Puͤning aus Recklingbausen über die
agaus Münsier über historische Parallelen und
schiedenen
in in
auseinander, der G ECbharaktere in der
einlands und Westphalens biersolhst seiue 8 an welcher unter dem Präsidtum des hiesigen Fomuastal⸗Dircktors )r. Savals 48 Mitglieder, und zwar 24 Rhein⸗ länder und eden so viele Westphalen. Theil nahmen. Die gebaltenen Peortröͤge betrasen verzuasweite die Methodik der verschiedenen Unter⸗ sichtafächer an höberen Lehr⸗Anstalten und waren sehr mannigsaltiger Art. Der Gomnasial⸗ Lehrer Ior. Schultz aus Arnsberg sprach über die Bedandlung der Kultur⸗Geschichte und namentlich der Literatur⸗ Geschichte des Alterihums auf Gvmnasien; der Gymnastal⸗Lehrer Nothwendigkeit, eiwas Ganzes aus der klassischen Literatur auf Gvmnasien zu lesen; Professor Grauert
über die Lateinischen über die Noih⸗
gelehrten Schulen Rb dritte Versammlung,
Meomorir⸗Uebungen; Rektor Offeuberg aus Breden wendigkeit der Abschaffung der Deutsch⸗Lateinischen Lerika und ütber die Memorir⸗ Uebungen. De. Jos. Müller aus Achen machte einen Verschlag zur Erwerbung naturbistorischer Samm⸗ lungen für Gymnasien durch Austauschung der in den ver⸗ Gegenden bäusig vorkommenden Pflanzen, Mineralten, Iusekten u. [. w.; Pros. Grauert referirte über das vom Ver⸗ 2 jährlichen Heften herauszugebende Museum, ebenso der Ober⸗ Lebhrer Dr. Ley aus Köln und der Ober Lehrer Grashof aus Düsselderf über zwei angekündigte Werke. Der Gymnasial⸗Lehrer Dr. Schipper aus Münster sprach über die Rangordnung der Schüler nach ibren Ceompesitionen. Der Direktor Prof. Sökesand aus Kösfeld setzte in La⸗ teinischer S prache seine Ansichten über die Lateinischen Stit⸗klebungen vmnasial⸗Lehrer Wedewer aus Kösfeld besprach die Acneis im Vergleich mit den Hemerischen, und der her⸗Lehrer Hüppe aus Kösfeld das Lesen Mittelhochdeutscher Dichter aguf Eymnasten. An jeden dieser Vorträge knüpften sich vielfache Dis⸗ lussionen, welche sich eden so wie die geselligen Zusammenkünfre nach, den wissenschaftlichen Beiprechungen durch den Geist echter Humanität und fellegialischer Freundschaf auszeichneten. Für die Versammlung im nächsten Herbste wurde, falls nicht die Versammlung Deutscher Phi⸗ lolegen und Schulmänner in Gotha eine Nieder⸗Rheinische Stadt zu idrem nächsten Sitze wäble, Düsse derf bestimmt, wo Pref r. Fidler aus Wesel den Vorsitz führen wird. (E. S)
Eisenbahn. -
In der Woche vom 6. bis 12. Okrober sind auf der Berlin⸗ Potsdamer Eisenbahn zwischen Verlin und Potsdam 11,638, zwi⸗ schen Berlin und Steglitz 623, zusammen 12,261 Personen ge⸗
fahren. 8 1
Metcorologische Beobachtungen. Meorgeus Neschauttaue Abends 1 mach einmaliger 6 Udr. 2 Ude. 10 Udr Beobachtung.
1840.
12. Oktober.
Luf brud. 340,18 „par. 342 20 pPar. 342,420 b ar. Queuwarme 7 8 * R
wftwär ne. +- 529° R. + 9 ½ 9 mϑ△. + 4.,60 R. Fluzwarrne 8 6“ R. Ftaurunkt. - 462 R. „ 20 ‧A. + 2.2“9 *. Bedenwerme 929 Punssamigung 86 ⸗„6. 53 r. 882 eECt. Sgeee m1.6“ Rt. Wrtter .— Krper. beiter. heiter. — 0 , 4 ½ν Rnv. Eio n, RNaem N.w. .,598⸗ 2 10 0 Welkenzug. . — 1 N — [5 269.
rFagrimtttel: 3411 93 „Sar. 4 669 8. .p c. 74 Ct. NNW
Auswüärtige Börsen. Awsterdam, 0. October Niedvrl. wirk! Schuld 7 ¼. 59 I. 2
Kunz-Bh 20 ½.
2 51 Preues Lram. 2
0% Spun 18* 8 Uausstve Lursg 8 Zine!
2 ch. —. Pel. —. Hesterr. Mer. 98
Zinal. 5 ½. Neue Anl. 18 ⁄¼. — W Mittwoch, 1 Franbfurt a. M., 10. October. 27 6 auf Allerhoͤchsten Oesterr. 5 % Met. 98 ¼ Br. 4 % 90 ¼ Ur. 217329 % 58 ½¼ Br. 1 % 2AA % Br. Bank--Actien 1808 Br 1 9— 156 8 Ur. L 0u) Pi. 125 ½ Br. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Lröm. — Jeh. 2687, Br. 8123789. Anl. 103 Br. Poln. I.00½ %ꝙ my⁹ Br. meister Hoguet.
5 % Spau. Aul. 197⁄%. 19 ½¼.
Eisenbahn-Actien. tes Uter 345 Br.
891½ Br. 858 üee. L.0n 40° 7. Gztobee; enommen werden kann. Cous. 32 % 96 ¼. neig. —. 8 A. 217. . geno Ausg Sch. 5 1) 90; 1 oll. 48. 0 9. 28 ort. 74: 89gas-h. Za2i. K0n. —. Hcas. 73. Columb. 21 ⁄. Mez. 23. Abth., vom
Peru —. Chili.
paris 8. October.
5 % Kente ün cour. 102. 30. 1 3 Neapl ün cour. 95. 50. 5 % Spau Keute
2 % % Holl. 44 12⁄16. 44 ¼. St. Germain 515 Br. do. linkes 235 Br. Strafsburg-Basel 315 Br. Leipzig-Dresden 104 ⁄¼½ Br.
Versallles rech-
München-Augsb. 94 ½ Kr. Köln-Aachen
„ Kente üin cour. 67. 39. 5 % des 1288, Panninv 50%. 30% des
Koönigliche
Scribe und Melesville, aus dem Gruͤnbaum. Musik von Auber.
Zu der auf Befehl heute stattfindenden Oper: Der Feensee, ist uͤber die saͤmmtlichen Pläbe, welche Allerhoͤchster Bestimmung ufolge vorzugsweise be haben üͤberwiesen werden muͤssen so vollstaͤndig verfuͤgt, daß auf alle desfallsige Meldungen um
Im Schauspielhause: Verfasser von ve-,
onnerstag, Allerhöchsten Geburts⸗ und Huldigungsfestes Sr. Masestaͤt Koͤnias: Rede, gedichtet von L. Tieck, gesprochen von Madam Crelinger. Hierauf: Torquato Tasso,
Schausbiele
12. Okt. Im Opernhause: Jum eestenmale,
Besehl: Der Feensee. Fest⸗Oper in 5 Abth.⸗, von
uͤbersetzt von J. C. allets von dem Koͤnigl. Baller⸗
den zur Huldigungsfeier an vesenden Sraͤn⸗
Billets nicht mehr Raͤcksicht
Capitain Firnewa , Lustspiel in 4 Luͤge und Wahrhett. Hierauf: Der Raupach.
Scherz in 2 Abth., von E. Zur Feier
15. Okt. Im Schauspicthause:
Schauspiel in 5 Abth., von
Port. 201 „ 8 3 wie8, 8. Oesberx .„ „„ (ööͤthe.
9% ꝗuMet. 1012 ¾. 4 % 98 ½. 3 % . 1111*“*““ Freitaa, 16. Okt. Im Schauspielhause: Auf Begehren: Bank-Acnen 1533 Aul. de 185½ 129. 4 I Iphigenta in Tauris, große Oper in 4 Abth.⸗, mit Tanz. Mu⸗ 2 „ sik von Gluck. “ I
nerlic & 852 . Koöͤnigsstaädtisches Theater. 13. October 1830 dittwoch, 14. Okt. Zur Vorfeier des Allerhöchsten Ge⸗ Den 13. Oetober 1830 burtsfestes uns der Huldigung Sr. Majestät des Koͤnigs Friedrich zmetlicher Fondg und 607 -⁴μν ‿⁷ ⁷*ς* 8 1 G estenmale: Herzog von Riva, oder: De 1 —— Wilhelms 1v., zum erstenmale erz — je b.. 88n. ’ S n.., -... Zigeunerin. Rémantische Oper in 2 Akten, von Theodor Hell. me Im — Musik von Julius Benedict. Decorationen und Kostüͤme sind neu. en 82*à 2 FN 18— — Donnerstag. 15. Okt. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ 2216] 7³% wevr 1 festes und der Huldigung Sr. Majestät des Koͤnigs Friedrich Kurmk. Sebhnldv 2. 99 2 — ficsetns. 125 Wilhelms IV., zum erstenmale: Preußens funfzehnter Oktober. Newmb. Bebald-. 2½ 19 — see .nen Ne Festsviel mit Gesang in 1 Akt, von Dr. Karl Toͤpfer. Muss aecr. 8ue-Oen4 102 vrtses. n A * 10 8 14 vom Kapellmei, er Franz Gläser. Hierauf: Fest⸗Ouverture von E— .— Ferd. Rieß. Zum Schluß, zum erstenmale: Engel und Daͤman. rxgess 8 e exis ö5 x; 8 9 EIö 209 Lustspiel in 3 Akten, frei nach Courcy und Dupeuty, bearvenet aix. Ptaudhe. 228¹ .“ 20 mare — 2 . 8 Garl. Pos. 42 19 à ½ — Meue Dakbaten — 17 ⁄½ — von Forst und Leutner. Di pt. Ptaadvr. 1 — 100 riecrichad'or. + 13 12 ¼¾ poumm. 40. 23 101 ½ — ud Galdmün-— 8 8 18 e 102 101 %½ laca . 5 Thr. —-— 7 2I.“ 1 aehsns gr “ 2 „1 17 1 8 8 8, 8 1 8 8 8— 8 5 8 — 8 „8 Seblealeche 40. 23 192 ⁄½2 hiscone 1. — 8 “ üer Weizen 2 Rthtr. 16 . 3 2 ver. 2 Rtblr.; 3 2 8 Tpl. au 20 Spr. oggen 1 Riblr. 22 Sgr. 9 Pf., auch 1 9 1blr. 1 gr.: kleine Gerste 72884 e1ef. den. 1 7 Sgr., auch 1 Rthir. 5 Sgr.; Hafer 1 Ribir. 3 Sgr. 3 Pf., Amusterdaem .. . 250 FI. † Kaurz 138 ½ — auch 27 Tar. 6 Pf; Erbsen! Rthle. 25 Sgr., auch 1 Rtblr. 20 Sgr.; do . 230 Fl. 2 Re. 1877 — Linsen 2 Rrhlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 10 Sgr. A“ — Wafser: Weizen 2 Rihlr. 20 Sgr., auch 2 Rtblr. 10 Sgr.: nwrhnam ...... 900 Uk. Kura 14 a Zu Waf! 2 . h1“ 1à8 ½ y— Rogaden 1 Rüblr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 tdlr 16 Sar. 3 Pf.: große sssä“ 6 165 6 10 ½ Gerste 1 Rehlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch Hhahgvaa 1 79 ½1 — 1 Rthlr. ETE“ 1005 — Sonnabend, den 16. Oktober 186b0. 1 eeZZ“ — 101 Das Scheck Sireh 8 Rehlr. 10 Sgr., auch 7 Rtblr. 10 Sa. Ter 14““ 11 Centner Heu 1 Riblr. 10 Sgr., auch 25 Sgar. 1I1X“M Leipzin W. Z.... 8„ 7* 101 “ 1“”“ 8 1 “” - Berantwortlich Redacten; Arnolt. 9 petoreabunrg .....8. 1 2 2bs177 — —————M Gedruckt bei A. W. Havn.
8 116“ —— —
——
Literarische Anzeigen. Subscriptions⸗Anzeige. Einladung zur Subscriptien
Adas Preussemnlicdk,
Pr. 122½
auf die lIIelt II. enth.: Huldig ungsschrift, Grossen, 1 oder: Koͤnig Friedrich Wilhelm IV., [4.drevJ. seine Vorfahren und sein Land. S Herausgegeben 1 ven 6
schien so eben:
Freiherr v. Zedlitz⸗Neukirch. (Verfasser der Staatskräfte der Preußischen Menarchie.) SRvo. Velinpapier. Preis 1 Thlr. b Die statistischen und genealogischen Werke des der gelehrten Welt, desenders auch als pubiic istischer Schrist⸗ stelter sehr wohlbekannten Herrn Verfassers sind in vie⸗ ien tausend Erxremplaren in den Händen des In⸗ und Auslandes. Geeyhrt durch zahtreiche Anerkennungen von Seiten der Monarchen und vieler gelehrten Ge⸗ sellschaften setzt derselbe ununterbrochen seine Forschun⸗ en in der Landeskunde fort, während eine genaue Bekanntschaft mit den Begebenheiten des Tages im Kreise seines publicistischen Wirkens liegt. Es ist da⸗ her diese Huldiagungsschrift der Feder eines Schrift⸗ im Ve stellers anvertraut, der nicht minder mit den Verhalt⸗ Geiststr. 7, nissen und der Sachlage, wie mit den Bedürfnissen der Leser bekannt ist, um überall das Nützliche mit d
em Angenehmen zu verbinden. in 2 Abtheilungen, wovon die zweite Ansangs November er⸗
— —
Friedr am 6.
Han
Das Ganze wird
erste im Okiober, die scheint, zu dem Subscriptionspreife ven 15 sgr. 12 gr. für jede Abtheilung ausgegeben.
Site erste Abtheilung wird die Geschichte der Preu⸗ ßischen Regenten aus dem Hanse Hohenzollern von; Kurfürst Friedrich I. (gest. 21. Septbr. 14à0) an is zu der Huldigung Friedrich Wilhelm 1V. am 125, Scibr. i8a0 enthalten und mit der vollständigen Beschreibung der Huldigungsfeierlichkeinen in Königs⸗ derg und Berlin schließen, die zweite aber eine popu⸗
Hausbesitzer, Lehr⸗
archie im Jahre 18906, zum Gedrauch aller Stände hält und Lebens alter, umfassen. Die verebrlichen Subscribenten erhalten 8 1 wei Kunstbläatter: Se. Majestät den König Friedrich Wulhelm 1v. und Ihre Mazestät die Königin Elisabeih im Krönungs Svo. ornate gedruckt, gehestet als Zugabe. fkarten versehen Piese beiden Kunsiblätter, 19“ boch und 13˙ breit,]
verzierung jedem Preußen eine willkeommene Gabe seyn. nen und in jeder Grünberg, im September 1840.
Levysohn & Siebert. allen Buchhandlungen schen Buchh
an⸗ and.
an
Bestellungen werden in - genommen. in Berlin in der Plahn lung (L. Nitze) Jägerstr. 3 7.
ungekauft lassen, es geprüft hat.
——
Einholung’s-, Huldigung's- u. f estmusik, aufgeführt in Berlin bei den Feierlichkeiten zu Eh. ren 1. I. V. M. 4 es Königs und der m f. das Fianuwfurtc, erschien so ehenr Hieft †.
Hannover,
enthöhr Ferd. Pümm!
bewet. das Te Deum, 3 liluldigungs Choräöle. zgr. (h-adenpreis 20 sgr.) 4 Märsrhe von Friedrich dem Ionenfriedberger, D-fsauer u. die Nach tipall, 2 Ausvaben à 5 u. 2 ½ 'gr. 1G (d. Presse. IIuldigu ngslied v. Fruhn 5' sgr, Astim-
ei Alerander Stange, u. d. Linden 2
Beschreibung der Huldigungsse
Von einem Augenzeugen.
Zweite Auflage.
Bei der jetzigen Huldigung Sr. Ma Wühelm 1v. wird diese Schrift greßes Interesse erregen.
zte bedeutend vermehrte und verbesserte
Zum Gebrauche für und Familienväter, Gewerbtreibende 27 6
und Brodherren,
Auch unter dem Titel: 2 Vollständiges Archiv aller Verorduungen, Verfügrn
lüre Beschreidung des Zastandes der Preußischen Me⸗ Bestimmungen, welche auf nisse und das
broch. Jedes Heft
5 4 Neun Hefte von diesem auf das prachtvellste auszeführt, dürsten als Zimmer⸗ und wahrhaft nützlichen
noch à Hesten, welche bis Ende des J ist das C anze beendct.
6 Einholungs Märsche, arr. v. Neithardt n. F5 2 Preufzen seiner Könizin v. Pau- Subser-.
EEI“
„ t
e Wilhelm's lII11.
i ch Juli 1798 zu Berlin. 5
geh. 5 sgar
d⸗ und Taschenbuch für die
Ordnung.
Haus⸗
aller Klassen ꝛc.
Gesch „Bürgermeister, lizeibe
und mit à 7 ½
der daron Kenntniß genemm
im Verlage der Hahnschen H
er, Linden Nr. 19, verräthig:
Ilen III. unter
Schlesinger'sche Buch- u. Musibhdlg.
9 —
r
gr. jestät Friedrich
Im Verlage von C. Hevmann in Berlin, Heil. ist erschienen und zu haben:
Einwohner des Preußischen Staats. Eine Monatsschrift für Freunde des Rechts und der
Ansiage.
ingen, Pelizei⸗Gesetze und die bürgerlichen Ver⸗ iftsleben der Einweh⸗ ner des Preußischen Staats Bezug haben. (Auch für Landräthe schulzen, Po
Gerichts⸗ amte und Gendarmen. von hober Wichtigkeit. 80 Seiten in gr. Oktav eng⸗ 2 illum. Regierungsbezirks⸗ sgr., ohne Landkarten à 5 sgr. überaus reichhaltigen Werke sind bereits erschie⸗ auten Buchyandlung verräthig. Mit ahres erscheinen, Der Verleger bittet, sich durch eigene Prüfung von dem Werthe dieser Schrift zu überzeugen; Beamten ein Rathgeber — Familien reund uned Nothhelfer — wird Niemand es en und
sbuch⸗
Königin, arr. handlung ist so eben erschtenen und in Berlin bei
0
Allgemeiner Anzeiger fuͤr
bfar,
„er. 8
die Leitsaden für den Religionsunterricht in den untern Klafsen der Gomnasien und höheren Bürgerschulen, nach den fünf Haunptstücken des lutherischen Katechis⸗ mus entworfen von I Ch. Jahns, Lehrer am Lvcco in Pannever. gr. §vo. 1840. Preis ½ Thlr. Der Hr. Verfasser des obigen Leitfadens hat die Hauptlehren der beil. Schrift nach den fünf Haupt⸗ stücken des lutherischen Katechismus zusammengestellt und sich dabei die Bekenntnißschriften der evangeltsch⸗ lutherischen Kirche zur Richtschnur dienen lassen, um dadurch den Schülern ein sicherer Wegweiser zu dem Heile in Christo zu seyn. Die er Leitsaden ist für die untern Klassen der höhern Lehranstalten besimmt, und der Hr. Verfasser hat für dieselben dasjenige zu leisten versucht, was der Hr. Pastor Petri in seinem Lehrbuche der Religlon“ für die obern Kiassen solcher Lebranstalten geleistet hat. Die nethigen Be⸗ weisstellen der heil. Schrift sind zu jedem Para⸗ graphen ausgeschrieben und außerdem noch zwei Zu⸗ gaben beigegeben, von denen die eine eine kurze Ge⸗ schichte unsers Kirchenjahrs und die andere, als Anhang, Gebete für Kinder enthält.
Im Verlage von L. F. Rieger u. Comp. in Stutt⸗ gakt sind neu erschienen und durch jede gute Buch⸗ vandlunag, zunächst durch die Srhr sche, Berlin. Schloßplatz Nr. 2, Potsdam, Hehennhegstr. 7, auch durch Gau in Oranienburg, zu beziehen: Anleitung 1 1 zur . Baukunst und Bauzeichnung 2 Hef oß Duart, mit 40 Taseln nebst Tert. “ 7 Fl. 24 fr. oder 23 Tbir. Ein sehr praktisches und zugleich das billigste Werk, das je über Baufunde erschienen ist! Die Fortpflanzung europäischer und außereuropeͤischer Voͤgel. 3 Ein Beitrag 8 zur Naturgeschichte derselben. Nach eigenen Erfahrungen und Beobachtungen und mit Abbildungen nach der Natur herausgegeben von Berge. In 12
buͤrgerlichen
Lieferungen mit je 18 felorirten Tafeln nebst Tezt. Preis 1 Fl. 56 kr. oder 1 ½ Thlr. pr. Lief.
Neachstehende vierstimmige Gesänge unseres Ver-
lags, die sich besonders zum Vartragen bei Festliech-
Kkeiten aller Art eignen, empfehlen wir geneigter
Beachtung: .
Neithardt. A, 6 Gesünge für à Männerstimmen. ap. 10à 1¼ Thlr. — np. 108 12 Thlr. — op. 111 1 Thlr. — 1n op. 10¼ vind u. A. die sehr beheb- ten Gesänge enthalten: „Das lded der Preufsen“ — „Den Schönen’ — „Soldatentreue“ etc. — In 0ph. 108: ‚„Preufsens Krone’“ — „Franenwürde“— — HBalflust“’ etec. In op. 111: „Wasser und Wein’“ — „Liebesliedchen“ etc.
Truhn, F. II., 12 Vocal-uartette f Münnerstim-
preußischen Staaten.
— — „Ilohen, lern lebe hoch“ f. 4 Männerstin. men 7 ½ sgr.
Oelschfäger, F., IIobenzoll rn, für 4 Mönner- stimmen 7 ½ Sur.
IIahn, Th., 3 Uesüänge für 4 Mäünnerstimmen ap.
10. 20 sgr. 8 Ghhrich., W.
Thlr. 5 sgr. Cuory, K. de, 6deder f. 4 Männer-t. op. 2. 22 ⅛ ser. Böhmer, C., 3 Gesönge f. A Männerst. op. 29.
17 ½ sgr. Jähns, k'.
20 sgr Ferner an Astim. Gesüngen f. Sopran, Alt, Tenor u. Bass:
Jähns, F. W, 4 Gesünge 0p. 19. 15 sgr. — Leh- mann, 1., Hymens Brautfachel op. 23. 10 sgr. — Mendsheim, S., Gesünge op. 21. 1 Thlr. 5 spr. op- 27. 1 Thlr. 15 var. — Möhring, F., 5 Gesänge op. 4. 1 Thle. (Sehr beliebr). — Reifsiger, H. A., 6 CGesäuge o0p. 26. 25 sgr. — Taubert, W., 5 Il.ieter (eunigen Inbalts) 0p. 48. 25 spr.
Jigerstrafse No. 42,. Ecke der Ober wallstrafse.
6 Lieder f. Männerst. op. 8.
W, 0 Gesuünge f. 4 Männerst. op. 1b.
Ed. Bote & G. Rock
Das neneste Rildnifs Sr. Majestät urseres Ilech- verehrten Königs Friedrich Wilhelm 1V. nach einem Csemlde von Eybel, von Fr. flanfstängt in Dresden thographirt, ist so eben fertig gewarden und bei dom Uinterzeichneten ersch enen, Wwoselbst Prabe-Ab- drücke zur Annahme von Bestellungen ausliegen. Der rühmlichst bekannte Zeichner und IlIerausgeber des Dresdener Gallerie werkes hat sich mir besvone- rer Liebe dieser Zeichnung nuf Stein unterzogen, uncdh bedarf daher dies schön gelungene Wlatt keiner An- preisung. Die Preise zind sehr bittig gestelle:
1 Abdruck auf Chin. Pap. var dee Schrift ¹ Thlr.
1 dito auf Chin. Peap. mit de Schrift 22 ½ sbr-
I1 dito auf weifsem 8 mit der Schrift 15 sgr.
Mit dem ersten November tritt ein erhähter kLaden-
Inlius Kuhr,
preis ein. — unter den fünden No. 33.
In Unterzeichnetem ist erschienen und durch alle Büchhandlungen zu beziehen, in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen u. Bromberg durch E. S. Mittler:
115 8 Ueber 1 Schafwaide⸗Abloͤsungen und deren Einfluß auf die Kultur des bisher waide⸗
belasteten Grundeigenthums
auf Scchafzucht und Wollproduktion in national⸗ ünd privatwirthschaftlicher Beziehunz. Zwei gekrönte Abhandlungen von Amtsrath A. Karbe und Domainenrath C. Knau Svo. in Umschl. &ꝙ e.- sgr. Stuttgart und Tübingen, August 1820. J. G. Cotta'scher Verlag⸗
men op. 9. 1 Thlr.
—
18 Beilage zur Allgemeinen Pr
—
— ——
eußischen Staats⸗Zeitung Noh 285.
— —
— ———
— ———
118““ Z Atgxx 84 vin Bra s ilten. A.1 82E
— — Rio S. 29. Juli. Wenn Ihnen auch die Nachricht von der Mazjorenniaͤts⸗Erklaͤrung des jungen Kaisers schon aus anderen Auellen zugegangen seyn duͤrfte, so wird es doch fuͤr Ihre Leser, um suͤr die Beurtheilung dieses Ereignisses den rich⸗ tigen Gesichtepunkt zu gewinnen, gewiß nicht uninteressant seyn, einiges Nahere uͤber das Wesen der kaͤmpfenden Parteien zu er⸗ lahren. Ich kann Ihnen aus laͤngerer Beobachtung der hiesigen Verhaͤltnisse ruͤber Folgendes mittheilen: 1 3
Der den Weignissen Fernstehende wird natürlich geneigt seyn, in dieser letzten Revefution einen Sieg monarchischer Tendenzen zu sehen; es ist aber gerade umgetehrt. Die sogenannte Partei des 18. Septem⸗ ber — am 18. September 1837 legte Feijé die Regentschaft nieder — bat shren eigentlichen Repräsentanten an Vasconcellos, dem Mirabeau Brasiliens, wie ihn die Oppeositien zur Zeit des ersten Kaisers nannte.
Dem Regenten selbst, Arauje Lima, spendeten feine Gegner in der Kammer das zweidentige Lob: er sev ein guter Mann (bum bom ho- mem). Man konnte auf ihn, mit Feijê verglichen, wohl das bekannte Wort anwenden: un était enpuble de tout, et l'autre n'était enpable de rien. Vasconcellos nun war es, der durch ein zufällig hingewor⸗ fenes Wort Veranlassung gab, daß das Wort regresso das Losungs⸗ wert der Partei wurde. Es beschränkten sich übrigens die regressiven Tendenzen — außer der Einführung der alten Poringiesischen Sitte, dem Kaiser die Hand zu küssen, was man noch dazu Jedem freistellte — auf einige sehr schwache Versuche, die Autonomie der Provinzen einigermaßen zu beschränken, was durch die vielbesprochene „Erläute⸗ rung des Acto addicional“ geschah, und einen Vorschlag, den Vascen⸗ cellos nach seinem Ausscheiden aus dem Ministerium machte, und der egenwärtig im Senate diskutirt wird, um der Justiz, namentlich bei
üfständen der Provinzen, etwas mehr Kraft zuü geben. Schon hier⸗ aus läßt sich abnehmen, was die Opposition mit dem „Fortschritt“ meinte, der ihr Siichwert war. Ihre Führer sind cifrige Republika⸗ ner und Föderalisten; noch kürzlich sagte A. L. Andrada: Ich bin mit dem Herzen Republikaner, aber mit dem Kopfe Monarchist. Das aber sind die Leute, die jetzt gestegt haben, die nicht bis nächsten
Senntag warten wollten, den Kaiser für majorenn zu erklären. Und wie befand sich dabei das Land? Die offiziellen Schilderungen lauten traurig genng; „das Land ist in einem Zustande der Auflösung“, saat⸗ kürzlich der Jastiz⸗Minister, und die Spposition acceptirte dies ereitwillig. Die schlechte Lage der Finanzen ist weltkundig. Und doch behanpten wir, der Einzelne befindet sich ganz gut; er fühlt keinen po⸗ sitiven Druck, und wiluscht deswegen keine Veränderung; alles, was man von der Theilnahme des Volks sagt, sind freche Luͤgen, wenn nicht ein paar Hundert bezahite Schreier das Volk sind. Die Production des Landee steigt auf beispiellese Weise, die Staats⸗Einnahme freilich nicht: aber warum mcht? Weit Alles, vom höchsten bis zum untersten Be⸗ amten, stiehlt und veruntreut; die schlechte Justiz sichert Jedem die vollste Straflosigkeit. Mögen die Präsidenten in den Preodinzen zu⸗ weilen wie Pascha's austreten — wie kürzlich Andrada sagte — mag namentlich die Rekrutirung zu tausend Chikanen Anlaß geben, was ist's am Endet! Ein paar Monate, höchstens ein paar Jahre, und ein anderer kommt daran, et chaqunn aà son taur. Bestechung oder Messer⸗ stiche, das bilft am Enede immer. Wäre es Ernst mit all jenen Kla⸗ g9/ vwie kömmt es, daß die Kammern alljährlich, trotz der Prorogirung
Sessionen, kaum die laufenden Geschäfte abmachen? Daß seit so llen Jabren nicht das Mindeste, weder für die Verwaltung noch für die Justiz geschehen ist? — Die Aufstände in den Provinzen, besond ers in den nördlichen, haben nicht den mindesten pelitischen Charafter; es sind Räͤnberbauden und empörte Stlacen; die Parteien schieben sich wechselseitig die Schuld von solchen Bewegungen zu, und sie ist eine allgemeine, denn an organisirende Thätigkeit denkt Keiner; Ehrgeiz eder
Habsucht sind ihre Motive. b Ich wende mich zur Geschichtserzählung. In meinem letzten Schreiben theilte ich Ihnen unt, wie durch Carneiro Leago's Vorschlag der Senat erschreckt werden war und die Motion von Heollanda Ca⸗ valcanti verwarf. Jener Vorschlag uun wurde reglementsmäßig drei⸗
mal verlesen und ruhte dann im Portefeuille des Präsidenten, ohne
auf die Tagesordnung zu kommen; doch nahm die Kammer inzwischen ein damit zusammenhängendes Gesetz, auch auf C. Leac's Vorschlag, an: die Wabhlen für die nächste Legislatur etwas spater, als die Con⸗ stitutien ferdert, eintreten zu lassen; denn geschahen diese zu der gesetz⸗ lichen Zeit, so war es nicht möglich, den Deputirten das geforderie
Spezias Mandat zu geben, und dann hatte die Opposition Recht, das ganze Prejekt als Kaͤnstgriff zu bezeichnen. Während dieser Zeit spra⸗ chen nun die Deputirten „zur Zei und zur Unzeit“ von nschts, als von der Velljährigkeit des Kaisers; in der Diskussion der Bewilligun⸗ gen für Heer und Flette wurde von Allem, nur nicht von Heer und Flotte, gesprochen; caeterum censes schloß jede Rede. Vorige Woche endlich begann die Diskussion jenes Vorschlags, und sie drehte sich um zwei Fragen, Gesetzlichkeit und Konpensent. Vergebens suchte die Op
pesttion zu deweisen; die Alters⸗Bestimmung von 18 Jahren sey nicht constitutional und könne durch einen einsachen Kamnier⸗Beschluß ge
ändert werden. Ottoni, Deputirter von Rinas, erklär. e guletzt geradezu:
C. Leao habe sormell en. aües — Land könne nicht bis 1842 warten; nur in einem Staatsstreich sev Heil zu si De schteres Spielhatte die Oppesition in Bezichung 5 WW8 ordentliche geistge Entwickelung des Kaisers, eine Reise der Einsicht, wie man sie nur für die Majo eunität verlangen könne, und der Zau! ber (prestigio, ein Lieblingswort der Brastlianer), der den Enfei so vieler Könige, den Sohn des Gründers der Unabbänaigkeit Brasilicns umschwebe und ihm eine Kraft gebe, die der klügste Regent nicht habe — das waren schöne Stoffe zu endlosen Declamatronen, und was ileß sich darauf erwiedern? Deun freilich, auch C. Leao hatte nicht den patrio⸗ tischen Muth, um der Noth des Augenblicks willen, das Z migefübl, zu vergessen und zu sagen: „Was Ihr von dem Kaiser 8 588 ghr. en. Ihr wißt, daß es Lügen sind; Ihr wißt, daß seine Erziehung att eine frübzeitige Entwickelung zu fördern, diese vielmehr zurückge⸗
Ermsammmnmnnn
dung fehlt; daß er nicht im Stande ist, zu Pferde eine . halten.“ Vielmehr über diesen — waren Alle en aller Parteien überboten sich in Betheuerungen, daß sie weder die Ta⸗ lente noch den prestigto Sr. Majestät bezweifelten. Was half da das Pochen auf die Constitution, da die Gegner offen erklärten, sie wollten einen coup d'état, und da C. Leao selbst zugab, man könne nicht im⸗ mer auf dem gesetzlichen Wege bleiben und müsse zuweilen Staats⸗ streiche machen! — So wurde die Stellung der Regierungs⸗Partei immer mißlicher und in eben dem Maße wurden ihre einzelnen Mitglieder laner und zuruͤckhattender. Den Ausschlag aber gab, daß der Senat das oben erwähnte Wahlgesetz verwarf, ein Umstand, den zu erklären eine sehr genaue Bekanntschaft mit den handelnden Personen nöthig wäre. Und so trat verigen Sounnabend, den 18. Juli, C. Leac in der Kammer auf und erklärte: er sehe sich von seinen Freunden verlassen; die Entscheidung des Senats mache die von ihm geforderte Ertbeitung eines Spezial⸗Mandats unmöglich: er nehme seinen Antrag zurück. Die Opposstion brach in stürmischem Jubel aus: Alvares Machado umarmte C. Leao, nun hat alle Spaltung aufge⸗ hört; nun ist nichts zu thun, als einmüthig die Majerennität zu pro⸗ klamiren! Fast scheint es, als wenn dieser Erfolg der Oppesilion selbst zu rasch gekommen wäre; sie wagte nicht, ihren Sieg gleich zu benuten: Limpo de Abreu wurde beauftragt, Mentag ein Gesetz über die Majo⸗ rennität elnzubringen. In dieser Sonnabend⸗Sitzung begann zuerst die Ein⸗ mischung der Galerieen, provozirt durch den Deputirten Navarro. Dieser war aufangs ein eifriger Anhänger der jetzigen Regentschaft. seine rücksichtslose Ungeschliffenheit diente der Partei, und er war ein willkommener Vorkämpfer: zuletzt köderte man ihn noch durch das Versprechen der Präsidentschaft von Matto grosso. Da man ihn aber jetzt bei Seite schieben wollte, ging er zur Opposition über, und fiel mit den pöbelhaftesten Schimpfreden über C. Leao her; zuletzt griff er in den Busen; man glaubte, er wolle ein Messer ziehen und die Deputirten flohen auseinander: nur einer ergriff ihn von hinten, und og ihn auf die Bank; er aber hrachte ein weißes Tuch hervor, brüllte
sva a majoridade do Imperador, und winkte den Gallerieen, die denn auch herzhaft mitschrieen. Aehnliche Scenen wiederholten sich Montag und Dienstag; Navarro gab den Galerieen das Zeichen 89s Schreien oder rief: „noch nicht!“ und Dienstag begleitele ihn eim Herausgehen aus der Kammer ein kleiner Trupp mit dem Rufe: Viva à& majoridade! Viva Navarra! — C. Leao begnügte sich, in der Kammer zu fragen, ob man nicht eine Kommis⸗ sion ernennen wolle, um Navarro’s Geisteszustand zu untersuchen? In den Sitzungen von Montag und Dienstag wiederholte sich nun was in ähnlichen Lagen so oft geschehen ist. Die Opposition sprach ihren Zweck unumwunden und eutschieden aus; über die Mittel, ihn zu erreichen, war sie unhesergt. Die Partet der Regentschaft wagte es nicht mehr, diesen Zweck zu bekämpfen; sie suchte nur zu temporisi⸗ ren, den Schein zu reiten; in solchen Fällen ist der Sieg nie zweifel⸗ hast. Limpo's Vorschlag war, eine Kommission von drei Mitgliedern zu ernenen, um ein Gesetz über die Majerennität vorzulegen, und selbst da gelang es noch, alle Era tirten, ja alle Oppositions⸗Mitglieder auszuschlie⸗ sen. Bei der Debatte hierüber hob man allerlei hervor, was doch erst zu ordnen sey: die Dotation des Kaisers, ein Staats⸗Rath u. dgl; die Opposition aber erwiederte beständig: Alles das findet sich nachher: erst die Majorennität! Ich führe nur Eine Aeußerung au, weil sie das ganze Sachverhältniß so richtig darstellt: „Bedeukt, was Ihr thut! Wir haben seit 1831 eine Reaierung nach der anderen gestürzt, aber immer hatten wir noch eine Möglichkeit: ihr Nachfolger zu geben; und im Hintergrunde lag stets die tröstliche Aussicht auf die Majerennität, jetzt setzt Ihr unsere letzte Hoffnung aufs Spiel; wenn es mißglückt, wenn die Majorennität, wie Ihr sie wollt, nicht im Wege des Ge⸗ setzes, sondern als Frucht einer Revolution, wenn sie unseren Erwar⸗ tungen nicht entspricht, was bleibt uns übrig? Was können wir dann noch versuchen?“ Aber solche Worte verhallten spurlos. Dienstag begann A. C. Andrada mit der Erkkärung: Wenn wirklich die Kom⸗ mission, wie verlaute, neue Fögcufngen vorbereite, so werde er unbe⸗ kümmert um sie selbst einen Vorschlag machen. Er entwickelte sofort seine Proposition: „Die legislative Versammlung erklärt den Kaiser so⸗ fort (avcsde ja) für majorenn.“ Als nun die Kommissien mit dein Vorschlage kam: den Senat um Ernennung einer Kommifsion zu bitten, um gemeinschaftlich ein Gesetz zu entwerfen, überbäunfte man sie mit Schmähungen, und am Ende einer sehr langen und stürmischen Sitzung wurde der Beschluß gefaßt, am näͤchsten Tage erst Andrada's Propo⸗ sitjon zu diskutiren, und dann die Vorschläge der Kommissien in Er⸗ wägung zu nehmen. Da entschloß man sich denn von Seiten der Re⸗ gentschaft zu einem letzten Versuche. Vasconcellos erbet sich selbst, wie man sagt, das Ministerium des Junern und damit zugleich die Verantwortlichkeit für einen entscheidenden Schritt zu übernebmen. Kaum hatte Mittwoch die Deputirten⸗Kammer die Debatten über An⸗ drada’'s Motion begonnen, als der Kammer zwei Dekrete überreicht wurden; das erste enthielt Vasconcellos' Ernennung zum Minister, das zweite von ihm kontrasignirte, vertagte die Deputirten⸗Kammer bis jum 20. Novemher. Sofort erhob sich ein ungeheurer Lärm; ein solches Dekret in diesem Augenblicke sev Verrath, Beleidigung der Na⸗ tion u. dgl. Zwar gelang es dem Präsidenten, die Aufhebnug der Sitzung zu bewirken; allein lant ertönte das Geschrei: nach S. Christo⸗ vao! nach dem Senat! und ein zufällig (7!) anwesender Senator lud die Deputirten ein, nach dem Senate zu fommen; dorthin richtete sich die Menge. Der Senat war diesen Morgen nicht zahkreich genug, um zu deliberiren; und dies diente als Vorwand von dem Proroga⸗ tiens⸗Dekrete keine Netiz zu nehmen! Als die Deputirten ankamen, wurde eine Art Sitzung veranstaltet. Der Präsident des Senats, Mar⸗ quis Paranagua, erklärte jedoch gleich: es sep dies nur eine Versamm⸗ lung von Senatoren und Dceputirten, die sich vereinigt bätten, um den Staat zu retten. Man beschloß sogleich eine Depu⸗ tion an den Kaiser nach S. Christovao zu schicken, um ihm die Re⸗ gierung anzutragen. Acht Mänuer, theils Senatoren, theils Deputirte, wurden durchs Loes erwählt, und fuhren nach dem Schlosse. Die Regi rung aber sah dem Allen ruhig zu, und schrieb sich damit das Todesurtheil. Vasconnellos hatte in der Nacht die Bataillons⸗Chefs
halten hat; Ihr wiße, daß ihm sogar die nöthigste körpe liche Auabil⸗
—
könne; sie hatten erwiedert: Die National⸗Garde werde gewiß auf das erste Signal unter die Waffen treten, um Unordnungen zu verhüten (nämlich alle Leute, die etwas zu verlieren haben, gehbren zu der Na⸗ tional⸗ Garde, weswegen denn auch seit diese Schöpfung Feijö's besteht, die früheren Straßen⸗Tumulte ganz aufgehört haben), — kaß sie aber GSE mitwirken werde, könne man nicht versprechen. Ran würde Unrecht haben, daraus zu schließen, daß das Volk von Rio wirklich die Revolution gewünscht habe; einmal sind die Brasttiauer überhaupt nicht sehr kampflustig, und dann rieth auch die Klugheit zu einer solchen Zurüchhaltung. Früher oder später mußte der Kaser doch majerenn werden, und dann konnte er die natürlich nicht als seine Freunde an sehen, die jetzt, wenn auch im Namen der Constitution, ge⸗ gen seinen Regierungsantritt kämpften. Sogar die Offiziere der Per⸗ manentes wagten nicht, eine positive Mitwirkung zu zwar erschienen zahlreiche Patrouillen in allen Straßen; allein weder dem Zuge noch dem Senate, noch der dertigen illegalen Versammlung wurde irgend ein Widerstand geleistet. Die Zeitungen sprechen von einer im⸗ posanten Volsmenge von vielen Tausenden, die sich um den Seuats⸗ Palast versammelt hätten, als Augenzeuge kann ich versichern, daß nicht 500 Leute da waren, und darunter viele Fremde, auch die Zöglinge der Militair⸗Akademie fanden sich ein; „in der Stunde der äußersten Ge⸗ fahr elektrisirte der Name des Monarchen, eines Jünglings gleich ihnen, diese Hochherzigen, vom Laster unbefleckten, sie wetteiferten in den ruhm⸗ vollen Tagen des 22ͤten und 23sten mit den tapferen Zöglingen der polptechnischen Schule von Frankreich; Gott lohne es ihnen!“ sagte der Deputirte Alvares Machado, und die Kammer stimmte jubelnd bei. Der Heldenmuth, mit dem diese jungen Leute sich einen Schul⸗ feiertag machten, auf dem Campo spazieren gingen, und Viva schrieen, ist freilich bewundernswürdig. Noch eine andere Maßregel hatte Vasconcellos verlangt; die Kaiserl. Familie sollte nach Sta. Cruz,
(etwa 14 Meilen von hier, gebracht werden, aber der Kaiser widersetzte
sich, man wagte nicht, ihn zu zwingen, und das war wohl ein Glück, ein solcher Schritt hätte bei dem großen Haß gegen Vasconcellos leicht heftige Ausbrüche hervorrufen können, und die Regierung war ohne den mindesten Schutz. Die Deputation machte nun dem Kanser ihren Antrag, man ließ sie einen Augenblick abtreten; als man sie wieder hereinrief, fand sie den Regenten, der dem Kaäiser eröffnete: Er habe, in Betracht des allgemeinen Wunsches, beschlossen, ihn am 2. Dezem⸗ ber für mündig zu erklären, und deshalb die Kammern bis zum 20. No⸗ vember vertagt; allein er sehe ein, daß diese Verzögerung unthunlich sey, er werde deswegen die Kammern, mit Sr. Majestät Bewilligung, auf Sonntag den 26 Juli einberufen. Der Kaiser war damit zufrie⸗ den; die Deputirten aber remonstrirten, bvis der Kaiser sagte: Berufen Sie sie auf morgen (convoque para amanhaa). Diesen Bescheid brachte die Deputation zurück und er wurde mit lautem Viva aufgenommen. Nur tadelte man die Deputation, daß sie nicht auf sofortiger Ausferti⸗ gung des Convocations⸗Dekrets bestanden habe; zwar rief Andrada: wir haben das Wort eines Braganga! Aber man machte ihm bemerk⸗ lich, daß vorläufig noch der Regent die Macht in Händen habe; und so mußte denn die Deputation zum Regenten gehen, der ihr das ge⸗ wünschte Dekret übergab. In unseren Zeitungen von Donnerstag ste⸗ ben hintereinander 4 Dekrete: Vasconcellos' Ernennung, die Proroga⸗ tion, die Wiederberufung der Kammern und die Dem ssion von Vas⸗ concellos. Zwar hatte man nun alles, was man wollte; indeß etwas mehr Pomp konnte nicht schaden. „Wer deukt heut an Essen und Trinken, oder Schlafen?“ schrie Navarro, der überhaupt vermöge seiner stentorischen Lungen der Held des Tages war zauf seinen Antrag beschloß man, sich für permanent zu erklären, und die Nacht zusammen zu bleiben; auch die National⸗Garde mußte unter den Waffen bleiden, und gewiß mit einer schlaflosen Nacht ist der Ruhm, das Vaterland errettet zu haben, nicht zu theuer erkaust. Der einzige Exzeß, der vorsiel, war, daß man in dem Haufe von Vasconnelles die Fenster einwarf. „Es ist nicht mein Haus“, sagte der Offizier der National⸗Garde, den man auffor⸗ derte, dem Unfug zu steuern; doch erklärte ein Oberst, der zuuächst kom⸗ mandirte: sobald man weiter ginge, und, wie einige wollten, die Thü⸗ ren erbräche, werde er einschreuen. Donnerstag den 23sten versammel⸗ ten sich nun die Kammern gesetzmäßig: der Prästdent des Senats erklärte Se. Majestät für majorenn; Nachmittags um 3 Uhr kam der Kaiser
der National⸗Garde berufen, und sie gefragt, ob er auf sie rechnen
es — aa— ——
;gNe
——
nach der Stadt, leistete den Eid auf die Verfassung, und besuchte aber⸗ mals das Theater, wo er mit lauten Viva's empfangen wurde; es war keine Zeit gewesen, irgend eine Vorbereitung zu treffen. Sonntag dar⸗ auf war große Parade und Cour; der Kaiser enpfing unter Auderem die Glückwünsche des diplomatischen Corps, und antwortete Frauzö⸗ sisch mit viel Anstand und Leichtigkeit. Die Stadt war mehrere Nächte
erleuchtet. Natürlich mußte ein neues Ministerium gebildet werden, es
besteht aus dem Senator Hollanda Cavalcanti, seinem Bruder, den bei⸗
den Andrada's, Limpo de Abreu und Aureliano (der Letztere für die auswärtigen Angelegenheuten); Oppeosition gegen die Partei der Re⸗ gentschaft hat hier Männer vereint, die früher die entschiedensten Geg⸗ ner waren; natürlich wird ihre Einigkeit verschwinden, sobald die erste Spannung nachläßt, und der Kampf der Parteien wird von neuem beginnen. Die Kammern beschäftigen sich indeß mit der Dotation des Kaisers, und einem Gesetze über den Staats⸗Rath. Dererste Beschluß jedoch, den die Deputirten⸗Kammer faßte, war, den 23. Juli zu einem National⸗Feier⸗ tag zuerheben. Es war sehr klug, ausdiese Weise sich voraus den Nachruhm sn sichern, vielleicht, daß man schon nächstes Jahr geneigt wäre, diesen Tag jeber zu vergessen, ja, wenn es möglich wäre, ihn ungeschehen zu ma⸗ chen. So war diese Revolution vollbracht, und gewiß, friedlicher und gefahrloser kann keine dewirkt werden. An sich war es die lächerlichste Komödie, die je gespielt worden ist; aber ihre Folgen, darüber sind Alle einig, werden wahrscheinlich höchst ttaurig seyn; denn trotz des Gau⸗ kelspiels einer Selbstregierung des Kaisers weiß Jeder, daß eben nur wieder eine Partei die Zügel der Gewalt ergriffen hat, und wahrlich es ist nicht die Partei, welche in den Provinzen, namentlich in den nördlichen, beliebt ist. Aufstand und Abfall der Provinzen, ein Zer⸗ fallen des Reiches in Föderativ⸗Republiken, ist die nächste Zukünft Brasiliens; gebe Gort, daß der vielbesprochene prestigio des jungen Kaisers ihn wenigstens persönlich schütze, daß sein Schicksal nicht noch trauriger werde, als das seines Vaters. Besseres ist schwerlich für ihn zu hoffen.
——
Allgegei 8. 1111q“ 8 4* 8 Bekanntmachungen. Subhastations⸗Patent. Die Güter Sber und Nieder⸗Klein⸗Logisch, Glogauer Kreises, landschaftlich tarirt auf 53,059 Thir. 18 sgr. 4 pf., sellen am 21. April 1841, Vorm. 10 Uhr, auf hiesigem S blosse öffentlich in nothwendiger Sub⸗ hastation verkauft werden. Tare und Hpypethekenschein liegen in der Registratur zur Einsicht bereit. Gliogau, den 1. September 1840. (L. S.) Königl. Ober⸗Landesgericht.
——
An 8z u g. 16“
ag der verordneten Vormünder der nachgebliebenen minorennen Kinder und Erben des verstorbenen Königl. Oberförsters Herrman Friedrich Ferdinand Lydwig von Colmar, bisher 8.
werden mit Beziehung auf die den Stralsundischen welche Zeitungen vollständig inserirten Preklamen vom zbeu wärtig an seinen sigen Tage Alle und Jede, welche an den Nachlaß des kiuflich überlassen genannten Vaters ihrer Pupillen, dazu gehörende, im Swantower Kirch
18. De bierdurch vorgelad
I. Senat.
4*
2515e. 11“
88
spiel auf R
belegene Allodial⸗Rittergut Renz ec. p., 8 ckerarbeiten, rechtsbe⸗Iden 13. Oktober, am 3. oder 24. Novemberd. J⸗ gründete Forderungen und Ansprüche haben, zu deren Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht ande⸗ den raumten Liquidations⸗Terminen bei Vermeidung der 1 am 15. Dezember d. J. zu erkennenden Präclusion — vor dem Königl. Hofgericht, bei Vermerdung der am biemit aufgefordert, wobei auf die den Stralsundischen 18. Dezember cr. zu erkennenden Präctusion, hier⸗ Zeitungen in extenso inserirten Ladungen vom heuti durch aufgefordert.
gen Tage hier Bezug genommen wird.
Datum Greifswald, den 9 September 1880. ommern a. Rügen. Odebrecht, K. Ho
8
8 an die dertigen Saaten und
Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Lermine, als am 27. Oktober, am 17. Novem⸗ ber oder am 1. Dezbr. d. J., Morgens 10 Uhr. ver dem Königl. Hofgericht, bei Vermeidung der am zember d. J. zu erkennenden Prätlusion, —
Greisswaid, den 29. September 1840. 1 önigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.
eein 8 8 8
en.
Königl. —* Hofgericht von Dc.
Dr. Odebrecht,
Königl. Hofgerichts⸗Rath.
86 3
Sohn Moritz von Baereufels ver⸗ reits übergebene, im Franzburger e, im Grimmer Kreise und Loitzer lodial⸗Gut und Kirchdorf Lepelow
Ansprüch
88 b 111A6“
e . A u g. 8 Auf den Antrag des Dietrich von Pressentin wer⸗
u eee uf den Antrag des Hauptmanns Adolph Samuel den alle und jede, welche an das von den Ecben des zu
zu Jäg von Baerenfels auf Rustow werden Alle und Jede, verstorbenen J. F. von Stumpffeldt, vormals auf Bä⸗ als Kausmann an das ihm eigenthümlich gehörende, gegen⸗ renwalde ꝛc., unlängst an ihn verkaufte und ihm de⸗ wegen böslicher :
Kreise belegene Al⸗ urtheilung desselden in die gesetztichen 8
ner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.
8 ““ namentlich auchsren Anmeldung und Beglaubigung in einem der auf zu können glauben, zu deren Anmeldung in
in specie an das Kirchspiel belegene Allodial⸗Gut Rustow c p. rechis⸗ Ackerarbeiten und sonstigen Zubehörungen,
ründete Forderungen und Ansprüche haben, zu de⸗ gen 8ab Rechte haben und gelten
einem der
folgenden Termine . Oktober, 1 7. November und I. De⸗ jember d. J. Morgens 10 Uhr
Datum Greifswald, den 29. Septemder 1840. 8
Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und 8 1 Dc. Odebrecht,
fg Königl. Hefgerichsrath.
teial⸗-Siiatien.
Da die Henrtette verehl. Schröter geb. Felder jegk Delitzsch, gegen ihren Ehemann, den edemals dter etablirten Johaun Gettlted ——— Ve F Ebescheidung und Fer⸗ Verlassung auf Ed 8 Ctus⸗
E ‚d
nebst Saaten, und bebauptet hat. Verklagter ser im Jadee iete
lich von hier fortgegangen und Kitdens — 2 . 2- sich gegeden, so wird gevanuter .