1840 / 266 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zet: 1)9 daß man rund um Paris 18 Bastillen errichten

8eenn. 7 8.— die Forts wirklich erbauen, die Mauer aber, nur der Form halber, anlegen wolle, indem man die Ausfuͤhrung der ersteren den Militair⸗Ingenieuren, die der letzteren aber nur den Civil⸗Ingenteuren anvertraut habe; 3) daß man ganz andere Arbeiten aàn der Graͤnze vorzunehmen habe, wenn man die Ver⸗ traͤge vom Jahre 1815 zerreißen wolle. Wir erwiedern darauf: ¹) daß die vorgeschobenen Forts vermöge ihrer Lage die Stadt in keinem Falle bedrohen koͤnnen und nur gegen den Feind ge⸗ richtet sind. Man kann sich durch Anschauung des Planes da⸗ von uͤberzeugen; 2) daß es nicht wahr ist, daß die Militair⸗In⸗ genieure allein an den Forts⸗ und die Civil⸗Ingenieure allein an der Mauer arbeiten sollen. Alle Arbeiten wer⸗ den gemeinschaftlich von den Ministerien des Krieges und der pöͤffentlichen Bauten ausgefuͤhrt werden; 3) daß Frankreich keinen der Vertraͤge zerreißen will, die es anerkannt hat, und keiner⸗ weges eine Umwälzung in Europa beabsichtigt. Das Resul⸗ tat, welches die Regierung erlangen will, läßt sich in 3 Worten ausdruͤcken: Paris uneinnehmbar machen. Nan verwirk⸗ liche dieses Resultat; man bringe es dahin, daß diese drei Worte in ganz Europa wiederhallen und man wird die Lage Frankreichs und mit ihr die Politik der Welt gruͤndlich und auf immer ver⸗ ändert haben.“

Man sagt, die Befestigungswerke von Paris, werden von der Seine bis zur Marne 70 Bastionen zählen. Jede Bastion wird mit Schießscharten versehen seyn, und fuͤr 45 Feuerschluͤnde und 500. Mann eingerschtet werden, 8 daß die Totalitaͤt des Geschuͤtzes dieser Befestigungen 3150 Kanonen und die Garnisonen 35,000 Mann beträgt.

Der Entwurf zu dem Grabmal des Kaisers in dem Dome der Invaliden ist seit einigen Tagen beendet. Am Dienstag ist derselbe von den Ministern besichtigt worden. Morgen wird der Koͤnig diesen zweiten Entwurf des Herrn Marochetti besichtigen, der weit passender ausgefuͤhrt seyn soll, als der erste. Man glaubt, dieses Modell, das 20 Fuß weniger mißt, werde definitiv ange⸗

ommen werden. Das Grab wird ganz aus Bronze bestehen und mit der Reiterstatue des Kaisers geschmuͤckt werden.

Der Temps meldet, daß der Graf Nesselrode ein Circular an alle diplomatischen Agenten Rußlands erlassen habe, welches ihnen verbiete, den Paß des Herrn von Crouy Chanel zu visi⸗ ren, falls derselbe sich nach Rußland begeben wolle.

Man erzählt, daß einer der Advokaten der Madame Lafarge heute mit Courier⸗Pferden von Tulle eingetroffen sey, um den be⸗ rühmten Themiker Raspail zu holen, der entweder seine Meinung uͤber den Bericht der Pariser Chemiker abgeben, oder falls es der Gerichtshof erlaube, eine neue chemische Analyse vornehmen solle. Herr Raspail wäre, fuͤgt man hinzu, sogleich nach Tulle ab⸗ gereist.

Prozeß der Madame Lafarge. Sitzung vom 15. Sep⸗ tember. Der so unerwartete Bericht der Pariser Chemiker, der diesen an Zwischenfällen so reichen Prozesse wieder eine neue Wendung zu geben scheint, hatte heute, wo möglich, den Andrang des Publikums noch vermehrt. Vor Eröffnung der Sitzung unterhielt man sich allge⸗ mein und ausschließlich über jenen Bericht, und erwartet mit noch grö⸗ ßerer Ungeduld als früher das Erscheinen der Angeklagten. Es ver⸗ breitete sich indessen das Gerücht, daß sie krank ser, und nicht werde er⸗ scheinen können. Auch hieß es, daß die Pariser Chemiker aus der gan⸗ ten Masse der Stoffe, mit denen sie dperirt hätten, nur einen 100stel Gran Arsenik, also ein unwägbares Kügelchen hätten exrtrahlren kön⸗ uen. Wenn man dieses Resultat mit den Behauptungen eines Artikels des Herrn Raispail über den Mars'schen Apparat vergleicht *), so frägt man sich, ob durch ein solches Resultat die Meinung der früheren Chemi⸗ fer wirklich eine wesentliche Veränderung erleide. Auf allen Punkten des Saales ward dieser Gegenstand erörtert, und auf die Entmuthi⸗ gung, welche durch die Erklärung der Pariser Chemiker hervorgebracht worden war, folgte wieder eine der Angeklagten durchaus günstige Stimmung. Um 9 ½ Uhr ward die Sitzung eröffnet, und der Prn⸗ sident befahl, die Angeklagte einzuführen. Statt ihrer trat aber ihr Arzt, Herr Veutejoux, vor und sagte: „Madame Lafarge hefinden sich seit gestern so krank und ihr Zustand ist so kritisch, daß sie sich un⸗ möglich heute hierher begeben fann. (Allgemeine Bewegung.) Der General⸗Advokat: „Wir setzen das vollste Vertrauen in die Erklä⸗ rung des Herrn Ventejeux. Indeß erheischt es die Ordnung, daß noch andere Aerzte sich von dem Zustande der Angeklagten Ubereugen“ Der Präsident ließ noch drei andere Aerzte herbeiholen, die vereidigt wurden und sich sodann zu der Angeklagten begaben. ieselben kehr⸗ ten bereits nach 8 Minuten zurück und erklärten, daß der Zustand der Kranken in der That so bedenklich sev, daß sie nicht erscheinen könne. Die Sitzung ward demnach aufgehoben.

Tulle, 19. Sept. Madame Lafarge ist auch heute früh noch sehr leidend. Die drei von Gerichtswegen ernannten Aerzte begeben sich in diesem Augenblicke zu ihr. Man glaubt, daß sie duc⸗h heute noch nicht wird erscheinen könmen. Man spricht von Verschiebung des Prozesses auf eine andere Session; aber es ist nicht wahrscheinlich, daß das öf⸗ fentliche Ministerium jetzt in diesen Aufschub willigen wird. Anderer⸗ seits spricht man von der nahe bevorstehenden Ankunft des Herrn Raspail, der im Auftrage der Vertbeidigung den Bericht des Herrn Orflla köontrolliren soll. (Siehe oben.)

Boͤrse vom 18. Sept. Die Nachricht aus Alexandrien, daß sich der Vice⸗Koͤnig mit dem lebenslaͤnglichen Besitz von Syrien begnuͤgen wolle, wirkten heute zu Anfang der Boörse sehr guͤnstig auf die Course. Die 5 proc. ente, welche gestern zu 106. 25. geschlossen hatte, stieß bis auf 107. 95., ging aber dann wieder bis auf 107. 20. zurüͤck. Die 3 proe. stieg von 74. 25. bis auf 76. 10. und schloß zu 75. 15. Es war allgemein das Geruͤcht verbreitet, daß die Belgische Regierung mit dem Hause Rothschild eine Anleihe von 20 Mill. Fr. 5proc. zum Course Course von 93 pCt. abgeschlossen habe.

Großbritanien und Irlandt.

London, 17. Sept. Es wird wieder davon gesprochen, daß der Lord⸗Kanzler von Irland, Lord Plunket, entschlossen sey, seinen Posten aufzugeben. Als seinen Nachfolger bezeichnet man den Genexral⸗Fiskal Moore, der seinerseits durch Dr. Stock ersetzt werden wuͤrde.

Die Ratificationen der Convention vom 15. Juli zwischen den fuͤnf Maͤchten sind vorgestern im auswärtigen Amte ausge⸗ wechselt worden,

Die Aussicht auf eine Coalition der Parteien wird in der Times zunachst an die kuͤrzlich von dem setzigen Ministerium vorgenommene Ernennung des )r. Schuttleworth zum Bischof von Chichester geknuͤpft, der angeblich schon vor zehn Jahren von Peel und Wellington fuͤr ein Bisthum autersehen gewesen und seitdem keinesweges zu den Whigs uͤbergegangen seyn soll. Die Morning Chronicle behauptet aber, der genannte Geistliche verdanke seine Befoörderung zumeist der —ö Lord Hol⸗ land’s, bei welchem er vormals Hofmeister gewesen sey, und der

*) Wir haben in Nr. 262 der Staats⸗Zeitung jenes Er. zbnuͤng gethan, und mitgetheilt, daß darin gesagt werde: Der Ap⸗ 85 1 h dem Maße empfindlich, daß, wenn er das Vorhandensevn don Arsenik andente, dies nicht immer fur einen Bewels von Vergif⸗

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Globe antwortete auf die Bemerkung des Toryblattes: „Wenn Peel und Wellington im Jahre 1830 daran dachten, dem Dr. chuttleworth ein Bisthum zu verleihen, so koͤnnen wir nur wuͤnschen, daß sie bei einigen Besetzungen von Bisthuͤmern, die sie wirklich vornahmen, so gluͤcklich in ihrer Wahl gewesen seyn moͤchten, wie bei dieser Anstellung, die sie bloß in der Absicht hatten. Die „Times“ und uͤberhaupt diejenigen, welche, wenn nicht fuͤr die Ehrlichsten, doch fuͤr die Verstaͤndigsten der Tory⸗ Partei gelten, sehen in der unpraktikablen Agitation aus⸗ gepeitschter Regierungs⸗Grundsaͤtze, die ein betraͤchtlicher und an⸗ Theil ihrer Anhaͤnger mit hartnaͤckigem Eigensinn jeder Regierung als die Bedingung ihrer Unterstuͤhzung aufdringen will, die Schranke, welche die gemäaͤßigten und allein praktischen Staatsmaͤnner auf den Tory⸗Baͤnken und die Hoffnung auf Wiedererlangung ministerieller Aemter und politischer Macht aus⸗ einander hält. Ihre einzige Chance, das sehen die verstaͤndigeren Tories ein, beruht auf ihrer offenen und erklaͤrten Trennung von den Ultra's ihrer Partei, deren zunehmende Versessenheit, ihre

ausschließlichen Doktrinen ihren Fuͤhrern aufzunoͤthigen, Sir R.

Peel und den Herzog von Wellington in der letzten Sessien veranlaßte, bei einigen Gelegenheiten geradezu gegen sie zu stim⸗ men. Das „verhangnißvolle Schisma“ in der konservativen Par⸗ tei, das der „Standard“ einmal ankuͤndigte, ist seitdem nur allzu deutlich hervorgetreten in den unaufhoͤrlichen Vorwuͤrfen, Remon⸗ strationen und Beschuldigungen der Ulera⸗Tories gegen Sir R.

cel und die, welche ihn unterstuͤtzen. Diese Symptome der

wietracht konnten einem so scharfsichtigen Beobachter, wie die „Times“, unmoͤglich entgehen. Dieselbe will jetzt aus der Noth eine Tugend machen, den verdrießlichen Umständen so viel Gu⸗ tes abgewinnen, als sich ihnen abgewinnen laͤßt, und uͤberzeugt, daß die Vertreibung des Whig⸗Ministeriums die „Times“ 2v. sie die letzten fuͤnf Jahre fast tagtaͤglich als binnen drei

ochen unfehlbar bevorstehend angekuͤndigt nachgerade sine die vertagt werden muß, raͤth man jetzt zu einer Cvoalikion, als dem Hoͤchsten, was zur Zeit sich hoffen läßt. Die „Times“ spricht von dem Herzog von Beaufort, der sich an die Spitze einer so⸗ genannten „Partei der Koͤnigin“ stellen werde, sie hebt hervor, daß Lord J. Russell dem Torystischen Herzog von Buccleugh einen Besuch in Schottland abgestattet habe und dergleichen mehr; aher wie die Nachschrift eines Damenbriefs, so enthaͤlt folgende Schlußstelle der „Times“ das eigentliche Mark dieses merk⸗ wuͤrdigen Coalitionsprojekts: „„Koͤnnen wir, so schreibt das Toryblatt, der offenbaren Tendenz aller ministeriellen Be⸗ wegungen in den letzten sechs oder acht Wochen unser Auge verschließen? Wir sagen nicht ja es fällt uns nicht im Traume ein, daß ein Coalitions⸗Vertrag wirklich abge⸗

schlossen worden; aber die vorgegangene Aenderung im Benehmen

der Whigs ist handgreiflich. Wir wundern uns nicht daruͤber. Den Ministern steht in der That kein anderer Weg mehr offen, wenn sie der politischen Vernichtung entgehen wollen. Das ist een nur moͤglich, wenn sie in die Fußstapfen Lord Stanley'’s,

ir Francis Burdett’'s und so vieler Anderer, zwar minder aus⸗ ezeichneten, aber gleich redlichen Maͤnner treten. Dies zu ver⸗ uchen, steht noch in ihrer Gewalt. Und so viel mindestens kön⸗ nen wir den Ministern versprechen: wenn sie sich der konservati⸗ ven Partei dnschtleen, so werden sie finden, daß fuͤr solche Mäͤn⸗ ner, wie Wellington, Peel und Stanley, der bloße Besitz oder Nichtbesitz von Amt und Salar kein Hinderniß einer wesentlichen Einigung seyn wird, so lange sie nur in den hoͤheren Ruͤcksichten der Prinzipien und der Politik mit der Verwaltung zufrieden seyn koͤnnen.“ eeheeeeeensglh

Der bekannte Klubhaus⸗ und Spielbank⸗Inhaber Crockford, der in sühem thaͤtigen Leben so viele „Huͤhnchen gerupft hat“, wie der Englische Kunstausdruck lautet, steht jetzt im Begriff, sich mit 25,000 Pfd. St. jährlicher Revenuen in eino) tium cum dignitate zu⸗ ruͤckzuziehen. Der Satigxist bemerkt hieruͤber: „Herr Crockford besitzt nicht den Ehrgeiz Gulley's, sonst koͤnnte er, gleich diesem weiland beruͤhmten Boxer, der sich seinen Wohlstand auf dem gruͤnen Rasen, wie jener auf dem gruͤnen Tisch, erworben, leicht einen Sitz im Parlament erlangen. Crockford wüͤnscht bloß auf seinen Lorbeern in Frieden auszuruhen. Auch ist er reich genug, um in seinen alten Tagen Buße zu thun und Kirchen zu bauen. Dabei ist er freilich so unverschämt, zu behaupten, gespielt sey gespielt, und sein Reichthuͤm sey gerade so ehrenhaft gewonnen, wie der jener zu Rittern und Baronen creirten Fonds⸗Spekulan⸗ ten, deren adelnde Großthaten allerdings in keinem Tournier⸗ oder Heldenbuch, sondern bloß in den Courszerteln der Boͤrse ver⸗ zeichnet stehen.“

Der erste Secretair der Russischen Gesandtschaft, Herr von Berg, ist mit wichtigen Depeschen fuͤr seine Regierung nach St. Petersburg abgegangen.

Das Leenschiß „Donegal“, welches die Flagge des von der Lissaboner Staton abberufenen Admirals Ommaney tragt, ist auf der Hoͤhe von Portsmouth signalisirt worden; seine Mann⸗ schaft soll auf die „Britannia“ uͤbergehen.

Am Fonds⸗Markte war es gestern und heute wieder etwas

lebhafter, und die Consols gingen etwas in die Höͤhe. Einige wollen dies nur fuͤr ein momentanes Ergebniß der Boͤrsen⸗Spe⸗ culation halten, Andere glauben, daß es aus groͤßerem Vertrauen in die Erhaltung des Friedens herruͤhre. Die Französische —— war heute ausgeblieben, es hieß aber, daß man durch die Tau⸗ benpost guͤnstige Nachrichten aus Paris uͤber die orientalische Frage habe. Die Liverpool Times meldet, daß die Mauern der Stadt mit Affichen, weiche eine Aufforderung zum Marinedienst enthal⸗ ten, heklebt seyen. Die Matrosen werden eingeladen, sich fuͤr den Dienst auf den Kriegsschiffen „Britannta““, „Howe“, „Kal⸗ kutta“ und „Southampton“ anwerben u lassen. Aehnliche Maßregeln sollen auch in anderen Haͤfen attfinden. Die Be⸗ mannungen 8 Kriegsschiffe „Vanguard“ und „Rodney“ sind bereits vollzäͤhlig.

* Eeun soll die Rede von der Ersetzung einer großen Anzahl Stabs⸗Offiziere durch andere Individuen seyn, welche fuͤr den aktiven Dienst tauglicher waͤren.

Auf die Bemerkung eines Korrespondenten der Morning Chronicle aus Paris, man sehe in England die Aufregung in Frankreich und die Ruͤstungen, die man dort treffe, zu leicht und sanguinisch an, antwortet das genannte ministerielle Blatt, daß es noch immer an die Wahrscheinlichkeit des Friedens glaube, 89 daß es eine große Wichtigkeit darauf lege, welche Art der

Usgleichung man versuchen moͤge. Die Absichten der vier Maͤchte laͤgen offen und klar vor. Sie haͤtren durchaus nicht noͤthig, Frankreich zu beeintraͤchtigen oder zu beleidigen; es liege ihnen nur daran, Mehmed All aus einem bloß militatrischen und exobernden Fuͤrsten zu einem ruhigen und friedfertigen zu machen. Er loönne das Anerbieten der vier Maͤchte nicht ausschlagen, ohne umfassende Eroberungs⸗Plane zu verrathen. Diese muͤßten verei⸗ telt werden, selbst mit Gefahr eines Krieges, weil sie im Falle der Entwickelung und des Gelingens in hoͤchstens ein oder zwei

tung gehalten werden könne. Auf diesen Punkt scheint der obige Be⸗ richt hinzuzielen. .

Jahren unauswei

terung erregt, zuruͤckkehren wuͤrde?“ —.

lich einen ungluͤcklichen Krieg herbeifuͤhren wuͤr⸗ . 11 f 8

den. Man sey bereits zu weit in der 2— Frage gegangen, um sie nicht definitiv jetzt zu Ende zu bringen; und es wuͤrde den Mächten zur ewigen Schande gereichen, wenn sie sich durch eitle und grundlose Drohungen von ihrem Entschluß abbringen ließen.

Nach der United Service Gazette hätten einige Ameri⸗ kaner den Plan Fulton's, des Erfinders der Dampsschiffe, eine Maschine zu bauen, vermittelst deren Schiffe durch unter dem Wasser angebrachte Granaten in die Luft gesprendt werden koͤnn⸗ ten, wieder aufgegriffen und staͤnden mit den Chinesen in Unter, handlung, um ihnen durch dieses Mittel zur Zerstoͤrung der Eng⸗ lischen Kriegsschiffe behuͤlflich zu seyn.

Die Rekruten⸗Werbungen in Irland, welche einige Zeit ein⸗ gestellt waren, sollen alsbald wieder vorgenommen werden. Fuͤr Irlaͤndische Rekruten wird eine Groͤße von 5 Fuß 9 Zoll und ein Alter von 18 bis 22 Jahren gefordert. In England und Schottland genuͤgen 5 Fuß Zoll, und das Alter ist vom 18ten bis zum 2isten Jahr ausgedehnt.

In dem Flusse Ouze bei Godmanchester in Cambridgeshire wurden an einem der letzten Sonntage sechs Frauen und ein Mann getauft; gegen 2000 Menschen wohnten der Feierlich⸗ EE“ ö11“

B el g S 1

Bruͤfsel, 17. Sept. (K. Z.) Waäͤhrend einige liberale Blaͤtter ihre Sympathie mit Frankreich offen an den Tag legen, und im Falle eines Europeoͤischen Krieges zu einem Bündnisse mit dieser Macht rathen, da sie es von vorne herein fuͤr unmöͤg⸗ lich halten, die traktatenmäßige Neutralttaͤt aufrecht zu halten, werden auf Seite der strengen Katholiken ganz andere Stimmen laut. Hier tritt nicht bloß keine Zuneigung, sondern eine geheime Abneigung gegen Frankreich hervor, daneben aber auch ein gesun⸗ derer Büac in die politischen Verhaͤltnisse, eine unbefangenere Wuͤr⸗ digung der Stellung Belgiens im Curopaͤischen Systeme. Am deut⸗ lichsten hat sich in dieser Hinsicht die katholische Monatsschrift: „Re⸗ vue de Bruxelles“ ausgesprochen. Hier einige Stellen aus dem August⸗ hefte: „Unsere Festungen Frankreich einzuraͤumen, unsere 110,000 Mann ins Franzoͤsische Vordertreffen zu stellen, hieße, froͤhlichen Muthes die Nationalitaͤt aufopfern, die wir Jahrhunderte hin/ durch so sehnlich gewuͤnscht, und endlich mit so vielen Opfern und so ausdauernden Bestrebungen errungen haben. Man taͤusche sich nur nicht! Belgien ist verloren, wenn es sich mit dem be⸗ waffneten Frankreich verbuͤndet. Wer wird glauben, daß Frank⸗ reich, wenn es am Rheine siegte, ruhig die Eroberung dessen, was es seine natuͤrlichen Graͤnzen nennt, aufgeben, und in ate Graͤnzen des Jahres 1815, dessen bloße Erinnerung seine Erbit⸗

„Mag man jetzt in Paris eine neue Politik erfinden und uns die Versicherung ge⸗ ben wollen, im Falle eines Krieges wuͤrde Frankreich auf seine Fahnen die Worte: „Keine Eroberung, Aufrechthaltung der Na⸗ tionalitäten, Achtung vor der religioͤsen Freiheit““ einschretben! Eine solche Propaganda waͤre allerdings die einzige, die sich der Sympathie der Nationen sicher halten könnte; aber so ist die Franzoͤsische Propaganda nicht, und Belgien wäre ein Thor, wenn es sich damit beruͤcken ließe. elgiens Politik, im Falle eines Kontinental⸗Krieges, ist ihm zum Voraus durch die Traktate, die alle Maͤchte unterzeichnet, angewiesen, naͤm⸗ lich die Politik der Neutralitaͤt, nicht einer unmaͤchtigen Neu⸗ tralität, die durch einen Gerichtsboten gegen die Verletzung des Gebiets protestirt, und mit muͤßigen Armen zusieht, sondern einer dürch unsere Armee geschuͤtzten, durch unsere Festungen und unseren festen Willen, unabhaͤngig zu bleiben, vertheidigten Neu⸗ tralitaͤt.“ „Wenn einmal die Ruͤstungen in Deutschland und Frankreich eine drohende Gestalt annahmen, muͤßte unsere Regie⸗ rung, nachdem sie alle waffenfaͤhige Mannschaft aufgeboten, und unsere Festungslinien in Vertheidigungsstand gesetzt, feierlich allen Mäaͤchten erklaͤren, daß sie gegen jede etwalge Verletzung der uns durch die Traktate zugesicherten Neutralitaͤt protestiren und die Kanonen unserer Festungen sich gegen diejenige Macht wenden wuͤrden, die zuerst ihren Fuß auf Belgischen Boden setzte. Diese energische Erklaͤrung wuͤrde mehr als man denkt auf die Ereignisse einwirken, und Frankreich, falls der Angriff von sei⸗ ner Seite drohen sollte, wuͤrde sich vorher wohl besinnen, wenn es die Ueberzeugung haͤtte, daß die vom Rheine herkommenden Armeen durch unsere Festungen gedeckt waͤren, und wir ihre Vor⸗ hut bildeten. Ein solcher Akt einer kraftvollen Meutralitaͤt wuͤrde uns das Vertrauen Europas erwerben, und unsere Unab⸗ haͤngigkeit auf einer Basis befestigen, welche die Exeignisse fort⸗ an nicht so leicht wieder erschuͤttern koͤnnten.’ So die „Re⸗ vue de Bruyelles“. Ist gleich das Ministerium unter dem Einflusse des Liberalismus gebildet worden, und in -r. auf die innere Politik den Katholiken ein Gegenstand des Mi trauens, so glauben wir doch, daß es im Punkte der aͤußeren Politik mehr mit letzteren als mit jenen uͤbereinstimmt, wenigstens waren fruͤher die Ansichten des Herrn Lebeau, jetzt Minister der auswaäͤrtigen Angelegenheiten, mehr einer Hinneigung zu Deutsch⸗ land als zu Frankreich guͤnstig. Hieruͤber sich augcen kann aber das Ministerium nicht, es ist sogar schon gegen das wohl⸗ verstandene Interesse des Landes, daß sich die öffentlichen Bläͤtter voreilig in die Diskussion solcher haͤcklichen Fragen einlassen. Deutsche Bundesstaaten. Die Leipziger Allgemeine Zeitung enthaͤlt ein Schrei⸗ aus Koͤthen vom 15. September, worin dem widersprochen d, daß, nach einer fruͤheren Mittheilung jener Zeitung aus agdeburg (s. St. Z. Nr. 257.), ein junger Mensch sich wegen s Verlustes im Koͤthener Spielhause das Lehen genommen be.

Schwerin, 19. Sept. (Hamb. N. Z.) Der heutige Tag war ein wichtiger, bedeutungsvoller fuͤr die Bekenner des mo⸗ saischen Glaubens in Mecklenburg⸗Schwerin. An ihm fand in hiesiger Synagoge die feierliche Introduction des Herrn Dr. Hoid⸗ heim (hisherigen Rabbiners in Frankfurt a. d. O.) als Groß⸗ herzogl. Landesrabbiners statt. Ein erfreuliches Zeichen reli⸗ gioͤser Eimracht und wahrer Froͤmmigkeit war die Anwesenheit fast aller hiesigen Geistlichen der protestantischen und karholischen Konfesston, nicht minder die Gegenwart zahlreicher christl

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höͤrer aus verschiedenen Staͤnden. b- Schweiz. 1““

Zuürich, 15. Sept. (A. Z.) Gestern war in ral⸗Versammlung der Actionairs der Basel⸗Züͤricher Eisenbahn. Das Praͤsidium fuͤhrte unser Bundes⸗Praͤsident, Herr von Mu⸗ ralt. Die Versammlung war sehr zahlreich auch aus anderen Kantonen besucht; auch die zahlreichen Actionairs in Matland waren repraͤsentirt. Da nun die Vorarbeiten vollendet sind, alle neuen Angaben die aͤußerst günstigen Berechnungen des Ertrags bestaͤtigten oder noch guͤnstiger stellten, Zuͤrich Konzesston und Er⸗ propriations⸗Gesetz gewaͤhrt hat, und Aargau ohne allen Zweifel

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8

icher Zu⸗

Zuͤrich Gene⸗

in den nächsten Wochen diesem Beispiele die Versammlung den Bau der Bahn. mit der in technischer und oͤkonomischer Beziehung aäußerst vor⸗ theilhaften Bahnstrecke von Zuͤrich nach Baden im Aargau. Da⸗ fuͤr werden von jeder Actie 9 Ct. bezogen werden.

Gefährdung des Friedens⸗ 97

Zeitpunktes, diese Beschl

schusses gelegt, der indessen den kennen Gelegenheit fand, daß sobald als moͤglich Hand ans Werk gelegt werden moͤchte. Es waren etwa 7600 Actien repraͤsentirt.

Assslien.

11.“

Turin, 13. Sept. (Deutsche Bl.) Wie man vernimmt, ist der Marquis Villalba von der Spanischen Regierung mit einer wichtigen Mission beauftragt, die hauptsaͤchlich zum Zweck hat, bei den Nordischen Maͤchten die Anerkennung der Koͤnigin Isabella zu betreiben und die in Bezug auf die kuͤnftige Stellung des Don Carlos obwaltenden Differenzen auszugleichen. Die beiden Römischen Festungen Civitavecchia und Ancona erhalten ansehnlich verstaͤrkte Besatzungen neben dem, daß die Festungs⸗ werke in guten Stand gesetzt werden. pel ist fuͤr den Fall eines Europaͤischen Krieges beschlossen worden, eine bewaffnete Neutralitaͤt zu beobachten, wie im Norden Eu⸗ ropa's zwischen Schweden und einigen anderen noͤrdlichen Hoͤfen.

1 Spanien.

kommenste Ruhe.

muͤssen, nigin nachge

arcelona, 9. Sept.

diesem Befehl zu ze das an die Koͤnig

unumganglich nothwendig sey, die die Cortes aufzuloͤsen und die von

denselben votirten Gesetze zuruͤckzunehmen. Die ihm damals von

angenommen, weil er gegla Das von ihm uͤberreichte

Spaͤter habe er eingewilligt,

der Köͤnigin wichtige Diens innert sodann an die Ernen an die allmaͤlige Entlassung Kabinets, welches die Ere faͤhrt dann fort:

der Koͤnigin angebotene Praͤsidentschaft des Conseils habe er nur

ubt, er koͤnne dem Volke nuͤtzlich seyn. Programm sey verworfen worden. nach Barcelona zu kommen, wo er ste geleistet zu haben glaube. Er er⸗ nung des Gonzalesschen Ministeriums,

der Minister, die Bildung eines neuen ignisse in Madrid herbeigefuͤhrt, und

„Es ist nicht eine anarchische Faction, die, ohne politische Treue

22n Glauben, die bestehende

Orduung umzustürzen sucht, sondern es

st die liberale Partei, die, empört darüber, den Despotismus wieder⸗

kehren zu sehen, zu den

Waffen

gegriffen hat und dieselben nicht eher

niederzülegen entschlossen ist, als bis der Thron Ihrer erhahbenen Toch⸗

ter, die Regentschaft Ew. Ma

Rational Unabhängigkeit gesichert sind.

Ansehen und gutem Ruf behar gen. mee⸗Corps sich freiwillig der

schah dies ohne Zweifel, weil die von den

jestät, die Constitutton von 1837 und die Als Männer von Vermögen, ren sie mit Festigkeit auf ihren Forderun⸗

Am meisten Aufmerksamkeit verdient der Umstand, daß die Ar⸗

Bewegung angeschlossen haben. Es ge⸗

Häuptern der Bewegung

v Forderungen in ihren Reihen Anklang fanden, indem sie dasselbe enthalten, wofür sie so heldenmüthige Anstrengungen ge⸗

macht und mit Kühnheit

und Todesverachtung ihre Brust den

Kugeln und dem Schwerte des nunmehr überwundenen Fein⸗

des dargeboten haben. Nir dieser Gelegenheit Unordnunge der Anarchie, stattgefunden.

die ich, um Ew. Majestät nich dürften reiflich in Erwägung

der Söhne gegen die Väter, der

gends haben, so viel ich weiß, bei n oder Erzesse, die gewöhnlichen Begleiter Diese Betrachtungen und noch andere, t zu ermüden, nicht weiter berühren will, zu ziehen seyn, ehe man einen Kampf rüder gegen Brüder, der Spanier

Fegen Spanier beschließt und dadurch in einem Augenblick, wo das

Land na ist, neue

J Kampfe von einem grausamen Feinde befreit lutige Kollisionen herbeiführt. Wer könnte übrigens für den

Erfolg stehen, wenn ein blinder Gehorsam den Befehlshaber aller Streit⸗ kräfte zu einem so traurigen Kampfe triebe! Hat man vergessen, was

bei der Ankunft des Generals

nicht die Garnison von Madrid, nachdem sie thren General⸗ assen, der Bevölkerung angeschlossen! Wenn dasselbe mit dem Corps geschähe, das ich nach Madrid

verl

s der Disziplin, was sollte adrid marschire, so würde i

ien könnte. Sende ich wortlichkeit desselben furchtbar at gegen seine Landsleute

mit offenen Armen empfanger

Lattre in Andalusien geschah at sich

apitain

u führen hätte, was sollte dann aus der Armee werden? Wenn ich nach ch sehr beunruhigt darüber seyn, was bei

der großen Gährung unter der Bevölkerung mit den übrigen Truppen

einen General hin, so wäre die Verant⸗ . Es ist sehr zu bezweifeln, daß der Sol⸗ kämpfen würde, wenn dieselben ihn n und ihm zurufen: „Die Sache, die ich

vertheidige, ist dieselbe, für die Ihr Euer Blut vergossen und so viele

Ent ehrungen erduldet habt, Als Beweis des größteenn Vert

den bin, fordern Ew. Majestät mich auf, den Thron zu vert - 8 Uebeln bedrohte Land zu befreien. Niemals, Seüora, habe ich etwas

welches verdiente, daß

die Eure Namen mit Ruhm bedecken!“ rauens, mit dem ich 1 beehrt wor⸗ eidigen und das von

Sie mir Ibhre Achtung entzögen. Mein

lut, das ich in so vielen Kämpfen vergossen, mein ganzes Seyn, das

nur der

Habe ich jetzt noch nöthig, zu

weill schlechte Menschen es da

Befestigung des Thrones und der Wohlfahrt meines Vaterlan⸗

des ist, endlich die Geschichte meiner militairischen Laufbahn pricht dies Alles nicht laut genug für mich bei

b ür bei Ew. Majestät? beweisen, daß ich meinem Eide treu bin, bin gebracht haben, daß Ew. Majestät

den treulosen Einflüsterungen derselben folgen, gegen meine Rathse läge

aber taub sind 7 Ich glaube,

Seßora, daß der Thron meiner Königin

2* in Gefahr ist, und ich bin überzeugt, daß man das meinem Va⸗ erlande drohende Unheil abwenden kann, wenn die Rathschläge beher⸗

sigt werden, die ich Ew. Maj st es Zeit, daß Ew. Masest worin Sie erklären, daß die C

solches M

estät ertheilen zu müssen glaubte. Noch t ein Manifest an die Nation erlassen, onstitution nicht verletzt, die gegenwaͤrti⸗

Len Cortes aufgelösi und von denselben votirten Gesetze den neu⸗ einzube⸗ enden Cortes wieder zur Berathung vorgelegt werden sollen.

Ein

anifest würde die Gemüther beruhigen. Wenn Ew. Ma⸗

jestät dann guch gleichzeitig zu Rathgebern der Krone sechs Männer

8 len wollten, die liberale werden Alle, die eine nthusigsmus die Güte derjen er Spanter war. Dann wi en; der Friede wird ge⸗

Ansichten hegen, gerecht und weise sind, feindliche Stellung eingenommen, mit igen anerkennen, die stets eine Mutter ird kein Blut fließen, kein Unglücksfall

solgen wird, so beschloß egonnen soll werden

Wegen der ustandes ist die Wahl des geeigneten auszufuͤhren, in die Hande des Aus⸗ unsch der Versammlung zu er⸗

wischen Rom und Nea⸗

Hier herrscht fortwaͤhrend die voll⸗ Die letzten Nachrichten ließen vermuthen, daß die Regierung zu einem kraͤftigen Widerstande entschlossen sey, allein die Bereitwilligkeit, womit eine große Anzahl von Städten sich der Hauptstadt angeschlossen haben, wird die Koͤnigin unstrei⸗† tig von der Nothwendigkeit, eine andere Politik annehmen zu Man glaubt daher allgemein, daß die Koö⸗ en und, von einem aus der Partei der Exaltirten gewaͤhlten Ministerium begleitet, nach Madrid zuruͤckkehren werde. Als der Herzog von Vitoria von der Koͤnigin aus Valencia den Befehl erhielt, unverzuͤglich nach Madrid zu marschiren, um dort die Ruhe und die Autoritaͤt der Regierung wiederherzustellen, da erklärte er, daß es unmoͤglich sen, Lage und motivirte seine Weigerung durch

i gerichtete (bereits erwaͤhnte) Manifest. Er sagt darin, daß eine Macchiavellistische Partei existire, die darauf die Freiheit zu vernichten, und die, um zu diesem wecke zu gelangen, ihm die Achtung, mit der die Koͤnigin ihn beehrt habe, zu rauben suche. Er halte es fuͤr seine Pflicht, der Koͤ⸗ nigin die Bestrebungen und Intriguen die die unter dem Namen der Moderados Spitze Maͤnner staͤnden, deren fruͤheres Leben sehr zweideutig sey. Diese artei habe die Cortes aufgeloͤst und neue einberufen, welche ver⸗ assungswidrige Gesetze angen mmen haͤtten. Er sucht sodann der Koͤnigin darzuthun, daß es jetzigen Minister zu entlassen,

ser Partei zu enthuͤllen, bekannt sey, und an deren

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plin bewahren und die Ordnung, so wie die Achtung do 6 aufrecht erhalten; sie wird 56 mächtige Aegide 8s Thrones seyn. Unsere Unabhängigkeit wird geachtet werden und es wird die Aera des Glücks heginnen, deren die Natien so sebr bedarf, um für seine großherzigen Opfer und seine heldenmütbi en Anstrengungen belohut zu werden. Nimmt man diese beillamen Mäöß⸗ regeln nicht an, ohne einen Augenblick zu verlieren, so Lürfte es schwie⸗ rig seyn, den Gang, den die Ereignisse nehmen könnten, vorher usehen oder die Folgen derselrcen zu berechnen. Wenn eine Rievolunon, wie geheiligt auch ihr Zweck sevn mag, beginnt, so ist es nicht auffallend daß sich einige Personen finden, die sie von ihrem Gange abzuleiten uchen und die Massen bearbeiten, um verbrecherische und anarchische

läne auszuführen. Geruhen Ew. Majestät, meinem Manifeste Ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen, um einen Entschluß zu fassen, wie er unter den gegenwärtigen schwierigen Umständen am ongemessensten ist. Barceloua, den 7. September. 114“4“ Der Herzog von Bitorla.“

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Von der Serbischen Graͤn Michael von Serbien ist im Begri e, von Topscidere nach Kra⸗ gusewatz zuruͤckzukehren. Die Untersuchungs⸗Angelegenheit witd somit als beendigt betrachtet. Der Serbische Landtag ist aufge⸗ loͤst, und sammtliche Abgeordnete, so wie auch das bei Topscidere versammelt gewesene bewaffnete Volk haben sich auf den Wunsch des Fuͤrsten ruhig nach Hause begeben. Nur die Anfuͤhrer der letzten Bewegung zu Gunsten der Ruͤckkehr des Fuͤrsten Milosch über welche durch eine besondere Kommission eine Untersuchung gefuhrt wird, befinden sich noch zu Topscidere in Haft. Musa Efendi erwartet von Konstantinopel die Genehmigung des mit dem Fuͤrsten geschlossenen Vergleichs, worauf die noch in der Belgrader Festung befindlichen Haͤupter der Partei des Wuesitsch erbien verlassen werden, und somit die erste Bebingung der 82 lederkehr von Ruhe und Ordnung im Land erfuͤllt wird. Fuͤrst Milosch's Ruͤckkehr in das Land seiner Vaͤter, das ihm so un⸗

ndlich viel verdankt, und an die Seite seines Sohnes duͤrfte 1 ꝛicht sehr fern seyn; es soll hieruͤber in diesem Augenblicke zu 8 onstantinopel verhandelt werden, und die Repraͤsentanten von England und Frankreich sich lebhaft hierfuͤr interessiren.

Tuͤrkei.

Von der Tuͤrkischen Grän e, 10. Sept. (Schl Berichten aus Konstantinopel vom 84 d. zusah 8 4157 ortwaͤhrend haͤufige Konferenzen zwischen den Repraͤsentanten der

pier Maͤchte und Reschid Pascha statt. Der in Konstantinopel angekommene Russische General⸗Adjutant, Baron Lieven, hat der Pforte die Anzeige uͤberbracht, daß das 5te Russische Armee⸗Corps unter General Lüͤders den Befehl habe, sich auf den ersten Huͤlfe⸗ f nach Konstantinopel einzuschiffen. Die Abberufung der Kon⸗ in *Englands, Rußlands, Oesterreichs und Preußens von 8 lexandrien ist beschlossen. Der Franzoͤsische Botschafter be⸗ bagte sich neulich bei Reschid Pascha, daß die Tuͤrkische Regie⸗ zung seinem bekannten Drohschreiben eine solche Publizitaͤt gege⸗ n habe; versicherte der Pforte uͤbrigens bei diesem Anlasse auf st auffallende Weise der freundschaftlichsten Gesinnungen Frank⸗ peichs. Reschid Pascha antwortete hierauf mit vieler Wuͤrde, daß er die Graͤnzen seiner Befugniß und des bekannten Verhaͤltnisses mit den Repraͤsentanten der Maͤchte um so weniger uͤberschritten habe, als vielmehr Herr von Pontois selbst seiner Note von vorn berein große Publizität gegeben habe. Berichte aus Smyrna besem⸗ daß die Franzoͤsische Flotte unbeweglich bei Mytilene und Purla liege, also nur ein Paar Tagfahrten von den Dardanellen Feffrne, sie sich b6nen bem Igen wolle, sobald sich die e Flotte gegen den Bospor in Bewegung setze oder 1

m Pascha den Taurus uͤberschreite. Pens c In

Konstantinopel, 3. Sept. 2 3 8 groͤßte diplomatische Thaͤtigkeit. 2 mie 1e. werden gestogen. Einerseits versammeln sich die Repraͤsentanten der vier aͤchte allein, um die Europaͤtschen Interessen im Orient wahrzunehmen, fast jeden Tag, andererselts finden mit Zuziehung des Reis Efendi's haͤufige Berathungen bei Lord Ponsonby oder bei der Pforte selbst statt. In einer der rein Europaͤischen Konferenzen ward die Frage eroͤrtert, ob bei dem gegenwaͤrtigen Stande der Dinge die Konsuln der vier Maͤchte von Alexandrien abzuberufen seyen? Man ist zu dem Beschlusse gelangt, daß sie einstweilen daselbst verbleiben, ihnen aber un⸗ terdessen die Instruction ertheilt werde nach eigenem Ermessen auch bei der geringsten Veranlassung, sobald diese von der Ruͤck⸗ Fesleta n Mehmed Ali's in seinem Benehmen gegen sie her⸗ ruͤhre, Aegypten zu verlassen. Da nun, seit der Vice⸗Koͤni

es ausschlug, dem Verlangen der Konsuln sich mit ihm uͤber die bedrohlichen Verhaͤltnisse, die sich herausgestellt, zu besprechen, Genuͤge zu leisten, so werden dieselben auch nicht mehr in Masse daselbst auftreten, so daß Kollisionen nur mehr mit den Einzelnen stattfinden koͤnnen, woraus folgt, daß die Konsuln auch nur ein⸗ zeln in die Lage kommen werden, Alexandrien zu verlassen. Dies moͤchte den Vortheil haben, daß ohne Eclat dasselbe erreicht wer⸗ den wird, was sonst nur mit der groͤßten Beunruhigung der in

e, 6. Sept. (A. Z.) Fuͤrst

Aegypten sich aufhaltenden Europaͤer haͤtte geschehen koͤnnen. Eben so wichtig sind die Berathungen der Europaͤischen Repraͤsentanten . den Ministern der Pforte; sie sind jedoch saͤmmtlich auf die gegen den Pascha von Aegypten in Anwendung zu bringenden Coércitiv⸗Maß⸗ regeln gerichtet; die Ergebnisse dieser Berathung werden außerst geheim gehalten. Alles, was ich aus den bestunterrichteten Quel⸗ len erfahren konnte, beschraͤnkt sich darauf, daß die Tuͤrkische Expedition nach Syrien, die sich auf ungefohr 6000 Mann be⸗ laͤuft, sogleich von Cypern nach ihrer Bestimmung abgehen solle,

da der Vice⸗Koͤnig bereits jedes Recht auf Sprien mir Ein chlu des Paschaliks von Acre verloren habe; daß dieser Fenab-en. g2 2g. viel bedeutendere, von 14,0900 Mann, ohne Zeitverlust zu olgen habe; endlich, daß die gegenwaͤrtig in Syrien kommandi⸗ renden Pascha's, saͤmmtlich von Mehmed Ali eingesetzt, in ihrer Stellung bestaͤtigt werden sollen, um die Energie ihres moͤglichen Widerstandes zu brechen oder ihren Abfall vom Vic. Koͤnige zu erleichtern. Doch soll sich gegen letztere Meinung eine bedeutende Stimme von Seite eines Europaͤischen Gesandten erhoben und Bedenklichkeiten in dieser Hinsicht ausgesprochen haben, welche die uͤbrigen vermochten, die Frage noch offen zu lassen und auf die naͤchste Konferenz zu vertagen.

Aus Malta erfaͤhrt man, daß daselbst eine bedeutende Menge Kriegs⸗Material aufgehaͤuft wird und solche Ruͤstungen sich be⸗ merkbar machen, welche auf ein kraͤftiges Auftreten von Seiten der Englaͤnder schließen lassen. Allein man bezweifelt mit Grund, ob die Landung einiger Tausend Englaͤnder und Tuͤrken in Syrien⸗ die ungeheuern Resultate haben koͤnne, die man davon zu erwar⸗ ten scheint. Die Tuͤrkische Expedition ist nun in Cypern 1 melt; der Anfuͤhrer derselben, Selim Pascha, ist vom Seriaskerat auf das strengste angewiesen worden, in allen seinen Schritten sich genau an den Rath des Bririschen Oberst Cdatles Smith zu halten, der dem Tuͤrkischen beigegeden . V

sichert seyn, die Armee wird ihre Diszi⸗

um diesen in den milltatrischen Operationen zu letten. 11 87 G”

dem

Sp. 1, 8. 18. sdatt; „Frederche Tiase ,es „Friedrkch

E11ö“

Berlin, 23. Sept. schreibung der Ehrenpforte Platz, der Koͤnigsbruͤcke gegenuͤber, rer Mazjestaͤten errichtet ist und noch fortwaͤhrend Beschauer an⸗ zieht. Das in seinem Hauptkoͤrver 50 Fuß hohe Gebaude bildet in dem Plan ein Griechisches Kreuz, von welchem zwei Arme als Durchgangsbogen dienen, zwei die Estraden aufnehmen, auf welchen sich die Jungfrauen befanden Die Seitenlaͤnge betraͤgt 40 Fuß, die Thorbogen messen 27 Fuß in der Weite. An den vier Ecken erheben sich minaretaͤhnliche Thuͤrme und ein fuͤnfter groͤßerer Thurm schließt in der Mitte das Ganze. Dieser Thurm war bestimmt, ein Trompeter⸗Chor aufzunehmen, und hoch uͤber demselben wehte an einem vergoldeten Schiffmast die Lande fahne. Das Ganze hatte den Charakter eines Zeltbaues; Stuů zen von Hotʒ in den leichtesten Verhaͤltnissen, mit Lau Wumwunden, bemalt, vergoldet, bilden das Geruͤst. Da wischen 8 2 8 1 8 ,e. namentlich an

itenfronten; Tripoden, mit Blumen ge Krääͤnze schmuͤcken dieselben. e., uͤber der Mitte des Thores Stadt, dagegen zu beiden Seiten an den Waͤnden die Wavppenschilde

das allgemeine erablaufend die; der acht Stadttheile, Berlin und Koͤln an der Spitze. Auf der entgegengesetzten Seite entsprechen diesen Wap⸗ pen Palmen, eine uͤber die andere emporschießend. des Gebäudes

mensz

in kniender Stellung kommen“ und nigliche Kronen die oberen Spitzen der Giebel. tripoden stehen zwischen goldenen Adlern auf den vier Eckthuͤrmen und kleine Wimpel, abwechselnd mit den Far⸗ ben des Koͤnigs und der Koͤnigin, sind hier um den ganzen Rand des Daches angebracht. Mancherlei zierliche Korbflechtarbeit war an den Kapitälen, len benutzt.

Im Innern erhebt sich, raum fuͤr den Empfang tragen, die zugleich einen großen Stern halten. Rechts und links erhoben sich die Estraden; den auf denselben befindlichen Damen in weißer Kleidung diente eine große rothe Drapperie als vor⸗ cheilhafter Hintergrund. In der Mitte erheben sich, einander gegenuͤber, auf hohen goldenen Postamenten die Buͤsten des Kö⸗ nigs und der 822 dahinter zu beiden Seiten freistehende Saͤulen, um den Wappenschild, eine Victoria, Blumenstraͤuße und die Votivtafeln mit den Inschriften: „Heil dem König“ und „Heil der Koͤnigin“ aufzunehmen.

4 Das Gan e ist von der Erfindung des Herrn Professor Stier; die Ausfuͤhrung geschah in dem kurzen Zeitraum von vier Tagen, wo denn nur der angestrengtesten Ruͤhrigkeit gelin⸗ gen konnte, das Werk zu Stande zu bringen; man nahm sogar die Nächte zu Huͤlfe, in welchen bei Fackelschein gearbeitet wurde. Das Zimmergewerk und selbst Pionniere und Arttlleristen haden Huͤlfe geleistet. Iric es

Potsdam, 21. Sept. Am gestrigen e der hiesige 92. Polizei⸗Direktor, des Rothen Adler⸗Ordens dritter Klasse mit der Schleife, Herꝛ Flesche, die Feier seiner funfzigjährigen Amtsthaͤts und Ks⸗ niglichen Staatsdienste. Schon in den Fruͤhstunden des Mor⸗ gens wurde derselbe, seitens des Koͤniglichen Schullehrer⸗Semi⸗ nars, durch den Vortrag eines Chorals begruͤßt. Um § Uhr gab sich der Herr Ober⸗Präaͤsident von Bassewitz, in tung des Geheimen Regierungs⸗Raths Dr. Wehnert, in die nung des Herrn Jubilars, nottfizirte demselben, daß des K Majestaͤt ihm den Charakter eines Geheimen Regi 29 e *8 und 2— vollzogene Patent vom 12ten d. M.; zugleich uͤbergab der

Feörrsnae⸗Rach 1Aög, der

theilung des Innern, als naͤchster Dienst⸗Behörde des Jubi⸗ lars, ein Begluͤckwuͤnschungs⸗Schreiben dieses Kollegi Das Beamten⸗Personal des Koͤniglichen Polizei⸗Direktortums uͤber⸗ reichte, bei Darbringung seines Gluͤckwunsches, seinem verehrten Vorgesetzten einen Pokal. Der Kommandant hiesiger Königlichen Residenz, General⸗Major von Prittwitz, die Commandeurs der Garnison, die Direktoren des Köͤniglichen Kadetten⸗Instituts und des Königlichen großen Militair⸗Waisenhauses, so wie Deputatie⸗ nen der Ober⸗Rechnungs⸗Kammer, des Stadtgerichts und des Gymnasiums dezeugten ihre Theilnahme an dem Ehren⸗Feste. Abgesandte des Magistrats und der Stadtverordneten uͤberdrach⸗ ten, nebst den Gluͤckwuͤnschen der staͤdtischen Behöͤrden, das Dr plom des Ehren⸗Buͤrgerrechts der Stadt Potsdam; zugleich war seitens dieser Behöͤrden ein Mittagsmahl veranstaltet worden, an welchem eine große Anzahl von Göͤnnern, Verehrern und Freun⸗ den des Gefeierten, welchem waͤhrend des Mahles ein Pokal im Namen der Stadt verehrt ward, Theil nahmen. Al. gemein sprach sich bei diesem Feste der herzlichste Wunsch für das Wohl des Herrn Jubilars aus, welchen die Vorsehung noch lanet den Abend eines thaͤtigen Lebens genießen lassen mige.

. Bromberg, 19. Sept. Die Aerndte des Win⸗ ter⸗Getralide ist im hiesigen Regterungs Bezirk als deo endigt anzusehen, und man ist mit dem Rezultat derselden im

prangten mit den verschlungenen Na⸗

Votivtafeln mit den Inschriften: „Will⸗

Allgemeinen zufrieden, wenn gleich der Weizen an manchen Ore

n viel Brandkorn enthalten soll. Auch um

egierungs⸗Bezirk ist die Aerndte sast allgememn vorrhetldaft

sgefallen. Auf den in den Tagen vom 28. Juli bas 3. Anguct adge⸗

benen Jace 88 2 mithen 4 *ꝙ 2.n.23. en dat e und Exzesse verüdr werden, war voem

Berichtigung. Im geüregen Bäamte der Sr. ng.

Aus wvaurtige 1Ars2n. Antterdam, 8.

82* E ,„

1

den Kronen und als Zierknoten der Laubsaäu⸗

Wir sind unseren Lesern noch die Be⸗ schuldig, welche auf dem Alexander⸗ zum festlichen Empfang Ih⸗

und aͤhnliches Bretterwerk theils Draperie ausge⸗

Auf der Empfangseite sieht man Wappenschild der

Die beiden

gen Ihrer Majestaͤten, daruͤber halten plastische Viktorien

„Gott mit uns“; uͤber diesen wieder bilden Kö⸗ Maͤchtige Gold⸗ oben erwaͤhnten

8

ch, uͤber den vier Fluͤgeln als Haupt⸗ ein hoͤheres Purpurzelt, von Festons ge⸗

Regierungs⸗