8 2 8* Pascha scheint, wird man ohne Zweifel Mitrel ergreifen, um die Bergbe⸗ wohner mit dem, was ihnen sehlt, nämlich mit Waffen Wund Muncrion, zu versehen. Ein Volk, das die Seg⸗ nungen der Unabhaͤngigkeir kennen gelernt und die Fruͤchte seines 8 Fleißes in Ruhe genossen hat, wird sich niemals dem eisernen Joche des Pascha's unterwersen. In dem Augenblicke, wo diese Bergbewohner hoͤren, daß die vier Maͤchte sich gegen Mehmed 8 *ℳ erktaͤrt haben, werden sie Alle von einem Geiste beseelt seyn. Wenn die Blokade den Pascha verhindert, mit Syrien zu kom⸗
auniziren, so wird das dortige Volk sich bald seiner Unterdruͤcker
entledigen.“ Waͤhrend die Times eine Zeit lang in der orien⸗ kalischen Frage fast entschieden auf die Seite des Mimnisteriums trat, nimmt sie gerade jetzt, wo es sich um die Ausfuͤhrung des 8 ondoner Traktats handelt, wieder einen ganz anderen Ton an und bpricht fortwaͤhrend die Besorgniß aus, daß man durch je⸗ en Traktat nur Rußland in die Hände arbeite. Man glaubt 8 indeß aus dieser neuen heftigen Polemik gegen das Ministerium entnehmen zu koͤnnen, daß eine Kolliston mit Frankreich nicht mehr befuͤrchtet wird, so daß die Tory⸗Blaͤtter, nachdem diese Gesahr vporuͤber wäre, es nun nicht mehr fuͤr unpatriotisch hiel⸗ ten, gegen die eigene Regierung zu Felde zu ziehen. So macht 826 genannte Blatt mit Hinsicht auf die von der „Morning Chronicle“ gemeldete Absendung von 8000 Gewehren von Malta zur Bewaffnung der Syrischen Insurgenten und der beschlossenen Blokade der Syrischen Kuͤste bemerklich, daß man dadurch die Sp⸗ rier nur neuen erfolglosen Kaͤmpfen gegen die Uebermacht aus⸗ setze und durch die Blokade die Handels⸗Geschaͤfte des Pascha's und seine Einnahmen nicht schmaͤlere, da man eingestandenermaßen nur eine sogenannte militairische, den Handels⸗Verkehr nicht tres⸗ fende Blokade beabsichtige. Daß der Pascha gleich nachgeben werde, glaube man gewiß selbst im auswaͤrtigen Amte nicht; da er nun aber Arabien aufgegeben, so habe er in Syrien und Ac⸗ gypten nicht weniger als 150,000 Mann konzentrirt, die man um weniger leicht werde bekämpfen köoͤnnen, da jetzt das allaͤhrliche Steigen des Mils eintrete, welches die Operattonen wenigstens 8 Aegypten sehr erschwere. Dabei komme es noch darauf an, .. der Pascha sich fuͤr einen Defensiv⸗ oder Offensiv⸗Krieg er⸗ Fr⸗ und der letztere scheine ihm noch groͤßere Vortheile zu ver⸗ 3 -F hen, als der erstere, da es ihm nicht schwer fallen koͤnne, ganz 8 ein⸗Aßien vom Taurus bis zum Bosporus zu besetzen. Wer am nde den Gewinn aus der Sache ziehe, sey nur das St. Pe⸗ tersburger Kabinet. Schon jetzt freue es sich, daß es die Allianz Pes England und Frankreich gesprengt, schon jetzt mache man n St. Petersburg kein Geheimniß daraus, daß man den Trak⸗ dat noͤthigenfalls allein zur Ausfuͤhrung zu bringen beabsichtige. Was die obige Behauptung in Betreff der Macht Mehmed Alt's anbetrifft, so wird diese von ministeriellen Blaͤttern als sehr uͤber⸗ trieben dargestellt. Nach ihren Korrespondenzen aus verschiede⸗ nen Theilen der bevante beliefen sich die bei — konzentrir⸗ ten Aegyptischen Streitkraͤfte nur auf 26,000 Mann; Selim Pa⸗ scha hatte 8000 Mann, Osman Pascha eben so viel unter seinen Befehlen; in St. Jean d Acre staͤnden 12,000, in den uͤbrigen sesten Pläͤtzen etwa 8000. Dazu kaͤmen noch etwa 10,000 Mann irregulaire Truppen. In einer Korrespondenz wird auch berich⸗ tet, es wuͤrden 10 Russische Linienschiffe aus dem Schwarzen Meere erwartet, um zu dem Englischen Geschwader zu stoßen. Der Courier, der jetzt unter den Toryblaͤttern fast am leidensschaftlichsten gegen die auswartige Politik des Ministeriums auftritt stimmt der „Times“ darin vollkommen bei, daß es nur von Mehmed an
sich den Forderungen der Maͤchte widersetzen zu wollen
gewiß seyn koͤnne; machabe die Franzosen fuͤhlen lassen, daß ihre Ehre und Wfahrt den Engländern naͤchst ih⸗ rer eigenen am Herzen ge. Haͤtte man statt dessen den Ton der Pariser Preffe ugeahmt und das Englische Volk in Aufregung versetzt, so wuͤ keine menschliche Weisheit Europa vor der Geißel eines verdlichen Krieges haben bewahren koͤn⸗ nen. Aus einer Aeußert des ministeriellen Globe moͤchte man uͤbrigens fast schließen ifen, daß die neulich in der „Morning Chroniele“⸗ enthaltene Ange von neuen Instructionen des Herrn Gutzot, die eine Aufrechtentung des Status quo im Orient zum Zwecke haben sollten, nichanz ungegruͤndet sey, und deoß das Englische Kabinet, was [Stellung der Worte in der „Chro⸗ nicle“ zweifelhaft ließ, ur gewissen Garantieen von Seiten Frankreichs nicht abgeneigthiene, auf einen solchen Vorschlag einzugehen. Der „Globt bemerkt naͤmlich mit Hinsicht auf einen Artikel des „Journches Débats“, daß in der That eine Vertagung der Entscheidundes orientalischen Streites das Ein⸗ ige waͤre, was vielleicht emgt werden koͤnnte. Das genannte
lan fuͤgt hinzu, daß england durchaus kein Vergroͤße⸗ rungs⸗Interesse an diese Freitfrage knuͤpfe, daß es aber eben so sehr das Interesse habe sich allen Vergröͤßerungs⸗Absichten anderer Maͤchte zu widersen. Englands Interesse erheische es ferner, das Aufgeben des efolgten Systems so lange als moͤg⸗ lich abzuwehren und einenriedlichen Verkehr des Orients mit dem Occident zu eroͤffnen. Dies sey auch die wohlverstandene Politik eines jeden Staate der Frieden und Handel als die Auelle der Wohlfahrt betrote. Kamentlich hätten die Deut⸗ schen Staaten ein besonder’ Interesse dabei, daß die alte kom⸗ merzielle Thatigkeit im Oriet wieder belebt werde. Der „Globe“ fuͤhrt hierbei die Bemerkumen eines Morgenblattes an, worin gesagt wird, daß durch die ntdeckung der Fahrt um das Vor⸗ gebirge der guten Hoffnungund die Siege der Tuͤrken uͤber die Staaten des Mitrellaͤndische Meeres das kommerzielle Leben in Wien, Augsburg, Prag, Nünberg, Krakau erloschen sey, und daß England die Verbindungs⸗Knäle, welche fruͤher Wohlstand auf dem Kontinent verbreitet htten, wieder zu cröffnen gedaͤchte. Mehmed Ali, bemerkt der „(lobe“ ferner, sey mit all seiner Ge⸗
sischen Regierung an Herrn Gutzot hier eingetroffen.
wandheit ein halbbarbarische Tyrann, und das genannte Blatt beruft sich dabel auf die Adrsen vom Libanon (s. den Art. Tuͤr kei), die hinlaͤnglich sein Povinzial⸗Regterungs⸗System bezeich neten. Die einzige Frage sez nur, ob Handels⸗ oder Eroberunge Absichten das Uebergewicht rhieiten, und hierauf beruhe de Frieden der Welt. Das gennnte Blatt koͤmmt bei dieser Gel genheit auch auf die Ansichtn des Herrn Lamartine uͤber die orientalische Frage zu sprechetz und sagt: „Es ist allerdings zu vi Phantaste in denselben, um sch von ihnen praktisch leiten zu la sen, diese aber ist, wenn nun es recht betrachtet, das Einzig. wodurch wir zu einer Einstot in die duͤstere Zukunft der orie taltschen Geschicke gelangen kinnen. Der Flug der Einbildungsn kraft des Herrn von Lamarfne ist denn doch wenigstens vom orientalischen Boden aus geiommen worden und auf Lokalein⸗ drüͤcke begruͤndet. Wenn er irrt, so ist es wohl hauptsaͤchlich, weil er seine Aussichten allzu sehr in eine ferne Zukunft ausdehnt, und Vorsichtsmaßregeln angieht, die nicht durch die Erfordernisse, durch die Politik, oder die Anspruͤche der Gegenwart gerechtfer⸗ tigt werden, obschon sie aus dem langsamen Fortschritt der Jahre oder Zeiten Me könnten, oder auch nicht.“
Ein Pariser Korrespondent der Limes behauptet, daß
er Thiers gegen die „Prelse“ klagbar werden wolle, weil die⸗ seide gesagt, daß ver ganzr Kitegvlärm en Frankeich auf einen
abhäͤnge, die ganze Welt in Allarm zu bringen, und spricht zu⸗ gleich die Ueberzeugung aus, daß, wenn Rußland erst zu einer bewaffneten Einmischung veranlaßt wuͤrde, nicht allein Konstanti⸗ nopel, sondern auch Syrien und Aegypten in dessen Haͤnde fallen duͤrfte. Zur Bekraͤftigung seiner Ansicht theilt dieses Blatt ein langes Schreiben aus Paris mit, welchem es einen Platz unter seinen leitenden Artikeln anweist, und dessen Verfasser, wie der „Leurier“ hemerkt, eine hoͤhere Stellung einnähme, als die ge⸗ woͤhnlichen Zeitungs⸗Korrespondenten. Es wird darin zwar der Krieg fuͤr wahrscheinlich, die Lage der Dinge aber doch fuͤr sehr verwickelt gehalten, denn der Pascha von Aegypten bereite sich zu energischem Widerstande gegen die Zwangsmaßregeln der drei Maͤchte vor. Werde nun Frankreich dieser wirklichen oder ein⸗ e Beleidigung seiner Nationalwuͤrde ruhig zusehen?
rankreich habe nie gesagt, daß es sich jenen Maßregeln widersetzen werde, sondern nur erklärt, sich ruͤsten und auf Eventualiten vorbereiten zu wollen. Frankretch habe die Ge⸗ legenheit wahrgenommen, um seine Aushebungen zu beschleuni⸗ gen und eine staͤrkere Seemacht im Mittelmeere zu konzentriren, als Großbritanien daselbst aufweisen könne. Es sage nicht, daß es osschlagen wolle, gebe aber Lord Palmerston zu verstehen, daß es zusehen wolle, mit allen noͤthigen Minrein versehen, um sich mit England in einen Kampf auf Tod und Leben einzulassen, so⸗ bald seine eigenen Interessen es erfordern sollten. arin liege die Gefahr und die Thorheit der Palmerstonschen Politik, daß Frankreich ein passender Vorwand zur Organisation einer See⸗ macht gegeben worden, was wiederum neue Anstrengungen fuͤr England nach sich ziehen muͤsse. Wenn Pitt so große Anspruͤche andie Taschen der Englaͤnder gemacht, so habe er wenigstens einen faß⸗ lichen Zweck im Auge gehabt; Lord Palmerston koͤnne hingegen seinen Zwecknichterreichen, ohne das Europoäͤtsche Gleichgewicht zu zerstoͤren. Eine bioße Blokade werde den Vice⸗Koöͤnig nicht zur fung zwingen; das vermoͤge nur eine Russische Armee in Klein⸗ Aften. Wuͤrde aber Rußltand seine Truppen auch nach dem Siege zuruͤckberufen? Und wenn es dies wollte, wuͤrde die Griechische Bevolkerung, welche die Haͤlfte des Tuͤrkischen Reiches bilde, sich nicht in die Arme Rußlands werfen? Auf der anderen Seire werden die Nachtheile hervorgehoben, welche die Spannung mit Frankreich fuͤr Großbritanten und das ganze westliche Europa haben müsse. In dieser Beziehung sey die offentliche Meinung in den Departements noch staͤrker als in Paris, und die Franzo⸗ sen siagen an, die Unmoͤglichkeit einer Allianz mit Großbritanien einzusehen und sich an den Gedanken einer Ost⸗Europaischen Al⸗ lianz zu gewoͤhnen. Gemaäͤßlgter und besonnener außert sich ein anderes Tory⸗Blatt, der Standard, der bekanntlich fuͤr ein Or⸗ gan des Herzogs von Wellington gilt. Es ist schon erwaͤhnt worden, daß er Mehmed Ali nicht den geringsten Erfolg in 2 nem Widerstande verspricht, und auch ein Zerwuͤrfniß zwischen England und Frankreich wird jetzt von diesem Blatt als durch⸗ aus unwahrscheinlich betrachtet. Dabei kann jedoch der „Stan⸗ dard“ nicht umbin, zu bemerken, daß es nicht an dem Premier⸗ Minister und an der Presse Frankreichs liege, wenn es nicht zum Kriege komme, sondern daß man dies hauptsaͤchlich der wuͤrdigen Haltung der Englischen Presse, den Franzoͤsischen Fanfaronaden gegenuͤber, zu verdanken habe, indem man England zwischen der Franzöͤsischen Nation einerseits und ihrem Minister und Journalismus andererseits wohl zu unterscheiden wisse. Man habe dem Fran⸗ zoͤsischen Volke Vernunstaruͤnde vorgelegt, und zwar in einem so achtungsvollen und ernsten Tone, daß dasselbe der freundschaft⸗
bloßen Schwindlerkniff hinauslaufe. ¹ Aus Portsmouth wird gemeldet, daß in allen Seehaͤfen sehr eifrig Matrosen geworben wuͤrden, und daß noͤthigenfalls ein Aufgebot an pensionirte Matrosen ergehen sfolle, die ihre Pen⸗ sion außerhalb des Grrenwich⸗Hospitals verzehren. Die „Bri⸗ tannia“ von 120 Kanonen wird in Portsmouth segelfertig ge⸗ macht, der „Vanguard“ von 84 Kanonen erwartet nur noch eine Anzahl Matrosen aus Irland, um sogleich nach dem Mittelmeere abzugehen, der „Pembroke“ und der „Illustrious“ von 72 Kano⸗ nen sollen in Portsmouth, die „Caledonia“”“ von 120 Kanonen und das Schiff „Calcutta““ von 84 Kanonen in Plymouth un⸗ verweilt ausgeruͤstet werden. Die Masse der waͤhrend der letz⸗ ten fieben ochen nach Gibraltar und dem Mitteellaͤndischen Meere abgesendeten Muntion und anderer Kriegs⸗ Beduͤrfnisse ist sehr bedeutend. Das Transportschiff „Numa“ langte schon am 2ten d. M. in Gibraltar mit 3500 Fassern Pulver an, sedes Faß zu 90 Pfd., also genug zu 210,000 Ladungen, da 11 Pfd. 8 Unzen zu der Ladung fuͤr einen Zweiunddreißigpfuͤnder hinreichen. Der „Inder“ ist mit einer aͤhnlichen Fracht nach dem Mittelmecre unterweges. Die Fregatte „Inconstant“, welche, gleich dem „Vanguard““, Detaschements der Artillerie und Marine⸗Soldaten nach dem Mittellaändischen Meere mitnehmen soll, hat außer an⸗ deren Kriegs⸗Vorräͤthen 400 Fässer voll scharfer Patronen am Bord; jedes Faß enthaͤlt 500 Patronen. Das Dampfschiff „Ve⸗ suvius“ har dem Capitain Gray mit einer Abrheilung Marine, Soldaten nach Southampton gebracht, und das neue Dampsschiff „Oriental“ geht mit einer Abtheilung des 77sten Linien⸗Regiments am 1. September nach den Aegyptischen Gewaͤssern ab. In der Times ist von einer großen Erfindung die Rede, welche das ganze Wesen des See⸗Krieges veraͤndern wuͤrde (vermuthlich die Brander, von denen neulich ein Belaisches Blatt erzaͤhlte), die aber von den Lords Melbourne und Minto zuruͤckgewiesen wor⸗ den sey, obgleich zwei alte Admirale dieselbe gepruͤft und sehr zweckmäaͤßig gefunden haͤtten.
Dem Prinzen Albrecht ist zu seinem Geburtstage von einer Deputation der Londoner Goldschmiede⸗Innung das Ehren⸗Patent als Mitglied dieser Compagnie uͤberreicht worden. Gestern wurde Se. Koͤnigl. Hoheit auch als Ehren⸗Mitglied in die reiche In⸗ nung der Fischhaͤndler aufgenommen, und dann begab Hoͤchstder⸗ selhe sich in die Guildhall, wo er das Buͤrgerrecht der Tity em⸗ pfing. Dem ihm zu Chren von der Londoner Muntizipal⸗Corpe⸗ ratton veranstalteten Diner hat der Prinz jedoch nicht beigewohnt. Der Herzog von Cambridge, der hier seine Stelle vertrat, ent⸗ schuldigte ihn auf eine Leeise⸗ die einiges Gelaͤchter erregte. „Prinz Albrecht“, sagte der Herzog nach dem Bericht der Times, „hat vor kurzem, wie In. wissen, ein sehr schoͤnes Maͤdchen geheirathet, und Beide lieben sich so sehr, daß sie nicht von einander lassen wollen. Gewiß werden Sie also den Prin⸗ en gern entschuldigen, und es wird wohl kein Herr und keine ame hier seyn, die es ihm nicht verziehen, daß er jener Gesell⸗ schaft den Vorzug giebt.“
Die Hof⸗Zeitung meldet die Ernennung des Baron Sy⸗ denham (Poulett Thomson) zum Gouverneur von Kanada. Vermuthlich wird diese Ernennung bloß deshalb neu bestätigt, weil die beiden Kanadischen Provinzen jetzt in eine vereinigt sind. Von dem Obersten Wakefield, der als Agent der Neu⸗See⸗ aändischen Compagnie nach Neu⸗Seeland abgegangen ist, sind Depeschen vom 7. April hier eingegangen. Sie melden, daß der latz fuͤr die erste dort zu erbauende Stadt, deren Name an⸗
lichen Gefuͤhle und der Aufrichtigkeit des Englischen
oltes
angs Thorndon und spͤterhin Welllngton seyn soll, bereits aus⸗
8
gewaͤhlt ist. Sie liegt an einer 4 die sich auf der Westseite von Port Nicholson befindet. Die Ko⸗ lonisten hegen die beste Hoffnung von ihrem Unternehmen und sind bereits durch mehrere Schiffe von Sydney und Port Phi⸗ lip in Neu⸗Holland besucht worden. Die in der neuen Kolonte errichtete Zweig⸗Bank der Australischen UnioneBank war in vol⸗ ler Thaͤtigkeit und die zweite Nummer der „ Neu⸗Seeland⸗Ga⸗ zette“, deren erste Nummer vor Abgang der Kolonisten in Len⸗ don erschien, ist am 11. April ausgegeben worden.
John Thorogood, der bekanntlich wegen Nichtzahlung von 5 Shilling 6 Pence Kirchen⸗Steuern seit laͤnger als einem Jahre im Gefaͤngniß sitzt, hat endlich wider seinen Willen die Freiheit erhatten, indem seine Freunde die ruͤckstaͤndigen Steuern nebst ausgelaufenen Kosten, zusammen gegen 80 Psfd., fuͤr ihn bezahlt haben.
Die beiden diesjöhrigen zu Gunsten der Poinischen Fluͤcht⸗ linge in London veranstalteten Feste haben einen so geringen Er⸗ trag geliefert, daß noch eine Subsecription zu Gunsten derselbrn eröffnet worden ist. Auf der Liste der Substkribenten stehen oben⸗ an Lord Palmerston und Herr Gutzot.
Von den Ministern ist in diesem Augenblick nur der Mar⸗ quis von Normanby in der Haupistadt auwesend. Lord John Russell's Anwesenheit in Edinburg wird durch ein öffentliches Diner, welches ihn die hberalen Wahl⸗Comtte’s geben wollen, gefeiert werden. b Der Marquis von Lavalette ist mit Depeschen der Franzé⸗
Von einem geachteten Liverpooler Kaufmann, Roberk Ja⸗ mieson, ist ein Schreiben an Loro John Russell gerichtet worden, um gegen die Expedition nach dem Niger, so üͤberhaupt gegen die Begruͤndung von Kolonieen an der Afrikanischen Westkuͤste, als fruchtlosen Kostenaufwand, zu protestiren.
Vorgestern fruͤh haben hier drei Feuersbruͤnste statrgefunden, die einen Schaden von 70,000 Pfd. St. angerichtet haben sollen. Das Enausche Kauffahrteischiff „Windermere“ ist auf seiner Fahrt von Kalkutta unterm döten Grad N. B. und 24sten Grad W. L. von einem Spanischen Freibeuter uͤberfallen und seines Bugspriets und mehrerer Effekten beraubt worden.
Die Irlaͤndischen Repealer haben, um sich kenntlich zu machen, eine besondere Kleidung angenommen, welche in einem Rock von weiß und schwarz gesprenkelter Farbe, was auf Salz und Pfeffer 5 soll, mit sammetnem Kragen und sogenannten Repral⸗ Knoͤpfen besteht. O Connell selbst soll diese Uniform bereite an⸗ Uebrigens scheint O Connell doch noch nicht ofsen mit dem Ministerium brechen zu wollen, denn in einer der letzten u Dublin gehaltenen Repeal⸗Versammlungen wurde auf seinen Antrag beschlossen, daß jedes Mitglied der Repea' Associtation sei⸗ ner Verpflichtung als Repealer entbunden sey, sobald es sich um einen Parlaments⸗Sitz bewerbe, und so lange das setzige Ministe⸗ rium bestehe. Als ein Argument fuͤr die zu bewirkende Auflösung der Union zwischen England und Irland fuͤhrte O Connell küͤ lich unter Anderem an, daß ja die Englische Regierung sel eine noch entschiedenere Trennung, nämlich die Losreißung VBel⸗ giens von Holland, unterstuͤtzt habe. O'Connell weist mit großer Genugthuung darauf hin, daß der Repeal⸗Verein nach seiner neunten Versammlung schon 10,000 Mitglieder zaͤhle, waͤhrend die katholische Association, durch welche die Emancipation bewirkt worden, nach 29 Versammlungen erst 200 Mirglieder gezählt habe. Auf den Namen „der Befreier“ will er so lange verzich⸗ ten, bis wieder ein Irlaͤndisches Parlament versammelt sey; dann solle man jenen Namen dereinst auf seinen Grabstein setzen. Vorgestern Abend hat der Agitator in Liverpool die angekuͤndigte Repeal⸗Versammlung gehalten, der jedoch kein einziges bedeuten⸗ des Mitglied der Reform⸗Partei beiwohnte, obwohl der Saal gedrängt voll war. O'Tonnell setzte den Versammelten in einer langen Rede die bekannten Zwecke seiner Agitation wieder sehr weitläuftig aus einander. .
8 Niederlande. 3 84 r üe 8
Aus dem Haag, 30. Auag. In der gestrigen Sitzung der weiten Kammer ließen sich abermals 14 Miralteder über die Veraͤnderungen des Grundgesetzes vernehmen. Diesmal war die große Mehrzahl, naämlich 10, fuͤr die Regierungsvorschläge, waͤh⸗ rend nur Einer entschieden dagegen sich aussprach und zwei ihr Votum sich vorbehtelten. Im Ganzen haben biecher 43 Mitglle⸗ der das Wort gefuͤhrt. Davon waren zehn gegen saͤmmtliche Gesetz⸗Entwuͤrfe, vier gegen einen Theil derselben und die Uebri⸗ gen mehr oder weniger dafuͤr, so daß sich doch eine ziemlich ansehnliche Masorität fuͤr Annahme derselben herauszustellen scheint. Die Zahl soͤmmilicher anwesender Mitglieder betragt 106.
gelegt haben.
Amsterdam, 20. Aug. (L. A. Z.) In vergangener Woche hat der Staats⸗Prokurator beim Gericht zu Amsterdam seinen Bericht uͤber den Prozeß des Tilgungs⸗Syndikats gegen die „So⸗ cteté générale“ zu Bruͤsset erstartet. In diesem Berichte wird zuerst der Charakter beider Finanz⸗Instunte einer genauen Pruͤ⸗ fung unterzogen. Es wird darin gesagt, daß, orwohl das Tu⸗ gungs⸗Syndikat kraft eines Gesetzes die vormalige Tigungs⸗Kasse ersetzt und die Finanz⸗Geschaͤfte der Niederlande besorgt habe, es doch keinesweges eine Köͤrperschaft des Staats gewesen sey, noch weniger mit dem Staatsschatz identisizirt werden koͤnne. Das Tilgungs⸗Syndikat sey eine fuͤr sich selbst bestehende Anstalt gewe⸗ sen, was schon daraus hervorgehe, daß die Renten⸗Coupons des⸗
s 82 g 8 2 selben nicht mit dem Staats⸗Siegel versehen seyen, und juͤngst erst
ein eigenes Gesetz beantragt worden sey, um auf den Staat alle
Aktiva und Passiva dieser Anstalt zu üͤbertragen, was uͤberfluͤssig er⸗
schienen waͤre, wenn die elbe schen fruͤher⸗ein ausschließend dem
Staat angehoͤriges Institut gewesen waͤre. Die Socisté gen⸗⸗ rale zu Bruͤssel hingegen sey, was auch ihre fruͤheren Beziehun⸗ gen zum Staate sehn mochten, einer anderen Privat⸗Anstalt ge⸗ genuͤber nichts Anderes, als eine gewöͤhnliche Bank oder Actien⸗ Gesellschaft. Nach diesen Erklärungen untersucht der Bericht, ob der Aufstand von 1839 und der Vertrag ven 1839 enwas in den gegenseitꝛgen Verhaltnissen zwischen beiden Geld⸗Instituren
veraͤndert. Der Erstere sey eine ungesetzliche Handlung gewesen,
man koͤnne demselben also keine gesetzlichen Folaen beilegen. Der Vertrag von 1830 habe die Natur des Tilgungs⸗Syndikats eben so unverändert gelassen, da rechtlicherweise Verordnungen
nur von jenen Behoͤrden ausgehen koͤnnten, von denen ein sel⸗
ches Institut ins Leben gerufen sey. Die Liquidation des Syn⸗
dikats sey nicht in dem Vertrage festgesetzt worden, wie dies fruͤ⸗
her in den 24 Artikeln bestimmt war. Der Art. 165 des Grund⸗ gesetzes uͤbertrage die Entscheidung aller das Eigenthum betreffen⸗ den Prozesse der richterlichen Gewalt, und es gehe daraus her⸗ vor, daß der streitige Fall vor die gewoͤhnlichen Gerichte und ine⸗ besondere vor die Holländischen gehoͤre. Endlich behauptet der Bericht, die bekannte Beschlagnahme sey gültig geschehen, und die Forderung von Seiten des Tilgungs Syndikats erwiesen: auch könne man heute nicht mehr mit den sogenannten Losrenten be⸗ zahlen, sondern die Zahlung muͤsse in Baarem vo
ambton⸗Harbour genannt,
die Fracht genteten. Koͤntgl.
sich gehen.
ien Regierung erkläͤrt der Staats⸗Prokurator das Gericht fuͤr inkompetent, daruͤber zu entscheiden. 111“
8 Betreff ber Solidarität der Société générale mit der Belgi⸗, ch
Bruüͤssel, 29. Aug. Mit dem hier anwesenden Nord⸗Ame⸗ rlkanischen Kaufmann Colden haben dlesseicige von der Regierung unterstuüͤtzte Rheder einen Vertrag abgeschlossen, wonach sährlich mindestens zehnmal Dampfboͤte von Antwerpen nach New⸗York und eben so zuruͤck in Gang kommen sollen. Belgische Produkte werden auf diesen Schiffen eine Vergünstigung von 10 pCt. auf
8
iner Koͤnigl. Verfuͤgung vom 2;-sten d. zufolge, soll die
n68. Kunst⸗Akademir von Antwerpen eine neue Hrganisation
und außer der ihr von der Stadt ausgesetzten Summe auch noch
vom Staate eine jaͤhrliche Unterstuͤtzung von 25,000 Fr. erhalten.
Der Botschafter des Koͤnigs der Franzosen, Marquis von Rumigny, hat heute die Ehre gehabt, von unserem Koͤnige in
cimer Antritte⸗Audienz empfangen zu werden. 1
Deutsche Bundesstaat 1““ Muünchen, 30. Aug. (Bayer. Bl.) Der Tag der Ge⸗ burts- und Namens⸗Feier unseres Koͤnigs brachte auch in diesem Jahre, wie im vorigen, Beweise Koͤniglicher Gnade und Verzei⸗ hung. Se. Majestät erließ nämlich an diesem Tage dem wegen Hochverraths verurtheilten J. G. L. Lunkenbein den Rest seiner trafe. Lunkenbein war bisher noch der einzige Nichtentlassene von den als Theilnehmer an der „jungen Germania“ Bestraften. — Auch dem wegen Majestaͤts⸗Beleidigung und Hochverraths zu mehrjaähriger Arbeitshaus⸗Strafe verurtheilt gewesenen Fr. Ernst Thein von Wuͤrzburg it am selben Tage Begnadigung zu Theil ““
— — Leipzig, 1. Sept. Bei der immerfort guten Witte⸗ rung sind die Dampfwagenfahrten zwischen hier und Dresden unausgesetzt besucht, daher auch die Einnahme vom 23. bis 29. August 9140 Rthlr. 22 Gr. betraͤgt, wozu 10,069 Personen 7369 Rehlr. 14 Gr. und der Guͤter⸗Transport 2071 Rthlr. 8 Gr. beigesteuert haben. Die Leipzig⸗Dresdner⸗Eisenbahn⸗Actien zu 108 pEt. und die Magdeburg,Leipziger⸗Eisenbahn⸗Actien zu 113 pCt. gesucht. Die letztere Bahn ist vielfach befahren wor⸗ den, namentlich seit Eroͤffnung der Bahn nach Deßau; es ist nur zu wuͤnschen, daß vor der hiesigen Michaelismesse alle Einrich⸗ tungen zum Guͤter⸗Transport vollendet sind.
Die medizinische Fakultaͤt hat vor einiger Zeit wegen Be⸗ setzung der Stelle des Dr. Kuͤhn denominirt, und wie es heißt, den juͤngeren Bruder des Professor Weber hier — nicht den Goͤttinger — in Vorschlag gebracht. Derselbe hat jedoch hier weder promovirt, noch auch facultatem legendi erlangt. *Morgen soll das am sogenannten Schwedensteine zu Goͤritz bei Coswig zur Erinnerung an Gustav Adolph von 1681 errich⸗ tete Denkmal feierlich eingeweiht werden, wozu viele hiesige Ge⸗ schichtsfreunde bereits heute dahin abgegangen sind. Solche Feier bestätigt auch jetzt bei allen materiellen Interessen, wie richtig die Menge die Wahrheit des Wortes: die Weltgeschichte ist das Weltgericht, zu wuͤrdigen versteht.
Aurich, 29. Aug. Das Amtsblatt fuͤr die Provinz Ost⸗ frtesland enthäͤlt folgende Publication des auf den 7. Septem⸗ ber 1810 ausgeschriebenen allgemeinen Landtages:
„Bon wegen Sr. Majestät des Königs, meines Allergnädigsten Herrn, wird den getreuen Landständen des Fürstenthums Ostfriesland ünd des Harrliugerlandes hiermit eröffnet: „„daß Allerhöchst gedachte Se. Königliche Majestät geruht haben, einen allgemeinen Landtag aus⸗ schreiben zu lassen, und zu dem Ende den unterzeichneten Landdrosten von Weserbe zu Allerhöchstihrem Landtaas⸗Kommissarius Allgnädigst zu ernennen.“ Der Zweck dieses allgemeinen Landtags ist, den Entwurf riner Berfassungs⸗Urkunde für die Provinzial⸗Landschaft des Fürsten⸗ whumz Ostsfriesland und des Harrlingerlendes, wie solcher, auf den Grund der von einer aus Königlichen und ven der Ost⸗ füeischen Landschaft erwählten Mitglsedern zusammengesetzten Kom⸗ wenfstohn gemachten Ausarbeitungen von Se. Majestät dem Kö⸗ nige beliebt werden ist, den getreuen Landständen 7 freien Berathung
und Abgabe ihrer Ertlärung zugehen zu lassen. PGermöge des mir er⸗ iheilten Allerhöchsten Auftrages wird der Anfang des angeordueten allgemeinen Landtages auf „Montag, den 7. Sepiember dieses Jaures“ hiermit bestimmt, wonach die getreuen Landstände des Fürstenhums Ost⸗Friesland und des Harrlingerlandes sich zu achten baben, und zu solchem Landtage hierdurch berufen werden, das sie auf demselben, zu dem bemerften Zwecke und an dem bestimmten Tage, zu Aurich in dem landschaftlichen Haufe verfassungsmäßig erscheinen, und ihre Deputir⸗ ten mit genugsamer Vellmacht absenden, „unter der Verwarnung, daß. obgleich Einer oder der Andere nicht erscheinen möchte, mit den gehor⸗ samlich Komparirten dennoch der Landtags⸗Verfassung und den Rech⸗ ten gemäß verfahren werden sell.“ Urtundlich unter des vorbenaunten Allerhöchst ernannten Könial. Landtags⸗Kommissarius linterschrift.
Aurich, den 25. August 1840. d v. Wersebe.“
ig⸗ e11A1AX“ “
Der Schwaͤbische Merkur schreibt „vom untern Neckar“: „Wie wir erfahren, sollen die großen Kriege⸗Uebungen Sonnabend den 12. September mit einem Manoͤver bei Heilbvonn den Anfang nehmen. Daran schließt sich eine Reihe von Maͤrschen und Gesechten auf der Straße nach Sinsheim, Wisloch und Schwez⸗ zingen; Sonntag 13. Gefecht bei Kirchhausen, Monrag 14.
so soll die dreimalige Verkuͤndigung zur, im Sinne der an die
989
tert, so daß in allen auf die Einsegnunvon Ehen sich beziehen⸗ den Handlungen und Unterredungen nes vorkomme, was man
eine Erbitterung hervorrufen koͤnnte; katholischen Geistlichen sollen von keinem andern Geiste, ats i ihrer Pflichterfuͤllung, naͤmlich in Sachen der Religion die Vorrifren der heiligen Kirche zu befolgen, beseelt seyn, in Sachen ir buͤrgerlichen Ordnung aber die Landesgesetze beobachten. Die nstruction an die Pfarrer lautet im Wesentlichen folgendermaßen Beharret die Braut bei gemischten Ehen in der karholischen Rgion, und ist auch Si⸗ cherstellung wegen Erziehung der Kind in dersetben gegeben, so hat die Trauung, nach der bisher gelrden Weise, mir Gebeten und der Einsegnung Statt zu haben. Ist dies nicht der Fall,
Bischoͤfe Bayerns erlassene Instructiongeschehen, aber ohne Er- waͤhnung der Religion, wescher jeder Jeil angehoͤrt. Eine solche Ehe soll zwar nicht an heiliger Stelle, ber dech an einem schick⸗ lichen Orte, z. B. im Pfarrhause eingangen werden, und der katholische Geistliche zwar nicht im zrchen⸗Ornate, jedoch in geistlicher Kleibung und mit bescheidem Ernste vor zwei oder drei Zeugen die Erklarung zur Eingamng der Ehe empfangen.
Der Braͤutigam soll dieselbe auf fohnde oder aͤhnliche Weise
ausdruͤcken: „Ich N. N. nehme die same Person N. N. zur
Ehegattin, und will sie in was imme fuͤr einer Lage nicht ver⸗
lassen, bis zu ihrem und meinem Todeso wahr mir Gott helfe!“
Die katholische Braut spricht die Schformel: „So wahr mir
Gott helfe, die heiligste Jungfrau un alle Heiligen!“ Hierauf soll der Pfarrer die geschlossene Ehenit derselben Genautgkeit,
wie sonst, ins Trauungsbuch eintragenauch die Cheleute ermah⸗ nen, daß sie durch eine gültige Ehe erbunden sind, deren Un⸗ auflöͤslichkeit und andere gesetzliche Wkungen außer Zweifel ste⸗ hen. Schwierigere Faͤlle sollen insbesadere zur Ertheilung zweck⸗ maͤßiger Weisungen an die Ordinariat berichtet werden.
— — Wien, 29. Aug. Se. Kiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Kark tritt am 6. September on Schoͤnbrunn die Reise nach Boͤhmen an. Hochderselbe urd in Budweis, Klattau, Eger und Karlsbad verweilen und az 20. September in Prag eintreffen. — Ihre Majestaͤt die Kiserin Mutter begiebt sich in den ersten Tagen des kuͤnstigen Jonats nach Berchtesgaden zum Besuche Ihres erlauchten Brudes, des Köͤnigs von Bayern.
Wien, 29. Aug. (Deutsche Bl.) Berichten aus Nea⸗ pel zufolge, ist das Arrangement mit der Compagnie Taix abge⸗ schlossen. Kraft desselben zahlt die Neapolitanische Regierung der Compagnie § Jahre jaͤhrlich 85,000 Ducati und uͤbernimmt das Schwefel, Depot der Compagnie, deh sich auf 800,000 Neapoli⸗ tanische Centner belaͤuft, um den Peis von 43 Carlins pr. Ctr. Wenn man die Maͤnner kennt (benerkt ein Berichterstatter zu dieser Meldung) welche an dem Absyluß des Vertrags Interesse habe, so kann man sich erklaͤren, wirum solche ungeheure Opfer am Ende noch bereitwillig gebracht wurden.
Spanien.
Madrid, 22. Aug. Der Hof wird in zen Fgen Tagen des Septembers hier zuruͤck erwartet.
Die Koͤnigin soll, dem Vernehmen nach, bei ihrem Ent⸗ schlusse, das Ayuntamiento⸗Gesctz zu publiziren, namentlich auf die Ergebenheit der Truppen und hesonders der von dem Gene⸗ ral Don Diego Leon kommandirten Diviston der Koͤntglichen Garde rechnen. — b
— Ueber die Spanische Kabinets Veraͤnderung aͤußert sich die Morning Chroniecle folgendermaßen: „Unsere Briefe aus Barcelona stellen die Bildung des Spanischen Kabinets nicht als definitiv dar, und wir sind erfreut daruͤber. Espartero enrschul⸗ digt sich damit, daß er Niemand fuͤr die Stelle eines Conseils⸗ “ befinden koͤnne, als einen achtbaren KavallerieOfftzier. Natoͤrlich finden sich seine Bekanntschaften unter dem Militair, und Don Valentin Ferraz, einer der Ayacuchos, d. h. derjenigen Spanischen Soldaten, die in den Suͤd⸗Amerikanischen Kriegen emporgekommen, besitzt zugleich das Vertrauen Espartero’'s und seiner Kameraden. Der General Ferraz repraͤsentirt die Armee, und da diese dominirt, so ist es natuͤrlich, daß sie den hoͤchsten Platz im Kabinet einnimmt. Aber was ist eine Armee ohne eine gefuͤllte Militair⸗Kasse? Und deshalb wird ein ande⸗ rer Ferraz an die Spitze des Schatzes gestellt. Auch der Marine⸗Minister Armero ist ein Freund Esvpartero's. Der Justiz⸗Minister Silpela, der Sohn eines Afrancesado, ist in Frankreich geboren und seinem Geiste und seiner Erziehung nach ein Franzose. Seine Ernennung war ein Zug⸗staändniß und ein Kompliment, das Espartero dem Franzoͤsischen Botschafter machte. Der Einzige, welcher in dem neuen Kabinet mit der Volks Par⸗ tei in Verbindung steht, ist der Minister de. Innern, Cabello. Ob die Liberalen mir dieser Zusammensetzung zufrieden sind, wird sich zeigen. Der Ritter Onis ist aus der Spanischen diploma⸗
.
tischen Schule und ganz dazu gerignet, in Perez de Castro’s
als eine Geringschätzung der Andersdeitden auslegen oder was ur hung, einen dieselbe, daß sie bei der Conspiratien vom 1. — im Splele gehabt, daß sie das Volk zu dem Verlangen gestimmt habe, die Suprematie des Patriarchen in Konstantinopei anzu⸗ erkennen und daß sie die Idee absichtlich verbreitet habe, land werde den Koͤnig Oito erst dann als rain anerkennen, haben werde. langer Ueberlegung zur Waͤhl einer neuen Synode zu schreiten, die aus folgenden Gliedern bestehr: als Praͤsidenten, 2) dem Bischif von Hydra; dem Bischof von Attika; 5) dem . Bischof von Thera und 7) dem Bischof von Phokis. Wahl von Mannern ven verschiedener politischer Farbe findet vielen Beifall.“. beebbbööf—“—
Gehoͤr schenke, allein trotz dieser Klagen bestaͤtigte Koͤnig Otto die alte Synode.
Diesmal nun trat Sir E. Lyons kraͤftiger auf ad verlangte die Erneuerung der Synode zuletzt mit der Dro⸗ daß England die abermalige Beibehaltung derselben als Aet der Feindseliakeit ansehen wuͤrde. Er beschuldigt Januar die Hand
Ruß⸗ Griechischen Souve⸗ wenn er die Greechische Religtion angenommen Diese Vorstellungen bestimmten den Koͤnig nach
1) dem Bischofe von Argolis, einem gerechten und unparteitschen Manne; 5) dem Bischof von Selasta; 4)
Bischof von Damala; 6) dem Diese
11“ Konstantinopel, 13. Aug. Die Bewohner des Libanon
haben ein Schreiben an den hiesigen Fran poͤsischen Botschafter und ein anderes an den hiesigen Britischen In dem ersteren heißt es nach den gewoͤhnlichen Formeln:
Botschafter gerichtet. Hoͤflichkeits⸗
„Die betrübenden Nachrichten, welche uns durch die Zeitungen zu⸗ gekommen sind, haben Sprien einen furchtbaren Schlag versetzt — sie baben die Herzen der Männer, Frauen und Kinder zerrissen, denen Frankreich seinen mächtigen Schutz bewilligte und die jetzt von Meh⸗ med Ali mit Vertilgung bedreht werden. Die Leiden, welche dieser Mann über uns gebracht hat, seitdem das Glück ihn zum Heren ven Syprien machte, können Frankreich unmöglich unbekannt seyn. Sie sind unzählbar, und es ist hinreichend, zu sagen, daß die ärgsten Placke⸗ reien und die grausamsten Bedrückungen uns zur Verzweiflung getrie⸗ ben und in uns den sehnlichen Wunsch erregt haben, unter die väter⸗ liche Herrschaft unseres erhabenen Souverains Abdul Medschid zurxück⸗ zukchren. Ist dies nicht ein gesetzmäßiger Wunsch eines lopalen Vol⸗ ses; Die so greße und edelmüthige Franzoösische Nation, die überall die Freiheit verbreitet und für die Begründung derselben in ihrem eige⸗ nen Lande so viel Blut vergossen hat, diese Nation weigert sich jert, uns durch ihren mächtigen Einfluß zu dem Genusse desselben Gutes zu verhelfen. Die Französtsche Presse sagt, Frankreich werde in kein Arran⸗ gement willigen, das die Adtretung Spriens an seinen legitimen Sonverain zur Basis habe. Ist dies wahr? Die Syrier können es nicht glau⸗ ben! Die so edelmüthige, so civilisirte Französische Natien kann nicht wollen, daß wir durch cine systematische Unterdrückung, wodurch die Aegpptische Regierung sich allein vor den übrigen auszeichnet, vernich⸗ tet werden. Wir wuͤnschen nur, daß man uns gestatien möge, unter den Schutz unseres legitimen Sourerains zurückzutehren, dem wir seit vierhundert Jahren ununterbrochen Gehersam bewiesen haden. Wir verlangen, an den Privilegien und Rechten des Hattischerifs Theil zu nehmen, die unser gnädiger Souverain allen seinen getreuen Uniertha⸗ nen ohne Ausnahme verliehen hat. Wir wenden uns au die Eerech⸗ tigkeitsliebe der Franzoösischen Regierung. Wir flehen die ganze Fran⸗ sische Nation an, uns dei Erlangung unseres Wunsches bebülflich zu sevn. Die grausamste Tyrannei hat uns gezwungen, die Waffen zu ergreifen, um unser Leben und die Ehre unferer Familie gegen die Rehheit der Aegvptischen Svoidaten zu vertheidigen, oder uns unmter den Rninen unseres Landes zu begraben. Unsere Sache ist gerecht. und wir hoffen daher zuversichtlich, daß die en. Regierung in einem so gefahrvollen Augenblick uns nicht verlassen wird. In dieser Hoffnung überreichen wir Ew. Excellenz diese unsere Bittschrift und bitten, daß es Ihnen gefallen moge, dieselbe an dem Zuße des Thre⸗ nes Ihres crhabenen Herrn, des Verbündeten unseres guädigen Seu⸗ verains Abdul Medschid, niederzulegen. 1
Fürsi Faris Schehab; Fürst Joseyh Schehab; Emir Hai⸗
dar; Scheich SP el Hasen, Seriasker; Scheich v. Habeisch. Die Natienen ceer Maroniten, rusen und Mutualis.“
Das an den Britischen Botschafter gerichtete Schreiben lau⸗ tet folgendermaßen: „Die Humanttaͤt, welche die Handlungen der Britischen Regicrung so sehr die Bereitwilligkeit, wemit sie dem Unterdrückten zu Hülfe eilt, die Sorgfalt, die sie beweist, um die Völker des Drients an den Weohlthaten theilnebmen zu lassen, deren sich diejenigen ihrer Mitbrüder erfreuen, die eine glücklichere Regterungsferm haben — dies Alles giebt den Spriern den Mnth sich an Engkand zu wenden um durch dessen Vermittetung von dem Untergange errettet zu werden, mit dem Mehmed Ali sie bedreht. Seit dem Eindringen Mehmed Aii's in Sprien hat er uns durch eine Bedrückung, die keine Gränzen iennt und durch die abschenlichste und gransamste Tprannci mit Füßen getre⸗ ten. Seit den letzten acht Jabren haben wir aüen seinen Ferderkungen genügt, und jetzt, da er uns Alles genemmen und wir ihm nichts mehr geben fönnen, droht er, uns zu verriigen. Auch wird seine gränzentese Hadgier nicht eher gestillt werden, als dis er das Blut⸗ unserer Kinder getrunken und die Zügellesigkeit seiner Soldaten durch die Entehrung unserer Familjen befriedigt hat. Aus Verzweiflung haben wir die Was⸗ fen ergriffen, um unser Leben zu vertheidigen, unsere Wohnungeh rer dem Feuer und uns selbst vor dem Schwerte zu schützen, wemit er uns aus der Reihe der Nationen zu vertilgen drobt. Verlassen von der Welt, slehen wir den Schutz Großbritanniens an. Auf die Humanität seiner Re
gierung und den Edelmuth einer der größten und mächtigsteu Nationen beruht
Sinne fortzufahren und zu jeder pdutschen Maßregel erst die Genehmigung des⸗Koͤnigs der Franzosen eizuholen. Gonzalcz und seine Freunde handelten sehr edel, indem sie die strenge Be⸗ wahrung ihrer Grundsaͤtze dem Eintrirt ins Kabinet vorzogen.
Operations⸗Marsch nach Sinsheim; Dienstag 15. Rasttag; Mitt⸗ woch 16. Gefechte bei Hofenheim und Horrenberg; Donnerstag 17. desgleichen bei Dielheim und Wisloch; Freitag 18. desgl. bei Walddorf, St. Ilgen und Leimen. Sonnabend 19. ist wie⸗ der Rasttag; der Sonntag 20. macht den Beschluß durch eine großartige Musterung auf der sandigen Rhein⸗Ebene bei Schwez⸗ zingen. Hier gedenkt Se. Koͤnigliche Hoheit der Großherzog von Baden seine Verbuͤndeten und Gaͤste zu empfangen; man 12 daher das Schloß und den weitberuͤhmten ausgedehnten Park wieder auf das Beste in Stand gesetzt.“
Seftttt.
“ “ 1“
2 C111“
Wien, 25 Aug. (Hannov. Ztg) Der in oͤffentlichen Blaͤt⸗ tern erwaͤhnte Hirtenbrief der Ungarischen Bischöͤfe in Angelegen⸗ heit der gemischten Ehen ist von den Preͤlaten mit Einstimmig⸗ seit verfaßt, und am 2. Jult (am Tage der Heimsuchung Marié) der untergeordneten Geistlichkeit zur Nachachtung bekannt ge⸗ macht worden. Die Grundsaͤtze, welche darin ausgesprochen sind, wahren zwar mit Nachdruck die Rechte und Satzungen der katholischen Kirche, allein der Ton ist milde, und uͤberall wird das Genuͤgeleisten in Betreff der Landes⸗Gesetze zur ausdruͤcklichen icht gemacht. Ein Theil der Repraͤsentation des letzten Reichs⸗ kages wied darin mit großer Gewandtheit bestritten, und, wiewohl der Hirtenbrief bis zur Genehmigung des Papstes nur als provi⸗ sorischer Erlaß gelten soll, ist anzunehmen, daß demselben von Rom aus seine Bestaͤrigung nicht entstehen, und auch von Staatswegen die Allerhöͤchste Resolution in dieser Gestalt erfolgen werde. Die
Gesctlchen werdin inobefo⸗ Peßzorel; es
Gonzalez verlangte die Zuruͤcknahme des Ayuntamtento⸗Gesetzes, die Aühls ung der Cortes und eine vadikale Veraͤnderung in der Brsetzung det unteren Beamtenstellen. Dies war,
wie wir keinen Anstand nehmen zu sagen, zu viel, zu puritanisch, allein es war ehrenwerth. Es war mehr, als Espartero selbst gutheißen konnte, ohne gaͤnzlich mit den Mo⸗ derados zu brechen und sich seinen Gegnern in die Arme zu wer⸗ fen; und dies konnte Espartero nicht chun, der gern eine Juste⸗ milieu⸗Partei bilden moͤchte. Das Resultat war, daß die ehren⸗ werthe Beharrlichkeit des Herrn Gonzalez den Herzog von Vi⸗
Die Koͤnigin und der General sind uͤbereingekommen, den ansts⸗ ßigsten Artikel des Ayuntaminento⸗Gesetzes, das Recht ertheilt wird, die Alkalden zu ernennen, zu unterdruͤk⸗ ken. b werden und laͤßt von der neuen Verwaltung einen versoͤhnlichen 8 vXXA“*“
.“
Geist erwarten’”“
Grie
Ueber die bereits erwaäͤhnte Veräͤnderung der Griechischen Synode berichter eine in mehreren Deutschen Blaͤttern enthaltene Mittheilung aus Triest: „Nach dem Grund⸗Gesetze sollen die Glieder dieser Synode alle Jahre neu gewaͤhlt werden, jedoch steht dem Koͤnige das Recht zu, sie auch unverändert beizudehal⸗ ten. Schon im vorigen Jahre klagte der Englische Gesandte, Sir E. Lyons, daß die Synode den dicsageraünben der Russt⸗ schen Mission und des Patriarchen in Konstanrinopel zu sehr
toria mehr auf die rechte Seite, d. h. mehr auf die Seire der Hof, und der Franzoͤsischen Partei gedraͤngt hat, als ihm lieb ist.
wodurch der Krone
Dies Zugestäͤndniß verdient au ihrem Gunsten erwaͤhnt zu
unsere ganze Hefsnung in dieser furchtbaren Kriss. Aües, was wir wünschen, ist, daß man uns gestattet, unter unseren legitimen Seure⸗ rain Addul Medschid zurückzukedren — ein natüritcher Wunsch lero⸗ ler Unterthanen. Warnm sollen 213 Millienen Untertdanen Sr. Hedei dem versönlichen Ehrgeiz eines Mannes gcopfer werden, der uneinaedenk der idm erzeigten Wehlthauten, das Schwerdt gegen die Brust seines cige⸗ nen Souverains kehrt? Wir haden unr eine Bitte — wir mwünschen unr, daß es uns gestartet sev, zuateich mit den üdrigen Unterthauen Sr. Hodeit derjenigen Rechte und Pavilegien zu geuleßen, die venen I durch den Hatiischerif gesichert worden sind, und in dieser Hefuuna überreichen wir Ew. Excellenz unsere Bettschrift mit der Bitre, daß es Ahnen gesallen möge, dieselde dem Divan den Großbritanten, dem
Verbuündeten unseres erdadenen Addul Medschid vorzutegen und den selden zu ersuchen, uns dald mit freber Kunde zu beehreu, ede wir Möge der
Aumaͤchtige die Fage Ew. Exeellen glücklich dis an das Ende der Zeit
durch den Stattdatter Aegyptens gänzlich vertiigt werden. 98*4
vertängern.“
Schreiden.)
(Felgen dieselben Unterschriften wie unter dem odigeu
““ Aegypten. Alexandrien. Aus Paris wird nach einem Schreiben des Herrn Cremieux Nachstehendes uͤber die Aufnahme berichtet, welche die Deputation Europaäischer Israeliten dei Mehmed Alt gefunden: „Die Deputation besteht außer den Herren Monte⸗ siore und Cremieur auch noch aus dem bekannten Deusschen Orientalisten Herrn Munk, der sich mehrmals um die Professur der orientalischen Literatur hier bewarb, dann eine Stelle an der hiesigen Bibliothek erhielt. Zuerst, am . August, wurde Herr Montesiore vom Englischen Konsul heum eingefuüͤhrt, u dem er in seinem Raddiner, Talar und tär — leitern sich begad. Mehmed Al begrüͤste ihn als —
alten Freund, und Herr Montestore erweederte, wes
aut t von ihm als Freund behandelt zu werden.⸗ . -ö dem Zwecke seiner sragte, deutete Moner⸗