—
. ufrichtigkeit hervor. Herr Guizot schien deae nhece 2rnae1ees borch blendende Bemerkungen seine Zuhoͤrer einnehmen zu wollen, aber eben diese Unerzwungen⸗ heit machte seine Unterhaltung um so fesselnder, und er war oft beredt, immer eindrucksvoll. Er sprach das Englische sehr flie⸗ ßend, wenn auch mit fremder Betonung, und er machte oft gluͤck⸗ liche Wort⸗Combinationen, auf die ein geborner Englaͤnder nicht kommen wuͤrde, die aber durch ihre Neuheit um so mehr reiz⸗ ten. Bei all diesen gewinnenden Eigenschaften konnte Niemand mit Herrn Guizot bekannt seyn, ohne das vollkommenste Ver⸗ ruauen zu seiner Ehre zu hegen und ohne von der Reinheit sei⸗ ner Grundsaͤtze durchdrungen zu werden. Es waͤre unredlich von uns, wollten wir Herrn Guizot diesen Tribut versagen, weil er in den Fragen, welche jetzt England und Frankreich trennen, nicht unsere Ansichten theilte. Seine Anhaͤnglichkeit fuͤr sein Vater⸗ land konnte allerdings kaum anders als auf sein Urtheil einwir⸗ ken, aber wenn auch Niemand sich eifriger dem hingeben konnte, was er fuͤr die Interessen Frankreichs hielt, sohatte doch die Art, wie er dieselben verfocht, etwas eigenthuͤmlich Unanstoͤßiges. Sein Penehmen als Diplomat war, wie in jeder anderen Hinsicht, maäͤnnlich und gerade.“ b
ch Gran der Resignation des Thiersschen Ministeriums giebt die Morning Chronicle nach einer ihr aus Paris zu⸗ gegangenen Korrespondenz Folgendes an: „SGe. Majestaͤt wider⸗ setzte sich nicht dem kriegerischen Wortlaut der Thron⸗Rede im Allzemeinen oder irgend eines Theiles derselben, sondern der in einem Paragraphen eut)altenen Ankuͤndiaung der unverzuͤglichen Aushebung von noch 150,000 Mann. Dies schloß die vermu⸗ thete Aushebung der Conscriptions⸗Klasse von 18äl in ssch. Wie es scheint, haben die Deutschen Maͤchte entschiedene Vorstellun⸗ gen gegen die Vermehrung der Franzoͤsischen Armee gemacht und
als unvermeidliche Folge davon nicht die Erledigung der orienta⸗
lischen Frage, sondern die Stoͤrung des Europeͤischen Friedens bezeichnet. Der Koͤnig widersetzte sich daher einer so großen augenblicklichen Vermehrung der Militairmacht des Landes. Darauf reichten die Minister auf der Stelle ihre Entlassung ein.“ . Ueber die Folgen der Resignation des Thiersschen Ministeriums sind die Ansichten hier sehr getheilt. Der Standard spricht davon als von einem Vorboten des Friedens. Andere meinen, daß Ludwig Philipp nicht im Stande seyn werde, ein anderes Ministerium zu Stande zu bringen, und daß Herr Thiers des⸗ halb werde zuruͤckgerufen werden muͤssen, oder daß Unruhen ent⸗ stehen wuͤrden. Wieder Andere sind der Ansicht, daß der feine Takt des Koͤnigs der Franzosen es ihm moͤglich machen wuͤrde, das Ungewitter zu beschwoͤren, und da Mehmed Ali sich mitt, lerweile den Allurten in die Arme werfen und dadurch zu einer friedlichen Loͤsung der Verhaͤltnisse die Moglichkeit darbieten werde. Die Morning Post meint heute, es sey alle Wahr⸗ scheinlichkeit vorhanden, daß die Franzöͤsische Ministerial⸗Krisis bald zu Ende seyn werde, und man habe allen Grund, zu glauben, daß die Koͤniglichen Verordnungen in Betreff der Ernennung der neuen Minister im „Moniteur”“ vom 27sten d. erscheinen wuͤrden. Marschall Soult habe es uͤber sich genommen, die oͤffentliche Ruhe in Paris zu erhalten, und von seiner bekannten Entschlossenheit koͤnnten die jetzt von dem Ex⸗ Minister ermun erten Propagandisten wohl wissen, was sie zu erwarten hatten, wenn sie die Ruhe der Hauptstadt zu stoͤren versuchen wollten. Der Marschall habe auch die Ueberzeugung ausgesprochen, daß kein wesentlicher Grund z den von den An⸗ haͤngern des Herrn Thiers verbreiteten Besorgnissen vorhanden sev. Man erwarte, daß Herr Guizot ohne Zoͤgern das ihm an⸗ gebotene Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegenheiten annehmen und mit Freuden dem an seinen Patriotismus ergangenen Ruf entsprechen werde, die Krone nicht ohne verantwortliche Rathge⸗ ber zu lassen, nachdem sie von Herrn Thiers im Stich gelassen worden. „Es ist zu hoffen“, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, „daß, um Frankreichs und ganz Europa’s willen, kluge und einsichtige Rathschläge den Staatsmännern jetzt die Nothwendigkeit gegenseitiger ehrenvoller Zugeständnisse zei⸗ gen werden, durch welche der Weltfrieben bewahrt und die Revolution in ihrem verheerenden Lauf aufgehalten werden koͤnnte.“ Im heutigen Boͤrsen⸗Bericht des ministeriellen Globe heißt es: „Die heute auf besonderem Wege eingegan⸗ enen Pariser Zeitungen von gestern scheinen Vertrauen auf die tabilttät des neuen Ministeriums einzufloͤßen, und die auf den 5. November angesetzte Zusammenkunft der Franzoͤsischen Kam⸗ mern wird mit Sehnsucht erwartet. Dieser Minister⸗Wechsel in Frankreich, in Verbindung mit dem gläͤnzenden Erfolge der mili⸗ tairischen Operationen in Syrien, wo die Eingeborenen vor Be⸗ gierde brennen, das Aegyptische Joch abzuschuͤtreln, muß die Ver⸗ blendung zerstoͤren, in welcher Mehmed Ali Pascha sich be⸗ findet, und ihn dahin vermögen, die ihm von den Ver⸗ buͤndeten angebotenen Bedingungen fuͤr die Wiederherstellung des Friedens rasch anzunehmen. In Fsolge dessen ge⸗ hen die öͤffentlichen Fonds in Frankreich und England an haltend in die Höhe. Das Steigen wuͤrde vermuthlich bei uns noch bedeutender seyn, wenn unser Markt nicht durch andere Ur⸗ sachen gedruͤckt wuͤrde, die mit der Politik nichts zu schaffen ha⸗ ben. Wir meinen die truͤbe Stimmung, die seit mehreren Wo⸗ chen wegen der mißlichen Lage der Englischen Bank an unserem Geldmarkte herrscht, da die Anstrengungen derselben, ihren Schatz eene und sich dadurch in eine sichere Stellung zu ver⸗ etzen, einen uͤblen Einfluß auf die Handelswelt ausüͤbt. Bis wir aus diesen Verlegenheiten befreit sind, ist ein Wiederauf⸗ schwung unseres Fonds auf ihre fruͤhere Hoͤhe nicht zu erwarten, und wenn sich der Frieden auch auf der Stelle befestigte.“ Nach der Morning Chronicle hat die Regierung schon am Donnerstag uͤber Konstantinopel Berichte von der Syrischen Kuste erhalten, die bis zum 28. September reichten. * einem leitenden Arrikel giebt das genannte Blatt folgende Uebersicht davon: „Die Operationen waren bis zu dieser Zeit mit ununter⸗ brochenem Ersolge fortgesetzt worden. Am 2 sten wurde von den Tuͤrken 5 General Jochmus und durch die Marine⸗Solkaten ein Angriff auf Ibrahim's vorgeschobene Posten gemacht, welche ohne Verlust auseinandergesprengt wurden; die regelmaͤßigen Truppen, aus denen dieselben zum Theil bestanden, 400 Mann an der Zahl, haben sich ergeben; die Uebrigen, aus Syriern und 200 Albanesen bestehend, wurden zerstreut und fluͤchteten ins Gebirge. Dieser Erfolg eroͤffnet die Verbindung mit den Berg⸗ bewohnern. Außer Sidon (Sarda), dessen 2000 Mann starke Besatzung gefangen genommen worden ist, hat man auch Caiffa mit einer Besatzung von 500 Mann, Proviant auf vier Mo⸗ nate und einer großen Masse von Munition genommen. Die Syrier kamen in großen Hausen im Lager an, und die Acgyp⸗ ter desertirten in Masse. Die Operationen der Flotte dehnten sich bis Skanderun aus. Die Tuͤrkischen Truppen scheinen sich gut gehalten zu haben. Ibrahim hat ungefähr 9000 Mann bei sich in Beirut liegen etwà 2000 Mann, die nicht aus der Stadt vertrieben worden, weil es einer zu großen Macht beduͤrfen
wuͤrde, diesen Platz zu behaupten, da derselbe von de
durch Deserttrung geschwaͤcht
nahelte⸗
1232
enden Hoͤhen beherrscht wird. Die Pforte sendet mittlerweile beu⸗ ee. 85 und das Lager von Dschuni ist bereits sehr verstärkt worden. So lauten also unsere Nachrichten aus Sy⸗ rien im hoͤchsten Grade guͤnstig; sie stimmen auch im Wesenilt⸗ chen mit denen des „HOesterreichischen Beobachters uͤberein Aller Wahrscheinlichkeit nach, wird ganz Syrien schon unterwor⸗ fen seyn, ehe die Zeit herankoͤmmt, wo es unserer Flotie schwer fallen wuͤrde, vor der Syrischen Kuͤste die See zu halten. Bis⸗ her ist nicht nur Alles hoͤchst guͤnstig fuͤr die Verbuͤndeten abge⸗ laufen, sondern ein Vortheil ist mit groͤßter. Schnelligkeit dem anderen gefolgt. Auch die Mitwirkung der Eingeborenen uͤber⸗ trifft selbst die sanguinischsten Erwartungen Die Streitkrafte Ibrahim Pascha's, durch fortwaͤhrende Niederlagen entmuthiat, 8 und beunruhigt von kraͤftigen Ge⸗ birgsvoͤlkern, die von tödtlichem Haß gegen die Aegypter brennen, befinden sich offenbar nicht in der Lage, sich in Syrien zu be⸗ haupten. Die Sprische Frage ist die einzige, die etwa eine be⸗ deutende Schwierigkeit haͤtte machen koͤnnen. Sobald Mehmed Ali aufhört, sich in Syrien zu behaupten, erhaͤlt die Frage, ob er Aegypten behalten soll, geringere Bedeutunz. Nur in sofern wurde der Besitz Aegyptens in den Haͤnden des Pascha's von Wichtigkeit, als er ein Mittel fuͤr ihn war, seine Operationen in Syrien fortzusetzen.“ (Vergl.⸗ d. Art. yrien.) 18
In der Petition, welche Lord Dudley Stuart neulich dem Londoner Gemeinde⸗Rath zu Gunsten der Polnischen Fuͤchtlinge vorlegte, und in Folge deren die Guildhall zur Veranstalrung eines Balls zum Besten derselben genehmigt wurde, war unte: Anderem gesagt, man wuͤrde sich nicht an die Versammlung wenden, wenn auf irgend eine andere Weise die noͤthigen Gelder zur Unterstuͤtzung der unglaͤcklichen Polen aufzubringen waͤren Der Verein habe zwei Feste, zu Beulah Spa und in Cromorne⸗ House veranstaltetet, der Witterung wegen aber von dem ersteren nur eine Kleinigkeit als Ertrag erhalten, bei dem letzteren gar einen Verlust von 130 Pf. St erlitten, den einige Mitglieder des Vereins aus eigenen Mitteln gedeckt; 52 verbannte Polen waͤren gonz und ausschließend wegen ihres Unterhaltes auf den Verein beschraänkt; man muͤsse sie verhungern lassen, wenn der Verein die Mittel nicht erhalte, ihnen Brod zu geben; derselbe bitte also, man moͤge ihm Gutldhall uͤberlassen, um darin einen Ball zum Besten der Polen veranstalten zu koͤnnen. Nach Verlesung dieses Schreibens nahm Lord Stuart das Wort, um das Gesuch weiter zu unterstuͤtzen, und schilderte be⸗ sonders die Noth der Ungluͤcklichen. Er wesse es, saate er, daß Einige wirklich verhungert und Andere in ihren Bemuͤhungen gestorben waͤren, sich den Lebensunterhalt durch Arbeiten zu ver⸗ schaffen, an die sie nicht gewoͤhnt und fuͤr die sie nicht geeignet gewesen, daß endlich der Verstand Anderer durch die Leiden und Entbehrungen zerruͤttet worden sey, die sie haͤtten ert agen muͤs⸗ sen, und daß sich einige dieser Ungluͤcklichen aus diesem Grunde in Irrenhaͤusern befaͤnden. Es sey gesagt worden, das Beneh⸗ men einiger Polen sey tadelnswerth, und obwohl er ein enthu⸗ siastischer Freund ihrer Sache genannt werde, sey er doch nicht so verblendet, um nicht zuzugeben, daß sich Individuen unter den Polen befänden, deren Betragen Tadel verdiene. Niemand werde aber im Ernst Alle beschuldigen wollen. Ein Punkt sey auch wohl zu beachten. Man frage, wie lange das Gesuch um Unterstuͤtzung dauern wuͤrde, ob das Land den Polen immer bei⸗ stehen solle? Darauf muͤsse er antworten, so lange sie in dem jetzigen Zustande blieben, so lange wuͤrde die Britische Freigebig⸗ keit sie vor dem 8.ehg7 schuͤtzen.
Die Railway Times thealt üͤber die Eisenbahnen in Eng⸗ land nachstehende interessante Zusammenstellungen mit: Gesammte Laͤnge aller bereits eroͤffneten oder n ch im Jahre 1840 zur Er⸗ oͤffnung gelangenden Bahnen 1268 Englische Meilen; der im Jahre 1811 zu eroͤffnenden 160, der spaͤter zu eroͤffnenden 330 Meilen; somit Totallaͤnge der Eisenbahnen, fuͤr welche das Par⸗ lament bis jetzt die Bewilligung ertheilt hat, 1758 Englesche Meilen. Von den fuͤr diese Bahnen ausgegebenen Actien sind 7,029,000 Pfd. St. noch nicht eingefordert wvorden, doch wird dies mit der Haͤlfte dieser Summe dis Ende 1841 geschehen. Etwa ²—, der gesammten Actien stehen bereits uͤber Pari, darun⸗ ter sast ½ der Actien von ganz vollendeten Bahnen. .
Am Montag Abend wurde der Wagenzug auf der Eisen⸗ bahn zwischen Cardiff und Newbridge durch eine große absich⸗ lich uͤber die Schienen gelegte Baumwurzel mit Heftigkeit von den Schienen geworfen. Der Ort, wo der Unfall sich begab, hat an der einen Seite einen hohen Damm, an der anderen Seite einen tiefen Abgrund. Zum Gluͤcke wurden die Wagen auf die erstere Seite geworfen; außerdem waͤren viele Menschenleben ver⸗ loren gewesen. Die Direction hat 100 Pfd. St. fuͤr die Aus⸗ mittelung der Urheber dieser Bosheit ausgesetzt.
Die Schiffs⸗Assekuranz in Neweastle versichert zwar noch nach den gewoͤhnlichen Tarcken, stellt aber dabei die Bedingung, daß die Praäͤmie im Falle eines Krieges entsprechend erhöͤht wer⸗ den muß.
In der Fabrikstadt Nottingham soll Armensteuer fast unmoͤglich seyn; von der letzten Zahlung, welche 12,000 Pfd. St. betragen sollte, hat man 5000 Pfd. noch nicht eintreiben koͤnnen. In mehreren anderen Fabrikstäͤdten geht es nicht besser, da Viele, denen man Beiträͤge fuͤr die Armen ab⸗ verlangt, selbst Almosen brauchen toͤnnten.
In Bath ist die Entlassung weier dortiger wegen Aufruhrs verurtheilter Chartisten, die ihre trafzeit abgesessen hatten, von ihren Anhaͤngern durch ein Festmahl gefeiert worden. 1
Die beiden erledigten Hosenband⸗Orden sind von der Köͤni⸗ gin dem Herzoge von Sutherland And dem Marquis von West⸗ minster verliehen, und der Graf von Thanet ist zum Lord⸗Lieute⸗ nant der Grafschaft Kent ernannt worden.
Der Marquis von Normanby wird, wie der Globe mel⸗ det, durch einen Zufall, der zwar nicht gefaͤhrlicher Art ist, aber ihm nicht zu fahren erlaubt, in Mulgrave⸗Castle zuruͤckgehalten und kann daher seine offiziellen Functionen nicht versehen.
Die Morning Post sagt, der Verlust des Barons von Muͤnchhausen, den der Koͤnig von Hannover von seinem Gesandt⸗ schafts⸗Posten bei dem Hofe von St. James abberusen, werde von der höͤheren Gesellschaft in London allgemein bedauert.
Aus Windsor meldet man, daß der Hof am 12. November
London zurückkehren werde. — 8 der S uschen Angelegenheiten erregen hier allgemeine Auf⸗ merksamkeit. Im Allgemeinen ist die Meinung hier dem Herzog von Vittoria guͤnstig; aber man verbirat sich nicht, daß aus dem neuen Zustande Spaniens bedeutende Unruhen entstehen koͤnnten, die in der Folgezeit allen Kredit tieses Landes vernichten duͤrfren.
Bei einem Tory⸗Festmahl zu Alnwick in Northumberland wurde neulich der Name des * Albrecht von dem Vorsitzen⸗ den, Herrn T. Liddell, aus der Reche der Toasts gestrichen und erst auf nachdruͤckliche Remonstration einiger anderen, 8 * v. stituirt; aber auch dann durfte des Prinzen Gesundheit erst na der der Köͤnigin Wittwe und der uͤbrigen ausgebracht werden
die Einsammlung der
Koͤniglichen Familie
8 82 „. ö
seinem Herrn und Gebieter, Sultan Abdul Medschid, getreu zu dienen; dagegen werden ihm Leib und Leben und der Besitz sei⸗ ner Geͤter gesicherrt. Da Ibrahim Pascha die Stellung von Suyr verlassen und gegen Beth“el⸗Din, dem Wohnsitze des Emirs, aufgebrochen war, so konnte der Letztere bisher seine Ver⸗ einigung mit den ottomanischen Truopen nicht bewerkstelligen; er wollte zwei Soͤhne als Geißeln schicken, welche bis zum Ften im Lagzer der Verbuͤndeten erwartet wurden. Ueberdies wurde ihm zugesagt, daß er auch in Zukunft als Gouverneur und Haupt⸗ ling der Drusen wuͤrde belassen werden, wenn er jetzt dem Sul⸗ tan gute und treue Dienste leiste. — Am 14. Oktober Morugens bestanden die Gebirgs⸗Bewohner unter Anfuͤhrung Emir⸗el⸗Kas⸗ sim's, eines Sohnes des Emir Beschir, und der Scheichs Fran⸗ cis und Georg ein eluͤckliches Gefecht mit Osman Pascha, den sie aus seinem Lager vertrieben. Dieser zog sich mit etwa 1000 Mann, die ihm geblieben waren, gegen Balbek zuruͤck — Der ganze noͤrdliche Theil des Libanon, mit Ausnahnie von Tripolts, ist von Aegyptischen Truppen gereinigt. — Aus Konstantinopel treffen fortwaͤhrend Sendungen von Mannschaft, Munition und Waffen ein. Bereits sind 22,000 Gebiras⸗Bewohner vollstaͤndig hewaffnet. Die Aegyvter werden auf allen Pulnkren harceltrt. Briefe aus Konstantinopel melden gleichfalls, daß der Divan die Truppen⸗Sendungen nach Syrien mit großer Thaͤtigkeit be⸗ treibt. So waren in den letzten Tagen wieder 5000 auf einem Englischen und einem Oesterreichischen Kriegsschiffe nach Syrien unter Segel gegangen. — Selim Pascha und General Jochmus sind zu Feriks oder Divisions⸗Generalen befoͤrdert worden.
“
Die von der großen Jury des Central⸗Kriminal⸗Gerichts von Middlesex gegen den Dberst Cardigan genehmigte Anklage erstreckt sich auch auf Capitain John Douglas, den Sekundanten des Obersten; nicht aber auf Capitain Tuckett und dessen Adju⸗ tanten Henry Wainright, welche vielmehr von der großen Jury der Anklage entbunden wurden. Einige Blaäͤtter finden diese Jury Entscheidung auffallend, weil, so meinen sie, wenn das Duell uͤberhaupt strafbar sey, dann der Beleidigte wie der Be⸗ leidiger, der Geforderte wie der Forderer, der Verwundete wie der Verwunder, in den Bereich der Strafbarkeit falle. Man ist nun gespannt darauf, ob Graf Cardigan sich vor der kleinen Jury stellen oder, sein Privilegium als Pair benuüͤtzend, auf Ueberweisung seines Prozesses vor das Oberhaus antragen wird.
Herr Peter Warren, der NordpoobReisende und Anfuͤhrer der Entdeckungs Leh bit om de⸗ eeen- ist uͤber New⸗York im Hudsonsbay⸗House in London angelangt. 8
258 89 stießen bvei Dover das Franhbsisce Dampfschif „Phoͤnix“ und das Dampfschiff „Britannia“ so scharf gegen einander, daß das erstere, tief geladen, versank. Die Passaaitere und Mannschaft sind gerettet. Der Schaden, den der Verlust des Schiffes erzeugt, soll 50,000 Pfd. betragen. 1
Der Associs eines der bedeutendsten Banquier⸗Haͤuser in der City hat sich ertraͤnkt; man fuͤrchtet, daß er zu dieser That durch schlimme Verhäͤltnisse des Handels⸗Hauses veranlaßt worden.
Wenige Tage vor dem Tode des Lord Holland ward von seinem Austritt aus dem Kabinet gesprochen, weil er, wie es hieß, die Antifranzoͤsisve Richtung, welche die Politik des Kabinets 8 genommen, mit seinen Grundsaͤtzen nicht vereinigen konnte.
Die neuesten Nachrichten vom Vorgebirge der guten Hoffnung bestetigen die Ermordung des Dingaan. Nuklaas, der Haupt⸗Anfuͤhrer unter dem jetzigen Koͤnige der Zulahs, Um⸗ pande, hatte einer Versammlung der gusgeanderten Hollaͤndi⸗ schen Kolonisten beigewohnt, um den Bundes⸗Traktat zu ergeuern. Alle anderen Kaffernstaͤmme bezeugten den Auswanderern die groͤßte Achtung. Diese hatten bei Boejermans⸗Zand eine neue Strecke Landes urbar gemacht, die sie Leyden nennen wollten. Der Landbau machte bei ihnen Fortschritte. 8 8
Niederlande.
Aus dem Haaa, 27. Okr. Das Handelsblad meldet: Der Koͤnig hat in Gemaäͤßheit seiner Zusage und in Ueberein⸗ stimmung mit der von seinem Koͤniglichen Varer den General⸗ staaten ertheilten Versicherung den w. zu einer voll⸗ staändigen Darlegung des Zustandes ermaͤchtigt, in welchem sich die Finanzen des Landes befinden. In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer wird demgemäß der Finanz⸗Minister nach⸗ stehende Aktenstuͤcke vorlegen: Angabe der Kapitalten und Ren⸗ ten⸗Schulden zu Lasten des Staates: Finan jeller Zustand des Königreichs am 1. Januar 1841; Gesetz zur Deckung der Geld⸗ beduͤrfnisse des Reiches; Zustand der Schulden des Amortisattons⸗ Syndikats nebst einem Vorschlage zur Aufhebung dieses Insti⸗ tuts; Budget von 18il nebst 11 dazu gehoͤrenden Gesetzen; Aus⸗ gaden und Einnahmen des Großherzogthums Luxemburg und noch viele andere auf das Budget und die allgemeinen Finanz⸗
ustaände sich beziehende Aufklaͤrungen. Zus 2 nebrich Heinrich . ——2 einer Abwesenheit von etwa einem Jahre hier wieder eingetroffen
Graf Serrurier, Pair von Frankreich, hat heute eine Au⸗ dienz bei Sr. Majestaͤt gehabt, um die Gluͤckwoͤnsche seines Sou⸗ verains zur Thronbesteigung unseres Koͤnigs abzustatten.
Zum Niederlandischen General⸗ Konsul in Reapel ist Herr G. Meuricoffre ernannt.
Belgien.
Bruͤssel, 26. Okt. Es heißt, daß der Orangistische Mes⸗ sager de Gand wegen seiner Schmahungen auf den König Leopold vor Gericht gezogen werden soll. Es scheinen eintge Nummern dieses Blattes mit Beschlag belegt worden zu seyn, in denen der Koͤnig beschimpft wird.
Der ministeriede Observateur schildert die Ruͤstungen in Frankreich als so bedeutend und ernstlich gemeint, daß Frankreich im Fruͤhjahr das beträͤchtlichste Heer haben werde, das es jemals besessen habe. Die Ruͤstungen werden so dringend betrieben, daß die Direktoren der Militair Arsenale Befehle haben, sich um jeden Preis so viel Arbeiter wie möglich zu verschaffen.
Daͤnemark. 1“
Kopenhagen, 27. Okr. (Alt. M.) Zur Verhinderung des Snes N⸗ der Wiedertäuferei sind jetzt von der Daͤnischen Kanzlei, wie oͤffentliche Blaͤtter berichten, aßregeln getroffen, welche darin bestehen, daß diejenigen Indtviduen, welche besonders in Verdacht stehen, fuͤr die Stiftung anabaptistischer Gemeinden wirksam zu seyn, was Kopenhagen betrifft, einem Verhoͤr unterworfen werden sollen. Auch ist neben Einschärfung der Verordnungen vom 13. Januar 1741 und des Reskripts vom 5. Mäarz 1745 die Auflésung der gestisteten Gemeinden verfuͤgt und in einem unterm köten d. M. erlassenen Cirkularschreiben an die Ober⸗Beamten in den Provinzen u. A. befohlen worden, daß aͤhnliche Verhoͤre vorkommenden Falls auch dort aufzunehmen sind, und daß, wenn der Versuch zur Proselotenmachert dadurch konstatirt werden sollte, man sich der Beikommenden zu versichern habe. Die Aufmerksamkeit soll besonders auf die Haͤupter der Sekie hier im Lande, . und Köbner 7 amburg, und
M r v ahagen gerichtet seyn. 98 1 den Graveur Moͤnster von Kopenhagen g. 9 „Imurrection verhindert sind, sic, mit ihm zu vereinigen 8 Oesterrelch. Die Desertion in seiner Armee ist sehr bedeurend dad
Wien, 26. Okt. Der Bischof von Czauad, Herr wei ganze Regimenter haben sich aufgelöst. Soliman Pasihe von Lonovich, welcher sich bekanntlich nach Rom degeben sollte, der noch immer Beirut besetzt halt, ist daher gegwungen 2* um dem Papste uͤber die Beduͤrfnisse der Kirche in Ungarn zu 9 die Haͤlfte seiner Truppen Ivrahim Pascha zu Hüͤlfe 88 berichten, wird seine Reise dahin demnaͤchst antreten. Das enden. In dem Lager der Verbuͤndeten dei Dschund 1e nn Befinden der Frau Erzherzegin Sophie ist vollkommen befriedi⸗ sich, außer den Syrischen Insurgenten, 8000 M und es
4 Nann gend. — Der Staats⸗ und Konferenz⸗Minister Graf von Kollo⸗ treffen täͤglich Verstaͤrkungen aus Malta und Gibraltar dort ein. wrat wird in den ersten Tagen kommenden Monats hier ein⸗
Das Dampfboot „Stromboli“ setzte daselbst ein kleines Deta⸗ treffen.
,— Britischer Marine⸗Soldaten ans Land, die an demsel⸗
Heute hat das hiesige angesehene Wechselhaus Wedel & Comp. . * ““ D cuns n-
G - einer ihrer zi V1 seine 5 en 5 ofrath der Staats⸗Kanzlei, Graf —7 wurde, dessen Tod von seinen Leuten 8a⸗2 8. von Mercy, liegt seit läͤngerer Zeit an einer schmerzlichen Krank⸗ 28 Ibrahim Pascha hat Vorbereitungen getroffen⸗ heit darnieder. Die Aerzte geben wenig Hoffnung fuͤr sein Auf⸗ an. 8 ager der Verbuͤndeten anzugretfen; der Aonfitnt kommen. In ihm wuͤrde der Staat einen der aͤltesten Diener, aher alle noͤthigen Vorkehrungen, um die am Lande be⸗ das Ministerium der auswartigen Angelegenheiten einen thätigen
findlichen Truppen zu schuͤtzen, die uͤbrigens durch die Kanonen und ausgezeichneten Sections⸗Chef, der Fuͤrst Staats⸗Kanzler der Linienschiffe und namentlich der Kriegs⸗Dampfboͤte, welche einen langbewährten Freund und Mitarbeiter verlieren.
letztere sich ohne Gefahr dicht an die Kuͤste legen können, auf — — Wien, 27. Okt. Durch die ehen angekommene Tuͤr⸗
eine furchtbare Weise vertheidigt werden. Es befinden sich acht ische Post, welche aus Konstantinopel Briesschaften bdis zum
oder zehn Englische Kriegs⸗Dampfboͤte an der Kuste und eini derselben sind von außerordentlicher Groͤße. In dem 8ee 8
. Onover bringt, erhalten wir aus Syrien die wichtige Nach⸗
icht, daß Emir Beschir am 5. Okrober eine Convention
Verbuüͤndeten hat man einige Aegyptische Spione ertappt, von r Admiral Siopford und dem Seraskier J zet Meh⸗
denen bereits zwei an den Raaen aufgehaͤngt worden 8 der Admiral Sbooford erfuhr, daß Mehmed Ali 1-ö ed Pascha abgeschlossen hat. Der Drusen Fuͤrst verspricht,
8 Ftalten. “
Rom, 20. Okt. (Alla. Z) Freiherr Anatole von Demidoff, welher von dem Großherzog von Toscana in den Fuͤrstenstand erhoben worden, hat unter den uͤbli ben Formalitaͤten der Kirche die Erlaubniß zu der ehelichen Verbindung mit der Tochter des Fuͤrsten Jerome von Montfort erhalten. — Die Kriegsruͤstun⸗ gen und Instandsetzung der Paͤpstlichen Festungen werden mit
eifer betrieben, und obgleich an den Ausbruch eines Kriegs kei⸗ ner mehr recht glaubt, so scheint es doch, man will nun die ein⸗ mal begonnenen Arbeiten nicht unvollendet liegen lassen. Es sind Kanonen, in England und Sardinien gekauft, nach Civita vecchia und Ancona geschickt worden, auch sind nach beiden Plaͤtzen be⸗ deutende Vorraͤthe von Pulver, Bomben und
Spanien.
Mitglreder der Central⸗Junta, welche mit der Post nach Valencia aobgereist waren, und von denen der Eine sich fuͤr den Finanz⸗ Minister, der Andere fuͤr den Secretair desselben ausgegeben, find nicht weit von dieser Stadt in Folge der von der proviso⸗ rischen Junta von Madrid getreffenen Maßregeln angehalten
gen zu berathen.
L— 2 v25 veröͤffentlicht ein Dekret, welches be⸗ stimmt, daß die in den Hauptstaͤdten der Provinzen gebildeten — ihre Sitzungen fortsetzen sollen, bis ein anderer Beschluß ge⸗
errichteten Junten sollen unmittelbar nach Kenntnißnahme dieses Dekrets sich aufloͤsen. atbr 8S Der Franzöͤsische Botschafter ist,
wie man vernimmt, au der Reise nach Madrid begriffen.
Portugal.
Lissabon, 19. Okt. (Engl. Bl.) Mit dem Befinden der L.2 geht es jetzt so gut, daß schon seit einigen Tagen keine Bulletins mehr ausgegeben worden sind und man nicht die —. eehs mehr hinsichtlich ihrer voͤlligen Wiedergene⸗
g heg Der Senat hat die Gesetz⸗Entwuͤrfe in Bezug auf die Ver⸗ 8* sarsuns der auswaͤrtigen Schuld, die Presse und das Wahlrecht 82 sast gan⸗ so angenommen, wie sie die Deputirten⸗Kammer passirt Die Deputirten haben in der letzten Woche sehr wenig ge⸗
than, und in der Diskussion des Bud e Fortschri . *-E. gets sind keine Fortschritte
Tuͤrkei Das hiesige Journal „la Reforme“
- 7. Okt. theilt in einem Supplement Nachstehendes au 1 Dschuni vom 29. September mit: „Allem Anscheim ⸗ en die Syrischen Angelegenheiten binnen kurzem beendigt seyn. Die Insurrection macht die schnellsten Fortschritte: schon haben 14,900 Vergbewohner sich den Verbuͤndeten angeschlossen und täͤg⸗ lich kommen Scheichs ins Lager und auf die Flotre, um sich zu
. Das b 89 sich im All
gegen die Aegyptische Herrschaft ausgesprochen
nicht hoffen duͤrfte, Ibrahim S. 8as 82 seyn, sich zuruͤckzuziehen. Er steht jetzt mit 8 — 10,000 Mann regulairer Truppen vier Seemeilen von Dschuni; es sind dies die einzigen dieponiblen Truppen, die er hat, indem die uͤbrigen in den verschiedenen Theilen der Provinz zerstreut und durch die
gemeinen zu entschieden
habe, seine Flotte auslaufen zu lassen, so sandte er unverzuͤglich
von 120 Kanonen aus
Kugeln abge⸗
und festgenommen worden. Die Mitglieder der Central⸗Junta ha⸗ ben sich versammelt, um uͤber diese Arrestation zweier ihrer Kolle⸗
bte würde; sie sollen, als Stuͤtzen der Regierung, sich nur mit dem beschaͤftigen, was die Regierung fuͤr geeignet erachten werde, ihnen anzuvertrauen; die in allen uͤbrigen Staͤdten der Monarchie
drei Linienschiffe, zwei Englische Alexandrien.“
Sir Moses Montefiore ist in Konstantinopel mit mehreren seiner Glaubensgenossen aus Damaskus angekommen. Es ge⸗ hoͤren dieselben zu den fruͤher angeklagten und setzt auf Mehmed Al's Befehl Entlassenen. Sir Moses Montefiore hat jedoch an den Gerichtehof des Groß⸗Wesirs das Verlangen gestellt, den Prozeß seinerseits von neuem zu untersuchen, damit die Unschuld der Verleumdeten voͤllig klar herausgestellt werde
Auch die Vice⸗Konsuln Englands, Oesterreichs und Ruß⸗ lands in Kahira sind jetzt von dort abgereist.
Commodore Napier erwartet nur noch ein großes Linienschiff Malta, um dann sofort Sr. Jean d'Acre
und ein Tuͤrkisches,
anzugreifen. 1
Ein Englischer Korrespondent schreibt der Morning Chro⸗ niele aus Konstantinopet vom 4. Oktober: „Ich habe Alexandrien am 23. September verlassen. Unter den Trup⸗ pen und Bewohnern in und um Alexandrien herrscht die groͤßte Unzufriedenheit, und es gab sich allgemeines Bedauern zu erken⸗ nen, als Mehmed Ali bekannt machen ließ, der Angriff der Ver⸗ buͤndeten auf Syrien sey voͤllig mißlungen, die Bririschen Ma⸗ rine⸗Soldaten seyen geschlagen worden, und ein großer Theil der⸗ selben befinde sich als Gefangene auf dem Wege nach Alexan⸗ drien. Die etwa 6000 Mann starke Natsonal Garde gab we⸗ nige Tage vor meiner Abreise von Alerandrien einen schlagenden
Beweis von der Unzufriedenheit und dem Mangel an Manns⸗ Nachdem gäaͤmlich die Parade auf I
zucht unter diesem Corps. dem großen Platze abgehalten, und sie von ihren Anfuͤhrern wa⸗ ren entlassen worden, feuerten sie ihre Flinten ab und riefen: „„Schande den Englaͤndern, die uns verlassen, nachdem sie ver⸗ sprochen, uns aus freien!““ Als die Offiziere sich bemuͤhten, diesem Tumult Ein⸗ halt zu thun, sah ich, daß mehrere Soldaten drohten, sie mit
f 2 dem Detaet. niegerzustoßen. 8 6öu“ Syrten
Die Malta Times von Alexandrien vom 5. Oktober datirten Bericht uͤber die
Einnahme von Saida: „Am 25. September bemerkte der Com⸗
modore Napier in einem Gespraͤche mit dem Admiral, daß Saida
noch nicht in den Haͤnden der Englaͤnder sey, daß er aber, wenn der Admiral ihm die Erlaubniß ertheile, es wegnehmen und in
Madrid, 20. Okt. Die Herren Cabello und Montanes, 48 Stunden zuruͤck seyn wolle. Er fuhr ab und hielt sein Wort.
Er nahm die Schiffe „Thunderer“, „Wasp“, „Cyclop“, „Gor⸗ gon“” und „Hydra“ nebst 800 Türken und 500 Marine⸗Solda⸗
ten mit sich und unterweges schloß sich noch der mit 200 Sec⸗
Soldaten aus England kommende „Stromboli“ ihm an. Nach⸗
dem er Sairda einige Stunden mit Kugeln und Bomben be⸗
schossen hatte, war eine Bresche geöffnet und er landete daher an der Spitze seiner Leute. Es entstand ein heftiger Kampf; nachdem jedoch eine Menge Feinde, die weder Pardon gaben noch nahmen, getöͤdtet und auch der Aegyptische Kommandant von zwei Marine⸗Soldaten, die ihn derten, sich zu ergeben, erschossen worden war, legten 500 und spaͤter noch 1500 Aegypter die Waffen nieder, und diese 2000 Mann wurden auf die Flotte nach Dschuni ge⸗ bracht; wahrscheinlich werden sie nach Cypern gesandt. Der Com⸗
modore bewies sich ungemein kuͤhn; er drang bis auf die Daͤcher
der Haͤuser, steckte seinen Hut auf die Spitze seines Degens und winkre seinen Leuten zu, ihm zu folgen. Unser Verlust besteht in 15 todten und verwundeten Marine⸗Soldaten; zwei Schiffs⸗ Fähnriche von der „Wasp“ sind schwer verwundet. Ein Ma⸗ rine⸗Offizier, Namens Hickon, der erst am Morgen mit dem „Stromboli“ angekommen war und fruͤher an der Spantschen Kuͤste diente, fiel in der Bresche; ein anderer Offizier wurde ver⸗ wundet. Die Aegypter sind von Tripolis zuruͤckgekehrt, und wir halten, mit Ausnahme von Beirut, dessen Festungswerke durch das Feuer der Linienschiffe zerstoͤrt worden sind, alle Punkte bis St. Jean d'Acre besetzt. Der „Castor“”“ und „Pique“ haben Tyrus genommen; die Schiffe „Benbow“, „Carysfort“ und „Zebra“ sind an der Nordkuͤste; der Admiral befindet sich mit dem „Powerfull“, Revenge“, Bellerophon“ und „Pique“ bei Dschuni, der „Thunderer“, „Castor“ und die „Wasp“ sind bei Sidon, die Dampfböͤte hier, dort und uͤberall und der „Edin⸗ burg“ und „Hastings“ vor Beirut.“
Dschuni, 26. Sept. (Morning Chronicle.) Am 23.
in der Nacht wurden fuͤnf Bataillone Tuͤrken, ein Bataillon Britischer Marine⸗Soldaten und zwei Compagnieen Oesterreicher zur Deckung des een⸗ zuruͤckgelassen, während die uͤbrigen Truppen, aus vier Tuͤrkischen Infanterie Bataillonen, einem Ba⸗ taillon Marine⸗Soldaten und zwei Oesterreichischen Raketen⸗Com⸗ pagnieen bestehend, sich in dem oberen Theil des Lagers auf⸗ stellten, um bei Tagesanbruch den aus 1000 Mann bestehenden Vortrab Ibrahim Pascha's anzugreifen, der unter dem Emir Massud eine sehr feste Stellung bei Ardali eingenommen hatte, um die Verbindung zwischen Meruba, dem Hauptquartiter des Pascha's, und Beirut zu unterhalten. Nach einem ermuͤdenden Marsche von fuͤnf Stunden auf einem sehr abschuͤsigen Boden und nachdem der Hundefluß durchwatet worden, bedrohte der Commodore Napier, welcher diese Truppen kommandirte, mit den Marine⸗Soldaten und einem Tuͤrkilchen Bataillon die Stellung des Feindes in der Front, waͤhrend er den General Jochmus mit dem dritten Bataillon von Selim Pascha’s Division absandte, um die rechte Flanke des Feindes zu umgehen Es elang dem General Jochmus, durch diese mit großer Schnellig⸗
eit ausgefuͤhrte Bewegung dem Feinde den Ruͤckzug ins Haupt⸗ quartier abzuschneiden, 400 Mann gesangen zu nehmen und bis 11 Uhr Vormittags die uͤbrigen zu zerstreuen. Emir Massud's Corps bestand aus 4 Compaanieen regulairer Infanterie, jede 100 Mann stark, 200 Mann Albanesen und 400 Drusen unter Emir Massud, dem Enkel Emir Beschirs, zusammen 1000 Mann. Die 4 regulairen Compagnien sind gefangen, die Albanesen flo⸗ 2 mit Emir Massud und die Drusen gingen nach Hause. Die ruppen der Verbuͤndeten haben am 25sten und 26sten auf dem
Schlachtfelde und in den benachbarten Doͤrfern kampirt und kehrten am 26sten Abends in das Lager von Dschuni zuruͤck; nur ein Bataillon blieb auf dem linken Ufer des 858 um die Ver⸗ bindung zwischen Dschuni und den kriegerischen Bergbewohnern der a Kata zu unterhalten, die in großer Anzahl hier eintref⸗ en, und an die in diesem Augenblicke 400 Turkische Flinten ver⸗ theilt werden. Der Distrikt Bekfudscha in der Provrnz Kata war vor einigen Monaten der Hauptsitz der Insurrection. — Nach dem Aussagen der Landleute am gestrigen Tage hat Ibra⸗ him Pascha den Befehl gegeben, Transportmirtel in die Doͤrfer um Meruba und Guataschos zu senden. 8-; Nachricht wird heute aus dem Haupt⸗Quartier des Scheich Frances bestätlat, der mit 2000 bewaffneten Berg⸗Bewohnern das Aegyptische Haupt⸗
nach
unserer Sklaverei und unserem Elende zu be⸗
enthaͤlt nachstehenden von der Rhede
vergebens auffor⸗
Auartier beobachtet. Theil des Landes zu verlassen. — Die Tuͤrkischen Truppen in Ibrahim Pascha's
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗York, 10. Okt.
der Politik der Vereinigten Staaten zur Folge haben werde.
funden. Raub der Flammen geworden. Pfed. St. geschaͤtzt.
Die Texianische Escadre lag am I. September vor dem Rio Bravo, hatte aber noch keinen Angriff gemacht. Ein Corps
schritten und ruͤckte gegen Texas vor. (Vergl. Mexiko.)
111. Durch eine aus Matamoras angekommene Goelette hat man erfahren, daß General Arista mit 36000 Mann in diese
Siadt eingezogen ist, und daß man demnächst ein Treffen mit den Texianern erwartete. Der Courrier de la Louisiane
zieht morgen mit etwa 1000 Mann den Foͤderalisten, die auf der Seite von Monterey befindlich sind, entgegen. Nach den um⸗ laufenden Geruͤchten soll der Foͤderalist Canales 6— 7 Texianer haben hinrichten lassen, worauf er von den anderen Texianern verlassen wurde.“ .
Suͤd⸗Amerika.
Die „Polygone“, die zu Havre von Monte⸗Video ange⸗ kommen ist, bringt Nachrichten von dort bis zum 4. August. Nach den sich widersprechenden Berichten scheint es, daß man zu Monte⸗Video von den Operationen Lavalle's nichts Bestimmtes wußte; dennn einige berichten von einem Gefechte des General 1 Lavalle mit den Truppen des General Rosas, in welchem der Erstere sollte geschlagen worden seyn; andere sagen bloß, daß nichts
Neues vorgefallen sey. Man wußte, daß die Franzoͤsische Re⸗ 3 gierung die Absicht hatte, den Admiral Baudin mit imposanten Streitkraͤften nach dem La Plata zu schicken, und man wuͤnschte eifrig, daß er mit hinlaͤnglichen Truppen kaͤme, um Rosas zu be⸗ zwingen und den Streit zwischen den beiden Loͤndern zu schlichten.
Wissenschaft, Kunst und Literatur
Münster, 28.Okt. Seit drei Tagen ist dem Pulikum die zweite Abtheilung der diesjährigen Gemälde⸗Ausstellung des Westphälischen Kunst⸗Vereins zu Münster auf der großen Rathhaus⸗Halle eröffnet Sie enthält über 200 Gemälde von Meistein fast aller jetzt blühenden Kunst⸗Schulen. Noch nie waren so viele ausgezeichnete, interessante Werkfe der neueren Kunst hier vereinigt, und jeden Kunsifreund wird der Besuch der Sammlung aufs erfreulichste überraschen. Wir behal⸗ ten uns vor, auf die Ausstellung selbst noch näher zurückzuktommen,
er ben Es wird hinzugefuͤgt, daß Ibrahim Pascha allen seinen Anhaͤngern befohlen habe, sich bereit zu halten, jenen
rmee desertiren in großer Anzahl und fort⸗ waͤhrend treffen kleine Detaschements derselben in dem Lager ein.
b Man glaubt jetzt mit Gewißheit, daß die Prasidenten⸗Wahl, welche in drei Wochen stattfinden soll, auf General Harrisson fallen und eine gänzliche Umwandelung
In Kanada haben neuerdings viele Brandstiftungen stattge⸗ Zu Quebeck sind vierzehn Haͤuser und Magazine ein Der Verlust wird auf 30,000
Mexikanischer Regierungs⸗Truppen hatte den Rio Grande uͤber⸗
meldet noch aus Matamoras vom 25. Auqust: „General Arista
indem es uns zunächst an der Zeit scheint, einiges üder die Verhält⸗
nisse selbst, welche es möglich gemacht haben und künftig allein nur wieder möglich machen können, eine selche Ausstellung für Münster und seine Umgegend zu bewirken, hier zur Kunde und Theil⸗ nahme des größeren Publikums zu bemerken. Als unter dem Schutze kunstsinniger Monarchen und den Segnungen des Frie⸗ dens durch das gesammte Deutsche Vaterland der Sinn für Kunst einen neuen Aufschwung befam, und in der Nachbarstadt Düs⸗ seidorf sich ein reiches Kunstleben entfaltete, überall Vereine zur För⸗ derung der Kunst und des Kunstsinnes sich bildeten, traten auch hier mehrere kunstliebende Männer im Jahre 183! zu gleichem Zwecke ü einen Verein zusammen. Ihre Abdsicht war zunächst auf Erhaltung und Sammlung der vielen in Westphalen noch zerstreuten Werke der alten Kunst, die Privat⸗Sammler nur zu sehr der Provinz entzogen, gerichtet. Auch hoffte man durch gemeinschuftliche, wenn auch geringe Kraft, auch für neuere Kunst, für Stadt und Provinz Erfreuliches zu leisten. — Nach den erneuten und erweiterten Statuten des Ver⸗ eins vom- 4. April d. J. ist die allgemeine Aufgabe des Vereins: „Beförderung der bildenden Künste“; besonderer Zweck ist: Veranstaltung periodisch wiederkehrender Kunst⸗Ausstellungen, nach den mit anderen Kunst⸗Vereinen deshalb einzugehenden gegenseitigen Verpflich⸗ tungen. 2) Die fortgesezte Sammlung und Vergrößerung eines Pro⸗ vinzial Museums, von Werken der älteren und neueren Kunst. 3) In Verbindung mit diesem Museum die Begründung und Erhaltung einer höheren Provinzial⸗Zeichnenschule. 4) Die Bewirkung der Verloosung aus den Kunst⸗Ausstellungen anzukaufender Gemälde. Die Mitglied⸗ schaft wird erlangt durch Zeichnung einer Actie von zwei Thalern jähr⸗ lich auf wenigstens zwei Jahre. Dieselbe gewährt den Mitgliedern das Recht zum freien Zesuch der eigenthümlichen in dem bierzu eingerichte⸗ ten Lokale des Vereins auf dem Stadtkeller aufgestellten nicht unbe⸗ deutenden Sammlungen des Vereins so wie zur Theilnahme an den⸗ semgen Versammlungen des Vereins, welche der Vorstand nach dem Re⸗ glement, im Interesse des Kunst⸗ Lebens überhaupt, so wie zur Vorzeigung einzeiner Kunst⸗Gegenstände, Vorlesungen über einzelne Gegenstinde des Verreins veranstaltet; ferner nuß der Vortheile, welche nach den Mitteln des Vereins den Actionairen für den Besuch der Kunstansstellungen gewährt werden können. Außerdem ervält der Actionair für jede gezeichnete Actie, (indem die Unterzeichnung mehrerer frei steht) ein Loos für die Ver⸗ loosungen, aus den Mitteln des Vereins, in welcher Beziehung von der General⸗Versammlung bestimmt wird, was von dem Einkommen des Vereins sür das Musenm, die Zeichnenschule, die Kunstausstellung und für die Verloosung zu verwenden ist. Unabhäugig ader von die⸗ ser Verloosung des Vereins veranstaltet der Vorstand dei der Aus. stellung eine besondere Verloosung von ausgestellten ausge en Werkeu, welche auch jetzt schon eingeleitet ist. — In Felge di neuen Einrichtungen ist auch die Zahl der Mitglieder des Vercins dereits de⸗ deutend gestiegen. Die erheblichen Kosten machen indes eine noch ver⸗ mehrte Theilnahme allerdings wünschenswerth. (Westf. M.)
— — Gotha. Den zablreichen Freunden, Verebrern und Schü⸗ lern des im Jahre 1822 zu Marseille versterdenen Gedcimen Rards F. A. Wolf wird es angenehm seyn. zu ersadren daß dei Gelegen⸗ heit der in Gotha abgchaltenen Jusammenknuft des 7 Vercins eine Medaille mit dem Brustdilde desselden geschlagen werden ist, die sich durch die vollkommenste Aednlichken und durch geschmack volle Ausführung auszeichnet. Der Künstler Herr Ferdinand Helfricht zu Gotha, ist schon durch medrere Ardeiten dieser durr
kommenden Exemplares ist in Dukaten⸗Golde 1à Lerd in Silber 31 ½ Ribdlr., in Bronze 1 Rrdlr. Preuk.
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8 Auswrtige Böresen.
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rühmlich bekannt. — Der Werid eines dei dem 2,Ir 23 82 1“