1840 / 254 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

v1“ Den 10. September 1840. Amtlicher Honds. 22⁴ Geld-Courng

1018

1 8 8 5 8 . 2 Auswärtigte Börsen.

Amsterdam,

2 r. Uour. + 2 Drlet. 1 Geld.

Zoeetol. Kiederl. wirkl .2 AX Neue Anl. 22 ½¼. 6

Coup. und Zins- Sch. d. K. u. N.

dectten. rl. Ptad. Elsenb.

Qdo. do. Prior. Aet. gd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Act.

Gold al marco Neue Dukaten Friedrichsd'or And. Goldmün- tzen à 5 Thl. IDhzconto

St.-Schuld-Sech. 4 104 8 103 71 Pr. Engl. Obl. 20. 4 * Präöm. Seb.d. Seeb— 77 ½ Neumk. Schuldv. 2 103 1

Berl. Stadt-Obl. 4 Elbinger do. 2⁄¾ Danz. do. in Th. 2— Westp. Pfandbr. 2⁄ üin8 Grofah. Pos. do. 4 105¾ Ostpr. Pfandbr. 3 4 —₰ Pomm. do. Kur.- u. Neum. do. 3 ¾ 2 Seblesizche do. 2z N830

üE

IARBAER

8 95 ½ 82* Zinsl. 6 5. Neue Aul. 22 ½¼. Oesterr. 5 % Met. 105 ¾¼ G. 128 ¾ 1⁰ 0 251,¼ Br. 104à 110 ½ 102 210 17 ½ 13 ½

1; 8 ¼

Sch. 70 ⁄½¶ G. 5 % Span. Aul. 4 ⁄24. 4 ¼. Eisenbahn-Actien.

2 ⅛½ %

St. G tes Ufer 460 Br. Strufsburg-Basel 345 Br. 93 ¼ G.

Bank-Aci. 1720. Eugl. Ru

5 % Rente üun cour. 113. 45.

Thi. au 20 Sgr. Neapl. än cour. 100. 40. 5 %

Brief. Geld.

Kurz 2 Mt. Kura 2 Met. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Me. 8 Tage 2 A. ₰4 2 Wach.

London Paria .. Wien in 20 Xr.. Augsburg..

Breslau

Leiprig W. Z.... Fraukfurt a. M. WzZ. petersburg

3 % Port. 22.

OT11 9 ¼ 1487³

Wien, 5. 5 % Met. 107 l. 4 % 100/116

Schüld 5171Le-

Frankfurt a. M., 7. September. Bank-Action 2040. 2038

Loo0se zu 500 Fl. 138 ½. 138 ½¼. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Prüm. do. 4 ⁄% Aul. 102 ¼

do. Ilinkes 300 Br. 1

Leipzig-Dresden 103 G. Kölu-Aachen

Hamburg, 8. September.

8. 10812. 8

Paris, 5. Soptemsber. 2

September.

Bank-Acdüen 1728. Aul. de 1834 1291,2. 4e 1839 124 ½.

8 x.

6. Soptembsr. 5 % do Kanz-Bill.

5. September.

100 artint Obl. 159 Br.

2 %

Br. Poln. Loose 70 ¾. 70 %¾. oll. 507116. 50⁵,6½ ermain 610 Br. Versailles rech-

München-Augsb. 99 G. Donizetti.

Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Buͤrgerlich und ro⸗ mantisch, Lustspiel in 4 Abth., von Bauernfeld.

Sonntag, 13. Sept. Lustspiel in I Akt, von C. Blum. großes Ballet in 3Abth., von P. Taglioni. Musik von Gaͤhrich.

Im Opernhause: Magister Quadrat, Hierauf! Der Sreeraͤuber,

Köonigsstaͤdtisches Theater.

Freitag, 11. Sept. Lenore. Gesang, von K. von Sonnabend, 12. Gept. Marino Faliero. nach dem Italiaͤnischen des Bidera, von Claͤpius. Musik von

Melodrama in 3 Abth., mit Musik von Eberwein. Oper in 3 Akten,

Holtei.

3 % Rente fin cqur. 79. 10. 5 %

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens 6 Uhr.

Nach esss 82

Beobachtung.

Nachmittags Abends 2 Uhr. 10 Uhr.

Span. Keute 25 ⁄1. Passive 6. Luftwärme Thaupunkt .. Dunsisättigung Wetter .

. 3 % 81 ¼. 2 % 1 %

100 % 101¹ 2

101 % Heimath, oder: von Holtei.

Koͤnigliche

Die Freunde,

. Sonnabend, 12. Sert. Im Schauspiethause: Der Roman,

Schauspiele. 11. Sept. Im Schauspielhause: Shakespeare in der

Wind. Welkenzug.

Schauspiel in 4 Abth., von C.

un

Tagesmittel;

2b Verantwortlicher Redacteur Arnold. —2ꝑ—

388,04“„Par. 238,00„par. 387,04“ Par.] Quelwärme 8,40 R.

+. 10,2° R³. +. 16, 20 R. +. 12,09 R. Flußwärme 13,9° ge.

+ 81 ° R. + 10,4° R. +†† 8,9 ° R. Bodenwoͤrme 13,8 ° R. 86 „Ct. trübe. SW.

57 „Ct. 7 ½ vCi. bezogen.

Sub.

Ausdünstung 0,029“ Rh. heiter. Nlebderschlag 0.

SW. Waͤrmewechsel 4- 10,4° ew. + 929. 1 337,69„„Par. + 12,3 9R. +.f 9,1 0 R. 71 „En. S

Gedruck bei A. W. Hayn.

Bekanntmachungen.

Bekanntmwachung.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die

Musikalien zu den billigsten Preisen bei

Edictal⸗Citaklon. Nachdem zu dem Vermögen des hiesigen Buͤrgers

Der nachstehend signalisirte vormalige Kausmann der G. L. Götheschen Buche⸗ und Disputations⸗Hand⸗ von Wolfersdorff aus Zwickau ist rechtskräftig lung, auf vorgängige Anzeige seiner Insolvenz, Kon⸗ seines Adels für verlustig erklärt und nach verbüßterkurs eröffnet worden ist, so werden alle Gläubiger

Strafe, dem Erkenntnisse gemäß, über die Landes⸗ Gränze gebracht, ihm auch die Rückkehr in Die diessei⸗ ngen Staaten bei Vermeidung zweijähriger Festungs⸗ strafe untersagt worden. . . Berlin, den 4. September 1840. Königl. Preuß. Kammergerichts⸗Inquisitoriat. Signalement. Familienname: Wolfersdorff; Vorname: Ernst; Geburtsort: Zwickau; Religion: evangelisch; Alter: 33 Jahr 9 Monat; Größe: 5 Fuß 6 Zoll; Haare: dumnelblond; Stirn: frei; Augenbraunen: draun; Augen: blau; Nase und Mund: gewöhnlich; Bart:

blond; Zähne: die Backenzähne schadhaft; Kinn: ovalz sug habenden Urkunden in der Urchrift, auch De⸗

Gesicht: länglich, mit eingefallenen Backen und hervor⸗ stehenden Backenknochen; Gesichtsfarbe: bleich; Ge⸗

stalt: lang und schmächtig; Sprache: Deutsch, Sächsi⸗[seinen verpflichteten Anwalt auf das Vorbringen der

scher Mundart.

1

85 Bekanntmachung.

Das im Regierungs⸗Bezirk Gumbinnen, im Kreise Tagen rechtlich verfahren, mit der Duadruplik be⸗ Stallupönen, belegene Domainen⸗Gut Sodargen mitsschließen und 88 dem Vorwerfe Schwiegupönen soll von Johannis 1841 b ab auf 22 Jahre bis Johannis 1865 im Wege derder Inrotulation der Aften, so wie Licitation verpachtet werden, wozu ein Bietungs⸗Ter⸗

min auf Freitag den 23. Oktober c., Nachmit⸗ tags 3 Uhr, im Konferenzsaale des Regierungs⸗Ge⸗ bändes zu Gumbinnen vor dem Domainen⸗Departe⸗

ments⸗Rath, Herrn Regierungs⸗Rath Schrader, ansteht, nicht erscheinen oder nicht gehörig liquidiren, sollen

und werden Pachtliebhaber dazu vorgeladen. Zu dem Domainen⸗Gute Sodargen gehört: a) ein Gesammt⸗Flächeninhalt von 1849 Morgen

136 Ruthen Preuß., worunter 969 Morgen 173 consentientibus geachlet werden,

OQRuthen an Aaher von vorzüglicher Bodenbe⸗

schaffenheit, 43 Morgen 87 ¶◻Ruthen gute Wie treffenden Termine Mittags 12 Uhr in comtumaciam Ruthen Gärten und das der Nichterscheinenden erfolgen.

en, 19 Morgen 59 1 brige Hütung begriffen sind; b) die Berechtigung, Bier und Branntwein zu fabri⸗

ziren, wozu die zu diesem Zwecke erforderlichen

Gebäude und Geräthe verhanden;

c) das Recht, die beiden Krugstellen zu Sodargen und Radszen mit Bier und Branntwein verlegen

zu dürfen, und

d) die Fischerei in dem Rauschwefluß in den Gräuzen

der Vorwerke Sodargen und Schwiegnpönen.

Das Neben⸗Vorwerk Schwiegupönen enthält einen Gefammt⸗Flächeninhalt von 771 Morgen 36 IRupen als Soldat nach Rußland, und ist seüdem von dessen Preuß., worunter 215 Morgen Acker und 228 Mor⸗ Leben oder Aufenthalt nichts bekannt gen vorzüglicher Wiesen und bas übrige Hütung be⸗

griffen sind. 1

Das Minimum des jährlichen Pachtzinses ist au 1761 Thlr. 10 sgr. einschließlich von 582 ½ festgesetzt. Die Pachtbedingungen und die näherer

Nachrichten über die Pachtgegenstände, so wie deren Caution ausgehändiget werden soll.

Veranschlagung, können in dem Büreau des Departe

ments⸗Ratys, Nr. 52 in dem Regierungs⸗Gebände, Königlich Bayerisches Landgericht im Regierungs⸗Be⸗

eingesehen werden. Gumbinnen, den 26. August 1840.

Königl. Regierung, Abtheilung für die Verwaltung

der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

Nothwendiger Verkauf Stadtgericht zu Berlin, den 9. Mai 1830.

Das in der Büschingsstraße belegene Grundstück des Töpfermeisters Janicke, taxirt zu 6250 Thlr. 26sgr. 9pf., soll

am 8. Januar 1841, Vormittags 11Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare un Hvpothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real⸗Prätendenten, so wie die dem Aufenthalte nach unbekannte hypothekarische Gläubige⸗ rin Fräulein Johanne Mousson oder deren Erben wer⸗ den, und zwar die Ersteren unter der Verwürnung der

Präklusion, hierdurch öffentlich vorgeladen.

—, ————

MNothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. Januar 1840. Die drei 9 Masse des Rentiers Georg Moritz Ebers gehörig Grundstücke in der Landwehrstraße Nr. 13 und

8 und in der Lietzmannsgasse Nr. 10 belegen und zu⸗ Bewegendes daran knüpft, fammen tarirt zu 5822 Thlr. 2 sgr. 9 pf., sollen als fentlichkeit darbietet. Zuglelch wird das beigefügte, ein Ganzes mit Einschluß der vorhandenen, zum Be⸗ höchst fauher ausgeführle, lilhographirte Blatt gewiß triebe einer Porzeilan⸗Fabrik dieneuden, auf 791 Thlr. ein wehmüthig theures Andenken an einen Moment

10 sgr. abgeschätzten Formen, Modelle und Geräthschaft

am 23. Oktober 1840, Vormittags 11 Uhr, und Hvypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Realprätendenten werden unter

Taxe

an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

Larnung der Präklusion vorgeladen.

hlr. in Golde gewisser dahier gelteud zu machen, als ansonsten das

ur erbschaftlichen Liquidations⸗Prozeß⸗ des Publikums zu handeln, wenn sie diese einzelnen

und Buchhändlers Carl Gottlieb Richter, deJeand.

des gedachten Gemeinschuldners, resp. bei Verlust der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, geladen, daß sie den 40. November 1840, Vormittags 11 Uhr, auf hiesigem Rathhause in der Richterstube in Person oder durch Bevollmächtigte, welche zum Vergleich berechtigt und von Ausländern mit gerichtlicher Vollmacht versehen seyn müssen, er⸗ scheinen, mit dem Gemeinschuldner zuvörderst die Güte pflegen und wo möglich einen Akkord treffen, in dessen Entstehung binnen 6 Tagen, vom Termine an gerechnet, ihre Forderungen mit Beibringung des erforderlichen Beweises, Produetionsder darauf Be⸗

duction der Priorität liqutdiren, mit dem Gemein⸗ schuldner, Welcher binnen anderweit 6 Tagen durch

Gläubiger sub posna confessi et convieti sich ein⸗ zilassen und zu antworten, auch die produzirten Ur⸗ küͤnden sub poena recogniti anzuerkennen hat, nicht minder der Priorität halber unter sich von 6 zu 6

den 25. Januar 1841

den 8. Februar EEIau der Publication eines Präklusiv⸗Bescheides gewärtig seyn sollen. Diejenigen, welche in dem ersten dieser Termine

bro praeclusis, diejenigen aber, so zwax erscheinen, jedoch, ob sie den vorsevenden Vergleich aunehmen wollen oder nicht, deutlich sich nicht erklären, pro nicht minder soll die Publication des Präklusiv⸗Bescheides in dem be⸗

Endlich haben auswärtige Liquidanten zur An⸗ nahme künftiger Zufertigungen elnen Auwalt unter der Gerichtsbarkeit der Stadt Leipzig bei 5 Rthlr. Strafe zu bestellen.

Leipzig, den 21. Juni 1840.

Das Stadtgericht zu Leipzig.

Heimbach, Stadtgerichts⸗Rath.

Bonifaz Kempf von Großheubach zog im Jahre 1813

8 eworden.

Derselbe oder dessen etwaige. Leibeserben haben shre Ansprüche auf das dem Bonifaz Kempf zugefallene fsgeringe Vermögen binnen 6 Monaten ½ 4ato um so

afletztere den sich gemeldet habenden Verwandten gegen Klingenberg, den 23. Juli 1840.

zirke von Unterfranken und Aschaffenburg. nubüvxx.rnbAvrwenmeee

Literarische Anzeigen. So eben erschien im Verlage der Buch⸗ und Mu⸗ sikallenhandlung von T. Trantwein in Berlin, Breite Str. Nr. 8, und ist in allen hiesigen und aus⸗ wärtigen Buchhandlungen zu haben: Erinnerung an den dritten August d in Gedichten von Ludwig Rellstab. Nebst einer Ahbildung Sr. verewigten Ma⸗ jestät im Sarge. In elegantem Um bwe Goldschuitt brosch⸗ 8 r. 10 sgr.

Die Verlagshandlung giebt hier in einer Samm⸗ lung die Gedichte des Verfassers, welche derselbe seit einer Reihe von Jahren der Feier des allen Preußen so theuren Tages gewidmet hat. Da dieselben sich bei ihrem Erscheinen eines oft ganz entschiedenen Antheils zu erfreuen pflegten, so glaubt sie gewiß im Sinne

Anregungen, zu einem Denfmal der Erinnerung an à den Tag und so Vieles, was sich hier das Gemüth zusammengestellt der Oef⸗

Ed. Bote & G. Bock,

Jägerstrafse No. 42, 1 Buch- u. Musibhdlg.

Ecke d. Oberwallstr.

Bei E. S. Mittler (Stechbahn Nr. 3) ist zu haben: “Stehe fruͤh auf! Ueber den Nutzen des Frühaufstehens für die Ge⸗ sundheit und die Geschäfte. Nebst Mitteln, sich das frühe Aufstehen anzugewöhnen. Von Carl Ritter. 8vo. geh. Preis 10 sgr. (Auedlinburg: Basse.)

Bei E. H. Schroeder, Buch und Kunsthändler;

Unter den Linden Nr. 23, erschien so eben: 2—

Bilduiß Ihrer Majestät der Königin Elisaheth Louise, in ganzer Figur vor Charlottenhof stehend. . Nach der Natur gez. u. lith. v. Meverheim. Ein Pendant zu dem vor 3 Wochen ausgegebenen Bildniß Sr. Majestät des Königs Friedrich Wil⸗ helm 1V. vor Sanssouci stehend von demselben Künstler. Preis eines jeden Bildes, in Solls⸗ auf Velinp. 10 sgr., Chines. Pap. 15 sgr., Kolorirt 25 sgr.

Fluͤr Essig⸗Fabrikanten. Die Vortheile meiner veuen Erfindung, nach welcher man den Weinesügsprit nach einer verkürzten Methode auf eine höchst einfache Art aus demselben Material um den zten Theil stärker und von einem schöneren weinsauren Geschmack gewinnt, als es bis jetzt möglich war, wozu 8 einer Veränderung der bestehenden Appa⸗ rate nicht bedarf, sind durch mehrere öffentliche Blät⸗ ter 82⸗ so hinreichend bekannt, als daß ich mich nicht aller weiteren Erörterungen enthalten könnte. Ich habe daher, um meine Erfindung mehr noch gemeinnütziger zu machen, den Preis der gedruckten vollständigen An- weisung nebst Abbildung des Apparats von dem frü⸗ heren Hreise von 4 Thlr. auf 2 Thlr. herabgesetzt, und glaube ich durch die allgemeine Verbreitung für ein sh billiges Honorar dem Publikum einen nicht nuwill⸗ kommenen Dienst zu erweisen. Eben so lasse ich auf Verlangen den Efg⸗Apparat anfertigen, so daß Aus⸗ wärtige nach dieser meiner Anweisung ohne alle Vor⸗ und chemische Sachkenntnisse sogleich darauf arbeiten fönnen. A. F. Schultz in Berlin, Stralauerstr. 12, Apotheker und wirkliches Mitglied des Apotheker⸗Ver⸗ eins im nördlichen Deutschland. u

OU— 8

Bei Ernst eJe. in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen, Berlin bei W. Besser (Behrenstr. 44), Mittler und Oehmigke za haben:

LOrlandoinamorato di Matren Maria Boiardo. Edizione ornata col ritratto dell' autore. Koy-- Svo. brosch. 1 Pulr. 15 sgr. 8

The Works of Thowas Mooroe Esg. Aecura- tely printed from the last originel editions. With critical notes Vol. II. Koy.-Svo. cart. 1 Thlr. 73 sgr.

Contents: Thye Epieurean, a tale. Alevuvbrob,

a poem. The fudges in England. Trifles re- printed. Odes of Anacreon. Masecllaneous poems. National airs. Sacred songs. A set of glees.

Evenings in Greeve.

The complete works of William Sbak., speare. A new edition in one volume, or 10 garts, embellished with 13 sterl- engravings. With notes and a copious gloszary. Part I. Royü-Svo. broch. 10 sgr. 8

Dieses Werk, 70 Druckbogen nebst 13 schönen Stahl⸗

stichen enthaltend, wird vollständig 3 Thlr. kosten und bis Ende Oktober d. J. vollendet sepn.

——.———

Bei G. Reimer, Wilhelmstr. Nr. 73, ist erschienen:

Boeckh, A., Urkunden, über dos Seewesen des Attischen Staates. Mit 18 Tafeln Inschriften. 5 Thlr.

Fröbel, J., Reise in die weniger bekannten Thäler auf der Nordseite der Penninischen Alpen. Mit 1 Karte u. Ansichten. 1 ½ Thlr. 1

Lehmns, Dr. D. C. L., Lehrbuch der Geometrie. Ir Bd. 3te Auflage. Mit 9 Kupfertafeln. 1 ½ Thlr.

Echiniscus Bellermanni animal crustaceum, ma- crobioto Hufelandii affine, Joanni Joachimo Beller- manno dedicatus a genero Dre. C. A. S. Schultze. Cum tabula lithograph. 5 sgr.

Portrait von Ottfr. Müller, nach der Natux gez. von Ternite, lithogr. von Wildt, gr. Folio. Franz.

en aus der Trauerzeit Preußens bilden, der, weun gleich er den tiefsten Antheil Aller erregte, doch nur Weni⸗ aus lebendiger Anschauung in Erinnerung seyn

etreue Abbildung dieses letzten

merzlichen ugenblicks.

kann, da die Ausstellung der Leiche Sr. Majestät keine öffentliche war. Es ist dies die erste und einzige

Pap. 1] Thlr., Chinef. Pap. 1 ¾ Thlr. Portrait 4 E. M. Arndt. Folio. Franz. Pap. 20 sgr., Chines. Pap. 2 ½ s grr.

*

Durch alle Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz (in Berlin durch die Enslinsche Buchh.

Preußischen Sraaten. 88

strin, so wie durch Ferdinand Müller in Star⸗ gard) ist zu haben: 8 Erklaͤrung derjenigen Begriffe, welche in dem Religtionsunterrichte vorkommen.

Für. Prädiger und Schullehrer, so wie für einen Je⸗

den, dem es um deutliche Begriffe in der Religion und Moral zu jhun ist.

Von Friedrich Frsicke, Pastor primarius zu Bunzlau und Mitglied der Ober⸗Lausitzischen .—Gesellschaft der Wissenschaften. 1

Preis geheftet 10 sgr. 3

Bei Ludwig Hold in Berlin, Königsstraße Nr. 62 neben der Post, ist zu haben:

Gedächtniß⸗Predigt auf Seine Hochselige Ma⸗

jestät König Friedrich Wilhelm I11, ehalten am 19. Juli 1840 von Alberti, Archidtakonus in Marlenwerder. Preis à sgr.

Der Ertrag dieser Predigt ist zum Besten der Armen und Armenschule in Marienwerder bestimmt.

.

Für Leihbibliotheken und Lesevereine.

In Unterzeichnetem sind erschienen und durch alle Buchhandkungen zu beziehen: 8

Gesammelte Erzaͤhlungen von der Verfasserin der Bilder des Lebens. Zweiter Band. .— 8. broch. 1 Thlr. 25 sgr.

Inhalt: 1) Herr und Sklave., 2) Meine Schwet⸗ zerreise. Episode aus einem Tagebuch. 3) Der Vor⸗ abend des Weihnachtsfestes. à) Liebe! Liebe waltet überall! Einfach, aber wahr.

In diesen Darstellungen liegt ein so großer Schatz von den mannigfaltigsten Lebenserfahrungen und ein solcher Reichthum von tiefer Kenntniß des menschli⸗ chen, hauptsächlich aber des weiblichen Herzens, wie sie nur von einer aufmerksamen und denkenden Beobach⸗ terin solcher und ähnlicher Erscheinungen im Menschen⸗ leben aufgefaßt und wiedergegeben werden können. Wer kann uns aber bessere und richtigere Aufschlüsse über so manche Geister⸗ und Gemüthszustände in den verschiedensten Lebenslagen ertheilen, als gerade Frauen, welche die Sprache, in der sie schreiben, wie die Gabe der Darstellung, deren Gegenstand ihr gauzes Wesen beschäftigt, so in ihrer Gewalt haben, wie die Ver⸗ fasserin der Bilder des Lebens, die mit seltenem Scharf⸗ sinn die geheimsten Triebfedern und Beweggründe, welche durch That und Handlung ins Leben treten, zu enthüllen und in deren Folgen, fuͤr die handelnden Personen selbst, 8* ihre Umgebungen, als verderb⸗ lich oder als wohlthätig darzustellen und fruchtbar zu machen weiß. Alles ist belehrend und warnend, leben⸗ dig und unterhaltend, so daß der löbliche Endzweck gewiß nicht verfehlt werden wird.

Stuttgart und Tübingen, Aug. 1840.

J. G. Cottascher Verlag. In Berlin vorräthig bei Ferd. Dümmler, Linden Nr. 19.

Im Verlage der Unterzeichneten ist so eben er schie⸗ nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Von 3 8 Leopold Ranke. MDritter Band. gr. 8vo. 3 Thlr.

Berlin, den 8. September 1840. t Duncker und Humbdlot.

m Verlage von Friedr. Schultheß in Zürich

n Miaencn und durch alle soliden Buchhandlunach

u beziehen (Berlin durch Alexander Dunchhe, Französ. Str. 21): 7

Schweizerische Zeitschrift

für 898

Natur- und Heilkun

herausgegeben von OC. F. von Pommer. .“ Fünfter Band. Neue Folge, zweiter Band. Heft I. 1840. Preis für 3 Hefte, 28 Bog. gr. 8vo., 2 Thlr. od. 3 Fl. 20 kr.

Inhalt: 1. Auszug aus dem Perschte über die Verhandlungen der Naturforscher⸗Gesellschaft zu Basel vom August 1834 bis Juli 1838. . 1 60.

II. Protokoll⸗Auszüge aus den Verhandlungen der medizintsch⸗chirurgischen Gesellschaft des Kantons Bern

von dem Jahre 1830 bis 1837. S. 61 —137. III. Anzeige der an der Hochschule in Zürich im

Jahre 1835 erschienenen medizinischen Dissertationen. [Ferd. Müller!] Breite Str. Nr. 23, und in Cü⸗ S. 138—148. uff

4

schluß mittheilte.

Amtl. Nachr.

Frankr. Paris. Telegr. Nachrichten aus dem Orieut. Die Mission Walewski's. Ueber die Engl. Note. Erneuerung der Arbeiter⸗Unruhen. Span. Ministerium. Prozeß der Lafarge.

Gropbr n. Irl. London. Bankerott⸗Kommission. Klage über Frankreichs Einmisch. in die Span. Angeleg. Kolonisirung West⸗ Australiens. Ausleg. der Amerik. Gesetze über den Sklavenhandel.

v. Reichstag. Tegnér’s Krankheit.

Deuntsche Bundesst. Nürnberg. Aukfunft des Königs. Leip⸗ zig. Korrespondenz. (Apotheker⸗Verein. —, Ausstellung. Laud⸗ wirthschaftl. Produkte.) Schwerin. Eisenbahn⸗Angelegenheit.

Oesterr. Wien. Ankunft der verwittweten Königin von Bayeru.

Span. Vorschlag wegen der Philippinen ahgelehnt.

Serbien. Der Türkische Commissair und der Russische Konsul find mit dem Fürsten Michael in Zwiespalt.

Aeg. Alexandrien. Die Aegyptische Armee.

Syr. Englische Kriegsschiffe. 1

Inland. Königsberg. Korrespondenz⸗Berichte. 8

Schwed. u. MNorw.

Keronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Prinzen Joh von Sachsen Koͤnigl. Hoheit den Schwarzen Adler⸗Orden zu verleihen geruht.

„Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem General⸗Lieutenant a. D., Freiherrn Hiller von Gaͤrtringen, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse mit Eichenlaub; dem Geheimen Ober⸗Finanzrath Mentz den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Ober⸗Amtmann Kretschmann zu Guhrau den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; so wie dem katholischen Schullehrer und Organisten Bernhard zu Bischdorf, im Regierungs⸗Bezirk Breslau, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben Allergnädigst geruht, dem Land⸗ rath des Kreises Uckermuͤnde, August Ferdinand Krafft, den Charakter eines Geheimen Regierungs⸗Raths beizulegen.

Dem bei dem hiesigen Landgericht angestellten Justiz⸗Kom⸗ missarius Gall ist auch die Praxis bei densenigen Patrimoniar⸗ Gerichten, deren Justitiarien in Berlin wohnen, und bei dem Land⸗ und Stadtgericht zu Koͤpenick gestattet worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Großherzogl. Hessische Wirk⸗ liche Geheime Rath und Ober⸗Ceremonienmeister, Freiherr v Tuͤrckheim, nach Kassel. . 8* 8 g.

EE1“

Zeitungs⸗Nachrichten.

Fr 19h

Paris, 6. Sept. Der Moniteur enthaͤlt folgende tele⸗ graphische Depesche: „Alexandrien, 20. August. Der Com⸗ modore Napier hat am l4ten die Aegyptischen Behoͤrden aufge⸗ fordert, Syrien zu raͤumen. Er hat mehrere Proclamationen erlassen, die er an den Emir Beschir gerichtet hat. Dieser Fuͤrst hat sie Mehmed Ali zugesendet, denselben seiner Ergebenheit ver⸗ sichernd.“ Die aus Malta vom 1. September datirten See⸗ Nachrichten melden, daß das Englische Dampfboot „Alecto“, das am 24sten von Beirut und am 27sten von Alexandrien abgegan⸗ en, zu Malta Tages zuvor angekommen ist. Der Commodore

apier, der in seinen Aufforderungen an die Aegypter, sie moͤch⸗ ten die Stadt raͤumen, bei seiner Abfahrt von Beirut nicht reus⸗ sirt, hat mit seinen vier Schiffen einen von der gewoͤhnlichen Rhede entfernteren Anker⸗Platz genommen. Der Convoi der Tuͤrkischen Truppen war noch nicht angekommen. Syrien war fortwaͤhrend ruhig. Admiral Stopford befand sich mit drei Li⸗ nienschiffen, einer Fregatte und zwei Englischen Dampfboͤten, und mit zwei Oesterreichischen Fregatten und einer Korvette vor Alexandrien. Mehmed Ali beharrt auf seiner Weigerung. Alexan⸗ drien erfreute sich der vollkommensten Ruhe. Rifaat Bey war noch fortwaͤhrend dort.

Das Journal des Dobats meldet, daß der Vice⸗Koͤnig von Aegypten bei der Ankunft des Herrn Walewski in Alexan⸗ drien bereits seinem Sohne den Befehl ertheilt gehabt habe, den Taurus zu uͤberschreiten und gen Konstantinopel zu mar⸗ schiren, und daß er auf Bitten des Franzoͤsischen Agenten Ibra⸗ him v Gegenbefehl zugesendet habe. er ministerielle Courrier frangais giebt uͤber die Mis⸗ sion des Herr von Walewski folgenden Aufschluß: „Die Mission des Herrn von Walewski hatte keine direkte Beziehung zu dem Londoner Vertrage. Frankreich ist diesem Vertrage fremd; da es ihn nicht unterzeichnet hat, kann es ihn auch nicht empfehlen; da es bis jetzt nicht mit Waffen angegriffen worden ist, so waͤre es seiner Wuͤrde nicht angemessen, anderswo einen Widerstand her⸗ vorzurusen, an dem seine Regierung nicht Theil nehmen wuͤrde. 8 Gascha die Unterwerfung anrathen, waͤre Feigheit von un⸗

184 8 ihm Widerstand, Energie, mit einem Worte den beznempfehlen „hieße, unsere Mitwirkung versprechen und v- a ws Wirken fesseln. Herr von Walewski mußte beide een Hüectden und man versichert, daß er Mehmed Ait nur Lghig n. seierlichen Audienz gesehen habe, in welcher der Vice⸗

1 Gesandten der Pforte seinen heldenmuͤthigen Ent⸗ bekannt geworde⸗ Nachdem die Antwort des Vice⸗Koͤnigs einmal unverhohlen . konnte der Abgesandte Frankreichs ihm ben, daß Heir vüchtage fuͤr sein Benehmen ertheilen. Wir glau⸗ zu gemäßigtenen 8. Walewski sich bemuͤht hat, den Vice⸗Koͤnig wahre Lage auf Ansichten zuruͤckzubringen und ihn uͤber seine

zuklären, ohne der Energie, mit welcher er seine

Rechte vertheidigen will, Eintrag zu thun. Die Antwort Meh⸗ med Ali's auf die Mittheilungen des Herrn von Walewski zeugt von Adel und Festigkeit:

„Ich danke Frankreich“, sagte er, „daß es den Traktat von London nicht unterzeichnet hat; e gewährt mir dies zugleich Trost und Stärke. Ich bin tief gerührt durch den Dienst, den es mir dadurch geleistet, daß es meine Rechte geltend macht, und ich werde dies nie vergessen. Wenn es Frankreich ür angemessen hält, sich unverzüglich den Pro⸗ jekten der Mächte zu widersetzen, so werde ich stolz darauf seyn, an seiner Seite zu kämpfen; ich werde meine Flotte, meine Armee und meinen Sohn unter seinen Befehl stellen. Thut Frankreich dies nicht, so begreife ich seine en Unsere Lage ist nicht dieselbe; un⸗ sere Bewegungen müssen vielleicht unabhängig von einander bleiben. Möge Frankreich handeln, wie es glanbt handeln zu müssen; ich für mein Theil werde mir die ganze Freiheit des Handelns zu bewahren wissen. Man hat einen unbilligen und gewaltthätigen Traktat gegen mich geschlossen. Ich werde diejenigen, welche ihn unterzeichnet haben, nicht angreifen, ich werde mit Ruhe und Mäßigung zu Werke gehen; aber ich werde die Erhaltung des von mir gegründeten Reichs bis zum letzten Blutstropfen vertheidigen. Wenn die Maͤchte sich har⸗ auf beschränken, die Küsten von Sprien und Aegppten zu blo⸗ kiren, so besitze ich die Mittel, dieselbe abzuwarten, und ich werde sie abwarten, ohne den Degen zu ziehen. Aber sobald man St. Jean d'Acre oder Alexandrien angreift, oder die Empörung in Svrien wieder anzufachen sucht, werde sch augenblicklich meinem Sohne den Befehl geben, über den Taurus zu gehen. Man will im Rücken mei⸗ ner Armee in Sprien eine Vendée schaffen; ich werde dasselbe in Klein⸗ Asten thun, wo sich die Bevölkerung bereits auf meine Stimme er⸗ hebt. Ich bin der Repräsentant des Islam; ich werde den heiligen Krieg proklamiren, und jeder gute Muselmann wird sich mir anschlie⸗ senj Man glaubt mich durch eine Coalition von vier Mächten einzu⸗ schüchtern; ich werde dieselbe dadurch auflösen, daß ich nach Konstanti⸗ nopel marschire. Ich werde einen solchen Brand anfachen, daß Europa genug mit seinen eigenen Angelegenheiten zu thun haben wird, und das Ottomanische Reich wird gerettet seyn. Wie es auch kommen werde meine Pflicht thun und unterwerfe mich dem Willen

ottes.“

Die Presse glaubt auf das bestimmteste versichern zu koͤn⸗ nen, daß das Ministerium wirklich die Note erhalten habe, die von London aus erwartet worden sey, und welche eine Frucht der in Windsor stattgehabten Konferenzen zwischen dem Koͤnige Leo⸗ pold, dem Herrn Guizot, Lord Palmerston und dem Herzoge von Wellington waͤre. „Lord Palmerston“, sagt das genannte Journal, „soll jene Note redigirt haben; auch ist sie im Wesent⸗ lichen nur die Wiederholung seiner letzten Rede im Parlamente. Man erklaͤrt darin, daß die vier Maͤchte, indem sie den Londo⸗ ner Traktat unterzeichneten, nicht im Entferntesten die Absicht gehabt haͤtten, Frankreich zu beleidigen; er erinnert an alle An⸗ strengungen, die versucht worden waͤren, um das Franzoͤsische Ka⸗ binet zur Annahme einer gemeinschaftlichen Combination zu be⸗ wegen, und betheuert, daß die Kabinette beim Unterzeichnen ihr lebhaftes Bedauern daruͤber ausgedruͤckt haͤtten, daß Frankreich sich absondere. Endlich giebt man zu verstehen, daß, wenn Frank⸗ reich, eine grundlose Empfindlichkeit beiseite setzend, und die Ab⸗ sichten der Maͤchte besser wuͤrdigend, sich dem Gedanken des Friedens, der sie geleitet habe, anschließen wollte, sie mit Eifer die Gelegenheit ergreifen wuͤrden, um ihm zu beweisen, welchen Werth sie auf die Aufrechthaltung des guten Vernehmens legten, in dem sie bis jetzt mit Frankreich gestanden hätten. Dies ist, wenn wir gut unterrichtet sind, der wesentliche Inhalt jener Note, dies ihr wirklicher Sinn, wenn man ihn von der stets vaguen Form der Pretokolle abloͤst. Wir enthalten uns fuͤr den Augen⸗ blick jedes Kommentars. Wir wollen uns nicht dem Vorwurfe aussetzen, daß wir gesucht haͤtten, dem Kabinette Verlegenheiten zu bereiten, wie wenig Achtung uns dasselbe auch in dem Augen⸗ blicke einfloͤßt, wo es sich darum handele, einen Beschluß zu fas⸗ sen, von dem der Frieden der Welt abhaͤngen kann.“

Mit Unrecht hat man gestern die Zusammenrottirungen der Handwerker als beendigt angesehen. In der That war der groͤßte Theil am Morgen in seine Werkstatten zuruͤckgekehrt; aber gestern Abend waren die Haufen bedrohlicher, als irgend Die Arbeiter hatten sich nur zu dem Ende in den Werkstaͤtten einge⸗ funden, um die Auszahlung des Lohns nicht zu versaͤumen, und um 8 ½ Uhr war noch eine bedeutende Anzahl Handwerker auf den Boulevards St. Martin und St. Denis versammelt. Da dieselben den Aufforderungen, auseinanderzugehen, nicht genuͤgen wollten, so wurden sie von den Truppen angegriffen, und auf der Hoͤhe des Ambigu comique soll sogar zweimal scharf geschos⸗ sen worden seyn. Heute Morgen wurden wiederholt mehrere Arbeiter von ihren Kameraden gewaltsamerweise genoͤthigt, ihr Geschaͤft zu verlassen; wir koͤnnen hier namentlich die Arbeiter der Fabrik des Herrn Pauwels anfuͤhren, wo die Arbeiter seit zwei Tagen zur Einstellung ihrer Arbeit genoͤthigt wurden. Die⸗ selben haben gestern erktärt, daß sie Montag an die Arbeit zu⸗ ruͤckkehren, und daß sie sich, wenn die Anwerber sie von neuem bedrohen wollten, auf alle moͤgliche Weise vertheidigen wuͤrden.

Der Moniteur parisien enthaͤlt Folgendes: „Durch ein Koͤnigl. Dekret aus Valencia vom 28. August ist das neue Spa⸗ nische Ministerium in folgender Weise zusammengesetzt worden: Cortazar, Minister der Justiz und interimistischer Praͤsident des Conseils; General Pavier Aspiroz, Kriegs⸗Minister; An⸗ tonio y Zayas, des Auswaͤrtigen; Firmin Arteta, des In⸗ nern; Armero, der Marine, Secades, interimistischer Finanz⸗ Minister. Bei der Nachricht von dieser 821 des Ministe⸗ rium, die im Sinne der Majoritaͤt der Cortes ist, hat sich der Ayuntamiento von Madrid am 1. September in Permanenz er⸗ klaͤrt. Die National⸗Garde hat die Waffen ergriffen und die Hauptposten besetzt. Der General⸗Capitain Aldama ist von einem Schuß getroffen worden, der sein Pferd getoͤdtet und seinen Ad⸗ jutanten verwundet hat. Er hat mit zwei Bataillons, einer Es⸗ cadron und mehreren Geschuͤtzstuͤcken eine Position am Retiro ein⸗ genommen. Der Eefe Politico Buerens ist verhaftet und in das Stadthaus in Verwahrsam gebracht worden. Ungeachtet der Vor⸗ faͤlle waͤhrend des Tages war der Anblick Madrids am Abend des 1. Septembers ruhig.“

Es heißt vunmezr, Herr Joly, Deputirter der Ober⸗Garo werde den Prinzen Louis Napoleon vertheidigen,

1“ 8 8

Man versichert, Herr Jacques Coste, vormaliger Redacteur 2- Temps, sey mit einer Mission des Ministeriums nach Deutsch⸗ and gereist.

Prozeß der Madame Lafarge. Sitzung vom 3. Sep⸗ tember. Nachdem die Sitzung eröffnet worden war, ward Mab. Lafarge eingeführt. Ihr bleiches, durch lange Krankheit und Gefäng⸗ niß abgemagertes Gesicht schien einen tiefen Eindruck auf die Per⸗ sammlung zu machen. Sie trägt Trauerkleider und einen Hut mit einem schwarzen Schleier, den sie beim Eintreten sogleich abnahm. Im Anfang schlug sie die Augen zu Boden, aber sie faßte sich bald, und ihr aufgerichteter Blick zeugte von Muth und innerlicher Zuversicht, oder, falls sie schuldig ist, von der höchsten . Auf der Bank der Zeugen bemerkte man die Mitglieder mehrerer der ausgezeichnetsten Famllien, die sämmtlich bei den Verhandlungen eine mehr oder min⸗ der wichtige Rolle spielen werden. Nachdem mit vieler Mühe p und Ordnung in dem Saale hergestellt worden war, begann der Prä⸗ sident das Verhör mit der Angeklagten. Präsident. „Angeklagte, siehen Sie auf.“ Die Todtenblässe, die das Gesicht der Mad. Lafarge bedeckte, schien noch bleicher zu werden. Sie nahm sich aber mit sicht⸗ licher Gewalt zusammen und antwortete mit schwacher, aber deutlicher Stimme. Frage. „Wie heißen Sie!“ Antwort. „Marie Cap⸗ pelle.... (nach einer ziemlich langen Pause) Lafarge.“ Fr. „Ihr Alter?“ Antw. „25 Jahre.“ Fr. „Ihr Stand?“ Antw. „Eigenthümerin.“ Der Gerichtsschreiber verlas hierauf die Anklage⸗ Akte, welche von der Mad. Lafarge mit vieler Ruhe angehört wurde. Bei mehreren Stellen richtete sie die Augen gen Himmel, nahm aber gleich darauf ihre * ruhige Fassung wieder an. Ein kurzer, trock⸗ ner Husten scheint sie beständig zu quälen. Sie hält in der Hand ein Flacon voll Essenz, von dem sie aber selten Gebrauch macht. Der

eneral⸗Advokat, Herr Decous, nahm hierauf das Wort, um der Frh die Thatsachen der Anklage auseinanderzusetzen. Er begann in olgender Weise: „Indem ich das Wort nehme, ist mein Geist mit lebhafter Bekümmerüiß, mein Herz mit den schmerzlichsten Empfindun⸗ gen erfüllt. Und wie sollte es auch anders seyn, wie könnte ich Ihnen mit ruhigem Herzen und mit kalter Vernunft das schreckliche Gemälde dieses Verbrechens entwerfen. Wie sollte mein Herz nicht blu⸗ ten und zerrissen seyn beim Anblicke alles jenes Unglücks, wel⸗ ches sich in diesem Saale zusammenhäuft. Es ist nicht allein der Abscheu vor dem Verbrechen, der sich meiner bemächtigt, es sind noch andere eben so schmerzliche, vielleicht lebhaftere Empfindungen, von denen ich ergriffen bin. Es hat jener Frau in der That nicht genügt, durch schreckliche Mittel den Mann ins Grab zu 22 an den sie ihr Geschick geknüpft hatte, und der die reinste und innigste Liebe für sie empfand. Nein, an dem Verbrechen allein ge⸗ nügte ihr nicht; sie mußte es mit einer Beharrlichkeit, mit einer Keck⸗ heit begehen, die gewiß in den Annalen der Kriminal⸗Justiz ohne Bei⸗ spiel sind. Diese Keckheit wird sie auch jetzt in eines der rührendsten Vertheidigungs⸗Mittel zu verwandeln suchen.’“ Der General⸗Advokat ve nun, auf welche Weise †. Lafarge mit der Marie Cappelle bekannt geworden wäre, wie er sie geheirathet habe, und wie er gleich darauf mit ihr nach Glandier abgereist sey. Während der Reise dort⸗ hin habe die Neuvermählte in ihrem Betragen durchaus nicht merken lassen, daß sie eine Abneigung gegen ihren Gatten empfinde; aber in Glandier angekommen, schließt sie sich sogleich in ihr Zimmer ein, und schreibt ihrem Gatten einen Brief, in welchem sie in den aller excentrisch⸗ sten Ausdrücken erklärt, das sie ihn nicht liebe, daß ein anderer Mann ihr Herz besitze, daß sie fort wolle, und wenn man sie zwinge zu blei⸗ ben, Gift nehmen würde, welches sie bei sich trage. Der Schmerz des errn Lafarge und der seiner Familie bei dem Empfang dieses Prie⸗ 12 ist unaussprechlich. Man wendet sich an einen Freund der Fami⸗ ie, hesmn Chauveron, der die Vermittelung übernimmt, mit der Gat⸗ tin spricht, und sie etwas ruhiger verläßt. Bald darauf geht eine förm⸗ liche Umwandlung in dem Gemüthe der Angeklagten vor. Von der Abneigung, die sie zum Selbstmord treiben wollte, springt sie zu der lebhaf⸗ testen Zärtlichkeit und Liebe für ihren Gatten über. Sie wird bald darauf unpäßlich, ihr Gatte ist auf das sorgsamste um sie beschäftigt, und als sie wiederhergestellt ist, beigt sie eine überspannte Dankbarkeit für jene Sorgfalt. Sie übertreibt dieses angebliche Gefühl der Dankbarkeit so sehr, daß sie versichert, ihr Gatte habe ihr das Leben gerettet und sie wolle deshalb sogleich ein Testament machen, welches diesen zu ihrem Universalerben einsetze. Herr Lafarge, gerührt über diesen Beweis der Liebe, glaubt ihn nicht besser erwiedern u können, als wenn er seinerseits ein eben solches Testament zu Gun⸗ en seiner Frau macht. Er übergiebt ihr dasselbe, und sie beeilt sich, es bei ihrem Notar niederzulegen. Einige Monate später reist Herr Lafarge nach Paris, um ein Patent auf eine Erfindung zu erlangen, die er in Bezug auf irgend einen Gegenstand seiner Industrie gemacht hatte. Der Briefwechsel zwischen den beiden Gatten war der zweier Liebenden, und besonders waren die Briefe der Madame Lafarge mit Aeußerungen einer glühenden Empfindung und der Sehnsucht nach seiner Wiederkehr angefüllt. Sie läßt ihr Portrait anfertigen und sendet es ihrem Gatten nach Paris. Bei dieser Gelegenheit fällt ihr, die sich 2 in eine romantische Stimmung versetzt hatte, ein, ihrem Gatten Backwerk mitzusenden, und ihn zu bitten, dasselbe allein und . einer bestimmten Stunde zu verzehren, da sie in demselben Augen licke das Gleiche thun wolle. Ihre Schwiegermutter muß diese Kuchen backen und einen Zettel beilegen, worin sie ihrem Sohne sagt, daß sie solches gethan habe. Bei Ankunft des Kistchens in Paris fand es sich, wie Zeugen aussagen werden, daß die abgesandten Kuchen nicht dieselben waren, die die Mutter des Herrn Lafarge gebacken hatte. Dieser verzehrt arglos die ihm gesandte Speise, und hat darauf in der Nacht hestige Kolik und Erbrechen. Er schreibt seiner Frau von die⸗ sem Unwohlseyn, und diese zeigt sich tief ergriffen. Sie spricht gegen mehrere Personen die Besorgniß aus, daß sie einen schwarzgesiegelten Brief erhalten werde, und erklärt, daß, wenn die Unpäßlichkeit ihres Gatten zunehmen sollte, sie nach Paris eilen würde, um ihn zu pfle⸗ gen. Indeß wird Herr Lafarge wiederhergestellt und kehrt nach Glan⸗ dier zurück. Nach der ersten Speise aber, die er aus den Händen sei⸗ ner Gattin empfängt, stellen sich Durchfall und Erbrechen aufs neue ein, und verlassen nun den Kranken bis zu seinem 10 Tage darauf erfolgten Tode nicht mehr. Die Angeklagte will ihn während seiner Krankheit von Niemand bedienen lassen; sie reicht ihm alle Getränke und Arzeneien selbst, und nach jedem Genuß verschlimmert sich der Zustand des Herrn Lafarge. Die Umgebungen des Kranken bemerfen, daß die Angeklagte häufig ein weißes Pulver in die Getränke mischt, und zuletzt spricht der Arzt selbst die Ueberzeugung aus, daß Herr La⸗ farge vergiftet sey. Es ergiebt sich, daß die Angeklagte unter dem Vor⸗ wande, die Raiten und Mäuse im Hause zu vergiften, zu verschtezeben 8 Malen Arsenik gekauft hat, und die Aussagen der Aerzte 8 8 ] ren chemischen Untersuchung gehen dahin, daß sich sowohl im E des Verstorbenen, als auch in den leberbleibseln der 92269 im im tränke unzweifelhafte Spuren von Arsenif vorfinden. 268, 8— Wesenelichgen die Segründung der Lngaasd n dar Generas,hoohan den die näheren Details ergeben. 2 lagten seinen Vortrag beendigt hatte, trug der Vertheidiger der Lm kagten.,