1840 / 259 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Paris neuerdings zu folgenden Bemerkungen veranlaßt:

zu Herzen 1 geeignei sind, so würden sie doch wohl lernen können, wirklich näher liegende Interessen und Gefahren

Alb's und des Türkischen Reiches.

gen im Auslande zu bewerkstelligen. mehr zu erobern, Europa 25 Jahre hindurch nach allen sich die Elemente liegen und deren nutzbar zu machen. Unsere

wegen sie deneiden uns um einiger unfruchtbarer Lorbeer⸗Reise willen, auf

welche wir selbst kaum einigen ghanistan stören ihren Schlaf, während wir von Baumwolle und Guß⸗

eisen träumen.“

Garnisons⸗Wechsel und Einschiffungen einzelner sonders von der Artillerie, vorgenommen werden. die Detaschements von welche Befehl hatten, sich zur Einschiffung dings Gegenbefehl bleiben. eifrig betrieben. „Howe“ und „Royal Adelaide“, liegen in Portsmouth segelfer⸗ tig und warten nur auf Vervollstaͤndigung ihrer Mannschaft, um in See zu gehen.

echrgeizigsten Minister Frankreichs die

angebliche Aeußerung erinnert,

gesetzt

müͤßte, so mahnt sie doch England, sich uͤber die ungeheuren Ko⸗ sten, die Opfer und die Gefahren nicht zu taͤuschen, welche 15 bis 20 bewaffnete Franzoͤsische nabes huͤtzten Seestaͤdte,

wendet, die andere Haͤlfte in der Bank von England devonirt

cherung der Zinsen⸗Zahlung dieser 7 2 Abgabe und andere Einkuͤnfte ausdruͤcklich von der Spanischen

Regierung

6 8

8 8

ware der Koͤnig von therall, fest entschlossen, zur Erlangung gewis

morgen Herrn Thiers verlachen werde, wenn dieser von ihm verlangte, Adana

Ibrahim Pascha der Schlacht von Herr Caillé mehrere Tage durch den zrien aufgehalten worden ist, so daß er erst 1. Quartier Ibrahims antangen konnte! Hätten die die Absicht gehabt, ganz Sprien dem doch der Juli⸗Traktat nöthig gewesen seyn, um ihn zur Annahme der Bedingungen zu Falle durch seine

der Spanischen Fonds⸗Inhaber gehabt und ihnen erläutert, was er fuͤr die vereinigten Interessenten Spaniens und der Glaͤubiger desselben zu thun beabsichtige. nicht von der Spanischen mit den Fonds⸗ gebilligt worden ist, bevor er

den von Seiten Frankreichs ihm auferlegten Bedingungen aber weiter keine Rücksicht schenkte. So wurde von dem Französischen Ge⸗ schäftsträger, Herrn von Varennes. nach der Schlacht von Koniah sti⸗ pulirt, daß Ibrahim Pascha nicht weiter vorrücken solle, und wäre die⸗ sem Verlangen genügt worden, so würden die Russen nicht nach Kon⸗ stantinopel gekommen seyn; aber Idrahim rückte nach Kintajah vor, und die Russen wurden ven der Pferte zu Hülfe gerufen. Etwas später verlangte Admiral Roussin, der damalige Botschaf⸗ ier, von Ibrahim, daß er seine Truppen zurückziehen und sich mit den haschalike von Acre, Jerusalem, Tripolis und Naplus begnügen solle; aber drahim verlachte demn Betschafter und behauptete seine Stellungen, wie er

eigen machte,

wraumen. Marschall Soult rühmie sich, daß sein Adjutant, Herr Caillle, bei seinem letzten Zuge gegen die Türken zur Zeit Nisib aufgedalten habe; wer aber weiß nicht, daß schlauen Mehmed Ali in Aleran⸗ nach der Schlacht im Haupt⸗ vier Mächte auch Pascha zu bewilligen, so würde wingen, denn Frankreich würde auch in diesem utorität ihn nicht dazu haben bewegen können.“

Der Globe findet sich durch die Handwerker⸗Unruhen in

„Wenn unsere lebhaften Nachbarn geneigt wären, sich die Lehren u nehmen, welche dergleichen innere Ereignisse zu ertheilen daß es für sie giebt, als die Mehmed Frankreich wird nicht eher den gan⸗ en Umfang und die natürlichen Ausdehnungen seiner Größe ausfüllen, is es mehr Ehrgeiz darein setzt, innere Verbesserungen, als Eroberun⸗ Frankreich hat in Frankreich selbst als außerhalb desselben, und könnte, wie vordem, Richtungen -, ohne

wirklicher Macht anzueignen, welche vor seinen Füßen es schon jetzt Herr ist, sobald es ihm nur beliebt, sie Nachbarn hegen nicht Eifersucht gegen uns der Dinge, in denen wir ihnen wirklich überlegen sind, sondern

Werih legen. Die Trophäen von Af⸗

statt, da viele btheilungen, be⸗ Indeß haben fuͤnf in Irland stehenden Regimentern, bereit zu halten, neuer⸗ bekommen und werden vorlaäufig in Irland Die Ausruͤstungen von Schiffen werden nach wie vor Drei Schiffe von 120 Kanonen, „Britannia“,

Unter den Truppen findet große Bewegun

Die Morning Post enthaͤlt heute wieder einen gewaltig allarmirenden Artikel, in welchem sie den Maͤchten, die den Lon⸗ doner Traktat abgeschlossen, vorwirft, daß sie selbst dadurch dem Waffen gegen Ludwig Philipp und gegen alle Regierungen in die Hande geliefert häͤt⸗

n. Schon sieht dieses Blatt, indem es an Royard Collard's Herr Thiers sey das böͤse Ver⸗ aͤngniß der Juli⸗Revolution, ganz Europa durch ihn in Brand und aüfwieglerische Proclamation uͤber alle Länder, beson⸗ ers aber uͤber Italien, Ungarn und die Rheinprovinzen, verbrei⸗ Wenn nun auch die „Morning Post“ zugiebt, daß Frank⸗ eich unsehlbar in einem Europaͤischen Kriege zuletzt unterliegen

Dampfboͤte im Kanal uͤber die Kauffahrer und Kuͤsten bringen koͤnnten.

Graf Lara hat am Montag eine Konferenz mit dem Comitẽé g z

Es hat sich herausgestellt, daß er Regierung autorisirt worden ist, direkt nhabern zu unterhandeln, aber daß sein Plan Madrid verlassen hat. Es heißt,

eine neue Emittirung von

fd. St. Eine Häͤlfte dersel⸗ Häͤlfte der faͤlligen Zinsen ver⸗

der Vorschlag des Grafen Lara sey Fonds zum Belauf von 7,000,000 ben solle zur Bezahlung der einen

keiner Bedingung unter dem gebracht werden. Zur St⸗ Millionen sollten die Salz⸗

erden, dort verbleiben und unter Hreis von 60 pCt. an den Markt

angewiesen werden.

Der Britische Gesandte in Spanien, Sir A. Aston, befin⸗ det sich zwar zu Madrid; doch bemerkt die Morning Post, daß es deshalb in der Naͤhe der Koͤnigin Regentin und Espar⸗ ero's nicht an Agenten Lord Palmerston'’s fehle. Dieses Blatt cheint damit andeuten zu wollen, daß die Britische Regierung bei den jetzigen Vorfällen in Spanien ihre Haͤnde im Spiel habe.

Einem Dubliner Torvblatt, der Evening Post, ufolge, Hannover auf den Rath des Sir Ch. We⸗ er Englischer Kron⸗ suwelen, die Se. Majestaͤt als Eigenthum in Anspruch nehme, deren Auslieserung aber abgelehnt worden sey, einen Prozeß ein⸗ uleiten und sich dabei auf Aussagen der Prinzessin Auguste zu

erufen, die sich auf das fragliche Eigenthumsrecht bezoͤgen.

Aus Valparaiso wird vom 13. Juni in Privatbriefen ge⸗ meldet, daß der Friedens⸗Vertrag zwischen Peru und Bolivien ratifizirt sey. Auch wird die Absendung einer Dividende von 50,000 Dollars nach England angezeigt.

Der Courier will aus Paris erfahren haben, daß die Fran⸗ 8. Regierung entschlossen sey, ihre bisherige Haltung zu be⸗

aupten, und daß Herr von Pontois dem Divan angezeigt habe,

ve werde in demselben Augenblück einschreiten, wo eine

ussische Armee das Tuͤrkische Gebiet verletze. Ein anderer Pa⸗ riser Korrespondent dieses Blattes beharrt jedoch bei der Ueber⸗ zeugung, daß der Friede fortdauern und daß die Entwickelung aller dieser Gaͤhrung der Ruͤcktritt oder die Entlassung des Herrn Thiers seyn werde. 1 Die Nachricht von der Freigebung des wegen nichtbezahlter Kirchensteuern verhafteten John Thorogood erweist sich als un⸗ gegruͤndet. 8 Der Nachdruck, womit die Englische Regierung die Auf⸗ hebung des Schwefelmonopols betrieben hat, ließ schon auf die Wichtigkeit des Britischen Handels mit Sicilien schließen; allein aus dem vor einigen Wochen bekannt gewordenen Berichte an Lord Palmerston datirt vom 30. Juni 1840, geht die auffallende Thatsache hervor, daß dieses Monopol uͤber 300 Englische Schiffe, von 150 bis 350 Tonnen, aus dem Sicilianischen Verkehr ver⸗ trieben hat. Herr Macgregor, Verfasser des Berichts, wurde schon in Neapel davon in enntniß gesetzt, wollte aber der An⸗

um die genauesten In dieser Absicht besuchte er die Licata,

eingelaufen waren. Anderweitige ner, daß die Englander 18 bedeu tet haben, daß 2 Millionen Pf. läͤhrlichen Verlust von 300,000 befinden sich auch vier große die größte 20,000 Pipen auf

Weines geschieht ganz mit Amsterdam, 12. Sept.

Course melden, so sind doch gestern nicht gewichen. 2 ½

namentlich in der Note, welche

Thiers, hat sich zwar uͤber ausgesprochen, aber gerade

was aber vorweg aͤußert, die jetzt in

Ende d. M. sowohl in Paris, in Fonds auf Lieferung spekulirt Bankerotte sich zeigen werden.

Deutsche Bu Heilbronn, 10. Sevpt.

eckar⸗Ufer

liegt aber der morgende Rasttag nen beginnen. reichen Fremden vor welche theilweise hier schon einge der naͤchsten Tage erwartet werde

Prinz von Preußen mit seinem Stockhausen und Adjutanten

Friedrich von Preußen jor Koͤnigl. Hoheit mit von der Mark.

einem Adjutanten.

Friedrich von Hessen⸗Kassel, Alle mit militairischer Begleitun uͤrstenberg, Löͤwenstein, uͤrstenberg, Salm, Solms, reich: Feldmarschall⸗Lieutenant Giulay, Hauptmann .

Offiziere. Von Preußen: General der Infanterie von lerie, von Borstell, die General⸗

der

enerale von der Gröͤben, von sten Salpius, Wussow, und gegen 30 weitere Bayern: General Graf zwei weitere Offiziere.

dacker mit zwei Offizieren. von Prott,

Von Sachsen⸗Meiningen:

tere Offiziere.

tant des Kaisers, Dänemark: Oberst Trepka, von Oxholm mit noch drei Offi Major von Panhuis.

temps, Major Mecheln,

Von Sardinien: fuͤr Heilbronn etwa 200 fremde und

lar. zen sind gen uͤber den alle einquartirt, valleriepferden, so wie Großherzoglichen

so

an der Spitze derselben stehen Quartiere der Allerhöͤchsten S Barttruff fuͤr Wuͤrttemberg, G Baden. Gaͤste gethan, aber lige Erfuͤllung finden koͤnnen, alle Tage 24,000

zumitteln.

Wildbad, 8. Sept. Bonaparte) von hier abgereist. des fuͤr seine Gesundheit zufrie ruhe, „— Rotterdam nach wieder zuzu ringen gedenkt.

F O e st e

unter sich folgende befinden: marschall⸗Lieutenant, beauftragt General⸗Auartiermeisterstabes,

gabe keinen Glauben schenken, und reiste seldst

nach Sicilien,

in Inner⸗Oesterreich, Ilyrien

Erkundigungen an Ort und Stelle einzuziehen.

Catania und Messina und fand in den Buͤchern der Eng⸗ lischen Konsulate, daß innerhalb fuͤnf monopol jährlich 563 Britische Schiffe nach waͤhrend zur Zeit des Monopols,

stecken, und daß die Englaͤnder durch das Schwefelmonopol einen Pf. St. erlitten.

Englische dem Lager hat. datirt jetzt von 40 Jahren und der Anbau des Sicilianischen Englischem Gelde. 3

mtiederla n br...... .“ Obwohl die heute mit der Tau⸗ benpost hier eingegangenen Pariser 8 strigen Tage neuerdings ein ansehnliches Weichen der Renten⸗ 8* Preise unserer Fonds gegen pCt. auf 40 ½ à ½, und 5 procentige auf 97 erhalten. - wohl sind unsere Fondsspekulanten sehr zuruͤckhaltend und sehen

dem Vice⸗Koͤnig uͤbergeben haben, einen sionen. Der Pariser „Constitutionnel“, diesen dies ist ihnen ein Beweis, daß das Ministerium etwas im Schilde fuͤhre, schon seinen Einfluß auf den Stand der Course Paris so niedrig sind,

der Juli⸗Revolution nicht gewesen. als an andern Boͤrsen, wo viel

der drei Staaten haben heute ihre Konzentrirungs⸗Quartiere um eee. bezogen: das Rhein⸗Corps dehnt sich auf dem linken von Brackenheim bis gegen

rend das Neckar⸗Corps in der Strecke dorf auf dem rechten Ufer kantonnirt. ten haben ihre Befehle angetreten,

Benuüͤtzen wir diese den Augen Ihrer Leser voruͤberzufuͤhren,

den werden dem Manoͤver

Graf Koͤnigsmark, Koͤnigl. Hoheit mit dem Adjutanten Ma⸗ Vietsch und Prinz Ysenburg. Der Prinz dem Obristen von Leistner und Der Prinz Wasa

Der Erbprinz Herzog Bernhard von Weimar, Christian von

Thurn und Taxis, Hohenlohe. Aus der großen Zahl

fremder Ofsiziere aller Dienstgrade heben

eller vom Generalstab und sieben weitere Krauseneck, der General der Kaval⸗

Pfuel, kommandirende Generale am Rhein und in Westphalen, die Barner, von

15n⸗7

tabs⸗ und Subaltern⸗Offiziere. senburg, on Sachsen: Von ajor Graf Munster,

Von Kurhessen: General⸗Lieutenant von Oberst von Speßhard, Major von

Buch, drei Offiziere. Von⸗Nassau: vier Stabs⸗Offiziere, drei wei⸗ Von Frankreich: le Duc d Elchingen, Ordonnanz⸗Offizier des Herzogs von Orleans, zwei General⸗Stabs. Offiziere. Von Rußland: General⸗ Major Adlu⸗

von Gruͤnewald, Major von Baudissin, Hauptmann

Aus der Schweiz: drei Offiziere.

maringen: Oberst⸗Lieutenant von Riedermaier, Ma Marquis von Pallavicini. 150, für Sinsheim und

Militairs

durch Pferde aus den Koͤniglichen und Marstaͤllen beritten gemacht. Behoͤrde sorgt fuͤr ihre Verpflegung, Unterkunft, Berittenmachung;

Man hat das Moͤglichste fuͤr die dennoch wird gar mancher denn es erscheint hoͤchst schwierig, Mann in einem Landstrich von 5 Post⸗Stun⸗ den Durchmesser einzuquartieren und dabei noch fuͤr so viele

Hoͤchste Herrschaften und Gäste

eute ist Graf Survilliers (Joseph

Wien, 11. Sept. Die Wiener Zeitung publizirt eine

Liste neuer Ernennungen und Befoͤrderungen Graf

Haͤfen von Palermo, irgenti, Jahren vor dem Schwesel⸗ Sicilien gekommen, 15 Monate lang, nur 179 Forschungen bewiesen ihm fer⸗ tende Haͤuser in Sicilien errich⸗ St. Kapital in diesem Handel

In Marsala Weinhandlungen, wovon Dieser Handel

oͤrsennachrichten vom ge⸗

Wirkl. Schuld hat sich Gleich⸗

die vier Konsuln in Alexrandrien Grund zu neuen Explo⸗ das Organ des Herrn Gegenstand bisher noch nicht

womit es noch zuruͤckhaͤlt,

wie sie selbst zur Zeit Man fuͤrchtet, daß gegen wird,

viele Verlegenheiten und

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ndesstaaten. (A. Z3) Säͤmmtliche Truppen

Wimpfen hin aus, waͤh⸗ von Laufen bis Kochen⸗ Die Corps⸗Kommandan⸗ die Corps sind organisirt, noch vor ihnen, ehe sie die Operatio⸗ Zeit der Ruhe, um die zahl⸗

troffen sind, theilweise im Laufe n. Von hohen Fuͤrstlichen Frem⸗ Se. Koͤnigl. Hoheit der eneral⸗Stabs⸗Chef Obrist von der Prinz

Karl von Bayern dem Major Koͤnigl. Hoheit mit von Sigmaringen, der die Prinzen von Altenburg,

Polstein⸗Glüͤcksburg⸗ g. Die Fuͤrsten von Leiningen, die Prinzen von

wir hervor von Oester⸗ von Radetzky, General Graf Chef des großen Generalstabes, Lieutenants von Thiele und von

Holleben, die Ober⸗ Radowitz Von Major von Kretschmann und Oberst⸗Lieutenant v. Hoͤl⸗ Hannover: General⸗Major

drei Offiziere des Generalstabs⸗ aynau, Major Rein.

Graf Bruͤhl, Rochow,

Maréchal de Camp de Negrier,

mit einem Offizier. Von Von den Niederlanden: Obrist von Von⸗ vöö Major von Butt⸗ m Gan⸗ chwetzin⸗ angesagt. Dieselben wer⸗ weit es moͤglich ist, mit Ka⸗

zieren.

on

Eine eigene die Commandanten der Haupt⸗ ouveraine, General⸗Major von enerat⸗Lieutenant von Freistett fuͤr Bequemlichkeit der Wunsch nicht voͤl⸗

anständiges Unterkommen aus⸗

Er ist mit der Wirkung des Ba⸗ den. Der Graf reist uͤber Karls⸗

London zurüͤck, wo er den 2

rreich.

in der Armee, wor⸗

Rochkirch und Panthen, Feld⸗ mit der Leitung der Geschaͤfte des

Ihre Koͤnigl. Hoheit erschien gegen

Winter

von Gorzkow, Feldmarschall⸗Lieutenant und Militair-⸗Kommandant in Laibach, wurde Militair⸗ Kommandant in Troppau. Beföͤrdert wurden: zu Feldmarschall⸗Lieutenants die General Majore: Frei⸗ herr Herbert⸗Rathkeal, Graf Falkenhayn, Oberst⸗Hofmeister bei dem Erzherzog Franz Karl, in seiner Anstellung, und Freiherr Droste von Vischering; zu General⸗Majoren die Obersten: Frie⸗ drich Hanibal Fuͤrst Thurn und Toxis und Freiherr Wenz von Niederlahnstein. 8

2*

Agram, 5. Sept. Die hiesige Zeitung meldet: „Ei⸗ nem Berichte aus Verbovecz vom 2sten v. M. zufolge, wurde auch dort Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Herzogin von Berri mit aller Aüfmerksamkeit und Feierlichkeit empfangen. Es hatten sich am 20sten v. M. Nachmältags 4 Uhr, nachdem der General⸗ Major, Freiherr von Hauer, mit dem Hauptmanne, Freiherrn von Jellachich, die geeroffenen Vorkehrungen zur Weiterreise der hohen Fremden besichtigt hatte, sammtliche Honoratioren und eine ansehnliche Menge an der Kirche und am Pfarrhofe eingefunden.

25 Uhr Abends, von Bello⸗ var kommend, mit einer zahlreichen Suite, und wurde von dem Orts⸗Pfarrer Herrn Alois Christianovich, welcher die anwesenden Orts⸗Beamten Ihrer Koͤnigl. Hoheit vorstellte, auf das Ehrer⸗ bietigste in Franzoͤsischer Sprache bewillkommt. Ihre Konigl. Hoheit sprach Hoͤchstihr Wohlgefallen an der schoͤnen Gegend, der Landestracht, vorzuͤglich an der des weiblichen Volkes, und besonderen Dank fuͤr so freundlichen Empfang auf das Schmei⸗ chelhafteste aus, und setzte dann die Reizse wieder weiter fort, begleitet von den Gluͤckswuͤnschen aller Anwesenden.“

Sopanien. 85

Madrid, 1. Sept. Ein hiesiges ultrarevolutionaires Blatt „el Uracan“ predigt bereits die Abschaffung des Köniathums und die Errichtung einer Foͤderativ⸗Republik, ja es verlangt sogar, die Koͤnigin Regentin solle wegen ihrer polttischen Verbrechen in den Anklage Zustand versetzt werden. Allein dieser uͤberspannte Verbuͤndete der Exaltirten repraͤsentirt weder die Meinung der Majorität dieser Partei, noch die der Leiter der Bewegung, die nur die Koͤnigin zwingen wollen, das Programm des ehmaligen Conseils⸗Präͤsidenten Gonzalez anzunehmen, d. h. die Cortes auf⸗ zulbsen und die Exaltirten regieren zu lassen. Die Mitglieder der Junta koͤnnen der Unterzeichnung ihrer Dekrete durch die Koͤnigin nicht entbehren, denn sie wissen sehr wohl, daß sie ohne dieselbe nicht sechs Monate dauern wuͤrden. Es liegt ihnen daher sehr viel daran, sich der Per⸗ son der Koͤnigin zu bemaͤchtigen und in ihrem Namen zu regieren. Im Fall die Koͤnigin die Vorschlaͤge des Ayunta⸗ miento zuruͤckweisen sollte, wird die Junta, deren Gewalt gegen⸗ waͤrtig auf die Hauptstadt und die Provinz beschraͤnkt ist, eine hoͤchste Regierungs⸗Junta ernennen, der die exekutive Gewalt fuͤr ganz Spanten uͤbertragen werden wuͤrde. Diese Junta, als deren Mitglieder man die Herren Calatrava, Arquelles, Ferrer, Cor⸗ tina und Andere nennt, wuͤrde sofort die Cortes aufloͤsen und an⸗ dere einberufen, die dann eine jährigkeit der Dosia Isabella lI. zu ernennen haätten. Man schmeichelt dem Herzog von Vitoria mit der Hoffnung, daß die Cortes ihn zum alleinigen Regenten Spaniens ernennen wuͤrden, allein es ist wohl als gewiß anzunehmen, daß man ihm einige der Partei ergebene Männer, wie Arguelles und Calatrava, zur

Seite stellen wuͤrde.

Im Castellano liest man; „Wir höoͤren so eben, daß der „Uracan“ auf Besehl der Junta in Beschlag genommen worden ist. Wir freuen uns uͤber diese Maßregel, denn sie beweist, daß die Prinzipien der Maͤnner, welche sich an die Spitze der Bewe⸗ gung gestellt haben, himmelweit von den Doktrinen des „Ura⸗ can“ verschieden sind (Siehe oben). Die aufgeklaͤrtesten Theil⸗ nehmer an der liberalen Bewegung wollen nur die Constitution, Isabella II. und die Regentschaft ihrer erhabenen Mutter, und sie weisen jedes Buͤndniß mit der sehr kleinen Anzahl Republika⸗ ner zuruͤck, die sich etwa in Spanien finden. Das Verfahren der provisorischen Regierung wird den aurwaͤrtigen Mächten den uͤberzeugendsten Beweis liefern, daß die Doktrinen des „Uracan“ nicht von der Art sind, daß sie in Spanien viele Proseliten

machen werden.“ daß sogleich nach dem Eintreffen

Briefe aus Cadix melden, 1 der Nachricht von den Vorgaͤngen in Madrid die Offiztere der

National⸗Miliz und des Ayuntamiento sich versammelt und hier⸗ auf die S der Stadt, die Miliz und Garnison sich fuͤr die provisorische Regierung in der Haupistadt erklaäͤrt haben.

Bourgos, 6. Sept. Die hiesigen Einwohner, die Natio⸗ nal⸗Garde und die Trupven haben sich auf die Aufforderung des Ayuntamiento fuͤr die provisorische Regierung in Madrid erklaͤrt. Der Gouverneur, General del Solar, hat, nachdem er den Ab⸗ fall der Truppen vergebens zu verhindern gesucht, nur von einer Schwadron begleitet, die Stadt verlassen. 1

““ 8 Türkes

Die Gazzeta di Zara meldet von der Tuͤrkischen Gränze unterm 1. September: „In Verfolg der in unserem (vorigen Blatte (s. Nr. 255 der St. 3ta uͤber den Aufstand der Einwohner von Serajewo gelieferten Nachrichten wird ange zeigt, daß der Wesir von Bosnien fortwaͤhrend vor jener Stadt lagerte, nachdem er sie am 17. August durch die Arnauten hatte kriegsrechtlich besetzen lassen Damit duͤrften die entstandenen Unruhen als beendigt zu betrachten seyn. Die Insurgenten zer⸗ streuten sich theils in die angraͤnzenden Gebirge, theils stuͤchteten sie sich nach Herzegowina, theils endlich rotteten sie sich jenseits Serasewo wieder zusammen Es scheint, da 89 auch den Hauptraͤdelsfuͤhrern, deren Auslieferung von dem esir verlangt wurde, gelungen ist, sich ihrer Bestrafung duech die Flucht zu entziehen. Es heißt, daß der Kommandant von Serajewo, Mu⸗ stapha Babich, welcher, von den dortigen Einwohnern vertrieben, Zuflucht bei dem Wesir suchen mußte, abgesetzt und durch einen gewissen Seerifovich ersetzt worden sey.

JA e355

Der Times wird von ihrem Korrespondenten in Alexan⸗ drien unterm 26. August noch Folgendes geschrieben:

„Man versicherte hier zuversichtlich, daß der Pascha, sebald er er⸗ fahren, welche neutrale Pclint Frankreich befolge, sich segleich unter⸗ werfen werde; allein die heutige Unterredung mit den Konsuln macht alle Berechnungen der Europäischen Tiplomaten 2 Schanden und man spricht jetzt von der Nothwendigkeit, den Kampsplatz von Beirut nach Alerandrien zu versetzen. Eine bloße Blokirung der Aegvptischen Küste würde nicht einmal die Zufuhr se Wasser nach St. Jean d'Acre hem⸗ men l[önnen, indem, wie im setzten Kriege, die flachen Fabrlenße (Dsecherms) des Pascha's in dem seichten asser längs der Küste hin fahren können, wo oft 50 Engl. Meilen vom Lande nur eine Fiefe von vier Fuß ist, so daß sie also seibst vor den bewaffneten Dampfbö⸗ ten sicher seyn würden. Der Russische Zense seiere den Kaufleuten

0

wurde kommandirender General und Tyrol; Ritter Gorczkowsky

an, daß die vier Maͤchte nur eine friedliche Blokade beabsichtigten, die nur die Ueberschiffung von Kriegs⸗Munition nach Sprien verhindern,

8 stellt. Uerall berrscht große Thäͤtigkeit binter den Haf zu versenken.

Regentschaft waͤhrend der Minder⸗

5 stehenden Muselmanner zu gewinnen, und sparte

8 8 111““ I

keinesweges aber gegen die gewöhnlichen Ausfuhr⸗Artikel aus Aleran⸗

drien gerichtet seyn solle, so daß also die Eurepäischen und die Han⸗ dels⸗Juteressen durch die Ausführung der Operatiouen gegen den Pascha nicht gefährdet werden würden; jetzt scheint man anderer Meinung zu seyn und selbst beide Fletten und Alexandrien beschießen zu wollen, um den Pascha zu überzeunen, daß es für ihn am gerathensten 4 sich zu unterwersen. Es ist um des gesunden Sinnes und der enschlichteit willen zu hoffen, daß bei diesen orientalischen Famitien⸗Strei⸗ nigkeiten nicht wieder ein solcher ungelegener und unbeilvoller Irrthum begangen werden wird, wodurch nur die Europäischen und namentlich die Englischen Interissen leiden würden, während der erste Urbeber der Sirtitigkeiten sich hinter seine Wüsten, seine Citadellen oder seine Ka⸗ marakten zurückzieht und über solche unnütze Versuche, ihm zu schaden, lach:t. Am Sonnabend hetuchte ich die Flotte des Pascha's, die er im inneren oder alten Hafen in Hufeisenform in Schlachtordnung auf⸗ Die kleinen Fahrzenge werden endamm gebracht und dort abgetakelt, offenbar, um sie In ibrer gegenwärtigen Stellung sind sie in großer Ge⸗ ahr, wenn eines euer fängtmüssen sie allein Flammen aufachen. Die Kriegs⸗ chiffe behalten alle ihre Takelage, als ob der Pascha wünschte. sie möchten sich noffener See versuchen, wenn im Fall einer Winter⸗Blokade die Britischen Schiffe und die ihrer Verbündeten durch Stürme u. s. w. zerstreut sevn sollten. Ein Theil der Marine⸗Soldaten wird indes ans Land gesetzt, und es bleiben am Bord der meisten Schiffe nur so riele zu⸗ fück, daß sie als schwimmende Battericen zu betrachten sind, wozu sie sich auch am besten eignen. Die Türkischen Schiffe sind ohne Umstände an den gefährlichsten Punkten aufgestellt werden. Die Aegpptischen Schiffe sind weit besser ausgerüstet, als die Türkischen, obgleich sie von schtenholz gebaut sind. Eine neue nach Englischem Muster für Satd

ei gebaute Korveite, die Franzüsische Kanonen und 320 Mann an Vord bat, ist ein schönes Fahrzeug. Jedes der beiden Aegpplischen Kriegs⸗ schiffe Nr. 3 und 5 hat eine Schule für 60 Schiffs⸗Kadetten; der eine Leh⸗ rer ist ein Türke, der andere ein Italiäner. Auf den Türkischen Schissen sind keine Schulen dieser Art. Das Dampfboot „Nil“, mit zwei da⸗Pfün⸗ dern, einer am Verdertheil, der andere am Hintertheil, ist eines der tächtigften Fahrzenge des Pascha's. In dem Mälitair⸗ und Civel⸗Ar⸗ senal berrscht die größte Thätigkeit und beide enthalten eine Menge von Material für die Land⸗ und Seemacht, das aber in einer höchst gefährlichen Nähe bei den Britischen Kriegsschiften liegt. Auf allen diesen zwei Stockwerke bohen Gebäuden hegen Fichten⸗Planken, die mit ech bestrichen und seit Jabren durch die Sonne so ausgedörrt sind, daß

sie wie Zunder Fener fanagen würden Der Pascha denkt jedoch nicht an diese

Gefabr und hat nicht einen einzigen Gegenstand hinwegschaffen lassen. In

St penn d'Acre sind große Munitions⸗ und Waffen⸗Vorräthe auf⸗ und die Gewehr⸗Fabrik in Barlack kann monatlich 3000 Stück ewehre liefern; auch werden dort Kanonen gegessen und Pulver ge⸗ macht. Citadelle von Kahira soll er große Schätze aufgehäuft aben. Seine Haupt⸗Kriegs⸗Weristätte ist aber das Alrsenal veon lexandrien, wo er Alles machen lassen kann, was er braucht, ausge⸗ nommen jedoch große eiserne Kanonen, Kabeltaue und Anker, die er aus England und Frankreich erhält. Einige von ihm nach Plvmonth. gesandte Zöglinge sind sehr geschickt und Einer ven ihnen macht gute Komgpasse, die bereits auf Said Bei’'s Korvette und einiden anderen Schiffen angewendet werden.“

—, Die letzten Nachrichten aus Alexandrien in Engli⸗ schen Zeitungen sind angeblich vom 29. August. Der Vice⸗ König beharrte danach bei seiner Weigerung, die Bedinaungen des Quadrupel 2 Traktats anzunehmen und ruͤstete sich, um den Besitz Syriens mit allen Truppen, die er zusammenbringen konnte, zu vertheidigen. Der Entschluß Frankreichs, keinen Theil am Streite zu nehmen, sondern eine strikte Neutralttaͤt zu be⸗ haupten, war dem Pascha mitgetheilt worden und war oͤffentlich bekannt. Dieser Umstand soll seine Unterthanen sehr entmuthigt

ben. Commodore Napier hatte einen Waffenstillstand von zehn * zugestanden, der mit dem Tage zu Ende lief, wo das chef⸗ welches diese Nachricht gebracht hat, nach England ab⸗ ng. CEs ging auch in Alexandrien das Geruͤcht, daß der nalische Befehlshaber verschiedene kleine Schiffe, die unter der Fla ge des Vice⸗Koͤnigs segelten, und auch eine große Fregatte age⸗

nommen habe; letztere habe nur sechs Kanonen an Bord gehabt

und keinen Widerstand geleistet.. In einem Schreiben des Commodore Napier an den Britischen Konsul heißt es: „Es freut mich, Ihnen nach unzweifelhafter Angabe die wichtige 2 atsache melden zu koͤnnen, daß der Neffe von Emir Pascha (Emir Beschir?) dem Gultan seine Unterwerfung angekuͤndigt hat, und nur die Erscheinung der Fahne seines Herrn abwarten will, um sich zu erklaͤren. Auch vernehme ich, daß eine bedeu⸗

tende Europäͤische Truppen⸗Macht mit den Truppen des Sultans

zugleich bei Beirut landen wird. Ohne diese wuͤrde jede Unter⸗ nehmung in Syrien einen gefaͤhrlichen Aufschub leiden.“”“ Man erwartete, daß der erste Schlag in Syrien gegen den 10 Sep⸗ tember stattfinden wuͤrde. 1 8

Syrien.

Der in Franzöoͤsischem Sinne schreibende Korrespondent der Allg. Zeitung, der von Alexandrien nach Beirut gereist war und sich jetzt in Damaskus befindet, berichtet von dort unterm 7. August Nachstehendes uͤber den bekannten Prozeß gegen die Juden: „Nachdem der hier residirende General⸗Gouverneur von Spyrten, Scherif Pascha, die Akten geschlossen hatte, wurden die⸗ selben dem Vice⸗König uͤbersandt, damit er in letzter Instanz das Urtheil daruͤber faͤlle. Dies ist aber bis jetzt noch nicht angekommen, hauptsaͤchlich in Folge der Intervention des Oester⸗

reichischen General⸗Konsuls in Alexandrien, der mit den Gene⸗

ral⸗Konsuln von England, Rußland und Preußen auf ei

b 1 ü uf eine Re⸗

des Pei durch Europaͤische Rechtsgelehrte (Herr aurin schlug Oesterreichische vor) antrug. Der Franzoͤsische Ge⸗

neral⸗Konsul widersetzte sich jedoch, indem er anfuͤhrte, daß die

Hee gcaceescem Schutz standen und die Moͤrder, 8 u . mmtlich Rajas seyen; es beruͤhre daher dieser Kriminalfall nur die Franzoͤsische und die Lokal⸗Regierung, die E11“ de, als Kläger, die Lokal⸗Regierung

und er koͤnne folglich nicht zugeb ß sich fremde einen Prozeß zu stauiren, der sie in keiner Weise betreffe. Wie ich hoͤre, ist die Franzoͤsische Regierung der Ansicht des General⸗ Konsuls vollkommen beigetreten, und hat in einer Note dem Vice⸗Köͤnig zu erkennen gegeben, daß sie fremde Einmischungen nicht dulden koͤnne. Indet hatten sich die Juden Alexandriens schriftlich an Mehmed Ali gewandt und ihn um Gerechti keit fuͤr ihre Glaubensgenossen in Damaskus gebeten, die Hofer laͤngst genahrten Hasses seyen. Mehmed All ließ sie ziemlich hart an: er brauche ihren Rath nicht und sorge schon Flitb daß keine Ungerechtigkeit in seinen Laͤndern geschehe und werde a Er⸗

mittelung aller That achen dasUrtheil nach Recht und Gerechtigkeit a 3. sorechen. Hierauf schickten die Alexandriner Juden 8 8 Fen nach Damaskus, die aus dem Herrn Voria, einem

Hankerutte bekannten Kaufmann, und dem Maͤkler Ventura bestand. Vor ungefaͤhr drei Wochen ist diese Deputation hier angelangt. Ihr Zweck ist, vor Allem das Alibi mehrerer in den

ord verwickelter Juden, namentlich der Gebruͤder Arari, durch eugen zu beweisen, und zweitens das Betragen des Grafen atti-Menton ebenfalls durch Zeugnisse 88. g. Mit bedeu⸗ tenden Summen versehen, begannen sie sogleich nach ihrer An⸗ kunst ihre Manoͤvers. Vor Allem suchte man die in Ansehen

Geld noch Versprechungen; allein ihre Intriguen wurden durch

die Hast und Eile, sobald als moͤglich Unterschriften zu einem von ihnen verfaßten und gegen den Französichen Konsul gerich⸗ teten Protokoll zu erlangen, sehr bald entdeckt. Ein viel gelten⸗ der Tuͤrke, Mustaphn Kasia, sollte als bedeutendster Zeuge auf⸗ treten und aussagen, daß an dem Abend, wo der Mord an dem Pater Thomas in dem Hause David’s Arart durch David Arari Aron Arari und Konsorten begangen seyn soll, derselbe David Arari bei ihm zum Besuche gewesen sey und sich dort die halbe Nacht uͤber aufgehalten habe. Die Unterhandlungen uͤber das auszustellende schriftliche Zeugniß dauerten mehrere Tage indem Mustapha Kasia mit der anfaͤnglich angebotenen Summe von 3000 Piastern nicht zufrieden war; nach und nach ward diese Summe bis auf 5000 Piaster (500 Fl. C. M.) erhoͤht und da diese hinreichend befunden wurde, unmittelbar ausgezahlt. Da jedoch das Zeugniß dieses Tuͤrken nicht sogleich erfolgte so schrieb ihm Herr Loria ein Billet und ersuchte ihn darin rm⸗ gend, ihm die scheifrliche Versicherung zu geben, daß David Arari sich wirklich denselben Abend, wo der Pater Thomas ver⸗ schwand, in seinem Hause besunden. Auf dieses Billet hatte Mustapha Kasia gewartet; denn kaum war es in seinem Besitz so begab er sich zum Gouverneur Scherif Pascha und depo⸗ nirte dieses sowohl als die erhaltene Summe von 5000 Piastern mit der Anzeige des ganzen falschen Zeugnißhan⸗ dels. Scherif Pascha uͤberließ ihm das Geld und sandte das von Loria unterichriebene Billet dem Französischen Konsul der nach einem von Herrn Des Meloizes uͤber dies Fvü. Herrn Des Meloizes uͤber diese Sache auf⸗

genommenen Protokoll vom Oesterreichischen Konsul, Herrn Mer⸗ lato, die Verhaftung des besagten Herrn Loria verlangte, was jedoch vom Letzteren verweigert ward. Einige Tage nach diesem Vorfall kam ein Christ aus freiem Antrieb ins Franzoͤsische Kon⸗ sulat und gab an, daß ihm derselbe Herr Loria eine bedeutende Summe fuͤr ein Zeugniß gegen den Franzoͤsischen Konsul uͤber drei Punkte angeboten, naͤmlich, daß dieser den Gouverneur Scherif Pascha zur Anwendung der Tortur angereizt, daß er selbst Schlaͤge ausgetheilt und versucht habe, füͤdische Wei⸗ ber zu verfuͤhren. Zugleich wollte er wissen, daß dieser juͤri⸗ sche Emissair schon gegen zwanzig Zeugnisse hieruͤber besitze die alle gehoͤrig bezahlt worden seyen. Ueber diese Aus⸗ sagen wurde ein Protokoll aufgenommen und von dem Angeber unterschrieben. Was die in Haft befindlichen Juden betrifft, so befinden sie sich keinesweges in einem Kerker, wie der Vericht des Herrn Mer⸗ lato meldet. Die Gefangenen sind im Serail des Pascha; ihre Zimmer sind hoch und luftig und werden sehr reinlich gehalten in bedeutendem Kontrast mit dem schmutzigen Zimmer der Wa⸗ chen auf demselben Korridor. Sie schlafen auf ihren eigenen

8 8 8*

nen Bedienten. Nur ist ihnen die Communication unter sich und eben so ihren Familien, seit der Anwesenheit des Misstonairs Herrn Pieritz in Damaskus, der Zutritt untersagt. Fremde er⸗ halten von Scherif Pascha sehr leicht die Erlaubniß, sie zu sehen, auch mir ward sie sogleich ertheilt; ich sand sie sehr wohl aussehend; sie waren resignirt und schienen sich keines Verbrechens bewußt. In Betreff des hiesigen Franzoͤsischen Konsuls, Grafen Ratti⸗ Menton, hat sich der Haß, den gewisse Leute aus fruͤheren Zei⸗ ten gegen ihn tragen, in den boshaftesten Verleumdungen ausge⸗ schuͤttet. Er that nichts weiter, als daß er mit Eiser und Thaͤ⸗ tigkeit die Spuren des Mordes eines Französischen Schuͤtzlings verfolste; er hat weder den Gouverneur zu den Torturen ange⸗ reizt, noch selbst mehrere Juden, wie man ihn beschuldigt, geschla⸗ gen, oder gar am Strick herumgerissen. Ich befraate hieruͤber viele Juden; Niemand wollte etwas davon wissen, selbst die Frau Abu⸗el Afie’s, die von den Schergen des Gouverneurs mißhandelt ward, und die gerade als die genannt wird, an der sich der Kon⸗ sul vergriffen habe, verneinte es auf das bestimmteste, obgleich sie ihren Haß gegen den Konsul durchaus nicht verhehlte. Ale⸗ berdies ist sie eine viel zu schoͤne Frau, als daß man an eine solche Brutalztaͤt von Seiten eines Europaͤers glauben koͤnnte. Eine andere Juͤdin, eine Preußin, die noch ziemlich sertig Deutsch spricht und an Mussa Farkhi verheirathet ist, verdankt es nur der Verwendung des Grasen Ratti⸗Menton, daß man ihren Mann wieder der Haft entließ, und daß man sie endlich in Ruhe ließ. Sie sagte mir auf mein Befragen: „der Franzoͤsische Konsul hat mir nur Gu⸗ tes erwiesen.“ Es wird wahrscheinlich eine heftige Schrift gegen den Konsul publizirt werden, worin viel von den hiesigen schoͤnen Juͤdin⸗ nen die Rede seyn wird; ich glaube aber, daß dies Alles ins Reich der Erfindungen zu verweisen ist. Die schoͤne Tochter Da⸗ vids Arari, die wirklich eine der schoͤnsten Juͤdinnen ist, die ich jemals gesehen, wird darin keine unwichtige Rolle spielen, um so mehr als ihre Mutter, eine gewandte und intrigante Frau, ziem⸗ lich offen von gemachten Propositionen spricht. Dies alles aber wird schwerlich den Konsul abhalten, seine Pflicht nach wie ver zu erfuͤllen.“

Afin hins

dazu weder

8 s

Bombay, 23. Juli. Die Britischen Behoͤrden in Ost⸗ ndien haben sich viele, wenn auch vergebliche Muͤhe gegeben, von dem Chan von Chiwa die Freilassung der Russischen Gefan⸗ genen und somit die Entfernung des Streitgrundes zu erlangen, aber ist erklaͤrt worden, daß bei einer etwaigen Wieder⸗ holung der Expedition man sich jedem Vorschreiten der Russen nach dem Britischen Ostindien, so wie der permanenten Besetzung von Chiwa, mit Energie widersetzen werde. 1 ie Sihks scheinen geneigt, das Buͤndniß mit England zu brechen, und haben, wie es heißt, Intriguen in Afghanistan an⸗ gesponnen. Schon hat der Prinz No Nehal Sing, der eigent⸗ ich im Pendschab die Regierung fuͤr seinen schwachsinnigen Vater fuͤhrt, den Britischen Truppen den Durchzug verweigert, und es werden wahrscheinlich ernste Maßregeln gegen ihn getrof⸗ fen werden muͤssen.

In Birma ist, nach den von dorther eingegangenen neuesten Nachrichten, im Mai ein Aufstand gegen den Koͤnig ausgebro⸗ chen, der noch nicht uater ruͤckt war. Die Insurgenten, 3000 Mann von dem Stamme der Schans, denen sich 3000 Solda⸗ ten des Koͤnigs anschlossen, hatten die Stadt Mattara verbrannt und darauf ein gegen sie gesendetes Truppen⸗Corps geschlagen.

Privatbriefe aus Kalkutta sind der Ansicht, daß die Chi⸗ nesen sich an einer Demonstration von Seiten der Englaͤnder ge⸗ gnuͤgen lassen wuͤrden, wenn nicht etwa die Habgier und Hart⸗ naͤckigkeit der Unterbeamten einer friedlichen Loͤsung der Differen⸗ 2 allzu schroff entgegentraͤte. Um diesen aus dem Wege zu ge⸗ en, hat der Admiral Elliot, wie es heißt, erklärt, nur mit dem Kaiser und seiner Regierung selbst unterhandeln zu wollen Die Singapore Free Preß fuͤrchtet, daß ein Angriff auf Peking, der nur stattfinden koͤnnte, wenn die Expedition sehr fruͤhzeitig an der Mündung des Ki⸗Ho eintraͤfe, in diesem Jahre wohl gar nicht mehr moͤglich seyn, und daß mitrlerweile die Chinesen ihre mit 88 der Russischen Gesandtschaft in Peking in

ar n and setzen moͤchten.

Folgende Schiffe nehmen Theil an der Expedition gegen

ö 8 11““

Betten und erhalten das Essen taͤglich von Haus durch ihre eige

8 1 92 4 8

China: „Melville“ mit der Admirals⸗Flagge, von 74 Kanonen „Wellesley mit der Commodore's⸗Flagge, von 74 Kanonen „Blendheim“, von 74 Kanonen; „Blonde“, von 46 Kanonen

ankam, von dem Schiffe „Melville“, an dessen Bord sich der

ungefaͤhr zu gleicher Zeit mit dem Gros der Flotte China er⸗ reichen wuͤrde.

Fn Ig n v.

Koͤnigsberg, 10. Sept. (Koͤnigsb. Ztg.) schichte der letzten Tage bildet der Landtags⸗Abschied (s. St. Z. Nr. 255), welchen des Koͤnigs Maäjestaͤt an die vor der Huldi⸗ gung versammelten Staͤnde der Provinz Preußen erlassen haben, ein bedeutendes Moment. Seine Veroͤffentlichung steht, wie die aller fruͤheren Landtags⸗Abschiede erfolgt ist, zu erwarten. Er enthaͤlt, wie wir erfahren, eine sehr bestimmte Feststellung der Grundsatze, von weichen des Koͤnigs Masestaͤt, in Uebereinstim⸗ mung mit den seit mehr als zwanzig Jahren befolgten Prinzipien, in Betreff der staͤndischen Verfassungen ausgehen. renn da⸗ durch auch Ansichten berichtigt, welche die staändische Denkschrift aussprach, so ist dies, wenn auch in fest bestimmter, doch in so anädiger Weise geschehen, daß, wie uns zuverlassig bekannt ist,

Landtage nicht nachzuweisen ist. Noch ehe der Koͤnigl.

einem Munde ein dreimaliges Lebehoch brachten.

Koͤnigsberg, 11. Sept. der Kanzler des Koͤnigreichs Preußen an die Staͤnde hielt: „Un

sind der Ruhm der Preußen. Diese Treue war es, zwei und vierzig Jahren dem nun in Gott ruhenden Koͤnig

digungen darbrachte, und von ihrer Bewährung wird die Ge

reiche Thaten verkuͤndiat.

thuͤmliche Institutionen seine unerschuͤtterliche Grundlage erhiel

gen.

2 2* 2

„Druid“, von 44* Kanonen; „Alligator“, von 28 Kanonen; „Vo⸗ lage“, von 26 Kanonen; „Conway“, von 26 Kanonen; „Nim rod“, von 20 Kanonen; „Hyacinth“, „Cruiser“, „Columbine“, „Orestes“, „Larne“, „Modeste“ und „Pylades“, alle von 18 Kanonen; „Allgerine“, von 10 Kanonen, und außer diesen das Ostindische Dampfschiff „Atalanta“ und das Truppenschiff „Rat⸗ telsnake“ nebst 19 Transport⸗Schiffen. Admiral Elliot, der Com⸗ mandeur dieser Expedition, hatte das Vorgebirge der guten Hofs⸗. nung ungefaͤhr gegen Ende April verlassen, und bis zum 10. Juni hatte man von seinen Bewegungen weiter nichts vernommen. An diesem Tage wurde ein Schiff, welches am 12. Juli in Vombay)

1

Admiral befindet, bei Andschir gesprochen und erhielt den Be⸗ scheid, der Admiral habe seine Verfuüͤgungen so getroffen, daß er

In der Ge⸗

Folgendes ist die Anrede, welche

erschuͤtterliche Treue, Liebe und Hingebung fuͤr den Landesherrn die vor

und Herrn an dieser Suaͤtte ihre feierlichen Geluͤbde und Hul

k.

Sein Volk segnend, ist der Helden⸗Koͤnig zu seiner Ruh Eben diese bewaͤhrte, so anerkannte und belohnte Liebe und Treue seines Volkes erwartet der Allerdurchlauchtigste, Großmäch⸗

8 88

der Landtags⸗Abschied, welcher am Tage der Auflösung und un⸗ mittelbar vor dieser verlesen wurde, die Stände zu einem Enthu⸗ siasmus hingerissen hat, wie er in der Geschichte der hiesigen Kom⸗ missar die Lesung beenden konnte, unterbrach ihn der dankbare Freudenruf der Stände, die dem geliebten gnaͤdigen Koͤnige aus

schichte zeugen, so lange sie dieses Koͤnigs ruhmwürdige und segens. G Sie wurde anerkannt, diese Treue’,W“— von dem verewigten Monarchen, sie stand ihm zur Seite in Tagen der Gefahr, sie hat sein Alter erheitert, ihm die Bitter⸗

keit des Todes versußt. Sie wurde uͤberschwaͤnglich belohnt, als verhoͤngnißschwere Jahre durch seine hohen Tugenden eine neue

Auelle des Wohls wurden fuͤr sein Land, als waͤhrend eines

von ihm im Schweiße seines Angesichts errungenen und mit

treuen Vaterhaͤnden gepflegten Friedens seine gerechte und milde Regierung dem Vaterlande reiche Segnungen gewaͤhrte, und was

die Groͤße ruhmwuͤrdiger Vorfahren geschaffen hatte, durch gei⸗

stige und sittlich⸗religtoͤse Belebung des Volks unod durch volks⸗

tigste Fuͤrst, Herr Friedrich Wilhelm, durch die Gnade Gottes unser nunmehriger Allergnaͤdigster Koͤnig und Herr, von seinem

Koͤnigreiche Preußen und Großherzo Pos⸗ 1 nig zen i gthum Posen. Wiewohl der selben versichert, haben Se. Majestaͤt persöͤnlich die 8

Geluͤbde Majestaͤt haben Willen erklaͤrt,

im Herzen schon gen soll. Se. Neigung und

ausgesprochene Koͤnigliche Ihren festen

feierlich bestaͤti die

Allerhoͤchstihre rkle bestehen⸗ den von Ihrem in Gott ruhenden Koͤniglichen Vater Ihrem

Koͤnigreiche Preußen und Großherzogthume Posen gegebenen

Provinzial⸗Verfassungen aufrecht zu erhalten, und haben lander

fuͤrstlichen Schutz und Aufrechterhaltung alles wohlhergebrachten

Eigenthums und wohlbegruͤndeter Gerechtsame zugesichert.

Gnade, belebe maͤchtiger noch die Gefuͤhle der t 3 . naͤchtie 1 reuesten Hin bung und Liebe in Aller Brus, er fache sie an 28† reinsten und edelsten Begeisterung fuͤr unseren Koͤnig und Herrn

Freudig und willig gehen ungetheilt auf Ihn uͤber, das dem in

Gott ruhenden Koͤnige gezollte volle Maß von Er it, Li Koͤnige geze on Ergebenheit, Liebe und Treue. Und was die treue Brust bewegt, werde von de

furchtsvoller Dank fuͤr so große und so viel Koͤnigliche Huld

Lippe ausgesprochen; es finde seinen reinen lebendi gesp ; endigen Ausdruck n dem feierlich abzulegenden Schwure, daß unerschuͤtterlich die

Treue, ruͤckhaltlos die Hingebung, unverbruͤchlich das Geluͤbde

sey. Ein Jeder fuͤhle tief und ganz das . 8 8 hle ti das große Gewicht dieser Stunde, in der das heilige von Gott geweihte Band der 24

und des Gehorsams sich schlingt um den Koͤnig und sei Koͤnig in Volk Gott aber, der die Herzen lenkt und das Wort hoͤrt und richtet

das die Lippe des Sterblichen vor ihm spricht, sehe gnädig herab 8

8

be

gung annehmen zu wollen geruht, welche das von einem Jeden

und kroͤne mit seinem reichen Segen diesen Bund der Treue,

daß er unversehrt und unverletzt bewahrt werde von Geschlecht

zu Geschlecht. Und so stehe nun Jeder mit Erhebung seine Herzens zu Gott mit dankvollem Gebet und mit Ehehenas s

seinen Koͤnig vor dem Throne, und gelobe zu dessen Fuͤßen von

ganzem Helsen fuͤr sich und was an ihm ist, was die Pflicht nierthanen gebietet, bei Gott und bei seiner Seecle.“

des treuen Das „Convocations⸗Patent zur E i b onvocc P zur Erb⸗Huldigung an die Staͤnde des Koͤnigreichs Preußen“ lautet folgendermaßen: „Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen. Unseren gnädigen Gruß zuvor! Getreue Stände! dem es Gott gefallen, des Allerdurchlauchtigsten. Großmächtigsten Kö⸗

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Nach⸗

nigs und Herrn, Herrn Friedrich Wilhelm III, Königs ven Prenfin.

Unsers vielgeliebten Herrn Vaters Mazestät inb. 8 8 glorwürdige Tage zu ür⸗ zen, und Ihn am Pfingsitage dieses Jühres dieser Zeitlichkeit zu eut⸗ heben, Uns aber auf den Thron Unserer Väter zu rufen, se haben Wir

beschlossen, am 10. September dieses Jahres in Unserer Haupt⸗ und

Residenzstadt Königsberg von den geikenen Ständen Unseres König⸗ reichs Preußen die Erb⸗Huldigung einzunehmen.

Wir laden die Mitglieder Unscrer getreuen Stände, fraft dieses, daß Sie Sich, se viel Wir Ihrer nachsichend enthieten, ver ged chlem Tage zur Unterschrift des vorzulegenden Eides in Königsberg einfinden. demn schst aber an dem genannten Fage Uns als Ibrvem nag nend gezweiseltem Landesberrn durch Rolristung des Gides den, vnrn⸗ Sich zu Unte thänigkeits⸗Pflichten verbinden. Wir wollen. gazoge h gen Erb⸗Huldigungen in Uanferem Königreich sF bemal ei⸗ Ostpreußen zu einem Landtage sich vereinigt baben, 292 nige Tage vor der Hulkigung die schon gewäͤhlten ae

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