1840 / 325 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

jeden Preis zu machen, und nach Außen hin erblicken wir nichts, was

iner unklugen Eile treiben müßte. Das größte Uebel ist ge⸗ a 8 Winter rückt heran. Die erste Stunde, für den An⸗ greifenden fast immer die schönste, ist verüber; wir sind ganz nahe an der zweiten. Die Schwierigkeiten und die Verlegenheiten des Trak⸗ tats vom 15. Juli haben sich noch nicht kundgegeben, denn der wahr⸗ scheinliche Widerstand Mehmed Ali's war die geringsis jener Verlegen⸗ heiten; die bedeutendsten aber sind diejenigen, welche aus den Bezie⸗ hungen der kontrahirenden Mächte zu einander entstehen müssen, und diese Verlegenheiten werden sich nach und nach entwickeln. Wenn wir uns beeilten, um jeden Preis Frieden zu schließen, so würden wir den Vortheil der Entschädigung verlieren, die wir aus dem Entstehen jener Schwierigkeiten schöpfen werden. Seit drei Monaten waren, Dank der schlechten Potitik des 1. März, alle Verlegenheiten der Lage für uns. Wenn wir abzuwarten wissen, so wird die Reihe an die Verbündeten fommen. Die Franzöͤsische Regierung und die constitutionelle Partei haben etwas sehr einfaches aber dennoch schwieriges zu thun, näͤmlich die Dingeda wieder aufzunehmen, wo sie am 1. August 1840 in dem Augenblicke, wo der Traktat bekannt wurde, standen. Zu jener Zeit hätte man mit kaltem Blute untersuchen müssen, ob Frankreich durch den Traktat vom 15. Jult wirklich beleidigt worden sey. Untersuchen wir es jetzt. Zu jener Zeit bätte man eine isolirte, aber feste Haltung efanehmen, weder ge⸗ reiztseyn, noch drohend werden müssen Jene Haltung können wir noch jetzt einnehmen. Zu jener Zeit hätte man sich rüsten müssen, und wir sagen es gern zur Ehre des Ministeriums vom 1. März, es hat gerüstet. Halten wir diese Rüstungen aufrecht und seven wir bereit, sie zu vermehren, wenn es seyn muß. Zu jener Zeit hätte man die Kammer befragen müssen; jetzt sind Kammern versammelt. Zu jener Zeit endlich haͤtte man entweder für sich, oder durch eine öffentliche Erklärung beschließen müssen, was man nachgeben, und was man retten wolle. Diese beiden Punkte sind in der Note vom 8. Oktober bezeichnet; man muß hart⸗ niückig deren festhalten. Die Ehre und das Heil des Landes hängen von der Art ab, wie die Regierung und die Kammern Europa wissen werden, zu sagen: die verflossenen drei Monate sind, was die Prah⸗ lereien der Journale und die Aufregung auf öffentlichem Marke be⸗ trifft, als nicht vorhanden zu betrachten; sie zählen nur in Betreff der Rüstungen, die gemacht worden sind und die wir aufrecht erhalten, und in Betreff der Erklärung vom 8. Oktober, die wir fortfahren, als unser Ultimatum zu betrachten.

Man liest im Moniteur parisien: „Die „Times“ ver⸗ oͤffentlicht ein, wie dies Blatt sagt, von dem Herrn Guizot an die Franzoͤsischen diplomatischen Agenten an den auswaͤrtigen Hbö⸗ fen gerichtetes Circular. Diese Veroͤffentlichung ist ganz und gar ungenau.“ Dasselbe Blatt enthaͤlt ferner folgende Be⸗ richtigung: „Man liest in der Augsburger Allgemeinen Zeitung, daß das Kabinet der Organisation der neuen Infanterie⸗

uunbd Kavallerie⸗Regimenter keine Folge geben werde, und es wird in Bezug auf diesen Gegenstand eine Unterredung des Herrn Guizot mit mehreren fremden Ministern angefuͤhrt. Das Faktum und die Unterredung sind gleich erfunden.“

Der Moniteur parisien theilt die Bemerkungen des

„Morning Herald“ uͤber das neueste Ultimatum des Lord Pal⸗ merston mit, ohne denselben ein Wort hinzuzufuͤgen. Die Oppo⸗ sitions⸗Journale dagegen fragen den Herrn Guizot spoͤttisch, ob etwa diese Erklaͤrung des Lord Palmerston, die das Englische Ka⸗ binet zu allen Zeiten gemacht habe, das große Zugestaͤndniß sey, welches durch seinen Eintritt in das Kabinet hervorgerufen wor⸗ den waͤre?

Die Presse will wissen, daß ein Theil der Aktenstuͤcke in Betreff der Unterhandlungen uͤber die Orientalischen Angelegen⸗ heiten aus dem Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten vekschwunden ware, und giebt nicht undeutlich zu 28 daß dies auf Anlaß des vorigen Ministeriums geschehen sey, um die Vorlegung gewisser Aktenstuͤcke zu verhindern. Es laͤßt sich er⸗ warten, daß die Antwort auf diese Insinuation nicht ausblei⸗

ben wird. Der Courrier francais enthaͤlt Folgendes: „Das Mi⸗

nisterium und die Ministeriellen verbreiten unter der Hand Ge⸗ ruͤchte, die sie auf der Rednerbuͤhne nie vorzubringen wagen wuͤr⸗

den. Sie behaupten, daß das Kabinet vom I. Maͤrz schon vor seinem Ausscheiden und um vom Friedensfuße auf den Kriegs⸗

sfuß uͤberzugehen, den Betrag eines zweiten Budgets verausgabt

haͤtten. Man nimmt keinen Anstand, diesen Betrag auf 872 Millionen anzuschlagen. Diese Geruͤchte sind ganz einfach falsch und abgeschmackt. Das Ministerium vom I. aͤrz hat 200 Millionen mehr als die von den Kammern votirten Kredite ver⸗ ausgabt, nämlich: 150 Millionen fuͤr die Bewaffnung von 483,000 Mann, fuͤr ein Material, welches fuͤr 900,000 Mann genuͤgen wuͤrde, und fuͤr den Ankauf von 50,000 Pferden. anderen 50 Millionen waren dazu bestimmt, unsere Flotte zu vermehren, die dringendsten Ausbesserungen in unsern Festungen vorzunehmen, die Besestigungswerke von Lvon zu vollenden, und die von Paris zu beginnen. Dies ist die ganze Wahrheit. Alles, was daruͤber hinausgeht, wuͤrde die Eroͤrterung nicht aushalten und schnell ein glaͤnzendes Dementi erhalten.“

Die Adreß⸗Kommission der Deputirten⸗Kammer scheint sich uͤber die Wahl ihres Berichterstatters noch nicht verstaoͤndigen zu koͤnnen. Herr Dupin soll es abgelehnt haben, die Adresse abzu⸗ fassen, und die Kommission hat sich auf morgen vertagt, um definitiv ihren Berichterstatter zu waͤhlen.

Die hiesige Sparkasse hat in der vergangenen Woche zum erstenmale wieder seit langer Zeit einen guͤnstigen Bericht uͤber ihre Ausgaben und Einnahmen zu erstatten. Die neuen Zuschuͤsse beliefen sich auf 542,000 Fr., und die Ruͤckzahlungen nur auf 486,000 Fr.

Boͤrse vom 17. Nov. Ein diesen Morgen von dem Jour⸗ nal des Débats veroͤffentlichter, fuͤr kriegerisch gehaltener Arti⸗ kel brachte Schrecken bei den Spekulanten hervor. Die Rente sank auf dem Café Tortoni einen Franken. Es hieß, der Kriegs⸗ Minister habe den Befehl abgeschickt, die Rekruten von der Klasse S.he ihren Regimentern stoßen zu lassen, und daß man im Begriff stehe, sofort zur Mobilmachung der National⸗Garde zu schreiten. An der Boͤrse sank die Zproc. Rente bis auf 77.25 hob sich aber am Schlusse wieder etwas⸗ Man bemerkte, daß 2 welche stark à la hausse spekulirt haben, außer nstrengun w gung Eiahalt zu chun gungen machten, der ruͤckgaͤngigen Bewe⸗

8.. * Großbritanien und Irland.

London, 17. Nov. Der Oesterreichische Botschafter, Fuͤ Esterhazy, ist wieder hier eingetroffen —2* 2 schiedenen Kabinets⸗Ministern seinen Besuch gemacht. Heute soll derselbe Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin vorgestellt werden

Im Morning Herald liest man: „Wir haben Nach⸗ stehendes von einem Korrespondenten erhalten, den wir mit allem Grunde fuͤr gut unterrichtet halten duͤrfen. Die Londoner Kon⸗ serenz, ihrem Charakter als Vermittlerin zwischen den streitigen Interessen des Sultans und des Paschaͤ's von Aegypten getreu und von dem Wunsche beseelt, den Frieden von Europa aufrecht

zu erhalten, hat so eben einen wichtigen Schritt beschlossen, der auch den Gegenstand der Berathung des letzten Kabinets⸗Raths

gebildet hat, naäͤmlich: den Admiral Stopford zu ermächtigen, dem Pascha die Dienste und die Vermittelung der verbuͤndeten Maͤchte anzubieten, damit ihm der erbliche Besitz von Aegypten

schlagenden Maßnahmen vorzubereiten. saͤchlich daran, daß man sich mit der Haͤlfte der Zinsen begnügen.

n .

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gesichert werde, wenn er sich unverzuͤglich unterwerfe. Sollte er dies aber nicht thun, dann sollen die Kriegs⸗Operationen auf die ernstlichste Weise fortgesetzt und selbst waͤhrend des Winters nicht unterbrochen werden. Die Konferenz ist, wie wir hoͤren, bei dieser Maßregel, welche nur die 2 ervollstaͤndigung der fruͤ⸗ heren ist, wodurch Lord Ponsonby angewiesen wurde, der Pforte von der Absetzung des Pascha's abzurathen durch den Wunsch beseelt worden, ihre Uneigennuͤtzigkeit und ihre Friedensliebe zu zeigen und darzuthun, daß keine Partei⸗Ideen von ihr genaͤhrt werden. Daß die Konferenz, deren Maßregeln mit großem Er⸗ folg gekroͤnt worden sind, diesen Augenblick gewaͤhlt hat, um dem Pascha eine rettende Hand hinzuhalten, beweist zugleich ihre Maͤßigung und ihre Weisheit.“

Vn giebt abefäbrlcch Nachrichten aus Alexan⸗ drien vom 2ten d. M., welche die Mittheilung des Franzoͤsi⸗ schen Telegraphen bestaͤtigen, daß man baldigst der Nachricht von einem entscheidenden Treffen zwischen Ibrahim, der an der Spitze von 15,000 Mann stand, und den etwa 11,000 Mann starken Allüirten, bestehend aus 5000 Tuͤrken, 4000 Spyrischen Bergbewohnern und 1500 Marine⸗Soldaten, die ihn angreifen wollten, entgegensehen koͤnne. Aus Malta wird vom 5ten be⸗ richter, daß zwei der dort stationirten Britischen Regimenter, das 47. und 92., Befehl erhalten haben, nach Syrien abzugehen Die Admiralitaͤt laͤßt mittlerweile in England selbst eifrigst Ma⸗ trosen werben und hat sich zu dem Behufe mit der Kuͤsten⸗ Zollwache in Verbindung gesetzt, um besonders die aus der Ost⸗ see und vom Wallfischfang zuruͤckkehrenden Seeleute in Dienst zu nehmen. Die Linienschiffe „Howe“ und „Britannia“ ha⸗ ben, des schweren Sturmes wegen, noch immer nicht nach dem Mittellaͤndischen Meere abgehen koͤnnen. Die Malta Times meldet als Geruͤcht auch den Fall St. Jean d'Acres, dem indeß nach den anderweitig erhaltenen Nachrichten kein Glauben beizumessen ist. Die Maroniten sollen mißvergnuͤgt uͤber die Wegfuͤhrung Emir Beschirs seyn. (Man vergl. d. Art. Syrien.)

Die hiesigen Blaͤtter sind heute angefuͤllt mit Beschreibung der Verheerungen, welche durch heftige Stuͤrme am l3ten, läten und l6ten an der ganzen Suͤdkuͤste Englands hervorgebracht wor⸗ den. Auf dem Lande scheint die Zerstoͤrung indeß nicht sehr be⸗ deutend gewesen zu seyn. 8

Aus Lissabon wird vom 9ten d. M. gemeldet, daß der Vertagung der jetzt versammelten außerordentlichen Cortes, der Aufhebung der die persoͤnliche Freiheit beschraͤnkenden Aus⸗ nahme⸗Gesetze und der Einberufung der ordentlichen Cortes zum 2. Januar demnaͤchst entgegengesehen werden koͤnne. Der Bra⸗ silianische Gesandte, Herr Drummond, hatte seine Paͤsse verlangt, weil er sich dadurch beleidigt gefuͤhlt, daß der Koͤnig ihn bei einer gewissen Gelegenheit nicht hatte empfangen wollen. Da der Koͤnig sich nicht bewegen lassen wollte, sein Benehmen gut zu machen, so hatten auch die Minister ihre Entlassung nehmen zu muͤssen erklaͤrt, indeß spaͤter, als der Gesandte seine Forderun⸗ gen bis zu einer persoͤnlichen Abbitte von Seiten des Koͤnigs steigerte, ihren Entschluß, wie es scheint, geaͤndert, sedoch mit Ausnahme des Finanz⸗Ministers, der seine Entlassung definitiv eingereicht haben soll. Bei Abgang der Post war die Sache noch unerledigt. Die Cortes hatten dekretirt, daß das Einkom⸗ men des Koͤnigs, so wie das der Herzogin von Braganza, ver⸗ mehrt werden solle.

Die Bank hat am Sonnabend ihre vierteljährliche Bilanz veroͤffentlicht. Es geht daraus hervor, daß sich ihr Vorrath baa⸗ ren Geldes um 416,000 Pfd. vermindert und ihre Noten⸗Emitti⸗ rung um 433,000 Pfd. verniehrt hat. Dieser Umstand, verbun⸗ den mit dem gedruͤckten Course aus Paris, wirkte nicht pünstig auf die Fonds ein. Die Portugiesischen Fonds stellten sich um ½ pCt. niedriger, da manche Bons⸗Inhaber sich mit dem neue⸗ sten Konvertirungs⸗Plane der Portugtesischen Regierung unzufrie⸗ den bezeigten. Das Comiteé hat demzufolge beschlossen, heute oder morgen eine vorlaͤufige Versammlung zu halten, um die in einer demnaͤchst zu haltenden allgemeinen Versammlung vorzu⸗ Man stoͤßt sich haupt⸗

solle, ohne eine besondere Garantie fuͤr die Nachzahlung der uͤbri⸗ gen Haͤlfte.

Ein neues Eisenbahn⸗Ungluͤck begab sich am 10ten wieder auf der Bromsgrove⸗Station der Bicmingham⸗Gloucester⸗Eisen⸗ bahn. Mit einer neuen Lokomotive aus der Fabrik des !'r. Church in Birmingham wurden naͤmlich mehrere Proben auf der Bahn gemacht, die guͤnstig aussielen; um 6 Uhr Abends nahm man noch eine Probe vor, als die Maschine mit furchtbarem Knalle zersprang. Unter den vier darauf befindlichen Maͤnnern wurde der eine sogleich getödtet, der zweite starb nach schrecklichen Leiden am anderen Morgen, und die beiden anderen wurden schwer verletzt. Die zahlreichen Ungluͤcksfaͤlle, welche sich seither auf den Englischen und Nord⸗Amerikanischen Eisenbahnen zugetra⸗ gen haben, lassen wuͤnschen, daß folgende in einem Irlaͤndischen Blatte angekuͤndigte Verbesserung sich als probehaltig und uͤber⸗ all anwendbar bewaͤhren moͤge. „Professor Mac Gauley“, so heißt es, „dessen wissenschaftliche elektro⸗magnetische Experimente vor einiger Zeit so großes Interesse in der gelehrten Welt erreg⸗ ten, hat einigen der bedeutendsten Eisenbahn⸗Gesellschaften in Eng⸗ land eine schaͤtzbare Erfindung mitgetheilt, welche durch Besei⸗ tigung fast aller bisher das Reisen auf Eisenbahnen beglei⸗ tenden Gefahren fuͤr Personen und Eigenthum die wohlthaͤtigsten Resultate liefern wird. Sein Zweck ist, das Anhalten der Wa⸗ genzuͤge auf der Bahn ganzlich unabhaͤngig von den Lokomotiv⸗ Fuͤhrern zu machen; so daß, moͤgen sie nun, wie mehrmals der Fall war, in Schlaf fallen, betrunken oder sonst zur Ausuͤbung ihrer Pflichten unfaͤhig seyn, der Dampf ganz ohne ihr Zuthun herausgelassen und der Wagenzug angehalten werden kann. Die

tend zu machen, der nur einen Augenblick uͤber den Gegenstand nachgedacht hat. Nach einer uns mitgetheilten Pruͤfung dieser

sten sind unbedeutend. erung rektoren mehrerer der bedeutendsten Eisenbahn Linien in England, so wie zweier Irlaͤndischen Bahnen vorgelegt worden, welche der⸗ selben ihre hoͤchste Beachtung schenken und keine Zeit verlieren werden, sie genau zu pruͤfen.“ b .

In Dublin wurde neulich ein beruͤchtigtes Spielhaus, das schon manchen Menschen ungluͤcklich gemacht hat, Nachts 2 Uhr von der Polizei, die sich trotz der Wache an der Thuͤr durch List eingeschlichen hatte, uͤberfallen, und die im Spielsaale befindlichen 22 Personen, meist Offiziere, Angestellte und sonst Leute von Stande, wurden nach lebhaftem Handgemenge bet ausgelͤschten Lichtern saͤmmtlich festgenommen und vor die Polizet gebracht, wo sie zu einer Geldstrafe verurtheilt und darauf gegen Sicherheits⸗ stellung freigelassen wurden.

„Der Alderman Harmer, der bekanntlich wegen seiner Be⸗ theiligung an dem Platte „Weekly Dispatch“ bei der letzten

Lord⸗Mayors⸗Wahl durchgefallen ist, hat seinem Amte als Alder⸗ man entsagt.

Lord Cardigan hat jetzt eine Selbstvertheidigung gegen die ahlreichen Beschuldigungen in Betreff seines unangemessenen etragens im Militair⸗Kommando herausgegeben.

Die Times, welche die vorsährigen Siege und Erfolge der

Britischen Waffen in Afahanistan stets bespoͤttelte und zu ver⸗ kleinern suchte, triumphirt jetzt, so wie der „Courier“, uͤber die unguͤnstigen Nachrichten aus Indien und sagt: „Gegenwäͤrtig ist es offenbar, daß Lord Keane'’s Expedition keines der guͤnstigen Re ultate geliefert, welche man sich davon versprochen hatte. Anstatt Garantieen zu finden, haben wir uns bloßgestellt. Wir haben keinen einzigen Freund gewonnen, der uns nuͤtzen koͤnnte. Im Gegentheil, wir haben unsere alten Feinde erbittert und uns neue zugezogen. Der Koͤnig, den wir in sein Land wiederein⸗ setzten, wankt schon auf seinem Throne, und man wird ihm bald eeine zweite Britische Armee senden muͤssen, um ihm zu einer zweiten Restauration behuͤflich zu seyn, vorausgesetzt, daß seine Unterthanen sein Leben unangetastet lassen. Dost Mohamed ist wieder an der Graͤnze von Kabutl erschienen und hat seine alten Unterthanen fuͤr sich zu gewinnen gewußt; er bereitet also Lord Auckland neue Verlegenheiten. Ueberdies sind die Paͤsse, durch welche unsere Truppen vorruͤcken muͤssen, um sich an Ort und Stelle zu begeben, durch tapfere und uns feindliche Krieger be⸗ etzt.“ 8 Aus Kanada sind die Nachrichten guͤnstig, und der Globe bemerkt, daß jede neue Nachricht von daher die Ruͤückkehr zu einem besseren Zustande der Dinge bezeichne. In Quebek haitte man schon eine Kaͤlte von 20 Grad gehabt.

Das Dampfschiff „Acadia“ hat neuere Nachrichten aus

New⸗York uͤberbracht, die bis zum 31. Oktober reichen. Die Wahl des General Harrisson zum Praͤsidenten scheint gewiß. Herr Jaudon und zwei andere Direktoren der Bank der Ver⸗ einigten Staaten standen im Begriff, nach Europa abzugehen, um Arrangements wegen Wiederaufnahme der Baarzahlungen der Bank zu treffen. Die Amerikanischen Graͤnz⸗Kommissare hatten ihren Bericht uͤber die streitige Granze eingereicht; er ist entschieden fuͤr die Anspruͤche der Vereinigten Staaten und in direktem Widerspruche mit dem Berichte der Britischen Kom⸗ missare. 8 Ein in New⸗Orleansangekommener Schoner „Hornet“ meldete dort, daß er zu Aransas⸗Bai den Merxitkantschen föderalistischen Shooner „Cornelia“ getroffen habe, der im Begriff gewesen, 200 Mann von Matamoras an Bord zu nehmen, und daß au⸗ gerdem 1000 Mann Foͤderalisten in der Corpus⸗Christi⸗Bai un⸗ ter des Generals Canales Befehlen lagerten und bereit waͤren, einen gemeinschaftlichen Angriff zur See und zu Lande auf diese Stadt zu machen. Die Halbinsel Yucatan war ruhig.

Aus Rio⸗Janeiro meldet man vom 4. September die Bewilligung eines Kredits von 25 Millionen TCrusados zu Gun⸗ sten der Regierung, den, wie es heißt, Herr Montezuma, durch Negozürung einer Anleihe in London realisiren sollte.

Die Republik Venezuela hat durch ihre Finanz⸗Agenten

in London einen neuen Plan zur Konvertirung der ruͤckstaͤndigen

Zinsen ihrer Nationalschuld und Zahlung der demnaäͤchst faͤlligen Zinsen bekannt machen lassen, der an der Boͤrse guten Anklang gefunden zu haben scheint.

Nachrichten aus Montevideo vom 21. August lauten fuͤr Rosas unguͤnstig; er hat, um seine ganze Sorgfalt der Armes und dem Kriege widmen zu koͤnnen, die Regterung der Provinz

Buenos⸗Ayres, mit welcher er, abgesehen von der Praͤsidentschaft

der Republik, noch speziell bekleidet war, einstweilen abgegeben. Am 3. August landete General Lavalle mit 3000 Mann bei San Pedro, 40 Englische Meilen von Buenos⸗Ayres, und schlug am 5ten den Argentinischen General Pacheco, worauf 400 von des Letzteren Truppen, so wie die Obersten Legas und Borda, sich fuͤr Lavalle erklaͤrten. Am 4ten war Lavalle zu Accifes mit 4000 Mann und auf dem Marsche nach Buenos’Ayres. Rosas befestigte die Stadt. Die kleineren Franzoͤsischen Kriegsschiffe haben Montevideo verlassen, und die groͤßeren werden bald nach⸗ solgen, um die Blokade von Buenos⸗Ayres fortzusetzen.

Niederlande. 88

Amsterdam, 18. Nov. Das Handelsblad theilt den vollständigen Inhalt des im Maͤrz d. J. zu Stande gekommenen Handels⸗ und Schifffahrts⸗Traktats zwischen den Niederlanden und der Pforte mit.

Die Niederlaͤndisch⸗Belgische Graͤnz⸗Kommission ist endlich da⸗ hin gelangt, das strategische Rayon der Festung Mastricht auf dem linken Maaß⸗Usfer festzustellen.

Fena 119 8 45 Beigten

Bruͤssel, 17. Nov. Der Finanz⸗Minister hat heute der

Repraͤsentanten⸗Kammer das Budget des Jahres 1811 vorgelegt.

Die Ausgaben sind auf 105,632,724 und die Einnahmen auf

106,438,643 Fr. veranschlagt. Bei der Diskussion über den gestern mitgetheilten Abschnitt des Adreß⸗Entwurfs wurde in der Stelle: „Belgien, indem es sich den schiedsrichterlichen Grund⸗ saͤtzen unterwarf“, das Wort „schiedsrichterlich“ gestrichen. Herr Dumortier beantragte ein Amendement, wonach in der Adresse der Wunsch ausgesprochen werden soll, die finanziellen Differenzen mit Holland baldigst beigelegt zu sehen, jedoch ohne daß dadurch dem Lande irgend ein neues Opfer auferlegt werde. Dieses Amen⸗ dement wurde mit großer Stimmenmehrheit verworfen. Der Minister des Auswaͤrtigen verweigerte jede naͤhere Auskunft uͤber den Stand der Verhandlungen mit Holland, da dieselben noch zu keinem genuͤgenden Resultate gefuͤhrt haͤtten.

Eine Kommission von Senatoren und Revpraͤsentanten hat

einfache Ankuͤndigung des Zweckes der Erfindung des Herrn Mac sich vorgestern im Finanz⸗Ministerium versammelt, um die Nuͤtz⸗

Gauley ist genuͤgend, um ihre hohe Wichtigkeit Jedem einleuch⸗

lichkeit einer Amortisations⸗Kasse, mit welcher die Kasse der De⸗

pots und Consignationen und der Cautionen verbunden werden soll, zu pruͤfen.

Erfindung erscheint uns dieselbe zugleich einfach, sinnreich und trefflich berechnet, den vorgesetzten Endzweck zu erfuͤllen; die Ko⸗ Diese wichtige Verbesserung ist den Die

Schweden und Norwegen. 1“

Christiania, 9. Nov. (L. A. Z.) Das Norwegische Kriegs⸗ dampfschiff „Nordcap“ brachte aus Rotterdam die irdischen Ueber⸗ reste des Statthalters Grafen Wedel⸗Jarlsberg nach der Stadt Toͤnsberg, von welcher das Stammgut Jarlsberg nicht gar weit entfernt ist. Die feierliche Beisetzung geschah Mittags am 2. Nov. Der „Nordcap“ lief einige Tage zuvor hier ein, um auf Veranstaltung der Regierung ohne Ueberfahrtsverguͤtung alle Diejenigen hin⸗ und herzufuͤhren, welche geneigt seyn moͤchten, dem Verewigten die letzte Ehre zu erweisen; das Dampfschiff war bald mit Passagieren besetzt. Von Seiten der Regierung, der Universitäͤt, der Stadt, der benachbarten Kommune und meh⸗ rer anderer Gemeinden waren eigene Deputationen nach Jarls⸗ berg entsendet worden, wo gegen 300 Versammelte jener Feier⸗ lichkeit beiwohnten. Es wurden bei dieser Gelegenheit fuͤnf Re⸗ den gehalten; Staatsrath Vogt, der treue Freund und Mitarbei⸗ ter des Verstorbenen, und Capitain Foß, ein ausgezeichneter Staats⸗

mann, ehrten die Asche in wenigen kraftvollen und gemuͤthlichen Worten.

Es war ein truͤber, aber milder Herbsttag.

Deutsche Bundesstaaten.

Muͤnchen, 14. Nov. (Muͤüt der Geheime Rath von Wiebeking in einer Sitzung der mathe⸗

matisch⸗physikalischen Klasse der Akademie der Wissenschaften da⸗ hier die Zeichnung der von ihm angegebenen Eisenbahn⸗Construc⸗ Er entwickelte kurz die Bestandtheile derselben, so wie nossen, wir sind lebhaft geruͤhrt worden von dem Briefe, den Sie

tion vor. . ihre großen Vortheile vor den bisher angewendeten Constructio⸗

nen. 1) Erfordert diese nur die Haͤlfte der Kosten im Vergleich

mit den letzteren; 2) kann sie in kuͤrzerer Zeit, selbst uͤber Mo⸗ raͤste, Sumpfwiesen, Sandduͤnen, ohne Aufdämmungen aufge⸗

fuͤhrt werden; 3) bedarf sie nicht der Tunnels und der tiefen Berg⸗Einschnitte; 4) dabei ist alle Seitenreibung der Raͤder von Lokomotiven und Wagen vermieden, welche aber dennoch von den Eisenrails nicht abgleiten koͤnnen. Folglich werden dabei die so haͤufig auf Eisenbahnen vorgekommenen Ungluͤcksfälle vermieden; 5) kann die von dem Herrn von Wiebeking angegebene Construc⸗ tion auf bestehenden Straßen und Chausseen angelegt werden; also wird eine große Ersparung an dem Ankauf von Grundstuͤk⸗ ken entstehen. sowohl, als von den mit der Bahnweite uͤbereinstimmenden Ge⸗ leisen versehenen Fuhrwerken befahren werden, daher das Gewerbe der Fuhrleute dadurch nicht beeintraͤchtigt wird, und der Land⸗ mann kann diese Eisenbahnen, worauf ein Pferd 60 150 Ctr. zu ziehen vermoͤgend ist, gleich wie der Staͤdter, benutzen. Das Modell dieser Construction befindet sich in der Villa des Erfinders in der St. Anna⸗Vorstadt in Muͤnchen. 8 8 8

Oesterreich.

Wien, 17. Nov. (W. Z.) Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem Schiffsfaͤhnrich der K. K. Marine, Joseph Poͤltl, zur Beloh⸗

nung seines besonders tapferen Benehmens bey der Eroberung von Sarda den Orden der eisernen Krone dritter Klasse taxfrei zu verleihen geruht.

Wien, 15. Nov. (N. K.) sprochenen neuen Eisenbahn⸗Projekte herrscht jetzt tiefe Stille. Bei den Erfahrungen, welche das Publikum gemacht, wird sich die Speculation nicht mehr auf luftige Hoffnungen, nur auf das reelle Beduͤrfnih erstrecken, welches allein der untruͤgliche Maßstab fuͤr den Bau und das Ertraͤgniß von Eisenhahnen seyn kann. Die Voraussicht der hohen Staats⸗Verwaltung hat schon seit laͤngerer Zeit diesen Grundsatz wahrgenommen, daher alle Birlehe streng gepruͤft und die dienlichen mit der moͤglichsten

arantie fuͤr das Publikum genehmigt. In der That besteht bei uns noch kein solches Maß von Kapitalien, um dieselben, ohne sie einem anderen Bedarfe auf empfindliche Weise zu ent⸗ ziehen, auf vielfaͤltige Eisenbahn⸗Bauten verwenden zu koͤnnen. Daß dies nicht bloß Ansicht, sondern Wirklichkeit ist, beweist die hiesige National⸗Bank, welche seit den Eisenbahn⸗Bauten uüber 10 Millionen an baarem Gelde mehr ausgegeben hat, so daß dieselden gleichsam mit ihrem Gelde vollfuͤhrt wurden. Ueberall werden von den Directionen die Termine der Einzahlungen er⸗ streckt, und es ist sicher sonderbar, daß z. B. die Mailaͤnder Ge⸗ sellschaft, im Gegensatz zu der urspruͤnglichen Hast, die Regie⸗ rung gebeten hat, den Bau erst etwas spaͤter beginnen zu duͤrfen!

Wien, 16. Nov. General Bellegarde, Sohn des greisen Marschalls, hat vor einigen Tagen die Reise nach dem Haag angetreten, um Koͤnig Wilhelm 1I. im Namen des Kai⸗ serlichen Hofes zu begluͤckwuͤnschen.

Seit der Eroͤffnung der Kammern und der Wahl Sauzet's sieht unsere Boͤrse eben so rosenfarben, als sie sich fruͤher den schwaͤrzesten Besorgnissen hingegeben hatte. Der von manchen Seiten zu hoͤrenden Bemerkung, die Boͤrse sey das volitische Wetterglas, kann kein Vernuͤnftiger beipflichten. Sehr beruhi⸗ gend wirkte heute auf die hiesige Handelswelt die Nachricht, daß Baron James Rothschild seine, wegen der kritischen Lage der Dinge bisher verschobene Reise nach Bruͤssel, dem Vernehmen nach, um mit der Belgischen Regierung ein Anlehen abzuschlie⸗ ßen, nunmehr wirklich angetreten habe.

Die Tuͤrkische Post ist noch nicht eingetroffen. Aus Syrien duͤrfte sie uͤbrigens wenig Erhebliches bringen, da sie nur um zwei Tage neuere Nachrichten enthalten kann, als die juͤngst durch außerordentliche Gelegenheit eingetroffenen Rapporte, welche die Besetzung von Tripolis gemeldet haben.

3 Mehrere Oesterreichische Offiziere haben in diesen Tagen Wien verlassen, um sich uͤber Venedig auf einem Oesterreichischen Kriegsschiffe nach Syrien zu begeben.

welche sich nach Konstantinopel 1-nge 9 e hin hier eingetroffen und gestern durch den Koͤnigl. Preußischen Gesandten Sr. Durchlaucht dem Staatskanzler Fuͤrsten von Metternich vorgestellt worden. H

Aus Rom sollen uͤber das Befinden des Papstes besorgliche Anzeigen hier eingegangen seyn, und dies die schon gemeldete schnelle Abreise des Kaiserl. Botschafters am Paͤvstlichen Stuhle Grafen Luͤtzow, auf seinen Posten motivirt haben.

ist, so haben neuerlich doch schon

einzelne Au en Anwe dung gefunden. 3 lusnahmen Anwen⸗

So passiren namentlich die, in den Gestuͤten

Ungarn’'s fuͤr Rechnung der Bayerischen Regierung aufgekauften

Pferde ohne Anstand die Oesterreichischen Graͤnzen und ebenso ist in Bayern die Bewilligung ertheilt worden, 300 Pferde, welche schon fruͤher in Hannover fuͤr die Koͤniglich Sardinische Regie⸗ rung aufgekauft und in Bayern zuruͤckgehalten worden waren passiren zu lassen. - Die Oesterreichische Fregatte „Venus“ wird A egen E ses Monats von Venedig abgehen, um die Mede9—“ eee rischen Kuͤste abzuloͤsen, weil dieselbe einer Reparatur bedarf. Die

„Venus“ nimmt eine große Menge Munition, besonders Congre⸗

vésche Raketen mit, deren Wirkungen selbst die Englischen Wuüyr geschuͤtze dieser Art uͤbertroffen haben, ferner gehen . rine⸗Soldaten, 12 Aerzte und mehrere Offiziere verschiedener Waf⸗ gengenagse 1 1 2 Ans Cattaro wird berichtet, daß die zur Regulir Oesterreich⸗Montenearinischen Graͤnze beseassae K vmmission saht 8. Ankunft des Russischen Obersten Tscheffkin ihre Arbeiten wieder aufgenommen habe; der Vladika war zu diesem Ende persoͤnlich in Cattaro erschienen. Kuͤrzlich war die Cbene von Pastrowitschi respizirt,, wo sich die meisten streitigen Punkte befinden. Oester⸗ reich wird wohl manches Geld⸗„Opfer bringen muͤssen, um die beati- ossidentes zu entschädigen. ardinien ruͤstet sämmtliche Festungen an der Franzoöͤsische

und an der Schweizer Graͤnze aus, beruft zwei Klassen 87 behae

(Muͤnch. pol. Z.) Heute legte

iudlich koͤnnen diese Eisenbahnen von Lokomotiven!

S so viele Zeichen gegeben haben, sind fuͤr uns ein suͤßer Tvrost.

8 4 8 8 Paula, daß die Regentschaft und die Vormundschaft fuͤr die Koͤ⸗

Ueber die fruͤher so viel be⸗ de Paula.

getroffene

letzten Briefen weniger die Feinde, als die Krankheiten, namene⸗

1317

den Fahnen und vervollständigt die

E1“

pflichtigen Mannschaft 5 Bespannung der Artillerie. 111“*“

Zuͤrich, 15. Nov. (Schweiz. Bl.) Durch . 2 ben vom 13. November theilt der Vorort A. 86 gluͤckwuͤnschungs⸗Schreiben an den Koͤnig der Franzosen (wegen des Attentats) und des Letzteren Antwort mit. Hier diese Ant⸗ wort:. „Sehr liebe große Freunde, Alliirte und Bundesge⸗

uns mit solchem Eifer bei Anlaß der neulichen Gefahr geschrie⸗ ben haben, der Wir mit der Koͤnigin, Unserer vielgeliebten Ge⸗ mahlin und Gefaͤhrtin, und Unserer sehr lieben Schwester aus⸗ gesetzt waren. Der bestaͤndige Zweck Unserer Bemuͤhungen ist Sie wissen es, Frankreich und Europa Ordnung und Friede ezuflchern, die einzigen Garantieen der Wohlfahrt der Voͤlker und der Dauer der Regierungen. Es freut uns zu sehen, daß, treu dieser alten Zuneigung zu Frankreich und seinen Koͤnigen, die zu allen Zeiten die edlen Kantone Helvetiens ausgezeichnet hat, Sie uns die Gerechüigkeit widerfahren lassen uͤberzeugt zu seyn, daß die Erneuerung der widerwaͤrtigen Ver⸗ suche, denen wir ausgesetzt sind, uns in der Erfuͤllung der großen Aufgabe nicht aufhalten wird, der unser ganzes Leben geweihet ist. Dieses Vertrauen und die Gefuͤhle der Crgebenheit, wovon

Seyen Sie uͤberzeugt, daß wir hinwieder immerfort an der Vermehrung der guten Verhaͤltnisse, die uns verbinden, ar⸗ beiten und Ihnen bei jeder Gelegenheit das vollkommene Wohl⸗ wollen und die unverletzliche und besondere Zuneigung, die uns fuͤr Sie beseelen, beweisen werden.. u. s. w. datirt 29. Okto⸗ ber. (gez) Ludwig Philipp. (contrasign.) Guizot.“

Spanien.

Madrid, 10. Nov. Die „Hof⸗Zeitung“ enthaͤlt die Ant⸗

wort der Regentschaft auf die Erklaͤrung des Don Francisco de

nigin Isabella II. und deren Schwester Dona Maria Louise ge⸗

setzlich ihm gebuͤhre. Die Antwort lautet:

„An Se. Koͤnigliche Hoheit, den Infanten Don Francisco . Die provisorische Regierung hat die aus Paris vom 25. Oktober datirte Erklaͤrung nebst dem dieselbe begleitenden Manifest erhalten, worin Ew. Koͤnigliche Hoheit, in Folge der Abwesenheit Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin Mutter, die Vormund⸗ schaft fuͤr unsere Königin Dona Isabella II. und deren erlauchte Schwester Dona Maria Louise fuͤr sich in Anspruch nehmen. Da diese Angelegenheit von der hoͤchsten Wichtigkeit ist und ernste schwer zu entscheidende Fragen in sich genischaft das hoͤchste Tribunal daruͤber zu Rathe gezogen und Kenntniß zu setzen. Gott erhalte Ew. Koͤnialiche Hoheit noch viele Jahre. Madrid, den 3. November 1840.“ (Folgen die Unterschristen.)

Durch ein Dekret der Regentschaft wird das offizielle Siegel mit dem Namen „Donña Maria Christine von Bourbon“ ab⸗ geschafft und durch ein anderes mit den Worten „Der Herzog von Vitoria, Praͤsident,“ ersetzt.

Die Junta von Madrid hat sich freiwillig aufgelbst.

In Valladolid soll das Manifest der Regentschaft keinen gu⸗ ten Eindruck gemacht haben. SeS

Aegypten. C111416“

Alexandrien, 27. Ott. (L. 4 Z.) Mit dem vor kurzem

sind Depeschen an den Franzoͤsischen General⸗Konsul, Herrn Cochelet, angekommen, nach deren Empfang derselbe sich sogleich

zum Vice⸗Koͤnige begab und mit ihm eine lange Unterredung hatte.

Zuerst verbreitete sich das Geruͤcht, Frankreich stehe auf dem Punkte, den Verbuͤndeten den Krieg zu erklaͤren, aber spaͤter erfuhr man, daß der Franzoͤsische General⸗Konsul dem Pascha ein Memorandum der Franzoͤsischen Regierung in Betreff der Aegyptisch⸗Tuͤrkischen Frage mitgetheilt habe. Der Inhalt die⸗ ses Dokuments ist bis diesen Augenblick ein Geheimniß geblie⸗ ben, es verlautet nur, daß es eine Antwort auf die fruͤhere Er⸗ klaärung Lord Palmerston's sey und gegen jede Feindseligkeit wider Aegypten protestire. Die noch unverbuͤrgte, gleichfalls hier ein⸗ Nachricht, daß die Regicrungen von Enaland, Preußen und Oesterreich die von der Pforte verfuͤgte Ab⸗ setzung Mehmed All's, als Vice⸗Koönigs von Aegypten, gemiß⸗ billigt, hat den Letztern hoͤchlich zufriedengestellt, und er hat sich seitdem viel zuvorkommender und gefälliger gegen die hiesigen Englaͤnder gezeigt. Dies trat besonders bei dem Eintreffen des

Dampfschiffes „Liverpool“ hervor, bei welcher Gelegenheit er die

fruͤher gemachte Zusage wiederholte, daß die Ostindische Post un⸗ gehindert durch Aegypten ihren Weg fortsetzen koͤnne und er alle moͤglichen Erleichterungen und Vorkehrungen treffen werde, die zu ihrer völligen Sicherheit nothwendig seyven. Der Umstand, daß das genannte Dampfschiff die Ostindische Post nicht mitge⸗ bracht, veranlaßte das Geruͤcht, daß man die nach Ostindien be⸗ stimmten Briefschaften heimlich unter die am Bord des „Liver⸗

pool“ befindlichen Reisenden vertheilt, um sie auf solche Weise unbemerkt nach Ostindien zu befoördern, ein Verfahren, das einer FMN e E inh 11 re 8 br m 1 Pferde⸗ 8 b Macht wie England voͤllig unwuͤrdig waͤre, und daher wohl jeder Rüee. 9 8* 4 5 Durchsuhr⸗Verbot in Oester⸗ Begruͤndung entbehrt. 1 2 ganz allgemein angeordnet worden nig Zuverlässiges, da die Regierung, welche ihre Nachrichten von dort

durch Couriere uͤber Land erhaͤlt, das tiefste Stillschweigen beobachtet,

Aus Syrien vernimmt man hier we

und auf der anderen Seite, pas von den hier ankommenden Enalischen

Schiffen verbreitet wird, zu sehr den Stempel der Parteilichkeit zu tragen scheint. Man sagt, daß Ibrahim Pascha seine Trup⸗ pen in der Ebene von Damaskus zusammengezogen hat, um die weiteren Operationen des Expeditions⸗Heeres abzuwarten. Mit großer Ungeduld erwartet man hier die Zuruͤckkunft des Franzo sischen Dampfschiffes „Euphrat“, das vor einigen Tagen mit dem Dolmetscher des Pascha, Chosrew⸗Efendi, nach St. Jean d'Acre

abgegangen ist, um sich uͤber den Stand der Dinge in Sprien

genau zu unterrichten. Der Nil faͤllt so langsam, daß man das Schlimemste fuͤr die kuͤnftige Aernte fuͤrchtet; nicht nur sind durch die ungewoͤhnlich hohe und lange dauernde Ueberschwem⸗

mung eine Menge Doͤrfer voͤllig zerstoͤrt worden, sondern auch die Saaten sind zum groͤßten Theil verdorben und die Baum⸗

wollen⸗Pflanzungen haben bedeutend gelitten. Das Abreisen der Europaͤer dauert hier fort, obwohl die Besorgnisse in Folge der letzten Nachrichten sich etwas gelegt haben und man wieder an eine friedliche Ausgleichnng zu hoffen anfängt.

Alexandrien, 1. Nov. (Journ. des Deb.) Spyrien ist noch nicht verloren; alle Briefe von dort stimmen darin Überein, daß in den Gesinnungen der unbestaͤndigen Bewohner jenes Landes eine Veraͤnderung zum Nachtheil der Vollzieher des Londoner Traktats vorgegangen ist. Ibrahim Pascha scheint nach seinen

schließt, so hat die Re⸗

kommt.

fortfährt,

nicht erfuͤllt worden seyen.

lich die Fieber zu fuͤrchten, die unter seinen Truppen wuͤthen. Seine Armee, die aus 30,000 Mann bestand, ist, theils durch Krankheiten, theils durch Absendung eines Regiments Infanterie und eines Regiments Kavallerie, um die abermals unterbrochene Verbindung mit Aegypten wieder herzustellen, auf die Haͤlfte re⸗ duzirt worden. Diese Unterbrechung war diesmal nicht das Werk der Feinde Mehmed Ali's, sondern eine Folge der in ganz Sy⸗ rien herrschenden Anarchie, wo allein das Recht des Staͤrkeren gilt. Die Raͤuber, welche fruͤher das Land unsicher machten, sind daher wieder erschienen und man kann nicht einmal mit einer Eskorte reisen. Die Couriere werden angehalten und die Depe⸗ schen derselben dem verkauft, der das meiste Geld dafuͤr bietet⸗

Gegen St. Jean d ⸗Acre ist eine Demonstration gemacht worden, etwa zwanzig Bomben wurden abgeschossen, von denen aber keine zersprang. Sechs vLinienschiffe oder Fregatten stellten sich in Schlachtordnung vor dem Platze auf, als wenn sie einen Angriff machen wollten, segelten aber an demselben Tage noch wieder ab und sind seitdem nicht wieder erschienen. Der Grund weshalb man die Feindseligkeiten auf so entfernten Punkten be⸗ gonnen, ist, daß man die Bewohner zum Aufstande bewegen will. Es scheint indeß, daß man ernstliche Absichten auf Alexandrette hat, um sich auf diese Weise zum Herrn von Aleppo zu machen und eine Communications⸗Linie mit dem Euphrat zu gewinnen.

Die Europaͤer sind nach Beirut zuruͤckgekehrt und Herr de Meloize hat das Franzoͤsische Konsulat dort wieder eingesetzt. Die Stadt hat zwar sehr gelitten, indeß ist die Verwuͤstung nicht so arg, wie man glaubte.

Die Aegyptische Regierung hofft, daß die abermalige Auf⸗ schiebung der Blokade von Alexandrien noch neue Einkäufe zur Folge haben werde; bis jetzt ist indeß nichts der Art geschehen, auch werden sich die Franzoͤsischen Kaufleute wohl huͤten noch mehr Einkeͤufe zu machen, ehe sie wissen, ob auch nur so viel Schiffe mit Ballast eintreffen, als zur Verschiffung der bereits gekauften Waaren noͤthig sind, da ungeachtet der Frist von zwan⸗ zig Tagen nur sehr wenig Fahrzeuge hier ankommen.

Es hat sich hier, selbst in den hoͤheren Zirkeln, das Geruͤcht verbreitet, der Vice⸗Koͤnig sey in einem Schreiben von dem Ka⸗ pitain Fisher aufgefordert worden, sich zu unterwerfen, um dem Kriege in Syrien ein Ende zu machen. Man fuͤgte hinzu, der Kapitain werde selbst ans Land kommen, um die Aatwort auf sein Schreiben in Empfang zu nehmen. Dies voͤllig unbegruün⸗ dete Geruͤcht ist wahrscheinlich dadurch entstanden, daß der Ka⸗

pitain Fisher in einem vertraulichen Schreiben an Herrn Gal⸗ vay unter Anderem sagt: -

m „Es waäͤre vielleicht nicht unmöglich, daß die Unterwerfung des Vice⸗Koͤnigs den Feindseligkeiten in Syrien ein Ende machte.“ 8

Von dem Auslaufen der Flotte ist jetzt nicht mehr die Rede,

2 2. doch wird die Ausruͤstun - 1 se wird die Ehre haben, Sie von der Entscheidung desselben in geeee

Der Nil faͤngt an zu fallen und es zeigt sich, daß er gre⸗ hßere Verwuͤstungen angerichtet hat, als man glaubte. Die rei⸗ chen Aerndten welche man erwartet, duͤrften jedoch hinreichend dafuͤr entschaͤdigen.

Alexandrien, J. Nov. (A. Z.) Die Admirale Stopford,

Bäandiera, Walker und der Commodore Napier sind fortwährend

vor Beirut mit 2 Linienschiffen, 2 Fregatten und einigen leichten Fahrzeugen. Alle Englischen Soldaten und die Matrosen haben die Stadt verlassen wegen der Seuchen, die unter ihnen einzu⸗ reißen begannen; die ganze Besatzung von Beirut besteht aus

3000 Tuüͤrkischen Soldaten. Die dort ansaͤssigen Europäer, welche sich vor dem Bombardement nach Cypern gefluͤchtet hatten, sind t 2 nach aus Toulon eingetroffenen Franzoͤsischen Dampfschiffe „Metbore““

leben aber im tiefsten Elend, da weder von der See, noch von den Gebirgen Zufudr Mehmed Ali beharrt auf dem Enrschinß, So⸗ rien trotz der Schlappen, die seine Armee erlitten, zu vertherde⸗ gen, obwohl die Herren Cochelet und Walewski ihm hdiervon abrathen. Von sehr gut unterrichteten Personen erfahren wir daß der Vice⸗Koͤnig sich noch keinesweges für besiegt haͤlt uns zu einem kräftigen Widerstand sich zu rüsken. Es m ihm bereits gelungen, unter die Bewohner des Lrbanon den Samen der Zwietracht zu streuen. Diese beklagen sich dereits bitter, daß die ihnen von den Alltirten gemachten Versprechun en Die Maroniten sind besonders unzu⸗

Beirut zuruͤckgekehrt,

frieden uͤber das Mißtrauen, welches die Alliirten gegen sie durch Abfuͤhrung ihres Emirs zeigten.

2 b Der Scheich Abdallah befinder sich an der Spitze der Mißvergnuͤgten. Ibrahim Pascha, welcher den Charakter der Libanon⸗Bewohner und der Albanesen, die man ihm entgegenstellt, kennt, wartet mit Ungeduld, bis England muüͤde sepa wird, durch Austheilung von Geld diese Streitsröfte zusammen

zuhalten, um dann einen großen Schlag zu fuͤdren und sich

der zum Herrn des Gebirgs zu machen. Die Flotte kegt zwar

fortwährend im Hafen von Alexandrien, ist ader dei dem ersten

Signal zur Abfahrt bereit. Herr Walewski wird dis auf werrere

Befehle in Alexandrien bei Herrn Cochelet verdleiden 8 Die Anhaͤnger Emir Beschir's sind entrüstet über das Bo⸗

nehmen der Englaͤnder gegen diesen alten Drusenfürsten. Ste !

den ihn auf eines ihrer Linienschiffe ein und erklärten ihm dann,

daß er nicht mehr zuruͤckkehren koͤnne. Seine Bitte, nach Rom

oder Frankreich gefuͤhrt zu werden, ward idm adgeschlagen.

ließ ihm als Verbannungsort nur die Wahl zwischen Malte und

England. 1

Beirut, 26. Okt. (Journ. des De Die Rac⸗ richten aus dem Innern destarigen dꝛe Insurrectien alcr B Bewohner, allein die Sache des Sultans gewemnt dadurch mchoer 8 denn die Sprier käͤmpfen fuͤr idr eigenes Inderesse und . eben so wohl gegen die Enalisch Türkischen Trunden, acd geger die Aegyppter. Wenn Syrien fuͤr Mehmed An verlorrn . kehrt es deshalb noch nicht unter die Herrschaft des Su

zuruͤck, und der Commodore Navter seidst steht 8ch

der Spitze der Englisch Tuürkischen Trunpen das Lasd

nehen, um es durch Schrecken zu unterwerf Wen sichert, der Commodere Napter dade dae Aduche, Ihr⸗ b Pascha, der mit ztembch dedeutenden Srreukrasden emn erhede

vier Stunden von Damaekus, steht, maverzelrdch zademen

Die ganze Franzoͤsische Kolonte daerder zurckgebeder vrande st von den Tuͤrken desezt werden und dader macht moede eüne Der Admiral Stopford ist vorgesera wmir vernden veumedr

von dier abgegangen, um Set. Non d Ae

Ibradim und Soltman konzentemen idee Trra

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üuͤbdergeganaen. Das Geld verüdre Srode und Dmume

waffneten Landleute erdalden üabpch deer Pender⸗

Beirut, 22. Okrober (Wernens Cdrrhehe Inen bom der alge Emg Be, ddemane es, —er heen H

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