klar zu machen vermochte, welche den fünf Mächten zu Gebot ständen.
Vorschlag gethan, über welchen es sich hätte zu erklären gehabt. Man
8 Schloß Windsor eine
die f 1 ——⸗ * vi ten Ausdruck ihrer Politik angemessen ist, beitrete. enn, BV1““ habe, 8 Kabinette von Wien, St. Petersburg und Berlin in gleicher Weise auf ähnliche Mittheilungen, die ich Ih⸗ nen zukommen lassen werde, antworten, dann wird der Zweck, den die Regierung des Königs sich vorgesteckt hat, erreicht seyn. Empfangen Sie ꝛc. Unterz. Der Marschall, Herzog von Dalmatien.
U. Memorandum, zugestellt dem Viscount Palmer⸗
ulichste Weise diesem
son von Herrn Guizot am 22. Juli 1840. Frantreich hat stets gewünscht, in der orientalischen Angelegenheit in Uebereinstimmung zu bleiben mit Großbritanien, Oesterreich, Preußen und Rußlank. bee Richtschnur seines Benehmens war nie eine andere, als das In⸗ teresse des Friedens. Nie hat os die ihm gemachten Vorschläge anders beurtheilt, als aus einem allgemeinen Gesichtspunkt, und nie aus dem Gesichtspunkt seines Privat⸗Interesses. Denn keine Macht in höherem Grade uneigennützig im Orient. Aus diesem Gesichtspunkte hat Frank⸗ reich alle Maßnahmen als schlecht berechnet betrachtet, welche dahin aingen, Mehmed Alt durch Waffengewalt die Theile des Osmanischen Reichs zu entreißen, die er gegenwärtig inne hat. Frankreich ist über⸗ eugt, daß dies nicht gut für den Sultan wäre, denn man würde trach⸗ en, ihm zu geben, was er weder verwalten noch behalten könnte. Es ist nicht weniger überzeugt, daß das auch nicht gut wäͤre für die Tür⸗ kei überhaupt und die Aufrechthaltung des Europäischen Gleichgewichts: denn man würde ohne Gewinn für den Ober⸗Lehensherrn einen Vasal⸗ len schwäͤchen, der mächtig mitwirken könnte zur gemeinschaftlichen Ver⸗ theidigung des Reichs. Gleichwohl ist dies nur eine Spstems⸗Frage, über die es manche verschiedene Ansichten geben kann. Allein aller⸗ meist hat sich Frankreich gegen jedes Verfahren ausgesprochen, das die Anwendung von Gewalt mit sich brächte, weil es sich die Mittel nicht
Diese Mittel schienen ihm entweder unzureichend oder noch unheilvoller als der Zustand der Dinge, dem man abhelfen wollte. Wie Frankreich über diesen Gegenstand dachte, so denkt es noch, und es hat einige Ur⸗ sache zu glauben, daß diese Meiung nicht ausschließlich die seinige sep. Uebrigens hat man in den letzten Zeitumständen keinen bestimmten
darf daher kein Mißwollen darin erblicken, daß es außer Stand ist, der Entschließung beizutreten, welche ihm England ohne Zweifel im Namen der vier Mächte mitgetheilt hat. Aber zum Ueberfluß, ohne 8 bei der Frage zu verweilen, welche aus einem solchen Verfahren dinsichtlichseiner erwachsen könnte, erklärt Frankreich von neuem, daß es für nicht sehr überlegt und klug hielte eine Politik, welche Beschlüsse faßte, und die Mittel nicht wüßte, sie zu vollziehen, oder nur unzureichende und gefährliche Mittel. Die Insurrecteon einiger Völkerschaften des Lihanon ist ohne Zweifel die Gelegenheit, die man glaubte ergreifen zu müssen, um die Vollziehungsmittel zu finden, die sich bis dahin nicht gezeigt hatten. Ist das nun ein sehr glückliches Mittel, ersprießlich zu⸗ mal für das Türkische Reich, wenn man so gegen den Vice⸗König auf⸗ tritt? Man will ein wenig Ordnung und Gehorsam in allen Theilen des Reichs herstellen, und hegt daselbst Empörungen, fügt zu der allge⸗ meinen Unordnung, über welche alle Mächte im Intresse des Friedens klagen, neue Unordnungen hinzu. Und würde es ein so Leichtes seyn, diese Völkerschaften der Pforte zu unterwerfen, nachdem man sie gegen en Vice⸗König aufgewiegelt? Diese Fragen sämmtlich find ganz ge⸗ wiß noch nicht gelöst. Wie aber, wenn dieser Aufstand unterdrückt wird, 8 wenn der Vice⸗König von neuem Spriens gesicherter Besitzer, und darum uur gereizter und beredungsschwieriger ist, wenn er auf die Aufforderungen nit positiven Weigerungen antwortet, welches werden die Mittel der oter Mächte alsdann seyn Sicherlich werden diese Mittel, wonach man seit einem Jahre sucht, nicht über Nacht entdeckt worden seyn, und man wird sich selbst eine neue Gefahr, die ernsteste von allen, ge⸗ schaffen haben. Der Vice⸗König erbittert durch die Mittel, die man egen ihn anwendet — der Vice⸗König, den Frankreich zurückhalten bais kann den Taurus überschreiten und abermals Konstantinopel be⸗ drohen. Was werden die vier Mächte wiederum thun in diesem Fall? Welches wird ihre Art seyn, in das Reich einzudringen, um dem Sul⸗ tan dort beizustehen? Frankreich denkt, daß man da der Unabhän⸗ gigkeit des Osmanischen Reichs und dem allgemeinen Frieden eine Ge⸗ fahr bereitet hat, die weit schlimmer ist als die, mit welcher sie bedroht waren durch den Ehrgeiz des Vice⸗Königs. Sind all diese Möglichkeiten, die aus dem Verhalten entspringen können, das man qefolgen will, nicht vorgesehen, so hätten die vier Mächte eine sehr dunkle und klippenvolle Bahn eingeschlagen. Sind sie dagegen vorge⸗ sehen, so müssen die vier Mächte Europa davon in Kenntniß setzen, und voraus Frankreich, das sich stets dem gemeinsamen Zweck beigesellt hat, und dessen moralische Mitwirkung sie auch heute begehren, dessen Einfluß in Alexandrien sie anrufen. Die moralische Mitwirkung Frank⸗ eichs bei einem gemeinschaftlichen Benehmen war von seiner Seite ine Verpflichtung. Sie ist das nicht mehr in der neuen Lage, in wel⸗ che sich die Mächte scheinen versetzen zu wollen, Frankreich kann fort⸗ an nur durch das bestimmt werden, was es dem Frieden, was es sich selbst uldig ist. Das Benehmen, das es unter den ernsten Umständen be⸗ bachten wird, in welche die vier Mächte Europa gebracht haben, hängt avon ab, welche Lösung die Fragen erhalten werden, die es angedeutet hat. Immer aber wird der Friede und die Aufrechthaltung des gegen⸗ wärtigen Gleichgewichts der Europäischen Staaten sein Augenmerk, lle seine Mittel werden diesem doppelten Zweck gewidmet seyn.“
Großbritanien und Irland.
London, 12. Sept. Gestern hielt die Koͤnigin, deren Un⸗ paͤßlichkeit nur eine ganz momentane gewesen zu seyn scheint, in eheime⸗Raths⸗Versanimlung, in welcher Prinz Albrecht als Mitglied in den Geheimen Rath aufgenom⸗ men und vereidigt wurde. Auch ward in dieser Sitzung ein neues Siegel fuͤr das nunmehr vereinigte Kanada von Ihrer Majestaͤt genehmigt.
Der Globe haͤlt es fuͤr sehr uͤberfluͤssig, daß in Belgischen Blaͤttern daruͤber gesprochen werde, welche Partei im Falle eines Kontinental⸗Krieges von Belgien ergriffen werden muͤsse. „Man cheint dabei“, sagt das Englische ministerielle Blatt, „die Be⸗
ingungen der Errichtung dieses Koͤnigreichs vergessen zu haben, obgleich dasselbe erst vor kurzem gebildet worden ist. Der „In⸗ dependant“ beantragt, in Erwiederung auf einige uͤbereilte Vor⸗ schlaͤge anderer Blaͤtter, daß Belgien, im Falle eines Krieges,
Maͤchten, welche kontrahirende Parteien des Vertrags vom
April 1839 seyen, erklaͤren solle, daß Belgien entschlossen waͤre, neutral zu bleiben. Als ob eine solche Erklärung ein großes Ver⸗ dienst haͤtte: Als ob fuͤr Belgien in dieser Angelegenheit eine Wahl bliebe! Die Bruͤsseler Blätter scheinen ganz vergessen zu haben, daß durch Artikel 7 des Vertrags von 1831 und durch Artikel 7 des Vertrags von 1839 Belgien verpflichtet ist, eine ewige Neutralitaͤt einzuhalten. Unsere Belgischen Freunde wuͤr⸗ den wohl daran thun, wenn sie die Vertraͤge, denen sie ihre neue Existenz als ein unabhaͤngiges Volk verdanken, etwas sorgfältiger studiren wollten; und man darf wohl hoffen, daß sie nicht die Absicht haben, diese Vertraͤge durch Aufgebung dieser pflichtmäßi⸗ gen Neutraliraͤt oder durch irgend eine ufopferung ihrer natio⸗ nalen Selbststaͤndigkeit zu verletzen oder verletzen zu lassen.“ Die Times berichtet nach Privatbriefen aus Konstantino⸗ pel, das Frensossche Manifest an die Pforte sey in so starken Ausdruͤcken abgefaßt, daß es nur verletzen koͤnne. Frankreich drohe, wenn die Pforte der Convention beitrete, mit ewiger Feind⸗ schaft und mit kraͤftigster Unterstuͤtzung des Pascha's. 1 Neulich traf in Sheerneß der Befehl ein, das Linienschiff „Howe“ von 120 Kanonen segelfertig zu machen. Um 1 ½ Uhr Mittags begann die Arbeit. Der Dreidecker ward in das Hafen⸗
schaft sehr unvollzaͤhlig seyn.
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und schon am Abend war das Schiff Flottmachung des Schiffes letzten Kriege mit Nord⸗
pferbeschlag ausgebessert, segelfertig. Man spricht auch von „Chatham“, das erst einmal, in dem Amerika, aktiven Dienst geleistet hat. 1 Aus Plymouth und den anderen Seehaͤfen wird Klage üͤber zu geringe Zahl der Marine⸗Soldaten gefuͤhrt, deren Ver⸗ rung fast unabweislich erscheint. Neulich sandte die Admira⸗
t den Befehl nach Plymouth, daß 6 Offiziere und 125 Mann
r den Dienst im Mittelmeere eingeschifft werden sollten; man onnte aber nur 40 Mann aufbringen, und der Befehl mußte unausgefuͤhrt bleiben. Auf den meisten Schiffen soll die Mann⸗
Gegen die Beschuldigung des Standard, daß die katho⸗ lische Geistlichkeit in Irland die Anstifterin der ganzen juͤngsten Repeal⸗Bewegung sey, nimmt die Morning Chronicle diese Geistlichkeit in Schutz und macht dabei mit Hinsicht auf eine Aeuße⸗ rung OConnell's folgende Bemerkungeh: „Die Geistlichen in Irland sind, wie wir zuversichtlich glauben, keine solche Thoren, daß sie waͤhnen sollten, eine Trennung Irlands von Großbrita⸗ nien lasse sich so leicht bewirken, wie die zwischen Holland und Belgien. Belgien war doppelt so volkreich als Holland, Groß⸗ britanien ist doppelt so volkreich als Irland — dies sind keine kleine Unterschiede, um nicht von dem noch schlagenderen Mißver⸗ haͤltniß in Bezug auf den Wohlstand zu reden. Großbritanien wird nie in die Auflöͤsung der Union willigen, sie koͤnnte ihm nur mit der Degenspitze entrungen werden. Der bloße Versuch jedoch wuͤrde beide Insein in das groͤßte Ungluͤck stuͤrzen. Blut in Stroͤ⸗ men wuͤrde vergossen werden, und die Ruͤckkehr des Friedens wuͤrde nimmermehr Ruͤckkehr der Wohlfahrt seyn. Wer kann ohne Schrecken an die langen Jahre des Elends denken, die noth⸗ wendig im Gefolge der unterdruͤckten Rebellton erscheinen wuͤr⸗ den. Nein, die Priester koͤnnen sich nicht den Gedanken einer durch Gewalt zu bewerkstelligenden Trennung beikommen lassen, und dies waͤre doch die einzige Art, wodurch sie moͤglicherweise erreicht werden koͤnnte.“ 8 Die Chartisten zu Stockport haben dieser Tage in einer Versammlung sich gegen die Agitation fuͤr Aufhebung der Korn⸗ Gesetze erklärt, weil deren Zweck bloß dahin gehe, die Landwirthe und die Arbeiter in gleichem Maße zu beeintraͤchtigen und die selbstsuͤchtigen Zwecke der Reichen zu foͤrdern.
Der Sun melder, er habe von hoͤchst glaubwuͤrdigen 9 sonen, die mehrere Jahre in Indien gelebt, die zuverlaͤssige Mit⸗ theilung erhalten, daß noch 2 — Abkoͤmmlinge der alten Chi⸗ nesischen Herrscher⸗Dynastie in Nanking und dessen Nähe lebten. Es sey demnach, meint dieses Blatt, sollten die Umstaͤnde das Aeußerste noͤthig machen, gar nicht unwahrscheinlich, daß man das zu Gunsten Schach Sudschah's befolgte System auch in China anwenden und den Tartarischen Souverain des Thrones entsetzen werde.
Ein Dubliner Blatt spricht von einer großen und wichtigen Verbesserung der Eisenbahnen, die von einem achtbaren Irlaͤnder entdeckt worden sey, und die in kurzem alle jetzt gebraͤuchlichen Eisenbahn⸗Systeme verdraͤngen duͤrfte. „Wir vernehmen“, sagt dies Blatt, „daß Eisenbahnen nach dieser Erfindung beinahe fuͤr die bloßen Zinsen des Geldes gebaut werden koͤnnten, welches sie jetzt kosten. Der Plan ist einem tuͤchtigen Ingenieur unserer Stadt, Herrn Gregory mitgetheilt worden, und derselbe hat ihn hochlich gebilligt; der Erfinder ist jetzt mit Vervollkommnung der
—
Details beschaͤftigt, während er die nöͤthigen Vorkehrungen trifft, um sich die Erfindung durch ein Patent zu sichern.“
Eine Belgische Kommission, an deren Spitze der Graf d⸗Haine steht, ist in Belfast eingetroffen, um den gegenwaͤrtigen Zustand des Flachses und des Leinenhandels in Irland, bei wel⸗ chem Belgien vorzuͤglich betheiligt ist, auf das genaueste zu un⸗ tersuchen und der Belgischen Repraͤsentanten⸗Kammer daruͤber Bericht zue rstatten.
Von dem kuͤrzlich vorgenommenen Verkaufe des Grund⸗ Eigenthums des Lords Ormonde mußten nicht weniger als 15,750 Pfd. Sterling Abgaben an die Verwaltung der indirek⸗ ten Steuern gezahlt werden.
Graf Grey ist, seit er 1834 aus der Verwaltung austrat, nur fuͤnf- oder sechsmal im Oberhause erschienen. Der Graf, welcher jetzt 74 Jahre zaͤhlt, bringt seine Tage in dem Schoße seiner Familie auf seinem Landsitze zu, kommt selten nach London und nimmt uͤberhaupt an der Politik der Parteien wenig Antheil.
Fuͤr die Posten von Bombay nach Europa sollen ins kuͤns⸗ tige zur Aufbewahrung der Briefe und der Gepͤcke nicht mehr lederne Felleisen, sondern eiserne Kisten verwendet werden, man glaubt, um die Papiere gegen die Ratten zu sichern, die mehr⸗ mals große Zerstoͤrungen in denselben angerschtet haben.
Fuͤr die Branntwein⸗Brennereien ist die Entdeckung gemacht worden, daß Kartoffel⸗Mehl oder Kartoffel⸗Staͤrke durch gehoͤrige Gaͤhrung einen sehr reinen und wohlschmeckenden Branntwein liefere. Hiesigen Branntweinhaͤndlern wurden vor kurzem Pro⸗ ben davon vorgelegt, welche selbst die Erfahrensten unter ihnen kaum von Franz⸗Branntwein unterscheiden konnten, denn selbst der Wein⸗Geruch des Cognacs war durch chemische Beimischun⸗ gen nachgeahmt. Es sind bereits drei Brennereien dieser Art in London angelegt worden. 1b .
Die Reise von London über Dieppe nach Paris wird jetzt in der kurzen Zeit von 27 Stunden zuruͤckgelegt, waährend noch vor zehn Jahren der Weg von Calais nach Paris allein 36 Stun⸗ den erforderte. 8
In Madras ist die große Kettenbruͤcke zu Tschintandripett, als das 33ͤste Regiment Eingeborener daruͤber zog, um den Na⸗ bob zu dem Grabe seines Vaters zu vhen a sammengebro⸗ chen, und 1 Subadar, 4 Havildars und 26 Mann sind dabei schwer, mehrere Andere leichter verwundet worden. b
Niederlande.
Aus dem Haag, 12. Sept. Das neueste Buͤlletin uͤber das Befinden der Eröprinzessin von Oranien lautet folgenderma⸗ ßen: „Wiewohl der gestrige Tag nicht so gut war, als der vor⸗ hergegangene, so ist doch heute der Zustand Ihrer Koͤnigl. Ho⸗ heit zufriedenstellend. Der junge Prinz befindet sich wohl.“
Amsterdam, 13. Sept. Ungeachtet der kriegerischen Sprache einiger Franzoͤsischen Blaͤtter, ist man hier doch der Meinung, daß es vorlaͤufig zu keiner Explosion kommen wuͤrde. Die Er⸗ eignisse im fernen Syrien und das Interesse des alten Mehmed Alt koͤnnen unmoͤglich einen solchen Einfluß auf die gesundden⸗ kende Mehr 8 der Franzosen uͤben, daß sie darum die Ruhe und das Glück ihres eigenen Landes auf das Spiel setzen wer⸗ den. Auch hoͤrt man in der That, daß mitten unter dem an⸗ scheinenden Kriegslärm von Seiten Frankreichs alle Unterhand⸗ lungen fortgesetzt werden, um den Frieden zu erhalten, was ge⸗ wiß nicht schwer seyn kann, da das Land von außen gar nicht bedroht ist. Gleichwohl folgen unsere Course dem Pariser Im⸗ puls, und 2 proc. wirkliche Schuld stand heute 48 ⁄.
berne, und von da auf eines der Trocken⸗Werfte gebracht, mit allen seinen Masten, Kanonen und uͤbrigem Material an Bord. 8 Wasser wurde mit Dampfmaschinen ausgepumpt, der Ku⸗
Das Schiff „Florenz“, gefuͤhrt vom Capitain Rose, welches
11“
mit Auswanderern von Rotterdam nach New⸗York abging, ist am 9ten v. M. auf der Hoͤhe des Cap Race untergegangen. Der Steuermann und 49 Personen von den Passagieren und der Mannschaft haben dabei das Leben verloren.
Belgien.
Bruͤssel, 12. Sept. Vorgestern hat hier mit den gebraͤuch⸗ lichen Solennitaͤten die Einweihung der neuen Kirche der nahen, von 2000 Einwohnern bevoͤlkerterten Gemeinde Koekelberg stattge⸗ funden. Die Ceremonie verrichtete der Kardinal⸗Erzbischof von Mecheln unter dem Hinzustroͤmen einer großen Volksmenge.
Das hiesige Post⸗Gebaͤude laͤßt jetzt große Raͤume zur Auf⸗
nahme der Kollis ꝛc. einrichten, die auf der Eisenbahn befördert 8.
werden sollen.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 8. Sept. Der Adelstand hat die Aufhebung der Bischofsstellen mit 70 gegen 14 Stimmen verworfen. — Im Buͤrgerstande verweigerte, nach geschlossener Diskussion uͤber diese Frage, der Sprecher den Vorschlag zur Abstimmung als grund⸗ gesetzwidrig, woruͤber dem Constitutions⸗Ausschusse die Entschei⸗ dung uͤbergeben wurde. — Das Niederlags⸗Recht fuͤr den Hafen Slito auf Gottland wurde nach warmen Debatten von eben die⸗ sem Stande mit 26 gegen 17 Stimmen verworfken.
88
Stockholm, 11. Sept. Der Bauernstand hat dur clamation eine jaͤhrliche Pension von 2000 Rthlr. Banko fuͤr den Staats⸗Secretair Danckwardt bewilligt.
Der Staats⸗ und Oekonomie⸗Ausschuß hat die Summe von 2000 Rthlr. Banko zur Verfuͤgung des Koͤnigs gestellt, um da⸗ fuͤr Schriften der Maͤßigkeits⸗Gesellschaft vertheilen zu lassen.
Es heißt, daß dem Professor Grubbe das Departement der kirchlichen Angelegenheiten an die Stelle des Staatsraths Ihre, der jetzt das Ministerium des Auswaͤrtigen leitet, uͤbertragen wer⸗
den wird. Daͤnemark.
Kiel, 10. Sept. Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Kö⸗ nigin werden zum 25sten hier erwartet, um sich am 28sten wie⸗ der einzuschiffen. Zum Empfange macht dieses Mal auch die Stadt Kiel große Anstalten, zum Theil auf Rechnung der Stadt⸗ Kasse, deren Einkuͤnfte sehr beträchtlich sind. Der Herzog von Holstein⸗Gluͤcksburg nebst Gemahlin Koͤnigl. Hoheit sind am 20sten d. M. vom Schlosse Friedrichsberg hier wieder eingetrof⸗ fen, um die Allerhoͤchsten Gaͤste zu empfangen.
Der Enalische Ingenieur Buck, welchen die Eisenbahn⸗Com⸗ mittéen zu Kiel und Altona engagirt haben, ist in diesen Tagen hier gewesen. Derselbe wird von hier aus die prosektirte Bahn⸗ linie untersuchen, und demnaͤchst sein Gutachten uͤber die Ausfuͤh⸗ rung und die Kosten erstatten. Dem Vernehmen nach sind in ungefaͤhrer Schaͤtzung die Kosten einer Bahn von Kiel nach Al⸗ tona auf sechs Millionen Bankthaler (4 ½ Millionen Rthlr. Preuß. Courant) angeschlagen; es ist jedoch zu erwarten, daß bei naäͤherer Pruͤfung der Anschlag um ein Berraͤchtliches geringer ausfallen wird.
Die Holsteinschen Landstaͤnde sollen ihr Gutachten daruͤber abgeben, ob sie die Aufhebung des Zahlen⸗Lotto's und der Kopf⸗ Steuer gegen die Einfuͤhrung einer Branntwein⸗Steuer fuͤr rath⸗
sam halten.
Deutsche Bundesstaaten.
— — Dresden, 14. Sept. Die Abwesenheit unseres Kö⸗ nigs, der nur um Seine Koͤniglichen Verwandten in Bayern zu besuchen und Seine Gemahlin abzuholen, die hiesige Residenz verlassen hat, wird kurze Zeit dauern.
Die hier eingegangene Nachricht von Aufloͤsung der Chem⸗ nitzer Actien⸗Gesellschaft fuͤr Maschinenbauten hat hier eben so viel Aufsehen, als Muth fuͤr die Unternehmer eines ähnlichen Vereins zu Uebigau gemacht. Leider werden bei Liquidation je⸗ ner kaum 10 pCt. gewonnen werden.
Ungeachtet der Zeitungs⸗Nachrichten uͤber die Resultate der Reise des Kreis⸗Direktors von Falkenstein in Leipzig nach Muͤn⸗ chen, scheint der Bau der Saͤchsisch⸗Bayerischen Eisenbahn nicht so schnell ins Werk gesetzt zu werden, als man vermuthet und nach den von Leipzig ab nach Altenburg zu errichteten Abzeichen hoffen durfte.
Die kleine Schrift des Mitgliedes der zweiten Kammer der letzten Staͤnde⸗Versammlung, von Watzdorf, unter dem Titel: „Rechenschafts⸗Bericht an seine Kommittenten von den Verhand⸗ lungen waͤhrend der Saͤchsischen Staͤnde⸗Versammlung 1839— 1840“ findet viele Leser und wahre Theilnahme fuͤr den Autor wie fuͤr die Fortbildung jedes constitutionellen Systems. Es waͤre zu wuͤnschen, daß jedes Staͤnde⸗Mitglied, insofern es in die staän⸗ dischen Verhandlungen eingreift seinen Kommittenten gleiche Re⸗ chenschaft oͤffentlich ablegte.
— — Leipzig, 15. Sept. Dem von Göttingen uͤbersiedel⸗ ten Hofrath Albrecht ist kuͤrzlich eine bestimmte Professur an hiesiger Universität uͤbertragen und die fruͤher schon bewilligte Besoldung bestaͤtigt worden.
Die seit mehreren Tagen eingetretene Herbst⸗Witterung ist bei abwechselndem Regenwetter und Sonnenschein eben so frucht⸗ bar als angenehm, wenn schon die auswaͤrtigen Wirthe nicht immer dabei ihre Rechnung finden. Der Gesundheits⸗Zustand ist sehr befriedigend, indem vom 5. bis 11. September 28 ge⸗ storben und 30 geboren sind.
Die Functionen eines bestimmten Chirurgen fuͤr die staͤdti⸗ schen Kranken⸗Anstalten sind nach Dr. Kuhl's Tode dem Profes⸗ sor Dr. Walther, der sich fruͤher durch mehrjaͤhrige Reisen gebil⸗ det und seit laͤnger als 15 Jahren als tuͤchtiger Wundarzt be⸗ waͤhrt hat, von dem hiesigen Rathe uͤbertragen worden.
Die Kriegs⸗Nachrichten, die auch hier im Umlauf sind, ha⸗ ben den Stand der Staats⸗Papiere, besonders der Oesterreichischen, wie den Cours der Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn⸗Actien sehr nieder⸗ gedruͤckt. 8 fuͤr die Gesellschaft vom 6. b 15 gGr. betraͤgt, worunter 7305 Rchlr. durch den Transport von
205 Personen, und 2116 Rthlr. 15 gGr. durch den Guͤter⸗ Vom 1. Oktober an wird um 7 Uhr fruͤh und
Transpert. — 2 Uhr Nachmittags von hier und Dresden gefahren, und soll nur in Riesa 10 Minuten angehalten werden.
deutschen Armee⸗Corps ist von hier der Inspecteur der Preußi⸗ schen Besatzungen in den Bundes⸗Festungen, General⸗Masor von Halleben, abgereist. Auch der General von Borstell, welcher nach vollbrachter Mission nach Stockholm zur Anzeige der Thron⸗ Besteigung seinen fruͤheren Wohnort Koblenz noch einmal besucht hatte, ist zu gleichem Zwecke hier durchgekommen.
In der letzten Nacht passirten drei Couriere diese Stadt, von denen der eine sich nach Koͤnigswarth, der nach Wien
Letztere stehen zu 101 ¼ pCt., waͤhrend die Einnahme bis 12. September 9421 Rthlr.
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Mainz, 9. Sept. (A. Z.) Zu den Manoͤvern des Sübd⸗
vergoͤnnt, dieser schoͤnen Feier beizuwohnen.
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88 ö NI und der dritte nach Wiesbaden begab, wo Koͤnig Leopold jetzt verweilt. Alle drei Couriere kamen von Paris. Der eine der⸗ selben erlaubte sich eine Mystification, indem er erzaͤhlte, daß Louis Philipp erschossen sey. Diese frivole Erfindung verbreitete sich mit Blitzesschnelle in allen Kreisen, und hat große Bestuͤr⸗ zung erregt. Gluͤcklicherweise haben die am Abend angekomme⸗ nen Blaͤtter alle Besorgnisse zerstreut. Die kriegerischen Aus⸗ sichten haben bisher keinen Einfluß auf die Physiognomie unserer Bundes⸗Festung geuͤbt. die Aufstellung von Signal⸗Kanonen gewesen. Nach und nach verschwinden alle eigenthuͤmlichen Besorgnisse, und die von den Weinhaͤndlern ge⸗ flissentlich verbreiteten Bedenken uͤber den wahrscheinlichen Ausfall der diesjaͤhrigen Weinlese. Die Witterung ist waͤhrend der letzten sechs Wochen so guͤnstig gewesen, daß Auantitaͤt und Qualität alle Wuͤnsche befriedigen werden. Die Aerndte in den Cerealien und Obstsorten ist uͤberaus reich ausgefallen, und da die Getraide⸗ Preise sich dessenungeachtet auf einer gewissen Hoͤhe behaupten, so hat der Landmann Ursache, mit der Gegenwart zufrieden zu seyn. Der vorgeruͤckten Jahreszeit ungeachtet, hat der Verkehr auf dem Rheine und auf der Eisenbahn sich nicht vermindert. Auch in den Baͤdern ist die Frequenz noch groß.
— — Braunschweig, 13. Sept. Festlich war heute die Umgebung des Schillschen Grab, und Denkmals mit Hüamen⸗ Gewinden und den Bannern von Oesterreich, Preußen, Braun⸗ schweig und Tyrol geschmuͤckt. Denn es galt die feierliche Ein⸗ weihung des neben demselben erbauten Invalidenhauses und der mit den Bildnissen der Helden des Jahres 1809: des Erzherzogs Karl von Oesterreich, des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braun⸗ schweig⸗Oels, Andreas Hofer's, der ehernen Buͤste Ferdinand’s von Schill und den Namen und Wappen seiner getreuen Offi⸗ ziere gezierten kleinen Kapelle. Eine unendliche enge Men⸗ schen erfuͤllte scon vor dem Beginn des Festes den großen wuͤ⸗ sten Platz, in dessen Mitte, gleich einer Oase, der bluͤhende Gar⸗ ten mit seiner Stiftung sich den Blicken darstellte. Waͤhrend um 3 Uhr Nachmitrags zum erstenmale das Gelaͤute jener Glocke, welche in inniger Theilnahme Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Kurfuͤrstin von Hessen⸗Kassel dem Hause verehrt hatte, von der Kapelle herabtoͤnte, setzte sich der Zug in Bewegung. An der Spitze desselben war das Herzogliche Hautboisten⸗Corps, nach diesem der einzufuͤhrende Invalide, Oberjaͤger Gottfried Moͤring, in der Uniform der dem von Schillschen Husaren⸗Regiment aggregirt gewesenen reitenden Jaͤger⸗Schwadron. Den Vetera⸗ nen fuͤhrten die beiden seit dem Jahre 1809 in den Reihen der Braunschweigschen Truppen dienenden Sergeanten Becher und Siebrandt. Diesen folgten der mit der Einweihung der from⸗ men Anstalt beauftragte Geistliche, Herr Pastor Fink, nebst dem aus Potsdam zu der Feier hergekommenen fruͤheren Arzt im Schillschen Corps, Herrn Dr. Pusch, welcher schon vor Kolberg
den verwundeten Helden in treuer Anhaͤnglichkeit und unendlich etzhl
Liebe gepflegt und geheilt hatte und spaͤter, ihm folgend, bei dendorf in Fran oͤsische Gefangenschaft 1 g. ve. 2 sich an viele Offiziere der zahl von Civilpersonen. gekommen war, schwieg das Gelaͤute und begann die hiesige Lie⸗ dertafel, begleitet von dem G Gesang des Gedichtes Sr. Majestaͤt Bayern: „An die Deutschen am Jahrestage der Schlacht bei
Goͤthe in Wien, zu der Feierlichkeit eigens komponirt hatte. Hier⸗ auf sprach der oktor Pusch Worte voll des tiefsten Gefuͤhls.
odann erscholl das Lied Alexander's von Blomberg: „Schill“, u dieser Feierlichkeit besonders fuͤr Gesang und Militair⸗Musik omponirt von unserem beruͤhmten Landsmann Spohr in Kassel. Nach diesem Gesange weihte in einer Rede Herr Pastor Fink die fromme Stiftunz ein und nahm dem Invaliden das Gelöb⸗ niß der treuen und redlichen Erfuͤllung der Pflichten seines neuen Beruss ab. Wuͤrdig und angemessen beschloß die Feier Arndt's herrliches Lied: „Was ist des Deutschen Vaterland?“ welches unter Begleitung des ganzen Musik⸗Corps von den kunstgeuͤbten Mitgliedern der zahlreichen Liedertafel gesungen wurde, und ein von dem Herzoglichen Kammer⸗Musikus Herrn Stoͤppler kom⸗ ponirter Festmarsch. — Herrn von Vechelde, dem Stifter dieser vaterländischen Anstalt, war es, wegen eines Beinbruchs, nicht
Schweiz.
Aus der Schweiz, 9. Sept. (Schwaͤb. M.) Nach der Verfassung des Kantons Aargau vom 6. Mai 1831 und dem hiernach geltenden Grundsatze der Paritaͤt bestand der Große Rath aus 100 reformirten und 100 katholischen Mitgliedern. Auch in dem aus je 9 Mitgliedern bestehenden Kleinen Rathe und Ober⸗ sollten wenigstens 4 Reformirte und 4 Katholiken seyn.
on der Gesammt⸗Bevoͤlkerung von etwa 182,000 Einwohnern gehoͤren indeß nur beilaͤufig 80,000 der katholischen Konfession an, und es war also natuͤrlich, daß sich unter dem groͤßeren Theile der Prebefe gan eine Opposition gegen dieses unter dem Namen der Parität bestehende System der Ungleichheit erhob. Dennoch hat sich der Große Rath, der am 1. September die seither sus⸗ pendirten Verhandlungen üͤber die Verfassungs⸗Revision wieder aufnahm und am 5ten beendigte, fuͤr die Beibehaltung der Pa⸗ ritaͤt in der Eees Weise, freilich nur mit der Mehrheit von Einer Stimme (§l gegen 82) ausgesprochen. Es laͤßt sich nun wohl erwarten, daß bei der Abstimmung uͤber die Verfassung im Volke viele verwerfende Stimmen sich finden werden. Auch ha⸗ ben schon mehrere Mitglieder der Minderheit des Großen Raths foͤrmliche Verwahrung gegen die beschlossene Paritaͤt eingegeben. Dennoch vermuthet man, daß um der Erhaltung des Friedens willen der von der Mehrheit des Groß⸗Raths beibehaltene Grund⸗
satz auch von derjenigen des Volks sanctionirt werden wird.
Italien.
Rom, 5. Sept. (A. Z.) Auf Anrat — der Papst nun nicht, wie es fruͤher befeenchen, der 87 89 burtsfest der Madonna am Sten d. hierher kommen sondern in Castello so lange bleiben, bis die Luft sich durch einen erfrischen⸗ den Regen abgekuͤhlt hat. Man scheint einen Ruͤckfall des Fie⸗ bers zu befuͤrchten, welches hier dieses Jahr stark grassirt; bei dem vorgeruͤckten Alter des Papstes zollt man daher allgemein dieser Vorsichts⸗Maßregel Beifall.
Der als Adjutant bei Sr. Koͤnigl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen an die Stelle des verstorbenen Generals von Lepel ernannte Major von Moliere ist aus Berlin hier eingetroffen.
Neapel, 30. Aug. Diesen Vormittag wurde Arsenal in Gegenwart der Koͤnigl. Familie des stiger zahlreichen Zuschauer das zweite schoͤne Linienschiff von
Kanonen vom Stapel gelassen, und mit dem Namen „Maria Therese“ getauft. Bei dem neulichen Einschiffen des in Palermo
im hiesigen Hofes und
“
EW W.“ ationirt gewesenen Garde⸗Regimente fiel die
Das einzige, was veranlaßt worden, ist
den Wein⸗Produzenten
an⸗ ’ Ihnen schlosse 8 hiesigen Garnison und eine große An⸗ Nachdem der Zug in dem Garten an⸗ 3
Herzoglichen Hautboisten⸗Corps, den des Koͤnigs Ludwig von
ggs⸗, welches der Enkel des unsterblichen Goͤthe, Walter von e be
8 8
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Re in circa 40,000 Priaster enthaltend ins Meer, und veTe- nicht rgr werden. 2 — Dem Courrier de Lyon wird von einem 0
schen Korrespondenten geschrieben, daß die Fuͤrsten S8½ 2
einsame Vortehrungen fuͤr die Sicherheit und die Vertheidi⸗ ung der Halbinsel im Falle eines Krieges treffen. Mehrere orts laͤnge der Toskanischen Kuͤste sollen in Vertheidigungs⸗ Zustand gesetzt werden und dasselbe ist in Bezug auf Ankona be⸗ schlossen worden. Von Livorno sind am 1. September 12 schwere Geschuͤtze, 6 Haubitzen und 8 Moͤrser nach dem Fort von Porto ee. P In 8 Meicten Staaten soll der Po⸗ izei anbefohlen worden seyn, auf alle Franzoͤsische Reis aenné zoͤsische Reisenden ein
Spanien. 1— .“ Madrid, 5. Sept. Die Ruhe der Hauptstadt ist nie
gestoͤrt worden. Das Vertrauen kehrt zuruͤck, L. nche in den Straßen ist sogar staͤrker, als gewoͤhnlich. Die provisori⸗ sche Regierung faͤhrt fort, ihre Widerstandsmittel zu organisiren. Ein Bataillon der National⸗Garde und ein Bataillon Linien⸗ Truppen sind bestaͤndig unter den Waffen. an erwartet heute Abend eine betraͤchtliche Verstaͤrkung, naͤmlich einen Theil der Di⸗ vision des Generals Hoyos. Die provisorische Regierung hat mit dem Banquier Lafont ein Uebereinkommen geschlossen, wo⸗ nach derselbe, gegen Ueberlassung des Thorzolles, sich verpflichtet taͤglich 3000 Piaster 29 zahlen. Die Nachrichten aus Guadala⸗ jara lauten nicht guͤn 2. fuͤr die provisorische Regierung, indem der dortige politische Chef, welcher zu den Moderados gehoͤrt bis jetzt sich den Befehlen derselben widersetzt und sich in das Forr jarüchsetegen hat. Man arbeitet hier an der Errichtung von Barrikaden, um den Marsch der Garde⸗Truppen aufzuhal⸗ e die Entscheidung Espartero's ist noch immer nichts e —
Barcelona, 4. Sept. Bei einem glaͤnzenden Diner, we ches die Stadt dem General Espartero gab, wurden sehr bbebar⸗ Toasts ausgebracht und mit dem groͤßten Enthusiasmus aufge⸗ nommen. Der Herzog von Vitoria brachte den Toast aus: „Moͤge stets das vollkommenste Einverstaͤndniß herrschen zwischen den verbuͤndeten Maͤchten Spanien, Portugal, England und Frankreich!“ Der Regidor Degollado: „Der innigen und un⸗ aufloͤslichen Vereinigung des Volkes und der Armee!“ Der „Syndikus Raull: „Der National⸗Unabhaͤngigkeit! Mehr als jemals ist die National⸗Unabhängigkeit die erste, nothwendige, unerlaͤßliche Bedingung fuͤr die kuͤnftige Groͤße der Spanier!“
Aegypten.
Dem Courrier deLyon wird aus Malta vom 1. Septem⸗ ber gemeldet, daß daselbst das Geruͤcht verbreitet sey, der Com⸗ modore Napier habe Beirut bereits beschossen. In Malta war die Tunesische Korvette „Cervo“ mit einem außerordentlichen Ge⸗
sandten des Bei's an den Sultan angekommen.
Ein Supplement des Portafoglio Maltese vom 1. Sep⸗ tember enthaͤlt Nachstehendes: „Die Konsuln in Alexandrien ha⸗ ben noch nicht den Befehl erhalten, abzureisen, indeß hat Meh⸗ med Ali ihnen bereits andeuten lassen, daß, da sie jetzt kein Ge⸗ schaͤft mehr in Aegypten haͤtten, sie sich gaͤnzlich passiv verhalten
„aber auf eine mehr foͤrmliche Weise, wurde auch an Rifaat Beigemacht, und es heißt, er sey im Begriff, nach Konstantinopel zuruͤückzukehren. Die Öfftziere des Englisch⸗Oesterreichischen Geschwaders kommen täglich nach Alexandrien, ohne irgend belaͤstigt zu werden. Die Englischen Schiffe hielten am 25. August mehrere kleine, mit Fruͤchten und
Reis beladene Kuͤsten⸗Fahrzeuge an, bemaͤchtigten sich der Ladung,
die sie bezahlten und ließen die Fahrzeuge wieder frei. Als der Pascha erfuhr, daß die Englaͤnder einige seiner Transport⸗Schiffe an der Syrischen Kuͤste weggenommen haben, sagte er, man irre sich sehr, wenn man glaube, ihm die Verbindung mit Syrien ab⸗
schneiden zu koͤnnen, denn er habe fuͤr diesen Fall 10,000 Ka⸗ meele in
ereitschaft. Es war das (wenig glaubliche) Geruͤcht verbreitet, auf der Insel Cypern solle ein Armee⸗Corps von 20,000 Oesterreichern, 30,000 Tñrken und 6000 Englaͤndern gelandet wer⸗ den. Jedenfalls wird dies nicht hinreichend seyn, um gegen die unermeßlichen Huͤlfsmittel des Pascha's auch ohne die im Noth⸗ falle zu bewaffnenden 50,000 Drusen zu kämpfen. Die Naplu⸗ sen sind bereits von ihren Bergen herabgekommen und haben sich bei Seida gelagert.“ 8 1 Meri 8
Mexiko, 16. Juli. Die Hauptstadt ist der Schauplatz einer insurrectionellen Bewegung gewesen. Urrea, der bekannte vormalige Foͤderalisten⸗Chef, entwischte aus dem Gefängnisse, stellte sich an die Spitze der Foͤderalisten und griff gestern, unterstuͤtzt von dem Ex⸗Vice⸗Praͤsidenten, Gomez Padraza und von Gomez Farillas, die Hauptstadt an. Nach einem lebhaften Widerstande, wobei angeblich 300 Menschen umkamen, nahm er Besitz von dem Pa⸗ laste und anderen oͤffentlichen Gebaͤuden, dem Seminar und der Kathedrale. Der Praͤsident Bustamente fiel in die Haͤnde der Insurgenten, wurde aber spaͤter wieder befreit, vereinigte sich mit der Centralistischen Regierungs⸗Partei und belagerte jetzt mit 3000 Mann und 4 Stuͤck Geschuͤtze die Foͤderalisten in dem von ihnen besetzten Stadtviertel, die, wie man glaubt, sich wohl bald werden ergeben muͤssen. Vermuthlich wird eine Hauptschlacht daruͤber entscheiden, wer Herr der Hauptstadt bleiben soll. Die
zderalisten, die sich in der Citadelle verschanzt haben, sollen im
esitz eines betraͤchtlichen Artillerie-Parks seyn. Es kommen von allen Seiten Truppen heran, die von der Regierung zu ihrem Schutze herbeigerufen sind; auch haben die Generale Felisoda, Valencia und Menou sich dem Praͤsidenten angeschlossen.
1Se⸗ ist folgende Proclamation des Praͤsidenten Bustamente erschienen:
„Mithürger! Der unbedeutende Aufstand eines geriugen Theils der Bevölkerung und der Garuison der Hauptstadt, das Vergessen der Ehre und Pflicht haben den Abfall einiger Soldaten zur Folge gehabt; aber diese Verrätherei ist durch das tapfere Benehmen der Anführer, Offiziere und Soldaten, die dem Beispiele des tapferen Ober⸗Befehls⸗ habers und der Haupt⸗Abtheilung der Armee kühn folgten, völlig aus⸗ geglichen worden. Der Regierung sind die schändlichen Pläne der Wr⸗ räther nicht unbekannt, und sie sah vorher, daß den abscheulichen Erklä⸗ rungen derselben Mord und Raub folgen würden; aber dennoch hat sie die Milde der Strenge vorgezogen. Diese Politik bewirkte, daß die Ruhe der Nation auf einige Stunden gestört wurde, aber jetzt, wo ich meine Freiheit wieder erlangt habe, glauben die Insurgenten, nachdem sie eingesehen, welches Unbeil sie durch ihr unsinniges Unternehmen über ihr Vaterland gebracht haben, daß Versöhnung das einzige Mit⸗ tel sey, wodurch sie Verzeihung erlangen können. Die Regierung be⸗ trachtet die Insurgenten als verirrte Kinder der großen Mexikanischen Familie; aber sie ist nichtsdestoweniger entschlossen, nicht u vergessen, wie sehr ihre vaäͤterliche Gesinnung gemißbraucht worden ist, und was
die Gerechtigkeit der Majorität der Nation gegenuüͤber von ihr verlangt. In wenigen Stunden wird die öffentliche Ruhe wiederhergestellt seyn,
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die Gesetze werden schnell wieder in Kraft treten, und die Regierun wird ihr Ansehen zu behaupten wissen. verea, 16. Juli 1890. ¹ Anastasio Bustamente.“
Matamoras, 1. Aug. Auf die Nachricht von dem Par⸗ teikampf, der in der Hauptstadt ausgebrochen ist, hat Santana sogleich Veracruz verlassen und sich auf der Diligence nach Mexiko begeben. In uebla erhielt er jedoch die Nachricht, daß die Re⸗ gierung seines Beistandes nicht zu beduͤrfen glaube und allein mit den Insurgenten fertig zu werden denke. Diese duͤrfte dann die ganze Strenge des Gesetzes treffen; der Kampf wird also woh ein verzweifelter seyn.
Hier steht nur eine geringe Streitmacht unter dem Befehl von Empuedo, und die Stadt befindet sich in wehrlosem Zustande. Die Generale Wall, Condea und Canalizo sind von hier nach der Hauptstadt geeilt. Auch Arista, der hier erwartet wurde, soll von Tampico dorthin abgereist seyn. Man hofft jetzt hier, daß die Texianer die Stadt Matamoras nicht erst angreifen wuͤrden, da sie wohl unter den jetzigen Bedraͤngnissen Mexiko's eine baldige Anerkennun ihrer Unabhaͤngigkeit erwarten duͤrften und es daher rathsamer fuͤr sie ist, jetzt vorsichtig zu Werke zu gehen. Neu⸗Merxiko soll sich uͤbrigens, mit dem General⸗Kommandanten Amijo an der Spitze, fuͤr Texas erklaͤrt haben.
China.
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Macao, 20. Mai. Bis jetzt beschraͤnken sich die Verthei⸗ digungs⸗Anstalten der Chinesen auf das Einuͤben von etwa 4000 Rekruten in der Naͤhe von Canton und auf den Ankauf des Britischen Ostindienfahrers „Cambridge“ von 800 Tonnen, dessen Besitz aber fast keinen Werth fuͤr sie haben kann, da das Kupfer von dem Schiffsboden gestohlen worden ist; mehrere neue Kriegs⸗ dschunken von 25 Tonnen sind gebaut worden, werden aber wohl eben so wenig gefaͤhrlich seyn wie die alten. Die Amerikanischen Kaufleute in Canton hatten am 25. April ein Schreiben an den Commissair Lin gerichtet, in welchem sie ihn um Erlaubniß bitten, ihre Schiffe direkt nach Canton kom⸗ men lassen zu duͤrfen, statt daß sie bisher in Whampoa loͤschen mußten, und zwar aus dem Grunde, weil die erwartete Englische Expedition, die eine Blokade unzweifelhaft zur Folge haben werde, zu fruͤh eintreffen duͤrfte, als daß die Amerikaner ihre Geschaͤfte zum Abschlusse bringen koͤnnten, wenn die Loͤschung ihrer Schiffe in Whampoa Verzug erlitte. Lin hat auf dieses Gesuch gleich am folgenden Tage eine abschlaͤgige Antwort ertheilt und ganz ungewoͤhnlicherweise die Petition selbst zuruͤckgegeben, wahrschein⸗ lich um anzudeuten, daß ein Dokument, in welchem auch nur die Vermuthung von Gewalt⸗Maßregeln gegen China enthalten ist, gar nicht in den Archiven des himmlischen Reichs existiren duͤrfe. Fuͤr wie laͤcherlich er eine solche Vermuthung haͤlt, spricht er denn auch in seiner Antwort selbst ganz unverholen aus. Daß die Englaͤnder durch eine Blokade die Amerikanischen Schiffe an dem Handel mit China verhindern sollten, erklaͤrt er fuͤr eine freche Luͤge und fuͤr ein ganz absonderliches Verfahren. „Bedenket nur“, sagt er, „daß diese Haͤfen und Buchten das Eigenthum der himmlischen Dynastie sind. Wie kann England Euch bloki- ren? Ihr Amerikaner! Amerika ist ja keine an England tribut⸗ pflichtige Nation! Wie koͤnnt Ihr so naͤrrisch seyn, zu glauben wir wuͤrden es zugeben, daß die Englaͤnder Euch geboͤten, an 1. Juni oder um diese Zeit die Einfahrt in unsere Häfen ode den Handel mit uns aufzugeben? Geruͤchte der Art koͤnnen of⸗ fenbar nur von Mißvergnuͤgten ausgehen.“
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Posen, 14. Sept. Bei Gelegenheit der Feter der ldi/ gung, die hier besonders glaͤnzend stattfand, ist von den Stadt⸗ Verordneten beschlossen worden, zum bleibenden Andenken an die⸗ sen wichtigen Tag eine höoͤhere Realschule zu errichten, und wur⸗ den die dazu noͤthigen Fonds auch bestimmt.
Verzeichniß der Vorlesungen, welche im Winter 1840 und 1841 vom 26. Oktober an auf der hiesigen Koͤniglichen Thierarzneischule G gehalten werden.
1) Herr Geheime Medizinalrath und Direktor Dr. Albers wird Montags, Mittwochs und Freitags von 11 bis 12 Uhr über gericht⸗ liche Thierheilkunde und Veterinair⸗Polizei lesen und damit eine prak⸗ H. zur Anfertigung von Gutachten und Fund⸗Scheinen
en. 2) Herr Professor und Privat⸗Docent an der hiesigen Universität, Dr. med. Reckleben, 2. Hüter, be8 und Ce ühsen von 28 1 . die d8, Hg ge. z9 Montags, Dienstags,
ennerstags und Freitags von 1 bis 2 Uhr über K Diätetik des Pferdes Vorträge halten. 8 8 3) Herr Professor Dr. med. Gurlt wird über die Anatomie der S ltäglich von 12 bis 1 Uhr über pathologische Anatomie
ienstags, Mittwochs und Sonnabends von 2 bis 3 Uhr Vorlesungen halten. Derselbe leitet die praktischen Uebungen in der Zootomie, welche täglich des Vormittags und mit Ausnahme des Mittwochs und Sonn⸗ abends auch des Nachmittags stattfinden. Unter seiner Leitung ge⸗ schehen die Sectionen der gefallenen Thiere, bei welchen derjenige Leh⸗ rer anwesend seyn wird, in dessen Krankenstall das Thier gefallen ist.
4) Herr J5 Dr. med. Hertwig wird die praktischen Uebun⸗ gen im Kran enstalle täglich von 8 bis 10 Uhr Vormittags und von 3 bis à Uhr -.S.ree leiten; ferner täglich von 11 bis 12 Uhr Vorlesungen und Repetit onen über den ersten Theil der Chirurgie hal⸗ ten, auch wird er die in den Krankenställen vorkommenden chirurgischen Operationen verrichten und unter seiner Leitung verrichten lassen. 5) Herr Apotheker und Lehrer Dr. philos. Erdmann wird Dien⸗ stags und Freitags von 8 bis 9 Uhr Morgens und Mittwochs von 5 bis 7 Uhr Abends über die Grundlehren der Phvsik und Chemie Vorträge und Repetitionen halten; Dienstags, Freitags und Sonn⸗ abends von 4 bis 6 Uhr über Chemie und Pharmacie lesen und den praktischen Unterricht in der Apotheke der Schule täglich ertheilen. 6) Herr Dr. philos. Störig, Professor extraordinarius an der hiesigen Universität, wird über Geschichte und Encypklopädie der Thier⸗ Heilkunde Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von 3 bis 4 Uhr, * e. e Ferttass von 3 bis 4 Uhr über Ex⸗ erieur, ung und Diätetik der Hausthiere, mit Ausnahme des Pferdes und Schafes, Vorträge da, g 8 2 „2 Herr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor Dr. philos. Spinola wird, mit Zuziehung von Eleven der Schule, erkrankte Hausthiere, mit Aus⸗ nahme der Pferde und Hunde, sowohl in hiesiger Residenz, als im Tel⸗ towschen, Niederbarnimschen und Osthavelländischen Kreise, in den Ställen ihrer Besitzer auf Verlangen thierärztlich behandeln. Ferner wird derselbe täglich Morgens von 7 bis 8 Uör über den ersten Theil der speziellen Pathologie und Therapie Vorlesungen halten.
8) Herr Professor Bürde hält dreimal wöchentlich, in noch zu be⸗ Stunden, Vorträge über die der Theile des ferdes und der damit verwandten Gegenstände.
9), Herr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor Dr. philos. Wagenfel⸗
wird täglich von 9 bis 10 Uhr praktischen Unterricht über die zur 2 stalt gebrachten kranken Hunde und kleineren Hausthiere 2— . außerdem dem Herrn Professor Hertwig bei Behandlung der Pferde assistiren.
ird viermal ws⸗ 10) Herr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor Fuchs w. TPbeil der chentlich In noch zu bestimmenden Stunden 88 den ersten Tb. 88