1840 / 333 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 28.

November. 8 Anl. 21 ¼.

Abgang Seitdauer Abgang

von ₰+ von Berlin. St. M.

Potsdam.

Zinsl. 6. Neue

St. M. Bank-Actien 1700. Engl. Ru

London, 2

40 40 40 43 55

7 Uhr Morg

8 2 Um 8 ½ Uhr Morgens. 8 10 8

Vormitt... Nachmitt. Abends...

Um

Nachmitt..

- Cons. 3 % 90. Belg. 97 ½. eng.. Ausg. Sch. 1151. 2 ½ % Hol-

Peru 16. Chüili 58. Paris, 24 5 % Rente fin cour. 111. 75. Neapl au compt. 103. 50. 5 % Spa Port. —.

Meteorologische Beobachtungen

Abends 10 Uhr.

1840. 28. November.

Morgens 6 Uhr.

Nachmittags 2 Uhr.

Aptwerpes,

Hamburg, 27. November.

511 ⁄½. 5 3 % 22 ¼. Engl. Russ. 113 ½. Bras. 75 ½. 6

24. November. 8 ss, 107 ⁄¼₰4. 8 5 h. November. Neue Anl. 23 1. Passive 5 ⁄. 98 ⁄. 5 % Port. 35 ⁄8. olumb. 24 ⁄½. Mex. 30 1.

November. 3 % Rente fin cour. 79. 55. 5 n Rente 24 1 Passive 5 ⅞1. 3 %

Waisen d

Nach einmaliger Beobachtung.

Koͤniglich

341,91“„Par. + 3,22 R. + 2,40 KR. 89 vCt. neblig. WRNW. WNW. 341,92Par. + 2,1 0 R.. +† 1,2 0 R...

341,99“„Par.

+ 2,1° RA.

+ 1,4 ° R. 86 vCt. trübe. WRNW.

341,88 „Par. + 0,4° R. 0,0 ° R. 88 pCt. neblig WNW.

Lnuftdruck...

Niem Wa

Tagesmittel:

Auellwarme 6 60 R. Flußwärme 0,8 0 R. Bodenwarme 6,70 R. Ausdünstung 0,020“ Rh.

e tag, 30. Nov. Im Koͤnig Lear, Trauerspiel in 5 von Kaufmann.

Dienstag, 1. Dez. Lonjumeau, komische Oper in

A

derschlag 0,019“ Rb.

rmewechsel + 4 1 0 0,5 9.

83 vCt. WNW.

souvenirs de la Marquise de v* peère de la débutante, pièce comi

Donnerstag, 3. Dez. Im

Auswärtige Börs Amsterdam, 25. Novemhber. Niederl. wirkl. Schuld 505 5 % do 98 %⅜. 5 % Span. 21 %¾. Passive 5 ½. Ausg. —. Pröm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 103

Ziusl. —.

hauses: Die vier Jahreszeiten,

e n. 8 Zschiesche, den K. Saͤngerinnen

Kanz. Bill. 22 /8. Preuss.

Direktors Ritter Spontini.

Schauspiele. Schauspielhause: Im Opernhause:

Im Schauspielhause: 1) La seconde représentation dje:

gefuͤhrt von den K. Sängern Herren Bader, Boͤtticher, Mantius,

Schulze, so wie von den uͤbrigen Saͤngern und Saͤngerinnen und der K. Kapelle, unter Direction des K. General⸗Musik⸗

Sahara, in 3 Auf Begehren: bth., von Shakespeare, uͤbersetzt

Der Postillon von Musik von A. Adam.

Les comédie en 1 acte. 2) Le que en 5 nctes, par Mr. Bayard. Konzertsaale des Koͤnigl. Opern⸗ Oratorium von J. Haydn, aus⸗

Dienstag,

3 Abth. Dontzetti.

90 9

Dlles. Loͤwe, Lehmann, Hedwig

“] Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Montag, 30. Nov. Vorstellung der Araber aus der Wuüͤste

Schauspiel in 5 Akten, frei nach Malleville, von Isi.

bemboste Haupt, oder: Der lange Israel. 4 Akten, von Roderich Benedix. Mittwoch, (Herr Wild, Alamir, als Gast.)

Billets fuͤr den unteren Saalraum à 1 Rthl. und zu der

Gallerie des Saales à 20 Sgr. sind bei den Koͤnigl. Kastellanen

des Opern⸗ und Schauspielhauses, Rosch und Adler, von Mon⸗

tag, den 30ͤsten d. M., an zu haben. 8 Eroüffnung des Saales halb 6 Uhr. Anfang halb 7 Uhr. Der Eingang zu dem Saale ist durch die Hauptthuüͤr des

K. Opernhauses, der K. Universitäͤt gegenuͤber.

Die Einnahme ist zum

8 8 Stiftung fuͤr Wittwen

s Koͤnigl. Orchesters bestimmt.

IEIEEEEEEEE11153535“ Snegn mrsas

Abth. Vorher: Fuͤrst und Bauer. Romantisches

1. Dez. Vorstellung der Araber. Vorher: Das Original⸗Lustspiel in Belisar. Oper in 3 Abth. Musik von

2. Dez. K. K. Hof⸗HOpernsaͤnger zu Wien:

Gedruckt bet A. W. Hapn.

111“ “““ 1I11“*“

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83

883

chungen

Bekanntmachung. Ueber den Nachlaß des am 3. November 1834 ver⸗ storbenen Gutsbesitzers und Ober⸗Amtmanns Friedrich

Heinrich Ernst Körber ist der erbschaftliche Liquida⸗

tiens⸗Prozeß eroͤffnet worden. Alle unbekannten Gläu⸗

biger des gedachten ꝛc. Körber werden daher vorgela⸗

den, in termino den 19. December c., Vormittags 11 Uhr vor dem Deputirten Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor

von Hugo auf dem hiesigen Ober⸗Landesgericht zu er⸗ werden hierdurch vorgeladen, sich in dem an hiesiger scheinen, ihre Forderungen anzumelden und zu beschei⸗ Gerichtsstelle auf

nigen. Die Ausbleibenden werden aller ihrer Vorrechte ver⸗ lustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an das,

was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger Rechte wahrzunehmen, widrigenfa

von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen werden.

Glogau, den 6. Oktober 1840. Khnigl. Ober⸗Landesgericht. Erster Senat. * Kunow.

*

8— Nothwendiger Verkauf. Ober⸗Landes⸗Gericht zu Köslin. Subhastations⸗Patent. Das im Stolpschen Kreise belegene Allodial⸗Gut Damerkow B., landschaftlich abgeschätzt auf 5310 Thlr.

Allgemeiner Anzeiger fuüͤr die Preußit

sordern und müssen sich mit dem begnügen, was als⸗ daͤnn von der Verlassenschaft noch vorhanden ist V Wolmirstedt, den 2. Juni 1840. 8

Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

1 Ediktal⸗Citation. Die unbekannten Erben, deren Erben, oder näͤchste Verwandte

des am 18. Mai 1839 zu Groß⸗Beckeru verstor⸗ benen Schneider Johann Andreas Radloff

den 2. März 1841, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Assessor Fritsch anberaumten Termine einzusinden, um ihre Ansprüche mvgeen und ihre s seine Verlassen⸗ schaft als herrenlos denr Fiskus oder dem sich melden⸗ den und legitimirenden Erben zu freier Verfügung überlassen werden wird. Liegnitz, den 2. April 1840. u6“ Königl. Land⸗ und Stadtgericht. MNothwendiger Verkauhtft. Das dem Müller Daniel Wilhelm Joachim und Haner Ebefran Justine Caroline gebernen Nötzel zuge⸗ örige, zur nothwendigen Subhastation gestellte in Gischkau unter Nr. 8 des Hypothekenbuchs gelegene

5 sgr. 8 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein und

Bedingungen in der Registratur einzusehenden Tare

soll am 30. April 1841, Vormittags um 10 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Köslin, den 1. October 1840.

Khnigl. Ober⸗Landes⸗Gericht. Civil⸗Senat.

Ediktal⸗Citation. Von dem unterzeichneten Königl. Land⸗ und Stadt⸗ gerichte werden: 8

1) die unbekannten Erben der am 13. Juli 18360 zu Dahlenwarsleben im 27sten Jahre verstorbenen Dorothee Catharine Friederike Pohlmann, auch Anton und Siede genannt, einer unehelichen Tochter der verstorbenen Frau des Arbeitsmanns Siede in Barleben;

2) der Steuermann Johann Heinrich Eimbeck aus

Rcogaetz, seit dem 6. Juni 1828 abwesend, angeb⸗ lich zwischen Berlin und Magdeburg auf einer Rieeise im Wasser verunglückt;

3) der Schneidergeselle Johann Friedrich Adam Ru⸗ stenbeck oder Rustenbach aus Wolmir⸗ stedt, geboren den 26. Dezember 1802 und seit länger als 10 Jahren in unbekannter Abwesenheit;

4) die Catharine Marie Pohlmeyp, geboren am 30. Oktober 1777 zu Heiurichsberg und seit 1820 in unbekannter Auwezenheit⸗ angeblich mit einem Schneider Weber in der Gegend von Gera oder

Merseburg verheirathet;

5) der Oekonom Joachim Heinrich Wilhelm Pohl⸗ mann, geboren den 19. Februar 1787 zu Hein⸗ richsberg, welcher nach Nord⸗Amerika ausgewan dert seyn soll und seit 1823 keine Nachricht von sich gegeben hat;

6) die undekannten Erben der am 17. Juli 1834¼ zu

2 Barleben verstorbenen, am 9. Februar ejd. gebor⸗

nen Catharine Marie Remke, unehelichen Toch⸗

8 ter der verstorbenen Witwe Friese, gebornen Remke, zu Barleben;

hierdurch aufgefordert, sich binnen 9 Monaten, späte⸗

stens aber in termino

den 1. Juni k. J., Vorm. 9 Uhr,

im hiesigen Gerichtshause vor unserem Deputirten, Herrn

Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Hecht, entweder in

Person oder durch zulässige mit hinlänglicher Infor⸗

mation versehene Bevollmächtigte, wozu der Herr Ju⸗

stiz⸗Kommissarius Kühne hierselbst in Vorschlag gebracht wird, einzufinden oder auch vorher schriftlich sich zu melden.

Mit den oben genannten Abwesenden werden auch die

von etwa zurückgelassenen unbekannten Erben tert wird. Sechste Auflage, vermehrt und verbes⸗

und Erbnehmer vorgeladen. Melden sich die Abwesenden zum Termine nicht

melden sich auch keine etwanigen unbekannten Erben, nunmehr vollendete Werk lassen wir, um dessen An⸗ werden die Abwesenden füͤr todt erklärt und wird schaffung auch p. Bermögen demjenigen zugesprochen werden, welcher gen Subscriptionspreis von 38 Thlr. 25 sgr. für 93

sein Erbrecht nachweisen kann.

Fhes 828 ch als Erben der müssen auch als Erben ausweisen. Unterlassen sie dieses, so wird der Nachla dem legitimirten Erben verabfolgt werden.

ldet

5 Später sich meldende müssen alle Handlungen anerkennen, welchem der fönnen weder Rechnung noch

Nachlaß übergeben ist; si

engg und 6 vorgeladenen unbekannten Erben Per außerordentliche Absatz, dessen sich diese enannten Erblasser sechste Auflage bisher zu erfreuen hatte, so wie die

Ersatz der Nutzungen

I1e“

Grundstück, abgeschätzt auf 6229 Rthlr. 19 Sgr. zu⸗ folge der nebst Hyppothekenscheine und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Tare, soll den 1. Mai 1841 Vormittags um 10 Uhr vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath Kawerau an bhiesiger Gerichtsstelle vertauft werden. Königliches Land⸗ und Stadtgericht zu Danzig.

2 8 E“ I 8

Anzeige des Verkaufs

von Vollblut⸗ und Halbblutpferden.

Am 15. Dezember d. J. sollen auf dem Fürstlich Carolathschen Gestüt⸗Hammer bei Beuthen a. d. O. gegen 40 Stück Vollblut⸗ und Halbblutpferde, worunter der berühmte Vollbluthengst Halston, Zuchtstuten, Schett⸗ ländische und eine Anzahl jüngere vielversprechende Reit⸗ und Wagenpferde befindlich, in öffentlicher Auc⸗ tion an den Meisthietenden gegen gleich baare Bezah lung verkauft werden. Das spezielle Verzeichniß der zum Verkauf aufgestellten Pferde und die näheren Bedingungen sind im Gestüt selbst und hier in Ca⸗ rolath bei dem Stallmeister Herrn Harriers einzusehen, welcher Letztere den Auftrag hat, die Pferde vom 1. De⸗ zember ab auf Verlangen vorzuzeigen.

Carolath, den 15. November 1840.

Fürstlich Carolathsche Kammer.

4 4

Literarische Anzeigen. Bei uns ist so eben erschienen und bei Herrn Aleir. Duncker in Berlin, Französische Str. 21, so wie in allen dortigen und auswärtigen Buchhandlungen, zu haben:

M. Gottfried Büchner's biblische SH“ Real⸗ und Verbal⸗Hand⸗Konkordanz, oder Eregetisch⸗homiletisches Lerikon,

worin die verschiedenen Bedentungen der Worte und Redensarten angezeigt, die Sprüche der ganzen heil. Schrift, sowohl den nominibus als auch verbis und adjeetivis nach, ohne weiteres Nachschlagen, ganz ge⸗ lesen, ingleichen die eigenen Namen der Länder, Städte,

Patriarchen, Richter, Könige, Propheten, Apostel und

1““

Anderer angeführt, die Artikel der christlichen Religion

abgehandelt, eine sattsamer Vorrath zur geistlichen Redekunst dargereicht und, was zur Erklärung dunkler und schwerer Schriftstellen nützlich und nöthig, erör⸗

Heinrich Leonhard Heubner. 116

sert von Dr. ür das

„(ehae⸗ Heft.) Subscriptionspreis 19 sgr. ferner zu erleichtern, den äußerst billi⸗

edruckte Bogen in gr. 8⸗Format fortbestehen.

Biographie des geseierten, die Theilnahme aller Gebil⸗

Zeitungsleser 8— lkarie von Syprien, 10 Sgr. 8 Stuhr'’sche Buchhandtunag.

8

. Für Schönfärber. 1 Ju allen Buchhandlungen, in Verlin bei E. S. Mittler (Stechbahn ³), ist zu haben:

C. W. Berthold's (praktischen Schönfärbers): 8n Praktisches Lehrbuch der EE11111A““ Oder gründliche Anweisung, alle Arten Tuche, Coa⸗ tings, Flanelle, Merino’s und andere Wollenzeuge, so wie Wollengarn echt und dauerhaft zu färben. Nebst Belehrungen über das Waschen des Wollen⸗ garns, über die Beschaffenheit und den richtigen Ge⸗ brauch der Farbestoffe, so wie einem Wörterbuche, welches alle die in der Schönfärberei vorkommenden Kunstausdrücke erklärt. Für Färber und Fabrikanten. Min natürlichen Mustern. 8. Preis 1 Thlr. 20 sgr. Keines der angeblichen Geheimnisse großer Färbe⸗ reien ist hier verschwiegen. Aufrichtig hat der Verf. Alles aufgedeckt, was er als vortheishaft erprobt und den Grundsätzen der Färberei gemäß gefunden hat. Auch die Eigenthümer großer Färbereien dürften hier manche Berichtigungen und Verbesserungen ihres Ver⸗ fahrens, wenigstens in Ersparung der Zeit, vorfinden.

In der Buchhandlung des Unterzeichneten ist so eben erschienen: 2 111““ - Alexrander v. Humboldt's

NRei saun b u t

in B

u u d Eine wichtigsten Forsch von XX“

a enheer3.... .. E1116466““ Mit vier Abbildungen und einer Karte. 2

Dieser zweite Band enthält nicht nur den Schluß der Reisen in Amerika und Asien in einer voll⸗ ständigen und gefälligen Darstellung ihrer wichtigsten Resultate, er enthält auch Mittheilungen aus den übrigen selbstständigen Werken und den kleineren zerstreuten Abhandlungen, in einer Faßlichkeit und Vollständigkeit, von der die ähnlichen Versuche weit entfernt geblieben sind. Die Fortschritte der Naturkunde in den letzten vier Jahrzehnden sind mit Sorgfalt und Einsicht an die wissenschaftliche Thätigkeit Alexander v. Humboldt’s geknüpft wor⸗ den, so daß die beiden Theile nicht allein den geschicht⸗ lichen Vericht der Reisen und in gewissem Sinne eine

Amerika ungen

1

deten in Anspruch nehmenden Mannes enthalten, son⸗ dern auch die geschichtlichen Hauptmomente der wich⸗ tigsten Zweige der Naturkunde. Der Zweck, den Bedürfnissen derer zu begegnen, wel⸗ chen früher die Gelegenheit zu gründlicher Velchrung fehlte, oder die jetzt durch Berufsgeschäfte verbindert sind, die bändereichen Werke v. Humbotde’s zu lesen, erscheint daher auf das glücklichste erreicht. Der Preis des 2ten Mandes ist 1 Thlr. 15 sgr., der des sten 1 Thlr. 25 sgr. 3 1

A. Evssenhardt in Berlin (unter den Linden 43) und in Züllichau.

In der v. Jenisch und Stageschen Buchhandlung in Augsburg ist erschienen und in allen Buchhand⸗ lungen zu haben, in Berlin bei E. S. Mittler (Stechbahn ): 8 1 Praktisches Handbuch über die Anlage von Eisenbahnen, ihre Kosten, Unterhaltung und ihren Ertrag, über die Anfertigung und Prüfung guß⸗ und stabeiserner Schienen und die Einrich⸗ tung der Dampf⸗ und anderer Eisenbahnwagen. Nebst auhangsweisen Betrachtungen über die An⸗ wendung der Dampfwagen auf gewöhnlichen Kunst⸗ straßen vomn Dr. Karl Hartmann. Zweite, mit den neuesten Erfahrnngen und Verbesse⸗ rungen bereicherte Ausgabe. Mit 16 lith. Taf. gr. 8. geb. 3 Thlr. 15 sgr.

ß bis jetzt erschienenen überaus günstigen Beurtheilun⸗ gen derselben, haben den Werth und die Brauchbarkeit

sich Niemand, so wird die Verlassen cat 88 Ev. Sweifel gestellt Feee in Fi ugesprochen. en glauben der üchner in seiner jetzigen Gestalt den Febne zmngeszrochen. 8 Dispositionen desjenigen allen Predigern mit vollster Ueberjeugung empfehlen

C. A. Schwetschke u. Sohn.

ezu können. Halle, Novbr. 1820.

.1 *

schen Staaten.

Erste Abtbeil., die Metalloide u. Leichtmetalle enthaltend. Zweite Abtheil., welche im Laufe dieses Winters er⸗ scheint, wird die Schwermetalle u. die organischen

Verbindungen enthalten. 8 Preis: 10 sgr. das Heft in Partieen 7 ½ sgr. Dieses Büchlein enthält keine wissenschaftliche Un⸗ tersuchungen; es enthält aber gerade das, was den meisten Lehrbüchern fehlt, nämlich eine schematische Darstellung des inneren Herganges der wichtigsten che⸗

mischen Prozesse, und zwar in einer so übersichtlichen anschaulichen Art, daß die bei einem

Prozesse vorge⸗ henden Verbindungen und Trennungen, die Haupt⸗ u. Nebenprodukte ꝛc. mit einem Blick übersehen und un⸗ terschieden werden können. Durch Beschreibung des Hergangs, wie solche in den größeren, für Schüler sel⸗ ten zugänglichen Werken von Berzelins, Mitscherlich, Schubarth, Liebig ꝛc. gefunden wird, lästt sich di Uebersichtlichkeit niemals erreichen. Eine genaue Ein⸗ sicht in das Wie! der chemischen Prozesse ist aber die Hauptsache des chemischen Unterrichts auf Bildung Anstalten. Dabei ist dem Lehrer durch eine se Darstellung der Unterricht eben so sehr erleichtert, als der Schüler nun mit ungetheilterer Aufmerksamkeit den Erperimenten folgen kann.

Hoffentlich wird durch diese das Stu⸗ dium der Chemie, welches in der gegenwärtigen Zett nicht nur solchen, die Chemie als Grundlage ihres Be⸗ rufs treiben, wie Pharmazeuten, Mediziner, Fabrikan⸗ ten ꝛc., sondern auch einem jeden höher Gebildeten Be⸗ dürfniß geworden ist, wesentlich gefördert werden.

Siegen, im Sept. 1840. Vorländer.

In unserm Verlage sind so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Gellertis 18 saͤmmrliche Schriften. Neue rechtmäßige Taschen⸗Ausgabe in 6 Bänden. Mit Gellert's Bildmß in Stahlstich

von Karl Barth. Brochirt. Preis 2 Thlr. 20 gr. Leipzig, im Novbr. 1840. Weidmannsche Buchh.

88

2

In Unterzeichnetem ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden: Haeas Der gegenwärtige Zustand

der

1“]

ce. i a

voon John Baron, M. 1).

Ans dem Englischen . von 4

F. G. Gmelin, emt. Dr. und ordentl. Professor der Medizin. gr. 8 in Umschl. broch. Preis 15 sgr. . Der Bericht über die Vaccination ist durch die Mit⸗ theilungen vieler der angesehensten Aerzte Englands entstanden und setzt uns über den jetzigen Zustand der Vaccination in England auf eine authentssche Art in Kenntniß. Besonderen Werth erhält derselbe durch die Nachrichten über frühere und jetzige Pocken⸗Epidemieen unter dem Rindvieh, durch künstliche gelungene Ver⸗ suche über die Hervorbringung von echten Kuhpocken durch Einimpfung einer Kuh mit Menschenpocken, wo⸗ durch die Natur der Kuhpocken vollkommen ins Licht gesetzt wird. Es dürfte daher dieser Bericht nicht bloß für Aerzte, sonderm auch für das größere Publikum von Wichtigkeit seyn, das sich für eeeeae interessirt. S übingen, 1 Stutktgart und Tüb 88 Eereascher Verlag. 1*

——ᷓᷓJ—

Bel mir ist erschienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen des In⸗ 1- Auslandes zu bezichen: 5 Geschichte der Hohenstaufen—

von 8 Friedrich von Raumer.

In 6 Bänden oder 24 Lieferungen. 8

Erster Band oder erste bis vierte Lieferung.

Subscriptionspreise: 8

Ausgabe Nr. 1, auf gutem Maschinenvelinpapier, die Lieferung 15 sgr., der Band 2 Thlr. 1z

Ausgabe Nr. 2, auf extrafeinem Velinpapier, die Lle⸗

ferung 1 Thlr., der Band 4 Thlr.

Im Verlage der lith. Anstalt des Unterzeichneten ist erschienen: 1

Die wichtigsten technisch⸗chemischen Prozesse. in anschaulicher Erklärungsweise dargestellt von Dr.

Jeden Monat erscheint eine Lieferung, alle vier Monate ein Band. F. A. Brockhaus.

bend . im November 1840. u haben in der in Berlin (Brä⸗

1 Schnab Lehrer an der hiesigen Königlichen 8 Feaeh, hen 1 4

3

Nicolaischen he u6 derstr. 13), Elbing. Stett

82 8 8 1“ 8

Amtl. Nachr. Rußl. u. Pol. St. Pet.

8 Italien. ir n pau. Die Blätter über das Manifest der Königin und die Erklärung

1I

Zweite verbesserte und vermehrte Auflage.

n und Thorn.

Die Kaiserl. Familie vom Lande zurück⸗ gekehrt. geelehe Dep. Kammer. Verhandlungen über die Adresse (Thiers Rede.) Paris. Die „Debats“ über eine Nachricht des „Con⸗ stitutionnel.’ Telegr. Depesche aus dem Orient. Börse. Großbr. n. Irl. London. Titel und Thronfolgerecht der jungen Prinzessin. Oriental. Frage. Kolome Neu⸗Seeland. Lavalle und Rosas. 1ö6“ G 11“ Belg. Unr Das Budget. Heslerr. Hof⸗Nachricht. E““ Rom. Emir Beschir wird in Rom erwartet.

*

der Regentschaft. Schreiben der Hülfsjunta. ort. Genehmigung des Traktats über die Duero⸗Schifffahrt. riech. Athen. Frühere Intentionen der Französischen Flotte. es. u. Wall. Bucharest. Verschwörung gegen das Leben des rsten. rkei. Smyrna. Ferunere Rüstungen gegen M. All. Syr. St. Jean d'Acre in der neueren Zelt. 1u“ Jand- Halle. Widerlegung der Nachricht von Dr. Förstemann ode.

Der große Kurfürst. Eine bissorische Erinnerung bei Gelegenheit seiner Thron.⸗Jubelfeier am 1. Dezember 1820.

8

8

Kronik des Tages.

8

Direktor Haͤnel in Kuͤstrin zugleich zum Kreis⸗Justizrath fuͤr

den mit dem Koͤnigsberger Kreise einverleibten fruͤheren Kuͤstri⸗ ner Kreis, zu ernennen geruht.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendar Wunderlich

ist zum Justiz⸗Kommissarius bei der Gerichts⸗Kommisst Dingelstedt bestellt worden. erichts⸗Kommission zu

Das den Kammgarn⸗Fabrikanten G. A. Schacht u

in Berlin unterm 5. September 1839. S..be Comp auf eine fuͤr neu und eigenthuͤmlich erachtete und durch Beschreibung erlaͤuterte Behandlung des Kupfers zur Anfertigung von Druckwalzen und auf die dabei ange⸗ wendeten Vorrichtungen, cj weit solche fuͤr neu und

eigenthuͤmlich befunden worden sind,

ist, da die Ausfuͤhrung nicht erfolgt ist, wieder aufgehoben worden.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fuͤrst zu Bentheim⸗ Tecklenburg⸗Rheda, nach Hohenlimburg. 11“”

Zeitungs⸗Nachrichten. sssßlIl and

8

78

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 24. Nov. Ihre Majestaͤten, so wie die

ganze Kaiserl. Familie, sind am Donnerstag den 19ten d. M.

7 S.eh von Zarskoje⸗Selo nach der Hauptstadt zu⸗ gekehrt.

Unter den Personen, die in diesen Tagen die Ehre gehabt haben, dem Kaiser oder der Kaiserin vorgestellt zu werden, nen⸗ nen die hiesigen Zeitungen nachstehende: den sandten, Grafen von Jenison; den Nord⸗Amerikanischen Gesand⸗

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Land⸗ und Stadtgerichts⸗

Landes Ehre machen könnte.

damals ihre Bemühungen mit den meinigen vereinten

ayerischen Ge⸗

ten, Herrn Cambreleng; den Oesterreichischen Geschaͤftsträger,

Baron von Meysenbug; den Brasilianischen Geschaͤftstraͤger, .,9. Brito; den Franzoͤsischen Botschafts⸗Secretair, Herrn

asimir Perrier; den Oesterreichischen Botschafts⸗Attachsö, Gra⸗

sen Esterhazy; den Neapolitanischen Botschafts⸗Attaché, Grafen

Griffeo und den Sardinischen Legations⸗Secretair, Grafen

Sambuu. Frankreich.

i

Deputirten⸗Kammer. Si Wung vom 25. Novem⸗

her. Wie ungemein die öͤffentliche Aufmerksamkeit auf die De⸗ batten uͤber die Adresse gespannt ist, geht schon daraus hervor, daß die Eingaͤnge zu dem Palais Bourbon bereits heute fruͤh um vier Uhr von Neugierigen belagert waren. Bei Eroͤffnung der Sitzung waren nicht allein alle Plaͤtze des Saales und der Corridors uͤberfuͤllt, sondern auch in der Naͤhe des Kammer⸗Pa⸗ lastes, auf den Plaͤtzen und in den Straßen standen zahlreiche Gruppen von Leuten, die wenigstens in der Naähe des Schau⸗ platzes seyn wollten, auf dem jetzt so wichtige Interessen verhan⸗ delt werden sollen. Um 1 Uhr ward die Sitzung eröͤffnet. Alle Minister waren gegenwaͤrtig. Die Deputirten hatten sich sehr

zahlreich eingefunden, und in der ganzen Physiognomie der Kam⸗ 1

mer bemerkte man die Annaͤherung wichtiger Debatten, vielleicht parlamentarischer Stuͤrme. Als Herr Thiers in den Saal trat, eine Masse von Papieren unter dem Arm, richteten sich alle Blicke auf den vormaligen Conseils⸗Präsidenten, der seinen ge⸗

woͤhnlichen Platz im linken Centrum einnahm. Der Praͤsident

erklärte die allgemeine Eroͤrterung uͤber den Adreß⸗Enrwurf fuͤr eröͤffnet.) Der Marschall Soult verlangte zuerst das Wort und begann in folgender Weise: 8

II11“]

*) Wir können die Debatten heute nur nach einer lithographirten Korrespondenz mittheilen. Sollte etwas Wesentliches vergessen oder entstellt worden seyn, so werden wir solches nach Eingang der Zeitun⸗ gen berichtigen.

8 8 8

„Zu Anfang einuer seierlichen Debatte verlange ich als ein Recht,

die Verantwortlichkeit der Regierung des Königs in Bezug auf eine der wichtigsten Fragen von vorne herein zu beiheitigen. Ich halte es für meine Pflicht, hier und in diesem Angenblicke zu sagen, was ich glaube und was mir als Wabhrheit erscheint. Ich nehme keinen An⸗ stand, zu sagen, daß Frankreich einen ebrenpollen Frieden dem Kriege vorzicht. (Zustimmung zur Rechten.) Dieser Gedanke, m. H., leitete die Politit des Kabinets vom 12. Mat, und ich spreche die Verant⸗ wortlichkeit für dieselbe an mit all den ehrenwerthen Mitaliedern, die als : Ich trat in das jetzige Kabinet ein, weil dasselbe die Politik des 12. 2889 fortsetzen u weollen schien. Wonach wir sirebten, und was wir wollten, war die utfernung jeder Art von Invasion und beschützender Occupation;

wir wollten, daß Konstantinopel nicht von einer einzelnen Macht be⸗ setzt werden könnte; wir wollten die Erhaltung des Türkischen Reichs und seiner inneren Organisation. Was die zwischen dem Suttan und dem Pascha zu regelnden Verhältnisse betrifft, so machten wir dieselben jum Gegenstande künftiger Unterhandlungen. (Bewegung.) Wir be mühten uns, einen ehrenvollen Vergleich herbeizuführen; wir glaubten, daß dies eine Aufgabe sey, die der Politik und der Rechtlich keit unseres Wir hatten an die Stelle des ausschließ⸗ lichen Schutzes einer einzigen Macht das gemeinschaftliche Protektorat mehrerer Mächte gestellt; so wachte eine Französische Flotte über Ken⸗ stantinopel, während sich zugleich der Einftuß der Regierung in Alexan⸗ drien fühlbar machte. Warum hat dieser Einsfluß fein Resultat her. vorgebracht? Warum hat man seitdem Syrien, weiches man nicht aufgeben wollte, den Wechselfällen des Krieges überlassen? Es sieht mir nicht zu, diese Frage zu untersuchen und zu beantworten, aber ich muß sagen, daß ich, als ich zuletzt eine Reise nach England unter⸗ nahm, die Ueberzengung erlangt habe, daß man unser Land Uicht babe. beleidigen wollen. Glauben Sie nicht, m. H., daß ich mich habe täuschen lassen. Man hat in der Person eines alten Soldaten das Frankreich vom Jahre 1830 und das Kaisekliche Frankreich ehren wol⸗ len. Glauben Sie nicht, m H., daß ich am Ende meines Lebens die Ehre meines Landes antasten lassen werde; fürchten Sie das nicht! (Bravo zur Rechten.) Indem ich die Leitung der öffentlichen Angele⸗ genheiten unter so schwierigen Umständen annahm, wollte ich meinem 8 Bürger dienen, nachdem ich ihm als Soldat gedient habe.“

eifall.

Dieser Rede folgte eine ziemlich lebhafte Aufregung, und nachdem die Ruhe einigermaßen wieder hergestellt worden war, verlangte Herr Thiers das Wort und bestieg, von allen Zei⸗ chen der lebhaftesten Aufmerksamkeit begleitet, die Rednerbuͤhne:

„Da ich“, so hub der vormalige Conseils⸗Präsident an, „einige Monate bindurch an der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten Theil Smnemnmen habe, so wird die Nammer begreifen, daß ich die Redner⸗ ühne besteige, um Rechenschaft abzulegen. Die Geheimnisse des Staats sind durch meine Hände gegangen; aber die Kammer möge sich beruhigen: Ich werde hier weder gegen meine Vorgänger, noch ge⸗ gen meine Nachfolger rekriminiren. Ich bitte die Versamemnlung um Aufmerksamkeit, denn ich werde etwas weit ausholen müssen. Wir waren in der Lösung der auswärtigen Fragen nicht glücklich gewesen; wir waren nicht glücklich gewesen in der Lösung der Belgischen Frage .. (Murren zur Rechten.)... wir waren nicht glücklich gewesen, sage ich, in der Lösung der Belgischen Frage, der Italiänischen Frage, der Spanischen Frage; wir wollten bei Gelegenheit der orientalischen Frage unsere Redanche nehmen. Dies war der Sinn des Berichtes, den Hr. Jouf⸗ frov unter dem Beifall der ganzen Kammer erstattete Dieser Bericht sagte, daß Frankreich nicht dulden könne, daß die große orientalische Angelegen⸗ heit ohne seine Mitwirkung geordnet werde; daß wenn die Regierung diese Demüthigung ertrüge, der Gegenstoß sich im Innern verspüren lassen dürfte. So, m. H., habe ich die Lage Frankreichs begriffen. Sie war ohne Zweifel schwierig; aber da die Regierung sich einmal auf dieselbe eingelassen hatte, so mußte man den Muth haben, seine Poli⸗ tik bis zu Ende zu verfolgen, oder sich gar nicht darin mischen. (Bei⸗

feall zur Linken.) Ich verlange nur Gerechtigkeit für meine Handlun⸗

gen, ich werde Anderen vielleicht mehr bewilligen.“ (Bewegung.) Herr Thiers erzählte hierauf den Ursprung der Unterbandlungen über die orientalische Frage. Lord Palmerston und die Französische Regierung waren anfänglich über zwei Punkte einig. Die Englische und Fran⸗ zösische Flotte sollten sich nach der Svrischen Küste begeben und die kriegführenden Parteien auffordern, die Waffen niederzulegen. Dann schlug der Englische Minister der Französischen Regierung vor, sich hierauf vor Konstantinopel zu begeben, und die Dardanellen zu forci⸗ ren, wenn die Russen Miene machten, auf Konstantinopel zu marschi⸗ ren. „Ich klage meine Vorgänger nicht an;“ fuhr der Redner fort, „aber ich behaupte, daß Frankreich zwischen einer versöhnenden und vermittelnden Politik und einer gefährlichen Politik zu wählen hatte, welche darin bestand, gemeinschaftlich mit England den Krieggegen Rußland u beginnen. Man hat diese Politik nicht befolgt, und Europa hat en lopalen Absichten Frankreichs, welches sich in Allem an die Stelle des Sultan und des Pascha stellen, und ihnen die in Wien berathenen Arrangements auferlegen wollte, nicht entsprochen. Der Fürst Metter⸗ nich nahm jene Erösfnungen bereitwillig auf; aber er sah mit seinem ewöhnlichen Scharfblicke voraus, daß Rußland über die Rüstungen Frankreichs und Englands besorgt seyn werde; und in der That ver⸗ weigerte auch Rußland, an den Konferenzen in Wien Theil zu neh⸗ men.“ Herr Thiers machte bemerklich, daß, als der Admiral Roussin in Konstantinopel die Note vom 27. Juli unterzeichnet hatte, Ruß⸗ land, welches sich entfernt gehalten habe und an den Unterhandlungen im Wien keinen Theil hätte nehmen wollen, plötzlich dem gemeinschaft⸗ lichen Protektorate der Mächte beigetreten sev. Herrn Thiers zufolge, hätte der Widerstand des Kabinets vom 12. Mai gegen den Vorschlag des Lord Palmerston, den Pascha zur Herausgabe der Türkischen Flotte zu zwingen, die erste Lockerung der Französisch Englischen Allianz veranlaßt. Er wolle das Kabinet vom 12. Mai dieses Widerstandes halber nicht tadeln; im Gegentheil, er lobe es. Aber es liege ihm daran, fest⸗ zustellen, daß damit die Kälte zwischen den beiden bisher eng verbun⸗ denen Mächten begonnen habe. „Der einzige Vorschlag“, sagte Herr Thiers weiter, „den England Frankreich gemacht hat, bestand darin, dem Pascha Aegypten erblich und das Paschalik von St. Jean d'Acre, ohne die Festung, zu bewilligen. Das Kabinet vom 12. Mai stieß diesen Vorschlag zurück, und in der That, wenn es ihn angenommen hätte, so wäre die Zustimmung der Kammern gewiß sehr zweifelhaft gewesen. Dieser Vorschlag ward nicht allein nie erneuert, sondern der Englische Minister richtete einige Tage darauf an unseren Botschafter, den General Sebastiani, bloß die Worte: Das Zugeständniß we⸗ gen des Paschaliks von St. Jean d'Acre ist zurückgenommen““, und diese Worte wurden in einem so eisigen Tone gesprochen, daß der Bot⸗ schafter es seiner Würde schuldig zu seyn glaubte, keine Schritte wei⸗ ier zu thun. Damals begab sich Herr von Brunnow nach London und schlug neue Arrangements vor. Frankreich, weit davon entfernt, Versuche zu machen, um die Mächte zu veruneinigen, hat sich, im Gegentheil, stets bemüht, die Unterhandlungen zu erleichtern. Nach⸗ dem es in Wien gescheitert war und in Konstantinopel durch die Note vom 27. Juli anscheinend reussirt hatte, sah es plötzlich die Maͤchte

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gegen sich, welche anfänglich seine Politik getheilt hatten. Als Herr Guizot nach London gesandt wurde, erhielt er den Auftrag, Aegpdten erblich und Sprien auf Lebenszeit für den Pascha zu verlangen. Es war dies die Politik der Kammer, ausgesprochen in der Adresse und als eine nationale Politik bezeichnet. Ministerium ein. Allianz, war ich doch immer der Meinung gewesen, daß die wahrbaften drien zu suchen wären. des Französischen Einftrisses im Orient Alexandrien sev. Ich sah wäh⸗ rend der vorigen Session mit Vergnügen, daß die Polstik der Kam⸗ mer mit der meinigen übereinstimmte, und ich übernahm cs, dieselbe auszufübren. Ich wußte, daß Lord Palmerston, Frankreich nach der Vergangenheit deurtheilend, gesagt hatte, Frankreich werde sich nicht isoliren, oder wenn es sich isolire, so werde es nicht wagen, etwas zu anternehmen. Ich wollte, einer selchen Meinung gegenüber, nicht am Ruder bleiben, wenn mein Benehmen der Art hätte seyn müssen, die⸗ selbe zu rechtfertigen. Der Marschall Sebastiani, m. H., Lande, als er London verließ, einen großen Dienst geleistet. Gelächter.) Ich bedaure es, daß man den Sinn meiner Worte nicht verstanden hat, oder daß man mich nicht hat aussprechen lassen. Ich

Lande einen großen Dienst geleistet, indem er von dem Türkischen Bot⸗ schafter einen Aufschub erlangte.“ Herr Thiers fuhr⸗hierauf in der ö der Unterhandlungen fort und forderte Herrn Guizot auf, es angenblicklich zu erflären, wenn er der Meinung sev, daß er nicht die volle Wahrheit gesagt habe. „Ich habe“, fuhr er fort, einen leb⸗ haften Schmerz darüber empfunden, daß man mir nicht einmal die Ruhe

Weise angegriffen; man hat gesagt, ich hätte Alles durch meinen Leichtsinn, durch meine Leichtfertigkeit verdorben. M. H., wenn man durch Aufopferung eines Individuums die Ehre des Landes reitet, so will ich mich gern und ruhig darein finden; wenn man aber durch Aufopferung meiner Persen nichts anderes gewollt hat, als eine Feigheit verdecken, so pro⸗ testire ich dagegen aus allen Kräften meiner Seele.“ (Lebhafter Bei⸗

sich darüber, daß die Kommission ihn nicht habe hören wollen. Herr Passy: „Dies stand nicht in ihrer Macht.“ Herr Thiers: „Ich weiß es nicht; es ist möglich; aber dann ist es auch nicht zu verwun⸗ dern, daß die Kommission, da sie nur eine der interessirten Parteien vernommen, sich in der Würdigung der Thatsachen geirrt hat. Man hat mich beschuldigt, die Beendigung der orientalischen Angelegenbeit durch Förderung eines direkten Arrangements haben brüskiren zu wel⸗ len. Wenn ich ein solches direktes Arrangement unterhandeht Hätte, so

neinen Agenten aufgegeben, ein direktes Arrangement zu unterhandeln; wohl aber haben dieselben sagen können, daß sich Frankreich dem Zwangsvstem der vier Mächte nicht anschließen werde. Jedenfalls wäre ein solches direktes Arrangement nicht so verbrecherisch gewesen, wie die vom Englischen

zu lassen, nicht sogleich beigetreten sev.

heute die von dem „Constitutionnel“ mitgetheilte Aeutzerung,

lehne, fuͤr durchaus falsch, und fuͤgt henzu: 2 abend einer Debatte, ber der die ministerielle Verantwortitch Keac

so ernstlich betheiligt ist, die Luͤgen, die in einem —+

aufgerafft haben, brauchen nicht

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digen gedenkt! Es

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Kabinette unterstützten Insurrections⸗Versuche in Sprien.“ (Lebbafter Beifall.) Herr Thiers verlas hierauf mehrere von ihm an den Grafen Pontois und den Herrn Cochelct gerichtete Depeschen, worin er ihnen ausdrücklich und förmlich empfiehlt nicht die Initiative zu einem die rekten Arrangement zu ergreifen. Herr Cocheset sagt in seiner Ant⸗ wort, daß alle Versuche zu einem direkten Arrangement schon von Medmed Ali vergeblich erschöpft wären. „Ich hätte mich“, fügt Hert Thiers hinzu, „einer solchen übertriebenen Vorsicht gewiß enthalten können; aber ich wollte es so viel als möglich vermeiden, dem Engli⸗ schen Kabinette auch nur einen Vorwand zum Argwohn zu geben.“ Herr Thiers berichtete hierauf über die in der letzten Zeit mit Herrn Guizot gehabte Korrespondenz. Herr Guizot schrieb, daß der gräößte Theil der Mitglieder des Englischen Kabinets die Meinungen des Lord Palmerston nicht theilten, und die Gefahren eines Bruches mit Frankreich einsähen. Herr Guizot hatte geglaubt, Einflüß in dieser Bezitehung heilsame Resultate geliefert hätte, und er schrieb: „Wir machen merkliche Fortschritte; wir sind nicht allein nicht isolirt, sondern es ist jetzt Lord Palmerston selbst, der inmitten des Englischen Kabinets isolirt dasteht.“ (Anhal⸗ tendes Gelächter.) Herr Thiers sagte, daß nach dem durch den Trak⸗ tat vom 15. Juli herbeigeführten vollständigen Bruch der Unterhand⸗ lungen er an Herrn Cochelet geschrieben, und ihn aufgeferdert habe, Mehmed Ali zu veranlassen, Opfer zu bringen, der Klugheit Gehör zu geben, und sich nicht allzu sehr auf seine Pariser Korrespondenten zu verlassen. „Ich begann wahrzunehmen“, fügts der Redner hinzu, „daß die Mächte auf unsere Schwäche, auf unseren Entschluß, nichts zu unternehmen, zähl⸗ ten. Diese Lage schien mir ernst, ja sie schien mir unerträglich, und ich theilie dies meinen Kollegen mit. Zu jener Zeit bot das Englische Ministerium das Paschaltk von St. Jean d'Acre mit der Festung. aber ohne die Erblichkeit an. Dies war weniger, als man dem Ministerinm vom 12. Mai zugestanden hatte. Ich wollte es nicht annehmen; und Herr Guizot selbst war über einen solchen Vorschlag erstaunt. Ich ditte Herrmn Guizot, zu erklären, ob dies nicht die Wahrheit ist. (Hert Guizot: „Ich glanbe, die Erörterung nicht unterbrechen zu dürfen. Man hat mir vorgeworsen, daß ich einem unter der Hand gemachten Vorschlage, dem Pascha Sprien auf Lebeuszeit Ich wollte erst der Annahme von Seiten Mehmed Ali's gewiß seyn; denn, wenn ich den Vorschlag unterzeichnet bätte, so würde ich zu gieicher Zeit die Verpstichtung da⸗ ben eingehen müssen, den Pascha, gemeinschaftlich mit den vier Mäch⸗ ten, zur Annahme des Traktais zu zwingen. Ich schried dem Herru Guizot, er solle keine Antwort ertheilen, die eiter Weigerung gliiche; ich würde nach Alexandrien schreihen und den Pascha fuͤrs jenen Vorschlag zu gewinnen suchen; er selbst folle Zeit zu gewinnen süchen⸗ Unter diesen Umstäden ward Chosrew Pascha abgesetzt. Ede noch Herr Cochelet Zeit gehabt hatte, dem frendetrunkenen Pascha einen Ratd zu ertheilen, erklärte derselbe, daß er sich in die Arme seines Herra werfen und ihm die Flette zurückgehen wolle, daß er nichts medr zu fordern habe, da sich sein größter Feind nicht mehr im Divan deüinde. Hier wird die Rede des Herrn Thiers durch den Abgang

der Post unterbrochen.

Das Journal des Dohacs erkiärt

Herr Dupin die Verantwortlichkeit fuͤr den Adreß⸗C. 8 „Das find am 8

Paris, 25. Nov.

Journale Pbash.

finden, welches seit § Monaten 8 Hauptorgan Nemntesh Ministers war! Moͤge nun der „LConstitutto as Anekdote selbst erfunden, oder sie in den Nedensolen der Kammer

die Absicht ist immer eeselde⸗ 8 zu zeigen, wo man denaum⸗ 8

en, mit denen —1

SE“ das Köntgthum, memer

88 8“

1 In dieser Lage trat ich in das Obgleich entschiedener Anhänger der Englischen

Interessen Frankreichs in Bezug auf das Mittelländische Meer in Alexan⸗ ch habe immer geglaubt, daß der eigentliche Sitz

ließ, die man doch sonst gefallenen Ministern gönnt. Man hat mich auf alle

fall auf fast allen Bänken der Versammlung.) Herr Thiers beklagte

hat dem Lauteß 1

8

vollte sagen, der Marschall Sebastiani hat, als er Londen verließ, dem

vürde ich es offen eingestehen, weil ich glauben würde, Frankreich und Europa einen großen Dienst geleistet zu haben, aber ich habe niemals

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