. Diese Depesche, bemerkte 4—, „ haͤtte in London gro⸗ ßes Aufsehen gemacht. Lord Pa n bacen sie dem Englischen Conseil vorgelegt und es sey am 14. Juli daruͤber berathen wor⸗ den. Der Franzoͤsische Geschaͤftstrager, dem der Lord Palmer⸗ ston sogleich uͤber die Berathungen des Conseils Mittheilungen machte, berichtete daruͤber in solgender Weise an seine Regierung: as —— Kabinet hat den Fall überlegt, wo wir die Russen schon in Konstantinopel, oder im Marsch auf jene Hauptstadt begriffen finden würden. Das Conseil ist der Meinung gewesen, daß in diesem Falf unsere Flotten vor Konstantinopel erscheinen müßten, entweder i Uebereinstimmung mit der Pforte, wenn sie es verlangte, oder mit Gewalt, wenn sie es verweigerte. Man hat sich sogar über die Ein⸗ fahrt in die Dardanellen berathen, eine Einfahrt, die in den 6 Winter⸗ monaten für gefährlich, in den 6 anderen Monaten mit Hülfe von Landungs⸗Truppen für leicht gehalten wird. Ich brauche nicht hinzu⸗ zufügen, daß dieser letzte Schritt nur in einem äußersten Falle gethan wird; aber es wird nur an uns liegen, England zu diesem Schritte zu bewegen. Lord Palmerston bereitet eine direkte und detaillirtere Mit⸗ theiluug vor; ich habe auf die Abfassung eines Instructions⸗Entwurfs für die Admiräle gedrungen; dergleichen Dinge Pönnen nicht bestimmt genug festgestellt werden. Der Entwurf wird Ew. Excellenz durch den Lord Granville mitgetheilt werden.
Sey es nun, bemerkte Herr Passy, daß sich der Lord Pal⸗ merston salsch ausgedruͤckt, oder daß der Herr von Bourqueney falsch verstanden hätte, kurz, man habe bald darauf den offiziellen Beweis erlangt, daß der —— oͤsische Geschäftstrager sich ge⸗ taͤuscht habe. Die nächsten —52 des Lord Palmerston haͤt⸗ ten sich bei weitem nicht so bestimmt ausgesprochen. Das Eng⸗
lische Kabinet habe fortwaͤhrend eine untergeordnete Wichtigkeit
darauf gelegt, daß die Russen in Konstantinopel festen Fuß faß⸗ ten, sondern vor allen Dingen darauf gedrungen, daß die Fran⸗ oͤsische Flotte sich einem weitern Vordringen der Aegypter wider⸗ h solle. Herr Passy berichtete uͤber den weiteren Noten⸗
wechsel, der zwischen den beiden Maͤchten stattgefunden hatte,
8
8
worden sey. Herr Passy erzählte darauf sehr ausfuͤhrlich die Un⸗
8 8 2
welcher endlich zu dem Entschlusse von Seiten des Franzoͤsischen Kabinettes fuͤhrte, daß es sich allein den Russen widersetzen wollte, falls dieselben auf Konstantinopel marschirten; und er habe da⸗ mit nur das faͤlschlich verbreitete Geruͤcht widerlegen wollen, daß England den Vorschlag gemacht habe, die Dardanellen zu forci⸗ ren, und daß Frankreich sich dessen geweigert habe. — Herr Passy gab in dem zweiten Theile seiner Rede Aufklärungen uͤber die Sendung des Capitain Caillet, der Ibrahim Pascha nach der Schlacht von Nisib zum Stillstehen bewegte. Er
V
suchte durch Aktenstuͤcke darzuthun, daß bei dieser Gelegenheit dem Vice⸗Koöͤnige nicht, wie man oft behauptet habe, die bestimmte Zusicherung, ihn zu vertheidigen und zu unterstuͤtzen, gegeben
terhandlungen, die durch die Anwesenheit des Herrn von Brun⸗ now in London herbeigefuͤhrt worden waren. Er erwaͤhnte, daß in den Instructionen, welche 12- Guizot erhalten habe, daran erinnert worden sey, daß der Franzoͤsische Plan darin bestände, fuͤr Mehmed Ali den erblichen Besitz von Aegypten und Syrien u verlangen, daß aber dem Botschafter erklärt worden sey, er uͤrfe dies nicht als ein definitives und unwiderrufliches Ultima⸗
tum ansehen. Das Kabinet vom 12. Mai habe bis zum letzten Augenblick geglaubt und gehofft, die orientalische Frage durch
Unterhandlungen und gemeinschaftlich mit Europa beendigen zu
köͤnnen. — Nach dieser Rede ward die Sitzung eine Viertel⸗ stunde lang unterbrochen, und in allen Theilen des Saales fan⸗
den die lebhaftesten Unterredungen statt.
hat Sie von den
frei war, daß das Kabinet keine unwiderrufliche Verpflichtung einge⸗
ich die Hoffnung ausdrückte,
e köͤnnen die Engländer nichts thun, und wir sind⸗ gewiß, daß sie zu
Herr Guizot bestieg arauf die Rednerbuͤhne, um seinen gestern abgebrochenen Vor⸗ trag fortzusetzen. Er sagte:
„M. H. Der ehrenwerthe Herr Passy hat der Kammer den Gang der Unterhandlungen unter dem Kabinette vom 12. Mai dargelegt; er nstructionen in Kenntniß gesetzt, welches dieses Kabinet mir gab, als es mir den Botschafterposten in London anver⸗ raute. Die Kammer erfieht aus demselben, daß die Lage vollkommen
angen war, und daß nur der Entschluß feststand, jedem aueschließlichen
rotektorate über das Türkische Reich ein Ende zu machen. Unter diesen Auspicien begann meine Mission; die Instructionen, welche ich von dem Kahinette vom 12. Mai erhalten hatte, wurden mir sogleich von dem Kabinctte vom 1. März bestätigt, und ich beschloß mich des⸗ halb ohne Zögern, auf meinem Posten zu bleiben. Der einzige Vorbe⸗ ven⸗ den ich meiner Mitwirkung hinzufügte, bezog sich auf die innere
olitik des 1. März. Es ward mir geschrieben, daß das Kabinet vom 1. März sich unter der Idee gebildet habe: „„Keine Wahlreform! Keine Auflösung!““ Dieser Wahlspruch sagte mir zu und ich blieb auf meinem Posten. Der ehrenwerthe Herr Thiers hat gestern auf der Rednerbühne Depeschen von mir verlesen, in denen daß es mir meinen Instructionen gemäß gelingen werde, eine freundschaftliche Ausgleichung der Angelegenheit herbeizuführen. Es ist wahr; ich habe zu verschiedenen Malen diese Hoffnung gehegt, aber ich habe auch eben so oft meine Zweifel ausgedrückt.“ Herr Guizot verias hierauf mehrere seiner De⸗ peschen, worin er seine Zweifel über einen glücklichen Ausgang der Sache ausdrückte. Er kam sodann zu dem Punkte der Unterhandlun⸗ gen, wo in England die Gewißheit, daß Herr Thiers unter der Hand ein direktes Arrangement zu Stande zu bringen wünsche, den Abschluß des Traktats vom 15. Juli herbeiführte. „Es traf“, sagte Herr Gui⸗ ot, zin London die Nachricht ein, daß der Pascha nach der Absetzung hosrew Pascha's den Sami Bey nach Konstantinopel gesandt, die
urückgabe der Flotte angeboten und ein direktes Arrangement mit der
sorte versucht habe. Der ehrenwerthe Herr Thiers zeigte mir das in Ausdrücken an, die ich sogleich mittheilen werde. Nach den Details, die er gestern über einen Versuch zu einem direkten Arrangement gege⸗ ben hat, muß ich die Thatsachen, so wie sie mir erscheinen, der Kammer vorlegen. Herr Thiers schrieb mir unterm 30. Juli: „Ich habe so eben aus Aegypten die anliegende Depesche erhalten. Es ist von Wichtigkeit, daß man den Inhalt derselben in London nicht erfahre, damit die Engländer ein di⸗ Ses nenangenent nicht zu verhindern suchen. Die Nachricht wird bald bekannt seyn, aher doch nicht vor acht Tagen. In der Zwischen⸗
vät kommen, wenn sie dann noch nach Konstantinopel schrei 1 6 0 hreiben woll⸗ vr. n sich jedenfalls diese Nachricht dienen lassen, um es zu verhindern, falls man einen Feschln hinsichtlich des Planes fassen wol 1 b . en Tagen unterhalten haben.““ gleichzeitig mit der Nachricht von dem Perfuche eines nrdef⸗ gements traf die von dem Aufstande in Syrien ein. Ich habe dem was Herr Thiers gestern über diesen Gegenstand gesagt hat, nichts hin⸗ zuzufühgen, Ich selbst habe mich mehr als einmal bei dem Englischen kabinet über die Bemühungen beklagt, die es, wie ich glaube unter der Hand aufwendete, um jene Infurrection hervorzurufen. Ich schrieb unterm 11. Juli, um Vericht über die Wirtung zu ersiatien welche jene beiden Nachrichten in London bervorgebracht hatten und ich bitte, diese Depesche aufmerksam anzuhören, da sie von großer Wich⸗ tigkeit in dieser Sache ist. Ich schrieb Folgendes: „„Seit der Vor⸗
schlag, Sprien in zwei Hälften zu theilen und dem Vice⸗Könige die Fesiung St. Jean d'Alre mit einem Theile des Paschaliks zu lassen, lurückgewiesen worden ist, scheint Lerd Palmerston jede Unierbaltung über die orientalischen Angelegenheiten zu vermeiden. Ich habe sie ein⸗ oder zweimal angeknüpft, mehr, um die Pelitik der Regierung des Königs genau festzustellen, als um wirklich den Versuch zu ma⸗ chen, durch die direkte Erörterung die Erledigung der Frage zu fördern. Lord almerston hat wie ein Mann geantwortet, der auf seine Ieen beharrt, der aber den Augenblick noch nicht für geeignet hält, um zu handeln, und der Zeit gewin⸗ men will. 88 muß bemerken, daß jedesmal, wenn wir Zeit gewin⸗ nen wollten, Lord Palmerston drängte; wenn Lord Palmerston Zeit
““
Ich theile Ihre Ansicht, ich denke
den kommen lassen würde.“
sichts⸗Maßregel gewesen, die die isolirte Lage Frankreichs und der
sewinnen wollte, o glaube ich, daß wir hätten drängen müssen..“ 2 Jenr Thiers: Eie hätten es saßen müssen!“ — Herr Guizot: „Ich glanbe, daß ich es gesagt a — Herr Thiers: „Da Sie meine Unterbrechuig annehmen, so sey es mir erlaubt, eine kurze Unter⸗ brechung zu machel. 2c werde mit Aktenstücken in der Hand bewei⸗ sen, da ich doch enmal genöthigt bin, mich vor dem Botschafter zu rechtfertigen, der nrine Befehle erhielt und der mir seinen Ralh schul⸗ dig war, daß Sie nir noch am 14. Jull geschrieben haben, wir hätten noch Zeit und es würde nichts übereilt werden.“ — Herr Guizot: „Ich werde es sogläch selbst sagen; aber ich kann die so eben ausge⸗ sprochenen Worte des ehrenwerthen Herrn Thiers nicht undeantwortet jassen. Er hat sich nicht vor mir zu rechtfertigen. Ich bin hier als Deputirter, verpflichtet, meine Meinung zu sagen und der Kammer Aufschlüsse über meinen Antheil an der großen Angelegenheit, die uns jetzt beschäftigt, zu geben. Keiner von uns rechtfertigt sich; wir erklären uns Alle vor der Kammer und vor dem Lande. Ich erlaube mir nun, die unterbrochene Vorlesung der Depesche fortzusetzen: „„Die Bemübungen mehrerer Mitglieder, sowohl des Kabineis, als des diplomatischen Corps, zu Gunsten eines Arrange⸗ ments, welches den erblichen Besitz Aegvptens und den lebenslänglichen Besitz Spriens zur Grundlage hat, dauerten indeß fort. Ich verfolgte die Fortschritte derselden ohne mich ihnen zuzugesellen; den Instruc⸗ tionen Ew. Excellen; zufolge, habe ich jene Idee weder aufgenommen, noch entschieden vunagrsessfen. In diesem Zustand der Angelegenheit und der Gemüther traf hier die Nachricht von der Absetzung Cheosrew Pascha's und von dem direkten Schritte Mehmed Ali’'s bei dem Sul⸗ tan ein. Lord Palmerston und die drei anderen Bevollmäachtigten glau⸗ ben sich berechtigt, in jenem Schritte die Ausführung eines seit langer zwischen dem Pasche und Fraukreich verabredeten Planes zu se⸗ sen. Diejenigen, welche noch die Hoffnung unterhieiten, die orientali⸗ schen Angelegenheiten durch ein Zusammenwirken der fünf Mächte be⸗ endigt zu sehen, haben diesen Plan für see kallen lassen. Lord Pal⸗ merston seinerseits hat sich plötztich entschlossen zum Handeln gezeigt und den Bevollmächtigten in zwei Konferenzen mit dem größten Eifer 22 Ideen und seinen Plan für den Fall eines Arrangements zu
ieren dargelegt. Es ist indeß noch nichts beschlossen worden, das Kabinet ist getheilter Meinung. Die Gegner des Planes des Lord Palmerston haben auf die Nethwendigkeit gedrungen, Nachrich⸗ ten ans Konstantinopel abzuwarten. Aber Lord Palmerston drängt. Die Ehre der Mächte, sagt er, erheischt, die Orientalischen Angelegen⸗ beiten durch ihre Vermittelung und auf die günstigste Weise für die Pforte zu regeln. Die Angelegenheit ist daher in diesem Augenblicke in einem ZJustande der Krisis. Es ist, ich wiederhole es, noch nichts be⸗ schlossen. Es sind daher noch viele Chancen dafür, daß man nicht sofort lu desinitiven und wirksamen Beschlüssen gelangen wird.““ Herr Fuizot sagte, dies sey die Stelle, auf die Herr Thiers vorher an⸗ gespielt habe. Herr Thiers aber erwiederte, diese sey es nicht allein; er habe ihm noch am I4. Juli geschrieben, daß nichts beschlessen sey, und daß man vor Abschluß eines Traktats Frankreich noch einen Vor⸗ schlag machen werde. Es habe vergebens auf diesen Vorschlag gewar⸗ tet. Herr Guizot: „Allerdings glaubte ich, wie Sie es glaubten, daß man uns den Traktat vor der desinitiven Unterzeichnung mitheiten würde, und deshalb haben wir uns mit großem Rechte lebhaft beklagt. über diesen Punkt wie Sie, aber Sie haben sich nicht über mich zu beklagen; ich konnte Ihnen nicht mittheilen, was ich selbst nicht wußte, und ich konnte nicht glauben, daß man sich einen solchen Mangel an Rücksicht gegen uns zu schul⸗
Herr Guizot billigte im Allgemeinen die Vorsichts⸗Maß⸗ regeln, die Frankreich unmittelbar nach Abschluß des Traktates vom 15. Juli getroffen habe. Die Ruͤstungen waͤren eine Vor⸗
Zustand der Dinge nothwendig gemacht hat. Aber daruͤber hin⸗ ausgehen, und die Ruͤstungen in einem Umfange betreiben, wie
es das vorige Kabinet haͤtte thun wollen, hieße, einen allgemeinen Krieg mit Gewalt heraufbeschwoͤren. Schon als er gesehen habe, daß die diplomatische Verwirrung der Dinge die revolutionatren Leidenschaften in Frankreich wieher angeregt habe, sey er weit be⸗ sorgter uͤber den e im Ihnern, als uͤber den Zustand nach Außen hin gewesen. Er habe Nen Krieg nicht fuͤr noͤthig gehal⸗ ten, und halte ihn auch jetzt nicht fuͤr noͤthig. Europa habe nie daran gedacht, Frankreich zu beleidigen, zu taͤuschen, es habe sich zwar eine Unhoͤflichkeit, aber nie eine Beschimpfung gegen Frank⸗ reich zu schulden kommen lassen, und es wuͤrde deshalb thoͤricht seyn, fuͤr den Pascha von Aegypten das Elend eines allgemeinen Krieges auf die Voͤlker herabzuziehen. — Herr Gutzot kehrte unter dem lebhaften Beifall der rechten Seite auf seinen Platz zuruͤck, wo er von einer Menge von Devputirten gluͤckwuͤnschend umringt ward.
— Sitzung vom 27. November. Zu Anfang der heu⸗ tigen Sitzung nahm wieder Herr Thiers das Wort, um auf einige Aeußerungen der Herren Passy und Guizot zu antworten. In dem Berichte, der uns daruͤber vorsiegt, kommen viele Aus⸗ druͤcke vor, die uns fuͤr so gewagt erscheinen, daß wir uns die Mittheilung dieser Rede bis nach Eingang der Zeitung vorbehalten.⸗
Paris, 27. Nov. Selbst diejenigen Blaͤtter, die am be⸗ geistertsten von der Wirkung sprechen, die die Reden des Herrn Thiers auf die Kammern hervorbraäͤchten, und die das Talent des Herrn Guizot auf alle Weise herabzuwuͤrdigen suchen, schmei⸗ cheln sich doch nicht mit der Hofsnung, daß die Kammern gegen den Letzteren und fuͤr den Ersteren stimmen werde. Die Debat⸗ ten, sagen sie, interessirten die Kammern und das Publikum als eine großartige Komödie, worin Minister und Gesandte die Rol⸗ len uͤbernommen haͤtten, und sich mit Hintansetzung aller politi⸗ schen und diplomatischen Konvenienzen, derbe Wahrheiten sagten, aber das Resultat werde dasselbe bleiben: eine Majorität fuüͤr das jetzige Kabinet.
8 3Die Regierung publizirt nachstehende telegraphische Depesche: „Toulon, 25. Nov. (Alexandrien, vom 11. Nov.) Der General⸗Konsul an den Conseils⸗Präaͤsidenten. Die Festung St. Jean d'Acre ist am z3ten nach der Explosion des Pulvermagazins genommen worden. Ibrahim hat den Be⸗
Dokument bezieht sich auf die Instruction
erachtet habe, daß die Repraͤsentanten der vier Maͤchte zu
fehl erhalten, sich mit allen seinen Truppen zuruͤckzu⸗ ziehen.“
Der Lafargesche Prozeß, der heute vor dem Cassationshof
verhandelt werden sollte, ist abermals wegen einer Unpaͤßlichkeit
des Vertheidigers verschoben worden. Boͤrse vom 27. Nov.
dafuͤr anzugeben wußte. Die Zproc. Rente fiel von 80.50 auf 79.65, obgleich man haͤtte glauben sollen, daß der Inhalt der neuesten telegraphischen Depesche eine umgekehrte Wirkung her⸗
vorbringen werde.
20. Nov. (A. Z.) Das Dampfboot „Sphinx“
achrichten aus Algier vom 16. November. Die
en9 . Kommando des Marschalls
bringt uns Expeditions⸗Kolonne hat unter dem Valse einen neuen Ausflug getzecae, war, wie der vorhergehende. m Novem 1 Kolonne von und kam am 7ten Abends unter den Mauern von Miliana an. Am Engpaß Gantaß kam es zu ei⸗ nem Scharmuͤtzel zwischen unseren Maurischen Gendarmen und 3 bis 400 Arabischen Reitern, welche geworfen wurden. Obwohl
der Gesundheits Zustand der Hesa zung von Miliana befriedigend war, hielt es doch der Marschall fuͤr passend, sie durch das zweite
haͤngigkeit des Sultans bethäͤtige,
te waren alle Fonds unge⸗ 1 1 88 aufgenommen werde und die Wiedereinsetzung in das Paschalt
woͤhnlich ausgeboten, ohne daß man einen bestimmten Grund
welcher eben so gluͤcklich
5. November marschirte die benen Nachricht, daß der Herzog von Wellington, Sir R. Pee
und Graf Aberdeen schriftlich die Vollziehung des Juli⸗Traktats gebilligt und daß zwischen ihnen und Lord Palmerston Berathun⸗ gen stattgehabt haͤtten.
Bataillon von Afrika, eines der abgehaͤrtesten Armee⸗Corps, ab⸗ ulöͤsen. bieses Corps wahrend des Winters zu sichern. Miliana ist stark befestigt und auf sechs Monate verprovitantirt. Am 9. ber drang die Kolonne auf das Gebiet des Stammes der Righas vor, verheerte dasselbe, zerstörte die Doͤrfer und legte das Feuer an die Silos und Stroh⸗Magazine. Auf ihrem Ruͤckmarsch nach Belida folgten die Truppen der Via Romana, welche von Mi⸗ liana nach Scherschel fuͤhrt. Am 10ten kamen sie auf den Truͤm⸗ mern einer Roͤmischen Stadt an, in deren Naͤhe altberuühmte Thermal⸗Quellen entspringen. wurde am 10ten verheert
der Righas geschehen. H Nachhut einige Flintenschuͤsse, wurden aber mit Verlust zuruück⸗ geworfen. as und verbrannten alle die neuen Niederlassungen der Hadschu⸗ ten. aber keinen Angriff wagten. folge haben die Stämme den Aufforderungen Abdel⸗Kaders um ave 88 Verlust belaͤuft sich auf fuͤnf Todte und 62 Verwundete. —
Alle Maßregeln wurden ergriffen, um das Wohlseyn
ovem⸗
Das Gebiet der Beni⸗Menad wie es Tags zuvor mit dem Uthan ie Kabylen wechselten mit unserer Unsere Truppen stiegen hierauf in die Metibscha hin⸗
Am Fuße des Gebirges standen 2000 Araber gelagert, die Den Aussagen der Ueberlaͤufer zu⸗
Kampfe durch eine foͤrmliche Weigerung sich zu schlagen Am lten kam die Kolonne wieder in Belida an.
Oran setzt General Lamoriciere die Arabische Kriegfuͤhrung fort,
das heißt, er unternimmt unaufhoͤrliche Razzia gegen die zunaͤchst gelegenen Stämme und kehrt mit reicher 1— Dadurch erhaͤlt er die verbuͤndeten Stämme der Duairs und Zmelas und seine eigenen Soldaten bei gutem Muth und thut dem Feinde auf die wirksamste Weise weh. Es ist das einzige Kriegs⸗System, mit dem man gegen Araber etwas ausrichten kann. der letzten Razzia unter die Soldaten und verbuͤndeten Araber vertheilt und 1000 Fr. davon dem Maire von Oran fuͤr die Ar⸗ men uͤbergeben hatte, fuͤhrte er zwei neue Ueberfälle aus, den einen gegen die Uled⸗Ali, den anderen gegen die Veni⸗Ammer. Dort ließ er die Silos, deren Daseyn der gewandte Capitain Daumas durch seine Spione ausgekundschaftet hatte, ausleeren und mehrere hundert Maulthiere mit Getraide beladen nach Oran fuͤhren, waͤhrend er den reichlichen Rest den Arabischen Verbuͤn⸗ deten uüͤberließ. Letztere sollen gegen 1000 Ctr. an Waizen und Gerste fortgefuͤhrt haben und koͤnnen nun sammt ihren Rossen und Heerden uͤber einen Monat lang von den Aerndten ihrer Feinde zehren. Auf dem Ruͤckweg griff Hadschi⸗Mustapha⸗Ben⸗
eute beladen heim.
Nachdem der General Lamoricieère den reichlichen Ertrag
hamy den Convoi mit 2 — 3000 Reitern an, wurde aber mit
Verlust zuruͤckgeschlagen. Wir hatten sechs Todte, worunter der Oberst Nau
terhalt abgefeuert wurden, toͤdtlich getroffen vom ferde sank. Er war einer der persoönlich tapfersten Offiziere der Armee, und als Mensch einfach und edet, so daß unter seinen Waffenbruͤdern uͤber seinen Verlust die tiefste Trauer herrscht.
ion, welcher von zwei Kugeln, die aus einem Hin⸗ ranzoͤsischen
Großbritanien und Irland. 8
London, 27. Nov. Ihre Majestät und die junge Kron⸗ prinzessin erfreuen sich, den ausgegebenen Buͤlletins zufolge, fort⸗ wäahrend des vollkommensten Wohlseyns. Uebermorgen und an den nächsten Sonntagen wird ein von dem Erzbischof von Can⸗ terbury verfaßtes Dankgebet fuͤr die gluͤckliche Entbindung der
Koͤnigin, je nachdem es, den verschiedenen Entfernungen nach, den
einzelnen Kirchen der Anglikanischen Von allen Seiten gehen Berichte uͤber die enthustastischen Freu⸗ dens⸗Aeußerungen ein, womit die Kunde von der Geburt einer Thronerbin uͤberall im Lande aufgenommen worden.
zugeht, im gaqgen Lande von den Geistlichen Kerah⸗ beim Gottesdienste abgelesen werden.
Das Geruͤcht, daß Baron Mounier mit einer Misston von
Seiten der Franzoͤsischen Regierung an den Englischen Hof beauftragt sey, wird vom Globe fuͤr ungegruͤndet erklärt.
Graf Stroganoff ist von der Russischen Botschaft mit De⸗
peschen fuͤr den Grafen Pahlen nach Paris abgegangen; auch der Secretair des Herrn von Brunnow reiste mit Devpeschen fuͤr den Russischen Gesandten im
Haag ab. Der Morning Herald theilt ein aus London vom 14. No⸗
vember datirtes Memorandum der Londoner Konferenz mit, wel⸗ ches den Gang andeutet, den die vier Maͤchte Mehmed Ali frei⸗
gelassen haben, um sich mit dem Sultan zu versöhnen. Dieses ord Ponsonby’s vom 15. Oktober, des Inhalts, daß, nach gehaltener Berathung der Abgesandten der vier Maͤchte zu London, man es fuͤr rathsam on⸗ stantinopel fuͤr ermaͤchtigt erklaͤrt wuͤrden, der Pforte vorzustellen, wie die vier Maͤchte, in Uebereinstimmung mit den Stipulatio⸗ nen der dem Traktat vom 15. Juli hinzugefuͤgten Separat⸗Akte, glaubten, der Regierung Sr. Hoheit angelegentlichst nicht nur die Wiederuͤbertragung der Functionen eines Pascha's von Aegypten an Mehmed Ali, sondern zugleich die Wiedereinsetzung desselben in dieses Paschalik nach den durch die Convention vom 15. Juli festgestellten Bedingungen, anrathen zu muͤssen, vorausgesetzt daß sich derselbe vollstaͤndig unterwerfe, die Flotte herausgebe und seine Truppen aus ganz Syrien, aus Adana, Kandien, Ara bien und den heiligen Staͤdten zuruͤckziehe, wobei sich wohl ver stehe, daß der erbliche Titel zuruͤckgenommen werden koͤnne, wenn Mehmed Ali oder seine Nachfolger die erwaͤhnten Bedingunge verletzten. Der Nutzen einer solchen an den Sultan zu richten⸗ den Vorstellung, heißt es nun in dem Memorandum, sey von
den vier Hoͤfen anerkannt worden, jedoch sey das Wiener Kabi⸗ 8 ha 1 Rath der vier Mächte an
net der Meinung gewesen, daß jener den Divan erst dann ertheilt werden solle, wenn Mehmed Ali die Gnade seines Souverains angerufen und sich den Entsche dungen Sr. Hoheit unterworfen haͤtte. Dieser Ansicht, die nur de Achtung der kontrahirenden Maͤchte fuͤr die Souverainetaͤt und Unab seyen die anderen Maͤchte bei den Augenblick zu
k sehr, wie moͤglich getreten. Da man nun so sehr, oößen Maͤchte es fü
beschleunigen wuͤnsche, so haͤtten die vier großen
angemessen erachtet, ohne Aufschub Mehmed Ali den ihm noch
offenen Weg anzuzeigen, auf daß er in Gnaden von seinem Herrn von Aegypten erhalte, ungeachtet der entscheidenden Ereignisse
die sich gegen ihn ausgesprochen. In Folge dessen sey gemein⸗ schaftlich verfuͤgt worden, daß Admiral Stopford zu dem Ende
von der Britischen Regierung die noͤthigen Instructionen erhalten solle, daß diese dann den Bevollmaͤchtigten der Höͤfe von Oester
reich, Preußen und Rußland zur Information fuͤr ihre Kabinette mitgetheilt werden sollten, und daß auch der Tuͤrkische Botschaf⸗
ter Schekib Efendi eine Abschrift von diesem Memorandum, so
wie von der ihm beigefuͤgten Instruction empfangen solle. Der Standard widerspricht der in einigen Blättern gege
Die Nachricht von der Einnahme St. Jean d Aere's ver⸗ anlaßt die Morning Chroniecle zu folgenden Bemerkungen:
88
die
wenn fremde Intriquen sie aufregen.
ral Sir G. Moore,
1 Huldigung
„Wenn Herr Walewoski die groͤßte Muͤhe von der Welt hatte, Mehmed Ali von der Einwilligung in die ihm vom Sultan und seinen Verbuͤndeten vorgeschlagenen Bedingungen zuruͤckzuhalten, so lange er Herrn Thiers an der Spitze des Franzöͤsischen Mini⸗ steriums glaubte, so koͤnnen wir jetzt, da der Verlust St. Jean b'Acre's zu seinen anderen Niederlagen hinzukommt, wohl über⸗ eugt seyn, daß er nicht laͤnger zoͤgern wird. Es soll sogar in Lren schon die Nachricht eingegangen seyn, daß Graf Walewsky sich mit dem Befehl des Vice⸗Koöͤnigs an Ibrahim, Syrien zu räumen, von Alexandrien dorthin begeben habe. Dies ist viel⸗ leicht eine vorzeitige Nachricht, aber der Pascha muß jetzt doch sehr besorgt seyn, zu erfahren, ob man ihn im Besitz von⸗ egyp⸗ ten lassen wird. Es braucht von seiner Seite jetzt keine unns⸗ thige Zoͤgerung gefuͤrchtet zu werden, und wir koͤnnen in der That die Türkisch⸗Aegyptische Frage als fast abgemacht betrachten.“
Der Morning Post zufolge, melden Briefe aus Paris, daß dort die Unterhandlungen wegen einer Heirath zwischen dem — von Asturien, aͤltestem Sohne des Don Carlos, und der önigin Isabella sehr rasch vorschritten. „Man glaubt“, heißt es in dem genannten Blatte, „daß Karl V. in diese Ueberein⸗ kunft willigen und dann seine Paͤsse nach Salzburg empfangen wird. Die Koͤnigin Christine wird sich, wie man sagt, naͤchstens nach Pau begeben. Sie wird sich dann nahe an den Spanischen Graͤnzen befinden, um fuͤr jedwede Demonstration in den Baski⸗ schen Provinzen bereit zu seyn. Martinez de la Rosa und Zea Bermudez sind das Herz und die Seele dieses projektirten Ver⸗ gleiches zwischen den Moderados und Karlisten.“
Ueber das Manifest der Köͤnigin Christine an die Spani⸗ sche Nation und uͤber Frankreichs Politik in Bezug auf die Spanischen Verheͤltnisse laßt die Morning Chroniele sich olgendermaßen vernehmen: „Das Manifest der Koͤnigin
egentin muß die Leidenschaften derjenigen wieder anfachen, welche jetzt die unbestrittene Gewalt in Spanien in Haͤn⸗ den haben. Es ist wie ein Losungsruf fuͤr alle im Exil be⸗ findliche Ultra's von Zea Bermudez bis auf Arrazola und Mi⸗ raflores. Der Sprache des „Journal des Débats“, welches Herrn Guizot anempfehlen moͤchte, sich in die Angelegenheiten der Halbv⸗ insel einzumischen, legen wir wenig Gewicht bei. Herr Guizot ist zu weise, um so etwas zu thun; wenigstens hoffen und glauben wir dies. Unser Madrider Korrespondent legt der Französischen Regierung Absichten unter, die wir nur ungern zugestehen wuͤr⸗ den. Er glaubt, Frankreich habe den Zoweck, die Halbinsel schwach und uneinig zu erhalten. Wir moͤgen annehmen, daß die von der Franzoͤsischen Regierung in Bezug auf Spanien befolgte Po⸗ litik die Tendenz hat, die Feststellung des dortigen Zustandes zu verhindern, ohne daß man vorauszusetzen braucht, daß dies ge⸗ radezu beabsichtigt werde. Wir hoffen, Herr Guizot wird offen und liberal gegen Spanien verfahren und dadurch das von eini⸗ gen seiner Vorgaͤnger jenem Lande zugefuͤgte Unrecht wieder gut
machen. Aus den Mittheilungen Unseres Korrespondenten uͤber
die Art, wie die dortige Presse sich uͤber das Manifest der Königin ausgesprochen, ergiebt sich, daß der Karlismus keine Aussicht hat, jemals wieder in Spanien Fortschritte u machen. Wir hoffen, das gegenwaͤrtige aufgeklaͤrte
inisterium in Frankreich wird sorgfaͤltig Alles vermei⸗ den, was den Argwohn der liberalen Spanier rechtfertigen kͤnnte. Wir wollen nicht glauben, daß Frankreich wirklich aus Eifersucht die Wiedergeburt dieses schoͤnen Landes zu verhindern wuͤnscht; aber wir sind zugleich uͤberzeugt, daß es der sicherste Weg ist, die Spanier in ihrem Argwohn zu bestärken, wenn mau sich das Recht anmaßt, sich in ihre inneren Angelegenheiten zu mischen, welches ihre Eigenliebe verletzt. Wir glauben wohl, daß einige ehrenwerthe Franzoͤsische Staatsmaͤnner es aufrichtig bedauern, daß man in Spanien von dem Koͤniglichen Statut abgegangen ist, indem sie die demokratische Tendenz der gegen⸗ waͤrtigen Constitution fuͤrchten; aber, ohne eine Meinung daruͤber aussprechen zu wollen, ob das Koͤnigliche Statut oder die spaͤter modifizirte Constitution besser sey, halten wir uns doch versichert, daß die Einmischung Frankreichs die Macht der demokratischen
Fere nur vermehren wird. Die Franzosen sollten doch aus
rfahrung wissen, daß die Furcht vor den Ausländern dient
nur dazu
der am Ruder befindlichen Partei eine groͤßere Ma . aͤnde zu geben. Es ist viel wahrscheinlicher, daß die Spa⸗ nier mit Maͤßigung verfahren und umkehren, im Falle sie zu weit gegangen seyn sollten, sobald sie sich selbst uͤberlassen werden, als Es leidet keinen Zweifel, daß das Mißgeschick der Koͤnigin Christine gröͤßtentheils den un⸗ verständigen Rathschlägen des Repraͤsentanten der Franzoͤsischen Regierung zuzuschreiben ist. Die Spanier sind ein stolzes Volk und köͤnnen es nicht leicht vergessen, daß sie bis vor kurzem einen hohen Rang in Europa einnahmen. Es liegt nicht in der Natur der Dinge, daß sie sich leicht in die Leitung ihrer Angelegenhei⸗ ten durch Fremde fuͤgen wuͤrden. Keine Nation will unter der Vormundschaft einer andern stehen. Die Spanier haben jetzt eine große und gute Armee, und das Spiel von 1823 kann nicht wiederholt werden. Unter diesen Umstaͤnden wollen wir hoffen, daß die Französische Regierung nicht durch unkluge Einmischung die Erzesse herbeifuͤhren wird, die sie zu befuͤrchten vorgiebt.“
Nach Berichten aus Malta vom 15. November soll Emir Beschir, der sich bekanntlich dort befindet, von der Tuͤrkischen Re⸗ gierung den Befehl erhalten haben, sich nach Konstantinopel zu begeben. Diese Berichte fuͤgen indeß hinzu, es werde von Emir Beschir abhaͤngen, ob er diesem Befehl folgen wolle, denn er stehe unter Britischem Schutz.
Der Globe bemerkt, daß vermuthlich nur sehr wenig Er⸗ nennungen und Befoöͤrderungen auf Anlaß der Geburt einer Thron⸗ erbin stattfinden wuͤrden, und daß man sich bei dieser Gelegenheit wie gewoͤhnlich, viel zu ausschweifende Erwartungen gemacht habe; waͤre das Koͤnigliche Kind ein Prinz gewesen, so wuͤrden meint dies ministerielle Blatt, ohne Zweifel mehr Ehren und Wuͤrden vertheilt worden seyn. —
Die Stelle eines Gouverneurs des Greenwich⸗Hospitals ist noch immer vakant; Sir Edward Codrington. Sir Byam Mar⸗ tin und Sir Graham Moore werden saͤmmtlich als Kandidaten dafuͤr genannt. In gut unterrichteten Kreisen wird versichert, der Estere habe diesen Posten abgelehnt, und man glaubt, daß Admi⸗ der Bruder des Helden von Corusia, ihn
huͤlfs beduͤrftigen nur einen sehr
erhalten werde.
Der kuͤrzlich in Guildhall zum Besten der Polnischen Fuüchtlinge gegebene Ball hat wieder kaͤrglichen Ertrag geliefert.
S der Eisenbahn zwischen London und Southampton hat vorige Woche wieder eine Lokomotive einen Angestellten der Ge⸗ sellschaft üͤbergefahren und so beschaͤdigt, daß er Tages darauf —— 25 auf der Stafford⸗Station kam ein Waͤrter klaͤglich
eben.
Niederlande.
Amsterdam, 28. Nov. —
2* — 85 gens kuͤndigten eine Salve von 101 Kanoienschuͤssen und das Gelaͤute der Glocken die Festlichkeit des Taces an. Von dieser Zeit ab waren der Damm und der Platz vor dem Koͤniglichen Palast gedraͤngt voll von Menschen. Die Neue Kirche war fuͤr die Ceremonie der Huldigung und Eideslestung bestimmt und
zu diesem Behufe uͤberaus festlich geschmuͤckt Von dem Palast r Kirche fuͤhrte ein mit gruͤnem Tuche bekleideter erhoͤhter
eg. Um 12 Uhr verließen die Mitglieder beider Kammern der Generalstaaten den Palast und begaben sich nach der Kirche. Es folgten demnäaͤchst die Minister und Genrral⸗Direktoren, die Departements⸗Chefs und die Mirglieder des Staatsraths. Um 12 ¾ Uhr begaben sich Ihre Majestaͤt die Koͤnigin, so wie die
rinzessinnen von Hranien, Friedrich und Sophie in ihren
taatswagen nach der Kirche. Der Ruf: „Es lebe die Koͤnigin!“ ertoͤnte von allen Seiten. Um 1 Uhr kuüͤndigte der Donner der Kanonen an, daß Se. Majestaͤt der Koͤnig den Pa⸗ last verlassen habe, um sich nach der Kirche zu ver⸗ fuͤgen. Das Glockenspiel und saͤmmtliche in den Straßen aufgestellte Musik⸗Corps stimmten das Niederländische Volkslied „Wilhelmus von Naffau⸗ an. Der begeisterte Jubelruf, der den Koͤnig üͤberall empfing, wollte gar nicht aufhoͤren. Dem Koͤnige voran gingen die Wappen⸗Herolde, die Kammerherren und die großen Hof⸗Chargen. Die Krone trug der Staats⸗Minister, Graf von Schimmelpenninck; das Zepter der Staats⸗Minister Graf van den Bosch; den Reichsapfel der Vice⸗Admiral Gobius; das Grundgesetz der Staats⸗Secretair Baron van Doorn; das Reichs⸗ schwert der Staats⸗Secretair Baron van der Capellen und die Standarte des Koͤnigreichs der General⸗Lieutenant von Boreel. Diesen folgten der Prinz von Oranien, die Prinzen Alexander, Heinrich und Friedrich. Der Koͤnig selbst ging unter einem von zwei Contre⸗Admiralen und zwei General⸗Majors getragenen Thronhimmel. Eine Deputation der Generalstaaten empfing den Koͤnig an den Pforten der Kirche und geleitete Se. Majestaͤt bis zum Throne. Nachdem sich der Koͤnig auf dem Throne nieder⸗ gelassen, 1b Seüledfekelca folgende Anrede:
„Edelmögende Herren! er erwünschte Tag ist erschi 8 welchem Ich Sie, als Vertreter des Niederländischen Plg enena an kann, um uns durch Eide gegenseitig zu verbinden, daß wir durch ver⸗ einigte Willen und Kräfte die gesellschaftlichen Bürgschaften, die die Grundlage der Wohlfahrt des geltebien Vaterlandes seyn sollen, auf⸗ recht erhalten werden. Wir sind in der getreuen Hauptstadt zusammen⸗ gekommen, um den weisen Vorschriften des Grundgesetzes nachzukom⸗ men, in Gemäßheit deren der König bereits beim Antritte seiner Re⸗ gierung sich seinem Volke weihet. Ich bin bereit, vor dem Allmächtigen
das heilige Gelübde abzulegen und Meine schöne Aufgabe zu übernehmen: das Grundgesetz aufrecht zu erhalten, die Unabhängigkeit des Reiches zu ver⸗ theidigen, die Freiheit und die Rechte aller Meiner Unterthanen zu beschirmen und die allgemeine Wohlfahrt zu befördern. Die von Ew⸗ Edelmögen⸗ den als Dollmetschern Niederlands abzugebende Erklärung von An⸗ bänglichkeit und Treue, so wie von Ihrer guten Gesinnung, wird Mei⸗ nem Herzen thener seyn. Ich verlange keine andere Genugthunng, als die Liebe und Achtung eines rechtschaffenen, freien und glücklichen Volkes. Wenn irgendwo, so besteht hier Gleichheit der Rechte und Pflich⸗ ten, eine erwünschte Uebereinstimmung der edelsten Gefühle und Gleich⸗ heit der Zwecke und Interessen. — Möge dieser feierliche Tag einen 1 dauerenden Eindruck zurücklassen und Zeuge sevn, wie König und Volk die Feststellung ihres gegenseitigen Verhältnisses beschwören. Möge dieser Tag unter Gottes Segen der Vorbote seyn eines Zeit⸗Abschnit⸗ tes des Friedens und der Eintracht in unserem geliebten Vaterlande, und möge der ausgezeichnete Charakter des Niederländischen Volkes sich mehr nad mehr entwickeln!“
Nach dieser Anrede wurde vom Staats⸗ Secretair, Baron van Doorn, der vollstaͤndige Inhalt des Grundgesetzes vorgelesen, worauf die Generalstaaten sich auf ihre Pläͤtze niederließen. Der Koͤnig erhob sich nun vom Throne und legte mit unbedecktem Haupte so wie mit fester Stimme den Eid auf das Grundgesetz ab. Die Waffen⸗Herolde ließen hierauf zuerst den Ruf: „Es lebe der Koͤnig!“ vernehmen, in welchen die ganze Versammlung ein⸗ stimmte. Unter Trompetenschall ertoͤnte nun wieder das Mieder⸗ laͤndische Volkslied und 101 Kanonenschuͤsse, so wie das Gelaͤute der Glocken kuͤndigten auch dem außerhalb der Kirche befindlichen Volke die Vollziehung der Ceremonie an. Die Wappen⸗Herolde streuten sowohl vor der Kirche als auf den oͤffentlichen Plaͤtzen Huldigungs⸗Denkmuͤnzen unter das Volk. Inzwischen hatte der aͤlteste Prediger Amsterdams, Dr. Wolterbeck, die Kanzel bestiegen, um eine kurze Predigt und ein Gebet vorzutragen. Durch Ab⸗ singung eines Psalms wurde die Feierlichkeit geschlossen.
Heute Mittag ist im Koͤniglichen Palaste ein großes Gala⸗ Diner von 198 Couverts, zu welchem saͤmmtliche Mitglieder der Generalstaaten geladen sind. Abends wird die Stadt erleuchtet seyn, und zwar, wie aus den getroffenen Anstalten hervorgeht, so glaͤnzend, wie man es lange nicht hier gesehen hat. „Hiesigen Blaͤttern zufolge, wird Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich die Wuͤrde eines Feldmarschalls erhalten.
Deursche Bundesstaaten.
Regensburg, 17. Nov. (Regsb. Z.) Wie wir ver⸗ nehmen, hat Se. Majestät der Koͤnig das zu beiden Seiten der Donau zwischen Weltenburg und Kelheim hinlaufende Ufergebirge kaͤuflich an sich gebracht. Die herrlichen Felsenpartien, welche ihres Gleichen an keinem der uͤbrigen Hauptstroͤme Europa's ha⸗ ben und nur an der Donau selbst, zwischen Alt⸗Moldava und Orsowa, sich wiederholen, sind nun fuͤr immer der Zerstoͤrung entzogen, mit welcher die Gewinnsucht sie bereits durch Anlegung von Steinbruͤchen bedroht hatte.
Augsburg, 26. Nov. (Augsb. Abendz.) Gegenwäͤrtig befindet sich hier ein Tischlermeister Namens Riger aus Noͤrd⸗ lingen, welcher das Modell einer von ihm erfundenen Kriegs⸗ Maschine zeigt, die hauptsaͤchlich beim Eindringen in Quarre's anwendbar seyn duͤrfte. Dieselbe stellt einen Munitions⸗Wagen vor, in welchem eine kleine Zahl Mannschaft verborgen ist, die mit Leichtigkeit den Wagen in Bewegung setzt und die übrigen Vorrichtungen dirigirt. Die dabei angebrachte Mechanik in Be⸗ treff des Selbstladens, Richtens und Abbrennens der Schießge⸗ wehre, resp. Kanonen, verrichtet alles dieses mit der gröͤßten Ge⸗ schwindigkeit und laͤßt sich auch bei großen Kriegsschiffen anwen⸗ den. Vielleicht ließe sich dieses Fortschaffungs⸗System auch auf Eisenbahnen anwenden. “
Karlsruhe, 27. Nov.
Das Großherzogl. Staats⸗ und Regierungs⸗Blatt von heute enthaͤlt nachstehende hoͤchst⸗ landesherrliche Verordnung: 8
„Leopold, von Gottes Guaden Großherzog von Baden, Herzog von Zäühringen. Um das Kontingent des Großherzogthums zu dem Bun⸗ desheer in allen seinen Truppentheilen gemäͤß der Bestimmungen der Kriegs⸗Verfassung des Deutschen Bundes zu ergänzen, und in Anbe⸗ tracht, daß nach §. 3 des Conscriptions⸗Gesetzes die ordentliche Con⸗ scription bestimmt ist, das Armee⸗Corps auf dem etatsmäßigen Friedens⸗ fuß zu erhalten, haben wir beschlossen und verordnen, wie folgt: 8 1. Die durch unsere Verordnung vom 27. Angust I. J., Regierungs⸗Blart No. 29., auf 2000 Mann festgesetzte Rekrutenquote wird um Eintausend
Heute fand g die seierliche
rda Sr. Majestaͤt des Koͤnigs statt.
Iim 8§8 Uhr Mor⸗
einhundert und füͤnf und dreißig Monn; weiche von dem Kriegs⸗Mi⸗ nisterium nach Bedürfniß einzuberufen sind, erhöht. §. 2. So weit
ihre Einberufung bestimmungsgemäß nicht nothwendig geworden ist, werden sie bei der Uebergabe der nächsien Rekrutenauecte freigegehen. Die Freigegebenen treten dadurch in das Verhältniß der nicht übernem⸗ menen Pflichtigen ihrer Altersklasse zurück. §. 3. Die im §. 1. festge⸗ setzte Ergänzungsquote ist von dem Ministerium des Innern auf die Bezirke gesetzmäßig zu vertheilen und die Vertheilung dürch das Regie⸗ rungsblait dekannt zu machen. § 4. Unsere Ministerien des Innern und des Kriegs sind mit dem Vollzuge gegenwärtiger Verordnung be⸗ auftragt. Gegeben zu Karlsruhe in unserem Staats⸗Ministerinm, den —— nea0. r reiherr 22 Frepdorff. Freiberr von 8 uf höchsten Befehl Sr. Königl. Hcheit s . Büchier.“ s f Königl. Hcheit des Ieeiisht.
Freiburg, 27. Novbr. (Freib. Zta.). Gestern Abend um drei Viertel auf 7 Uhr ist der Hofrath und Professor Karl von Rotteck gestorben. Seit längerer Zeit litt er schon an den. nicht selten das hoͤhere Alter begleitenden krankhasten Zustaͤnden in den Harnwerk eugen, wozu in den letzten sechs Wochen noch eine staͤrkere Entzuͤndung hinzutrat, die seir zwei Tagen einen ner⸗ vöoͤsen Zustand zur Folge hatte. Bei gaͤnzlicher Appetitlostgkeit hatten zugleich die Kraͤfte außerordentlich rasch abgenommen. Der Verstorbene hatte im Juli d. J. sein 65stes Lebensjahr erreicht.
Wiesbaden, 24. Nov. (A. Z. eute ist die Großfüͤr⸗ stin Helena von Rußland unter 82 Hace K 8.,98. manoff mit ihren Prinzessinnen Toͤchtern in Begleitung der ver⸗ wittweten Frau Herzogin von Nassau nach Darmstadt abgereist. Sie gedenkt, am 18. Dezember in St. Petersburg einzutreffen.
Schweiz.
Schweizer Blaͤtter schreiben: „In Tessin hat das Kri⸗ minal⸗Gericht von Locarno in dem Hochverraths⸗Prozeß (gegen die Anhaͤnger der gestuͤrzten, reactionairen Partei) ein freisprechendes Urtheil gefaͤllt. Der Republicano redet von einer furchtbaren Erbitterung daruͤber, die sich nur deshalb zuruͤckhalte, weil noch das Appellationsgericht zu entscheiden habe.
Bern, 26. Novbr. (A. Z.). Es wurde fruͤher ein Zirku⸗ larschreiben des Vororts Zuͤrich mitgetheilt, durch welches der⸗ selbe den Kantonen anzeigte, er habe sich veranlaßt gesehen, die Bundes⸗Militairbehoͤrde in Dienstaktivitäͤt zu rufen, auf daß die⸗ selbe alles vorbereite, was fuͤr Wahrung der Schweizer Neutrali täͤt, Selbststaͤndigkeit und Unabhaͤngigkeit erforderlich seyn duͤrfte; heute koͤnnen wir eine Note des Oesterreichischen außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Ministers, Grafen von Bom belles, mittheilen „ welche in den verbindlichsten Ausdruͤcken die Zusicherung ertheilt, daß Oesterreichischer Seits die auf Europäi schen Staatsvertraͤgen beruhende Schweizerische Neutralitaät un⸗ bedingt anerkannt werden solle. Es darf als zuverlaͤssig angenom⸗ men werden, daß das Ministerium Soult⸗Guizot die bestehenden Staatsvertraͤge, durch welche der Schweiz eine unbedingte Neu⸗ tralitaͤt zugesichert worden ist, ebenso gewissenhaft beobachten will. So wäͤre denn die Schweizerische, und wie aus der Belgischen Thron⸗Rede 88 ersehen war, auch die Belgische Neutralität neuer⸗ dings foͤrmlich bestaͤtigt, und dadurch diesen beiden Staaten ein Vorzug eingeraͤumt, dessen großer Werth erst dann zumal recht deutlich empfunden werden duͤrfte, wenn — was fuͤr den Augen⸗ blick wohl weniger zu besorgen steht — ein Europäaischer Krieg iaene- 82
„An Se. Excellenz den Herrn Amts⸗Bürgermeister und Staats⸗ Rath des Standes Zätzch⸗ 28 eidgenössischen Vorort sn Iarn z 10. November 1850. Der eidgenössische Geschäftsträger, Freiherr von
Effinger, hat zur Kenntniß Sr. Durchlaucht des Herrn
Metternich das Kreisschreiben an die Stände vom 20. Oktober . gebracht, durch welches der hohe Vorort dieselben von der Einberufung der eidgenössischen Militatr⸗Aufsichts⸗Behörde benachrichtigt und dabei den festen Entschluß ausspricht, die der Schweiz durch Europäͤische Staats⸗Verträge zugesicherte Neutralität in allen Wegen zu behaupten. Der unterzeichnete außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Mi⸗ nister Sr. K. K. apostolischen Majestät bei der Schweizerischen Eid⸗ genossenschaft hat in Folge dieser Mittheilung den ebrenvollen Auf⸗ trag erhalten, Sr. Excellenz dem Herrn Amts⸗Bürgermeister und Staats⸗ Rath des Standes Zürich, als eidgenössischen Vorort, die hohe Be⸗ friedigung auszudrücken, mit welcher das Kaiserl. Oesterreichische Kabinet die in jenem Kreisschreiben ausgesprochenen Gesinnungen vernommen hat. Dieselben sind der altberühmten Treue und Redlich⸗- keit des biederen Schweizervolkes vollkommen würdig; sie sind zugleich eine feste Bürgschaft der Sicherheit und des Wohles der Eidgenossen⸗ schaft, in jedem Sturme, der über Europa hereinbrechen könnte. Der Unterzeichunete ist zugleich ermächtigt worden, dem hohen Vororte im Namen seiner Allerhöchsten Regierung die Versicherung zu ertheilen, daß die auf sorgfältige Bewahrung der eigenen Reutralität gerichteten Bemühungen der Schweiz bei Oesterreich stets Beisall und Ermunte⸗
rung finden werden; denn auch in den Augen des Kaiserlichen Kabi⸗
nets ist diese Neutralität — gegründet auf feierliche völkerrechtliche Verträge — ein unantastbares Heiligthum, und es stimmen sonach die Grundsätze desselben in dieser Beziehung mit den Wünschen, welche die
Schweiz hegen muß, in einer Weise zusammen, die jedes getheilte In⸗
teresse ausschließt. Indem der Unterzeichnete die Ehre hat, sich des
ihm ertheilten angenehmen Auftrages hiermit zu entledigen, benutzt er
mit Vergnügen diesen Anlaß, um Sr. Excellenz dem Herrn Amtsbür⸗
germeister und Staatsrath des Standes Zürich, als eidgenössischen
Vorort, die Versicherung seiner ausgezeichnetsten Hochachtung zu er⸗
neuern. (Gez.) Graf von Bombelles.“
Italien.
Rom, 19. Nov. (A. Z.) Die eingetretenen, hoͤchst unan⸗ genehmen Oaziebungen des Grafen Anatole Demidoff zum hei⸗ ligen Stuhl bilden jetzt das Hauptgespraͤch aller Salons. Das Staats⸗Secretariat hat Veranlassung genommen, ein zweites Cir⸗ kular uͤber diese Angelegenheit, unter Beifuͤgung einer authen⸗ tischen Erklaͤrung des Erzbischofs von Leen und einer zweiten des Russischen Gesandtschafts⸗Agenten L. Vescovali, an sämmt⸗ liche hiesige Diplomaten zu uͤbersenden, woraus hervorgeht, daß der Graf am 19. Ok.ober d. J. bei dem Erzbischof einen seier⸗ lichen Eid geleistet hat, die aus seiner mit der Prinzessin Ma⸗ thilde einzugehenden Ehe entsprossenen Kinder in der kathollschen Religion erziehen lassen zu wollen. Die Erklöͤrung des Agenten Vescovali vom 9. November lautet dahin, daß er fuͤr die erhal⸗ tene paͤpstliche Dispens nicht mehr als sechszehn und einen halben Paul (ungefähr zehn e bezahlt habe. Bekanntlich ist die Ehe nun auch nach Griechischem Ritus von dem von hier nach Flo⸗ renz beschiedenen Russischen Gesandtschafts⸗Geistlichen eingeseanet worden, und man behauptet allgemein, daß hierbei auch das Ver⸗ sprechen geleistet worden sey, die Kinder in der Griechischen Kirche erziehen zu lassen. Inwieweit die Wahrheit dieses Ge⸗ ruͤchts begruͤndet ist, lassen wir unentschieden. In Folge dieses Konflikts hat der Graf sich uͤbrigens veranlaßt gesehen, sowohl Rom als das paͤpstliche Gebiet heute zu verlassen.
Gestern starb hier nach langen Leiden der Kardinal⸗Bischof Joh. Franz Falzacappa, geboren zu Corneto am 7. April 1767, Bischof von Porto, S. Rufina und Civita⸗vecchia, Unter⸗Dekan des Kardinal⸗Kollegiums, Präͤfekt der Segnatura der Justi
Praͤses des Census ꝛc. Er hatte seine Studien und seine Lauß⸗ bahn als Jurist begonnen und trat erst in veiferen Jahren in
den geistlichen Stand, wo er sich hald durch seine ausgezeichneten