagtem Termin

or⸗

Ze so

einem Festmahle us den ersparten Zinsen des 1 ann, ergebenst einzuladen, Grunde einer zahlreichen Theilnahme zu seyn. ust 1840. Ausschuß der Bonn⸗Kölner Eisenbahn⸗Gesellschaft:

F. von Carnap. De⸗ Jüng. D. Kaufmann. th. Mehlem. sen.

wie der gezahlten ches a stritten werden k chen Einzeichnun⸗ schen aus diesem im Voraus gew

Bonn, den 18. Au

gen.

Der provi

König. Mülhens.

Regulaire Dempfschifffahrt

a m b

b 8s i

tung ausgezeichneten, jedes: ahl schöner

sorische

eimann. D. Nöggera v. Ovnhau D. Wolff. Wrede.

bre feor

hekten versehenen

ge

r Dampfs

chiffe:

Leipzig, Hamburg und der Englische Courier,

Betten un

zwischen und Ma elegante

und bequeme mnit einer d mit Privat⸗Kabi⸗ drei schnellfahrenden Hamb ur—

ner Anzeiger fuür die Preußischen Staaten.

Demnach sollen die Eintritts⸗Karten und Stimm⸗ itel, an einem näher zu bezeichnenden Tage, eben in Bonn und Köln ausgetheilt werden.

Schließlich erlauben wir uns, alle Betheiligte zu nach der General⸗Versammlung, wel⸗

gehen mit Passagieren regelmäßig: von Magdeburg nach Hamburg jeden Mittwoch, Sonnabend und Sonntag, Morgens 5 Uhr, von Hamburg nach Magdeburg jeden Dienstag, Mittwoch und Sonnabend, früh Morgens. Anmeldungen: in Magdeburg im Comteir d. Herrn Aug. Kühne, Neue Fischeruferstraße Nr. 1, 88g. urg im Comtoir des Unterzeichneten, Wandrahm Nr. 58, in Wittenberge bei den Agenten der Compagnie, d. Herren Hoffmann & Römrer. Auskunft in Berlin ertheilen: die Herren Meyer & Sulzer (hinter dem Museum Für die 88 Passagiere zwischen Berlin u Lamburg dient sirr Nachricht, daß die genannten Scchiffe an deuselben Tagen stromabwärts Mit⸗ taags und stromaufwärts Abends in Witten⸗ berge eintreffen und dort die über Perleberg nach wie von Berlin passirenden Reisenden aufnehmen oder absetzen. Hamburg, im Augu Die Direction der Flu in H

Unkostenfonds be⸗ und wün⸗

alter

debur & 1

r⸗ 1840. roßen An⸗ Dampfschifffahrts⸗Compagnie amburg.

Julius Küh

24

4₰

Allgemeine

Preußische Staats⸗Zeitung.

Amtl. Nachr.

Frankr. Paris. Lamartine über die orientalische Frage und die Aeußerungen der Journale darüber. Débats gegen Die Engli⸗ sche Presse. Sprkasse. Börse.

Großbr. u. Irl. London. Schluß der Konferenzen in Windsor über die orient. Frage. Rüstungen und Truppen⸗Absendungen. Räckkehr der Engl. Marine⸗Truppen gus Span. Steigen der und Fallen der Getraide⸗ Preise. Ueberhandnehmen des

bderalismus in Mexiko. Maßreg. gegen die Demokratie in Chili. v2 haee Kn. Seeö. . ückkehr des Königs und der Königin aus England.

Dan Abreise des Königs von Altona. 3

Deutsche Bundesft. München. Transferirung der Universitaͤt.

Schweiz. Bern. Dors⸗Zwiste. 8

Epan. Madrid. Gerücht von Entlassung des Ministeriums.

Griech. Umtersuchungen in Bezug auf die Philorthodoxrie. 1

Türkei. Der „Oest. Beob.“ bestätigt, daß die mit dem Oesterr. Ge⸗ schwader vereiniate Engl. Flotte nach Alex. abgesegelt sen, um die Vorschläge der Pforte zu unterstützen. Berichte Deutscher Kor⸗ respondenten. (Neues Komplott gegen den Sultan. Stimmung der Türfen.) Bericht des „Journ. de Smyrne“ über die Ver⸗ schwörung. Smyprna.

e. Deutsche Berichte aus Alexandrien.

e C; s. ö und Brewer †. 4 K. u. L. erlin. Versammlung des Vereins für die Ge⸗ schichte der Mark Brandenburg. . 8

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben dem Regierungs⸗ und Landes⸗

S

Oekonomie⸗Rath Haese zu Stargard bei seiner Versetzung in

den Ruhestand zum Geheimen Regierungs⸗Rath zu ernennen und dem Oekonomie⸗Kommissarius Voeltz l. zu Stargard den Charakter als Oekonomie⸗Kommissions⸗Rath zu verleihen geruht.

Berlin, am 29. August 1840.

Heute ist hier die Meldung eingegangen, daß Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin, Gemahlin Sr. Köͤnigl. Hoheit des Prin⸗ zen Albrecht von Preußen, am 7sten d. M., Mittags um 2 Uhr, von einer Prinzessin, zu Camenz in Schlesien gluͤcklich entbunden worden.

Diese erfreuliche Begebenheit wurde den hiesigen Einwohnern durch Abfeuerung der Kanonen bekannt gemacht.

Die hohe Woͤchnerin, so wie die neugeborne Prinzessin, be⸗ finden sich im hoͤchsten Wohlseyn.

Abgereist: Der Koͤnigl. Dänische Geheime Konferenz⸗Rath

und Hof⸗Jäͤgerineister, Graf von Hardenberg⸗Reventlow, nach Hamburg.

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

9 8 8

Paris, 25. Aug. Nachstehendes ist der Hgestern vorbehal⸗ tene) Auszug aus dem Artikel des Herrn von amartine uͤber über die orientalische Frage:

„Ich habe es immer gesagt, daß ich die Stellung, welche der Con⸗ seils⸗Präsident einnimmt, wohl zu würdigen weiß, und ich wiederhole es hiermit. Ich habe immer unwillkürlich mit solchen Naturen sym⸗ patisirt, die zu gleicher Zeit denken und handeln. Wenn man sich zu verstchen weiß, weiß mon sich auch hoch zu achten. Wenn ich meinen Geaner auch bekämpfe, so schätze ich ihn doch nicht geringe, die Gering⸗ schätzung ist nur immer das Artribut der Eifersucht und der Ohnmacht. Aber ich sage es mit derselben Aufrichtigkeit, daß der Tag, an welchem das Ministerium das Symbel der Coalition wurde, und sich auf diese Weise zum Chaos gestaltete, für mein Vaterland ein Unglückstag wurde. Dies Ministerium wird mit einer Katastrophe enden. Es kann die reinsten Absichten haben, es kann die Ordnung von Innen, den Frieden von Außen wollen; aber seine Stellung wird die Anarchie im Innern und den Krieg von Außen hervorrufen. Die Logik be⸗ simt das Geschick der Dinge, wie das Verhängniß das Geschick der

enschen. Vor 13 Monaten bestieg ich die Tribüne und rief meinen Kollegen zu: „Wenn ihr diesem Minister das Ministerium überant⸗ wortet, so habt ihr den Krieg! Und unser Botschafter in London, der die Rednerbühne bestieg, um mir zu antworten und mich anzuklagen, daß ich die Zukunft verleumde, was sagt er heute? Er ist nach Eng⸗ land gesandi worden, er ist der Mann des Erhaltens und des Friedens⸗ er glaubte, das Mittel in sich zu tragen, das die Stürme beschwört, er glaubte, mit seiner geschickten Hand die Fäden der Unterhandlungen, die sich in England anknüpfen, zu halten, er genießt die Hoch⸗ achtung der Whigs und der Tories in gleich⸗ hoheu Grade er war der Mann, der aͤm. sichersten zut Ethaltung des riedens beitragen fonnte, und doch ist, ohne daß er es merkte, der Se seinen Händen entschlüpft.... Wie hat der Minisier des 1. ärz die Frage gestellt, aus welcher über kurz oder lang der Krieg der Krieg ohne Alliirte hervorgehen mußk. Anstatt ein Franzose zu bleiben, ist erkein Aegyptier geworden.B Als solcher war er eine Viertel⸗ stunde lang populair. Ein Minister, der genöthigt ist, von der Popu⸗ arität zu leben, muß sie nehmen, wo er sie findet. Er hat dem Na⸗ oleonischen Vorurtheile, das Aegvpten⸗zu einer Provinz von Frank⸗ reichs geheiligtem Boden machte, und aus einem 78jährigen Pascha, der um Rande seines Grabes mit dem Glücke spielt, einen mächtigen Alltir- ien machen wollte, gehuldigt und geschmeichelt. Dieser Greis hat icht genug von Aegypten und Arabien, er möchte gern in seinen letz⸗ Taͤgen zu seinem Vergnügen das reiche Sprien seinen Ländern als ine annehmliche Zugabe beifügen. Dies würde die Theilung seines Erbes erleichtern und gäbe ein schönes Besitzthum für einen der Söhne iner Söhne, und Frankreich, dem er nichts war, und nichts seyn kann, soll sein schönstes Blut vergießen, um die eigennützigen Pläne dieses alten Plaumachers zu verwirtlichen. Und das nennt man seit einigen Wochen Frauzösischen Patriotismus. Das haben die Publi⸗ zissen dentaiie Neärh geihan, In Wahrheit! Jeder, der nur einen Fuß zuf orientalischen Boden gesezt hat, und nicht pflichtschuldigst mit mi⸗ 8

. Eingrisse untéer constitutionellen Formen zu verbergen. dir Voten geben,

Berlin, Montag den 311ften August

nisteriellem Enthusiasmus angefüllt ist, lächelt aus Mitleid, oder errö⸗ thet aus Schaam, wenn er die Wahrheit auf diese Weise entstellt sieht. Kraft dieses neuen Menschenrechts und dieser Legitimität einer lebenslänglichen Barbarei in Aegypten und Sprien, hat die Regierung, welche mit den vier M schten die Integrität des Osmanischen Reiches proklamirt hatte, ihre Ansicht seit dem 1. März geändert und sagt plötzlich: „„Es ist wahr, daß Frankreich mit euch die Integrität des Türkischen Reiches sicher stellen wollte, aber wir beabsichtigen, das Türkische Reich in zwei Theile zu tbeilen und die Hälfte von Asien dem Pascha als erbliches Besitzthum zu über⸗ geben; wir wollen ferner nicht, daß man ihn zwinge, seinem Herrn die Flotte zurückzugeden, wozu der Traktat ihn verpflichtet, sondern daß er sie als Waffe ben das Kaiserreich gehrauchen möge.”““ Das ist der buchstäbliche Sinn der bekannt gewordenen Unterhandlungen. Was soll Europa von einer solchen Sprache denken? Die Ereignisse sprechen es laut genug aus. Europa denkt, daß das Französische Ministerium sich über dasselbe lustig macht, und nachdem es Frankreich beschworen, sein Wort nicht zu brechen, und mit ihm gemeinschastlich die Grund⸗ lagen des Vertrages aufrecht zu erhalten, sagte es: „„Ich werde allein handeln, ganz den Ansichten gemäß, welche früher gemeinschaftlich mit dem Franzo ischen Kahinet aufgestellt wurden.”“ Das Französische Kabintt antwortete: „„Ihr werdet es nicht thun, oder wir überzie⸗ hen alle Weit mit Krieg““ Mit anderen Worten hat Frankreich ge⸗ sagt: „„Ich will die Integrität des Türkischen Reiches, um zu verhin⸗ dern, daß Rußland seinen Fuß in Konstantinopel und England den seinigen in Aegypten setze““, und Rußland hat geantwortet: Br habt Recht; und wir wollen deshalb die Unverletzlichkeit der Türkei proflamiren; ich habe dann keinen Vorwand, nach Konstantinopel zu gehen; der Friede der Welt geht bei mir Allem vor; mein Ehrgeiz ist groß, wie der Raum, aber geduldia, wie die Zeit.““ England antwortete: „„Laßt uns die Integrität des Türkischen Reiches anerkennen, Mehmed Ali fahre

fort, Aegypten zu regieren; ich will dies Land nicht betreten, das

Bündniß mit Frankreich und der Friede der Welt geht Allem vor.““

Das Ministertum vom 1. März haät geantwortet: „„Ich will nicht sagen, was ich will; ich will nicht

mehr, was ich wollte; ich will nicht mit euch Verträge schließen, ich will nicht, daß ihr Verträge schließt, oder ich rufe Krieg!““ Es ist Jedermann klar, daß ein Ministerium, welches Frankreich einem Pascha von Aegvpten nachsetzte, und im Na⸗ men Aegvptens den Krieg über Europa heraufbeschwor, sich nicht zu⸗ rückzichen kann; Frankreich muß es mit einer Millien Bajonnette 28 schützen, und mit seinem Blute die unerhörte Unvorsichtigkeit des Mi⸗ nisteriums bezahlen. Berwegene und fuürchtsame Männer! Ihr, die ihr abenteuerlich weiter strebt und doch den Fortschritt des Jahrhun⸗ derts hemmt! Ihr nennt euch große Politiker, ihr, die ihr alle Aunstren⸗ gungen der Freiheit fruchtlos machtet, indem ihr euer Land der kon⸗ vulsivischen Bewegung einer Bewaffnung preisgabt. Ihr kennt jene zarte und kunstreiche Maschine, die man constitutionelle Regierung nennt, nicht regieren, ohne sie zu zerbrechen, und ihr haltet euch für stark, indem ihr sie anhaltet. ehmt euch in Acht, sie wird euch zermalmen! Der Krieg ist das Geheimniß des ver⸗ legenen Empirikers, Freiheit ist das Genie des Staats⸗ mannes; man bedarf nur Geist, um den Krieg zu begreifen, aber es ist ein Gewissen und ein tugendhafter Sinn erforderlich, um die Frei⸗ heit zu begreifen. Der Glanzpunkt der Juli⸗Revolurion ist für den Staatsmann der, daß sie sich im Frieden verpollständigt hat. Die in⸗ nere Form, die Dynastie, die politische Constitution und die Negierungs⸗ Tendenzen wechseln und doch mit Europa in Frieden bleiben, welches nur das Frankreich von 1815 kannte, dies war das schwerste Problem, welches jemals einer Nation zur Lösung gegeben war. Frankreich hat es gelöst! Aber welche Anstrengungen, welche Begeisterung, welcher Zusammenfluß von großen Chargakteren und Talenten war eforberlich! Perier ist gestorben! Talleprand ist gestorben! Es bedurfte so viel des Muthes und der Weisheit zugleich! Ein Minister mußte Europa zu⸗ rufen: „Wenu ihr in Belgien imtervpenirt, überschreiten morgen 50,000 Mann die Gränze! Ein anderer Minister durfte zu Oesterreich sagen: Die dreifarbige Fahne ist in Ancona, dringt ihr einen Fuß breit weiter in Italien vor, so entfalte ich sie!““ Im Jahre 1831 trat ich eines Morgens in London zu Tallevrand ein; ich sand den greisen Diploma⸗ ten, von einer durchwachten Nacht erschöpft, an einem kleinen Tische arbeitend. Obgleich von Alter und Arbeit gebeugt, athmeten seine Züge Ruhe und Heiterkeit, die das Eigenthum eines großen Mannes sind, der die Schwierigkeit überwunden hat, die der Vollendung seines Werkes entgegen stehen. „„Wissen Sie, was ich gethan habe!“ fragte er, indem er auf die Depeschen deutete, die auf dem Tische lagen. „Nein, mein Fürst!““ entgegnete ich, „„ich weiß es nicht, und ich darf es nicht wissen; aber was ich weiß, ohne daß Sie mir es sagen, ist, daß Sie das Meisterstück der modernen Diplomatie anszuführen ver⸗ suchen!““h „„Ja““, sagte er, „„ich versuche den Frieden der Welt festzu⸗ stellen, indem sch eine Revolution ins Gleichgewicht bringe.““ Drei Monat spãäter wurde die Quadrupel⸗Allianz in London durch Herrn von Tallevprand unterzeichnet und die Welt war entwaffnet. Die erste Arbeit des Ministeriums vom 1. März war, diesen Vertrag zu zerrei⸗ zen. Die Juli⸗Revolution sieht sich abermals auf dem Tag nach ih⸗ rer Hechzeit zuruckversetzt, aber vhne die vorige Jugend, ohne den frü⸗ heren Enthusiasmus, ohne das Erstaunen der Mächte, ohne die Engli⸗ sche Allianz. Seit drei Monaten haben wir die Hälfte von Europa zurückgestoßen, und was werden wer nicht noch Alles zurückstoßen, wenn wir das Ministerim nicht aufhalten? Aber wer vermag das? Niemand! dies Ministerium ist kein Ministerium. Es ist ein Quasi⸗Direktorium. Es ist nicht aus einer regulairen Mazorität entstanden, die an die Stelle einer bezwungenen Majorität trat; es enistand aus einem Kom⸗ plott der Minoritäten, die, uur um zu zerstoren, sich einen Augenblick verbanden und zu ihm sagte; „„Ergreife die Zügel der Gewalt! Wir werden dich valien, so lange es uns nöthig scheint, unsere willkürlichen ver Wir wollen die sich untet einander widersprechen, aber dir eine Majorität zu bilden scheinen, unker der Bedingung, daß du mit der Minorität regierst, daß du mit der Opposition regierst, daß du endlich gegen die Regierung regierst. Geh hin und zerstöre! Zerstöre die Wahrheit der Presse, die Majorkät der Kammer, der Wähter und des Luremburg! Zerstöre das Gleichgewicht der drei Gewalten in den Tullerieen! Vernichte die diplomatische Einigkeit, die mit so vieler An⸗ strengung zwischen Frankreich und den Mächten gestiftet ward; ver⸗ nichte den Auadrupel⸗Traktat und die Allianz mit England, und er⸗ setze diese durch keine andere. Wenn du alles dies gethan hast, dann erscheinen wir und vollenden das Werk’ Ja, das ist der Sinn jenes stillen Bündnisses, das zwischen den Minoritäten der Umwälzung und dem Ministerium der Bewegung geschlossen wurde. Hatte ich Un⸗ recht, als ich, dies Alles erkennend, euch schon vor Monaten zurief: „„Dies Ministerium ist der Krieg!““ Ja, es bringt den Krieg mor⸗ gen, wenn nicht schon heute; es füͤhrt kein anderes Wort im Munde. Krieg, um unsere Unterschrift in Luremburg auszulöschen; Krieg, um die Unabhängigkeit der Türkei anzuerkennen; einen unpolitischen, un⸗ sinnigen Krieg; aber gleichviel, nur Krieg! Und warum will dies Ministerium den Krieg! Es weiß es nicht, aber ich will es euch sa⸗ gen: Ein Oppositions⸗Ministerium muß, seiner Ratur nach, sich der Majorität durch die Nothwendigkeit der Umstände und durch die Be⸗

1840.

wegung eines erregten Patriotismus versichern; ein solches Ministe⸗ rium bedarf früher oder später eines Staatsstreichs; dieser ist der Krieg! Der Krieg wird also unvermeidlich. Das Schiff sucht die Klippe nicht auf, aber wenn der Wind es gegen dieselbe schleudert, so zerschmettert es. Ein Minister, der nicht aus der Majerität hervorgeht, ein Minister, der, wie Shaftesbury, Necker oder Roland, statt auf die Constitution auf Popularität fußt, ein solcher ist nicht Mini⸗ ster, er ist Tribun. Man setzt keinen Tribun ab, er wird von dem Element, welches ihn emporgehoben hat, wieder ver⸗ schlungen; er stürzt in die Gefahren zurück, die er selbst bervorrief. Er fällt nur ein Opfer der öffentlichen Meinung, die er listig für sich zu gewinnen wußle. An diese Meinung muß man sich daher auch ganz allein wenden; sie herrscht, ihr seht es an den Stürmen, die sie hervor⸗ bringt; wenn sie sich nicht selbst rettet, kein Anderer vermag es. 1 Schaut selbst den Weg zurück, den das Ministerium uns seit 6 Mo naten hat machen lassen. Die Verwirrung der Gemüther, die Vernach⸗ lässigung der Interessen, die Krisen der Börse, Europa, das sich von uns Zurückzieht, werden es euch sagen. Wäre dies vielleicht schon eine der Folgen jenes berüchtigten Wortes, welches das ganze Land er⸗ schreckte, und jeden rechtlichen Mann in ein trübes Nachdenken ver⸗ senkte, das Wort: „„Regiere nach mir, wer fann!““ Wahrhaftig, eine Nation von 30 Millionen freier Männer, die sich Frankreich nennt, eine Nation, die in ihrem Schooße so viele Männer von ntelligenz, Geist, Patriotismus und Muth zählt, eine Nation, die ein solches Wort mit kaltem Blute vernehmen kann, verdient... daß es ihr gesagt wird. Aber wir haben es nicht mit kaltem Blute angehört, denn wir wußten, was es in sich faßte und welches Mißgeschick es hervor⸗ rufen würde. Wir fassen das Gesagte zusammen: das Ministe⸗ sterium hat die orientalische Frage mit so wenig Voraussicht gestellt, daß sie in dieser Weise von Eureopa nicht angenommen werden kann. Wenn das Ministerium zurücktritt, ist die Politik Frankreichs entehrt; wenn Frankreich sich der Sache des Ministeriums annimmt, so ist der Krieg ohne Alliirte unvermeidlich. Entweder muß also das Minißte⸗ rium weichen, oder Frankreich muß stürzen. Wenn das Erstere ge schieht, so wird Frankreich, was die orientatische Frage betrifft, sich nicht wieder in die Lage zurückversetzen können, worin es sich vor dem 1. März befand; eine Allanz hat sich außerhalb seiner Gränzen gebil⸗ det, von der sich sein Ministerium ausschließen ließ; es muß sie auf⸗ lösen und in dieselbe eintreten; es kann nicht zugeden, daß man ohn Frankreich einen Traktat über den Orient abschließe, es muß nothwene⸗·: dig dabei seyn, aber damit dies geschehen kann, muß die Frage auf die von Frankreich garantirte Unabhängigkeit Spriens bafirt werden. Dies I1 ist das einzige Mittel, das Gleichgewicht wiederherzustellen und den Frieden zu erhalten. Wenn dann einmal der Krieg nothwendig wer⸗ den sollte, bleibt uns die Wahl zwischen der Russischen, Englischen und 1 Oesterreichischen Allianz, und wir werden einen geregelten, einen begränz-⸗ ten Krieg, statt eines revolutionairen, eines Krieges ohne Ende haben⸗ Aber nicht das Ministerium vom 1. März kann die Lage der Dinge solcherweise verändern; es steht zwischen uns und dem Frieden; es muß sich zurückziehen: die Nothwendigkeit besiehlt es; Ich bin auf alle Beleidigungen, auf alle Ausbrüche des Zornes gefaßt, die einen Mann treffen, der zuerst den Schleier zerreißt, der irgend einen Makel verhüllte. Ich bin gestählt. In einer Zeit, wo alle Muthigen sich verwegen zelgten, muß es wenigstens auch einige geben, die den Muth der Wahrheit haben. Wenn es dann der rechtlichen Gesinnung nicht gelingt, durchzudringen, bis der Drang der Umstände es unmöglich ge⸗ macht hat, so wasche ich meine Hände. Volk von Frankreich, du willf daß man dich vertheidige, und doch verbindest du dich stets gegen die⸗ jenigen,

die dir dienen; dir gefallen nur diejenigen, die dich betrügen; du erkennst die Wahrheit nicht eher, dis sie verschwunden ist, und d

Männer, wenn sie gelebt haben; du könntest unseren Eifererkalten, und gegen die Treue gleichgültig machen, wenn man je gegen sein Vater⸗ land gleichgültig werden könnte Aber um dich zu beiehren, schau auf

die Vergangenheit zurück; erinnere dich, daß es seit deiner Wiederge⸗ burt von 1789 immer zwei Parteien selbst im Schooße der Revolution und außerhalb derselben gegeben hat, nämlich die reformistisch⸗liberale Partei und die militairische, die Partei der Bewegung; die Partei, die Alles durch und für die Freiheit, und diejenige, die Alles durch und für den Krieg wollte. Alle deine wahren Freunde, alle aufrichtigen Anbänger einer liberalen Revolution ven Lafapette dis For sind für den Frieden gewesen. Alle Männer die unersättlich nach der Gewa strebten, alle Volks⸗Betrüger, von Danton bis Pitt, waren für den Krieg. Das ist das Zeichen, woran du deine Schmeichler und deine wahren Freunde erkennst; es ist noch immer derselbe Prezeß, der i . deiner National⸗Versammlung von 1790 zur Svrache kam.“

Der vorstehende Artikel wird heute schon von den meisten Journalen besprochen, und es findet sich, wie vorauszusehen war, kein einziges Organ, welches der Ansicht des ehrenwerthen De⸗ putirten von Macon umbedinat beitriet. Einige loben spoͤttisch den schoͤnen und inspirirten Styl des Herrn von Lamartine, An⸗ dere suchen die Widerspruͤche, in die er gerathen sey, auf, noch Andere behaupten, er habe bei seinem Manifest keine andere Ad⸗ sicht, als das Ministerium zu stuͤrzen, um selbst ein Portefeuille zu erhalten. Das Journal des Debats sagt wohl mit dem meisten Recht, daß es gar nicht thunlich sey, jetzt, wo man noch so wenig von den eigentlichen Unterhandlungen wisse, ein bo⸗ stimmtes Urtheil uͤber dieselben nach den bloßen Resultaten aus sprechen zu wollen. „Wir haben“, sagt es, „im Angesicht einer National⸗Gefahr unserer gerechten Abneigung gegen das Min⸗ stertum Stillschweigen auferlegt. Der Londoner Traktat erxistirt; moͤge es nun sein Zweck seyn, die orientalischen Angele⸗ genheiten ohne uns, und zu unserem Nachtheil zu reguliren, oder moͤge er den Saamen zu einer neuen Coalition gegen unsere Prinzipien in sich schließen, jedenfalls erscheint derselde als eine große Gefahr, und das dringendste ist, uns auf die Begegnung derselben vorzubereiten. Wir werden immer Loch Zeit haden, unsere inneren Streitigkeiten wieder aufzunehmen, wir werde: schon, wenn das Ministerium Fehler begangen hat, es dafüͤr du⸗ ßen lassen. Wir geben ihm keine Indemnctäͤts⸗Bill für das, was uns noch dunkel in seinem Benehmen ist. Wir dellgen die Fe⸗ stigkeit, die es in dieser Krisis gezeigt, die Schnelligkett, mit der es seine Maßregeln ergriffen hat, und wir haben uüͤderdies bis jetzt keinen Grund, zu vermutden, daß es, indem es sich rüͤstes, nicht alle seine Kräfte aufbietet, um den Frieden zu erhalten. Wer wäͤre so unsinnig, den Frieden nicht zu wollen? * Anhänger des Aufruhrs und der Anarchte koͤnnen den Krieg um des Krieges willen wuͤnschen. Dergleichen Anschuldigungen wect man nicht leichtsinniger Weise emem Ministerium an den Kopf⸗ selbst wenn man nicht ministertell ist.“

Das Journal des A.. dessen besondere ˖—

und dessen desondere Berbendungen man keunt, verdiene wenn es auch jetzt gerade kein ministerielles Blact ist, mir