A28 Madrid, 29. Nov.
1“.““
“ 8
Die Morning Chro e stellt den Franzosen vor, wie theuer ihre Kriegslust ihnen schon zu stehen gekommen sey, wie viel sie ihnen noch kosten duͤrfte, und wie viel besser sie also daran thun würden, ihre Thatkraft und ihren Unternehmungs⸗ geist, der sich in auswaͤrtigen Eroberungen aufzehren wolle, auf innere Eroberungen, auf Verbesserung ihres Ackerbaues und ihrer Industrie zu richten, fuͤr welche der Boden Frankreichs die reichsten Aussichten darbiete. Es wird gezeigt, daß Frankreich, wie kein anderes Land, einen staunenswerthen Ueberfluß von Huͤlfsmitteln besitze, die noch nicht benutzt seyen und, gehoͤri angewendet, die Macht und den Einfluß der Nation unermeßli vermehren muͤßten, ohne daß dadurch die Besorgniß ihrer Nach⸗ barn hervorgerufen, diese vielmehr durch gens inschaftluche iter⸗ essen näher mit wuͤrden verknuͤpft werden. „Schon der Umstand“, heißt es am Schlusse, „daß ein großes Land wie Frankreich, mit so vielen natuͤrlichen Vortheilen, hoͤflichst bei seinen Nachbarn um ein paartausend Kavallerie⸗Pferde bitten muß, ist ein Beweis, wie tief die Landwirthschaft in Frank⸗ reich steht. Und bei den noch unbenutzten Huͤlfsquellen der Wohlfahrt soll die Franzosen nichts zufrieden stellen, als ihrer Nachbarn Gebiet zu nehmen! Was sie annehmen sollten, sind — gute Lehren.“
Man glaubt allgemein, daß das Haus Wright und Com⸗ pagnie, bei dessen Fallissement auch Köͤnig Ludwig Philipp be⸗ theiligt seyn soll, mittelst eines Vergleichs seine Verhaͤltnisse wieder werde ordnen koͤnnen.
. Am Mittwoch hat das Dampfboot „Great Liverpool“ seine zweite Fahrt nach Malta und Alexandrien angetreten; es nimmt eine große Menge Briefe nach Ostindien und 65 Passagiere mit; auch hat es eine Quantitaͤt Fruchtbaͤume und verschiedene Lecker⸗
bissen am Bord, welche die Peninsuler⸗Orientalische Dampfschiffs⸗
fahrts⸗Compagnie als Geschenk an Mehmed Ali schickt.
schen Luxemburg, ist zum Rathe des
Belgien. 8 Bruͤssel, 7. Dez. Der Koͤnig, vollkommen hergestellt von der Erkältung, an der er in den letzten Tagen gelitten, ist gestern mit der Koͤnigin von Schloß Laeken nach der Stadt gekommen.
Der Brigade⸗General von Tabor, Kommandant des Belgi⸗ ber⸗Militair⸗Gerichtsho es
ernannt worden.
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Central⸗Section hat, diese Note in Erwaͤgung ziehend, das Ma⸗
Die erste Section der Repraͤsentanten⸗Kammer hat die Un⸗ terdruͤckung der Militair⸗Marine verlangt. Die vierte Section hat gefordert, daß 7 Kanonier⸗Schaluppen außer Dienst gesetzt werden. Die fuͤnfte Section hat sich fuͤr die allmaͤlige Vermin⸗ derung der Flotille ausgesprochen. Die Antraͤge dieser drei Sec⸗ ionen sind durch den Minister der auswärtigen Angelegenheiten estritten worden. Er hat der Central⸗Section eine Note uͤber⸗ reicht, worin die verschiedenen Dienst⸗Arten, welche die Militair⸗
Marine dem Handel geleistet hat, auseinandergesetzt sind. Die
ine Budget ohne Amendements angenommen. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat in den
Seectionen der Kammer erklärt, daß alle zu Utrecht, Gent, Mastricht und Antwerpen stattfindenden Unterhandlungen bis zum
Juli 1841 beendigt seyn wuͤrden.
ö1 Daͤnemark. Kopenhagen, 7. Dez. Die Nachricht von der Verlobung
b Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen mit der Prinzessin Karo⸗
ine von Mecklenburg⸗Strelitz, die am 6ten d. M. hier einging,
at hier große Freude erregt.
Hinsichtlich der Gerüchte, die uͤber den Austritt des Grafen Rantzau⸗Breitenburg zirkulirt haben (meldet die Berlingsche
koͤnnen wir jetzt mit Bestimmtheit versichern, daß er Graf Staats⸗Minister bleibt und seine Stelle im Staats⸗ athe einnimmt, wenn er sich hier aufhaͤlt. Es steht ihm da⸗ egen frei, sich auf seinen Guͤtern so lange aufzuhalten, als er ies seiner Gesundheit wegen vorziehen, und der Koͤnig nicht ausdruͤcklich seine Gegenwart wuͤnschen duͤrfte. Wir haben auch
erfahren, daß der Graf seine Wohnung hier in der Stadt nicht
aufgesagt hat.
Spanien.
Der Minister der auswärtigen Ange⸗ legenheiten, Herr Ferrer, hat nachstehende Note an das Franzoͤ⸗ sische Kabinet gerichtet: . 8
„Die Regierung Ihrer katholischen Maͤjestät, Posia Isabella II., hat ein Manifest erhasten, das die Ex⸗Regentin Dosia Marie Christine am 8. November in Marseille erlassen und das offenbar den Zweck hat, durch Entstellung der Thatsachen auf heuchlerische Weise Sympa⸗ thieen zu erregen, die unstreitig neue Unruhen und den Bürgerkrieg ur Folge haben würden. Dieses Manifest ist wahrscheinlich durch den Parteigeist und auf den Rath von Männern verfaßt worden, denen das ei⸗ gene Interesse stets mehr gilt als das Interesse und die Ruhe ihres Vaterlan⸗ des. Sle zählen unstreitig darauf, wenigstens unter der Hand unter stützt zu werden, um in den benachbarten Provinzen Unruben zu erre⸗ geu. Die Regierung Ihrer katholischen Majestät darf in keinem Falle gegen so verbrecherische Intriguen die Augen schließen und hat es für angemessen gehalten, das Manifest Ihrer Majestät, so wie sie es er⸗
halten, in der „Hof⸗Zeitung“ bekanm zu machen, indem sie das Ver⸗
8
auen hegt, daß dies Dokument keinen anderen Einfluß auf das Land aben wird, als auch die Leidenschaftlichsten von der Existenz eines ab⸗ cheulichen Komplottes zu überzeugen, das, wenn es seine Absicht er⸗ eichte, die Nation in einen Abgrund von Elend stürzen würde.
Regentschaft legt jenem Dokumente keine Wichtigkeit bei und betrach⸗
tet es als das Werk eines ohnmächtigen Willens von Männern, die
ihren Groll und den Wunsch, das Land zu alarmiren, nicht zu ver⸗ bergen wußten, die das Land undankbar nennen, das auf edelmüthige
Weise sein Blut für die Aufrechthaltung des constitutionellen Thrones
der erhabenen Tochter der Ex⸗Regentin vergossen hat. Die mit jedem age zunehmende Auswanderung von Männern, die gewohnt sind, durch die Gunst des Hofes und der Camarilla den Staat zu beherr⸗ chen, die Vereinigung dieser Männer mit den Karlisten, die sich in olge ihrer Unterwerfung nach Frankreich geflüchtet, dieses Alles versetzt
8 die provisorische Regierung in die Nothwendigkeit, die mit ibr verbün⸗
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deten Regierungen aufzufordern, die traurigen Wirkungen solcher Dro⸗ hungen im Veoraus zu vernichten, denn es wäre unklug, die Nation aufs neue den Wechselfällen des Bürgerkrieges auszusetzen, da sie eine frieggewohnte Armee von 200,000 Beteranen, eine National⸗Garde von r2500,000 Bürgern besitzt, stolz auf ihre Ehre und ihre Unabhängigkeit ist und einen Oberbesehlshaber hat, der durch seine Bürgertugenden,
ie durch seine militairischen Fähigkeiten und durch seine von Europa bewunderten Thaten eben sowohl das Vertrauen der Nation, wie das er Soldaten verdient. In dieser Absicht wendet sich das Kabinet Ihrer katholischen Majestät voll Vertrauen an die Französische Re⸗ ieung, um die Rlaflchten, welche die verbündeten Höfe einander
sqhuldig sind, in Anspruch zu nehmen, und auf diese Weise jene gegen⸗
seitigen Beziehungen aufrecht zu erhalten, die, indem sie sich auf Red⸗ ges und Billigkeit gründen und jeden Macchiavellismus und
sI de Unredlichkeit ausschließen, das einzige Mitiel sind, eine Freundschaft zu
ewahren, die großer Nationen würdig ist und dauernde Vortheile verspricht.
Die Spanische Regierung hat durchaus nicht die Absicht, gegen den
Aufenthalt der Ex⸗Regentin Marie v— in Frankreich Einspruch
ein tem⸗
zu thun, oder zu verlangen, daß den Spaniern, die dasel eundschaft
poraires Aspl suchen zu müssen geglaubt haben, die
werde. Die Königin Christine repräͤsentirt gegenwärtig nur eine gestürzte Macht, deren Rückkehr unmöglich ist; ihre Person ist kein Prinzip, und sie kann, um sich eine ihres vergangenen Lebens würdige Eristenz zu verschaffen, unter keinen Umständen auf irgend ein vesönsschen Recht, noch auf andere Prärogative, als die der verwitt⸗ weten Königin, Anspruch machen. Aber die Regentschaft von Spa⸗ nien wird siets gegen jede geheime oder offene Intrigue, die an der Gränze geduldet oder befördert würde, protestiren; denn sie würde dies als ein unredliches und feindseliges Benehmen ansehen, und sich un⸗ verzüglich dafür rächen, von welcher Seite es auch kommen möge. Die Nationen existiren in der politischen Welt nur durch ihre Ehre, den sie umgeben den Nimbus und ihr Anschen, und es ist tausendmal besser, in einem ehrenwerthen Kampse zu fallen, als sich schimpflichen Bedingun⸗ gen zu unterwerfen, die Spanien zu allen Zeiten zurückgewiesen hat.“
Tolosa, 24. Nov. Der politische Chef der Provinz Gui⸗ puzcoa hat nachstehende Proclamation erlassen:
„Bewohner von Guipuzcoa! Der Geist des Bösen hat sich in den letzten Tagen darin gefallen, die Augen Eurer Behörden mit einem Schleier zu bedecken und den Saamen der Zwietracht unter Euch aus⸗ zustreuen; allein Fuer guter Sinn und Euer richtiges Urtheil haben dies vereitelt, und ich danke Euch für Euer lovales Betragen. Vor wenigen Tagen richtete ich, als General⸗Kommandant, in Folge von unangenehmen Ereignissen, die durch Mangel an Subsistenzmitteln für die Truppen herbeigeführt wurden, einige Worte an Euch. Ihr habt sie gehört und habt meiner Aufforderung auf eine Weise entsprochen, wie ich es von Eurem Pairfotismus erwartete. Die Gründe, die mich heut veranlassen, in meiner Eigenschaft als höchste politische Behörde der Provinz zu Euch zu sprechen, sind nicht weniger unangenehm. Durch die provisorische Regentschaft des Königreichs ernannt, wurde meine Einführung und Anerkennung durch die Bedenklichkeiten des polttischen Carregidors verzögert. Ich setzte die Regie⸗ rung davon in Keuntniß, und als ich die Antwert derselben vom 14. November erhielt, da hatte sich die außerordentliche Junta der Provinz bereits versammelt und unter den Gegenständen, die ihr ur Diskussion vorgelegt,Werden sollten, befand sich auch das König⸗ iche Dekret, welches meine Ernennung enthält. Unter diesen Umstän⸗ den hielt ich es für meine Pflicht, der Deputation und der Junta den neuen Königlichen Befehl mitzutheilen, um von denselben, so wie von dem politischen Corregidor anerkannt zu werden. Die Junta erlaubte sich, die von der Regierung vorgenommene Ernennung zu prüfen, zu diskutiren und die Ausführung derselben zu suspendiren. Eine so re⸗ spektmidrige Anmaßung, welche der höchsten Regierung das Recht, ihre Agenten zu ernennen und ihre Functionen zu bestimmen, streilig machte, durfte ich unmöglich dulden; da ich jedoch einen Bruch zu vermeiden und die Junta durch Ueberredung zur Vernunft zurückzuführen wünschte, so erschöpfte ich vergebens alle Mittel, welche die Höflichkeit, Urbanität und Mäßigung mir vorschrieben. Die Junta beharrte bei
ihrem Widerstand, und ich durfte nicht erlauben, daß eine Versamm⸗ lung dieser Art ihre Berathungen fortsetze und sich offen der Regterung widersetze. Ich befahl daber die unverzügliche Auflösung der Junta, gestattete ihr jedoch noch einige Stunden, um die schwebenden Angele⸗ genheiten zu beendigen. Cie wurde endlich aufgelöst, allein sie ent⸗ warf noch eine Protestation, worin sie mir das Recht, sie aufzulösen, bestreitet. Dies zwingt mich, die Gründe anzugeben, die mich zu die⸗ ser Maßregel berechtigten. Um eine außerordentliche Junta einzuberu⸗ fen, bedarf die Provinz der Genehmigung des Repräsentanten der Re⸗ gierung, der daselbst die höchste Autorität angübt, und eben diesem Re⸗ präsentanten gebührt die Präsidentschaft der Junta. Für die am 18ten einberufene Junta war jene Genehmigung nicht eingeholt worden, und der Repräsentant der Regierung führte nicht den Vorsitz bei derfelben. Die Junta war daher ungesetzlich und gegen die Form. Sie ist niemals antorisirt gewesen, die von der Reglerung vorgenommene Ernennung ihrer Agenten in dieser — zu kritisi⸗ ren und zu sanctioniren. Sie überschritt daher ihre Functionen, indem sie sich meiner Ernennung widersetzte. Sie gründete ihren Widerstand darauf, daß die Anwefenheit eines politischen Cefs in der Provinz, so wie die Vereinigugg der Eivil⸗ umd Militair. Gewalt in einer Person mit dem Foral⸗System unvgträͤßzlich sev, während doch in neuerer Zeit ein polltischer Chef und“ dis Foraäf⸗Deputation neben einander existirten, und die Civil⸗ und Militair⸗Gewalt in der Person des Don Gassjoar de Jauregui vereinigt waren. Man sage nicht, daß dies nur eine Folge der Gewalt oder des Krieges grwesen sey, denn die Funta hatte diese Konxistenz anerkannt und nicht dagegen re⸗ flamirt. Hiernach kann ich die Gründe, welche man für die feindseli⸗
en Erörterungen der Maßregeln der Regierung anführt, nicht gelten 1 2. 8 2+½ der Nähe der Stadt sind nicht mehr. Kurz, all überall nur
assen. Mein Gewissen sagt mir. daß ich recht gebandelt habe, indem ich einen Heerd des Widerstandes vernichtete und die Verbreitung des⸗ selben verhinderte. Ich hin der Regierung für meine Handlungen ver⸗ antwortlich, und diese möge entscheiden. Uebrigens flößt Ihr Charak⸗ ter mir das Vertrauen ein, daß Sie nicht den Einstüsterungen der Leidenschaften gehorchen, vielmehr einen neuen Beweis von Ihrem gu⸗ ten Sinne, von Ihren Gehorsam gegen die Regierung und ihren Re⸗ präsentanten, so wie von Ihrer Friedens⸗ und Ordunngsliebe geben werden. In diesem Falle werdet Ihr in mir nicht einen Despoten, nicht einen wilden Soldaten, sondern einen Vater finden, der zu jeder Stunde bereit ist, Eure Klagen und Beschwerden anzuhören, um den⸗ selben -e und Euch Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, so weit es in meiner Macht steht. Ihr werdet, mit einem Worte, einen Be⸗ schützer in mir finden, der jedech entschlossen ist, um jeden Preis der Autorität der Regierung Achtung zu verschaffen und die öffentliche Ruhe aufrecht zu erhalten. Francisco de Paula Alcala.“ — Der Morning Chronicle wird aus Madrid vom 25. November geschrieben: „Die Maßregeln der Regierung in den letzten Tagen bieten fuͤr das Ausland wenig Interessantes dar, indem sie sich meist auf Ernennungen und Dekrete von un⸗ tergeordneter Bedeutung beschräͤnkten. Dieser langsame und vor⸗ sichtige Gang der Regierung, verbunden mit der Ungeduld nach rascher Verbesserung der Lage des Landes, die ein Volk fuͤhlt, welches noch kaum aus der Aufregung einer zu diesem Zweck be⸗ gonnenen Revolution heraus ist, hat einen gewissen Grad von Unzufriedenheit, wenn auch gerade keinen Mangel an Vertrauen, unter dem ruͤstigeren und sanguinischeren Theil der letzten Bewe⸗ gung erzeugt. Viele von diesen sind der Meinung, die Regie⸗ rung sollte schneller vorschreiten; wobei sie weder an die großen Schwierigkeiten denken, welche zu uͤberwinden sind, noch daran, daß die jetzigen Regierer des Landes das Staatsruder nur einst⸗ weilen in Händen haben, und daß fuͤr jede Regierung hier die Versammlung der Cortes unerlaäͤßlich ist, wenn sie ernstliche und große Aenderungen in der Verwaltung vornehmen will. Ich sage dies zur Erlaͤuterung des wirklichen Zustandes der oͤffentli⸗ chen Meinung hierselbst, die ohne Zweifel von denen ganz anders dar⸗ gestellt werden wird, welche eine Freude daran haben, die Spanischen Angelegenheiten daheim und im Auslande zu karrikiren. Von der Klasse der unwichtigen Maßregeln der Regierung seit meinem letzten Schreiben sollte ich vielleicht die Wiederernennung der von dem Ministerium Perez de Castro's aufgeloͤsten Tarif⸗Kommission ausnehmen, ein Akt, der anzudeuten scheint, daß die jetzigen Mi⸗
nister den naͤchsten Cortes die Annahme des von der so eben wie⸗ dereingesetzten Kommission entworfenen Tarifs mit denjenigen
Veroͤnderungen vorschlagen wollen, welche eine Revision seines Inhalts und die neuen von der Regierung eingezogenen Erkun⸗ digungen in der Zwischenzeit bis zur Eroͤffnung der Cortes, bis wohin die Arbeit beendigt seyn soñ der Kommission an die Hand geben möͤchten. Der Tarif, von dem ich spreche, wurde schon unter den letzten Cortes gedruckt und an die Mitglieder derselben vertheilt; da er aber bei dem vorigen Mintsterium wenig Gunst
fand, so ward die Sache unterdruͤckt und die Junta in Folge
fremden Einflusses und auf Antrieb der Interessen Cataloniens aufgelöst. Auf diese Weise war nicht nur eine mehrsaͤhrige Ar⸗
beit umsonst gewesen, sondern das Ministerium ernannte auch ein Revisions⸗Comité mit Vollmachten und Instructionen, in Catalonien und an anderen Orten die nöthige Information einzusammeln, um die von den Urhebern des neuen Tarifs in dem ihrem Werke vorangehenden Promemoria aufgestellten Argumente und Grund⸗ sätze umzustoßen, und so wurde die geringste Annaäͤherung an ei⸗ nen vernünstigen Handels⸗Kodex von den vorigen Regierern Spa⸗ niens unter Einwirkung fremden und verderblichen Einflusses vernichtet. Der Zustand einer der Baskischen Provinzen, Gui⸗ puzcoa's, hat seit einigen Tagen hier einen Theil der oöͤffentlichten Aufmerksamkeit in Ansoruch genommen. Aus den veroͤffentlichen Dokumenten scheint hervorzugehen, daß es nach Ablauf des Kon⸗ trakts hinsichtlich des Unterhalts fuͤr die Armee in diesen Provin⸗ en nothig wurde, sich wegen der Mitiel zur Erhaltung der dort e Truppen an die Lokal⸗Regierung des Landes h wen⸗ den. Alava, Biscaya und Navarra waren willfaͤhrig, Guipuz⸗ coa weigerte sich. Nach wiederholten Vorstellungen sah man se
genöͤrhigt, einige der Alcalden in der letzteren Provinz zu verhaf⸗ ten, doch wurden dieselben, nachdem es zu gegenseitigen Erklaͤrun⸗ gen zwischen beiden Theilen gekommen war, b wieder freigelassen. Damit waren indeß die Lokal⸗ oder Foral⸗Behoͤrden noch nicht zufrieden; sie blieben dabei, daß die Unterhaltung der Truppen in der verlangten Weise eine Verletzung ihrer Privilegien sey, und es wurde eine Versammlung einberufen, um uͤber die Sache zu berathschlagen. Hier sind die Unterrichtersten der Meinung, und ich halte dieselbe fuͤr richtig, daß der Widerstand hauptsäͤch⸗ lich, wo nicht ganz allein, von der Castilianischen, Moderado's⸗ und Karlistischen Partei angeschuͤrt und genährt worden, um die Regentschaft zu schikaniren, und daß die große Masse der Bevöͤl⸗ kerung von Guipuzcoa mit diesem Streite wenig oder nichts zu thun habe. Es wird jedoch aller Vorwand fuͤr diese Ruhestörer durch die Absendung bedeutender Geldsummen und durch die Er⸗ neuerung der Kontrakte hinsichtlich der Verpflegung der Koͤnig⸗ lichen Truppen in diesen Distrikten entfernt werden, und ist so der Anlaß des Streits beseitigt, so wird dieser auch wohl auf⸗ hören, wenn es der Intrigue nicht gelingt, die Masse der Bevoͤlkerung dahin zu bringen, daß sie die vernar⸗ benden Wunden des Bürgerkrieges von neuem aufreißt, was ich jedoch nicht erwarte. Das Hervortretendste in unseren Nachrichten aus den Provinzen ist das Vorherrschen der voll⸗ kommensten Ruhe und das Eingehen von Adressen, welche das Verfahren der Regentschaft im Fall der Aufloͤsung des Senats billigen. Der Herzog von Vitoria war in den letzten Tagen et⸗ was unwohl, ist aber jetzt wiederhergestellt und arbeitet wieder wie gewoͤhnlich. Die Koͤnigin Isabella, uͤber die ich im „Stan⸗ dard“ lese, sie schwinde angeblich in Folge der Trennung von ihrer Mutter ganz dahin, erfreute sich nie einer besseren Gesund⸗ heit als in diesem Augenblick, wovon man sich hier täͤglich bei ihren Spazierfahrten durch die Stadt uͤberzeugen kann, auf de⸗ nen man sie und ihre Schwester, die Infantin, aufs heiterste in ihrer Kutsche mit einander scherzen sieht; auch begiebt sie sich, auf Anempfehlung des Herzogs von Vitoria, jede Woche einmal ins Theater oder in den Cirkus.“
Jonische Inseln.
Herr F. Carvella, Doktor der Medizin und Professor der Chemie auf der Insel Zante, stattete der Redaction der Gaz⸗ etta di Venezia nachstehenden Bericht uͤber das letzte ver⸗
eerende Erdbeben ab: 1 „Wir befinden uns zwischen Ruinen. Zante bietet den Anblick
einer bombardirten Stadt dar; nur sehr wenige Häuser sind von den furchtbaren Erdstößen am 30. Oktober, Morgens 9 Uhr 40 Minuten, verschont geblieben. Wohin wir unsere Blicke wenden, liegen die Häu⸗ ser in Truüͤmmern, oder man muß deren Einsturz jeden Augenblick er⸗ warten. Ueberhaupt giebt es kein einziges Gebände, welches nicht starke
Risse bekommen hätte. Weit größer ist das Unglück noch auf dem Lande. Schöne und bevölkerte Dörfer sind gänzlich vernichtet und die noch stehenden haben sehr stark gelitten. Die meisten dr aer ans rung und Verwüstung. Zur Nachtzeit würden Tausende von Men⸗ schen ihren Untergang gefünden haben; in der Festung ist auch nicht Eine Kaserne, nicht Ein Haus stehen geblieben, und die ganze, oder doch der größte Theil der Garnison wäre unter den Trüm⸗ mern begraben worden; doch Gottiob! man zählt in der Stadt und in den Dörfern nur 8 Todte und 30 mehr oder minder schwer Verletzte. Unter den Todten befinden sich zwei Knaben aus England. Ich vermag den Schrecken der Einheimischen und Fremden im Augen⸗ blicke der Katastrophe nicht zu schilbern Von allen Seiten erhob sich ein herzbrechendes Geschrei und Geheul; Alle liefen verwirrt durch ein⸗ ander, und dann eilte 7₰ nach seiner eigenen Familie zu sehen. Allen war die Angst auf dem Gesichte zu lesen; Jeder fürchtete v ein theures Opfer unter den Trümmern seines Hauses zu sinden. Wie durch ein Wunder sind in einer Schule, wo die Maunern einstürzten und das Dach mit sich nachristen, die dort vereinten Knaben glücklich durch einen engen Raum entronnen, welchen das Schicksal frei gelas⸗ sen hatte. Wie groß die Angst der Aeltern gewesen seyn mußte, bis sie ihre geliebten Söhne wieder in ihre Arme schlossen, kann nur der beurtheilen, welcher selbst Kinder hat. Auch ich war in der größten Ge⸗ „fahr. Von einem Kranken⸗Besuche zurückkehrend, befand ich mich in jenem schrecklichen Momente in einer sehr engen Gasse, wo bereits die hohen e zu wanken begannen. Ich fing an, aus allen Kräften zu lau⸗ en, um den nahen freien Platz zu erreichen; aber das Erdbeben war der Art, daß ich gleich einem Trunkenen hintaumelte. Hinter mir stürz⸗ ten die Mauern zusammen. Nach dem ersten furchtbaren Stoße war die Erde einige Tage fortwährend in Bewegung. Es verging keine Viertelstunde, wo nicht mehr oder minder heftige, mehr oder minder lang anhaltende Erschütterungen erfolgt wäͤren. Nach und nach nah⸗ men sie jedoch an Zahl ab, und es traten dann Pausen von einigen Stunden ein. — Die Bewegungen werden indeß, wie wir aus frühe⸗ rer Erfahrung wissen, 30 bis 40 Tage anhalten. Der heftigste Stoß dauerte 20 bis 25 Sekunden, in der Richtung von Süden nach Nor⸗ den und in wellenartiger Bewegung von unten nach oben. Diejenigen, welche sich auf dem Meere befanden, sahen die Insel plötzlich mit einer Staubwolke bedeckt. Die Erschütterung wurde gleichzeitig, aber weni⸗ ger heftig in Cephalonia, Missowonghi, und wie es heißt, sogar in Korfu verspürt. Es war der schönste und heiterste Tag, den man nur unter diesem Himmel haben kann. Das Barometer zeigte 18 ½ Z. und be⸗ hauptete sich auf dieser Höhe bis heute; das Thermometer stand 650 Fah⸗
renheit. Viele hatten, von dem einladenden Wetter angelockt, eine Land⸗
partie unternommen; aber ein Moment zerstörte ihr Vergnügen. Wo man früher noch heitere und lachende Phpbsiognemicen antraf, sah man einen Augenblick später nur Furcht und Schrecken auf allen Gesichtern. Kaum war die erste Angst vorüber, so bemächtigte sich Aller ein from⸗ mes Gefühl: die Kirchen füllten sich mit Menschen, welche knieend und inbrünstig zum himmlischen Vater beteten. Viele beichteten öffentlich und verlangten das heilige Abennmahl, in dem Gedanken, daß die letzte Stunde ihres Lebens gekommen sey; Abends und an den folgen⸗ den Tagen wurden mehrere Prozessionen abgehalten. Die Reli⸗ quien unseres Schutzvatrons wurden ausgestellt, und es war ein rüh⸗ rendes Schauspiel, Tausende jeden Ranges und Standes herbeieilen, vor denselben hinstürzen und üm Hülfe auflehen zu sehen. Ein allge⸗ meines Fasten ward angeordnet, welches von der Bevölkerung, ja selbst von Jenen beobachtet wurde, welche sich über gewisse Ideen erhaben balten; so groß war der Eindruck des Unglücks auf alle Gem ther. 9 dem Augenblicke, wo ich dieses schreibe (2 Uhr Nachmittags), ver⸗ pürt man einen neuen, sehr starken Stoß. Ich glaube, dieses Erdbe⸗
ben rührt von einem unterirdischen Vulkan her, welcher in der Nähe
1“
merkwuͤrdige alte und neue Offizinen gedruckten Festgaben ausgelegt. sich die aus etwa 170 Personen bestehende Gesellschaft zur Tafel. 8 Schubert eroͤffnete die Feier durch einen historischen
haatte.
szeine Wiedererwählung abgelehnt hatte, der Herr
. zienrath Lessing zum Substituten erwählt worden.
von Zante seyn muß.
Bekanntlich besinden sich in dem segenannten Thale von Chieri, im südlichen Theile der Insel, Naphtaquellen, deren chon Herodot Erwähnung thut. Diese haben sich allmälig geschlossen. An einem anderen Theile sind Schwefelkalk⸗Hügel, wo man einige Tage rü er in verschiedenen Zeitabschnitten ein Getöse vernahm, das dem
achhall von Kanonenschüssen ähulich war, und dieses Getöse dauert auch jetzt noch fort, wiewohl es meist von keiner Erschütterung begleitet oder gefolgt wird. Lie Anwohner versichern, daß das Erdbeben dort begonnen und sich mit Blitzesschnelle egen Nerden hingerogen habe. Von dem daselbst besindlichen Berge Scope stürzten mehrere Felsstücke herab, alle Gebände in jener Richtung brachen zusammen, und so ginge immer weiter, bis die Stöße den entgegengesetzten Theil der Insel, am Kap Schinari, erreicht batten. Hier waren die Stöße auch minder heftig, und sie richteten nicht so großen Schaden, wie bei uns und in den Dörfern der Ebene an. Unsere Annalen erwähnen in einem Zeit⸗ raume von hundert Jahren fünf starker Erdheben, und auf jedes folgte ewöhnlich im dritten Jahrzehend ein neues. Jenes, welches ich im
ahre 1820 erlebte, war zwar auch sehr stark, doch, so wie die Folgen, in feinem Vergleiche mit dem jetzigen. Dieses soll sogar das im Jahre 1791 Übertroffen haben. Die Verheerungen sind unsäglich. Man schlägt den Schaden auf mehr als 1 ½ Million Thaler an. Wir ha⸗ ben noch von Glück zu sagen, und müssen der Vorsehung besonders danken, daß das Weiter fortwährend sehr schön ist, so daß man vor dem Beginne der rauhen “ wenigstens die Häuser wohnlich machen und rie Hütten in den Dörfern herstellen zu können hofft. Viele der unglücklichen Landbewohner mußten mehrere Nächte unter freiem Himmel zubringen, weil ihnen auch nicht ein Winkel geblieben ist, wo sie Schutz finden könnten.“
Tuͤrkei.
Konstantinopel, 17. Nov. (Franz. Bl.) Reschid Pa⸗ scha hat auf Verlangen Lord Ponsonby's, der Alles aufbietet, um die Besetzung Syriens zu verlaͤngern, die Verbuͤndeten ersucht, die in Syrien eroberten Punkte nicht sobald zu verlassen, um eine Reaction zu verhindern. Der Franzoͤsische Gesandte hofft noch immer, dem Pascha Aegypten zu erhalten und setzt seine Unterhandlungen in dieser Beziehung eifrig fort; vorgestern hatre er eine lange Unterredung mit dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten.
Die in St. Jean d'Acre gefundenen 500,000 Fr. sind dem Sultan uͤberliefert worden.
Die beabsichtigte Anleihe ist nicht zu Stande gekommen, da die Bedingungen in London nicht ratifizirt worden sind.
Aegypten. Alexandrien, 17. Nov. (Franzoͤs. Bl.) Die Nachricht von der Einnahme St. Jean d'Acre's hat Mehmed Ali nicht niedergebeugt. Obwohl er wegen Ibrahim's und Soliman Lage in der groͤßten Besorgniß schwebt, da er uͤber ihre age nichts Bestimmtes weiß, so zeigt sich doch auf seinem Ge⸗
sichte jene Heiterkeit, die in den schoͤnsten Tagen seiner Groͤße
seinen Unterthanen so großes Vertrauen einfloͤßte. Er bleibt,
uungeachtet der Täuschungen, die er erfahren, seiner Vorliebe fuͤr
ve. getreu. Die fanatischsten Tuͤrken zeigen sich bei dieser elegenheit dem Vice⸗Koͤnig sehr ergeben, den sie als den Ver⸗ theidiger des Islams betrachten, obgleich er in Konstantinopel exkommunizirt worden ist. 8
Vom 1. bis zum 15. November hatte Alexandrien ein un⸗
ewoͤhnlich militairisches Ansehen. Mehmed Ali befuͤrchtete naͤm⸗ lich, daß Aegypten unerwartet angegriffen werden koͤnne; er hatte daher einem Jeden seinen Posten angewiesen und, wie man sagt,
einen der wichtigsten sich selbst vorbehalten, um dort in Person u kommandiren. Er ist uͤberall und zeigt ungeachtet seines wei⸗ ien Barts und seiner 72 Jahre eine gewaltige Energie. Die Truppen⸗Bewegungen waͤhren noch immer fort. Die
se Blokade des hiesigen Hafens wird am 2lsten beginnen. — Nach Briefen aus dem Orient vom 18. November
melden „Franzöͤsische Bläͤtter“”““, daß Ibrahim Pascha noch immer
mit 12,000 Mann bei Zahle stehe, daß die Drusen sich in ihren
Bergen befaͤnden und die Englander Anstalten traͤfen, um Ibra⸗
him Pascha anzugreifen.
— Inland. v“
Koͤnigsberg, 8. Dez. (Koͤnigsb. Z.) Die Feier des 400 jäh⸗ rigen Jubiläums der Erfindung der Buchdruckerkunst hat am vergangenen Sonnabende den 5ten d. unter Theilnahme der hoͤch⸗ sten Civil⸗Behoͤrden und anderer zahlreicher Freunde der Kunst Gutenhberg's, im Lokale der deutschen Ressource stattgefunden. Der Saal war mit Blumen⸗Guirlanden und Tannen⸗Gewinden ge⸗ schmuͤckt; auf einer Estrade waren ein Setzkasten und eine Presse aufgestellt; uͤber derselben prangten das, von einem Lorbeerkranze umgebene Bild Gutenberg's und zwei Fahnen mit dem Buchdrucker⸗ Wappen. In dem Rebenzimmer waren auf mehreren Tischen ruckwerke und die von den hiesigen Gegen 3 Uhr setzte
ortrag, welcher die Bedeutung des Tages zum Gegenstande Darauf folgten mehrere Gesaͤnge und Toagste. — Der Schriftgießer Burre hatte zu dem Feste eine Matrize gefertigt
— davon Exemplare gegossen, welche er unter die Gaͤste ver⸗ theilte.
der von der Hartungschen Hof⸗Buchdruckerei herausgegebenen „Geschichte der Buchdruckereien in Koͤnigsberg.“ — die Tafel etwa um 7 Uhr aufgehoben war, begann gegen 8 Uhr
Außerdem erhielt jeder der Theilnehmer ein Exemplar
der Ball, welcher bis 4 Uhr Morgens waͤhrte. — Mit der Ju⸗
QLuftdruc
Nachdem
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—
belfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst war zugleich die Feier
des 200 jährigen Bestehens der hiesigen Hof⸗Buchdruckerei und der Zeitung verbunden. Schon am fruͤhen Morgen hatten die EEE Offizn & Prinzipale die Zeitung vom 5. ezember in Golddruck nebst einem, in sieben Farb Fest⸗Gedichte uͤberreicht. 3 eaʒh en
Die Schlesische Zeitung vom 9ten d. M. e stehendes: „Die in Nr. 268 der Schles. Zta. 1.;— —A — gabe (St. Ztg. Nr. 319), daß das in der Katerne der öten Ar⸗ tillerie Brigade zu Glogau am 11. November d. J. ausgebro⸗ chene Feuer zuerst auf dem Montirungs Boden der dten Com⸗ pagnie gesehen worden sey, beruht auf einem Zerthum und wird als nicht erwiesen hiermit berichtiget.“
5 — . 4. Dez. vierte, für die Fahrt zwischen Magdeburg und Hamburg be⸗ stimmte Dampfboot * dem Schissswerfte bei 1— Maschinen⸗ Fabrik der Magdeburger Dampfschifffahrts⸗Compagnie zu Buckau vom Stapel gelassen, und wird dieses Schiff sich im Fruͤh⸗ jahr k. J. den regelmäßigen Fahrten der uͤbrigen drei Dampf⸗ boͤte dieser Gesellschaft anreihen. Die fuͤr darelbe bestimmten Condensations⸗Maschinen von 60 Pferde Kraft sind auf der Ma⸗ schinen⸗Fabrik zu Buckau nach den Angaben und unter Leitung des Herrn A. Feschbein angefertigt, und da sowohl bei der Con⸗ struction des Schiffes, als bei den Maschinen, alle bis jetzt ge⸗ machten Verbesserungen in Anwendung kommen, so laͤßt sich mit Gewißheit im voraus bestimmen, daß dieses Scheff mindestens noch 5—6 Zoll geringeren Tiefgang haben wird, als die Boͤte * und „Stadt Magdebuürg“, welche bekanntlich bis jetzt beim kleinsten Wasserstand der Elbe die Fahrten regelmaͤßig durchgefuͤhrt haben. Die Gesellschaft hat jetzt ein fuͤnftes Dampf⸗ boot von 80 Pferde Kraft und drei⸗Gllerkahne im Bau, welche ausschließlich zum Bugsiren der Guͤter bestimmt werden. — Bei dem eingetretenen Frostwetter ist die Schifffahrt fuͤr dieses Jahr als geschlossen zu betrachten und haben die drei Dampfschiffe der hiesigen Gesellschaft bis Ende Novembers, trob des unguͤnstigen Wasserstandes, welcher waͤhrend des Sommers keine Guͤter⸗Ver⸗ ladungen gestattete, 120 Doppelfahrten mit einer Einnahme von 39,356 Rthlr. 8 Sgr. 1 Pf. fuͤr 8308 Passagiere, 17,425 Rthlr. 26 Sgr. 4 Pf. fuͤr 32,747 Ctr. Guͤter, zusammen 55,782 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf., ausgefuͤhrt.
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. Wissenschaft, Kunst und Liter tur.
Ueher die Vollendung des erhabensten Beuwerkes, welches die Erde trägt und welches den Stolz und den Peris Deutscher Vorzeit ausmacht, — des Domes von Köln, ist in neuerer Zeit manch ein gewichtiges Wort gesprochen, und es ist auch dazu, durch den würdi⸗ gen Vorgang unserer Regierung, rüstig Hand an⸗gelegt. Doch liegt, um den Riesenbau 1n. . Ende zu führen, noch zmmer ein aut Stück Arbeit vor, und es bedarf noch vieler Anstrengung und großer Mittel, um bis dahin zu gelangen. Die ganze Bedeutung dreser heiligen Sache legt aufs neue eine Broschüͤre dar, welche so eben unter dem Titel: „Einige Worte über den Dombau zu Köln, von einem Rheinländer an seine Landsleute gerichtet“, zu Koblenz er⸗ schienen und deren Ertrag für den Dombau bestimmnt e In lesbaf⸗ tester Begeisterung entwickelt der ungenannte Verfasser den undergleichli⸗ chen Werth des großen Bauwerkes und die Pflicht jemner näheren Lands⸗ leute (und wir fügen mit vollem Herzen hinzu: auch die unsrige), in so glücklicher Zeit, wie die heutige ist, das ven den Vätern begrün⸗ dete und begonnene Werk vollstüändigems Leben einzuführen. Der Ver⸗ fasser schließt mit einigen Vorschrägen, wie die tüllige Theilnahme am besten zu erhöhen sev, die uns sehr praktisch scheinen und zu deren nä⸗ heren Erwägung wir die günstigen Leser dieses Biattes, denen die ge⸗ nannte Broschüre bestens empfohlen seyn möge. Htermit einladen.
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Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 11. Dezember.
Abgang Abzang hexes von 8v Zeitdauer Berlin. Potsdam. (St.
Um 7 Uh: Weorgens. — „ 10 „
Zeitdauer [St. M.
— Um 8 ½ Uhr Morgens. V 20 „ 11⁄½ ⸗ Vormitt... 44 „15 „ 2 ½ „ Nachmitt. 42 Nachmitt.. „ 6 „ Adends... 42 3 — „ 10 „ . 7. 58 . ö—
Meteorologische Beobachtangen.
Morgens Nachmittags nbenke Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ube. Beobac tung.
1840. 11. Dezember.
(339 21“„par. 1339,21„par. 339,82 „Par.; Auehwärme 6 40 R.
— 6,0 °0 R. — 5 2“ Flußwärme 0,00 R.
— 7,1 “. R. — 709 X Bodenwͤrme 4,9 ° R. 86 vEt. V 82 vCr. zausdünstung 0,024 Rh.
Luftwarme... — 5,4° R.
Fhaupunkt — 7,0 °R.
Denstsättigung 83 vEt.
Wetter. trübe. trübe. irnbe. Niederschlag 0.
Wind . NO NO Rd. Warmewechsel — 47 ⁰
Wolkenzug — NO. 1— 68 9. Tagesmittel: 339,43Par. — 5,320 N. — 7. N.. 8 ¼ * Ct. N
Börsen.
8
Auswärtsieg e
8 Amsterdam, So Deremhers Niederl. wirkl. Schuld 50 1⁄6. 5 ¶0,εμ
5 % Span. 2115⁄⁄6 Passive —. Ausg. —. Prüm. Sch. —. Pol. £. Oesterr. 103 2.
97. Kanz- Bill. 22. Zinsl. 63⁄⁄16 Preuss.
1—
Por. 22
300 Fl. 67. d0 à 500 72 %.
5 1 N.5-. en insl. 601 ⁄1. Neue Anl. 21 ⁄⁄. 11““ 8 8 Frankfurt a M., 9 Dezember. “ 1“ Oesterr. 5 % Met. 105 G. 4 % 99 66. 2 ½ % 56 Rr. 1 %, 24 ⁄116 G. Bank-Actien 2702. 1999 Partial. Obl. 158 Hr. LLwose zu 500 Fl. 1351 „l. 134 ¾43. Loose zu 100 Fl. —, Preusa. Prüm. Sch. 783 „ 6G. da. 4 % Anl. — Br. Poln. Loose 711 „ 6. 5 % Span Anl. 23 ¾¼. 235 , 2 ½ % Holl. 482 4811⁄1½ Eisenbahn-Actien St. Germain 635 Br. Verzamias rech- tes Ufer 390 Br. do linkes 310 Br München-Augsb. 91 br. ü t enhn 250 Br. Leipzig-Dresden 100 ½ Br. Köln-Aachen Hamburg, 10. Dezember. Bauk-Actien 1550. Engl. KRuss. 40 6 ¼. 1u“ London, 5. Dezember. Conz. 30 %⁄ 89 Belg. —. Neue Anl. 24. Passive 5 ¾. Aug. Sch. 11 1. 2 ½ % Holl 51 ½. 5 % 98 ½. 5 % Port. 34 ¼. Paris, 7. Dezember. .5 ]% Kente sin cour. 110. 75. 3 % KRente fin cour. 77. 5. 5 % NJenpl au compt. 101. 5 % Span Rente 24 ½ Passive 5 ¾. 3 %
“ Polu. à Par.
Wien, 7. Dezember. 82 8 .„ 5 % Met. 106 ½. 40„ —. 30% —. 21,2 % — DBank-Actien 1700. Anl. de 1834 187 ¾. de 1839 115 ¾.
Petersburg, A. Dezember. Lond. 3 Met. 393 ⁄1 3ꝗà. Hamb. 342⁄16 Paris 405.
rliner Börue. Den 12. Dezemher.
8 Ur. Cour. — 1 Brief. ¼ Geld. .
103774 103 ¼ 99 / 88 77 ¾
e
Geld. 96 1/2
Brief. 97 ⁄
Sch. d. K. u. N—
Aesiesne. Brl. Pota. Eizenb do. do Priar Aet. — g⁴ L.pz Kisenb 10 6 ¾ Ho. do. Prior Act — — Berl Aub Eisenb 1001⁄2 99 ½
208 ½ dee
St. Schuld-Sch Pr. Kugl] Ohl ²) Prämn Sch d Seech- 781 4 Kurumk Schuldv 102 ⁄ Neuink Schuldv. 1021⁄1³ Berl. Stadt-Obl 10³
Danz do iun Th —
Westph. Pfaudbr 101 ¾ Grolsh Pos do UIstpr Pfandht.
127 102 ½
ea 128 102 ½ 101 ¼
104 Gold al marco 1017/12 Neue Dokaten 102 ¾ [Friedriebzad'or — And. Goldmwmün- ren à 5 Thl. 7 ½ Disconto 3
102 h1 31 89s 1032%1
Schlesische do 3 — Caup. und Zius-
1½ ½ 13
Pomiu. 0 Kur- u. Neutn. do
1015% b 4
Fr. Taur. Thl. zu 30 Sgr. Brief-. Geld. AAFööFö“ 250 Fl. Kurz 137 ¾ do . 2 Mt — Hamburg Kurz — do 2 Mt 3 Mt. 2 Me. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage . 150 Fl. 2 Mt b 1 SRblI ³8 Woveh. [1
IIINIe X⸗4srel Coun.
149 1½
6 16 ¾ 7851 100 ¼ 101 ½¼ 991¼ 1012½¾ b
101 ¼ 101
2¹111 2 1 11112
Loudon
Wien in 20 Xr. Augsburg
Breslau
Leipzig W. Z Frankfurt a. M. WZ. Petersburg
Knigliche Schauspiele. Sonntag, 13. Dez. Im Opernhause: Auf Befehl: Der Feen⸗ see, große Oper in 5 Abth. Musik von Auber. Ballets ven oguet. 2 8ePreife der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. Im Schauspielhause: Corona von Saluzzo, Schauspiel in
5 Abth., von E. Raupach. Montag, 14. Dez. Im Schauspielhause: Wallenstein’s bth., von Schiller. B
Tod, Trauerspiel in 5
1 Kooͤnigsstadtisches Theater.
Sonntag, 13. Dez. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshaus zu Terracina. Komische Oper in 3 Akten, von Scribe. Musik von Auber. (Herr Wild, K. K. Hof⸗Opernsaͤnger zu Wien: Fra Diavolo, und Dlle. Spitzeder: Zerlina, als Gastrollen.)
Montag, 14. Dez. Das bemooste Haupt, oder: Der lange Israel. in 4 Akten, von Roderich Benedix. (Im ersten Akt wird das Deutsche Volkslied: „Sie sollen ihn nicht haben ꝛc.“, gesungen.) Hierauf: Dreiunddreißig Minuten in Gruͤneberg oder: Der halbe Weg. Possenspiel in 1 Akt, von K. von Holtei.
Dienstag, 15. Dez. Vorstellung der Araber aus der Wuͤste Sahara, in 3 Abth., destehend in Taͤnzen, großen equlibristischen, athletischen Spielen, Pyramiden und den drei Nadeln der Kleopatra. Vorher: vLenore. Melodrama in 3 Abth., von K. von Holtei. (Mad. Orlowsky, Leonorn als zweites Debuͤt.)
Mittwoch, 16. Dez. Der Kreuzritter in Aegypten. Broße heroische Oper in 4 Akten. Musik von J. Meyerbeer. (Neu einstudirt.)
,—
8
Bekanntmachungen.
Gesellschaft ist, Mitglied, Herr Benecke von Gröditzberg, aus der- Direction verfassungsmöfsig ausgeschieden var und
G. Praetorius zum Direktor und der Herr Kommer- Herlin, den 9. Dezember 1840.
irection der neuen Berliner Hagel-Assekuranz. Gesellschaft.
Aufforderung Der über den Ncbsa⸗ des im Jahre Ie . walde verstorbenen Kaufmanns — ith ane Küen⸗
elle eröffnete erbschaftliche Ligauidations⸗Prozeß istd2 in Kupfer neu entwor des Verstorbenen vertheil 4 ee riheilt werden. † diesen Erben Zeichnenlehrer am Königl. r; und am Friedrich⸗Wilhelcms⸗Gymnastum zu Berlin.
eendigt, sämmtliche Gläubiger sind bef ie danach noch verbliebene Masse 1. r e
1 gehört au des Versto
enen, Henriette
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die
8 Tberese Emilie geb. Steibelt. Da der Aufenthaltsort 8 sddieser Erbin unbekannt ist und ich ihr zum Kurator In der beut stattgehabten General-Versammlung bestellt worden bin, so fordere ich dieselbe hiermit öffent⸗ der Actionairs der neuen Berliner Hagel-Assekuranz-[lich auf, sich zur Geltendmachung ihrer Ansprüche und nachdem das bisherige Directions- Empfangnahme ihres Erbtheils ge
Insterburg, den 28. November 1840.
Literarische Anzeigen.
len Buchhandlungen des 2 Theoretisch⸗ praktische Anleitung
zum ersten Uuterricht im Zeichnen für den Schul⸗ und Privatgebrauch. Nebst
Enthalt Früchte Die K. Oktav. hblr.
i mir zu melden. Preis 1
Cruse, Justiz⸗Kommissarius.
1 „ 1 in al⸗ 8
lang in Berlin, Brüderstr 11, erschien und ist in al thode, weiche auch Herr Dr. Diesterweg in seinem nenduchs glaudt die Verlagshandlung 1 Wegweiser für Deutsche Lehrerx, nene Aufiage, 1838, Seite 194, lobend erwähnt, so vollständige Werk allgemeinen Beifall, daß der Hr. Verf., den Anforde⸗ bewährten Schulmänner und den der wieder mehr als 6 * 21— Berlagshondlung uachgebend, sich bewogen fand, obi⸗ erläuternden Tert deies 24 denn finden . Vorlegeblättern, ges zweire ad letzte Hest, womit der Linearkursus wiß jeder Sachverständege döch ¹ en und stufenweise geordnet, abgeschloßen erscheint, schon jetzt folgen zu —
r 1 Peagändigker dieses dc⸗ eine Menge der mannigfaltigsten Uebungen u.
n⸗ und Auslandes zu haben: schätzbaren Werke:
rungen vielen
ancke, ie nicht zu verkennende eminar für Stadtschulen tes,
Preußischen Staaten.
Zzweites" Hier es left. Krummlinige Figuren Fortschritten reizen, indem die Uebungen, czierungen, Vasen, e, einzelne Gesichtstheile und Köpfe. in gr. Auart, der erläuternde Text in
Das ror einigen Monaten von dem rübmlichst be⸗ kannten Herrn Verf. heransgegebene I. Heft seines erhöht, daß Aeltern und Erzteher Zeichnenbuchs (geradlinige Figuren, 60 Vorlegeblät⸗ ter in gr. Cuart und 5 ½ Bogen erläuternder Text in sr. — Preis 1* Thlr.) seiner prakti⸗ Ame⸗ schen und zweckmäßigen Stufenfolge nach der von Im Verlage der Uerene von C. F. Ame⸗ demselben wͤt so günstigem Erfolge -eeen Me⸗
darbwiend, wird die Schüler unstreitig zu ne
Geist un Hand in gleich reger Thätigkeit erhattend, zugleich so ümsichtig gewählt sind, daß sie die Kröfte der Schüler nie übersteigen, sondern das stufenweise Vorschreiten
gleichsam wie von selbst erfolgt. Noch wird der Werth dieser eblätter dadurch wie jeder des
Zeichnens selbst Unkundige, danach Unterricht zu er⸗ ibeilen im Stande ist, sobald nur die von dem Verf im Terte genau angegedenen Regeln beobachtet
werden.
Wappen, Blumen,
möglichst gesorgt
zu haben, und den Preis von 3 . fuͤr nun (112 sanbder in 4
Vorlegeblätter in Auart, wovon jedes 4*
d Gartenfreunde. r un Fuür Gärtne 8 z8 daden.
ꝙ8 üm er (Stechbahn 52):
6
upfer gestochene
126 ¼½
8
Für die äußere Ausstattung dieses gebaltvollen Jeich,