1“] 8 8 8 1 burch einen Ha chwer verwundet ward. Sein Zußeand ist sehr gefaͤhrlich. Es gelang, mehrere der Ruhestoͤrer zu verhaften. Heute sind alle Posten der Munizeipal⸗Garde ver⸗
doppelt worden.
Boͤrse vom 23. Oktober. Auf das Geruͤcht, daß der Herzog von Broglie eine Versoͤhnung zwischen dem Koͤnige und Thiers zu Stande gebracht habe, stieg heute die 3 pvroc. Rente auf 72.70, siel aber später wieder auf 72.25, weil es am Schlusse der Boörse hieß, daß die Minister ihre Entlasung nicht allein nicht zuruͤckgenommen haͤtten, sondern schon Anstalten trafen, ihre Hotels zu verlassen. 8EEI1I1I
8 Großbritanien und Irland. kvwondon, 23. Okt. Die Whig⸗Partei hat wieder einen ihrer bedeutendsten Staatsmanner verloren. Lord Holland ist gestern fruͤh im öasten Jahre seines Alters gestorben. Er beklet⸗ dete im Kabinet die Stelle eines Kanzlers des Herzoathums Lancaster und nahm noch an den letzten Berathungen uͤber die ortentalische Frage sehr lebhasten Antheil. Er und Lord Lans⸗ dowbne sollen besonders fuͤr die Erhaltung des Friedens gesprochen haben. Vorgestern noch war er vollkommen wohl, bis auf das Podagra, an welchem er aber schon viele Jahre litt, ohne da⸗ Lurch in seiner Thatigkeit gehindert zu werden. Seine Freunde waren sogar der Meinung, daß er besser aus ehe als seit vielen Jahren. Gestern fruͤh um 9 Uhr aber wurde er ploͤtzlich von einer Entzuͤndung ergriffen, die ihm die Gicht in den Magen trieb. — Die schnell herbeigeholte ärziliche Huͤlfe war vergeblich, er starb nach kurzen Leiden gestern Morgens um 6 Uhr. Der Verstorben? hehoͤrte der Familie Fex an, welche steis uͤber den Haupistuͤtzen der liberalen Partei in England war; ein Reffe des beruͤhmten Charles James For trat er ganz in dessen Kußtapfen. Geboren am 28. November 1773, erdte er im folgenden Jahre schon die Titel und Guͤter seines Vaters. △ —,— 7. — b —
Im Jahre 1797 verheirathete er sich mit der geschiedenen Lady Webster, geborene Vassal, die ihm mehrere Kinder gebar. Seine letzte Ministerstelle bekleidete er seit dem Bestehen des Melbourne⸗ ichen Kabinets. schuͤtzt, und in seiner Jugend hatte er sich selbst durch Uebersetzung
der Werke Lopez de Vega's einen literarischen Ruf erworben.
Seine Titel und Guͤter erbte sein Sohn, Herr Fox, der jetzt einen eiplomatischen Posten bekleidet.
Sir G. Shee ist am 16. Okrober üͤber Rotterdam auf seinen Gesandtschaftsposten in Stuttgart zuruͤckgekehrt. Loörd William Russel mail in wenigen Tagen mit seiner Familie nach dem Keu⸗ rinent abreisen.
Herr Tuffnell, einer der Lords des Schatzes, ist von Ant⸗ werpen hierher zuruͤckgekehrt und hat seine amilichen Functionen wieder angetreten.
Nach dem Tory⸗Blatt hätte jüngst von Seiten zweier in Mäntel gehuͤllten Personen ein Versuch stattgefunden, die Schild⸗ wachen vor dem festen Schloß in Dover zu bestechen, um in das Innere dieses Forts zu gelangen. Die Wachen heͤtten sich zwar geweigert, ihnen den Zutritt zu gestatten, dieselben aber nicht verhaftet. Seit jener Zeit habe man die Posten dort ver⸗
doppelt. Es soll uͤbrigens auch der Befehl ergangen seyn, die Kasernen von Dover zur Aufnahme von Truppen vorzubereiten und die Festungswerke des Kastells, so wie die dortigen Anhd⸗ hen, gehoͤrig mit Kanonen zu besetzen. Vorgestern besichtigte der Herzog von Wellington, in Begleitung des Oberst Munro, Kommandanten der Garnison von Dover, und des Oberst⸗Lieu⸗ enant Thomson die Vertheidigungswerke, und es werden binnen urzem 1600 Mann Verstaͤrkungen dort erwartet. Auch sollen Martello⸗Thuͤrme laͤngs der Kuͤste mit Geschuͤtz beietzt wer⸗ den. zeben werde, so halt man doch jene Vorsichtsmaßregeln unter n jetzigen Umständen fuͤr sehr lobenswerth.
Die Mornina Chronicle glaubt aus dem der Feder des Herrn Thiers zugeschriebenen Artikel des „Constitutionnel”“ vom isten d., der ihr als ziemlich friedfertig erscheint, noch den Schluß ziehen zu duͤrfen, daß Herr Thiers sich auf seinem Mi⸗
nisterposten behaupten, beiden Oppositionen in der Kammer die Stirn bieten und die Erledigung der orientalischen Streitfrage bis zum Fruͤhjahr hinzuziehen saͤchen wolle. „Ein Punkt jedoch“, sagt die „Chronicle“, „befindet sich in der Note des Franzöͤsischen Ninisters und in ihrer Entwickelung, der von ernster Bedeutung ist: die Erktäͤrung naͤmlich, durch welche Frankreich sich zum Protekror Mehmed Ali's aufwirft und dessen politische Existenz, es scheint, selbst gegen die Pforte garantiren will. solche Erklärung ist wichtig, nicht nur mit Hinsicht
die jetzige Frage und die jetzigen Kriegs⸗ Chancen,
mit Hinsicht auf den kuͤnftigen Zustand der Le⸗
te und Aegyptens insbesonvere. Frankreich war bis setzt nur implteite und verdecke des Pascha's Protektor. Herr Thiers hat es zu seinem eingestandenen und offiziellen Beschuͤtzer ge⸗ nacht. Es wird suͤr Aegypten also, was Rußland, vermoͤge sei⸗ ner Naͤhe und Religionsgemeinschast, fuͤr die Fuͤrstenthuͤmer der Moldau und Wallachei geworden ist. Dies ist aber eine Stellung, welche die vier Machte Frankreich nicht einnehmen lassen koͤnnen. England ist still geblieben, als Frankreich sich Algier aneignete, aber es kann seine Willfäͤhrigkeit nicht weiter ausdehnen und auch die Begruͤndung eines Franzoͤ⸗ sischen Protektorats an den Ufern des Nils stillschweigend zu⸗ lassen. Und in dieser Beziehung erbebt die Note des Herrn Thiers, wahrend sie die Wahrscheinlichkeit einer ernst⸗ lichen Differenz wegen Syriens beseitigr, einen neuen und ernsten Geund zu Differenzen wegen Aegyptens. Die vier Maͤchte haben ein besseres Recht, zu sagen, daß der Suttan Ae⸗ gopten zuruͤck erhalren solle, — obwohl sie dies nicht sagen, — als Frankreich, zu sagen, daß Mehmed Ali, komme was da wolle, Aegyyten haben maͤsse. Wir wollen ihn von dort micht dinweg, so lange ee durch sein eigenes Recht, durch seine eigene Stärke und durch seine eigene Nachagiebiakeit regiert. Aber in dem Augenblick, wo die Sache so verstanden werden sollte, als ob Mehmed sich in Aegypten haupt’achlich kraft Feanzoͤsischer Pro⸗ rection Und Garanrie behaupte, moͤze er zusehen, wie er sich be⸗ haupten kann, denn England wird keine solche Garantie aner⸗ kennen.“ 8 4w * Im heutigen
schaftlichen Verhältnisse zu wimnt, auch die Ueberzeugung Aegypten nicht austehen werde, gung der Streitfrage, der ihm von pfdhlen werden moöchte, beizutreten, so sind auch an
dieselbe fuͤr Spanien nur erspeießlich“ seyn,
Garalls machen wird.
Literatur und Kunst wurden von ihm sehr be⸗
Wenngleich man noch immer hofft, daß es keinen Krieg
Boͤrsenbericht des Globe heißt es: „Da die Franzoͤsischen Zeitungen jetzt eine durchaus friedtchere Gesinnung gegen England zeigen und das Bertrauen zur Erhaltung der freund⸗ uns in Paris immer mehr Grund ge⸗
gehegt wird, daß der Pascha von sedwedem Vorschlag zur Erledi⸗ Seiten Frankreichs em⸗ Id unserem Gehdmatkt, wie an der Patiser Boͤrse, die Fonds wieder gestiegen. Was die Abdankung det Köniagin Christine anvelangt, so duͤrfre da sie jener Partet,
deel bts setzt dort alle Nattonal VerbesserUngen gehemmt hat, den
1216 vention in die Angelegenheiten Spaniens ist jetzt das einzige Hinderniß, . einer Befestigung der Huͤlfequellen jenes Lan⸗ des noch im Wege steht.“ 1
Die Zeitungen be Kuͤstenstaͤdte am Kanal, wie Brigh⸗ ton und andere, machen die Regierung auf ihre schutzlose Lage gegen einen Uebersall von Seiten Franzöͤsischer Kriegsschiffe auf merksam. Die Fortisicat onswerke von Hastings, dem altberuͤhm⸗ ten Landungspunkte der Normanen, werden mit Kanonen besetzt.
Die Mornina Chronicle berichtet, daß eine bedeutende Rimesse von der Lissaboner Bank, auf Rechnung der Portugie⸗ sischen Regierung, hier eingetroffen sey, um zur Bezahlung der faͤlligen Dividenden der auswaͤrtigen Schuld verwendet zu werden.
Auch Geistliche und Frauen in Irland beginnen bereits der Verpflichtung, nur Kleider aus Irlandischen Fabrikaten tragen zu wollen, beizutreten. In einer Repeal⸗Versammlung, in der O'Connell juͤngst wiederholte, daß er den 2 q Mill onen Irläͤn⸗ dern sich angeschlossen, die sich zum Teatotalismus bekennen, zeigte er der Versammlung zugleich an, daß ein katholischer Pfarrer und die Tochter eines Tuchhaͤndlers in Dublin obige Verpflichtung uͤbernommen haͤtten.
Der Urtheilsspruch des Kriegsgerichts uͤber Capitain Rey⸗ nolds ist nun durch den Oberbesehlshaber der Armee bekannt ge⸗ macht worden. Der Capitain wird wegen seines Vergehens gegen die Suvordination, indem er seinem Vorgesetzten, den Grafen Car⸗ digan, einen ungeziemenden und beleidigenden Brief geschrieben, kassirt; zugleich erkluͤrt das Gericht, daß man die von einigen Zeugen in dieser Sache aufgestellten Entschuldiaungsgruͤnde zu Gunsten des Angeklagten, daß er nämlich auf eine hoͤchst kraͤn⸗ kende Weise gereizt worden sey, nicht gelten lassen koͤnne, well man sonst die Grundlagen der millitairischen Disziplin zerstören wuüͤrde. Gleid zeitig hat die große Jury des Central⸗Kriminal⸗ Gerichtshofes von Middlesex erklärt, daß Graf Cardigan wegen seines Duells mit Capitain Tukett, den er herausgefordert, als der Felonie schuldig in Anklagestand zu versetzen sey. Es wuüd aco wahrscheinlich vor dem Oberhause ein Prozeß gegen den Grafen Cardigan anhaͤngig gemacht werden. Die ministeritelle Presse fahrt fort, sich mit der groͤßten Entruͤstung darüber auszu⸗ sprechen, daß der Oberbefehlshaber der Armee diesen Militair, er sich in mehreren Fällen ein so gehäͤsiges Benehmen habe zu Schulden kemmen lassen, noch nicht von seinem Regunente⸗Kom⸗ mando euntfernt habe.
In Folge der reichlichen Aerndte dieses Jahres ist der Preis des Brodkes in einigen Theilen des Landes, namentlich in Schoit⸗ land, um 12 bis 20 pCt. heruntergegangen. Nachrichten vom Cap zufolge, die his zum 29. waren in dieer Kolonie mehrere Versammlungen gehalten wor⸗ den, um die Einwanderung Europaischer Arbeiter zu besoͤrdern. Dingaan, der Haͤuptling der Zulah's, war Stamm, in dessen Gebiet er sich, von seiner G gefluͤchtet hatte, erschlagen worden. Sein Bruder ist jetzt Ober⸗ haupt der Zulah's. Der Besehlshaber der Nager⸗Expedition, Capitain Dundas Trotter, wird mit dem kleinen Geschwader von Dampfboͤten, welche zu diesem Zweck in Kommission genommen worden, erst in sechs oder acht Wochen von England abgehen. Eines dieser Dampfboͤte, der „Wilbersorce“, wurde in der vorigen Woche zu Liverpool vom Stapel gelassen; es wird vom Commander Allen, dem Unter⸗ Besehlshaber der Expedition, gefuͤhrt werden. Die Mannschaft der Expedition soll doppelten Sold erhalten. Der Englische Handels⸗Intendant zu Honduras hatte im Februar auf seine eigene Hand eine Kommission ernannt, welche die Angelegenheiten der Musquito Nation reauliren sollte, und auf welche eine hifsige Kompagme zum Theil ihre Aufforderun⸗ gen zum Ankauf von Ländereien an der Musquito⸗Kuͤste gegruͤn⸗ det batte. Aus Depeschen Lord J. Russell’s vom 4. Mai und 23. September, welche die ministertellen Blaͤtter jetzt publiziren, geht nun aber hervor, daß die Regierung die Verantwortlichkeit fuͤr jene Maßregel keinesweges uͤbernehmen will, daß sie eine solche Einmischung in die Streitigkeiten zwischen den Musqutte⸗ Indianern und ihrem Koͤnige fuͤr unangemessen hält und vei⸗ muthlich die ernannte Kommission durch einen Geheimerachs⸗ Besehl aufheben wird. vhanach mr hs 11“*“— Niederlande. gE n
Aus dem Haag, 23. Okt. In Uebereinstimmung mit der Thron⸗Entsagungs⸗Akte des Koͤnigs Wilhelm. IJ. ist das Origina derselben (datirt vom Loo, 7. Oktober), begleitet von einer authen⸗ tischen Abschrift der Proclamation, im Reic sArchtve niederge⸗ legt und sind authentische Abschriften dieser Aktenstuͤcke an die beiden Kammern der Generalstaaten, an den Staatsrath, an den Hohen Rath der Niederlande und an die Provinzial⸗Sraͤnde pe⸗ sandt worden. Die Thron⸗Entsagunge ⸗Urkunde selbst lautet fol⸗ gendermaßen:
„Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden, König der Niederlande, Prinz von Oranien⸗Nassau, Großberjeg von Luxembdurg ꝛc. ꝛc.“
„Am heutigen Tage, Mittwoch, 7. Oktober 1840, Mittags 12 Uhr, waren auf dem Schlosse Loo, nachdem sie von Uns berufeu und ent⸗ boten waren, Uusere geliebten Kinder und Enker⸗ Prinzen Unferes Hauses, nebst den Departements⸗Chefs der allgemeinen Verwaltung, den Mitgliedern des Staats⸗-Raths und des Gebeimen Raths für die Luremburaischen Angelegenheiten versammelt, um Kenntniß zu neh men von der höchstwichtigen und letzten Handlung, womn Wir be⸗ schlossen baben. Unsere langjährige Regierung zu endigen und aus Un ferem eigenen Munde die nachstehende Erklärung zu vernehmen.“ „Urkunden und erilöären hierdurch.“
und aus eigener Bewegung, ohne Jemandes Rath vder Ansuchen, ven diesem Augenblicke an unwlderruflichen Abstand ihun, wie es durch gegenwärtige Urkunde und Erktärung geschieht, von Unserer Königlichen Gewalt und Würde in den Niederlandcu⸗, und von Unferer Großher⸗ zoglichen und Herzeglichen Gewalt und Würde über Lurxemburg und Limburg, ingleichen von allem Rechten, die mit der Einen oder der Anderen verbunden, indem Wir dieselben übertragen au Unseren ge⸗
chen Nochfelger besessen zu werben, in Gemäßheit der Bestimmungen des Grundgesetzes des Königreichs der Niederlande und derer, die für die Erbfolge im Großherzogthbume Luxemburg festgestellt sind.“ „Indem Wir mit dieser feierlichen, unwiderruflichen und ganz aus Unserem freien Willen geflossenen Abtretung und Uebertragung Unlere Regierung beschließen und Uns versönlich bioß den Titel der Köuiglichen Würde vorhebalten, verlangen und befehlen Wir schließ⸗ sich, daß Unfere gegenwartige Urkunde und Erklärung, die Wir durch Unsere Hanszeichuung bekräftigt und mit dem großen Siegel des Kö⸗ nigreiches bestegelt haben, nachdem dieselbe von allen gegenwärtig um uns versammelten Prinzen und hohen Staatsbeamten unterzeichnet seon wird, im Archibe des Königreichs und des Großherzegthums nic⸗ dergelegt und aufbewahrt werde, nebst einer damit verbunde⸗ nen authentischen Abschrift der Proclamation, die Wir zur sofortigen allgemeinen Verkündung Unserer Entfagung und Abiretung veranlaßt haben; gleicherweise sollen authenlische Abschriften dieser Aktenstücke
Die Furcht vor einer Franzoͤsischeh Inter
zur Niederlegung und Bewahrung gesandt werden au die beiden Kam⸗
JIöialz veicher Juli reichen,
von dem Ama uar Armee verlassen,
381111111114“*“
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I
liebten Sehn und gesetzlichen Thronfolger, Wilheim Fried rich Georg, Ludwig Prinzen von Oranien, unmn durch ihn und seine gesetzti⸗
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an den Hohen Rath
mern der Generalstaaten; an den Staatsrath, der Niederlande und an die Provinzial⸗Stände. (Gez) Wilbelm. Wilbhelm, Prinz ven Oranien. Friedrich, Prinz der Niederlande. Wilhelm, Erbprinz von Orauten. Alexander, Prine der Niederlande. Die Departements⸗Cheis der Die Mitglieder Der Geheime Rath für allgemeinen Verwaltung. des Staats⸗ die Luxemburgischen 8 Ratbs. Angelegenheiten. 82 (Folgen die Unterschriften.)
Es schließt sich diesem Aktenstuͤcke auch noch ein von dem Staats⸗Secretair van Doorn ausgenommenes Protokoll an, worin die obigen Erklarungen wiederholt, die Unterschrift des Köͤnigs und der Koͤnigt. Prinzen bescheinigt und zugleich bemerkt wird, Se. Majestat Wuühhelm I. habde ertlaͤrt, sich von fetzt ab Koͤnig Wilhelm Friedrich, Graf von Nassau, nennen zu wollen, und demnäͤchst allen Sraatsdienern fuͤr ihre treuen Dienste ge⸗ 1111“ 1 11.“““
1
Bruͤssel, 23. Okt. Im Observateur liest man: „Die
zu Antwerpen versammelten Mugheder der gemischten Kommis⸗
sion, um das Lootsenwesen auf der Scheloe zu ordnen, sind end⸗ lich einig und haben cine lange Arbeit vorbereitet, welche die Hollanolschen und Betgischen Cow missaire ihren respektiven Re⸗ gterungen zur Bestaͤtigung vorgelegt haben. Man sagt, Belgien koͤnne sich wegen der Ar, wie die Umerhandlungen gefuͤhrt wor⸗ den, und wegen der Resultate, die sie herbeigefuͤhrt haben, Gluͤck wuͤnschen 2
Deutsche Bundesstaaten.
Okt. Die neuerlich hier ausgegebene summarische Uebersicht der Einnahme und Ausgabe der hiesigen Bibelgesellschaft in den Jahren 1836 bis 1839. Seitens des Comité's giebt eine Einnahme ven 2562 Rählr., eine Ausgabe von 185, Rehlr. nur einen Kassenbestand von 708 Rthlr. an die Hand: auch wurden in den genannten vier Jahren 230! Bibein und 158 Neue Testamente von der Gesellschaft in der Stadt und in der Dizese vertheilt.
Um so mehr wird der Wohlthaͤtig⸗ keitssinn aller Freunde der Verbreitung der christlichen Religion durch die Bitte um Beitraͤge in Anspruch genommen.
Die herbstliche, der Jahrerzeit angemessene, Witterung scheint berxeirs festen Fuß bei uns gefaßt zu haben; wenigstens sind Re⸗ genschauer, Srorme, Kaͤlte mit laubem Wertter gemischt, seit eini⸗ ger Zeit an der Tagesordnung. Dennoch hoͤrt man nichts von ansteckenden Krankheiten, die besonders bei naßkaltemn Weiter hier am seltensten sind. Vom 17. bis 23. Oktober sind 20 begraben und 20 geboren worden. 8 1
Vor kurzem ist ein Fuhrmann auf dem Wege zwischen Wur⸗ zen und Gerichshain an seinem eigenen Wagen erdrosselt gefun⸗ den, auch ermittelt worden, daß man ihm seiner Geldkatze und eines Kastens mit werthvollen G egenstaͤnden beraubt habe. Die diesfalsigen Nachforschungen haben noch zu keinem Resultate ge⸗ fuͤhrt, um den Raubmoöͤrder auf bestimmte Spur zu kommen.
Gestern feierte die hiesige Liedertafel, durch Zelters gleiche Bemuͤhungen in Berlin mirtelbar veranlaßt, ihr 25ähriges Be⸗ stehen im Lokale der Loge Minerva zu den drei Palmen. Das Fest war in jeder Beziehung eine fuͤr und durch die edle Ton⸗ kunst ernst und heiter gehobenes, dessen Theilnehmer sich erst nach. 1 Uhr begeistert und allseieig erfreut trennten. Die hiesigen belle⸗ tristischen Zeitschriften werden eine genauere Schilderung der Feier geben. 16
Trotz der ungünstigen Jahreszeit ist die Frequenz auf der Leipzig Dresdener Eisenbahn nicht sehr im Abnahmen; vom 18. bis 27. Oktober sind 9563 Rthlr. eingenommen worden, indem 10,056 Personen darauf gefahren, und an Guͤtern 2022 Rthlr 10 gGr. eingegangen sind. Die mit 100 ½ „Ct. im Courszettel nokirt. ““
Oa⁴Aa Iä “ 1pp — — Wien, 23. Okt. Die Reden Sr. Majestaͤt des Koͤ⸗ nigs am Huldtgungstage zu Berlin sind hier mit dem lebhafte:
— — Leipzig, 25.
“ 8
sten Interesse gelesen worden. Diese edle und hinreißende Sprache, aus dem Munde eines Deutschen Fuͤrsten, beruͤhrt Saiten, welche immer noch nachklingen in allen Landen Deutscher Zunge, was man auch immer von dem Erlöͤschen des Deutschen Volks⸗ geistes, unwahr und truͤgerisch genug, vor einigen Jahren be⸗ aptet hat.
“ Memorandum des Herrn Thiers vom 5. Oktober ist durch den Sohn des Herzogs Decazes, welcher im Kabinet des Franzoͤlischen Conseils⸗Prastdenten angestellt ist, uͤberbracht wor⸗ den. Herr von Decazes wurde nach einem Zweitaͤgigen Aufent⸗ halte mit Depeschen des Franzoͤstischen Botschaft rs wieder nach Paris abgefertigt. Tags zuvor gab der Fuͤrst Staatskanzler ein großes Diner, welchem saäͤntmtliche Botschafter und die Beamten der Französischen Botschaft beiwohnten. — Fuͤrst Esterhazy ge⸗ denkt Wien in diesen Tagen zu verlassen, um sich uͤber Paris nach London zu begeben. — Der junge Graf Nesselrode, Sohn des Russischen Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten, wel⸗ cher sich hier als Reisender aufhaͤlt, ist der unter dem Vorsitze des Baron Hahn fuͤr Georgien und die Transkaukasischen Pro⸗ vinzen ernannten Regicrungs⸗Kommisston, deren Sitz in Tiflis ist, beigegeben worden. Er wird naͤchste Woche nach seiner Be⸗ stimmung abgehen.
Gestern traf hier die Nachricht von dem neuerlichen Atten⸗ tate auf das Leben des Köͤnigs Ludmwig Philipp ein. Auch hier hat dieses Ereigniß natuͤrlich die lebhafteste Abscheu erregt. —
Aus dem Orient besitzen wir nichts Neues. „Daß Wir nach langer und reifticher Ueberlegung, ganz freiwillig
Prag, 23. Okt. Der Feldmarschall⸗Lieutenant a. D.. Gra Nostitz, der besonders in der Schlacht bei Leipzig unverwelkliche Lorbeern erward, ist gestern hier mit Tode abgegangen.
. Schweiz 1 8 Zuͤrich, 21. Okt. Der Perort hat beschlossen, die ei
noͤssische Milirtair⸗Aufsichts⸗Behoͤrde. sofort einzuberufen. Der eidgenoͤssische Oberst Folz hat dieser Tage das Zeuahaus in Bern inspicirt und das Kriegs Material in bestem Zustande gefunden. Besonders bezeugte er seine Zufriedenheit uͤber die
weckmaͤßigen. Anordnungen und die Thaͤtigkeit des Zeus Die Perkussionsge⸗ wurden als von der vorzuͤglichsten Aualitäaͤt befunden.
Zuͤrcher Handelskammer eingeladen, Konsuls in Amsterdam einen Bericht zu er⸗
Zeughaus⸗ irektors, Hauptmanns Wurstemberger.
e v Vorort hat die über die Verhaͤltnisse des Schweizer und uͤber allfaͤllige Ersetzung desselben ihm statten. 1 Aus Neapel wird gemeldet, daß der General Lieutenant und kommandirende General in Sicilien, Baron Joseph von Tschudi, und sein Bruder, der Brigade⸗General und Kommandant von Reggio, Baron Karl von Tschudi, Beides geborne Schweizer, an einem und demselben Tege kuͤrzlich mit Tode abgegangen
A aͤmlich der in Paler rfo Tod des Barons sehen. Als naͤmlich der in Palermo erfolgte des
Bl.)
Actien der Gesellschaft stehen
8 8 8 E
Inseph durch den Telegraphen dem Baron Karl in Reggio ge⸗ gio 0
meldet wurde, ruͤhrte diesen Greis gleichfalls der Schlag, und acht Stunden darauf war er todt.
8“ Spanien.
Madrid, 16. Okt. Ueber den Tod des Generals Latre enthalten Briefe aus Ciudad Roodrigo Folgendes: „Der Ge⸗ neral Latre ist in Folge der barbarischen Behandlung, die er von dem hiesizen Poͤbel erlitten hat, gestorben. Er wurde von einem wuͤthenden Soldaten aus dem Geraͤngnisse herausgerissen, mit seiner Schaͤrpe an einen Pfahl auf dem Markiplatze gebunden und von dem Poͤbel insultirt und geschlagen. Der alte Krieger erhob seine verstuͤmmelte Hand und rief: „„Sehet diese Hand, es fehlen zwei Finger, die ich im Kampfe gegen Basilio fuͤr die Sache der Freiheit verlor!““ Die Worte machten indeß keinen Eindruck auf den Poͤbel, der ihn unfehlbar wuͤrde in Stuͤcke ge⸗ rissen haben, wenn nicht ein Geistlicher ihn befreit hätte. Zwei Tage darauf starb der ungluͤckliche General“
Die Minister haben am Tage nach der Abdankung der Koͤ⸗ nigin eine Proclamation an das Spanische Volk erlassen, worin sie den (gestern bereits erwahnten) Hergang schildern und das Pro⸗ gramm des neuen Kabinets mittheilen.
— Der Morning Chronicle wird von ihrem Madri⸗ der Korrespondenten unterm 14. Oktober Folgendes uͤber die Ab⸗ dankung der Koͤnigin geschrieben: „Das Gefolge der Koͤnigin wied aus dem Banquier Gaviviar, ihrem Privat⸗Secretair Bouchi und einem Manne, Namens Acevedo, der der Camarilla angehoͤrte, bestehen Es heißt, die Herzogin von Vitoria werde die Aufsicht uͤber die junge Koͤnigin und ihre Schwester fuͤhren, und die in der Literatur und den Freiheitskaͤmpfen Spaniens so bekannte Quintana den Unterricht derselben uͤbernehmen. Der Hof, die Minister und das diplomatische Corps werden so⸗ gleich nach der Abreise der Koͤnigin hier zuruͤck erwartet. Aus der Art und Weise, wie die Koͤnigin die Minister und das Programm empfing und spaͤter ihre Absicht, das Land zu ver⸗ lassen, aussprach, geht deutlich hervor, daß sie schon lange dieen Schritt beschlossen hatte. Ihre Abreise unter den bekannten Um⸗ staͤnden eroͤffnet neue Aussichten fuͤr Spanien und giebt Gelegen⸗ heit, die Verwaltung des Landes in einem Grade zu verbessern, wie das Land sie nie zuvor gehabt hat. Das Verdienst Espar⸗ tero's wird sehr groß seyn, wenn er sich eben so gluͤcklich in der Zukunft erweist, wie er es bei den letzten Ereignissen gewesen ist. Die Bildung einer Central⸗Junta ist natuͤrlich jetzt unndoͤ⸗ thig, und auch die Provinzial Junten werden sich wohl auflssen, sobald sie erfahren, was geschehen ist. Espartero wurde in Va⸗ lencia eben so enthusiastisch empfan⸗gen, wie in Madrid. Eine starke Division ist in Guadalajara angekommen und wird sich in die kieinen Staͤdte um Madrid begeben. Die Hauptstadt ist
‚ruhig, und Jedermann ist erfreur uͤber die gluͤckliche Been⸗
digung der gegenwaͤrtigen Bewegung.“
Lbbb.“
Von der Tuͤrkischen Graͤnze, 13. Okt. (Deutsche ‚ Hinsichtlich der Entsetzung Mehmed Alr's scheint die Pforte ihre Uebereilung schon jetzt zu erkennen, indem Reschid
Pascha den Repraͤsentanten der vier Maͤchte zu ihrem fast komi⸗
schen Erstaunen erklaͤrte, daß dieser Beschluß der Pforte keines⸗ weges als definitiv nnd unwiderruflich zu betrachten sey, indem sie gern davon abgehen werde, sobald der Vice⸗Koͤnig im Gna⸗ denwege um Amnestie einkommen wolle. Dazu wird sich nun freilip Mehmed Ali kaum verstehen; allein nicht schwer wird es seyn, einen Mittelweg auszufinden, durch welchen das Ehrgefuͤhl beider Theile möͤglichst geschont wire. Konstantinopel, 30. Sept. (Morning Chronicle.) Der Gang der Ereignisse an der Syrischen Kuͤste ist offenbar viel guͤnstiger gewesen, als man erwarten konnte, und die Zeit ist nicht mehr fern, wo Mehmed Ali uͤberwunden seyn wird. Man muß jedoch nicht gleich zu Anfang auf glaͤnzende Erfolge rechnen, denn der in Rede stehende Krieg ist von der Art, daß nichts durch uͤbereilte Maßregeln ausgerichtet werden kann, viel⸗ mehr Alles⸗ von dem moralischen Eindruck abhaͤngt; man⸗ muß der Reaction Zeit lassen, sich auszubreiten. Die Streitkraͤfte mit denen wir operiren, sind noch gering — zu gering, um sie von der Kuͤste zu entfernen, und man darf sich nicht ͤber Ibra⸗ him Pascha's Staͤrke taͤuschen, oder in den Muth und die Treue der Truppen des Sultans zu großes Vertrauen setzen. Vis jetzt ist Alles gut gegangen, doch ist noch große Vorsicht noͤthig Veirut ist jetzt von Tuͤrkischen Truppen besetzt und Soliman Pascha ha. die Kuͤste verlassen; obgleich indeß bereits an 10,000 Syrier W 5 8 Munition vertheilt worden sind, so hat doch 1-e.; 2aher zufolge, bis jetzt kein Haͤuptling sich fuͤr die Sache een. erklaͤrt, und ohne ihren Einfluß ist mit dem Volke 9 anzu⸗ fangen. Ibrahim Pascha ruͤckt mit einer nicht zu . 1 2 Macht vorwaͤrts, um die Stellung der Verbuͤndelen vvee -aeg und von dem Erfolg dieses Unternehmens wird e. gen. Da die Stellung durch die Kanonen der Schiffe 85 8 digt wird, so ist das Gelingen desselben nicht zu erwa 7. ve indeß Ibrahim Pascha sein Unternehmen aufschiebe 9 ⸗ Flotte von der Kuͤste vertrieben wird, so wird die Sch he 2 der Stellung noch vermehrt.“ Aber selbst wenn er Pnese. wuͤrde, sich zuruͤckzuziehen, so sollte man ihn e.en Der Plan, den man unter den gegenwaͤrtigen Umstä ee folgen hat, besteht vielmehr darin, daß man sich vA au ₰ an der Kuͤste bemachtigt, den Paß von E1 A — besetzt, Ibrahim Pascha dadurch von seinen M 88q abschneidet und ihn auf diese Weise zwingt *5 Gebirgs Distrikte zu werfen, wo man bis dahin Zei 98 die Bewohner zu bewaffnen, so daß seine . gehabt 88 verlassen muß oder vernichtet wird. Diese bentwee herpehn jedoch Zeit und man muß, da die Streitkraͤfte der 8 E’ noch so gering sind, keine unzeitige Bewegungen eeen Es sollen 5000 Mann in moͤglichster Eile von hier abgehen. Fhüeen. es hier, daß in wenigen Tagen in Triest ein Dest hheißt sches Corps eingeschifft werde. Wenn diese Se. ankommen, so gewinnen die Dinge eine andere aGestatt⸗ Gleichwohl wird es jedenfalls fuͤr die Sache des Sultans . 2 seyn und weniger Blut vergossen werden, wenn man die 8, 8 ihren Gang gehen läßt, als wenn man sie zu beschleunigen S guͤnstigen Nachrichten aus Syrien haben das unsin⸗ Der heschrei der Gegner des Traktats zum Schweigen gebracht. er erste Schuß, welcher angeblich das Signal zum Unter⸗ — des Tuͤrkischen Reiches seyn sollte, ist nunmehr ab Ke. worden und die Ansichten jener Leute haben sich Een⸗ 889 geändert. Auch unter den Tuͤrken ist der Anhaͤnger 81 4 aweniger schlagend, und obgleich jetzt die n e e Pascha’s wuͤthend sind und Alles aufbieten, au zur Empoͤrung zu reizen, so haben sich doch, See eeffen jener Nachrichten, Viele fuͤr die Sache des 1 rklaͤrt. Unmittelbar nach der Ankunft des Dampfbootes
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„Seri Perwas“, welches nach dem „Phoͤnix“ kam, wurde bei dem Wesir ein großes Conteil gehalten und die Absendung der obenerwähnten Truppen beschiossen. In Kon⸗ stantinopel und der Umgegend stehen an 20,900 Mann und es heißt, sie sollen bis auf 40,000 Mann vermehrt werden. Es treffen täglich starke Detaschements hier ein und die ae⸗
nannte Zahl duͤrfte in kurzer Zeit erreicht seSyn. Außer der Ver⸗
mehrung der Lnien⸗Truppen, soll auch ein Theil der Miliz mobil gemacht werden und etwa 5000 Mann dieser Truppenart befinden sich bereits hier. In voriger Woche lief abermals ein Lintenschiff von 80 Kanonen vom Stapel und wird in groͤßter Eile ausge⸗ ruͤstet. Die Thaͤtigkeit, welche hier in allen, sowohl Civil⸗ als Militair⸗Departements verrscht, ist beispielles. Jedermann scheint die Wichtigkeit des Augenblickes zu fuͤhlen und Naͤßt es sich angelegen seyn, als ob die Resultate, welche man erlangen
allein von seinem Eifer abhmgen.“ “
Inland
— — Wittgenstein, 18. Okt. Heute Nachmittag halb 4 Uhr wurde Ihre Durchlaucht die regierende Frau Fuͤrstin Amalie zu Sayn Wirtgenstein⸗Hohenstein, gevorne Grofin von Bentheim⸗Tecklenburg, von einem gesunden Prinzen entounden. — — Duͤsseldorf, 18. Okt. Die unguͤnstige Witterung
nachtheilig geworden, indem sowohl die Reise, als auch die Ein⸗ scheuerung dadurch verzoͤgert worden und die Fruche hin und wieder verdorben ist. Eben so hat die Bestellung der Felder nicht befriedigend stattfinden koͤnnen, was uͤm so uͤbler empfunden wird, als der Herbst zu rasch gekommen und die Temperatur zu sehr gesunken ist. In der letzteren Zeit hat auch die Kartoffel⸗Aerndte begonnen und die Erwartungen bisher nur wenig befriedigt, da sie in einigen Gegenden gegen den gewoͤhnlichen Ertrag um ein Drittheil zuruͤckbleibt und im Allgemeinen einen nicht unerheb⸗ lichen Ausfall befuͤrchten laͤßt.
ren, und sie behaupten noch fortwaͤhrend eine Hoͤhe, die den aͤrmeren Fabrik⸗Arbeiter und Tageloͤhner druͤckt. — Der Kohlen⸗
wenngleich die Absuhr der Kohlen auf der Ruhr durch die Fort⸗ dauer des Schleusenbaues bei Kettwig und die dadurch bewirkte Stockung in der Schifffahrt sehr behindert wurde. Die Koblen⸗ Versendungen auf dem Rhein von Ruhrort aus waren bedeutend, und besonders gingen ansehnliche Quantitaͤten nach dem Ober⸗ Rhein. — Der Betrieb auf den Eisenhuͤtten und in den Ma⸗ schinen⸗Fabriken bleibt immer gleichbefriedigend, und auch in der Fabrication der Eisen⸗ und Stahlwaaren ist keine unguͤnstige Ver⸗ anderung eingetreten; besonders sind die Messermacher lebhaft be⸗ schaͤftigt. In der Gemeinde Windrath, in der Buͤrgermeisterei
aus Beirut an⸗
“
vermacht
ist fuͤr die Aerndte des Hafers, Buchweizens und Grummets
8 . “““ 1] ö“] Hardenberg, des Kreises Elberfeld, hat man vor kurzem Cisen⸗ stein entdeckt, und es ist deshalb eine naͤhere Untersuchung durch eine bergamtliche Kommission veranlaßt worden, deren Aus pruch die Hoffnung gewaͤhrt, einen Hochofen daselbst anlegen zu toͤnnen⸗ — Hinsichtlich der Tuch⸗Manufakturen hat sich im versiossenen Monate nichts geaͤndert, dagegen sind die Geschaͤfte in baumwo!⸗ lenen Zeugen ctwas gedruͤckt, was seinen Grund theils in de großen Konkurrenz, theils in der Jahreszeit hat. Im Ganze sind 278 beladene Schiffe, worunter 117 Dampfschiffe, mit Guůͤ⸗ tern aller Art hier angekommen und abgegangen; diese haben zu⸗ sammen 82,582 Centner ein⸗ und 10.761 Ceniner ausgefuͤhrr.
Die Preti er⸗Wittwe Krall hat zum Besten der Armen in der evangelischereformirien Gemeinde zu Barmen 3000. Rthlr. 1 Zur Stistung einer Kaplanci bei der katholischen Pfarrkirche zu Rees hat der Kaplan Wampach daselbst ein Hs pital von 6300 Rihlr. uͤberwieen.
— — Koͤln, 19. Okt. Der Schifffahrts⸗Verkehr war im Laufe des Monats September lebhaft, jener im Freihafen so be deutend, daß eine bisher dem freien Verkehr zugewiesene Abtren⸗ nung desselben wieder aufgehoben werden mußte. 8
Die Herbstbeziehungen auf dem Rheine haben bereits be⸗ gonnen. Die guͤnstigen Erwartungen, welche hinsichtlich ihrer Geoͤße gehegt worden sind, scheinen sich zu verwirtlichen. Be⸗ onders werden in Kaffee außerordentliche Parteien bezogen. Zn Zucker ist wie gewöhnlich viel eingegangen. Häͤute sind wlede in ecinigen groͤßeren Sendungen angekemmen. Oel wird zu Berg
wie zu Thal versandt, und der beste Markt scheint noch nicht er
1 1 Unter solchen Umstaͤnden haben die Preise der Lebensmittel nur eine geringe Veraͤnderung erfah⸗
mittelt zu seyn. Die Hoffnungen auf einen lebhaften Umschwung im Wein sind dagegen durch die schlechte Witterung fast ver⸗ schwunden. 2 In Monat September sind aus den Niederlanden in hie⸗ siger Stadt 59 Schiffe mit 79,606 Cir. angekommen. Dagegen sind aber daselbst vorbeigefahren nach den oberhalb gelegenen Haͤ fen 47 Schiffe mit 89,819 Ctr. Koͤln hat also nur 1000 Ctr weniger, als alle oberen Haͤfen zusammengenommen, erhalten Von hier sind nach hoͤher gelegenen auslaͤndischen Haͤfen verladen worden: 87 Schiffe mit 47,536 Ctr. Ueberhaupt sind waͤhrend
Bergbau im Essen⸗IWerdenschen Bergamts⸗Bezirke ist auch waͤh⸗ rend des Monats September schwunghaft fortbetrieben worden,
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des Septembers in Koͤln angckommen zu Berg 157, zu The 476, zusammen 633 beladene Schiffe, Und abgefaheen zu Be 173, zu Thal 117, zusammen 292 beladene Schiffe. “
Die projekrirte Eisenbahn zwischen hier und Bonn erregt gegenwaͤrtig viele Theilnahme. In der General⸗Versammlung vom 21. und 27. September c. wurden die Statuten revidirt und festgestellt. Das Grund⸗Kapital wurde noch um mehr als 200,000 Rthlr. vermehrt, die in einer Stunde von den anwesen⸗ den Actionairs gezeichnet wurden, so daß es nun auf 876,980 Rthlr. zu stehen kommt.
Hoffentuch wird die Beleuchtung der Stvaßen von Koͤln bald durch Gas bewirkt werten koͤnnen. Das Legen der Roͤhren hierzu wird im suͤdlichen Theile der Stadt mit Anstrengung betrieben.
Preise der vier Haupt-Getraide⸗Arten in den für die Preußische Monarchte bedeutendsten Marktstädten im Monat September 1840, nach einem monatlichen Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
8 8 8
Namen der Städte. Weizen Roggen Gerste Hafer
₰2
Namen der Stadte. Weizen Nogscn Gerste Hafer
Koͤnigsberg 68701 5 ⁄1 25 ¼:2 Memel.. TI ’,[2511 E1 39777122* Insterburg.... 8 26/, 21 Rastenburg 56 * 10 [II10712„ 16 ⁄, Neidenburg 27 % „ 21 , 15 12 Danzig J363, 26 ⁄1 25 Elbing 363⁄12 267 22 ⁄1 Konitz. * . 30 17 ⁄12 Graudenz 2 372⁄1 2/ 25 1 2 20 Kulm 21212 17 ⁄12 Thorn . 211 z1 Posen ... 23, Bromberg Feuchhe Kawitsch Kempen
SmSEge*
.
— SS2
— 1
Brandenburg Kottbus ... Frankfurt a. Landsberg a. Stettin Stralsund Kolberg Stolpe Breslau Gruͤnberg Glogau
SASaSggenen nnene
Hirschberg
Schweidnitz
Glatz
Neiße
Leobschuͤtz .. ... b 46*“*“
.
SSS2nSnggn
2227 332/12
— —
97* %1 2 4610⁄1 2 352⁄12 Stendal.. 71 %2 M 33 ⁄¼12 2 6511⁄1 45 ¼1 2 sn-.
Magdeburg
ordhausen 557⁄13 41 ⁄1 2 [30 ⁄1 Erfurt 40 [30 7⁄1 7. Halle 41 ⁄1 2 30 7⁄12 §8. Torgau 132⁄ 81 ¼,2 1. Maͤnster 5011 ⁄1 5 [372 2. Minden .. [85 ⁄1 53 ün 8* 3. Paderborn... 1 15 ⁄2 4. Dortmund 52* 1. Koöimn .. 2. Elberfeld Duͤsseldorf “
Kle
/12
62 112
52 ⁄1 2
28. 89 +0-
2222
5711 112 Malmedy ... 52 Trier Saarbruͤck Kreuznach Sinmnrmern Koblenz Wetzlar
— — 5
—,— —— — e—S;8 Eö1“
Durchschnites⸗Preise der 12 Preußischen Staͤdte 5 Posenschen Staͤdte 9 Brandenb. u. Pom⸗ merschen Staͤdte .. Schlesischen Staͤdte Saͤchsischen Staͤdte Westfal. Staͤdte Rheinischen Staͤdte
3238; 712
694⁄12 392⁄12 712612 61312
662⁄ 2 [42 ⁄12 721 9/12 50 ⁄1 761⁄12 556/12
412⁄12 398/12
Auswürtige Börson.
Amsterdam, 24. October Niederl. wirkl. Schuld 4815⁄1 1. 5 % do 94 ⁄12. Kanz-Bill. 21 12 59 % Spau. 1613⁄1. Passive —. Ausg. —. Ziusl. —. Preuss. Präm Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. Antwecpen, 23. October. —. Nene Aul. 17. 8 Frankfurt, a. M., 25. October. 21 ⁄½ 9% IHIoll. 47 ¼. 47/16 Bouk-Actien 1915. 1910. ¼, Span. 18 ¾. 185⅞. Poln. I-7008e 694¾ Br. Taunusb. Act. 301 ½. 301. Hamburg, 26. October. — 8 Bank-Actien 1600. Engl. Kuss- 104 ⁄4. London, 23. 0ctober. n Cons. 3 % 87 ⁄. Belg. 96. Neue Anl. 21 ½. Passive 5 ½. Kusg. Sch. 10 ½. 2 ⁄½ % Holl. 40 ⅛. 5 ⁄% 94 ½. 5 % Port. 32 ¼ 3 % —. Engl. Russ. —. Bras. 74. Columb. 22. Mex. 263,3. Peru —. Chili —. 1
Zinsl.
Paris, 23. October. 5 % Rente fiun cour. 105. 8n9. 3 % Kente fin cour. 72. 35. 5 % Neapl. fin cour. 100. 5 % Span Reute 21 ½. Passive 5 ¼. 3 % Port. —. 8 0
Wien, 23. Ociober, 5 % Met. 104 ¼. 40% 98 ⅞1. 3 % 76. 2 ½ %l Bank-Actien 1608. Anl. de 1834 133. de 1839 113 ½.
—
0 1 % —.
Donnerstag, 29. Okt. Im Schauspielhause: Hamler, Prinz von Daͤnemark, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespearc. (Fraulein Ch. von Hagn wird hierin als Ophelia wieder auf⸗ treten.)
Freitag, 30. Okt. Im Opernhause: Der Feensee, grobe Oper in 5 Abth., mit Ballets. Musik von Auber.
Im Schauspielhause: Pour la rentrée de Mr.
b 1 L'habit ne fait pas l moine,
Premicre représentation de: ville nouveau en 3 actes. (INr. Isidore remplira le röole de
sac.)
Koniasstädtisches Theater. Donnerstag, 29. Okt. Norma. Oper in 2 Akten⸗ nach dem Italiaͤnischen von Seyfried. Musik von ——— 5 Wild, K. K. Hof⸗Opernsaͤnger zu Wien: Sever a ass⸗
A r o1 d.
Isidore, la vaule-
Bris-
*4
Petersburg, 20. October.
Lond. 3 Met. 39 . Hamb. 3476, Paris 411. Pom. 9 Pa. 300 Fl. —. . Ee
—— “
Verantwortlicher Redacteur 2 2 88 Gedruckt bei A. W. Han