1840 / 338 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Lowe arriet Frost Newsome. Die Sers, n,eenn, lange 8 gut überwacht wuͤrden, nicht

gefährlich. *ꝙABei dem Hause Wright u. Comp. sollen hauptsaäͤchlich auch ka⸗ tholische andere e Katholiken, die hedeutende Depo⸗ sita hei dieser Firma hatten, nicht unwesentliche Einbußen erleiden; der og von Norfolk unter Anderen ist, wie es heißt, mit 50,000 bei dem Fallissement betheiligt. Man will indeß wissen, daß auf eine Dividende von 17 Sh 6 Pee. auf das Pfd. zu rechnen sey. Wie aus einem von der Firma selbst erlassenen

irkular hervorgeht, sind es die unsinnigen Unternehmungen des Haupt⸗Interessenten, John Wright, welche den Sturz des Hau⸗ ses herbeigeführt haben. Nach einem Berichte in der Times sind darunter vornehmlich Opekulationen in Aktien der verschie⸗ denen Banken der Vereinigten Staaten zu verstehen. Seit der Insolvenz⸗Erklärung des Hauses Wright und Tompagnie waren auch uͤber andere hlesige Häuser beunruhigende Geruͤchte im Um⸗ lauf, die sich aber glücklicherweise nicht bestätigt haben.

In einer der letzten Versammlungen der Repeal⸗Association in Dublin wurde von einem Sohne O Connells ein Schreiben des Grafen Charlemont, eines der eifrigsten Volksfreunde unter den Irländischen Pairs, verlesen, in weichem er die Aufloͤsung der on fuͤr unausfuͤhrbar und unprakrtisch erklaͤrt.

Niebderlande. Amsterdam, 30. Nov. b ist die Eidessormel, welche bei der vorgestrigen seierlichen Huldigung von den Präͤsi⸗ denten der beiden Kammern der Generalstaaten im Namen der⸗ lelben laut vorgelesen wurde, nachdem der Köͤnig den Eid auf das Grundgesetz geleister hatte: „Wir schwoͤren im Namen des Volks der Niederlande, daß wir Sie, dem Grundgesetz dieses Staats gemaͤs, als Koͤnig annehmen und einsetzen, daß wir Ae Rechte Ihrer Krone aufrecht erhalten, Ihnen Ieherfen und ge⸗ treu in der Vertheidigung Ihrer Person und Ihrer Koͤniglichen

E

Wuͤrde seyn werden. Wir schworen, Alles zu erfullen, was gute und getreue Generalstaaten zu thun verpflichtet sind’“ Die hdeiden Prästdenten, so wie darauf alle Mitglieder der General⸗ staaten, se zwei und zwei vor den Thron tretend, sprachen die Worte; „Go wahr mir der allmächtige Gott helfe!“

Deutsche Dundeestaaten.

Kassel, 2. Dez. (Kafs. 3.) Versammlung der Staͤnde. n der Sitzung der Staͤnde⸗Versammtung vom 1. Dez. berichtete err Pohl uͤber mehrere Gesuche, worauf der Bericht uͤber die egitimation des Heren von Gveddaäͤus, als Vevollmachtigten Sr. Erlaucht des Grafen Karl zu Nsenburg und Buͤdingen su Meer⸗ holz, diskutirt wurde. Der Antrag, den Herrn von Goeddaͤus durch diese Vollmacht als nicht legitimirt anzusehen, und densel⸗ ben hiernach zu bescheiden, ward angenommen.

18 Spanien.

San Sebastian, 21. Nop. [(Timet.) Das von der Provinzial⸗Deputation von Guipuzeoa erlassene sehr lange Cirku⸗ lar⸗Schreiben zur Einberufung einer allgemeinen außerordentlichen Junta ist in einem gegen die Regentschaft sehr feindseligen Tone ddgefaßt. Der Zweck dieser Einberufung ist ein doppelter: Die Junta soll sich naäͤmlich damit beschaͤftigen, Mietrel ausfindig zu machen, um der durch den Mangel an Subsistenz ⸗Mittein fuüͤr die Truppen herbeigefuͤhrten schwierigen Lage des Landes ein Ende zu machen und dann das von der provisorischen Regierung mit⸗ getheilte Köͤnigliche Dekret vom 8. November, wodurch der Feld⸗ marschall Don Francisco de Paula Alcala zum politischen Thef dieser Provinz ernannt wird, so wie mehrere andere Königliche Verordnungen uͤber diesen Gegenstand in Erwäͤgung zu ziehen. Darch die Ernennung des Generals Alcala zum volitischen Chef hoͤren die Functionen des politischen Corregidors auf, allein der Graf Villasuertes, welcher diesen zhehen rtig beklei⸗ dete, weigerte sich, seinem Machfolger die Archive und andere Papiere auszuliefern, bis die Ernennung desselben durch bie Pro⸗ vinzial⸗Deputation bestätigt worden sey, uünd um alle weiteren Un⸗ terhandlungen zu vermeiden, reiste er nach Balencia ab. Der General Alcala berichtete dies sofort nach Mabrid an die Re⸗ gentschaft und erhielt folgendes Antwortschreiben von dem Mini⸗ ster des Innern: „Excellenz! Die provisorische Regentschaft des Königreichs bat Ihre Deyesche vom l1ien erhalten, worin Sie die Aufmerksamkeit auf gewisse mit Ihrer Ernennung zum polttischen Chef und dem wärtigen Zustand der Angelegenheiten in Verbindung stehende Dinge lenken. Ich din beauftragt. Ihnen anzuzeigen, daß Die sofort Maß⸗ regeln ergreifen haben, um jedes Hinderniß aus dem Wege zu räumen, daß sich dem unverzüglichen Antritt Ihrer als po⸗ litischer Chef oder als Corregtdor erwa entgegen steilen möchten. Sie werden zu gleicher Zeir der Deputation, so wir der ganzen Provinz anzeigen, daß die Regentschaft, wäbrend sie die Constitution und das Gesetz der Landes aufrecht erhält, die Privilegien der Pro⸗ rinz gewissenhaft achten, gleichzritig aber auch Sorge tragen . daß ihre Entscheidung über den vorliegenden. Gegenstand ausgeführt werde. Sie werden auch nech hinzufügen, daß die Regent⸗ schaft nicht die geringste Mißachtung gezen die Rechte und Privilegien der ihr provisorisch Gewalt dulden wird. Der Charakter der Mitglieder der Regentschaft, vornehmllch aber der ihres erlauchten Präsidenten, dürgt dafür, daß sie sowohl alle gemachten Zugeständnisse erfüllen, als auch mit Festigkeit und Entschiedenheit zu Werke geben wird. Die Regentschaft, zweiseit nicht im Geringsten daran, daf die Armet und die ganze Nation sie mit ,— Enersie unterstützen werden, weiche die Umstände erbeischen. Mas Ew. Excellenz betrifft⸗ so hält die Regentschaft sich versichert, daß Sie in dem vorliegenden alle mit derseiden Energie und demselben Patriotismus zu Werke ge⸗ u werden, wie Sse dirs sters geihan haben, wenn Gegenstände pon nlicher Wichtlzieir Ihnen ükertragen wurden. Git erhalte Ew. Exrellenz. Madrid, den 18. November 1840. Manuel Cortina.“ Die Provinzial⸗Deputation hat in ihrem Eifer eine Indis⸗ cretion begangen, die selbst nach ihren eigenen Fueros ihre Stel⸗ lung ungesetzlich macht. In fruüheren Zeiten wurde eine außeror⸗ dentliche Junta nur dann zusammenberufen, wenn ein dringender Grund, der die Ruhe oder die National⸗Interessen begraf, es nhthig machte, und selbst dann konnte dies nicht ohne Fenehmi⸗ gung des Corregidors oder Repräsentanten der Regierung gesche⸗ en; der jetzt an die Stelle desselben aetretene politische Chef ist eben⸗ alls Praͤsident der Junta. Die Versammlung einer außerordent⸗ lichen Junta, ohne daß der genannte Beamte den Vorsitz fuͤhrt, ist daher eine Verletzung der Bedingungen, unter welchen die neros anerkannt wurden, und ihre Gegner werden dies gewiß denutzen. Welches 8 1 2 elligkeiten seyn so viel ewiß, daß die Aufregung hier 8 allen VFagen den hoͤchsten ren erreicht hat. Die Aristo⸗ kratie der Propinz bietet Alles auf, um ihre Privilegten, die für ste sehr lukrativ sind, zu behalten; die Handels und Ge⸗ werbtreihenden verlangen die Einrichtung einer Zoll⸗Linie lüngs der Gränze, statt am Ebro, 82 prophezeien den gaͤnzli⸗ chen Verfall des Handels von Saragossa und Los Passages, wenn die Regierung dies nicht genehmige, waͤhrend die Landleute ruhig zusehen, aber bereir sind, ein Werkzeug in der Hand derjenigen

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goldene

ohne

Leide.

Geld zu dem

Balbek,

durch

baut.

artei zu werben, die sie zu entslammen versteht. Es sind alle der Zwietracht desen Provinzen vorhanden, und lei⸗ der fehlt es nicht an Personen, stische Bischof 8 der -2-2 Geistlichkeit von Guipuzcoa an denselben Orten stattgefunden, wo fruͤher das Hauptquartier des Don Carlos war, auch alle Provinzial⸗Deputationen halten geheime Zusammenkuͤnste, in Bilbao versammeln sich Deputirte der außerordentlichen Juntas, in Guipuzcoa die und wird von der gegen die Regentschaft sinnten Presse und von den Behoͤrden der Provinzen Widerstand gepredigt und die Freunde des Don Carlos in Svanien und Frankreich entwerfen im Geheimen Plaäne. Die Dinge gewin⸗ nen einen ernsten Charakter und welches auch das Resultat der⸗ selben seyn mag, sie beweisen mindestens, daß im Lande nicht uhe herrscht. zu benehmen, daß Fraukreich eine Insurrectton zu er⸗ regen suche, um dem uͤberwiegenden Englischen Einfluß entgegen⸗ zuarbeiten. jr sich ausreden, daß die Minister Ludwig Philipp's eine aͤhnliche regel beabsichugen, wie im Jahre 1823 unter der Amnestte Cha⸗ teaubriand s.“9*9 v“ . nstantinopel, 10. Nov. (Franz. Bl.) Der Sul tan hat mit Bezug auf die Juden⸗Verfolaungen in Rhodus und Damaskus einen eigenhändig gezeichneten Ferman erlassen, worin freilich verkuͤndet wird, daß alle Ahschuldigungen, wonach die Ju⸗ den bei ihrem Osterfeste Menschenblut gebrauchten, auf fanatischer Verteumdung beruhen, und die Unterthanen der Pforte jeglichen Glaubens aufgefordert werden, keinerlei Anschuldigungen und Verfolgungen dieser Art, die dem Hattischerif von Guͤlhané schnurstrackts entgegen seyen, mehr zu dulden.

Konstantinope⸗], 11. Nov. (A. 3.) Zufolge der in Nr. 336 der Staats⸗Zeitung bereits mitgetheilten Bedingungen: „¹) Mehmed Alt und seine Nachkommen sollen in Zukunft zur forte im strenasten Verhältnisse von Unterthanen und abhaͤngigen tatthaltern stehen, daher 2) Tribut entrichten und 3) alle aàu⸗ ßern Abzeichen, die auch nur entfernt eine Unabhaäͤngigkeit andeu⸗ ten könnten, ablegen“, müßte ohne Verzug die Aegyptische Unisorm bei dem Militair abgeschafft und diese so wie die von dem Vice⸗Koͤnig gebrauchte besondere Flagge bei der Marine durch die Osmanische ersetzt werden ꝛc. Eben so muͤßte der Vice⸗Koͤnig eine noch uͤbrigen 88g und sie auf einen numerisch von der Pforte zu bestimmen⸗ den Stand beschränken, die Flotte zuruückstellen. c.

Aleyandrien, 0. Nov. das Franz sfische Dampfs iff aus Syrien zuruͤck. Es hatte den Dragoman * ö

scheu rahim na 88 den Aegyptischen Soldaten angegriffen, ausgepluͤndet

t lt ven öI. seine Uhr trug, bet der gewaltsamen Ab⸗ nahme zersprang Noch 2 er blunge Spuren davom am Halse. haben ihn jeht unter den Händen, teten wieder zusammen zu flicken die Prüͤgel an den rechten Mann gekommen sind; Dragoman ist einer von den hochmuͤthigen, aufgeblasenen Dumm⸗

es a's b

vels 8 man daß der Kommandant und die Garni⸗ son von St. Jean d'Acre erklärt theidigen wuͤrden, Geld und Lebensmittel seyen. 18 iaster. sind * Soldaten im wahren Sinne des Wortes verhun⸗ gerte Sansculotten; und so soll Syrien beschaffen seyn

Sie ve ph überzugehen, der sie 5 und welcher Aegyplische Soldat wird solchen Anerhie⸗ tungen widerstehen? Das nach Syrien abgegangen, um der

ommando des Achmed Pascha, Neffen Mehmed Ali's, der fruͤher in Mekka stand, nach Syrien dorihin zu transportiren t denen 12 eine Boͤrse (5 Pfd. St.) erhaͤlt. Wahrscheinlich werden sie so gut verproviantirt werden, daß sie halb verhungert in Syrien ankommen, wo sie gleichfalls nichts zu leben finden, und dann dem Beispiele ihrer Kameraden folgen, d. h. bei der ersten Gelegenheit zum Feinde uͤbergehen werden. Dieser hinge⸗ sandte Succurs beweist, daß es mit Ibrahim und seiner ganzen . schlecht stehen muß. 8 . n 8** sich mit Soliman und Osman Pascha, 15,000 Mann und 50 Kanonen bei Malaka jenseits Zahlé nach Balbek von 4 entfernt und sucht ihm und Fourage abzuschneiden; er ngenen zu 1 ohner 8n 22* Disposition hat, so duͤrfte ihm dies wohl gelingen; zu diesem Ende darf er nur durch steile Gebirge fuͤhrt, besetzen,

iden, ortwährend zu harzeliren und einzuengen suchen, *e; 2 Mangel . Lebensmitteln und durch die ununterbrochenen Verluste gezwungen, zuschlagen vuee. 8 bei

hon gefuͤhrt werden 1 2 1 2 9 ist es dann leicht möglich, daß er den Drusen und den uͤbrigen kraͤftigen 22*

tzugs⸗inie postirt sind, in die Haͤnde ;8

8 n unserm Hafen llegende Tuͤrkisch⸗Aegyptische Flotte ist im kläglichsten Zustande. 1 wie die vken,bfm. am Vord ihrer Schiffe 4 bis 25—— welche⸗ 2. 89 ee 30 isse der Aegyptischen Flotte am 23 die an Unteroffizieren und Kanonieren tragen; da man eben so viet Matrosen als Kanoniere re 8 muß die Flotte zur vollstaändigen Bemannung die Shlere haben. Stärke reduzirt sind, nur 30, also uͤber 18,000 Mann. kanntlich aus nicht ganz trockenem

die sie unterhalten. Der Karli⸗ ona hat eine Reise durch die Provinz ee derselben haben geheime Versammlungen

anzösischen Partei; in Bilbao ö Han⸗ feindlich ge⸗

Leider ist es auch unmoͤglich, dem Publikum die

Freunde und Feinde der Franzosen lassen sich nicht Naß⸗

ruppen sogleich aus Syrien, Arabien zuruͤck⸗

Aesvypten 11“ (A. 3.) Am 30sten v. M. kam am Bord, der mit De⸗

28 und auf seiner Ruͤck

yrien geschickt, wurde. Ein Gluͤck fuͤr ihn, daß die erdrosselt worden. Zwei Aerzre um den jämmerlich Zugerich⸗ Alle Europaer freuen sich, daß denn dieser

sonst waͤre er wahrscheinktich

welche die Europaͤer so schnoͤde behandeln.

haben, —— 2 sich wee *

sie angreifen sollte, indem sie —vSH 3Emne Oka Fleisch kostet Von Schuhen und Kleidung fast ganz entbloͤßt,

es mit der ganzen Armee in chts im Leibe und nichts auf dem ische Kraft genug, um zum Feinde naͤhrt, kleidet und ihren ruͤckstaͤndigen Sole

ranzoͤsische Dampfschiff ist wieder 8 eSon von St. Jean d'Aere

bringen. Von Kahtra hat man zwei Regimenter unter

Um sie sicher

hat man 1000 Beduinen engagirt, von

mir der Drufen steht nur drei Stunden ö alle Zufuhren von Lebensmitteln

hat versprochen, Ibrahim als

ringen. Wenn er die bewaffneten Bergbewohner

den Ruͤckzug nach Damaskus, der die Zufuhren aus dem Thale

die durch Detaschements requirirt werden muͤssen, ab⸗

sich mit dem Reste durch⸗ dem Ruͤckzuge, der wohl nicht à la Re⸗ sondern eher in ein sauve qui peut aus⸗

die im Hinterhalt auf faͤllt.

Schiffe haben, Szollige Bem⸗ Kugeln schießen. Die uͤber 2500 Kanonen

Nur die Tuͤrkischen

45,000 Mann h⸗ er mie Inbegriff der Tuͤrken, die

wei ihrer urspruͤnglichen Mann 4 es 8a, tischen Schiffe wurden be⸗

—— und Fichtenholz er⸗

rankheiten beinahe auf

11131““

ewöhnlichen Schießen so viel Wasser, daß alle Pumpen in Be⸗

* —— muͤssen, um sie flott zu halten; die Ku⸗ geln bringen in diesen Holzarten eine Oeffnung von der Groͤße ihrer Durchmesser hervor. Die Schiffe koͤnnen daher schon durch dieses Projektil zu Grunde gehbohrt werden, ohne die Zuflucht zu den Granaten zu nehmen, von denen eine einzige, in die Flanke des sichtenen Holzes einschlagend, eine solche Vresche bewirkt, daß der Untergang des Schiffes die unvermeidliche Folge davon ist. Mit einer solchen Flotte, auf welcher außer den wenigen Instruk⸗ toren, die meistens alre Maͤnner sind, die tiesste bsa Päpt. herrscht, und deren Admirale und Offiziere sich von den Solda⸗ ten unr durch ihre Arroganz auszeichnen, wo weder Ehre noch Ba⸗ terlandsliebe herrscht, wo der Soldat schlecht genährt und bezahlt ist, und nur durch den Stock am Vord gehalten wird mit einer solchen Flotte well man die Engländer bekaͤmpfen! Welcher Wahnsinn! Unter solchen Umstaͤnden muß man gestehen, daß der Commodore Smith, der vor dem Hafen mit 5 Linienschiffen kreuzt, sich bescheiden geäußert hat, wenn er bei Gelegenheit der fortwährend sich wiederholenden Geruͤchte uͤber ein nahes Aus⸗ lausen der Aegyptischen Flotte meinte: „daß wenige Schiffe von ihr zuruͤckkehren wuͤrden.“

Alexandrien, 12. Nov. (Courrier francçais.) Die Nachricht von der Einnahme St Jean d’ Acre’s hat große Bestuͤrzung erregt. Bet der Abfahrt des Dampfboots „Euphrat herrschte ein vanischer Schrecken unter der Bevölkerung, da man fuͤrchtete, Alexandrtien werde bombardirt werden. Als der Pascha erfuhr, daß er einen der schoͤnsten Juwelen seiner Krone verloren habe, zeigte er mehr Unwillen, als Entmuthigung. Er schwur, er werde sich rächen und sein Gebiet Zoll fuͤr Zoll vertheidigen; es gelang jedoch den Konsuln, ihn auf andere Ge⸗ danken zu bringen, indem sie ihm die Gesahr vorstellten, der er sich durch ferneren Widerstand aussetzen wuͤrde In einem am Iiten im Palast gehaltenen Conseil erklärte der Pascha, daß⸗ d- er doch der Coalition nicht die Spitze bieten koͤnne, und 8 die Vorsehung gegen ihn zu seyn scheine, er sich dem tat k er 15. Jult 8226b— wolle. RNoch an demse 8 age sandte er einen Courier an Ibrahim Pascha, mit dem Besehl, sofort nach Aegypten duraeneeen und sich mit allen seinen Truppen an der Graänze von yrien am Rande g Wuͤste zu lagern; ein anderer Courter wurde abgesendet, um die Reaimenter, welche auf dem Marsche nach Sorien sind, zurnek⸗ urufen, und ein dritter Courier ging mit dem Befehl an den ouverneur von Kahira ab, die Aushebung der Beduinen und ellahs sofort einzustellen. Am folgenden Tage zeigte Mehmed 88 den Konsuln offiziell an, daß er die Tuͤrkische Flotte A geben wolle, wenn die Repraͤsentanten der verbuͤndeten aͤchte ihm den erblichen Besitz von Aegypten garantirten. Es sind so⸗ gleich Schiffe abgesandt worden, um diesen neuen Vorschlag des Pascha's sowohl dem Admiral Stopford, als nach Konsta nopel u berbringen und das Dampfboot „Euphrat“ nimmt diese Nachricht mit nach eenee damit die Franzoͤsische Regierung im Stande ist, alle 1 chwierigkeiten fuͤr die verhuͤndeten Maͤchte n u raͤumen. 4 18 8 Se nal des Débats bestaͤtigt diese Nachrichten, dagegen theilt der Constitutionnel ein Schreiben aus Alexan⸗ drien von demselben Tage mit, worin zwar Alles, was in dem obigen Schreiben enthalten ist, ebenfalls, aber nur als Geruͤcht, erwähnt wird. Der Beschluß, den der Pascha gefaßt habe, sey noch nicht öffentlich bekannt, auch werde dies wo l noch einige Tage waͤhren. „Man kann sich nicht verhehlen“, heißt es donn weiter in diesem Schreiben, die Angelegenheiten des Pasche 9 sich in einem beklagenswerthen Zustande besinden. Frankreich hat seinen Einfluß im Orient voͤllig verloren. Man versichert, daß Mehmed Alt sich gegen Herrn Cochelet sehr heftig uͤber die Französische Regierung ausgesprochen und unter Anderem gesagt habe: „„Ihre Regierung hat meinen Untergang herbeigefuͤhrt. Ich habe das Ungluͤck gehabt, an die Redlichkeit ihrer Verspre⸗ chungen zu glauben, als sie, um den siegreichen Marsch meiner Armee am Fuße des Taurus aufzuhalten, mir den Besitz, sowohl von Aegypten, als von Syrien garantirte. Ich hätte damals das Geschick eines großen Reichs verändern können. Sie hat mich verrathen, indem sie die Miene annahm, als unterstuͤtze sie meine Sache und nun bin ich vollständig ausgepluͤndert. Die Nachwelt wird entscheiden, auf wessen Seite die Loyalitaͤt und der Edel⸗

muth gewesen ist.““

befan⸗ alle, 3. Dez. Auf der hiesigen Universitͤt den sich von Ostern bis Michael 1840, 890 e dirende. Davon sind Michael 1840 abgegangen 522850 n demnach zuruͤck 515. Vom 11. Juli bes 24. November 2 hinzugekommen 137. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Stüdirenden beträgt daher 682. Von diesen gehöͤren der theolo⸗ gischen Fakultaät an 328 Inländer, 92 Auslaͤnder, zusammen 4120; der juristischen 83 Inlj;nder 7 Auslaͤnder, zusammen 90; der medizinischen 70 Inländer, 40 Auslaͤnder, zusammen 110; der philosophischen 57 Inlnder, 5 Ausländer, zusammen 62. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Universität 11 nicht immatrikulirte Chirurgen unter der Dirxec⸗ tion des Herrn Professors Dr. Blastus, als Direktor des chirur⸗ ischen Studiums bei hiesiger Universitat, und 4 nicht immatri⸗ ulirte Pharmazeuten, zusammen 15, so daß an den Vorlesungen uͤberhaupt 697 Studirende Theil nehmen.

Nekrolog.

Am 19. November d. J. starb in Berlin hochbetagt im 8s8sten Lebensjahre einer der ehrwürdigsten Pädagogen des . landes: Bernhard Moritz g; emeritirter Dixektor de Königlichen Joachimzthalschen Gvmnasiums, Kensistorial. Rath, Doktor der Tbeologse und Ritter des Rothen Adler⸗Ordens dritter S. Schon 1826 nach seinem Wunsche pensionirt und in die ruhi —n e des zurückgezogenen Privatlebens eingetreten, möge Piele der jetzt Le⸗ sein Thun und Wirten nicht kennen; Alle aber, die ihm nahe stauden, un die große Anzaht seiner ehemaligen Schülern koͤnnen und werden g52 vergessen, vielmehr das Andenten dieses ausgezeichneten nes treu im Herzen bewahren. Fäst durch ein halbes Frhunder war sein, der vaterlaͤndischen studfrenden Jugend 83 8 kräftig, vielseitig und segensreich; sein langer Lebensgang einfach, e und anspruchslos. Geboren den 28. Mat 1753 in der Stadt Te m. burg, wo sein fremmer Vater Prediger war, und den er 8e 3 Jahr alt verlor, lernte er früͤh schon Selbstbeherrschung, die sp * n die Grundlage seines beharrlichen festen Charakterz wurde. V1 uf Gymnasium der Paterstadt erhielt er seine Segülgfüdaes e üer zu Duisburg und dann zu Leyden Poöllolosse; mit vorzüglicher Nei⸗ aung, Geschichte der Phtlosophte, Mathematlk und Naturiwvi Inshaflan. Seine Lage war drückend, und er mußte sich durch Privat⸗Unterr ge. den er einigen dort siudirenden Russen in der Deutschen und Frapts sichen Sprache, wie in der Mathematik ertheilte, zu erhalten su n. Gzern gedachte er auch noch in seinem hohen Aiter dieser Bildung

Viele sind deshalb am Boden verfault, und ziehen beim

Jahre, die alle seine Kräfte in Anspruch nahmen und ihm die heitere

Genügsamkfeit und Selbstständigkeit gaben, die ihn kräftigte und be⸗ Tane Nach Vollendung seiner akademischen Studien trat er, empfoh⸗ en von den Professoren der Universität Lepden, in das bekannte reiche Banquter⸗Haus, van de. Srobe⸗ zu. Amsterdam, als Lehrer und Erzie⸗ glingen, hochgeachtet von den Aeltern. Aber

das dortige Klima wirlie nachtheilig auf seine Gesundheit und, kaum vomn einer schweren Krankheit genesen, wurde er um Östern 1781 als Rektor und zweiter Lehrer an das Gomnasium zu Hamm in der Graf⸗ Kurz verher war dasselbe ven dem damaligen räsidenten zu Cleye, nachherigen Justiz⸗Miulsier, eck, nen organisirt und der gelehrte Grammatilus r. Stange als Direktor angestelli. In Verbindung mit diesem und

anderen würdigen wackeren Lehrern blühte die Anstalt fröhlich auf und b in ihren glücklichen Lristungen das Vertrauen des vaterländli⸗

her, geliebt von seinen Z

Hda Mark derufen. egierungs⸗Chef⸗ reiherrn von der

chen Publikums in

Städtchen belebten.

age zu kommen, zehn Fabr alt, dies ersehnte Glück zu Theil.

mernden Fäbigkeiten zu wecken und die Lust und Liebe für den Unterricht zu erfüllen. war nicht geformt nach allgemeinen druück und kröftig.

Wum Schulmanne war Snethlage geboren, er wußte die schlum⸗ frische jugendliche Brust mit Seine Lehr⸗Methode abstraften Regeln, sie war der Ab⸗ rauß seiner Individualitäͤt, klar, kurz, ernst, lebendig und Er erfüllte uns mit Furcht, so lange wir thaten, aber mit Vertrauen, Dank, Liebe und Anhänglichkeit, sobald er In der festen Bestimmtheit und klaren Wahrhaftigkeit, in der ruhigen Konsequenz, in der reinen Pietät seines Charakters lag eine stille wunderbare Gewalt, deren wohlthätigem wek⸗ kenden Einflusse kein edles jugendliches Gemüth widerstehen konnte, Sein donnernder Ernst erschütterte und sein mit einem freundlichen Blick und Hande⸗ Vorzüglich belebend war sein Vortrag der Lateinischen Kiassiker, da er sie nicht nur gram⸗ matisch, sondern auch zugleich antiquarisch, geschichtlich, philosophisch und ästhetisch interpretirꝛe, und so im vollen Sinne die Humantora, als den edelsten Lebenskeim, einimpfte; doch blieben Mathematik, Php⸗ Als im Jahre 1789 der ektor Dr. Stange als Professor der Theologie nach Halle berufen wurde, trat er in dessen Stelle, und nun führie er das Direktorium des immer frequenter werdenden Gymnastums mit fester, gewandter und glücklicher Hand, und erhob es zu einer Celebrität, welche die Auf⸗ samfeie des damaligen geistlichen Ministers von Massow auf sich log. Nachdem er von demselben in Schulsachen der Grafschaft Mark erhielt er unerwartet ohne alle Einwirkung ahre 180 2 in die Stelle des unvergeßlichen Dr. Meierotto den Ruf als Direktor an das Königliche Joachimsthalsche

mit uns zufrieden seyn konnte.

auch das widerspenstige wußte er zu gewinnen.

druck begleitetes vob war unser höchstes Glück. FE. und Geographie seine Lieblingsfächer. r

mer

vielfach gebraucht worden, ven seiner Seite im

Gymnasium zu Berlin.

Mit schwerem Kampfe trennte er sich von einem heiteren gesegne⸗ einer Stadt, die ihn auch als Presbpter der allgemein verehrte 1. die Grafschaft Mark, deren höhere und niedere Schulen er rer im Auftrage der Regierung orga⸗

er zu Hamm bleiben möchte, und die Land⸗ stände boten ihm auf die ehrenvollste und edelmüth

ten Wirkungskreise in Gemeine, als Mitglied des Armen⸗Direktorlums, und liebte; selbst das Vaterland,

nisirt hatte, wünschte, da

den damaligen Ober⸗Präsidenten,

Ueberzeugun ille und

e nach Berlin. 8 vachimsthalschen Gpmnasiums war sein Amt r; aber mit welcher Umsicht und Thätigkeit,

rommen Treue er es 26 Jahre verwaltete,

jebe nennen können.

Schon früber hatte er durch seine Schriften (vollständig sind ste

den nachherigen Staats⸗ von Stein, ein vollkommenes Aequivalent; aber der

einem so hohen Grade, daß aus den benachbarten rovinzen, namentlich aus dem Klevischen und Bergischen, von allen eiten Schüser und Zöglinge zuströmten, die das heitere harmlose Diesenigen, die noch in Tertia und Quarta sa⸗ nn. verdoppelten ihren Fleiß, um nach Sekunda zum Rektor Sneth⸗

und im Jahre 1782 wurde auch mir, damas drei⸗

schwerer und vielseiti⸗ mit welcher gesegneten r das wissen die örde, das weiß am besten die große Anzahl seiner Schüler, die er [det und die, angestellt als Diener des Staates und der Kirche, en theuren Namen nicht anders, als mit Ehrerbietung, Dank und

genannt in dem „Gelehrten Berlin“ bis zum Jahre 1825) na

mentlich durch die freimüthige: „Frankreichs Revolunion ist warnend b Ueber Pestalozzi's Lehr⸗Me⸗ die den Erfolg der Erziehung und die Wohlfahrt der Staaten aufhalten, von 1805 bis 1822; 17 die Aufmerksamfeit des Hochseligen Königs Majestät auf sich gezogen. eer und unparteitischer fkönnen die Vorzüge und Lichtseiten 5 gewür⸗

und lehrreich für alle Nationen, 2 Th. thohe: Ueber die Hindernisse,

Ruhi damas

edlem

schleht. König beehrte sie mit seinem Beisalle. Er gewann Rothen Adler⸗Ordens dritter eugungen, bewies

ein gnädi

ahren,

inri ohne

riecth, erhielt fast immer die Allerhöchste Billigung,

reich auf unsere Universitäten und Gymnasien, Militair⸗,

Landschulen über und trägt noch

een greßartiges

igen Zeit, in Hinsicht auf fortschreitende Bildung, nicht 7 aͤber ihre Mängel und Gebrechen auch nicht ernster und kühner mit reimuth beleuchtet werden, als es in diesen Schriften ge⸗ Sie sind erwärmt vom reinen Feuer einer heiligen Begeiste⸗ rung, in der man prophetische Stimmen vernimmt.

heute seine schönen Früchte. und verborgen, jeden Schein und jede Anmaßung hassend, war dies irken; nur Wenige haben es gefannt und erfahren. m Jahre 1816 wurde er zum Konsistorial⸗Ralh und Mitglied des

den ernsten,

und

Konsisioriums ernannt; war thätig bei der Direction der Erwerbschu⸗ len und erhielt bei der dritten Säcularseier der Augsburger Konfession, von der hochwürdigen theologischen Fakultät der Universität zu Berlin

die theologische Doktorwürde.

Wahrlich er war ein Doltor der heili⸗

en Schrift; vertraut mit ihrem Inhalte, wie Wenige, hatte er durch

ortgesetztes Studium ihren keichen und tiefen Geist

in sich aufgenem⸗

men, und aus dieser heiligen, ewig frischen Quelle, floß seine Klarbeit

und Heiterkeit, seine Ruhe und

in der Naͤhe dieses gläubigen, reichbegabten, seltenen

Zuversicht und die ernste, stille, sitt⸗ liche Wuͤrde, in der er so viel vermochte und leistete.

Wie war Allen Mannes so wohl

ums Herz! Unvermerkt theilte er seine Stimmung und Richtung mit;

nie vertteß man ihn, ohne bessernde erhebende Eindrücke

haben. Seine geistige Elastizität und Frische verließ 73 Jahr alt, doch glaubte, einem Jüngeren machen zu müssen, ng; ihn zu drücken; Weise, wodurch zugleich sein Lebensabend lie heiter und orgenfrei gestaltete. Ehe, an der Seite seiner sanften, rer Milde von den Alumnen des

„unsere Mutter“ dankbar genaünt wurde, sah er

und die Bürde eines schweren Amtes

empfangen zu ihn nicht, als er, Kräftigeren Platz an⸗

er bat um seinen Abschied, und erhielt 88 1826 in v seiner großen Verdienste auf die ehrenvollste e sich im Kreise seiner

Ausgezeichnet gläcklich in seiner rommen Lebensgefährtin, die in ih⸗ oachimsthalschen Gymnasiums steis

ami⸗

das Glück seiner

was auch er namentlich in schmerz⸗

ten Todesfällen erfuhr, stärkte seinen Glauben, hob seine Liebe und

föhr Kinder, und alles Bittere, a

estigte seine Ho Seeee chimsthalschen 8 ffnung. Einer sciner Söhne is

Professor am Jaa⸗ vmnastum, der andere Prediger und Superintendent

u. Barmen bei Elberfeld; Beide nahmen an den großen Kämpfen fürs

aterland ehrenvollen Antheil, auf Beiden ruht der ihres ehrwürdigen Vaters. 59. 1

Geist und Segen

zurückgezogener heiterer Stille lebte er

frel von H aber steis geistig ihgtig, noch 13 Jahre und erreichte

das 88ste. Mit frommer Ruhe

zund fester Hoffnung sah er dem Ende

seiner langen Wallfahrt entgegen; er wußte, an wen er glaubte.

Einige Tage vor seinem Tode stand ich, an seinem Bette. prechen; aber auf seinem edlen Angesichte jag der -— 8— lan des Himmels. Es war mir vergönnt ankvoller

einer

7

Er litt keine Schmerzen, eerte n

en Schüler, ; nicht mehr riede Gottes und noch einmal in

ehmuth die treue Hand des theuren und 9 rers zu küssen, und ich empfiug zur Bewahrung sesaene; —4 etatesdn Er starb den 19. Novemder dieses Jahres

segnenden Ab⸗ mit vollkomme⸗

ihm kein Genüge

igste Weise durch Minister gewonnenen treu, der ohne sein Zuthun empfangene Ruf sey Gottes ügung, lng er Glaubens stark und froh mit seiner Fami⸗ er in dieser berühmten und großen Anstalt des

tadt, die

Programme,

Der hechselige 1 gera⸗ den, aufrichtigen Mann persönlich lieb, und außer der Verleihung des Klasse und anderen vielfachen Gunstbe⸗ er dem verewigten Snetblage vorzüglich dad urch es Vertrauen, daß er oft, und durch eine lange Reihe von eine Gutachten über wichtige päidagogische Gegenstände und tungen verlangte. Das, was der einsichtsvolle erfahrene Mann, enschenfurcht und ohne Menschengefälligkeit, vorschlug und ging sbeeae Stadt⸗ und Still

[I En. n . 85 - K 1— 8 8 a., klapen und rutigen Bexwußtsevn ohne Kampf und Schmerz; die n dige Vaterhand, die ihn weise und gut geleitet, hob ühn leicht und 904 —* 72* —₰ 5— 3 ne große Anzahl seiner Freunde, unter welchen viele sein 8 maligen Schüler, und die Lehrer und Schüler 5 1.ne ehahch⸗ Gomnasiums folgten seiner Leiche. Am Grabe sprach der Ober⸗Hof⸗ prediger Dr. Ehrenberg erkebende Worte, des Vollendeten würdig. Als eine der ersten und größten Wohlthaten meines Lebens erkenne und ehre schs, sein Schüler gewesen zu seyn und seine Freundschaft und sein Vertrauen eine lange Reihe von Jahren bis an sein Ende besessen zu haben. Die Eindrücke, die er in meiner Ingend auf mich machte, sind bis jetzt, 71 Jahre alt, in meinem Herzen frisch und le⸗ bendig geblieden, und mit Empfindungen der innigsten Dankbarkeit und Ebrerbietung setze ich an sein Grab s anspruchslosen, ehrenden 9

Denkstein. 5 Potsdam, den 1. Dezember 1840. Bischof Dr. Eplert.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. 88 den ersten diesjährigen Seireen von Möser und e. anden sich gleich Lie glänzendsten Namen Deutscher Instrumentalisten neben einander; Hapdn, Mozart, Beethoven, Spohr und Mendelssohn, die deiden Ersteren die ältere, die Letzten die neuere Zeit repräsentirend, und zwischen inne der gemialste Meister dieser Kunst, als verbindendes Mittelglied, in seinen Vorgängern wurzelnd und neue Babnen brechend. Herr Musik⸗Direktor Möser hat an den beiden er⸗ sten Abenden seiner Soireen vier Somphonien, eine Ouvertüre und ein Klarinett 5 zur Aufführung gebracht; am druten Montag werden Quartette foligen. In dem Kenzert trug der seit einiger Zeit hier anwesende Kapellmeister, Herr Hermstedt, die Haupt⸗Partie vor. Die schöne, zum vollkommensten —; ausgebildeie Meibode dieses Veteranen der Klarinette, die weiche erschmelzung der Töne, das leichte Angeben derselben, dies Alles wirfte höchst wohlthnend auf die Hoörer, und man war sehr erfreut, kurz darauf, in der ersten Zimmer⸗ mannschen Quartett⸗Sofrece, diesen Virtuosen noch einmal unter drn Mitwirkenden zu finden; Herr Hermstedt hatte hier die Klarineit⸗Partie in einem Auartett von Mozarit übernommen. Beide Soireen⸗Cyklen, der Zimmermannsche wie der Möfersche, sind auch in diesem Jahre wieder so zahlreich besucht, wie früher, und das Auditorium jellt den beiderseitigen trefflichen Leistungen stets die verdiente Anerkennung. Auch das in der vorigen Woche von den Herren Gebrüdern Belcke gegebene Kon⸗ ert hatte viel Theilnahme gefunden. Der Konzertsaal des Schauspiel⸗ auses, in welchem dasselbe stattsand, war dicht besetzt. Der hiesige Kammer⸗Musiker, Herr Friedrich Belcke, trug zuerst ein großes Kon⸗ ertstüͤck für die Posaune, von David, vielleicht die schwierigste Compo⸗ sirion für dieses Instrument, die wir hier bis jetzt gehöet, mit tüchti⸗ ger Fertigkeit vor; nur die Kontraste hätte derseibe zuweilen wohl minder grell geben und noch innigere Verbindung in die Passagen bringen können, so welt dies auf der Posaune üͤberhaupt möglich ist. Alle Anerkennung aber verdient das eifrige Fortstreben dieses Virtuosen, der uns von Jahr zu stets mehr bewundern läßt, wesche Leichtigkeit selbst in der Be⸗ andlung des schwerfälligsten Instrumentes zu erreichen ist. Mit vor⸗ büglich chönem und 2 Ton führte Herr F. Belcke an demselben dend die obligate Begleitung zu einer von Neithardt komponirten Arie auf dem chromatischen Tenorhorn aus. Der andere der Brüder, Herr C. G. Belcke, Alrenburgischer Kammer⸗Musiker, blies ein Diver⸗ tissement für die Flöte und die obligate löten⸗Begleitung zu einer Romanze, beides eigene Compositionen de elben, und zeigie ebenfalls viel technische Gewandtheit und Präziston; aber an Schmelz des Ton wird er von dem Posaunisten übertroffen, wo dieser in ru iger Can⸗ tilene sich ergehen fann, wie in dem zarten Spohrschen Lied an die Rose, womit Herr Fr. Belcke das Konzert schloß, welches außerdem von Dlle. Auguste Löwe und den Herren Bötticher, Ries und Tanbert unterstützt wurde. Ein von den beiden Ersteren gefungenes Duett aus Sacchini's „Hedip“ weckte von neuem den Wunsch, diese seit ne Jahren zurückgelegte Hper, die sich den Werken Gluck's fast zur Seite stellen dapf, wieder einmal zu hören; sie gehörte einst zu den beliebtesten der Königüchen Bühne, und Antigone war eine der Lieblingsrollen der unvergeßlichen Mulder. Herr Konzertmei⸗ Ries spielte ein Violin⸗Solo von cigener 2, Herr Tau⸗ ert ein asteres Konzertstück für das Pianoforte von Steibelt, Beide mit gleicher Eleganz und Gediegenheit; der Lettere wußte besonders dem idpllischen olorit des Steibelischen Rondoss die höchste Anmuth zu verleihen; bekanntlich hat der ausgezeichnete Virtuos selbst gerade in diesem Genre die reizendsten Tongemaͤlde geliefert, unter denen vor⸗ züglich seine „Campanella“ und „Najade“ sich allgemeinen Beifall gewonnen haben. Eingeleitet wurde der erste Theil des Belckeschen Kon⸗ zerts durch eine Ouvextüre ven F. Mendelssohn, die uns Goethe's Gedicht „Meeresstille und glückliche Fahrt“ in Tönen wiedergiebt und zu leben⸗ diger Anschauung bringt; der zweite Theil durch eine Huvertüre von J. v. Schmidt zu der Orer „das Fischermädchen“, die auch seit lan⸗ er Zeit hier nicht gegeben wurde. Die letztverflossene Woche brachte uns am onnerstag eine Aufführung von Hapdn’'s „Jahreszeiren“, die durch das Lokal, in welchem diesel e veranstaltet war, noch ein besonderes Inter⸗ esse —2 Sie fand nämlich in dem seit sunfsehn Jahren nicht mehr zu solchem Zwecke benutzten und zu den Huldigungs⸗Festlichkeiten neu restaurtrien Konzertsaale des Königlichen Opernhauses statt; die Ausführenden waren das Personal der Königlichen Oper und das Kö⸗ nigliche Orchester unter Spontini's Leitung, und die Einnahme war für die Orchester⸗Witwenkasse bestimmt. Selten möchte es sich treffen“ daß im Lauf einer Woche an einem Ort die beiden großen Meisterwerke Hapdn’s, die „Jahreszeiten“ und „die Schöpfung“, öffentlich auf⸗ gejührt werden, wie es in diesen Tagen hier der Fall ist, da am Mon⸗ tag, den 7ten d., das jetztgenannte dieser Oratorien durch das Gesangs⸗ Justitut des Herrn Mussk⸗Direktor J. Schleider im Saale des Eng⸗

lischen Hauses zur Aufführung kömmt. 10.

Wasserdichter Hanffilz und dessen Anwendung zur Dachbedeckung. Die Ausstellüng der industriellen Erzeugnisse Frank⸗ reichs hat unter Anderem ein Fabrikat zur Ansicht des Publikums ge⸗ bracht, welches vielseitige Anwendung zu erhalten verspricht; es ist dies nämlich das Produkt, welches unter dem Namen „Chanvre imper- méable“ von Masurzi di Aguirra vorgelegt worden ist, 55 Fabrik und Lager in Paris Rue Richelien Nr. 67 ist. Man sollte nicht

lauben, daß dieses Hauf⸗Präparat einer so vielfältigen Verwendung säbig sey. Die Hans⸗Fasern werden, nachdem sie einer Wärme von 50 bis 750 R. ausgesetzt und so für die Einflüsse der Temperatur unem⸗ pfänglich gemacht sind, verfilzt und mit fetten, harzigen oder bitumi⸗ nösen Substanzen getränkt. Sie erhalten dadurch einen beliebigen Grad von Biegsamkeit und Stärke, von dem des Leders bis zu dem des Helzes, und können in jede beliebige Form gebracht werden. Die⸗ g⸗ Hanffilz vertritt die Stelle des Leders, des Steinguts, des Messing⸗ leches, des Holzes, der Dachziegel und der Leien, denn die ausgeslell⸗ ten Gegenstände bestanden in: Feuer⸗Eimern, Czakots, Wasserleitungs⸗ Röhren, Felleisen, Hutkasten, Blumenvasen, Waschbecken Wassertöpfen, Schüsseln, Flaschen, Becher und Dachbedeckungs⸗Platten. Nicht allein kann dieser Hanffilz das Holz in vielen Fällen ersetzen, sondern es wird auch bald dadurch theilweise verdrängt werden. Da nämlich der⸗ selbe durch die Einwirkung der Feuchtigkeit eben so wenig als von der Hitze verändert wird, und da ferner die schönsten Ornamenie mit der größten Leichtigkeit dargestellt werden können, so kann derselbe von großer Wichtigkeit sowohl fuͤr die innern als Außern Dekorationen der der Gebäude werden. Die verzierten Filzplatten lassen sich in jede beliebigen Größe und Gestalt erzeugen, und als eine Haupteigensche dieses Hanffilzes muß werden, daß 2 damit bedeckte Gegenssand vollkommen vor Feuchtigkeit dadurch geschützt ist. In Be⸗ ug auf die Anwendung des Hanffilzes zur Dachbedeckung, so süßt sich der größte Vorthell erlangen. Befanntlich belasten die ge⸗ wöhnlichen Ziegel die Dachstühle sehr, und haben außer der leichteren

Zerbrechlichkelt noch andere Unbequemlichkeiten. Der Hanffilz ist leicht

E1“

8 Sonntag, 6. Dez.

li⸗Platten können in gran, roth oder schwarz daraestellt werden. Die

rt und Weise der Legung richtet sich nach der Art der Dächer. Man bat mit diesem Deckungs⸗Material im vorigen Jahre in Frankreich be⸗ reits bedemmende Bersuche gemacht und deren Erfolg hat gezeigt, daß man sich in seinen Erwartungen nicht getäuscht habe, denn die bis jetzt damit gedeckten Dächer haben noch feine merklichen Veränderun⸗ gen erlitten, wenigstens nicht mehr als die mit den beweglichen Polon⸗ ceauschen Erdharz⸗Platten beiegten. Auch als Taseln für die Be⸗ seichnungen der Straßen hat man seit einem Jahre in Paris die Plat⸗ ten verwendet und dieselben haben bis jetzt noch ganz ihre ursprüngliche Schönheit und ihren Glanz erhalten. In furzem soll deren Anwen⸗ dung zu diesem Zwecke in großer Ausdehnung eingeführt werden. (Allgem. Bauztg)

Dauer der Essendahn⸗Fahrren am 1. Dezembe’ Abgang Zeitdauer Abgang

von [R. Potsdam.

Zeudauer

40 [Um 7 Uhr Pesaere. . 42 40 89 8 8 8n. 40 43 Nachmitt.. 40 42 . k 42 57 58

b Meteorologische Beobachtungen Morgens Nachmittags Adends I Nach einmaliger

1. Dezemdet. 6 Uhr. 2 Ubr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruc... Lustwärme ... Thaunpunkt . Dunstfatrigung Weiter.

8 4

abi u“ par. 342 7i" Var. 3 11,94 „Par./ Quellwarme 6 20 R. + 0,½9 R. 3.10° R. + 042 N.] Slußwarme 0,40 R. 0,1 ° R. +. 0,2 9 R. 0,99 R. Vodenwarme 5,8 0 R.

81 vEt. 72 vECt. 80 vCt. Ausdünstung 0,025 ‧Rh.

trübe. trübe. trübe. Niederschlag 0.

G 2 N N. Wärmewechsel +. 3,29 Wolkenzug. N. 1 19 . Tagetmittel: 341,73Par. + 1,40 R.. 0,20 R.. 78 Ct. R.

Berliner Börsce. Den 5. Dezember. öeFr. Ten. 8 21. Brief. . 8 103% Sch. d. K. . N.

190218 destien.

102 Brl. Pota. Kisenb

102 ⁄% Agd-Lpz Elsenb. 2 8 do. do. Prior Aet

Gold al maree oue Dukaten riedrichad'or

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6 17 78 % 1001¼

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Fraakfurt 2. M. W2Zz . 1 SghbI

Poteraburg 4—2

Auswurtige Börsen. 1 Amsterdam, I. Dezember. Niederl. vinb. 501514 5 % do 98 ½. Kanz. Hill. 2221. 5 % Span. 22 ¾, Pasaive 5 ¼. Ausg. 12 ½. Zinal. 6 ½. Preusk. P. n. —. *pol. 128 ½. Osaterr. 1056 2 2 Antwerpen, 30. November. Zinsl. 61 ⁄¼. Neue Anl. 22 ½1. Frankfurt a. M., 2. Derember.ß Oesterr. 5 % Met. 105 ½ G. 4 % 98 ¼ G. 2 ½ % 56 Rr. 1 % 24 ¼ Br. Hank-Actien 2095. 2053. Partial Obj. 159 ¼ r. Loose au 500 Fl. 137. 1362 Loose zu 100 Fl. —. Preuas. Prüm. Sch. 78 ¼ G. do. 4 %, Aul. 163 ¼ Br. Poln. Loose 71 ½ G. 5 % Span. Anl. 23 ¾. 23 ¼. 2 ½ % Holl. 499⁄16. 49 ½. Eisenbahn-Actien St. Germain 625 G. Versailles reeh- tes Ufer 385 G. do linkes 305 G. Mänchen-Augsb. 92 Rr. Strafsburg-Basel 220 G. Leiprzig-Dresden 101 Br. Köln- Aachen

91 ½ G. Hamburg, 3. Dezember. 8 Bank-Actien 1700. Engl. Kuna. 107. 8 8 Dondon, 28. November. Cons. 3 % 90 ¼. Beig. —. Neue Aul. 232 2. Passive 5 ¾. Auasg. Sch. 11 ¼⁄. 2 ½ % Holl 52. 5 % 99. 5 % Port. 35 ⁄. 3 % 22. Engl. Russ. —. Bras. 73 ½. Columb. —. Mex. 30.

Paris, 30. November. 5 % Rente ün cour. 111. 75. 3 % Kente fin cour. 79. 80. 5 % —7„ 1 cour. 108. 95. 5 % Span Rente 2à4. Passive 5 . 3 % ort. 22 ¾¼. 8 Petersburg, 27. November. Lond. 3 Met. 29 ⁄1 . Hamb. 324271½ Paris 404. Poln. à Par. 200 Fl. 67. do à 500 72 l½. Wien, 30. November. 58 % Met. 106. 49% 100. 3 % herh., 2 ⁄½ % Bank-Actien 1675. Anl. de 1834 134. de 1839 112 8.

Konigliche Schauspiele. Sonntag, 6. Dez. Im Opernhause: Oberon. Koͤnig der Elfen. Romantische Feen⸗Oper in 3 Abth. mit Ballet. Musik

von 5 M. e 5, reise der tze: Ein in den Logen des Ran⸗ 940 3,che. 16,dar. be m auspielhause: Die vVasterschule, Lustspiel in 5 Abth nach dem Englischen des Sheridan von ——— Montag, 7. Dez. Im Schauspielhause: Auf Begehren: Emilia Galotti, Trauerspiel in 5 brh., von G. E. Lessing.

188.

Köniagasstädtisches Theater.

Das Pfefferroösel, oder: Die Frank⸗ furter Messe im Jahre 1297. Gemälde der Vorzeit in 5 Akren, von Charlotte Birch Pfeiffer. (Dile. Herrmann: Pfefferroͤsel) ntag, 7. Dez. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshau⸗ u Terraecina. Komische Oper in 3 Akren. Musik von [heer as. K. †. 887,5 . Wien; Fen Daanele und Dile. Spiheder: Zerling, als Gastrollen. He.

und biegsam, zieht keine 28 au, leidet nichts vom Frost und vont der Hitze, fügt sich jeder Form, und ist eine Beschaäͤdigung eingetre⸗ ten, so kann solche leicht wieder ausgebessert werden. Allein Haupt⸗ vortheil besteht außer der Dauerhaftigkeit noch darin, daß die Cohstrue⸗

tion des Dachstuhls viel leichter und daher wohlfeiler in. Die Hauf⸗

ber: Lorenzo, als zweites Debuͤt.)

mtweortllcher Nedacicnk AEknold. 22 Frruch del A. M. H4*