werde.
wurde, weil er die Spanier aufforderte, der Königin Christine die Regentschaft zu nehmen und sie in Anklage⸗Zestand zu ver⸗ setzen, ist wieder erschtenen und fuͤhrt eine noch weit heftigere Sprache als fruüͤher, indem sogar das Privatlehen der Koͤnigin angegriffen wird. Das Blatt ist abermals verboten worden. Die am hiesigen Hose accreditirten Gesandten Englands, Frankreichs, der Niederlande, Belaiens und Portugals haben dem Herzoge von Vitoria in einer Note angezeigt, daß sie von isdren respektiven Regierungen den Befehl erhalten haͤtten, ihre Paͤsse zu fordern und das Land zu verlassen, sobald das Min⸗ deste gegen die Regentschaft der neuth ente unternommen
ez
Konstantinopel, 23. Sept. (Oest. B.) Gestern mit
Tagesanbruch wurde den Bewohnern dieser Hauptstadt durch
Kanonensalven saͤmmtlicher Batterieen die Geburt eines Sohnes des regierenden Sultans Abdul⸗Medschid verkuͤndigt, welchem der Name Murad beigelegt wurde. Der Kislar⸗Agasst (Oberste der Verschnittenen) uͤberbrachte diese erfreuliche Nachricht der hehen Pforte, wo daruͤber ein Hattischerif feierlich verlesen wurde, und eine halbe Stunde darauf ward sie durch oͤffentliche Ausru⸗ fer (Dullals) zur Kenntniß des Publikums gebracht. Saͤmnit⸗ 8 liche Pascha's und Großwuͤrdentraͤger verfuͤgten sich hierauf in das Serail, um Sr. Hoheit ihre Gluͤckwuͤnsche darzubringen. Zur Feier dieses gluͤcklichen Ereignisses sind oͤffentliche Belusti⸗ zungen angeordnet, welche 7 Tage hindurch dauern sollen, und mwoehrend dieser Zeit werden Abends die Hauptstadt und der Bespor beleuchtet.
Die Pforte hat, in Folge der uͤber die diesjaͤhrige Aerndte eingelaufenen unguͤnstigen Berichte die Ausfuhr des Getraides aus den Tuͤrkischen Provinzen fuͤr drei Monate verboten, und diese Verfuͤgung den hier residirenden fremden Gesandschaften durch eine eigene Cirkular⸗Note bekannt gemacht.
Die Oesterreichische Brigg „Montecuccoli“, welche bestimmt wurde, die bereits abgegangene Brigg „Ussaro“ hier zu ersetzen, ist am 19ten d. M. in den Bospor eingelaufen, und hat gestern
in der Bat von Bujukdere, dem Oesterreichischen Internuntia⸗ turs Hotel gegenüͤber, Anker geworfen. Am 2lsten d. M. ist die Englische Fregatte „Talbot“, wel⸗ che bisher vor Therapia stationirt war, nach der Spyrischen Kuͤste
— Folgendes sind noch einige Details aus den Korrespon⸗ denzen der Morning Chronicle uͤber die Einnahme von Bei⸗ nut und die damit in Verbindung stehenden Ereignisse vom 9. bis 20. September:
2 „Am 9. September frühmergens langte Admiral Stopferd vor Beirut an und brachte die Nachricht aus Alerandrien, daß der Pascha die Vorschloge des Sultans und der vier Mächte desinitiv verworfen babe. Um 9 Uhr traf die Nachricht ein, daß der Contre⸗Admiral Wal⸗ kfer mit der Türkischen Fletee, mit 5800 Mann Truppen am Berd, im Anzuge sev. und als sie bald darauf in den Hafen kiultef, begaben sich der Tärkische Admiral, der Befehlsbaber der Türkischen Truppen, Se⸗ lim Pascha, und Commodore Napier, der bis dahin den Befehl der Schiffe vor Beirut geführt hatte, an Berd der „Princeß Charlette“, des Britischen Admiralschiffs, um mit Admiral Stopford den Opera⸗ tiens⸗Plan zu verabreden. Man beschloß die Landung der Türlischen Truppen, welche zu dem Behusfe noch in der Nacht an Bord dreier Enalischer Dampfschiffe, des „Cvclops“, des „Pbönix“ und der „Hydra“ vertheilt wurden, während das Dampfschiff „Gorgon“ die edenfalls zur Landung bestimmten Britischen Marine⸗Seoldaten nebst Aniil⸗ lerie an Bord nahm. Die Landung sollie am 10 ten Mer⸗ ens stattfinden. Der Hafen von Beirut wird durch eine steile Berg⸗ erte eingeschlossen; es ist der Amti⸗Libanen, der in dem Abstande von ungesäbr einer Enzlischen Meile vom Ufer sich erheht und sich in halo⸗ mondförm ger Gestalt voen Nord⸗Osten nach Westen hinzicht. Die Fläche ven der Küste bis zur Basis der Berge ist mit reichen Pflan⸗ zen von Orangen, Citronen, Maulbeeren. Oel⸗ und Palmbäumen be⸗ deckt und sieht aus wie ein großzer wohlangebauter Garten, reich beseut mit Landhäusern und Dörfern, unter deuen sich bier und da ein Klo⸗ ster mit seinen weißen Thurmmauern oder eines der einsam stehenden mt Minarets gezierten Gräher der Scheiks besinden, welche der Sce⸗ nerie des Orients ein so düsteres Auschen geben. Die Stadt selbst Uegt an dem füdlichen Ende dieses Hasenplatzes und bietet, aus einer gewissen Emfernung betrachtet, durch ihre in buschigem Grün versteckte Lage einen sehr putoresken Anblick dar. Zur Vertheidigung aber ist sie gar nicht geeignet, selbst nicht gegen ein einziges Linienschiff; indeß hat sie ein sebr starkes Fert, das sich hbalten kann, selbst wenn die ganze Stadt in Trümmern liegt. Die Stadt ist, wie so vieie Städte in der Levante, eine Anhéhe hinaufgebaut, deren Gipfel freigelassen ist. Die Hügel⸗ reihe liegt zu entfent, um zur Vertheidigung der Stadt benutzt zu vwerden. so daß diesethe vollkommen bloßgestellt ist. Bei Tagesanbruch am 10ten war die gesammie Flotte der Alliirten in dem Hafen versam⸗ melt. Sie bestand aus dem Flaggenschiff des Admiral Stopferd, „Princeß Charlorte“, ren 110 Kanonen, dem „Powerful“ von 84 K. unter der Commodore's⸗Flagge des Commodore Navpier, den Linienschif⸗ fen „Gauges“ von 84 K., „Bellerephon“ von 80 K., „Thunderer“ von 82 K., „Benbow“ ven 7à K., „Edinburgh“ von 76 K., „Revenge“ von 75 K. und „Hastings“ von 74 K., den Fregatten „Castor“ und „Pque“ von 36 K., der Korvette „Carvsfort’“ von 26 K. und der loop „Zebra“ von 16 Kanonen. Au⸗ Kriegs⸗Dampfböten waren die obenzenaunten vier zugegen. Unter dem Befehle des Tür⸗ kischen Contre⸗Admirals, Britischen Capitains Walker, standen eig Linienschiff, drei Freaatten von 50 Kanonen, zwei Kervetten veon 20 Kanonen und eine Brigg von 16 Kanonen. e: Oesterreichischen Schiffe waren zwei Fregatten von 50 Kanonen und eine Korpeite ven 18 Kanonen. Die Jarl sämmtlicher Transportschiffe betrug 23. Kurz nach Tagesaubruch wurde den Dampfschiffen das Signal gegeden, sich in Bewraung zu setzen. Sie nahmen das Türkische Admiralschiff und eine große Anzahl Böte ins Schlexptau und näherten sich dem User, das sich segleich mit einer großen Menge Aegvptischer Truppen füllte, unter die das Linienschiff „Benbew“ mit Bomben feuerte Während dieses Feuerns setzte sich das Linienschiff „Powerful“ in nerdästlicher Richtung in Bewegung, und die Dampsböte erhielten Befehl, demsel⸗ ben zu solgen. Diese Schisie gingen gine Stunde nachher acht Engli⸗ sche Meilen nördlich von Beirut vor Anter und setzten dort bei Dschuni in dem sogenanmen Hundeflusse innerhalb fünsviertel Stunden etwa 5 (0 Mann Tryppen, worunter 1500 Britische Marine⸗Soldaten und Artilleri⸗ sten, ungestört ans Land. Ein von Beirut detaschirtes Aegyptisches Fruppen⸗ Corps hatte zwar die Absicht gezeigt, die Landung zu hindern, was aber durch das zum Theil auf die Stadt gerichtete Feuer des bei Beirut gebliebe⸗ nen „Zebra“ und der „Princeß Cvarlotte“ zurückgewiesen wurde. Se⸗ gleich nach der Landung besetzten die Truppen die dominirenden Hiüben in der Nähe. Commodore Napier landete selbst, um die nötbigen Ver⸗ fehrungen gegen einen möglichen Ueberfall zu machen, und Abends wurde auch ein kleiner Artillerie⸗Park zum Schutz des tempeorairen
Felasean ausgeschifft; das Kommando der Truppen führte der Mit den Truppen zugleich war der Praac⸗
man des Britischen Botschafters in Konstantinepel, Herr Weood, in Be⸗ gleitung eines Scheik, gelandet, und es war diesen Beiden gerungen, eine Anzahl Berabewohner in ihrer Nähe zu ziehen, die sich sehr erfreut über die Ankunft der Britischen Truppen äußerten und in die lautesten Klagen über den Druck der Aeavptischen Herrschaft ausbrachen. Ibre niten um
Admirale, welche vor Beirut zurückgeblieben Schreiben an den Aegyptischen Befehlshaber.
rtillerie⸗Oberst Aldridze.
Zahl mehrte sich in zwei Tagen bis zu 560. Am Mittag sandten die beiden waren, das schou bekannte
1““
1148
„Auf dieses Schreiben erfolgte zuerst als Antwort, daß Soliman Pascha, der Ober⸗Befehlshaber der Aegypter, sich nicht in Beirut befinde, und um 8 Uhr wurde nachträglich von Seiten des Geuveneurs der Stadt
gemeldct, daß er, der Geuverneur, jetzt anderweitig beschäftigt sep und fine Zeit habe, das Schreiben der Admirale zu berücsichtigen. Dem⸗
gemäß wurde um 51 ½ Uhr das Signal e. auf die Stadt zu seuern. und wäbrend einer Stunde und zehn Minuten, nach Anderen zwei Stunden lang, beschessen darauf die Linienschiffe „Ganges“,
„Belleropbon“, „Edinburgh“ und „Benbew“ so wie das Oesterreichzsche
Admiralschiff, die Stadt mit Kugeln und Bomben, wobei hesonders
die Oesterreicher ihre Congrevischen Ratcten mit besonderer Präcisien
warsen. Die Stadt wurde durch dieses Bombardement in einen
Haufen von Trümmern verwandelt. Nun erst antwortete Se⸗
man Pascha. Sein Schreiben ist ebenfalls schon bekannt.
Nach deim Bombardement vom 11. September beschränkte sich der
Dienst der vor Beirut besindlichen Schiffe im Wesentlichen auf eine
Blokade der Stadt und dis Hafens. Es wurde zwar noch bis zum
läten gelegentlich mit Kugeln und Bomben auf die Stadt geschossen,
und es sollen im Ganzen durch das Feuer und eie eingestürzten Häu⸗ ser gegen 10 00 Menschen umgekemmen seyn, indeß wurde doch in der
Regel nur auf die Truppen gefeuert, wenn sie sich in der Stadt wie⸗
der zu sammeln anfingen, und seit dem 16ten. an welchem die Aegpp⸗
tischen Truppen die Stadt ganz verlicßen, hörte auch das Feuern gänz⸗ lich auf. Von der Stadi aus geschaben nur zwei Schüsse auf die
Schiffe, welche keinen Schaden anrichteten. Die Flaggen des Ameri⸗
kanischen, des Dänischen, des Spanischen und des Griechischen Keu⸗
suls wehten noch am Lsten, als man von der Stadt Besitz nahm, auf den Trümmern ihrer respektiven Weohnungen, ebgleich die Kon⸗ suln selbst die Stadt verlassen hatten. Das Amerikanische Kon⸗ sulat hat am meisten gelitten, sowohl durch das Bombar⸗ dement, als durch die nachfolgende Plünderung der Aegvplischen
Truppen. Auch die Magazine der Brittschen Kaufleute sind geplün⸗
dert worden. Schon am 19. September befanden sich nur noch die
Englischen Linienschiffe „Edinburgh“ und „Hastings“ vor Beirut, haupt⸗
süchlich zu dem Zwecke, die Verbindung mit Alerandrien zur See ab⸗
zuschneiden. Alle übrigen Schiffe, deren größter Theil schon früher
Beirut verließ, lagen vor der Dschuni⸗ eder Anurata⸗Bat vor Anker,
dem Lager von Dschuni gegenüber, in welchem sich leit dem I ten das
Haupt⸗Juteresse der Operationen konzentrirte. Die Aufstellung, die
man dort geuommen hatte, bezweckte die Beförderung der Insurrec⸗
tion unter den Berabewohnern, von denen gleich anfangs eine Anzahl sich den Türkischen Truppen angeschlessen hatte. Eines der Haupt⸗
Hindernisse einer freien Verhbindung mit dem Innern war indeß ein
von 30 Arnauten besetzes Fort, zehn Englische Meilen weiter nerd⸗
wärts an der Küste, Namens Dschibel, angeblich das alte Gebal, man kenmnte auf Ausbreitung des Aufstandes unter den Bergbewoh⸗ nern micht rechnen, bevor uscht dieses Fort im Besitz der Al⸗ lirten war. Es wurde daher am 12ten eine Expeditien gegen dasselbe augeorduet und die Fregatten „Carvsfert“ und „Dido“ nebst dem Dampfschiffe „Cvclops“ dorthin abgesandt. Letzteres hatte 200 Marine⸗ Soldaten und 200 neu bewaffnete Sprier am Bord. welche zur Er⸗ stürmung des Ferts verwendet werden sollten. Als man ver Dschibel ankam, fand sich, daß die Arnauten sich in die Cuadelle zurückgezegen und den Ort selbst geräumt hatten. Die beiden Fregatten eröffneten sogleich ihr Feuer auf das Fort, wodurch in zwet Stunden der ebere Theil desselben zerstört wurde; dagegen brachte das Feuer auf die Basis des Feris keinen Eindruck berver. Nach Beendigung der Kanonade wurden die Britischen Marine⸗Soldaten gelandet, und Capitain Austin veom „Cvclops“ übernahm selbst den Oberbefehl bei dem auf das Fert zu machenden Angriff. Die Sprier, die ebeufalls gelander waren, rück⸗ ien zwar mit den Marine⸗Soldaten vor, aber ohne rechte Ordnung, und waren daher von geringem Nutzen. Die Marme⸗Soldaten durchzogen ein kleines Gehölz, welches zwischen der Küste und dem Fert liegt, ohne 1
beunruhigt zu werden; als sie aber auf ,ö— von letzte⸗ rem angefeommen waren, wurden sie mit heftigem Feuer empfangen,
ehne dasselbe mit Erfolg erwiedern zu tönnen, da keine Feinde zu sfe⸗ ven waren und das Feuer aus Schießscharten ganz an der Basis des Foris kam. Die Soldaten wurden daher zuräckgezegen, und, nachdem nech eine vergebliche Rekegnoscirung gemacht worden war, um einen. Punkt zum Angrisse auszumitteln, gegen Sennen⸗Untergang wieder eingeschifft. Am anderen Tage erfuhr man, daß die Arnauten in der Nacht abgezogen seyen, und daß die Türfische Flagge auf dem Fort wehe. Als die Eugländer dasselde in Besitz nahmen, zeigte sich, daß es so sta k befestigt sev, daß an einen Handstreich gegen daffelbe gar nicht hätte gedacht werden sollen. Das Unternehmen kostete den Eng⸗ ländern fünf Todte und 13 Verwundete, unter Letzteren zwei Offiziere. Die Besitznahme des Forts eröffneie die Verbindung mit dem Junern, und gleich am 13ten wurden in wenigen Stunden 5000 Flinten an die in greßer Menge herbeieilenden Berg⸗ Bewohner veriheilt. Am 14ien vertheilte man noch 1000 Flinten, die mitilerweile von der Flotte her⸗ beigeschafft worden waren, und es fanden sich mindestens noch 1000 Sprier ein, um bewaffnet zu werden. Noch lebhafter war der Zuammensluß der Berg⸗Beweohner in dem Lager von Dschuni, das mittlerweile so gut befestigt und erweitert war, daß es 6000 Mann fassen konnte. Hier hatten sich bis zum 16. September 4 — 5000 Bergbewohner eingefunden. ein Zuwachs zu der bewaffneten Mannschaft, die durch die am 15ten mittelst Beschießung durch den „Cvclopxs“ und die Fregatte „Carvsfort“ erfolgte Vernichtung des Forts Batrun, welches wie Dschibel die Ver⸗ bindung mit dem Innern hemmte, sehr befördert worden war. Wich⸗ tig ist in dieser Hinsicht besenders, daß am l ten, wie schon geme det, der Neffe des Emir Beschir sich einfand und dem Sultan hult igte. Das Lager bei Dschuni, das am 16ten eine Verstärkung von 300 Oesterreichern und
ten Türten erhielt, unter welchen Letzteren sich auch Izzet Pascha, der neue Pascha ven Svrien, befand, in seu dem 19ten so gut desestigt, daß ein Angriff Ibrahim Pascha’'s auf dasselbe nicht befürch⸗ iet wird. Das Lager steht unter dem Besehl des Capitains Napier, der seine Kommodovres⸗Flagge in demselben aufgezogen hat, und es
3,0 Oesterreichische Marine⸗Soldaten, 30000 bewaffnete Bergbewohner und eine Abtheilung Britischer Artilleristen, Sapeurs und Mineurs, zusammen beinahe 12,,00 Mann.
Türten, im Centrum 260702 der Rest der regulairen Truppen nebst den Bergbewohnern. Pascha hält mit 14,000 Mann den Bergrücken unmittelbar oberhalb des Lagers der Alliirten besetzt, von wo aus man häufige Scharmützel
den sicht. Ibrahim und Soliman Pascha sellen auf schlechtem Fuße
in der Nähe von Beirut steht. 1 gesteht die Unzuverlässigkeit der Aegvptischen Truppen ein, von denen
anderen ein ganzer Vorpesten von 80 Mann, angeführt von einem Pel⸗ nischen Major.
Nur auf die Albaneser kann sich Ibrabim verlassen, aber auch sie wür⸗ den zu den Alliirten übergehen, wenn diese ihnen, wie Ibrahim, allac⸗ meine Plünderung freistellien. 1—
bewaffnet worden seyn. Die Operationen an der Küste erstrecken sich von Sidon bis Tripolis, eine Entsernung von 35 Englischen Meilen. Die Linienschiffe „Bellerephon“ und „Revenge“ liegen vor dem Nahr⸗ el-kelp, dem Hunde⸗Flusse, zwischen dem Lager und Beirut, um jedes Unternehmen der Aegypter gegen die Küstenplätze im Keime zu ersticken.“
Ostindien. 1“
Kalkutta, 14. Juli. Die Jahl und die Namen der Schiffe welche an der Britischen Expedition gegen China Theil nehmen, sind schon fruͤher angegeben worden; an Truopen sind eingeschifft: Europaͤer aus 3 Präsidenrschaften und Cerlon 6666, eigeborene Soldaten und Matrosen 2175, Troß 1080, zusammen 9921.
S 8 8
die alle bewaffnet worden waren,
am 10zen von 800 auf Oesterreichischen Transportschiffen herbeigebrach⸗ I
zählte im Ganzeu am 19. September 6500 Türken, 1500 Britische und
Sie sind in drei befestigten Linten aufgestellt; in der ersten, dem Feinde am nächsten liegenden stehen 1500 1 Türken und in der innersten Verschanzung Ibrahim
zwischen Ibrabim’s Truppen und den neu bewaffneten Spriern stattsin⸗ s ü Abth., vom Verfasser von Luͤge und Wahrheit.
mit einander stehen; sie sehen einander nicht, ebgleich der Letztere noch immer Ein aufgesangener Brief von Emir Beschir; auch bereitz z“0 auf die Tärtischen Kriegsschiffe desertirt sind, unter Diese Deserteure schildern die Aegvptischen Truppen als sehr unzufrieden wegen schlechter Behandlung und Sold⸗Rückstände.
Bis zum 20sten sollen 8 — 12,000 Sprier
Diese mit den aus England kommenden Truppen werden sich zu⸗ sammen auf etwa 15,900 Mann belaufen. Die In urgenten in Nepal, 8000 an der Zahl, haben den
Distrikt Ischamparun in Besitz genommen, nachdem die Indigo⸗
Plamer, Europaͤer und Eingeborene die Flucht ergriffen hatten. arauf rüͤckten sie vor die Hauptstadt und blokirten den Britt⸗ schen Residenten Hodson und sein Gefolge. Der Radschah leug net die Mitwissenschaft um diesen Handstreich.
Die Hollaͤnder fuͤhren einen erbitterten Krieg mit den Atschinesen im noͤrdlichen Sumatra. Obglesch sie schon Sinkel in Besitz ge⸗ nommen haben, so leisteten die Atschinesen doch noch einen so er, bitterten Widerstand, daß der Ausgang des Kampfes mehr als zweifelhaft ist. 8
Die Besatzung von Karak im Persischen Meerbusen ist durch Krankheiten im truͤbseligsten Zustande, so daß nur 2 Subealterm Offiziere dienstfaͤhig und nur 1 Regiments⸗Arzt nicht krank war.
— —/ — —
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am I1. Oktober.
Abgang von Potsdam.
Uhr Morgens. 41
A b gang von Berlin.
Seitdaun
Zeitdauer St. M.
St. M.
Um 6 ½ Uhr Morgens. 1 lUlm 11 Vormitt... 42 1 Mittags.. 41 Rachmitt. 42 1 Nachmitt.
8 . Abends .. 55
Abends... 42 ö6 97
„ .. 58 2* .—2. 58
—
Meteorologische Beobachtungen. Mergene machnultags Abende Näacd einmalzger 65 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
1840. 1 11. Oktober.
Queclwärme 7 89 RA. Flußwaͤrme 800 R. Bedenwurme 9 29 R. gusdunstung 0,05“ Rd. Niederschlag 0,021“ Rd.
240,42 „Par.]
.I
+ 4,0° A. SI vECt.
Luftdrug....⸗. 340 01“„Par. 330 81“ „Pas. Luftwurme .. * 5 09 R. +-12 60° R. Thaupunkt..*+ 400 R. +. 7,1 9 R Punstsammgung 83 „El. 74 „Gt. Wetter... dalbheiter. hatbheiter. beiter. Wind. — — 2WNW. U Rus Rw. IWarnfwechsel 4¼- 13,1* Wolkenzug — N — + 5 10. Tagesmittel: 340,00"Par. + 7,009 R.. + 5,0 0R. 80 Et. W.
Rerlinor Böresc. Den 12 October 1820. Amtlicher Fon ds- u2⁵d Geeid-Cours-2Zetteol.
183 r. Cour. mr. Uoar rs ’1 Urtet. Geld. gmmef. 1 Celw.
. 2&.-d-8-5. 41 1028 „ 1017„ Pr. Rugl. Obl. 20. 4 99
Präm. Sch. d.Sechb— 75 Kurmk. Sebaldv. 3à 99 cetlüen.
Neumk. Behnldv. 2 5 99 Bril. Pots.Eiseub. Werl. Stadt-Obl. 4 192 d⁴o. do. Prior. Act. Rlbinger do. 222 — Mgd. L.pz. Kisrub. Dauz. do. In Th. —]8⁵³ — do. do. P'risr. Act. Weatp. Pfandbr. 2½ 1001 2 Grolsb. Poe. do. 4 114 ¼ Oatpr. Pfaudhr. [2* — 100
Pomm. 6 %. 23 101 ½ 101
Kur.- u. Neum. do. [2¼ 101³* 4 41102 ¼ Schlesiache do. [4¼ 102 ¼ —
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Auswürtige Börschn.
Amuaterdam, S. October.
Niederl. wirkl. Schuld 40 ¼½. 50 % do. 912. Kanz Rill. 20 ⁄½. 5 %, Span 181 1. Passive. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Urüm. Sch. —. Dol. —. Oesterr. Met. 98
Autwerpru 7 Neue Anl. 18 ⁄1. 1⁶⸗ Frankfurt a. M., 9 October. “
Oesterr. 5 %, Mer. 98 ¼. 98. 40 99 ½ bBr. 21⁄2 % 55 ½ Kr. 10 % 24 % Br. Banb-Actien 1810 Br Partial- ObLl. 156 2 Ulr. Loose zu 500) Fl. 125 ½ Br. Loose zu 10 ¼ Fl. —. l'reuss. Prüm. Sch. 76 % Br. 40. 40 9 Aul. 103 kr. Poln. Loose CRI, Ur. 5 % Spun. Aul. 20. 197. 2 ⁄% Holl. 44 *¼˖ g. 44 ¼.
Eisenbahn-Actien. Sl. Cermain 510 Br. Versailles rech- es Uter 345 Br. 4do bnkes 235 Br. München-Augeb. 941 2 Ur. Strafahurg-Basel 310 Br. L.ecipzig-Dresden 1031½ Br. Köln-Aachen 89 2 Vr. 8
Ziins! 5 98 2
1“
Hamburg, 10. October Engl. Kuan. 14.31⁄½ Paris 7. October. 5 % Kente fin cour. 101. 70. 3 % Kente flo cour. 66. 80. 5 %, Neapl n cour. 99. 5 % Spaun- Reute 23. Pauslve 51 1½. 3 % t'ori. 202⁄¾4
Bank Act. 1575.
wien 7. October. 5 % Met 1903 ¼. 4 ½ 98,1⁄10. 3 ¼% 77. Artien 156 Ant 4- 1822 131 ¼ d.æ 1839 14. Konigliliche Schauspiele Dienstag, 13. Okt. Im Schauspielhause: Don Carles, Insant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. Mittwoch, 12. Okt. Im Overnhause: Zum erstenmale: Der Feensee. Große romantische Oper in 5 Abth, von Scribe und Melesville, aus dem Franzoͤsischen uͤbersetzt von J. C. Gruͤn⸗ baum. Musik von Auber. Ballets von dem Koͤnigl. Ballet⸗ meister Hoguet. In Scene gesetzt von dem Regisseur C. Blum. Ein Verkauf von Billets zu dieser Vorstellung findet nicht statt. Im Schauspielhause:
21121289; 1⁰ bi 2 „
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Uune
Capitain Firnewald, Lustspiel in 4
Hierauf: Der
Degen, dramatischer Scherz in 2 Abth., von E. Raupach. Koöͤnigsstödtisches Theater.
Dienstag, 13. Okt. Doctor Faust's Zauberkaͤppchen, oder: Die Herberge im Walde. Posse mit Gesang in 3 Akten, von Fr. Hopp. Musik vom Kapellmeister Hebenstreit.
Mittwoch, 14. Okt. Zur Vorfeier des Allerhoͤchsten Ge⸗ burtsfestes und der Huldigung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelms 1V., zum erstenmale: Herzog von Riva, oder: Die Zigeunerin. Remantische Oper in 2 Akten, von Theodor Hell. Musik von Julius Benedict. Decorationen und Kostuͤme sind neu.
Donnerstag, 15. Okt. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ sfestes und der Huldigung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelms IV., zum erstenmale: Preuß, Ev Oktober. Festspiel mit Gesang in 1 Akt, von 1i, „arl Toͤpfer. Musik vom Kapellmeister Franz Gläser. Hierauf: Fest⸗Ouverture von Ferd. Rieß. Zum Schluß, zum erstenmale: Engel und Daͤmon. Lustspiel in 3 Akten, frei nach Courcy und Dupeuty, bearbeitet ven Forst und Leutner. 8 “
Berantworilicher Rebacteur Arnold.
Gedrum N. A. W. Hapn. b
“
dorf hier eingetroffen.
Prinzessin, Tochter des Prinzen Albrecht von Preußen Koͤnigl.
— -2*à.⸗ R‚— u⸗ —— — —— — E EEeTTTö11““ üöe, 5
Amtl. Nachrt. 8 W1“
Rual. u. Pol. Schreiben aus St. Petersburg. (Aussicht auf friedliche Beilegung der Differenzen mit Chiwa.!
Frnatr. Paris. Die Blätter über die Zusammenberufung der Kammern. — Der Herz. v. Orleaus beaustragt zehn Jäger⸗Batall⸗ lone zu organistren. — Beabsichtigter Tagesbefehl des Geueralstabs der National⸗Gartde. — Börfe.
Gronbr u. Arl. London. Graf Worenzeoff zurückerwartet. — Die Times ändert ihre Ansicht über die orient. Angeleg. — Erfind. für den Seekrieg. — Unruhen auf der Insel Man. — Geldmangel.
Rieder!. Preclamation an das Heer. 8
Belg. Bruüssel. Vertrauen auf Erhaltung des Friedens.
Deutsche nndesst. Leipzig. Eisenbayn⸗Uunfall.
Oesterr. Schreiben aus Wien.
Ien Rom. Vertrag mit Neapel. — Encyklisches Schreiben des
apstes.
. Schreiden des Herrn Cremieur in Bezug auf den Prozeß von
amaskus.
Lyr. Zusammenstellung der Thatsachen bei der Einnahme von Beirut.
China. Innerer Zustand. — Angriff auf ein Opiumboot.
Iniaud. Berlin. Sofrec. — Wirtl. Geh. Ov. Reg. Rath Rust †.
— Köslin. Schifff. — Spremberg und Breslau. Wellmarkt. Wiss., K. u. L. Friedens⸗ u. Huldigungs⸗Cantaten von J. Schnei⸗ der. — Essen. Verein der Lehrer Rheinlonds und Westphalens.
Beilage. Brastlien. Rio⸗Janerreo. Majorenniäts⸗Erklärung. Auszeichnung in den Schlachten selbst, so ist auf derseiben Tafel
mtliche Nachrichten Kronik des Tages.
A
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kastellan Rietz bei der u verleihen
Akademie der Kuͤnste das Allgemeine Ehrenzeichen
5
8.
Se. Köͤnigl. Hoheit der Prinz Alexander ist von Duͤssel⸗
— ——
Die am 27. August d. J. zu Kamenz in Schlesien geborene
Hoheit, welche in der heiligen Taufe den Namen Elisabeth erhal⸗ ten hatte, ist ebendaselbst am Hten d. M., Morgens 4 ½⁄ Uhr, zur groͤß⸗
ten Betruͤbniß der Durchlauchtigsten Aeltern mit Tode abgegangen. ger zu Konitz ist zugleich zum Notarius im Departement des
Der Justiz⸗Komneissarius Ludwig Otto Theodor Krie⸗
Ober⸗Landesgerichts zu Martenwerder bestellt worden.
Der bisherige Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Gremler ist zum Justiz Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgericht zu Worbis und den in dem Kreise Worbis belegenen Patrimonial⸗ Gerichten bestellt vorden.
Auf Veranlassung der Huldiaungsfeier wird die Kunst⸗Aus⸗ stellung am 15ten und löten d. M. geichlossen seyn. 8* .
Berlin, den 13. Oktober 1810. 1
Kenigliche Akademie der Kuͤnste. 8
r. G. Schadow, Direktor.
Bezirke der Koͤnigl. Regierung zum Prediger in
Im
u Koͤstin ist der Kandidat Neumann Klein⸗Mellen bei Dramburg berufen;
zu Arnsberg ist der Kandidat Friedrich Gangolf Dreck⸗ mann aus Soest zum Pfarrer der groͤßeren evangelischen Ma⸗ rien⸗Gemeinde in Lippstadt ernannt worden; .
zu Aachen ist der bisherige Vikar und Pfarrverwalter Hu⸗ bert Franz Leloup zum wirklichen Pfarrer in Malmedy ernann: worden.
Das den Tuch⸗Fabrikanten Baucke und S ser Verlin unterm 4. April 1839 ertheilte Patent 1 auf eine mechanische Einrichtung an den Feinspindel⸗ Beͤnken fuͤr Wollengarn zum Messen und Zaͤhlen des aufgespulten Garns, so wie zum gleichfoͤrmtgen Auf⸗ schlagen desselben, g ist wegen unterbliebener Anwendung wieder ausgehoben worden. Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuͤrst zu Bentheim⸗ Tecklenburg⸗Rheda, von Hohen⸗Limburg. Se. Durchlaucht der Fuͤrst Czartoryski, aus Schlesien. Se. Durchlaucht der General⸗Lieutenant und General⸗Gou⸗ verneur von Neu⸗Vor⸗Pommern, Fuͤrst zu Putbus, ven Putbus. Se. Durchlaucht der Fuͤrst zu SHayn⸗Wittgenstein⸗Ber⸗ leburg, von Berleburg. Se. Excellenz der General⸗Feldmarschall, Chef des 4ten Hu⸗ saren⸗Regiments, Graf von Zieten, von Breslau. Der Ober⸗Iͤgermeister und Chef des Hof⸗Jagd⸗Amtes, Ge⸗ neral⸗Major Fuͤrst Heinrich zu Carolath⸗Beuthen, von
Carolath. Der Fuͤrst Felix Lichnowski, von Kuchelna.
Der General⸗Maser und Commandeur der 10ten Diviston,
Freiherr von Steinaͤcker, von Posen.
Der General Major und Commandeur der Kadetten⸗Anstal⸗ ten, von Below I., von Benesberg.
Der Erb⸗Köͤmmerer in der Kurmark Brandenburg, Graf von Schweri „Koͤnigsberg in Pr. ssr
Der Bischof „ Haderborn, Freiherr von Ledebur⸗Wi⸗ cheln, von Paderborn.
Der außerordentliche Gesandte und bevollmäͤchtigte Minister am Koͤnigl. Wuͤrttembergischen Hose, Oberst von Rochow, von “ erordeniliche C
er Kammerherr, außerordentliche Gesand valns ha tigte Minister am Koͤnigl. Bayerischen Hofe, ruc 8858 v-ir⸗ hoff, von Koͤnigsberg in Pr. äa 8
Gesandter des Chans auf dem
Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland “
Rußland und öe — — St. Petersburg, 6. Okt. Der General⸗Adjutant
Perowsky, General⸗Gouverneur von Orenburg, ist fortdauernd in
diesiger Residenz, und wird wohl noch längere Zeit hier verweilen. Unsere bisherigen Differenzen mit Chiwa duͤrften vielleicht in kur⸗
zem einer friedlichen Vermittelung entgegensehen. Wie man mit
einger Bestimmtheit vernimmt, ist dieser Differenzen wegen ein ege hierher. Die zur Zeit in
Chiwa gefangen gehaltenen Russen sollen gleichfalls restttumt wer⸗ den und — insofern man Pripat⸗Nachrichten trauen darf — be⸗
reits auf der Ruͤckkehr zur Hetmath seyn.
Auf Kaiserl. Befehl sollen die Namen aller derjenigen Mili⸗ tairs, weiche Zoͤglinge der unter dem Großfuͤrsten Michael stehenden Lehranstalten gewesen und, einen Offizier⸗Grad bekleidend, in den Schlachten fuͤt das Vaterland sielen, oder in Folge ihrer Wun⸗ den starben, auf Tafeln aus schwarzem Marmor gravirt und in den Kirchen der Lehranstalten aufgestellt werden, in welchen sie ihre Bildung erhielcen; fanden sie ihren Tod durch heldenmuͤthige
eine kurze Darstellung ihrer Thaten anzudeuten.
Um den Verbindungen zwischen der Residenz und den Trans⸗
kaukasischen Landstrichen einen raschen Betrieb zu geben, wird bei
dem hiesigen Post⸗Amte eine an jedem Montage und Freitage von hier und von Tiflis abgehende Extra Post organisirt. Unab⸗
hoͤngig von dieser wird Dienstags und Sonnabends die leichte Briefvost zwischen beiden Orten bestehen.
Der das Fahrzeug „St. Mikolaus“ fuͤhrende Schiffer Po⸗ snikoff, aus Cherson gebuͤrtig, zeichnete sich bei einem Angriffe der Tscherkessen am 22. Mai gegen die Veste Nowaginsk durch un⸗ gewoöhnlichen Muth und umsichtige Anordnungen
unterhaltenes Kartaͤtschen Feuer zum Ruͤckzuge zwang. Dieses Benehmen ward von seinen Chefs zur Kenntniß des Kaisers ge⸗ bracht und der Schiffer dafuͤr der Verleihung der silbernen Me⸗ daille mit der Inschrift fuͤr Tapferleit gewuͤrdigt.
Der Chef vom Stabe der akriven Armee, General⸗Adjutant
’t 1b 1 dergestalt aus, daß er sie durch ein beharrlich gegen sie aus einem Falkonet
Fuͤrst Gortschatoff hat die brillanten Insignien des St. Alexan⸗
der⸗Newsky⸗Ordens erhalten. — Der zur ite Sr. Kaiserl. Ma⸗ jestaͤt sich rechnende General⸗Major, Fuͤrst Golutzin, ist zum Kriegs⸗ Geuverneur der Stadt Tula und zum Civil⸗Gouverneur des Gou⸗ vernements ernannt. 1
88 Durch einen Beschluß des Minister⸗Comité's sind die am 4. August d. J. bewilligten Vergünstigungen der durch Mizwachs
’
heimgesuchten Gouvernements Kaluga, Tula, Tamboff und Rjaͤsan
nunmehr auch auf fuͤnf Kreise des Gouvernements Smolenk, in welchen sich gleichfalls nachtheilige Folgen des Mißwachses zeigen, ausgedehnt worden.
Die Akademiker Parrot und Wischewsky sind in Erwaͤgung ihres langjaͤhrigen eifrigen Dienstes, wie nicht minder fuͤr ihre ausgezeichneten wissenschaftlichen Arbeiten, zu wirtlichen Staats⸗ raͤthen besördert worden. — Der an der Unwersüuzt zu Dorpat bereits emeritirte Professor der Arzneikunde, Staatsrath Erdmann, ist durch Wahl des Universitaͤts⸗Conseils noch auf fuͤnf Jahre fuͤr diese Charge, imgleichen der Magister der Rechte, Tobien, als Privae⸗Dozent der seit dem verwichenen Fruͤhling an dieser Uni⸗ versitaͤr erledigten Professur des Russischen Rechts bestaͤrigt worden.
Der General⸗Superintendent und Ober⸗Hofprediger Dr. Sartoreus zu Koͤnigsberg, sruͤherer Professor an der Untversitaͤt zu Dorpat, schenkte ihr in diesen Tagen einen kurzen Besuch und erfreute sich unter seinen dortigen zahlreichen Freunden und Verehrern der willkommensten Aufnahme.
Seit einigen Tagen ist hier eine sehr heitere, aber empfind⸗ lich kalte Witterung eingetreten. Das Thermometer zeigt in den Mittagsstunden nur 2 Grad Waͤrme, das Baromerer steht auf einem Hoͤhepunkte, wie selten um diese Jahreszeit.
Die Bevoͤlkerung der von der Newa abgelegenen Bezirke unserer ausgedehnten Kaiserstadt litt bisher an einem sehr fuͤhl⸗ baren Mangel an reinem Trinkwasser. Die Kanaäͤle, die Resi⸗ denz in fast allen Richtungen durchschneidend, waren wegen des vielen darin befindlichen Schmutzes zur Abhuͤlfe dieses Uebels keinesweges geeignet. Herr Dronsar hat fuͤr die von ihm kon⸗ struirte Maschine zur Reintgung der Kanale ein Privilegium er⸗ halten. Diese Maschine befindet sich bereits in voller Wirkung
am Katharinen⸗Kanale, der Crsolg der Bemuͤhungen des Herrn Das von ihm
Dronsar rechtfertigt bereits alle Erwartungen. vermittelst seiner Dampfmaschine von einer bedeutenden Hoͤhe hin⸗ untergeleitete Wasser ist, sobald es sein Etablissement erreicht hat, an Reinheit des Geschmacks und Klarheit dem des Newa⸗Stro⸗ mes noch vorzuziehen. Herr Dronsar wird hoffentlich seine Un⸗ ternehmung 8- auf alle uͤbrige Kanäaͤle unserer Stadt ausdehnen.
Frankreich.
Paris, §. Okt. Die in dem heutigen Moniteur erschienene Köͤnigl. Ordonnanz wegen Zusammenberufung der Kammern auf den Wsten d. M war schon durch die gestrigen halb⸗offiziellen
Abendblätter verkuͤndet worden, und die heutigen Journale spre⸗ chen sich daher schon uͤber diese Maßregel aus. Es erhebt sich
sast keine Stimme, die die Zusammenberufung der Kammern
mißbilligte, indem ziemlich jede Partei sich der Hofsnung uͤber⸗ läßt, daß die parlamentarische Majoritaͤt sich in ihrem Sinne aus⸗ Man wird uͤbrigens aus den nachsolgenden Aus⸗ zuͤgen der Journale leicht ersehen, daß die Kriegs⸗Partei, d. d.
sprechen werde.
die Journale der linken Seite nicht ganz zuversichtlich in ihren Hoffnungen sind, und die Besorgniß durchblicken lassen, daß man genoͤthigt seyn werde, die Kammern aufzuloͤsen. Man betrachtet auch Feute weit weniger die Einberufung der Kammern und die ihr zu lassende 1
Frieden, als einen Sieg des Herrn Thiers, sondern glaubt vielmehr, daß er nur ungern in dieser Beziehung nachge⸗ geben hat, und lieber einen entscheidenden Schritt ohne Mitwir⸗ kung der Kammern geihan hätte. — Die Aeußexungen des Con⸗ stitutionnei lauten folgendermaßen: „Das Ministerium hat, indem es die Kammern auf den 28sten d. zusammenberuft, die möͤglichst kuͤrzeste Frist eintreten lassen. Wenn zwischen der Pu⸗ blication der Ordonnanz und der Versammlung der Kammern noch ein kürzerer Zwischen oum als 20 Tage gelegen hätte, so wuͤrde man — fuͤrchten müssen, zu Aufang der Session einer zu unvollständigen Kammer gegenuͤber zu stehen. Das Kabinet, 6 welches in Abwesenheit der Kammern von seiner Misston auf eine wuͤrdige Weise durchdrungen gewesen war, hat nun Eile, ihnen Rechenschaft abzulegen. Es hat muthig seine Verantwort⸗ lichkeit eingesetzt, und wird sie noch einsetzen, wenn bis zur Eröffnung der Session die Umstaände es noͤthig ma⸗ chen soellten. Aber man begreife leicht, daß es ungeduldig war, die Last der gegenwärngen Lage mit dem Parla⸗ mente zu theilen, von dem es seinen Ursprung zieht, und weiches 8 eine der Quellen seiner Staͤrke ist. Das Ministerium hat Ver trauen zu der Kammer und mit Recht. Bei Allem, was es that, und bei Allem, was es vielleicht noch thun wird, schenkt es nur den Eingebungen seines Patriotismus Gehoͤr. Es wird den Kammern vorsichtige, gemäßigte und feste diplomatische Akten stuͤcke vorzulegen haben, und zugleich wird es ihnen das milirai⸗ rische Fraukreich zeigen, wie es dasselbe reorganisirt hat. Wir zweifeln nicht einen Augenblick, daß die Kammern alle Handlur gen ratifiziren werden, durch welche sie in den Stand gesttzt wor⸗ den sind, die Imeressen und die Wuͤrde Frankreichs zu vertheidi⸗ ven Die Mirglieder der National⸗Repräsen ation sind in diesem Augenblicke auf allen Punkten des Gebietes zerstreut; sie besin⸗ den sich inmitten jener hochherzigen Bevölkerung, die bei dem Gedanken einer Verletzung unserer Ehre zusammenbebt, und mit diesen Gefuͤhlen werden die Deputirten in Paris eintreffen.“ — Der Courrier frang ais ist durch die heute erschtenene Koͤnigl. Ordon⸗ nanz etwas von seiner gestrigen Verzweiflung zuruͤrkgekommen; aber man wird uschtsdestoweniger in seinen nachstehenden Aeußerungen noch ein gewisses Mißtrauen gegen die Energie dee Kabinets durchblicken sehen. Er sagt: „Die Gefahr hat gesprochen, das Ministerium bleibt! Man hat 6 Tage dazu gebraucht, um im Angesichte eines Frankreich demuͤthigenden Ereignisses zu entschet⸗ den, daß die Politik des Landes nicht veraͤndert werden solle. Die Kammern sind auf den 28sten d. M. zusammenberufen wor⸗
den. Aber das Ministerium muß bis dahin volle Freiheit haben,
zu handeln, und man darf den schon verlorenen Tagen nicht noch neuen Zeitverlust hinzufuͤgen. Das Ministerium hat zu lange ge⸗ zoͤgert, um sich einen Plan zu entwerfen, der allen Eventualita⸗ ten entspraͤche. Dieser Plan, heißt es, waͤre jeßzt entworfen, und das Ministerium haͤtte Freitheit, ihn vé. e Indeß ist nach dem, was wir gesehen haben, das Mißtrauen erlaubt; es steht zu fuͤrchten, daß das Ministerium nicht alles das erlangt hat, was eszu fordern verpflichtetwar. Wenn Herr Thiers nicht seine Bedingungen gemacht hat, wenn er sich im kriti⸗ schen Augenblicke ohne die noͤthigen Vollmachten befindet, so wird sich die oͤffentliche Meinung deshalb an ihn halten. Die gegenwärtige Lage gab ihm das Recht, die ausoedehntesten Befugnisse zu ver⸗ langen, und sie gab ihm auch die Kraft dazu. Wenn er nicht davon Gebrauch gemacht hat, so hat er es nicht verstanden, oder nicht gewollt. Die schleunige Zusammenberufung der Kammern ist eine der Maßregeln, die von der Lage bedingt werden. Nun darf aber die Regierung nicht, weil die Kammern sich versammeln werden, sie mit den Haͤnden in dem Schoß erwarten. Es giebt Handlungen, die keinen Aufschub erleiden. Die Kammern wer
den uͤber das System richten; was aber die Ausfuͤhrung betrifft, so muß sie an dem Tage beginnen, wo sie beschlossen worden ist. Wir dringen hierauf mit einer Strenge, deren wir uns sonst nich
zu bedienen pflegen; eine beklagenswerthe Reihe von Taͤuschungen
hat uns mißtrautsch gemacht. Aber wir wuͤnschen nichts sehnl
cher, als unser Herz besseren Hoffnungen oͤffnen zu koͤnnen. Die Absichtendes Ministeriums sind uns bekannt: die Zukunft wird uͤbe
seine Festigkeit entscheiden.“ — Das Siecle: „Werden die Kam⸗ mern, indem sie einige Furchtsame und Intriguanten vereinzelt dastehen lassen, das Beispiel der Ruhe und der Entschlossenheit ge⸗ ben, aus dem die großen Resultate hervorgehen? Wir glauder
es. Wenn dem aber nicht so waäre, und wenn boͤswilliges Ge⸗ schwaͤtz in dem Patlamente mehr Gehoͤr faͤnde, als die fast ein
stimmige Meinung des Landes, so muͤßte man in Frankreich an jener Repraͤsentativ⸗Regierung verzweiseln, deren Eroberung uns seit einem halben Jahrhunderte so viel Anstrengungen und so vel Blut gekostet hat.“ — Die Presse: „Es sind heute gerade acht Tage, daß das Ministeriun. ie Nachricht von dem Bombarde⸗ ment von Beirut empfangen hat! Die Zusammenberufungs⸗Or⸗ donnanz hätte gleich am folgenden Tage erscheinen muͤssen; aber, obgleich verspaͤtet, nehmen wir sie doch mit Dankbarkeit an.“ — Der Temps: „Wir erblicken in der Zusammenberusung der Kam⸗ mern die Vorlaͤuferinirgend einer anderen Maßregel, die direkt vor
der Initiative des Kabinets ausgehen, und die, wie wir nicht
zweifeln, die eifrige Sorge fuͤr unsere Ehre und unsere Inter
essen andeuten wird. Die Ereignisse warten nicht; diejenigen, die schon eingetreten sind, und diejenigen, die man bis zum Isten
Oktöher noch voraussehen kann, erheischen in der That jes:
gleich, daß das Ministerium unter seiner eigenen Verantwort
lichkeit gewisse Beschluͤsse faßt.“ — Der National glaubt nicht, daß die Kammern zusammenberufen worden sind, um irgend einen ron dem Ministertum entworsenen Plan zu ratisiciren, sondern das die ganze Maßregel nur ein Ausweg sev, um Zeit zu gewinnen, und die Dimnge so weit gedeihen zu lassen, dasß die Einmischung Frankreichs nutzlos wird. Er meint, die Zusammenberufung der Kammern sey der erste Sieg 52 die die Demuͤthigung und die Erniedrigung des Landes wuͤnschten. Die Nachricht von der Zusammenberusung der Kammer⸗ 2 ist durch den Talegraphen nach allen Punkten des — hin verbreitet Porden, danrtt die Depurirren aus e- xö6 Theilen S e si d, dis “ in Par
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