gen über die Extrapost⸗, Courier⸗ und Estafetten⸗Beförderung, mit An⸗
I18as unter dem Titel „die Lehre vom Gelde“ in den Buch⸗ ekommenen Schrift bis zum Schlusse des Jahres 1826 Von älteren Preußischen Muͤnzen sind nur
handel . rtgcfaͤbrt worden. noch ganze und halbe Friedrichsd'ore, so wie auch ganze, halbe und viertel Thalerstuͤcke aus den Jahren 1750 bis zum Anfange des siebenjaährigen Krieges, doch in sehr geringer Anzahl im Um⸗ laufe. Die wäaͤhrend dieses Krieges 1756 bis 1763 geprägten, geringhaltigen Muͤnzen aller Art wurden bald nach Beendigung desselben gänzlich außer Umlauf gesetzt. Das Preußische Muͤnz⸗ wesen, so weit es noch heut auf den Verkehr einen bedeutenden Einfluß hat, faͤngt daher erst mit dem Jahre 1764 an. Von diesem Jahre ab dauerte die regeimäßige Ausmuüͤnzung bis zum Oktober 1806 fort: in den nächstfolgenden Jahren ließ theils die franzoͤsische Verwaltung in Berlin unter Preußischem Stempel und nach dem bisher gesetzlichen Muͤnzfuße die Ausmuünzung fortsetzen: theils geschah dies, doch nur in geringem Maaße, un⸗ ter Preußischer Verwaltung auf einer in Glatz errichteten Noth⸗ muͤnze, welche erst im Jahre 1810 ganz außer Thätigkeit kam.
Mit dem Anfange des Jahres 1809 beginnen die regelmäßigen
Ausmuͤnzungen unter Preußischer Verwaltung in Berlin wieder: außerdem wurde auch die Muͤnze in Breslau, doch nur kurze Zeit und in geringem Umfange, zu Auspraͤgungen benutzt. Nach dem Ende des letzten Krieges ist neben der Berlener Hauptmuͤnze tm Preußischen Staate noch die Muͤnze in Duͤsseldorf, jedoch auch nur in geringem Umfange, in Thaͤtigkeit geblieben. Auf saͤmmtlichen Muͤnzstaͤtten des Preußischen Staats wur:
den geprägt 22727.7]z.) von 1764 bis zu Ende des Jahres 180c 8 Iiin Friedrichsdoren, doppelten 8*
ganzen und halben in Thalerstuͤcken v 1% Stuͤcken
1 Stuͤcken
% Stuͤcken
11 ½ Stuͤcken
171 Stuͤcken
1½ 4, ⁄1 und ¼ Stuͤcken leine Scheidemuͤnzen unter verschiedenen Provinziala Benennungen 1) in Billon 2) in Kupfer
56,1 14,972 41,963,268 16,752,625 %½
491,076 18,791,147 19,668,293
677,873 42,215,672 42, 2
901,348 ⅓ 265,898
197,842,173 %˖ Thaler
. 8
uͤberhaupt
1086
Die geringe Ausmuͤnzung in der Nothmuͤnze zu ren des Jahres 1809 und in den ersten Monaten des Jahres 1810 ist unter den vorstehenden Summen mitbegriffen. Die verschiedenen Muͤnzsorten sind durchgaͤngig nach ihrem Nenn⸗ werthe angegeben: das Gold also den Friedrichsdor zu 5 Rtehlr. ohne Aufgeld; die Scheidemaͤngs zum vollen Nennwerthe, ohne Ruͤcksicht auf die nachmalige Herabsetzung ihres Werthes. Un⸗ ter den Thalerstuͤcken sind auch wenige halbe und viertel Thaler⸗ stuͤcke, welche aus derselben Metallmasse, wie die Thaler in den 255 1764 bis 1766 gepraͤgt wurden. Die ¶ und 1⁄1
tuͤcke sind auch nur in den ersten Jahren des hier betrach⸗ teten Zeitraums, und die ½¶ Stuͤcke nur von 1764 his 1786 gepraͤgt worden.
b) Vom Anfange des Jahres 1809 bis zu Ende des Jah⸗
res 1816 in Friedrichsdoren 5,886,358 22,417,668
541 Sees. 1 „ Eindrittel⸗Stuͤcken 237,151¹ v at. 9 „ % Stuͤcken 9,140,453 Sehs ng Kleine Scheidemuͤnze in Kupfer 48,445 ½ »
8 37,730,076 Thaler
Also uͤberhaupt
8 Anndere Muͤnzen, als die vorstehend genannten, sind in die⸗ sem Zeitraume nicht gepraͤgt worden. Die Auspraͤgung der kupfernen Scheidemuͤnze erfolgte nur, weil es daran im kleinen Verkehr so gaͤnzlich fehlte, daß man sich mit den von den Kraͤ⸗ mern ausgegebenen Marken auseinander zu setzen versuchte.
1 c) Vom Anfange des Jahres 1817 bis zu Ende des Jah⸗
waͤh⸗
Thaler EI1“
1837 in Friedrichsdoren (doppelten, ganzen und halben) .. . . iin Thalerstuͤcken .. Scheidemuͤnze (ganze und halbe Silber⸗ ggroschen in Billon) .... 4, 3, 2 und 1 Pfennigstuͤcke iihn Kupfer .. Also uͤberhaupt 68,567,188 8 (Schluß folgt.) 8
8
8,076,545 49,026,538
8es 8. 652,75
Thaley
1 b8 Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗Arten 8 in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat August 1840, nach einem monatlichen Durch⸗
schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
—
—
Namen der Staͤdte. Weizen Roggen Gerste Hafer
Namen der Stäͤdte. [Wehen Roggen
Koͤnigsberg Memel Tilsit Insterburg Rastenburg Neidenburg Danzig Elbing Konitz Graudenz Kulm Thorn
8 romberg
40 335 38 112 8 34
32 329512 36³⁄12 38
28 ⁄¾¼ 2 308 27812 27
27 29 ⁄12 28
24 ⁄1 28 ⁄1, [25 5⁄1 881 112 30,2/13 267⁄12 241 ⁄12 319⁄12 33712
28 29 30 2 24 %⁄ 2
272%2 —
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
31 1 1/12 37 351⁄12 34 ½ 41 381512
24 ο 22
Brandenburg
Kottbus
Frankfurt a. d. O. .. andsberg a. d. W... Stettin
Stralsund
Kolberg
Stolpe
8 8 8
oerae eε 8*ᷣSS-ge
47¹ 43²⁄12 49512
. Magdeburg . . Stendal Sr
ordhausen
Um 8 Uhr Morgens ..
G Muͤhlhausen 3 Beüͤhch
Muͤnster Minden 3. Fewen 8 ortmund
Elberfeld Duͤsseldorf
42 %1 431⁹ 87⸗³
36 29 ⁄1 29 % 3211⁄1 34 ¼ 34 ⁄1 32 ⁄12
Malmedy Trier.
Saarbruͤck Kreuznach Simmern
41 ¼1 42 12 38 ⁄1Q 512⁄1 53 40 %¼., 48] 1½1 2 45 ⁄12
*
Gruͤnberg
Glogau
Liegnitz
Goͤrlitz irschberg .. chweidnitz
S
— — 2—28*
Durchschnitts⸗Preise der 12 Preußischen Städte 5 Posenschen Städte 9 Brandenb. u. Pom⸗
merschen Stadte .. 11 Schlesischen Stäͤdte §8 Saͤchsischen Staͤdte 4 Westfaͤl. Städte .. 14 Rheinischen Staͤdte
27 ⁄1 2
312612
354⁄12 41 ⁄1
271 %⁄ „ 311 1
317512 3411⁄12 371⁄1 45 ⁄12 45 ⁄12
28912 30 ⁄%12 272⁄12 395612 36312
7512 892⁄12 81612
ES s
Bekanntmachung.
Von dem Post⸗Handbuche für Berlin ist eine neue Auflage ver⸗ — worden. Dasselbe enthält: 1) Eine tabellarische Uebersicht der u Verlin abgehenden und ankommenden Posten, nach den Tagen des bganges und der Ankunft geordnet. 2) Die ab nd .
dens Pon Ankunft g ) gehenden und ankom
8 2 en zu Verlin, nach den Coursen beschrieben. 3) Eine Spe⸗ 22 8 porto⸗Tabelle, aus welcher die Spedition und die Porto⸗
Sätze von Berlin nach allen Preußischen Post⸗Anstalten und Städ⸗
ten, so g2 2* den bedeutenderen ausländischen Orten zu ersehen sind.
4) Eine 2 * er den Abgang und die Ankunft der Korrespondenz
zwischen 27 u und den bedeutendsten Orten des In⸗ und Auslandes
8) Eine Uebersicht der Preußischen Provinzial⸗Schüell⸗, Personen⸗ und ahr⸗Post⸗Course, so wie der bedeutenderen ausländischen Eilwagen⸗, iligence⸗ und Postwagen⸗Course, mit Angabe des Abganges, der An⸗
kunft und des Personengeldes. Die Eisenbahnen, welche bereits befah⸗
ren werden, finden sich gleichfalls angegeben. 6) Eine Uebersicht der bedeutenderen Dampfschiffe und Paketböte. 7) Ein Auszug aus dem
Regulativ über die Preußische Porto⸗Taxe. 8) Die Bestimmungen über
Porto⸗Restitutionen bei bedeutenden Geld⸗ und Paket⸗ Sendungen.
9) Die Bestimmungen über die Garantie auf den reußischen Posten.
10) Die Bestimmungen in Bezug auf die zur Post zu gebenden und
von derselben zu empfangenden Gelder und Pakete. 11) Die Bestim⸗
mungen in Bezug auf die Brief⸗, Geld⸗ und Paket⸗Beförderung nach dem Auslande. 12) Nachrichten füͤr Reisende, welche sich der Preu⸗ ßzischen Schnell⸗, Personen⸗ oder Fahr⸗Psten bedienen. 13) Die Be⸗ schreibung der Berliner Stadtpost⸗Einrichtung. 14) Die Bestimmun⸗
gabe der Za —4 v. den verschiedenen Europäischen Staaten. Das ze undene Exemplar dieses Buches kostet 1 Rthlr. Für Ber⸗
lin findet der Verkauf durch den Portier im Posthanse, Königsstraße
Nr. 60, statt. Auswärtige können das Buch für obigen Preis durch
alle Preußischen Pest⸗Anstalten beziehen. Schnellpost⸗ und Eilwagen⸗, so wie der bedeutenderen Personen⸗ und
Fahrpost⸗Verbindungen in Deutschland und den angränzenden Lä wird nächstens erscheinen.
kunst hat tung bekannt gemacht, welche Fest hervorgerufen worden. und von dem Musik⸗Direktor Dr-⸗Löwe komponirte Oratorium „Guten⸗ α wurde gestern, wie schon erwähnt, im Saale der Sing⸗Akade⸗ Stettin hierher gekommen führung desselben von Seiten der Mitglieder der Sing⸗Akademie und des gewöhnlich in deren Konzerten mitwirkenden Orchesters bekundete von neuem die Trefflichkeit dieses Instituts. Bedeutenden Antheil an der schönen Wirkung des Ganzen hatten auch die Herren Zschiesche und Mantius und Dlle. Auguste Löwe, welche die Haupt⸗Solo⸗Par⸗ tieen sangen. 1
und frommen Deutschen scheinend unbedeutenden Erfindung so Großes und Fruchtbringendes geboren, mit angemessener Würde in den gleichmäßig
ders in den seelenvolle an materieller Kraft an Zartheit und Idealltät des
Arn .
Die Uebersichts⸗Karte der
Berlin, den 24. September 1830. Cours⸗Büreau des General⸗Post⸗Amts.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Die vierte Säkular⸗Feier der Erfindung der Buchdrucker⸗ uns auch mit einer ausgezeichneten neuen Tondich⸗ von der Begeisterung für dieses Das von Ludwig Giesebrecht gedichtete
er zum erstenmale aufgeführt. Der Komponist war selbst von
„ um sein Werk zu dirigiren, und die Aus⸗
repräsentirte den gedankenvollen
Herr IZschiesche
Kann, dessen sinnreicher Kopf in einer an⸗
lattenen und ewichtigen Tönen seines wohlklingenden Basses; Dlle. Löwe entfaltete i der Partie der Maria, Faust’s Tochter, die ganze Fülle ihres beson Mitteltönen so metallreichen und honoren Organs; und die Stimme des Herrn Mantius, die in der letzten Zeit 88% 1
7 ’ 13 ’ Neue Anl. 19 16*
HOper in 3 Akten.
wie ein läutender und Kämpfe, als der Saͤnger in der Mainz im dritten Theile des Oratoriums erschien. len; der Verfasser hat mit Geist die wesentlichsien Momente der dung Gutenberg’s in ihren Wirkungen auf die Welt, in ihrem Seer und ihrem Mißkrauch, hervorgehoben und dieselben symbolisch in ei zusammenhäugenden Handlung dargestellt, dabei aber auch dem Ganze die religiöse Grundlage gegeben, welche der Begriff des Oratoriumge fordert. Die Chöre der aufrührerischen Bürger von Mainz. der ihuee mit der Presse zur Hand gehenden Drucker⸗Gehülfen, der Frauen, deh Geistlichen und der Krieger Adolph's von Nassaun geben den Ton⸗Gemälde ein bewegtes dramalisches Leben und bilden wirksamsten Theil dieser schönen Compofttion, in der sich Kraft und Anmuth so empfindungsvoll und doch so wohlabgewogen vereinigen., Ja eine Schilderung des Einzelnen einzugehen, isthier nicht möglich, doch können wir es uns nicht versagen, orei der meisterhaftesten Chöre anzuführen den der Lehrlinge und Jungfrauen: „Du taufst das Kind im Traume“, den der Gehülfen: „Werdet zu Pfeilen, ihr magischen Lettern“, eine Tre⸗ chorie der zweiten Abtheilung, in welcher sich drei der vorhergegangene Chöre zu Einem zusammenschmel en, und den im erhabenst Styvl gearbeiteten Schlußchor: „Hreimal Gesegnete. Auch 1 Solo⸗Gesänge enthalten viel einfach schöne und fließende Ma⸗ dieen. Wir nennen besonders die Arie Gutenherg’s: „Z4 Du, Mainz, Du Freiheitstrunkne?“ und die des Kurfürsten: „ Gesellen, zieht hinaus, ven Pac Zwanges“. 0U
. Was die charakte⸗ Hartiecn betrifft, so ist Carl Löwez chon aus seinen Balladen allgentech
ristische Färbung der einzelnen Meisterschaft in dieser meansicht bekannt, und er hat sie auch in dem Oratorium sowohl in den Vokal⸗ Partieen wie in der vortrefflichen Instrumentirung bewährt. Daß die Composition nicht ganz im strengen Kirchenstpl geschrieben ist, würde schon durch den vorherrschend weltlichen Inhalt des Gedichts gerecht⸗ fertigt seon, wenn nicht überhaupt mit der vorschreitenden Zelt auch eine Modisizirung jenes Stvls etwas Natürliches, das starre Festhal⸗ ten aber an den alten Formen nur ein vergebliches Sträuben gegen die Forderungen der lebendigen Gegenwart wäre. Nicht das geringste Verdienst das Werkes ist es endlich, daß es sich Durchweg frei hält von geschraubten Effekten und von allem Ulebermaß im Gebrauch „ d0 Mittel, vielmehr mit einer gediegenen Technik zugleich die anspruach loseste und gerade deshalb allgemein ansprechende Einfachheit und Klar⸗ heit im melodischen wie im harmonischen Theil verbindet. So sbach es denn, daß am Schluß desselben die versammelten Zuhörer, die Hen Saal dicht füllten, ihren Beifall nicht zurückzuhalten vermochten, ob⸗ gleich sonst an diesem Orte eine solche laute Aeußerung desselben nicht stattzufinden pflegt. 10. b
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 26. September.
heiligender Lichtglanz in die irdi, Partie des Kurfürsten —
des Oratoriums ist den besten neueren Dichtungen dieser Art Leags Erfin⸗
Miss., K. u. L. Parts. Sitz. der Akademie der Wiss
Uhe;u. e,
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8
28 *
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2.
ienstag den 29 8:„6¶ September
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EEEEEEeeeTTEE
— —
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8 I n a Amtl. Nachr. b
Nußl. u. Pol. St. Petersb. Einholung der Prinzessin Marie von Hessen.
Frankr. Paris. Ueber die Vorschläge Mehmed Ali's. — Behaup⸗
mtungen der Journale widersprochen. — Ueber die Befestigung von
—2— 8 Nachrichten aus Spanien. (Espartero Conseils⸗Präsident). 4— Börse.
üroßbr. u. Irl. London. Prinzessin Auguste †. — Orientaltsche
hoangelegenhest. — Angebliche Seekriegs⸗Erfindung Cochrane’6. —
8†¶Jetzige politische Stellung der Whigs und Konservativen. — Eröff⸗
nung der Britischen Gelehrten⸗Versammtung in Glasgow. .“
Niederl. Haag. Ankunft des Königs von Württemberg.
Bolg. Brüssel. September⸗Feste. 1
Deutsche Bundesst. München. Othmar Frank †. — Herz. von Bordeaux. — Stuttgart. Franz. Pferde⸗Aufkauf. — Franffurt. Korrespondenz.
Schweiz. Bern. Zurückberufung des Dr. Snell.
Svan. Madrid. Theilung der exaltirten Partei. — Cadix im Be⸗
lagerungsstande. — Barcelona. Espartero.
Port. sabon. Muthmaßlicher Ministerwechsel. — Fortdauer der
—
ei. Mehmed Ali soll für vogelfrei erklärt seyn.
Aag. Näheres über die Verh. mit Mehmed Ali.
mn. Belagerungszustand der Sprischen Küsten. — Der Prozeß von
aDamaskus. and. Berlin. Kunst⸗Ausstellung. — Muskau. Rlückkehr des
n. Fürsten. . u“ Zur neuesten Geschichte des Königl. Würtemb. Münzwesens (Schluß).
2
— Abgang Abgang sgeitdauer
von von 8 Berlin. Potsdam. St. M.
Zeitdauer St. M.
40 40 41 43 20 58
5
43 M. 45 40 56 57
’“
Vormitt.... Nachmitt..
„ Abends.. . 1
Mittags. Nachmitt. Abends .
— Q 22S —ö-qz22—,;-2
Uhr Morgens.
Meteorologische Beobachtungen. Morgens Rachmittags Abends Nach einmallger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. —
Quelwärme 7,9 9 R.
Rußwärme 11,20 R.
Bodenwäörme 12,09 R.
Ausdünstung 0,027“At.
Niederschlag 0.
Warmewechsel *. 18,1 ² + 6,0°.
+ 5,འ°8. 70 vgt. WRNa.
Börsen.
23. September.
116. 5 % do 97 ¼. Kanz--Rin. 21 %.
1840. 26. Sept.
Luftdruch Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung Wetter...
Wolkenzug
337,11"„Pͤar. + 9,00 R. + 5,0° R. 72 v„Ct. halbheiter. NW.
237,04 Par. 337,00“ Par. + 7,° R. + 12,7° R. + 1,1 ° R. +⸗- 7,8 0 R. 80 „Ct. 58 „Ct. bezogen. bezogen. W. W.
Auswürtige
8 b Amsterdam, Niederl. wirkl. Schuld 501
Antwerpen, 22. Neue Anl. 19 1⁄h. ¼. Hamburg, 25. September. Bant Act. 1690 G. Engl. Kuss. 107 ⁄½2. 8 London, 22. September. Cous. 3 0, 88 4. Belg. 98. Neue Anl. 22 1. Duasive 5 %⅛. e Ien 8 2 Holl. 5078. 50 % 100 1. 3 % Port. 22 ½. . 3 % 21 ⁄½. Engl. Russ. 110 ½. Bras. 77 ⁄¾. C 2. 25 ¼. Pera 12. Chili 42 Fä“ Paris, 5 % Kente fin cour. 105. Neapt. ün cour. 90. 25. 5 % Port. —.
September. G 1
4½4*
vean
1“” 221
Zinsl. 6.
88
27. September. 50. 3 % Kente fin cour. 73. 55. 5 % Span. Kente 22 ³. Paszive 89 3 % s Wien, 22 September. 6 1—
5 % Met. 106 ¾¼. 4 % . 3 % 79. 21 ¼% % — Hank-Acuen 1720 Anl. 40 1885 138. 49 1829 12037.—
Kinigliche Schausy 1e.— Montag, 28. Sept. Im Schauspielhause: Goͤtz von Berlichin⸗ gen mit der eisernen Hand, Schauspiel in 5 Abth., von Goethe.
Dienstag, 29. Sept. Im Opernhause: Der Postillon von Lonsumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von A. Adam.
Mittwoch, 30. Sept. Im Schauspielhause: Die Fuͤrsten⸗ braut, Schauspiel in 5 Abth., vom Verfasser von: Luͤge und Wahrheit. Hierauf: Der Degen, dramatischer Scherz in 2 Abth., von E. Raupach. IIan⸗⸗ 1 Ige S. Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Montag, 28. Sept. Zampa, oder: Die Marmorbraut Musik von Herold. Dienstag, 29. Febr. Historische Theaterschau von Erfindung
der Buchdruckerkunst bis auf unsere Zeiten; bestehend in Stuͤcken
und Scenen aus den Werken der vorzuͤglichsten Deutschen Dichter.
An die Leser. Die vierteljaͤhrliche Praͤnumeration der Staats⸗Zeitung betraͤgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. fuuͤr das Inland. — Bestellungen fuͤr Berlin werden in der Expedition selbst (Friedrichs⸗Straße
Nr. 72) gemacht und jeder Praͤuumerant erhaͤlt das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. — Auswaͤrtige, des In⸗ oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post⸗ Aemtern; wer dies versaͤumt, kann nicht mit Gewiß⸗ heit die Nummern erwarten, die vor der hier einge⸗ gangenen Anmeldung erschienen sind.
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459
noch viel gewonnen hat, ohne desha Ausdrucks zu verlieren
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Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedruckk bei A. W. Hapn.
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Assisten
88 Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.
1.. 2 Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Unteroffizieren Leh⸗ mann des 28sten und Matscheck des 16ten Infanterie⸗Regt⸗ ments die Rettungs⸗Medaalle mit dem Bande zu verleihen geruht. Der bisherige Landgerichts⸗Referendarius Franz Wind⸗ scheid zu Duͤsseldorf ist auf den Grund der bestandenen dritten Pruͤfung zum Advokalen im Bezirke des Koͤnigl. Appellations⸗ ee so ses zu Koͤln ernannt worden. 7 38 Verzeichniß der Vorlesungen und praktischen Uebungen bei der Königtichen Akademte der Kuͤnste in dem Winterhalb⸗ jahre vom 1. Oktober 1840 bis Ende Marz 1841. A. Faͤcher der bildenden Kuͤnste.
1) Zeichnen und Modelliren nach dem lebenden Modell, ge⸗ leitet von den ve he. 1 t in der Composition 2) — und Malen im Koͤnigl. Museum, . mar; ⁴) Zeichnen nach Gyps ⸗Abauͤssen, Prof. Daͤhling; 9 logte und Myologie, Prof. Ir Froriep; 6) Landschaft⸗Zeichner
derr Schirmer; 1) Zeichnen der Thiere, besonders der Pferd perf Buͤrde; d) die Pruͤfungs⸗Klasse, Prof. Daͤhling; 9) Zeich nen nach anatomischen Vorbildern, Prof. Berger; 10) Kupfe stechen, Prof. Buchhorn; 11) Holz⸗ und Formstechen, Pro Gubitz; 12) Schrift⸗ und Kartenstechen, der akademische Kuͤnst ler, Kupferstecher Kolbe; 13) Geschichte der neueren Maler 2 Prof. Dr. Kugler; 14) Metall⸗Ciseliren, der akademtsche Lehrch Eous; 15) Metall⸗Graviren, der akademische Lehrer C. Fisch 16) Broncegießen, der akademische Kuͤnstler, Lehrer H. Fische
8 B. Baufäaͤcher. 1 17) Die Lehre von der zweckmaͤßigen Anlegung der Gebaͤuct, verbunden mit praktischen Uebungen im Entwerfen derselben, Prtf. Rabe (privatim wird Derselbe vortragen: a. die Lehre von dsß Constructionen, oder wie die Gebaͤude und jeder einzelne The derselben, den Forderungen der Festigkeit gemaͤß, zweckmaͤßig zu errichten sind; d. die Geschichte der Baukunst bis zur gegenwaäͤtz tigen Zeit, verbunden mit der Beschreibung der verschtedenen Ba
werke der Vor die Lehre der
ionen im t 6 ennz Prof. Hum mel; 19) Perspektive und Optik, Der⸗ selbe und der akademische Lehrer, Maler Beckmann; 20) Com⸗ position architektonischer Decorationen und deren Details, Stu⸗ diren nach Gyps⸗Modellen und Vorbildern, der akademische Leh⸗ rer Boͤrticher; 21) Entwickelung des Hellenischen Architektur⸗ Baues in drei Styl⸗Arten: der Dorischen, Jonischen und Ko⸗ rinthischen, Derselbe; 22) Entwerfen der Gebzͤude, der akade⸗ mische Lehrer Strack; 23) Bau⸗Constructions⸗Lehre. Derselbe; 24) Perspektive fuͤr Architekten, der akademische Lehrer, Maler Beckmann; 25) Modelliren architektonischer Verzierungen und Gllieder, der akademische Lehrer August Fischer.
26) Lehre der Harmonie, Musik⸗Direktor Bach; 27) Cho⸗ ral- und SehetanSchü, Derselbe; 28) Doppelter Kontrapunkt und Fuge, Derselbe; 29) freie Vokal⸗Composition, die Musik⸗ Direktoren Rungenhagen und Bach; 30) freie Instrumental⸗
omposition, Dteselben. 8 ö der mit der Akademie verbundenen Zeichnen⸗ Schule wird gelehrt:
31) Freies Handzeichnen in drei Abtheilungen, unter Leitung der Professoren Daege und Lengerich, und des Afsistent⸗Lehrers, Maler Albrecht Koͤhler.
E. Bei der mit der Akademie verbundenen Kunst⸗ und Gewerkschule wird gelehrt;
32) Freies Hand⸗Zeichnen, von den Professoren Berger, Lengerich und Herbig und dem Lehrer Albrecht Koͤhler; 33) Modelliren nach Gyps⸗Modellen, Prof. Wichmann und st Fischer; 34 architektonisches und geo⸗
rer Augu EI
Prof. Kretsch⸗
t⸗ I
des akademischen Senats; ;z und Gewandung, Prof. Begas;
eit und der Gegenwart); 18) die Projectionen, aulen⸗Ordnungen nach Vitruv, nebst ihren Coneh Zeichnen, und mittelst Zeometrischer Schatten⸗Con⸗
—— — — 2 — — 7 —, — — — — — —
metrisches Reißen, Prof. Zielcke und akademischer Lehrer Stoeve
sandt.
Für die Unterrichts⸗Gegenstände von Nr. 1— 30 hat man
sich zuvor zu melden im Akademie⸗Gebaͤude jeden Mittwoch von [2 bis 2 Uhr, bei dem Direktor Ir. G. Schadow; fuͤr Nr. 31. um dieselbe Zeit, ebendaselbst bei Prof. Hampe, und fuͤr Nr. 32 bis 34 bei Demselben, Sonntags von 10— 12 Uhr, ebendaselbst. ten 29. August 1840. Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste. “ Dr. G. Schahow, Direktor.
Der Kaiserl. Oesterreichische Kaͤmmerer und Wirkliche Oberst⸗Erb⸗Land⸗ und Hofmarschall in Oesterreich ob und unter der Ens, General⸗Major Graf von Starhemberg,
nach Dresden. ö
Abgereist:
itungs⸗Nachrichten. Ausland. . b
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 22. Sept. Am vorgestrigen Sonntage hat hier die feierliche Einholung Ihrer Hoheit der Prinzessin Marie von Hessen, Braut Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers, statigefunden Ihre Majestaͤt die Kaiserin und der Großfuͤrst Thronfolger befanden Sich ebenfalls in dem Wagen der jugendlichen Braut. Das schoͤnste Wenter beguͤnstigte die Feierlichkeit, die auf dem ganzen Wege, den der Kaiserliche Zug passirte, eine außerordentliche Menschenmenge herbeigezogen hatte. Nur auf einer Seite der Straßen hatte die Garde ein Spalier gezogen, während die andere dem Publikum uͤberlassen blieb, mit Ausnahme des Schloßplatzes, wo das Spa⸗ lier zu beiden Seiten der Alexander⸗Saͤule aufgestellt war. Am Abend durchzogen zahlreiche Equipagen und Fußgaͤnger die Stra⸗
den der Pascha dem Sultan gemacht hat. Frankreich schlaͤgt nichts vor und man kann ihm daher nichts verweigern.’“ Man
bemerkt in diesem Artikel nichts von der Erklaͤrung anderer mi⸗
nisterteller Blaͤtter, daß jene Vorschlaͤge des Paschaes das letzte
Wort von Seiten Frankreichs waͤren, und daß die Zuruͤckweisung
derselben den allgemeinen Krieg eroͤffnen wuͤrde. Im Gegentheil
scheint das Ministerium darthun zu wollen, daß eine Ablehnuug
jener Vorschlaͤge weder die Ehre Frankreichs noch dle Empfind⸗
lichkeit des Ministeriums verletzen werde. Die gestern verbreiteten Geruͤchte des „Univers“ geben heute dem Mefsager zu nachstehenden Aeußerungen Anlaß: „In einer ernsten Lage, die in den Gemuͤthern lebhafte Besorgnisse erregt, ist es natuͤrlich, daß Geruͤchte aller Art leicht zeugt wer⸗ den und sich mit Schnelligkeit verbreiten. Die politischen Be⸗ rechnungen, die merkantilischen Speculationen, Alles vereinigt sich, um das oͤffentliche Vertrauen vielfach anzugreifen und zu taäuschen. Alle Vernuͤnftigen muͤssen daher wohl auf ihrer Hut gegen die Nachrichten seyn, die taͤglich verbreitet werden, ohne daß man einen Beweis fuͤr dieselben oder ihren Ursprung an⸗ giebt, und sie moͤgen sich fest uͤberzeugt halten, daß die Regie⸗ rung, die in der Regel fruͤher als alle Welt unterrichtet ist, jede Thatsache von einiger Wichtigkeit, sobald sie nur nicht in das Detail der Unterhandlungen einschlägt, ohne Verzug zur oͤffentli⸗ chen Kenntniß bringen wird. Eine nur einigermaßen wichtige Thatsache, die die Regierung nicht ankuͤndigt, ist fast immer falsch oder gewagt. Wir koͤnnen alle aufrichtigen und pacriotischen Journale nicht genug vor der Leichtigkeit warnen, mit der man gewoͤhnlich ohne Auswahl und ohne Ueberlegung Alles glaubt und mittheilt, was die Neugierde reizt oder den Leidenschaften schmeichelt. Wir koͤnnen alle Schriftsteller, die sich achten, nicht eifrig genug beschwoͤren, nicht zuvergessen, daß wir uns in einer Lage befinden, in der man nicht ohne Gefahr alle jene aufreizenden Geruͤchte, alle jene politischen Anekdoten verbreitet, mit denen man in ruhigen Ta⸗ gen die Neugier zu unterhalten pflegt. Es handelt sich jetzt nicht darum, zu wissen, wer fruͤher oder spaͤter Minister seyn, welche Meinungs⸗Nuͤance herrschen, oder zu welcher Zeit die Kammer diesen oder jenen Entschluß fassen wird. Jedem, der nur eini⸗
ßen, um die allgemeine und glaͤnzende Beleuchtung derselben in Augenschein zu nehmen. . Der GeneralLieutenant Liachowitsch und die General⸗Majors Gudinsky und Pustschin l. haben ihre Entlassung erhalten. Der Kollegienrath Sotoff, welcher dem verewigten Koͤnige Friedrich Wilhelm III. von Preußen kurz vor Hoͤchstdessen Able⸗ ben ein Exemplar seiner Militair⸗Geschichte von Rußland uͤber⸗ sandt hatte, hat von Sr. Majestaͤt dem reglerenden Koͤnige eine kostbare Dose als Zeichen der Anerkennung erhalten. “
Frankreich.
Paris, 23. Sept. Die ziemlich allgemein ausgesvrochene Vermuthung, daß die neuen Vorschlaͤge Mehmed Ali’s nicht an⸗ genommen werden wuͤrden, scheint sich immer mehr und mehr u bestaͤtigen. Der Constitutionnel selbst laͤßt heute jene Ver⸗ mutchung in einem Artikel durchblicken, der in mancher Hinsicht gelesen zu werden verdient. Er sagt: „Ein Englisches Journal meldete gestern, daß die neuen Vorschlaͤge Mehmed Ali's als nicht annehmbar betrachtet wuͤrden. Sollte dies wirklich die Antwort
germaßen mit dem Zustande der oͤffentlichen Angelegenheiten ver⸗ traut ist, scheinen die parlamentarischen Zwistigkeiten in diesem Augenblicke von sehr untergeordnetem Interesse; und wir koͤn⸗ nen einem Journal, welches sich bemuͤht, die Nachricht von einem Zwist zu verbreiten, der zwischen dem Kabinet und seinen ge⸗ wandtesten Unterhändlern im Auslande bestehe, versichern, daß es weit weniger dem Kabinet, als dem Botschafter, den es nennt, Unrecht thut; nur die Feinde jenes Staatsmannes koͤnnen in dem gegenwaͤrtigen Augenblicke ein solches Geruͤcht verbreiten. Wir benutzen auch diese Gelegenheit, um Journal sichern, daß keine Ordonnanz existirt, welche die Mobilmachung der National⸗Garde vorschreibt, und daß, wenn jemals eine solche Maßregel ergriffen werden sollte, dies nur unter Mitwirkung der beiden Kammern geschehen wird.” 1
Es heißt, der Herzog von Orleans werde, in Begleitung. des Herzogs von Nemours und mehrerer Generale, in diesen Tagen eine Reise antreten, um die Festungen an der noͤrdlichen und oͤstlichen Graͤnze des Reiches zu inspiziren.
Herr von Fonfrede bespricht in dem Courrier de Bor⸗
seun, die der Pforte von ihren unbarmherzigen Beschuͤtzern dik⸗ tirt wird, so wuͤrden wir unsererseits nicht sehr uͤberrascht werden. Soll damit aber gesagt seyn, daß der Pascha Unrecht gehabt haͤtte, jenen versoͤhnenden Schritt zu thun, und daß unser Kabi⸗ net Unrecht gehabt haͤtte, zu deaseen zu rathen, vorausgesetzt, daß es wirklich eine von unserem Kabinet ausgegangene Idee waͤre? Wir glauben im Gegentheil, daß dieser Schritt des Pa⸗
scha's polttisch, und daß der Rath, wenn er ertheilt worden, gut
war. Die Annahme oder die Verweigerung des Divans wird den moralischen Charakter des freundschaftlichen Anerbie⸗ tens Mehmed Ali's nicht veraͤndern. Man kann ihm durch Krieg antworten; aber er wird nichtsdestoweniger den Frieden, einen annehmbaren, gerechten und auf freiwilligen Opfern gegruͤndeten Frieden vorgeschlagen haben. In moralischer Hinsicht vermehrt dieses Zugestaͤndniß, man moͤge es annehmen, oder zuruͤckstoßen, die Kraft Mehmed Ali's, d. h. es giebt seiner Sache eine unbestreitbare Legitimität in den Augen aller musel⸗ maͤnnischen Bevoͤlkerungen. Kein Muselmann kann mehr daran zweifeln, daß Mehmed Ali aufrichtig die Integritäͤt des Reiches wollte, da er, um die Tuͤrkei der Gefahr einer Europaͤischen Ein⸗ mischung zu entreißen, darein willigte, die Interessen seiner per⸗ soͤnlichen Größe zu opfern. Der Pascha hat daher wohl daran gethan, dem Sultan einen vernuͤnftigen Vergleich anzubieten. And wenn es wahr waͤre, was wir nicht wissen, daß die Franzoͤsische Regierung durch ihren Einfluß diesen Schritt hervorgerufen haͤtte, so behaupten wir, daß die Franzoͤsische Regierung Recht gehabt hat. Man sagt zwar, das Ministerium haͤtte diesen Vorschlag den Maͤchten vor dem Traktate oder gar nicht machen muͤssen; wir erwiedern aber, daß das Ministerium nichts vorgeschlagen hat, weder vor, noch nach dem Traktate. Es glaubte sich den verschiedenen Combinationen, welche ihm von den Kabinetten vorgelegt wurden, nicht zugesellen zu duͤrfen, weil ihm dieselben alle ohnmächtig oder gefaͤhrlich erschienen. Es wollte aber auch seinerseits keinen direkten Vorschlag machen. Dies hat es auch jetzt nicht gethan, weder im Namen des Sultans noch im Namen des Pascha's; aber es mußte ihm freistehen, durch seine Rathschlaͤge so viel als moͤglich zu wirken, daß die beiden arteien sich verstaͤndigten. Frankreich konnte und mußte den Paschs ermuntern, irgend einen versoͤhnenden Vorschlag zu ma⸗ hhen. Selbst wenn man im Voraus sicher gewesen waͤre, daß ein solcher Vorschlag nicht angenommen werden wuͤrde, so war es dennoch vortheilhaft, ihn zu machen; denn man erlangte als Resultat, daß aller Welt uͤber den geheimen Gedanken der Kabi⸗ nette die Augen geoffnet wuͤrden. Je gemäͤßigter die Forderun⸗ gen des Pascha's waren, um so mehr bewies Frankreich, indem es dieselben unterstuͤtzte, die Aufrichtigkeit seiner friedlichen und uneigennuͤtzigen Gesinnung. Wir wiederholen uͤbrigens, daß Frankreich durchaus nicht direkt bei dem Vorschlag bet
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deaurx den Plan wegen Befestigung der Hauptstadt, und sagt ber die Absicht, die die Regiterung bei Ausfuͤhrung jenes Planes aben koͤnne, Folgendes: „Damit das Publikum die detaschirten orts herunterschlinge, hat man ste mit einer fortlaufenden Mauer ergoldet, und man fuͤgt hinzu, daß die Forts weit genug ent⸗ ernt seyn wuͤrden, um die Stadt vor einem Bombardement cher zu stellen. Eine sinnreiche Explication! Als ob irgend Je⸗ nand ernstlich daran gedacht haͤtte, daß man Paris, selbst das ebellische und empoͤrte Paris, bombardiren wuͤrde. Herr Arago atte zwar in seinen Philippiken gegen die detaschirten Forts der egierung, fuͤr den Fall eines Aufstandes, jenen Plan zugeschrie⸗ en; aber dies war ganz einfach eine Abgeschmacktheit von seiner eite. Die Regierung wollte nicht, im Fall einer gluͤcklichen evolte in Paris, die Stadt bombardiren und eine Million von Einwohnern unter ihren Truͤmmern begraben, sondern sie wollte nur, daß die Armee, wenn auch augenblicklich durch die Massen besiegt, ganz nahe bei Paris Stuͤtzpunkte faͤnde, wo sie den güͤn⸗ stigen Augenblick zur Wiederherstellung der Ruhe abwarten koͤnnte. Sie wollte, daß das Schicksal der Monarchie nicht mehr, wie im Jahre 1830, binnen 3 Tagen durch einen Barrikaden⸗Erfolg ent⸗ schieden werden koͤnnte. Dazu ist es aber nicht nothwendig, Paris zu bombardiren. Es genuͤgt, wenn man die Haupt⸗ Straßen besetzt haͤlt, auf denen der Stadt ihre taͤgliche Verpro⸗ viantirung zugefuͤhrt wird. Das verhungerte Paris wird immer das besiegte Paris seyn.“ .
Die Regierung publizirt heute folgende Nachrichten aus Spanien: „Durch Dekret vom 16ten d. hat die Koͤnigin die Demission des Ministeriums Sancho angenommen. — Durch Dekret von demselben Tage hat sie den General Espartero zum Conseils⸗Praͤsidenten ernannt und ihm zu gleicher Zeit die noͤthigen Vollmachten verliehen, um selbst das Kabt⸗ net zu bilden. Der General Espartero hat diesen Auftrag an⸗ genommen.“
Das Journal des Doebats sucht heute in einem laͤngeren Artikel darzuthun, daß der anarchische Zustand in Spanien haupt⸗ saͤchlich das Werk der Englischen Politik sey. Dieselbe bearbeite Spanien sowohl in der Voraussicht eines Krieges zwischen Eng⸗ land und Frankreich, als auch uͤberhaupt um die Wiederkehr eines regelmäßigen Zustandes der Dinge, der den Einfluß Frank⸗ reichs in Spanien uͤberwiegend machen wuͤrde, zu verhindern.
Nachrichten aus Toulon zufolge, hat der Admiral Lalande nunmehr die Quarantaine verlassen, und wird sofort die Reise nach Paris antreten.
Boͤrse vom 23. Sept. Die sinkende Bewegung in den Coursen der Rente dauerte auch heute zu Anfang der Böͤrse noch fort. Späͤter besserten sich dieselben etwas in Folge von;
fen, die zur Deckung verkaufter Papiere gemacht wurden.
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um demselben Journale zu ver-⸗