1840 / 245 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Majestaͤt schon fruͤher ihren Koͤnig verehrte, ein Spalier. Am

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rauher Arbeit und e d d 8 alle Herzen bebten in dem Gefuaͤhie ves Dankes gegen Gor, daß stehen bereits unter Wasser.

er ihnen diesen Beherrscher gegeben. Schon gegen halb 10 Uhr bestiegen Ihre Majestaͤten wieder den Wagen, und eben so lang⸗ sam, als Sie gekommen, fuhren Sie auch jetzt wieder durch die

in wahrem Entzuͤcken Ihnen nachjauchzende Menge, deren Her⸗ bekannt, daß am 12. September

en alle, alle Ihnen entgegenschlugen und lebenslang fuͤr Eie Denkmale in der Raäͤhe der Kronpri zen⸗Eiche bei Lüͤten an der Wittgensteiner Straße und dem Geburtsorte Jung Stillings, Farim

schlagen werden.

Koͤnigsberg, 29. Aug. Mit dem Beginn des heu⸗ tigen Tages herrschte in den hiesigen Straßen eine durch das Zuströmen vieler Fremden schon seit mehreren Tagen be eutend gehobene, ungewoͤhnliche Lebhaftigkeit. Ueberall sah man die großartigsten Vorbereitungen zu dem Empfange des geliebten Herrscher⸗Paars. Auf der weiten Strecke von dem Nabgaͤrter Thore bis zum Koͤnigl. Schlosse wurden alle Haͤuser zum Theil mit großem Kosten⸗Aufwande, mit Lauben, Saͤulen und Festons von Blumen und Laub, mit Flaggen und den Preußischen und Bayerischen Farben geschmuͤckt. Chrenpforten erstanden in den Stroßen. Das Naßgaͤrter Thor wurde in eine großartige Eh⸗ renpforte verwandelt, das Brandenburger Thor dem Berliner Brandenburger Thore ganz aͤhnlich dekorirt. An der gruͤnen Beuͤcke legten 3 Dampf⸗ und mchrere andere große Schiffe von oben bis unten ausgeflaggt an. Auf der Bruͤcke selbst wurde die kolossale Preußische Kauffahrtei⸗Flagge und ihr gegenuͤber eine Flagge mit der Kette des Schwarzen Adler⸗Ordens mit dem Stern in blaus und weißgewuͤrfelten Bayerischen Farben aufgezo⸗ gen und die naͤchstgelegenen Bruͤcken mit Flaggen geziert. Die an. Boͤrse und das gruͤne Thor wurden mit einer reichen Drapperie wo es gestern Abend um 7 Uhr von Flaggen geschmuͤckt.

Um 1 Uhr versammelten sich saäͤmmtliche Gewerke mit ihren Insignien, Fahnen und Privilegien auf dem Koͤniosgarten. An⸗ gefuͤhrt von dem Stadt⸗Syndikus von Facius und dem Stadt⸗

Karlsruhe am 2. April 1817, als

um Beitraͤge ersuchen. Der U

verwendet werden. Aachen, 27. Aua. Das

und 2ten Auartals 180 von S chen Stifrungen oder Schenkung

summe 16,520 Rthlr. 4 Sgr. 7 (Trier.

Trier, 27. Aug.

stimmte prachtvolle Dampfschiff

erste Fahrt hierher zu machen.

sers absichtlich nur langsam gesch

tbehrungen grau gewordener Maͤnner, und drigen Ufer getreten und viele Gaͤrten,

Arnsberg, 28. Auga. Stillings Denkmal“ zu Hilchenbach im Kreise Siegen macht

wo derselbe vor hundert Jahren geboren wurde (gestorben zu feierlich gelegt und demnaͤchst das Denkmal nach einer Zeichnung des Professor Rauch errichtet werden soll.

Freunde und Verehrer des Verewigten zu jener Feier ein, und wird spaͤter mit besonderer Subscriptions⸗Anzeige und Prospekt

Koͤnigl. Regierung enthaͤlt das Verzeichniß der waͤhrend des isten liche Anstalten im hiesigen Regierungs⸗Bezirk, wonach die Gesammt⸗ elfte Stunde kam das zu der Fahrt von Trier nach Koblenz be⸗ Um halb 10 Uhr war dasselbe von der Quint abgefahren,

sella“ hatte Koblenz am Montage nach 9 Uhr verlassen, um seine

hat solche unter bestaͤndiger sorgfaͤltiger Sondirung des Fahrwas⸗

111“

Wiesen und Ländereien mere471-Courv.

250 FI. Kurz Das „Comit’é fuͤr Jung⸗ 4 2 1. Hamburg . 2900 Mk. Karz d. J. der Grundstein zu jenem 40. 22 200 ML. 2 HMe. London * . 1 LSe. 2 Me. 200 Fr. 2 Mt. Wien in 20 Xr. C““ 2 Mt. 150 Fl. 2 Mt. Hreslau 100 Thl. [2 Me. Leipzig W. Z 100 Thl. à2 Tage Fraukfurt 2. M. M Z. 150 Fl. 2 Mt. U'etersburz 1 SRbl.2 Woch-.

Augzburg .

Geheimer Badischer Hofrath),

Es ladet zugleich die

eberschuß soll fuͤr arme Blinde 6 8 8 Etrattenz⸗ Anssee““ Amsterdam, 28. August. Niederl. wirkl. Sehuld 512 342.,. 5 % do. 999⁄1 . Kanz Bill. 2212⁄16. 5 %, Span. 8 Passive. —. Aung. —. Zinsl. —. Preuas. Prüm. Sch. Oesterr. Met. 104 1⁄½ Aut werpen, 27. Auguat. Zinsl. 0 ¼. Neue Anl. 223 ) G. Frankfuct n. M., 29. Angurt. 1 Oesterr. 5 %, Met. 100 G. 4 % 100 G. 2 % 1 Br. 19 % 25 G. Bauk-Actien 2049. 2047. Pantial. Obl. 189 Er. L.0ose zu 500 Fl. 139 Br. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Pröm. Sch. 70 1 G. do. 4 % Anl. 103 ¼ Br. Poln. L. oose 79 ¾. 70 2. 5 % Span. Anl. 4 %⅝. 4 ½¼. 2 ½ % HolHl. 507/1. 50 % Elzenbahn-Actien. St. Germain 620) Br. Vervaulles rech- tes Uter 470 Br. do linkes 305 Br. München-Auasb. 94 G. Strafsburg-Hasel 350 Br. Leipzig-Dresdeu 103 G. Köln-Aacher

931 4 Br.

neueste Amtsblatt der hiesigen

taats wegen genehmigten kirchli⸗ en und Vermaͤchtnisse an kirch⸗

Pf. betrug.

3.) Heute Morgen gegen die

„Mosella“ vor hiesiger Stadt

angekommen war. Die „Mo⸗ London, 20. August.

Cous. 30% 90 ½. Belg. —. Neue Aunl. 25 ½. Passivg 6.

Aung. Sch. 12. 2 ½ % Holl. 521 ³. 5 % 102. 5 % Port. 35 ¾¼. do. 3 % 22 2⁄ 3. Engl Kuss. —. Bras. 80. Columb. 24 ½. Mezx. 28 ⁄½.

Da es eine Probefahrt war, so

ehen koͤnnen.

rath Gerhard begaben sich dieselben, nahe an 2000 Personen, unter dem Vortritt eines Musik⸗Corps fuͤr jedes Gewerk, das Fleischer⸗Gewerk vollständig uniformirt und beritten vorauf, um

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 31. August.

Paru 14. Chili —. 8 Paris. 27. August. 5 % Kente ün cour. 112. 29. 3 % Kente ün cour. 80. 25 5 %

2 Uhr nach der Vorstadt und stellten sich dert in einem Spalter ISgang von der Haberberger Kirche bis zur Zugbruͤcke auf. Die Flei⸗ von scher begaben sich nach dem ¼ Meile von der Stadt belegenen Berlin.

Zeitdauer St. M.

Zeitdauer Neapl. in cour. 100. 75. 5 % Span. Kente 26. DPassive —. 3 % Port. 22 1. 70 8

Abgang Wien. 27. August. 8 5 % Met. 107 ¼. 4 %, 1003/16. 3 % 80 ⁄½. 2 %. nhe- ¹ e

Landsitze Schöͤnbusch, um ihrem alten Privilegium gemaͤß den Majestaͤten von dort ab vorzureiten. Daselbst befand sich bereits m 8 Uhr Morgens. 30 eine Deputation des Magistrats der Stadtverordneten und Kauf⸗ 11 Vormin.... 40 mannschaft, um unter dem Vorcritt des Ober⸗Buͤrgermeister von 2 „⸗ Nachmitt.. 40 Auerswald und Buͤrgermeister Spesling, die Majestaͤten zu be⸗ 1 8eö“ 10 willkommnen. Am Naßgaͤrter Thore stellten sich die Toͤchter 6 Abends 38 der Bewohner der Vorstadt Nassengarten in laͤndlicher Tracht auf, 10 .„ 388 um dem Koͤnige bei seinem Einzuge einen Lorbeerstrauß, der Koͤnigin aber Fruͤchte der Baͤume, welche zur Erinnerung der Durchreise der In der Woche vom 25. bis Prinzessin Charlotte, jetzigen Kaiserin von Rußland Majestat, ge⸗ pflanzt waren, mit einem Gedichte zu uͤberreichen. Von ihnen

Potsdamer Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam 13,529, zwischen Berlin und Steglitz 4289, zusammen 17,818 Personen

von Potsdam. [Si. M. Um 6 Uhr Morgens 40 Bank-Actien 1701. Aul. de 183 b 1401⁄½. de 1839 125. 9 8 Peass

. 9 ½ „⸗ 40 . . 122¾ Mittags.. 20 - Ualiche Schauspiele

n 88 Mierud⸗ 2. Ceve. Im Schauspielhause: Strudelköpfchen. 2— vegs 8 eustspiel in 1 Akt, von Th. Hell. Hierauf: Vor hundert Jah⸗ 8 9 ren, Oietrengemaͤlb⸗ in 4 v.- x- 88 8 Berli Donnerstag, 3. Sept. Im Oper 8 8

11. n ,. Abth. Muße von Bellini. (Madame Gemiiluomo, vom K. Hof⸗ Theater zu Hannover: Norma, Dlle. Spatzer, von demselhen Theater: Adalgisa, und Herr Abresch, vom Stadt⸗Theater zu

bis zum Brandenburger Thore zog die Schuͤtzengilde, die in Sr. gefahren. G Meteorologische Brandenburger Thore standen auf Tribuͤnen junge Maͤdchen der 1840. 841 Stadt, um in einer kurzen Rede und mit einem Gedichte die 31. Augus.

6 Uhr. 2 Ubr.

Morgens Abende

Frankfurt a. M.: Sever, als letzte Gastrollen.)

8 Freitag, 4. Sept. Im Opernhause: Die deiden Schuͦ n, ko⸗

mische Oper in 3 Abth., Musik von A. Lortziininlg. —— ee ge se

Beobachtungen. Rach einmaliger

10 Ubr. Verbachtung.

Majestaͤten zu bewillkommnen. Um 5 Uhr verkuͤndeten 101 Ar⸗ tillerie⸗Salven, das Laͤuten aller Glocken und das Wehen der Flaggen von allen Thuͤrmen der Stadt die Ankunft der Maje⸗ stäten. Se. Majestät der Koͤnig waren in Schoͤnbusch zu Pferde gestiegen und hielten, begleitet von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prin⸗ zen von Preußen, dem kommandirenden General von Wrangel, so wie von den General⸗und Fluͤgel⸗Adjutanten, ihren Einzug. Ihre Ma⸗ jestaͤt die Koͤnigin folgte in offenem Wagen. Schon zeitig waren

Thaupunkt Dunstsäͤttigung

87 vCt. A41 vCt. beiter. heiter. Winh. SO. SD. Wolkenzug. .. O08d. Togesmittel: 338,95“Par. +. 15

guftdrud.-] 238 91 ‧Par. 348,92 „Par. 339 03 „Par. Queuwarme 8,78 N. Luftwärme. . * 1190° R. + 21 60 R. +2 14 40 R. Flußwärme 17,2 ° R. + 89° R. + 10,7 ° R. +† 95 ° A. Bodenwarme 15,5 ° R.

Koönigsstädtisches Theater.

Mittwoch, 2. Sept. Der Rattenfaͤnger von Hameln. Ro⸗ e in 3 Akten. Musik vom Kapellmeister Franz Gläser. (Neu einstudirt.)

Donnerstag, 3. Sept Das bemooste Haupt, oder: Der lange Israel. Original⸗Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedtx.

70 nCtL. Ausdunstung 0,021 „Rd. heiter. Nieder chlag 0. 9eEd. Wärmemwechse + 22,0° + 12,1°. 90R.. + 9.7 N.. 68 ogt. 920

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auf dem ganzen Wege alle Fenster mit Damen besetzt, die mit den Tuͤchern wehend dem verehrten Koͤnigspaare den herzlichsten Willkommen zuriefen und mit der auf den Straßen wogenden ) Menge die freundliche Milde und liebevolle Herablassung ihrer Amtlicker 4 12 22&

Berline

Den 1. September 1840.

Markt⸗Preise vom Getralde. 1

Berlin, den 31. Angust 1840.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr.

ad weld Cours-Zettvl.

Herrscher bewunderten. Auf den Schiffen an der gruͤnen Bruͤcke * 116“

20 Sgr.; Roggen 1 Riblr. 16 Sgr., auch 1 Rtͤlr. 13 Sgr.; große

Vr. Coar. 4 5 Gerste 1 Rthlr. à Sgr, auch 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Nehtr,

IIRnrief. Gelg.

paradirten die Matrosen auf den Rahen und in dem Augenblick, öüümn

da das Köͤnigsvaar diese Bruͤcke pahsirte, lief ein neuerbautes —“ agna b Schiff des Kaufmann Gutzeit vom Stapel. Auf dem Schlosse 1 7684 wurden die Majestaäten von den Wuͤrdentraͤgern des Koͤnigreichs aemt. Sehalav. a, 1031 8 u— Preußen und den hoͤchsten Beamten empfangen. Trotz des Nemmak. Sebeldv 23 )1031 . u— bezogenen Himmels begünstigte das schoͤnste Wetter dieses allen ned. Siaat-Obl. 4 10373 103 ¾ Köͤnigsbergern gewiß unvergeßliche schoͤne Fest. Abends waren wiaser d0. 2, 100 g8

8 21 alle Haͤuser der Stadt erleuchtet. 8 Dann. do. in Th. h47 eh ais 18 Weatp. Pfaudbr. 2381 103 102 ½

b aa r 3 8* an Brotsb 8. b. 106¾ Thorn, 29. Aug. Die Weichsel ist seit dem 26sten E“ 8 188 *.2 8 d. M. im fortwahrenden Steigen begriffen und hat bis zu die⸗ v hegh, ao. 21 104 i28; sem Augenblick (5 Uhr Nachmittaags) die veunruhigende Höhe von .. a. Neum.d40. 38 104 1

auch 27 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 2 Rthlr., auch! Rihlr. 25 Sgr.; Lansen 95 2 Rülr. 10 Sgr., auch 2 Rihir 2 Sgr. 6 Pf⸗ 1

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Ribtr. 1 Sgr. 11 Pf. und 3 Ridlr., auch 2 Rtblr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 15 Ser., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. ; Hafer 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. 8 g Sennabenb. den 29. August 1840.

Das Schock Sireh 7 Rthlr. 25 Sgr., auch 7 Rthlr. Der Centner Hen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 22 Sgr. üö

Coup. und LZins- Sch. d. K. u. N.

destlen. Hürl. Ptad. Ewenb.] 129 ½ do. do. Prior. Aet. 4 ½ 1042 8 Med. Lpr. Kisenb. 112 1 do. do. Prior. Act. 4 Gold al marceo 210 Neue Dakaten 17 ½ Prjedriebad'eor 13 1 And. Goldmön-— neu à 5 Tüul. 81¼

Verantwortlicher Redactenur Arnold.

2 Fuß 8 Zoll erreicht. Zum Theit ist sie schon üver die nie⸗ 8 Meclsche 4e. 178 103 2

Ducouto 3

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Allgemeiner Anzeiger füͤr

ZDuagleie Behufs Wahrneb it 1 B ekanntmachun gen. Zugleich werden, Behufs Wahrnebmung ihrer Ge

rechtsame, bierdurch öffentlich vorgeladen: 11“*

f. ——99) die Nachkommen des am 8. Oktober 1738 verstor⸗ Gegen den ehemaligen Kaufmann Edu ard Julius venen Johann Hartwich August von Uechtritz und Kaehne ist von uns die Kriminal⸗Untersuchung we⸗ seines im Jahre 1787 verstorbenen Enfels Gott⸗ en Beitruges und Fälschung eingeleitet worden. Der⸗ lod Hartwich Christian von Uechtritz wegen des felbe hat sich seiner Verhaftung durch die Flucht ent⸗ für sie auf dem Gune Wie a Kubgica 11. lru. zogen und soll seinen Weg nach Frie ack genommen c. eingetragenen Fideicommiß⸗Kapitals von 13,326 haden. Alle verehrlichen Behörden des In⸗ un⸗ Aus⸗ Thlr. 20 sgr.; 7 landes werden dienstergebenst ersucht, auf den unten ) alle übrigen unbekannten Anwärter des gedach⸗ näher signalisirten Kaehne zu vigiliren, im Betretungs⸗ teu Fideicommiß Kapitals; 12 16“ falle aber denselben verhaften, mit den bei ihn sich e) die Mitglieder der ven Uechtritzschen Familie vorfindenden Geldern und Effekten unter sicherer Be⸗ wegen des ad Rubrica 11. 1.it. a. und d. für sie gleitung hierher transportiren und an die Expedition eingetragenen Verkaufsrechts; der Stadtvogtei⸗Gefängnisse. Molkenmartt Nr. 1, ab⸗ d) die Baronin Christiane Ernestine Charlotte von liefern zu lassen. Wir versichern die ungesäumte Er⸗ Hübnefeld, geberne von Uechtritz. stattung der Kosten und unsere Bercitwilligkeit zuf Giogau, den 2 ⁄. Februar 1840. 8 rechtlichen Gegendiensten. 8 Königl. Preuß. Ober⸗Landesgericht. Erster Senat. Berlin, den 27. August 1840. 1.“ Kunow. Königl. Krimmalgericht hiesiger Residenz. Signalement des Eduard Julius Kaehne. Er ist 28 Jahr alt, aus Friesaa gebürtig, 5 Fuß 3 Edictal⸗Citatio oll groß, hät dunkelblondes Haar, freie Stirn, blau⸗ Auf den Antrag der dazu berechtigten Interessenten graue Augen, blonde Augenbraunen, proportionirten werden Mund und Nase, schwachen Bart, längliches Gesicht A. Folgende Verschollene und deren Erben: und schlanke Gestalt. Besondere Kennzeichen sind nicht 1) der Sattlergeselle Carl Anton Falcus von hier ichtbar. Seine Bekleidung zur Zeit des Entweichens eboren den 29. November 1750, ausgewandert im kann nicht angegeben werden. Jahre 1788, dessen Vermögen per 113 Thlr. 3 sgr. 1

7 ½ ;f. bereits im Jahre 1832 und 1833 zur Subhastations⸗Patent. s.

V 8 nießung an die Justiz⸗Offizianten⸗Witwen⸗Ka Das im Laubaner Kreise geiegene, landschaftlich eingesandt worden ist, so wie seine etwauigen Er⸗

auf 25,980 Thlr. 28 sgr. 14 pf. abgeschätzte Gur Wiesa ben und Erbnchmer; 88 8 soll in terwino den 14. Ortober d. J., Vormit⸗ 2) die Gebrüder Johann und Dominicus Schiller lags um 11 Uhr, auf dem Schlesse hierseibst mrist. von hier, welche seit dem Jahre 1800) verschollen barhend verkauft werden. 1 sind, und deren in 8 Thlr. 25 sar. 5 ½ pf. bestehen⸗ Die Tare, der Hyppothekenschein und die Kaufbedin⸗ des Vermögen im Jahre 1832 an dieselbe Kasse gungen fönnen in der hiesigen Konkurs⸗Registratur sabe saubt ; öF—““ Erbuehmer;z;

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eingesandt worden ist, so wie deren Erben undsg. 8 8

die Preußischen Staaten.-

3) die Maria Victoria Therla Filler von hier, gebo⸗ kludirt und ihr Nachlaß in Ermangelung von legiti⸗ ren zm 29. April 1765, welche ungefähr im Jahre mirten Erben dem zugesprechen, und daß end⸗ 1802 mit einem Soldaten entwichen, und deren lich ad B. die unbekannten Erben präfludirt und der in 21 Thlr. 8 sgr. 9 pf. destehendes Vermögen im Nachlaß als herrenlos ebenfalls dem Fiskus überwit⸗ Jahre 1832 an dieselbe Kasse eingesandt worden, sen werden wird. 5 : 8 8 88* so wie ihre Erben und Erbnehmer; Frankenstein, den 17. Februar 180. .

a) die Geschwister Johanna Theresia Schubert, gebo⸗ Königl. Land⸗ und Stadtgericht. ren den 8. Okiober 17722, und Johann Joseph (L. S.) Schubert, geboren den 13. Inli 1777, von hier, welche angeblich im Jahre 1787 mit ibren Aeltern nach Oesterreich entwichen, und für welche sich ein Vermögen von 230 Tylr. 11 sgr. 10 pf. im Depo⸗ 9 sito befindet, so wie ihre Erben und Erbnehmer; 1) Karl August Plästerer,

B. Folgende unbekannte Erben: 2) Henriette Plästerer, und des am 2. Juni 18as8 im hiesigen Hospital ver⸗ 3) Bernhard August Plästerer, storbenen Schuhmachergesellen Carl Roth von bier, Kinder des hier verstorbenen Sattlermeisters Johann dessen in 3 Thlr. 20 sgr. 8 pf. bestehender Nach⸗ Elias Plästerer, welche zusammen ein Vermöͤgen von laß sich im Depesito befindet; 36 Thlt. 9 gr bier zurückgelassen haben, ingleichen des am 25. März 1837 zu Silberberg verstorbenen n) Jehanne Schrammm, Lochter einer im Jabre 1798 pensionirten Steuer⸗Aufse ers Wenzel Schmidt, hier verstorbenen Eusaberhe Sophie Schramm. angeblich aus Potsdam, dessen à Thlr 3 sgr. 2 pf. gebornen Günther, deren bier nachgelassenes Ber⸗ betragender Nachlaß sich im Deposito befindet; mögen 3 Thlr. 18 gr. beirägt, der am 10. Februar 1829 hierselbst verstorbenen so wie diejenigen, welche aus Vrgend eigem Rechts⸗ Witwe Veith, Anna Rosina, gebornen x— —8 gne, 82 b -32 osito befindli achlaß 29 Thlr. 10 vermeinen, werden bierdurch, un lbwesen⸗ 88 bre 5.. 8 den unter Androhung des Rechtsnachtheils, für todt des am 1. Juni 1791 hierselbst verstorbenen bür⸗und erschollen geachtet zu werden, die übrigen Ge⸗ gerlichen Sattlermeisters Gottlieb, Beith, für wel⸗ ladenen aber bei Verlust ihrer Ansprüche, und säͤmmt⸗ chen sich als testamentarischen Erben der Barbara liche Vorgelgdene bei Verlust der Wiedcreinsetzung in Reisiger 50 Thir. 28 sgr. pf. zur Nutznießung den vorigen Stand, geladen und aufgefordert, bis zu dem in der Justiz⸗Offiziamen⸗ Jiwen⸗Kasse befinden; auf den 9. DOktober dieses Jahres öffentlich vorgeladen, sic) mündlich zum Protokoll oder anberaumten Termine, und spätestens in dem elben, schriftlich, und zwar längstens in termino den 9. De⸗ entweder inn Person oder durch gerechtfertigte exoll⸗ ember 1840, Vormittags um 11 Uhr, vor dem mächtigte sich und ihre Ansprüche au jenes Bermögen znigl. Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath Herrn von Putt⸗ anzumelden und diese Ansprüche gehörig zu begrüͤnden, kammer zu melden, oder im Ausbleibensfalle zu gewärti. darauf aber weitere Verfügung zu gewärtigen. en daß die sab A. genannten Verschollenen für tobt) Weimar, am 24. Junius 1820. nbekannten Erb r d Erbneh Großherzegl. Sächs. Stadtgericht daselbst.

Ediktal⸗Ladung. e; Die seit vielen Jabren ven hier Abwesenden:

erklärt, ihre

1.“ G

Resselly.

Amtl. Nachr.

Rusil. n. Pol. St. Petersburg. Der Kaiser Armee⸗Corps.

Frankr. Paris. Erklärung der Regierung über den Stand der orlent. Angelegenh. Eisenhahn⸗Fenens. Börse.

Großbr. u. Jri. London. Priuz Abrecht wird majorenn. Rü⸗ stungen und Maßregeln gegen Mehmed Ali. Friedlichere Gestal⸗ iung des Verh. zu Frankreich. Radikale Demonstrat. zu Gunsten Frankr. Nachrichten aus Persien und vom Euphrat. O'Con⸗ nell's Agitatton. Irländ. Reform⸗Verein neben der Repeal⸗Asso⸗ clat. Verschmelz. der Parteien und O Connell’'s Stellung zum Ministerium.

Niederl. Forts. der Debatte in den Generalstaaten.

Dan. Kopenhagen. Thorwaldsen'’s Arbeiten in der Frauen⸗Kirche.

Dentsche Gundesst. Kassel. Eisenbahn. Schreiben aus Deßau (Eröffnung der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn).

Desterr. ee Richter von Binnenthal in Linz.

Span. Knlgliche Delrete. Entlassung zweier Minister.

Türkei. Betrachtungen über die oriental. Frage.

Tyr. Bericht aus Engl. Blättern.

Inland. Königsberg. Nachträge zum gestr. Bericht. Reise⸗ Berichte aus Landsberg und Konitz.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Geheimen Justiz, und Ober Landesgerichts⸗Rath Jacobi zu Hamm den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse mit der Schleise; dem bisherigen Polizei⸗ Distrikts⸗Kommissarius, Major von Packisch außer Dienst auf Oberau, im Kreise Luͤben, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse, so wie dem Wallmeister Fischer zu Graudenz das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

es Koͤnigs Majestaͤt haben den Regierungs⸗Rath Koch zu Gumbinnen zum Geheimen Regierungs⸗Rath zu ernennen geruht.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl ist nach Koͤnigsberg in Pr. abgereist.

Die Ziehung der 3ten Klasse 82ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie wird den 10. September d. J, Morgens 7 Uhr, im Ziehungs⸗ Saal des Lotteriehauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 2. September 1840.

Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direction.

Angekommen: Se. Exrellenz der General⸗Lieutenant, Ge⸗ neral⸗Inspecteur der Festungen und Chef der Ingenieure und Pionlere, Aster, von Dresden. 1““

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Zeitungs⸗Nachrichten. ANnusiIa Rußland und Pole

St. Petersburg, 27. Aug. Die hiesigen Blätter melden, daß Se. Majestaͤt der Kaiser am 15ten d. in Polotzk das Kadetten⸗Institut und am 17ten, 8ten und 19ten das dritte Infanterie⸗Corps, so wie das dritte Corps der leichten Kavallerie, im Lager bei Homl besichtigt habe. 1

Uever das (vorgestern erwaͤhnte) Ungluͤck auf unserer Eisen⸗ bahn enthaͤlt die Nordische Biene sfolgenden, im Wesentlichen mit den Angaben unseres Schreibens uͤbereinstimmenden Bericht: „Um 11 Uhr Abends setzte sich der aus 18 Waggons bestehende Train, gefuͤhrt von der Lokomotive „Bogatuͤr“, unter der Leitung des Englaͤnders Robert Marwell, aus Zarskoje⸗Selo in Bewegung. Nach der Verfuͤgung der Vorgesetzten, welche am Morgen bekannt ge⸗ macht, und von dem Dirigirenden der Eisenbahn, Obersten Lwow, dem Engläͤnder Maxwell persoͤnlich vor der Abfahrt aus Pawlowosk wiederholt worden war, sollte dieser Train auf der Station bei der Moskauischen Chaussee anhalten, und den Train abwarten, welcher ebenfalls um 11 Uhr aus St. Petersburg abgehen sollte. Der Englaͤnder Maxwellaber, welcher, wie er sich jetzt aͤußert, diese Ver⸗ fuͤgung vergessen hatte, und auch den Umstand nicht beachtete, daß die Rails nicht gerade, sondern auf die Seitenbahn gerichtet waren, nach welcher man sich wenden muß, um den Train aus St. Petersburg abzu⸗ warten, suhr gerade aus, ohne anzuhalten. Auf der achten Werst von St. Petersburg trafen beide Trains zusammen: der obener⸗ waͤhnte Zarskoje⸗Selosche und der St. Perersburgische, gefuͤhrt von der Lokomotive der „Loͤwe“ unter der Leitung des Maschi⸗ nisten Pechmann mit leeren Waggons. Beide versuchten anzu⸗ halten, aber vergebens. Da Maxwell das unvermeidliche Zusam⸗ menstoßen vorhersah, hemmte er den Dampf, befahl dem bei ihm befindlichen Diener, die Lokomotive zu sperren, und sprang selbst ab. Die Lokomotiven stießen an einander, und drei von den is aus St. Petersburg kommenden Waggons wurden zerdruͤckt und von dem Train aus Zarskoje⸗Selo drei Waggons sehr startk beschaͤdigt. Von den in letzteren befindlichen Personen verloren sechs Personen (4 Maͤnner und 2 Frauen) das Leben und zwar: der Auslaͤnder Daͤhn, der Sohn des Kaufmanns Swerkoff der Kaufmannssohn Terintjew nebst seiner Stiefmutter, die Frau des Färbers Mosebach, und der auf der Lokomotive der „Löwe“ be⸗

udliche Kohlentraͤger, Bauer Nikifor Afanaßjew; verwundet wur⸗ den 21, von denen 6 schwerer als die anderen.

Frankreich. Paris, 28. Aug. Seit Eingang der letzten Nachrichten aus dem Orient forderten verschiedene Journale das Mahterzutn

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auf, das Publikum auf offizielle Weise zu benachrichtigen, ob die nur durch Privatbriefe eingegangenen Nachrichten wahr waͤren, und was es mit der Sendung Rifaat Bei's und mit dem Auf⸗ bruche des Admiral Stopford fuͤr eine Bewandtniß habe. Das Ministerium ließ mehrere Tage verstreichen, ohne diese Anfragen zu beantworten, und tritt nun heute mit folgender Erklaͤrung auf: „Mehrere Blaͤtter dringen in die Regierung, sich uͤber verschie⸗ dene Thatsachen, wie z. B. die Absechdung eines Tuürkischen Be⸗ vollmäͤchtigten, um dem Vice⸗Koͤnig den Londoger Traktat zu notifiziren, und uͤber den, dem Admlral Stopford ertheilzen Be⸗ fehl, unverzuͤglich zu agiren, auszusprechen. Man sollte sich sagen, daß die Regierung sich nicht taͤglich und zu jeder Stunde uͤber die Thatsachen aussprechen kann, die man im Publikum verbrei⸗ tet. Dieselben bestaͤtigen oder ableugnen, ist gleich bedenklich und 9 unmoͤglich. Man kann versichert seyn, daß die Regierung eine Thalsache verhehlen wird, sobald dieselbe authentisch ist, die oͤffentliche Aufmerksamkeit in einem hohen Grade interessirt, und die Veroͤffentlichung derselben dem Gange der Unterhandlungen nicht schaden kann. Daruͤber hinaus muß die Regierung schwei⸗ gen, wie dringend auch die an sie gerichteten Forderungen seyn moͤgen. Was die angefuͤhrten beiden Thatsachen betrifft, so kann man darxuͤber Folgendes sagen: „Ein Bevollmaͤchtigter der Pforte ist abgesandt worden, um dem Vice⸗Koͤnige den Traktat zu noti⸗ fiziren. Die dem Admiral Stopford ertheilten Befehle sind und müssen das Geheimniß der Englischen Regierung seyn. Wir glauben, daß diejenigen, die von denselben sprechen, sie nicht ken⸗ nen und ihren Umfang uͤbertreiben. Allerdings koͤnnen verschie⸗ dene Ereignisse im Orient eintreten, und in dieser Voraussicht arbeitet die Regierung daran, Frankreich in den Stand zu setzen, die Gefahren, welche seiner Ehre, oder seinen Interessen drohen koͤnnten, abzuwehren. Moͤgen alle Parteien fest uͤberzeugt seyn, daß die Regierung den ganzen Umfang der auf ihr lastenden Verantwortlichkeit kennt. Sie ist von ihren Pflichten durchdrun⸗ gen, sie wird sie alle erfuͤllen, und zaͤhlt zu den geheiligtsten der⸗ selben die Pflicht, Frankreich nicht unvorbereitet fuͤr die Even⸗ tualitaͤten der Zukunft zu lassen. Wir fahren fort zu glau⸗ ben, daß jene Eventualitaͤten friedlich seyn werden.“ Außer dieser Erklaͤrung des offiziellen Blattes kommt auch der halboffizielle Constitutionnel noch ausfuͤhrlicher auf jene beiden Punkte zuruͤck. Er hält sich noch etwas laͤnger dabei auf, um darzuthun, daß Niemand die dem Admiral Stopford ertheil⸗ ten geheimen Instructionen kennen koͤnne. Dann aber einsehend, daß dies eigentlich Niemand behauptet habe, sondern daß nur sein gleichzeitiger Aufbruch mit dem Tuͤrkischen Abgesandten zu je⸗ nen Folgerungen Anlaß gegehen hat, bemerkt er: „Es ist nicht unmöglich, daß man in Bezug auf die dem Admiral Stopford ertheilten Instructionen richtig gefolgert habe; aber es ist durch⸗ aus nicht erwiesen, und jene beiden Thatsachen brauchen nicht in direkrer Beziehung zu einander zu stehen. Der Sultan, der in Mehmed Ali nur seinen Unterthan sieht, kann ihm sogleich Auf⸗ forderungen zugehen lassen, ohne daß die Maͤchte deshalb ver⸗ pflichtet sind, eine eben so schnelle Procedur zu befolgen. Der Sultan, das begreift sich, will keine Verzoͤgerung eintreten lassen; aber die Maͤchte sind verpflichtet, sich den diplomatischen Gebraͤu⸗ chen zu fuͤgen, sie wuͤrden dieselben verletzen, wenn sie einen noch nicht ratisfizirten Traktat ausfuͤhrten. Dieses Benehmen wuͤrde um so bedenklicher seyn, da Frankreich gegen den ohne seine Mit⸗ wirkung abgeschlossenen Traktat protestirt. Und die Maͤchte soll⸗ ten vor Ablauf der gewoͤhnlichen Fristen Befehle zur Ausfuͤhrung des Traktates gegeben haben, gleichsam um sich in die Unmoͤg⸗ (achkeit zu versetzen, den Bemerkungen, welche Frankreich ihnen nothwendig machen mußte, Gehoͤr zu schenken! Um zu glau⸗ ben, daß sie einen so entschiedenen, so unwiderruflichen und so

gefährlichen Weg eingeschlagen haͤtten, beduͤrfte es unwiderlegli⸗ cher Beweise. Noch einmal: die dem Pascha durch den Sultanz gemachten Notificationen koͤnnen nicht zu der Folgerung Anlaß

geben, daß die Maͤchte gegen alle Formen des diplomatischen Rechtes schon ihren Agenten den Befehl ertheilt haͤtten, den Trak⸗ tat durch die Gewalt in Ausfuͤhrung zu bringen. Jedenfalls aber wuͤrden die Maͤchte, wenn sie der gewissermaßen gesetzlichen Zeit der Ausführung vorangeeilt waͤren, nicht zu gleicher Zeit den Vorsichtsmaßregeln vorangeeilt seyn, welche die Franzoͤsische Re⸗ gierung fuͤr alle moͤglichen Faͤlle ergreifen mußte.“

Der Messager erklaͤrt heute, daß die Regierung die Rath⸗ schlaͤge der Journale in Bezug auf die Organisirung der Natio⸗ nal⸗Garde nicht abgewartet habe, und daß sie schon seit laͤngerer Zeit sich eifrig mit dieser Angelegenheit beschaͤftige.

Der Messager sagt: „So peinlich es auch seyn moͤge, sich mit den Verleumdungen der „Presse“ zu befassen, sind wir doch gensthigt, zu wiederholen: Nein! Es ist nicht wahr, daß die Ab⸗ reise des Herrn Dosne nach Lille durch irgend eine Aeußerung irgend einer Art von Seiten eines Deputirten veranlaßt worden ist. Herr Dosne ist nach Lille abgereist, weil er durch seine Fune⸗ tionen als General⸗Einnehmer dahin berufen ward. Nein! Es ist nicht wahr, daß Herr Dosne, weder in diesem Monate, noch

in fruͤheren, weder direkt noch indirekt, an Boͤrsen⸗Speculationen⸗

betheiligt gewesen ist. Eine gerichtliche Untersuchung ist eroͤffnet worden; moͤgen die niedriaen Verleumder, die den Conseils⸗Praͤ⸗ sidenten bis in seine Familie verfolgen, der richterlichen Behoͤrde die Thatsachen anzeigen, die zu ihrer Kenntniß gelangt sind; man fordert sie foͤrmlich dazu auf. Wenn sie es nicht thun, so muͤssen sie ehrlichen und erbitterten Leuten gestatten, ihnen zu sagen, daß sie Verleumder sind.“ Die Presse laͤßt diesen Artikel heute unbeantwortet; sie enthäͤlt dagegen neue Insinuationen aͤhnlicher Art, die wir erst mittheilen werden, wenn man es der Muͤhe werth halten sollte, darauf zu antworten.

Am vergangenen Sonntag, wo in Versailles die Wasserkuͤnste spielten, war der Andrang zu der Eisenbahn ungeheuer, und die Einrichtung war so getroffen, daß von 6 Uhr Morgens bis um 10 Uhr Abends in jeder halben Stunde ein Wagenzug abging. Mehrere dieser Zuͤge bestanden aus 25 bis 32 Waggons, welche von 4 Locomotiven sortbewegt wurden. Es passirten im Laufe

des Tages 1750 Waggons die Bahn, was eben so viel ausmacht,

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als 3500 Diligencen zu 20 Plätzen jede. (Es wurden mithin 70,000 Personen an einem Tage befoͤrdert.)

Herr Porter ist in Paris angekommen, und der „Courrier frangats“ spricht die Hoffnung aus, daß dieses Mal der Handels⸗ Traktat mit England definitiv zu Stande kommen werde⸗ 2

Die Zusammenrotrtirungen von Handwerkern dauern noch sort, werden aber leicht ausetnandergetrieben und haben bis jetzt die Ruhe der Hauptstadt noch nicht ernstlich gefaͤhrdet.

Die Instructions⸗Kommission des Pairshofes hat heute das letzte Verhoͤr mit den vön angestellt. Der Bericht wird im Laufe des kuͤnftigen Monats abgestattet, und die Debatten werden, wie man versichert, am 28. September eroͤffnet werden.

Boͤrse vom 28. August. Die Renten stiegen anfangs in Folge der Erklaͤrung des „Moniteur parisien“ uͤber die orien⸗ talischen Angelegenheiten, aber spaͤter liefen bedeutende Verkaufs⸗ Ordres ein, die die Course zum Weichen brachten. Die 3 pro⸗ centige Rente war bis auf 80. 40 gestiegen, fiel sodann bis 79. 75 und schloß zu 80. 10.

Straßburg, 25. Aug. Im Elsaß liest man: „Man ver⸗ sichert, der Praͤfekt des Niederrheins habe so eben ein Rund⸗ schreiben an die Maires des Departements erlassen, um von ih⸗ nen genaue Nachweisungen uͤber die Zahl der Maͤnner und PBiarde⸗ die ihre Gemeinden aufnehmen köoͤnnten, zu fordern. Diese Nachricht, welche sich gestern in Straßburg verbreitete, bildete den Gegenstand von tausenderlei Muthmaßungen, die Einen sahen darin die sichere Nachricht von der Bildung eines Armee⸗Corps an dem Rhein; Andere beurtheilen sie, wie wir glau⸗ ben, mit mehr Recht, als eine jener vorlaͤufigen Erkundigungen, welche die Lage einzuziehen gebietet, ohne daß man gerade des⸗ halb auf einen baldigen Ausbruch der Feindseligkeiten schließen duͤrfe. Wie dem auch sey, so koͤnnen wir nicht genug wiederho⸗ len, was wir schon oͤfter gesagt, daß die Nachricht von einer nachdruͤcklichen Maßregel, welche uns aus dieser Ungewißheit herausreißen wuͤrde, in welche die Diplomatie uns versetzt, von den kriegerischen Bevoͤlkerungen des Westens mit wahrem Enthu⸗ siasmus aufgenommen werden wuͤrde. Es ist einmal Zeit, da⸗ mit ein Ende zu machen, das Land muß endlich wissen, ob⸗ es friedlich bleiben, oder sich zum Kampfe bereiten soll. Wenn dies eine Komoͤdie ist, die man spielt, so ist sie zu lang, ist es ein ernstliches Drama, so muß man um so schneller zu seiner Ent⸗ wickelung schreiten.“ .

Großbritanien und Irland 8

London, 28. Aug. Vorgestern hat Prinz Albrecht sein Alstes Jahr zuruͤckgelegt und seine Masorennitaͤt erreicht. Die⸗ ser Tag wurde in Windsor bei Hofe und in London festlich he⸗ gangen. Am Morgen laͤuteten alle Glocken der Hauptstadt, vund auf den Kirchthuͤrmen wehte die Unions⸗Flagge. Heute Ahend wohnt der Prinz einem ihm zu Ehren in der Guilodhall vergn⸗ stalteten Feste bei, um den ihm dekretirten Buͤrgerbrief der Skaͤdt London in Empfang zu nehmen. *4

Heute erst wird von einem Englischen Blatt, von der Mpr⸗ ning Post, die am 15. Juli von Lord Palmerston an den Fran⸗ zoͤsischen Botschafter gerichtete Note in Bezug auf den Traktat der vier Maͤchte zur Erledigung der orientalischen Streitfrage mitgetheilt.

Auf die Bemerkung des „Journal des Débats“, daß Ibra⸗ him Pascha leicht 30, Mann gegen die Thore von Konstan⸗ tinopel koͤnne losruͤcken lassen, sobald die Zwangs⸗Maßregeln ge⸗ gen ihn eroͤffnet wuͤrden, erwiedert die heutge Morning Chro⸗ niele: „Das Franzoͤsische Blatt vergißt, daß Aegypten von

Syrien durch Wuͤsten getrennt ist, die fuͤr Armeen nicht zu pas⸗

siren sind, daß Ibrahim also nur zur See neue Truppen⸗Ver⸗ stäͤrkungen an sich ziehen koͤnnte. Wenn also Ibrahim mit 30,000 Mann gegen die Thore von Konstantinopel vorruͤcken

wollte, so moͤchten wohl die zuruͤckbleibenden Aegyptischen Trup⸗

pen in Syrien, wo die Blokade sich keinesweges als unwichtig erweisen duͤrfte, vollauf zu thun bekommen. Das „Journal des Debats“ fußt auf sehr oberflaͤchlichen Grundlagen.“

Ueber die Ansichten, welche Herr von Lamartine in Bezug auf die orientalische Frage ausgesprochen hat, bemerkt die Mor⸗ ning Chronicle: „Es ist viel Wahres und Schlagendes in den Remonstrationen und Argumenten des Herrn von Lamartine. Keine Feder haͤtte die Irrthuͤmer der Franzosen, indem dieselben die Sache des Pascha's so warm und so phantastisch ergrifsen, beredter schildern und aufdecken koͤnnen. Aber daraus folgt nicht, daß nicht der, welcher die Fehler Anderer enthuüͤllt, selbst in eben so große Fehler verfallen kann. So will Herr von Lamartine, obgleich er die Irrthuͤmer fruͤherer Franzoͤsischer Ministerien ver⸗ meiden moͤchte, doch die Theilung des Orients in Protekrorate anempfehlen, wovon England mit Aegypten, Frankreich mit Syrien und Klein⸗Asten, Rußland. mit Konstantinopel und Oesterreich mit den Provinzen am Adriatischen Meere bedacht werden soll. Ein solcher Plan, selbst abgesehen von seiner Un⸗ ausfuͤhrbarkeit, wuͤrde sicherlich zehnmal unheilvollere Folgen ha⸗ ben, als der Zustand der Dinge, dem er abhelfen und an dessen Stelle er treten soll. Nimmermehr werden wir ohne einen Krieg Frankreich in dem direkten oder indirekten Besitz von Klein⸗Asien und Syrien oder Rußland im Besitz von Konstantinopel und Griechenland sehen. Und was uns betrifft, so beduͤrfen wir Aggyp⸗ tens, seiner Fellahs und Einkuͤnfte nicht. Es ist viel besser in den Haͤnden eines solchen Souverains, wie der Pascha, wenn er nur mit seinen natuͤrlichen Graͤnzen sich begnuͤgt und nicht, wie ein zweiter Sesostris, durch die Wuͤste vordringen und auf Weit ⸗Eroberungen ausgehen well. Ueberdies taugt das ganze Protektorat⸗System nichts, denn ein beschuͤtzter Souverain kann nie redlich und wirksam regieren. und sein Volk moͤgen wohl fortvegetiren, wie Pflanzen unter Glas, aber ein kräftiges und gesundes Leben mit Entwickelung, Fortschritt und angeborener Staͤrke koͤnnen nur ganz unab Nationen fuͤhren. Wenn auch Graf Molé die Ansichten des Herrn von Lamartine uͤber die Irrthuͤmer der F ischen litik im Orient tdeilen mag, so billigt er doch g. nicht, welche Herr von Lamartine an deren Stelle 8