1840 / 346 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

4 8* 2— s tum hat keinen SeFenstand mehe. seltsam findet, daß die zu

b

Maͤrz zu verantworten. denn Herr Thiers hat laut erklärt, daß er die P daß man diese Rathschläge befolgt haͤtte. suchen wird, die Verantwortlichkeit dafuͤr

vom 29. Oktober aufzuladen. Aber jeder

nuͤnftige Mensch wird sich nichtsdestoweniger sagen:

in diesem Falle haben sie ihn verlassen

die Mitwirkung kuͤnftige Fruͤhjahr zu verschieben, wo

esitz weder von Syrien noch von Aegypten gewesen seyn wuͤrde; oder aber, die Minister vom 1. Maͤrz ha⸗ ben dem Mehmed Ali nichts gerathen und nichts versprochen, und in diesem Falle taͤuschten sie Frankreich, indem sie 900,000 Mann verlangten, um zu Eunsten Syriens unterhandeln zu Es ist augenscheinlich, daß Herr Thiers weder einen lan noch ein System hatte, daß seine Politik ein bestäͤndiger Von dem Tage an, wo seine Taͤuschungen uͤber den Traktat, uͤber die Ratificationen, uͤber die Ausfuͤhrung,

er nicht mehr im

koͤnnen. raum gewesen ist.

üuͤber den Widerstand Mehmed Ali's vor der unerschuͤtterliche

Hartnaͤckigkeit der Thatsachen schwanden, dachte Herr Thiers nur noch daran, seinen Ruͤckzug unter der Maske des Patriotismus anzutreten, und einen parlamentarischen Feldzug zu beginnen, um sich fuͤr seine schlechten Erfolge in Syrien zu entschädigen. Was allen Gemuͤthern bei der Schilderung unserer finanziellen Lage besonders auffallen wird, ist, daß uͤberhaupt irgend ein Ministerium uns ohne Mit⸗ wirkung der Kammern beinahe eine Milliarde an neuen Lasten An Warnungen und Aufforderungen in dieser Hinsicht hat es dem Ministerium vom 1. Maͤrz nicht gefehlt. Es antwortete immer, daß der Augenblick, die Kammern dusamf

ni⸗

auferlegen konnte.

men zu berufen, noch nicht gekommen sey, und daß das Mi sterium sehr gut ohne ihre Mitwirkung regieren koͤnne. Endlich

erfahren nun die Kammern wenigstens, was die Regierung des Moͤge unter so vielen

Herrn Thiers dem Lande gekostet hat. Lehren diese nicht verloren seyn. Die constitutionelle Regierung

bietet den großen Vortheil dar, daß ein Land nicht genoͤthigt ist,

den Ministern in ihren Thorheiten und in ihren Traͤumereien zu folgen. Dies ist wahr; aber es ist auch wahr, daß aben⸗

theuerliche Ministerien in wenigen Monaten das Landes aͤndern koͤnnen, und daß es ihnen sodann frei steht, im Augenblicke der Krisis die Leitung der Geschaͤfte abzugeben, wo⸗ bei sie uͤberzeugt sind, daß die Opposition ihnen als Maͤrtyrer Buͤrgerkronen windet. Mit anderen Worten: antwortlichkeit der Minister nur ein leeres Wort ist, so ist das

Land dagegen wahrhaft und wirklich fuͤr die Fehler der Minister gäͤt 8 ist unmoͤglich, wenigstens fuͤr diese Session, sie zu einem zweiten

verantwortlich; es leidet darunter, und es bezahlt sie.“ Der Temps enthält Folgendes: „Herr Gutzot und seine Freunde haben dem Kabinette vom 1. Maͤrz vorgeworfen, daß es ein direktes Arrangement zwischen dem Sultan und dem Pascha erleichtert und dadurch England in dem Grade gereizt habe, daß dieses den Traktat vom 15. Juli sofort unterzeichnet häͤtte. Herr Thiers und seine vormaligen Kollegen haben dieser Thatsache wi⸗ dersprochen. Warum hat aber Herr Guizot der Adreß⸗Kommis⸗ son, die uͤber diesen Punkt Aufklaͤrung verlangte, eine Depesche des Grafen Pontois verheimlicht, in welcher dieser Botschafter, ch auf das Zeugniß Reschid Pascha's und des Preußischen Ge sandten stuͤtzend, jene Anschuldigung als wahrheitswidrig foͤrmlich zuruͤckwies. Wir versichern, daß die Depesche existirt und daß sie den fraglichen Punkt auf kategorische Weise verneint. Heer Guizot mag dieselbe publiziren, wenn er behauptet, daß wir uns

täuschen, oder daß wir taͤuschen wollen.

Eine den Prinzen von Joinville sehr ehrende Thatsache ist bekannt geworden. Auf der Ruͤckfahrt von St. Helena hatte die „belle Poule“ von mehreren ihr begegnenden Schiffen von der Wahrscheinlichkeit eines Krieges zwischen Frankreich und Eng⸗ land sprechen hoͤren. Ein Angriff auf die „belle Poule“ lag so⸗ nach nicht außer dem Bereiche der Wahrscheinlichkeit. schlug der Prinz der Equipage des Schiffes vor, in keinem Falle die Asche Napoleon's in Feindes Hand fallen zu lassen, sondern

wenn alle Vertheidigung vergeblich seyn sollte, das Schiff lieber

selbst in den Grund zu bohren, zu versenken und sich mit Allem, was es enthielte, in den Fluthen zu begraben. Die Mannschaft trat dem Vorschlage des Prinzen mit Enthusiasmus bei.

Der Marschall Soult begab sich gestern nach dem Hotel

der Invaliden, um alle Vorbereitungen fuͤr die Beisetzung Na⸗ in bestem Falle, geringfuͤgige Abschlags⸗Zahlungen erhalten. So

poleon’'s in Augenschein zu nehmen.

Ein hiesiges Blatt sagt: „Gleich nach dem Eintritte des

Kabinets vom 29. Oktober wurden Depeschen an Herrn Cochelet geschickt, um Mehmed Ali aufzufordern, sofort den Juli⸗Traktat anzunehmen und die Gnade des Sultans anzuflehen; im Wei⸗ gerungsfalle solle Herr Cochelet sich nach Frankreich einschiffen.“

Es ist noch nicht gewiß, ob der Koͤnig sich am Tage des Leichenbegängnisses nach der Kirche der Invaliden begeben wird. Das Minister⸗Conseil berathschlagt schon zwei Tage, ob der Kö⸗ nig sich persoͤnlich dahin begeben solle oder nicht.

Der Messager erklart die Nachricht des „Morning Chro⸗ nicle“, daß das Franzoͤsische Ministerium Unterhandlungen an⸗ vweefe⸗ Zum Don Carlos in Freiheit zu setzen, fuͤr voͤllig unge⸗ gruͤndet.

Börse vom 8. Dezember. Es herrschte heute Ungewiß⸗ heit in dem Course der Franzoͤsischen Renten; die Persvektive eines Defizits von 839 Millionen fuͤr 1842 schreckte die Speku⸗ lanten. Doch wurden die Course durch die nun gewisse Nach⸗ richt von der Unterwerfung Mehmed Ali's unterstuͤtzt. Heute war das Geruͤcht verbreitet, der Finanz⸗Minister werde morgen der Deputirten⸗Kamner einen Gesetz⸗Entwurf fuͤr ein Anlehen im Betrage von 500 Millionen vorlegen. sey genoͤthigt, Ueberreste Napoleon's zu verschieben, da die Vorbereitungen nicht bis zum 15. Dezember wuͤrden beendigt seyn. Die 3 proc. Rente eroöͤffnete zu 77.05, stieg bis auf 76

Großbritanien und Irland. London, 7. Dez. Morgen wird im Buckingham⸗Palast eine Geheimeraths⸗Versammlung stattsfinden, in welcher die Koͤni⸗ gin zum erstenmal nach ihrer Niederkunft wieder den Vorsitz fuͤh⸗ ren will. Man glaubt, es werde darin der Tag der Eroͤffnung des Parlaments festgesetzt werden. Heute Nachmittag wurde im

uswaͤrtigen Amte ein Kabinets⸗Rarh gehalten. Zu Windsor sind bereits vier Zimmer fuͤr die junge Prin⸗

Wenn man es jetzt unsten des Pascha'’'s gemachten Vor⸗ ehalte ihm weit weniger geben, als ihm durch den Traktat vom 15. Juli zugesichert ward, so haben dies die Minister vom Isten An ihnen ist es, den Einfluß zu erkläͤ⸗ ren und zu rechtfertigen, den sie in Alexandrien ——— haben;

olitik des Pa⸗ scha's bestäͤndig geleitet, daß er Rathschläge ertheilt habe, und Wir wissen, welchem Ausbruch des berechneten Unwillens jene peinliche Loͤsung zum Vorwande dienen kann, wir wissen, wie man auf alle Weise ver⸗ den Ministern loyale und ver⸗ Ent⸗ weder die Minister vom 1. Maͤrz haben dem Pascha gerathen, Widerstand zu leisten, sie haben ihm Beistand versprochen; und sie haben den guͤnstigen Augenblick ungenüͤtzt voruͤbergehen lassen, und es war thoͤricht,

essin eingerichtet, die in dem Victoria⸗Thurm, nicht weit von den Bhmnachegn Ihrer Majestaͤt, liegen. Es scheint setzt bestimmt, daß die Koͤnigin die Weihnachts⸗ Feiertage in Schloß Windsor zubringen werde. Die Herzogin von Kent läßt ein Wickelzeug mit prächtiger Stickerei verfertigen, worin ihre Enkelin getauft werden soll. Um die Ehre, die Amme des Koöoͤniglichen Kindes zu werden, hatte sich unter Anderen die Wittwe eines Lieutenants Benson aus Chatham beworben. Sie eilte am 20. November nach London, kam aber um zwei Stunden zu spaͤt. Prinz Al⸗ brecht tröͤstete sie mit einem Geschenk von 100 Pfund Sterling.

Der Bau der neuen Parlaments⸗Haͤuser schreiter rasch vor⸗ wärts; die aͤußeren Meuern haben schon die Hoͤhe von 12 Fuß erreicht.

Dagegen heißt es über diese Geruͤchte hinsichtlich des Fran⸗ zoͤsischen Ministeriums in einer Pariser Korrespondenz des Courier, nach Mitthetlung des ministeriellen Sieges in Bezug auf die orientalische Frages „Sie koͤnnen den Geruͤchten, die hier uͤber eine bevorstehende Modification des Kabinets in Umlauf ewesen und es noch sind, entschieden widersprechen. Ich weiß

chicksal eines

Wenn die Ver⸗

Daher Herrn Thiers wohl ein, daß der 1. Maͤrz mit seiner letzten Rede

Ferner hieß es, man die Ceremonie fuͤr die Beisetzung der sterblichen

35 und schloß zu

us der besten Quelle, daß an nichts der Art gedacht wird. Die

tellung des Herrn Guzot ist fuͤr jetzt gesichert. Graf Molé kann nicht in das Kabinet treten; er ist mit der jetzigen Kammer ganz unvereinbar. Ueberdies haben die Herren Passy und Du⸗ ufner zu wiederholten Malen erklaͤrt, daß sie sich fuͤr gebunden hielten, niemals mit dem Grafen Molé zusammen in einem Ka⸗ binet zu sitzen. Es ist allerdings die Rede davon, daß Herr Passy das Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegenheiten erhalte solle, aber dieses Arrangement ist noch unausführbarer. Hert Passy ist nur ein Redner von zweitem Range, und als Staat mann nimmt er eine noch niedrigere Stellung ein. Ich wiede hole daher, diese Geruͤchte sind ohne allen Grund. Kaͤme e zu einer Veraͤnderung, wovon aber fuͤr jetzt gar keine Symptom vorhanden sind, so wuͤrde, aller Wahrscheinlichkeit nach, der Her

zog von Broglie der Nachfolger des Herrn Guizot im Departe⸗

ment der auswärtigen Angelegenheiten seyn. Ich kann noch hin⸗ zufuͤgen, daß man es jetzt fuͤr ausgemacht haͤlt, daß der Herzog von Broglie als Botschafter nach London gehen werde.“

In derselben Korrespondenz des Courier wird es auch fuͤr abgeschmackt erklaͤrt, daß die Franzoͤsischen Oppositions⸗Blaͤt⸗ ter so thaͤten, als ob sie die Annahme des Amendements zu dem auf Spanien bezuͤglichen Paragraphen der Adresse fur einen Sieg uͤber das Ministerium anfaͤhen. „Der Paragraph der Kommission“, heißt es in dieser Beztehung, „haͤtte fruͤher die Zustimmung der Herren von Remusat und Ducos, der beiden Repraͤsentanten der Linken und des vorigen Kabinets erhalten. Ein konservatives Mitglied, ein eifriger Anhaͤnger des Kabinets, war es, von dem das Amendement vorgeschlagen wurde, welches die Linke durchbrachte. Herr Guizot und das Ministerium kuͤmmerten sich wenig darum, ob die Kammer es annaͤhme oder

verwuͤrfe; sie suchten nur eine Gelegenheit, um die Gesinnungen

auszusprechen, von denen sie hinsichtlich Spaniens beseelt sind. Sie koͤnnen sich darauf verlassen, daß die Annahme dieses Amen⸗ dements durchaus keine ernstliche Folgen haben wird. Die Streitkraͤfte des Herrn Thiers sind gänzlich zersprengt, und es

Angriff zusammenzubringen.“ 3

Die Times bringt doch in ihrer Pariser Korrespondenz von neuem das Geruͤcht, daß man mit Sicherheit binnen drei Wo⸗ chen in Frankreich ein neues Ministerium erwarten duͤrfe, welches

folgendermaßen zusammengesetzt seyn werde: Soult, Conseils⸗

Praͤsident und Kriegs⸗Minister; Molé, auswaͤrtige Angelegenhei⸗ ten; Martin, Justiz; Human oder Passy, Finanzen; Lamartine,

Inneres; Duperré, Marine; Cunin⸗Gridaine, Handel; Dufaure,

oͤffentliche Arbeiten; Villemain, oͤffentlicher Unterricht; Gasparin, Kultus. Herr Guizot wuͤrde als Gesandter nach London zuruͤck⸗ kehren und Herr Duchatel ganz ausscheiden.

Diese Pariser Korrespondenz der „Times“ spricht von einer voͤl⸗ ligen parlamentarischen Verschwoͤrung der Freunde des Herrn Thiers im linken Centrum der Franzoͤsischen Deputirten⸗Kammer

zum Sturze des Herrn Guizot, den sie beschuloigten, als Ge⸗

sandter in London seinen Conseils⸗Praͤsidenten verrathen zu ha⸗

ben. „Die Gefahr fuͤr Herrn Gutzot“, heißt es in diesem Schreiben, „ist um so groͤßer, als seine Feinde nicht bloß von

Haß, sondern auch, und zwar noch mehr, von Ehrgeiz und Aemtergier getrieben werden. Dabei sehen diese Freunde der

seine Schiffe verbrannt hat und, wenigstens so lange Ludwig Philipp lebt, nicht wieder ans Ruder zu kommen hoffen darf. Der Exr⸗Praͤsident des Conseils hatte nach seinem letzten Siege seine Truppen nicht bezahlt; nur einige Fuͤhrer waren belohnt

worden, und jene Presse selbst, deren Artillerie so furchtbar und

rastlos gegen das St. Jean d'’Acre der Konservativen gedon⸗ nert, hatte gewissermaßen nichts als Ver prechungen oder,

bereiten sich denn unter den Generalen des Dintenfasses viele Abfaͤlle vor. Kurz. eine angesehene Fraction des linken Cen⸗ trums hat den Freunden des Herrn von Mole Antraͤge gemacht, die auch meist angenommen wurden. Nicht ohne einiges Wi⸗ derstreben verstand sich der Präsident des Conseils vom 15. April zur Annahme eines umergeordneten Ranges in dem neuen Kabi⸗ net, aber endlich entschloß er sich dazu, hauptsaͤchlich weil er sei⸗ nen Freund Lamartine mit als Minister des Inneen eintreten zu sehen wuͤnscht. Ein michtiges Amt wird man Herrn von Sal⸗ vandy anbieten. Die „Herren Passy und Duvin, deren Zusage

man noch nicht hat, wird man an sich zu ziehen suchen, wiewohl

dies nicht als unerläͤßlich betrachtet wird. Herr Dupin verab⸗ scheut Herrn Thiers und ist nicht viel besser gegen Herrn Guizot gestimmt; er wird sich daher wohl gern einer Verschwoͤrung an⸗ schließen, deren Zweck die politische Vernichtung Beider ist.“ Obschon man die orientalische Frage hier als beinahe ent⸗ schieden ansieht, ist man doch noch immer einigermaßen unruhigt uͤber die fortgesetzten militairischen Ruͤstungen auf dem Kontinent und die Seeruͤstungen in den Englischen Haͤfen. Man bezieht diese jedoch auf den aufgeregten Zustand der Bevoͤlkerung Frank⸗ reichs, welcher Europa zwinge, eine feste Haltung anzunehmen, um sich gegen alle Eventualitaͤten sicher zu stellen. 11 Der Morning Herald, der sich mit der von der Briti⸗

schen Regierung in den orientalischen Angelegenheiten befolgten

Politik noch immer nicht zu befreunden vermag und besonders eine fortwaͤhrende Besorgniß vor Rußlands Absichten kundgiebt, spricht jetzt geradezu die Meinung aus, daß Eygland politischer gehandelt haben wuͤrde, wenn es die Pläne Frankreichs sich selbst angeeignet haͤtte um namentlich dem Einflusse Rußlands in der Tuͤrkei seinen eigenen Einfluß in Aegypten entgegenzustellen. Aegypten sey, als auf dem jetzigen Wege nach Ostindien liegend, von dem groͤßten Interesse fuͤr England. Mehmed Ali habe sich immer gegen England sehr guͤnstig gesinnt erwiesen, und es wuͤrde wenig Muͤhe gekostet haben, den Einfluß Frankreichs in Aegypten zu untergraben und zu stuͤrzen. Gegenwaͤrtig aber arbeite Eng⸗

Das neue Mini⸗ sterium wuͤrde darauf rechnen, Herrn Dupin fuͤr sich zu stimmen.

alle Fonds

Aegyptens gesichert werden.“ fallen, da die „Morning Chronicle“ erst vor wenigen Tagen aus⸗

land nur zu Gunsten Rußlands; denn indem es das Turkische Reich maͤchtiger mache und es wieder bis zu seinen fruͤheren Graͤnzen ausdehne, dehne es zugleich den Einfluß Rußlands aus, welches bisher keinen Einfluß in Aegypten gehabt habe, ihn nun aber erhalte, wenn Aegypten wieder ganz abhängig von der Turkei seyn werde.

Man sagt, Admiral Stopford werde zum Pair ernannt werden, sobald die Zusammenkunft des Pariaments der Regie⸗ rung Gelegenheit gebe, auf eine Dotation fuͤr ihn anzutragen.

Man legt hier von Seiten beider Parteien, der Whigs und Tories, viel Gewicht auf eine zu Carlow in Irland stattfindende Parlamentswahl; die konservative Partei hofft, dadurch ein Mit⸗ glied zu gewinnen. Nach den letzten Berichten hatte der Oberst Bruen, der konservative Kandidat, schon eine Mehrheit von 94 Stimmen uͤber den Kandidaten der O' Connellschen Partei, Herrn Ponsonby.

Man erfaͤhrt, daß die Nachricht von der Auffindung des Schornsteinfeger⸗Jungen Jones im Palaste doch einen mehr oder minder unguͤnstigen Eindruck auf die Koͤnigin gemacht hat, wie⸗ wohl anfangs behauptet wurde, daß sie nicht davon angegriffen worden sey. Man hatte den Vorfall eben aus Furcht vor den Folgen zuerst ganz verheimlichen wollen, da sie aber seldst aus er Unruhe in ihrer Umgebung bemerkte, daß etwas Außerge⸗

oͤhnliches vorgefallen seyn muͤsse, so hatte man ihr, in Folge eines von ihr gegebenen bestimmten Befehls, ihr nichts zu ver⸗ heimlichen, die Sache berichten muͤssen. Sie wurde davon sehr

Fergriffen, beruhigte sich indeß nach einiger Zeit wieder. Auf dem

Sopha, unter welchem Jones gefunden worden ist, hatte die Kö⸗ nigin drei Stunden vorher, und vermuthlich waͤhrend der Ein⸗ dringling schon darunter versteckt war, gesessen. Das Sopha steht in dem Zimmer, in welchem die Amme der Kronprinzessin, Mistreß Lilly, mit dem Saͤugling schlaͤft. Die Amme hoͤrte in der Racht ein Geraͤusch, wie von Jemand, der sachte umherschleicht; sie gab anfangs nicht besonders darauf Acht, als sich aber das Geraͤusch

wiederholte, rief sie Huͤlfe herbei, und Jones wurde gefunden.

Zu Anfang dieses Jahres waren im Arsenal zu Woolwich 28,000 Flinten und uͤber 4 Millionen Kugeln und Bomben vor⸗ handen, und jetzt hat sich dieser Vorrath, ungeachtet der Versen⸗ dungen nach Syrien und China, noch vermehrt, so eifrig ist dort gearbeitet worden.

Es bestätigt sich, daß ein angesehenes Haus in Birmingham, das von Fox und Compagnie, Drahtzieher, seine Zahlungen ein⸗ gestellt hat; die Passiva desselben belaufen sich auf 130,000 Pfd., man hofft aber, daß es im Stande seyn werde, seinen Glaͤubi⸗ gern vollstaͤndig Genuͤge zu leisten. Einstweilen sind jedoch da⸗ durch aber 500 Arbeiter in Birmingham und auch eine große Anzahl in Wales außer Brod gekommen.

Im Jahr 1839 wanderten 11,368 freie Leute in Neu⸗Hol⸗ land ein, wovon jedoch 3569 arbeitsunfähige Kinder waren.

Die letzten Nachrichten vom Vorgebirge der guten Hoffnung, die bis zum 19. September reichen, melden, daß die Bewohner einiger Distrikte, denen die Kaffern ihr Vieh ge⸗ raubt haben, bei der Regierung auf Schadenperguͤtung und Schutz gegen kuͤnftige Raͤubereien angehalten haͤtten, widrigenfalls sie in der Folge selbst Maßregeln dagegen ergreifen würden.

Es sind Briefe aus Rio Janeiro eingegangen, welche mel⸗ den, daß der Wechsel⸗Cours auf London plöͤtzlich um 7 bis pCt. gestiegen und auf 32 ½ notirt sey; man mimmt als Ursache an, daß die Regierung, in Ruͤcksicht auf die bevorstehende Anleihe, Wechsel zu bedeutendem Betrage nach London remittirt habe.

London, §. Dez. Heute sind die hiesigen Blaͤtter fast zan⸗ mit Berichten über die Unterwerfung Mehmed Ali's und über die Einnahme der Insel Tschusan in China gefuͤllt (s. d. Artikel Syrien, Aegypten und China). Das Zusammentreffen dieser bei⸗ den wichtigen Nachrichten hat natuͤrlich eine sehr freudige Sen⸗ sation hier gemacht, und an der Boͤrse hat sich das erschuͤtterte Vertrauen wirder in bedeutendem Grade hergestellt, wovon schon die Wirkung verspuͤrten. Der ministe⸗ rielle Globe, er in seinem heutigen leitenden Artikel jene Ereignisse mit großer Genugthuung besvpricht, sagt unter Anderem: „Sobald die von Mehmed Ali angenommenen Be⸗ dingungen ersuͤllt sind, soll ihm die erbliche Souverainetät Es muß dies um so mehr auf⸗

druͤcklich erklärte, daß von einer Souverainetaͤt Mehmed Alt's über Aegypten niemals die Rede seyn koͤnne, und daß ihm im Fall seiner Unterwerfung immer nur die erbliche Statthal⸗ terschaft in jener Provinz zu bewilligen seyn wuͤrde. Vielleicht ist indeß das Wort „Souverainetäͤt“ im „Globe“ als ein bloßer lapsus calami zu betrachten.

Aus New⸗York vom 20sten v. M. hat man heute auch die Nachricht hier erhalten, daß die Praͤsidenten⸗Wahl beendigt und daß General Harrison, der neu gewählte Praͤsident, von den Gouverneur von Pennsylvanien bereits als solcher fuͤr die vier naͤchsten Jahre proklamirt war.

6“ Niederlande.

3 Aus dem Haag, §. Dez. Gestern wurde in

des Palastes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Wilhelm Friedrich ein Ball gegeben, bei welchem eine sehr große und glaͤnzende Gesellschaft versammelt war. Ihre Majfestaäten der oͤnig und die Koͤnigin erschienen um 9 Uhr, worauf der Ball seinen Anfang nahm, und verweilten daselbst bis nach Mitternacht. Das Fest was eines der brillantesten, dessen man sich hier zu erinnern

weiß.

Amsterdam, 10. Dez. Das Handelsblad enthält eine Anzeige des Hauses Hope und Comp., wonach die Russische Re⸗ gierung mit diesem Hause eine Anleihe von 25 Millionen Sil⸗ ber⸗Rubel, welche 4 ½¼ pCt. Zinsen tragen sollen, abgeschlossen hat. Die Einschreibungen werden bereits jetzt zu dem Preise von 86 ½ pCt. oder 865 Fl. für 500 Silber⸗Rubel angenommen.

Belglien.

Bruͤssel, 9. Dez. In der gestrigen Sitzung der Repraͤ⸗ sentanten⸗Kammer richtete Herr Delehaye die Frage an den Berichterstatter uͤber das Budget, ob die darin aufgeführte Aus⸗ gabe von 10,582,010 Fr. als Zahlung an Holland genuügend ge⸗ rechtfertigt sey, indem noch keinesweges feststehe, daß auch Hol⸗ land seinerseits alle Bedingungen getreulich erfuͤlle? Der Be⸗ richterstatter Herr Coyels erwiederte, daß in den Sectionen kein Widerspruch gegen jene Zahlung sich gezeigt und daß daher auch kein Anlaß gewesen sey, naͤhere Aufschluͤsse von der Regie⸗ rung zu verlangen. Als Herr Delechaye nunmehr seine Frage an den Finanz⸗Minister richtete, antwortete dieser, er begreife nicht, wie man sich daruͤber wundern koͤnne, jene Summe im Budget aufgefuͤhrt zu sehen, da doch bekanntlich der Vertrag mit Holland dies erheische und uͤberdies die weiteren Verhandlungen mit diesem Lande so weit vorgeruͤckt seyen, daß man naͤchstens

““ 6

8

111“ ihrer Abschließung entgegen sehen koͤnne. nahm demnächst noch Anlaß, gegen den Zoll zu sprechen, welchen Holland fe rtfahre, auf dem Kanal von Terneuzen zu erheben.

Herr von Brouckere fragte in der vorgestrigen Sitzung der Repraͤsentanten⸗Kammer, ob das Indemnitaͤts⸗Gesetz auch eine Entschäͤdigung fuͤr die im Entrepot von Antwerpen verbrannten Waaren umfasse. Der Minister des Innern erwiederte, daß die⸗ selben schon dadurch, daß sie nicht namentlich ausgenommen“ im

Projekt einbegriffen waͤren. 8 Schweden und Norwegen.

Setockholm, 4. Dez. den, 4 4 . 4 mit 44 gegen 35 Stimmen beschlossen worden, daß die Reichs⸗ tagswahlen in Zukunft nicht nach der Stände⸗Eintheilung stattfinden, sondern allgemeine Wahlen senn sollen; ein we⸗ sentlicher Theil der Repraͤsentationsfrage ist also entschieden. Deutsche Hundesstaaten.

Muͤnchen, 8. Dez. Orden vom heiligen Georg feierte heute wieder in herkoͤmmlicher Weise ein großes Ritterfest bei zahlreich versammelter Ritterschaft am Allerhöͤchsten Hofe, wobci der erbliche Reichsrath, Raymund Graf Fugger von Kirchberg und Weissenhorn, als Ordens⸗Kan⸗

didat, den Ritterschlag erhalten hat, und zwar unter Assistenz des

Reichsrathes, August Grafen von Seinsheim, und des ersten Köͤnigl. Stallmeisters, Freiherrn von Freyberg⸗Eisenberg, als dese sen Aufschwoͤrer.

Mittags fand offene Rittertafel und Abends glaͤnzende

Hannover, 10. Dez. (Hannov. Z.) Se. Majestät der Kdoͤnig, Allerhoͤchstwelche gestern Abend im erwuͤnschtesten Wohl⸗

nigl. Hoheit dem Großherzoge von Mecklenburg⸗Schwerin.

in Betreff der Antraͤge, so wie der hierauf geschehenen Mitthei⸗

lungen der Staats⸗Regierung wegen Schiffbarmachung der Lahn. Der Antrag des Ausschusses geht dahin, daß die Großherzogliche Staats⸗Regierung von den Sraͤnden ersucht und ermaͤchtigt wer⸗ dden moͤge, mit den Regierungen von Preußen und Nassau zu uunterhandeln und Vertraͤge dahin abzuschließen, daß die Lahn vom Rhein aufwaͤrts bis Gießen von den drei betheiligten Staaten gleichfoͤrmig und vollkommen schiffbar gemacht wird, und daß so⸗ Zleich eventuell auch der Staats⸗Regierung wegen des hierdurch fuͤr das Großherzogthum Hessen entstehenden Kosten⸗Aufwandes der voranschlaͤglich erforderliche Kredit auf den Fond fuͤr Staats⸗ straßen⸗Neubau bewilligt werden moͤge.

Karlsruhe, 9. Dez. Nach einer Großherzoglichen Ver⸗

füͤgung sollen die pensionirten Offiziere, insofern sie nicht die

hoͤchste Erlaubniß erhalten haben, die Uniform

111“

Oesterreich.

(Schles. Z.) Die Graͤnz⸗Differenzen wischen

Wien, 7. Dez. zwischen Neapel und Rom sind nun endlich beigelegt. Neapolitanischen Polizei⸗Minister del Caretto und dem Kar⸗ dinal Bernetti ist eine Konvention abgeschlossen worden, in wel⸗ cher die Grenz⸗Gemeinden genau aufgefuͤhrt sind, welche zum

Roͤmischen und welche zum Neapolitanischen Gebiete gehoͤren sol⸗ len. Neapel gab sich alle Muͤhe, das Gebiet von Benevent fuͤr sich zu gewinnen, allein die Roͤmische Curie war hierzu nicht zu bewegen; indessen erhaͤlt durch diese Konvention Neapel um 330 Seelen mehr als Rom. 8 1

2 Portugal.

Lissabon, 30. Nov. (Engl. Bl.) Heute um 1 Uhr hat die Koͤnigin die Session der Cortes mit folgender Thron⸗ Rede Feschlossen: 8 „Meine Herren! Ich schließe jetzt diese lange und mühevolle le⸗ Feaun⸗ Sesston, welche zur Fürsorge für die wichtiasten öffentlichen

edürfnisse und zur Erörterung und Genehmigung der bedeutendsten organischen Gesetze wohl benutzt wurde. Zu bedauern ist es, daß die

dringenden Geschäfte, welche Ihnen oblagen, nicht hinlängliche Zeit ge⸗ lassen haben, die Erörterung des Budgets zu schließen und üder alle

Zweige der öffentlichen Finanzen so vollständig zu verhandeln, wie Sie

es gewünscht. In den Stand gesetzt, die laufenden Ausgaben zu decken

und den außerordentlichen Lasten, die sich dargeboten haben, zu genü⸗ sen⸗ so wie auch die für jetzt zulässige Art und Weise für die Verzin⸗ zung der auswärtigen Schuld zu bestimmen, wird Meine Regierung sich unablässig damit beschäftigen, alle Dokumente und nothwendigen

Aufschlüsse vorzubereiten, damit dieselben Ihnen gleich bei Eröffnung

der gewöhnlichen Session vorgelegt werden, und Sie frühzeitig, nach

vollkommener Einsicht in die Sache, unsere Ausgaben feststellen und die Mittel der Staats⸗Revenüen verbessern können. Ich hoffe nicht minder, daß Sie dann forifahren werden, sich mit gleicher Wirksamfeit mit der wichti⸗

en Angelegenheit der Duero⸗Schifffahrt zu beschäftigen, die aus Mangel an

86 ebenfalls nicht beendigt werden ,—. Mit Ihnen freue Ich Mich über die vollkommene Wiederherstellung der öffentlichen Rube,

die während der Session gestört war. Ich dauke Ihnen für das Ver⸗

trauen, welches Sie in Meine Regierüng gesetzt, indem Sie dieselbe mit den außerordentlichen Vollmachten beliehen, um die sie nachsuchte.

Der gemäßigte Gebrauch, den sie davon gemacht, wird dies Vertrauen

rechtfertigen.

die Regierung wirksam unterstützt, indem sie die offentliche Meinung ber die wahren Interessen der Nation aufflärten und ihr so die beste und sicherste Stütze gewährten, die ein legislativer Körper einer con⸗ stitutionellen Regierung darzubieten vermag. Wähdrend dieses Zeit⸗ raums gerieth Mein Leben in drohende Gefahr, aus der es der göttli⸗ chen Vorsehung Mich zu retten gefallen hat. Die Beweise aufrichtiger

Zuneigung, welche Ich bei dieser Gelegenheit überall erhielt, glaube Ich

mit Stolz von der Portugiesischen Nation verdient zu haben, deren

1 Wohlfahri das höchste Ziel Meiner Wünsche ist, und deren Freiheit

Ich als die dauerhafteste Grundlage Meines Tbrones betrachte.“

8 Das wegen Berichtigung der Britischen Civil⸗ und ommissariats⸗ orderungen, welche kuͤrzlich in Löondon zu 309,201 fd. 17 Sh. 3 Pence lequidirt worden sind, und deren letzte ate am 1. September 1842 abgezahlt werden soll, hat die Koͤ⸗

ne esncden gan b Mittel zur Erfuͤllung dieser

n den Bu 840 bi 84⁷ druͤcklich angegeben werden. dat s ö

Es ist eine Modifizirung oder vi sati v X* elmehr Reorganisation des Ministeriums auf dem Tapet. Nach dem Geruͤcht, welches den

Herr de leha he

Die Schwedischen Blaͤtter mel es sey im sogenannnten verstaͤrkten Constitutions Ausschusse den Vice⸗Koͤnig zu einer Zusam

(Muͤnch. pol. Z.) Der Haus⸗Ritter sammenkunft muͤsse unverzuüglich statthaben. M . 3. er Haus⸗Ritter⸗

nal zu verbrennen und sich

Bei dieser Gelegenheit empfing der bisherige Ordens⸗Ritrer, Carl Friedrich Freiherr von Frankenstein, das mittlere Kreuz mit der Wuͤrde eines Kapitular⸗Kommenthurs 1e grace. 1 Akademie bei Hof statt.

Stadt zu beschießen, 2 1 zu tragen, so wie 88 saͤmmtliche pensionirte oder invalidirte Unteroffiziere und Sol⸗ daten, mit Ausnahme der Real⸗Invaliden⸗Compagnie, in allen Beäuͤrgerlichen und sonstigen Rechts⸗Verhaͤltnissen unter die Civil⸗ Gerichtsbarkeit gestellt bleiben und werden.

Ohne ihre Arbeiten zu unterbrechen, haben die Cortes.

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meisten Glauben findet, wuͤrden hie Deputirten Herr Aguian und Herr Irrvis de Atteguia, der Erstere das Portefuille des

Innern, der Letztere das der en bekommen, der Finanz⸗Mi⸗

nister, Herr Florido, dem Herrn Gomes de Castro Platz machen.

err Rodrigo da Fachera Magallaes das Pelrxune 28 d8. waͤrtigen Angelegenheiten und Herf Costa Cabral das der Justiz behalten.

Aegv piten. Der Sud de Marseill giebt uͤber die obenerwaͤhnten Ereignisse in Alexandrien den ‚achstehenden Bericht: „Am 23. November Abends erschien der Commodore Napier vor Alexandrien. Er schickte einen seiter Offiziere ans Land, welcher nenkunst mit dem Commodore aufforderte. Mehmed Ali wollt, dieselbe erst fuͤr den naͤchstfol⸗ genden Tag zusagen, aus Anlaß der Beiramsfeste, welche am 24. November ihren Anfang nahnen Allein es wurde ihm ent⸗ gegnet: der Commodore koͤnne nicht länger warten und die Zu⸗

v Alle Schiffe der Englischen Flotte hatten bereits bre Vorbereitungen e*†

bardement getroffen, und alles zeigte von Seiten des Commodore

den festesten Entschluß an, Alerandrien zu beschießen, das Arse⸗ 1 der Tuͤrkischen und der Ae⸗ gyptischen Flotte mit Gewalt zu bemaͤchtigen. Mehmed Ali, nachdem er zu der geforderten Unterredung einge⸗ willigt, tieß den Herrn Cochelet, den General⸗Konsul Frankreichs ersuchen, sich zu ihm zu begeben. Herr Cochelet stattete Sr. Hoheit in Gesellschaft des Herrn Walewsky, welcher am Morgen seine Abschieds⸗Besuche gemacht hatte, einen Besuch ab. Der Commodore Napier kam am Abend des Listen ans Land, und am 26sten, nachdem zwei Tage in Unterhandlungen und Korrespondenzen zwischen dem Commodore Napier und dem Pascha von Aegypten hingegangen waren, unter⸗ zeichnete dieser Letztere eine Convention, durch welche sich

der Pascha verpflichtet, sich der Pforte zu un 8 seyn aus Gartow zuruͤckgekehrt sind, erhielten waͤhrend Ihres 8 P 3 nterwerfen, dem Aufenthalts daselbst am Iten d. M. einen Besuch von Sr. Kö⸗

Großherrn die Tuͤrkische Flotte zuruͤckzugeben, und endlich, in die sofortige Raͤumung Syriens und in die Freilassung der Syri⸗ schen Gefangenen einzuwilligen; der Commodore Napier garan⸗

1 b tirte seinerseits, mitteist ebenderselben Convention 1 Darmstadt, 9. Dez. (Großh. Hess. Z.) In der heu⸗ eeeee igen Sitzung der zweiten Kammer wurde im Auftrag des ersten Ausschusses durch den Abgeordneten Goldmann Bericht erstattet

der vier Maͤchte, der hohen Theilnehmer des Vertrags vom 15. Juli, den Vice⸗Koͤnig den Besitz der erblichen Verwaltung des Paschaliks von Aegypten. Es erhob sich eine Schwierigkeit in Betreff der Raͤumung Syriens, welche der Pascha gern auf dem Landwege haͤtte bewerkstelligen lassen wollen; allein der Commo⸗ dore Napier widersetzte sich und erhielt das Zugestaͤndniß, daß

die Raͤumung vermittelst der Englischen Schiffe statthaben solle.

Bloß Ibrahim Pascha und dessen Eskorte werden auf dem Land⸗ wege nach Aegypten zuruͤckkehren. Die Englische Stationsflotte hat sofort in den Haien von Alexandrien einlaufen sollen, und die Flaggen der alltirten Maͤchte wurden auf allen Punkten der Stadt wieder aufgepflanzt. 1

Galignani's Messenger enthaͤlt nachstehende Zusammen⸗ stellung von Nachrichten aus Alexandrien: „Briefe von dort vom 26. November, die uͤber Malta eingegangen sind, melden, daß der Commodore Napier mit einer beträͤchtlichen Seemacht vor dem dortigen Hafen erschienen sey und gedroht habe, die . wenn der Pascha die ihm vorgelegten Be⸗ dingungen innerhalb 24 Stunden nicht annehme. In Folge die⸗ ser Drohung soll der Pascha sich unterworfen haben. Gestern ging hier das Geruͤcht, der Commodore Navpier sey sogleich nach der Anknnft der Flotte mit einer Waffenstillstands⸗ Flagge ans Land gegangen, um dem Pascha die Bedingungen vor⸗ zulegen. Es sey daraufs ein furchtbarer Aufstand ausge⸗ brochen; das Volk haͤtte sich mit dem Rufe: „„Keinen Krieg gegen den Sultan! auf die Kanonen am Eingang des Hafens gestuͤrzt und dieselben vernagelt. Dies Geruͤcht duͤrfte wohl un⸗ gegruͤndet seyn, da die telegraphische Depesche nichts davon mel⸗ det. Die „QAuotidienne“ theilt Folgendes hieruͤber mit, doch scheinen uns einige Details sehr zweifelhaft: „„Am 26. Novem⸗ ber erschien die verbuͤndete Flotte vor Alexandrien, nachdem sie unterwegs noch die Unterwerfung von Jaffa erfahren hatte. Waͤhrend die Schiffe die ihnen angewiesene Stellung einnahmen, fuhr der Commodore Napier unter dem Kreuzfeuer des Forts in einem Dampfbote in den Hafen ein und steckte die Waffenstilttands Flagge erst auf, als er mitten im Hafen war. Er wurde sogleich zum Vice⸗Koͤnig gefuͤhrt, den er aufforderte, sich unter den im Ultima⸗ tum der vier Maͤchte aufgestellten Bedingungen zu unterwerfen. Mehmed Ali weigerte sich anfangs und die Unterredung soll in sehr heftigen Ausdruͤcken gefuͤhrt worden seyn. Alle Argumente waren vergebens, und als der Commodore ausrief: „„Wir wer⸗ den die Stadt verbrennen!““ erwiederte der Pascha mit der groͤßten Ruhe: „„Verbrennen!““ Der Commodore zog sich zuruͤck, und als er nach dem Hafen ging, sagte er zu dem Drogman, indem er mit dem Finger auf ein Ge⸗ baͤude deutete: „Dort ist das Pulver⸗ Magazin“ dann wies er auf die Waaren⸗Niederlagen. Kaum war er bei der Flotte angekommen, so kehrte er auch schon wieder mit den Boͤten zu⸗ ruͤck, die den Eingang des Hafens sondirten, und es wurden alle Anstalten zu einem Bombardement getroffen. Ueber das, was unterdeß in Alexandrien vorging, sind unsere Berichte unvollstaͤn⸗ dig. So viel ist jedoch gewiß, daß ein Aufstand ausbrach und daß einige Kanonen vernagelt wurden. Mehmed Ali, hiervon, so wie ohne Zweifel auch von Napier's bedeutungsvoller Aeuße⸗ rung in Kenntniß gesetzt, befahl, denselben zuruͤckzurufen, unter⸗ warf sich auf Descretion und uͤbergab auch dem Commodore den Befehl an Ibrahim Pascha, Syprien unverzuͤglich zu raͤu⸗ men.“ In einem von dem „Commerce“ mitgetheilten Bericht uͤber diese Exeignisse wird gesagt, daß der Commodore Napier auf sein Verlangen von dem Admiral Stopford beauf⸗ tragt worden sey, sich mit einer Waffenstillstands⸗Flagge nach Alexandrien zu begeben. Von dem Kreuzseuer der Aegyptischen Forts ist in dem Bericht nicht die Rede; auch heißt es, der Commodore Napier habe selbst am Eingange des Hasens sondirt und die Hindeutung auf das Pulver⸗Magazin habe sogleich beim Landen stattgesunden. In diesem Augendlick soll auch der Aufstand ausgebrochen seyn, und der Commodore, in dem Augenblicke, wo Medhmed Ali sich unterworfen, die Tuͤrkische Flagge aufgezogen haben. In diesem Bericht wird ferner behauptet,

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gen am Eingange des Hafens vorbehalten. Am 15ten sey die Nachricht vom Sturz des Herrn Thiers in Alexandrien eingetroffen und habe einen furchtbaren Eindruck daselbst gemacht. Der Pascha habe jedoch seine gewoͤhnliche Leutseligkeit beibehalte

und bereits zwei Unterredungen mit Herrn Walewski gehabt.“

Syrten.

Die Malta Times enthäͤlt nachstehendes Schreiben von

der Rhede von St. Jean d'Acre vom 17. November: „Am öten ging ich ans Land, um die Stadt zu besehen und einen furchtbareren Anblick, wie ihn namentlich der Arsenal⸗Platz dar⸗ bot, habe ich niemals gehabt. Nach meiner Rückkehr an Bord sah ich vom Verdeck aus eine gelbe Rauchsaͤule mindestens 5200 Yards hoch aussteigen, der bald eine weiße Rauchwolke 8 folgte, die durch das Zerspringen von mehreren tausend Bomben .5 entstand, die weit uͤber das etwa 100 Yards vom Ufer entfernte Scheff hinwegflogen. Ich eilte sogleich nach dem Arsenal zuruͤck und begegnete vielen von unsern Leuten, die furchtbar verstuͤm⸗ melt nach den Booten transportirt wurden. Unter diesen befand sich der Capitain Collier vom „Castor“, dessen Schenkel gebrochen war und der außerdem noch mehrere Wunden und AQuetschungen erhalten hatte. Zum Gluͤck war es gerade Mittagszeit, es sind daher nur zwei Marine⸗ Soldaten getödtet und neun verwundet, und außerdem ceinige Matrosen und Marine⸗Offizieren, unter Letzteren der Lieutenant Johnson und der Geistliche, Herr Kitson, von der „Prinzesfin Charlotte“. Die Gesammtzahl der Getödteten und Verwunde⸗ ten betraͤgt etwa 280, wovon mindestens die Häͤlfte aus Frauen und Kindern besteht. Der Capitain Fanshawe, welcher sich gluͤcklicherweise am Strande befand, traf sofort Anstalten, um die anderen Magazine zu retten, deren eines, welches mit Pulver und Bomben angefuͤllt war, bereits Feuer gefangen hatte. Ge gen Abend war indeß Alles in Sicherheit gebracht. Die Mann⸗ schaft benahm sich hierbei vortrefflich und waͤhrend ein Theil der selben das Pulver und die Bomben aus dem brennenden Maga⸗ zin rettete, stiegen Andere mit dem Spritzenrohr auf das Dach desselben. Der „Cyclops“ hat 300 Turkische Artilleristen hier⸗ her gebracht. Es ist hier ein Hospital fuͤr die Seesoldaten er⸗ richtet worden, worin dieselben einquartiert sind Die Ma⸗ rine⸗Artillerie ist in Sidon. Der „Pique“ und „Strom⸗ boli’“ befinden sich hier. Die durch die erste Erplosion entstandene Bresche ist unter Leitung der Mannschaft des „Pique“ durch die Aegyptischen Ueberlaͤufer und Tuͤrkische Soldaten fast ganz wieder hergestellt. Auf der Landseite hat man mehr Ka⸗ nonen aufgepflanzt als fruͤher, auch die See⸗Batterieen sind ver⸗ staͤrkt worden und sollten auch der „Pique“ und „Stromboli“ durch das schlechte Wetter gezwungen werden, sich auf die an dere Seite der Kaiffa⸗Bai zu begeben, so ist doch der Platz jetzt so stark, daß keine Armee, die Mehmed Ali aufzustellen vermag, ihn einnehmen kann. Das Hauptquartier des General⸗ Majors Sir Charles F. Smith ist in Beirut, wo taͤglich Tuͤr⸗ kische Truppen aus Konstantinopel eintreffen; auf der Ruͤckfahrt nehmen die Transportschiffe gewoͤhnlich Aegyptische Gefangennd mit nach der Hauptstadt. Die Tuͤrken sind durch ihre Erfolg begeistert und legen allmäͤlig ihre fruͤhere Traͤgheit ab. Die Aegyptische Armee hat sich von der Nordgraͤnze zuruͤck⸗ gezogen und dabei die groöbsten Excesse veruͤbt. Da je⸗ doch ihr Nachtrab stets von den Bergbewohnern beun⸗ ruhigt wird, so ist es sehr zweifelhaft, ob Ibrahim Pascha,

daß dem Väce⸗König in dem Augenblick, als er genoͤthigt gewe⸗ sen, sich zu unterwerfen und den Befehl zur Raͤumung Sytiens

ter zu Ftirezvur haben soll

zu geben, die Nachricht zugegangen sey, daß Ibrahim und So liman Pascha, einen Vortheil uͤber die Verhündeten errungen haͤtten. Dem „Gud“ wird von einem Korrespondenten in

Alexandrien unterm 17ten geschrieben, daß Herr Walewski dem

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Pascha stets die Versicherung gegeben habe, die Franzsüsche Flotte

werde kommen und Alerandrien vertheidigen, falls es von der

Flotte der Verbuͤndeten angegriffen werden sollte. Der Pascha dade

daher vom Ulten dis zum löten sehr energische tungen

ur Vertheidigung des Hafens getroffen, seinen Srads⸗Ofsizieren

söre Posten angewiesen und sich selbst die Vertdeidigung des 6

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mit dem sie sich gern vereinigen moͤchten, durch sie eine bedeu⸗ tende Verstärkung erhalten wird. Ein Offizier in Türkischem Dienste, der Ibrahim Pascha's Stellung rekognoszirte, hat aus⸗ gesagt, daß derselbe auf einer Ebene, zwei bis drei Stunden von Betrut, sich verschanzt habe Seine die von Einigen zu 8000, von Anderen zu 17,000 Mann angegeben wird, soll sehr viel Kranke zaͤhlen, und es soll uͤberhaupt große Unordnung in dem Lager herrschen. 1500 Kavalleristen soll er hauptsächlich dazu gebrauchen, seine uͤbrigen Truppen am Desertiren zu verhindern. Jerusalem ist geraͤumt worden, und wenn Ibrahim sich nicht bald zuruͤckzieht, so laͤuft er Gefahr, gefangen zu werden, denn da die Dampfschiffe und Fregatten, nebst einem Linienschiff die ver⸗ schiedenen 1-30,wg.— bewachen und die Englischen und Oester⸗ reichischen Marine⸗Soldaten, von welchen Letzteren noch 600 Mann aus Triest erwartet werden, die Kuͤsten⸗Festungen besetzt haben, so kͤnnen die Tuͤrkischen Truppen und die Bergbewohner gegen Ibrahim Pascha vordringen. Das Tuͤrkische Lmienschiff ic nach Konstantinopel abgegangen, um sich dort einen neuen Mast zu verschaffen, und man erwartet in Beirut den Admiral Walker in einem neuen Linienschiff von 8i Kanonen. Der, Cyclops“ hat den Emir Medschid, Enkel des Emir Beschir, nebst seinem Gefolae, so wie mehrere Kranke, denen man eine Luft⸗Veraͤnderung fuͤrzuträͤglich hiett, nach Beirut gebracht. Der Gesundheitszustand länas der Kuͤste ver⸗ bessert sich immer mehr. In Beirut ist der Hattischeref von Guͤlhane proklamirt worden.“ In einer Nachschrift deist es: „Dte letzte Explosion in St. Jean d'Acre soll dadurch ent⸗ standen seyn, daß das seit der ersten Exploston unter dem Schutt fortglimmende Feuer sich einem anderen Magazin mitgecheilt dar. Der General⸗Major Sir C. F. Smith wurde am Fuße verwun⸗ det und ein Pferd, welches er zu kaufen im Begriff war, durch eine einstuͤrzende Mauer dicht neben ihm getödtet. Der TCapitaimn Collier, der Lieutenant Johnson und Herr Kusen bdeünden h auf dem Wege der Besserung.“

Ein Schreiben aus Beirut vom 22. November (in Frar oͤsischen Blaͤttern) berichtet, daß sich Idrahim und Sohmman Pascha .; in den Umgebungen jener Stadt defänden, aber

Beide an der Dyssenterie erkrankt wära.

Snindien.

Bombayp, I. Nov. Es sieht dier sehr kriegerisch aus; man hoͤrt von nichts als von Truppen⸗ Bemwmegungen; alle Uriaubds⸗ Bewilligungen sind eingestellt und die adwesenden Ofnz berufen. Das 9te Koöͤnigliche Res has plbehch Befede er⸗ dalten, sich marschfertig zu halten, um nach Mirut, umd das Löste eingedorne Infanteris⸗Reagtment, um nach Kurmahl adzu⸗ geden. Auch zu Muttra sind das ste und re Kasallerte⸗Rege⸗ ment und ein Trupp reitender Artillerie nach Kurnahl dervedern werden. EChen dahin sollen das 3de Dragoner Ragemenc und das Alste Infanterie Regument sich dagehwn, sodald Transpors Mittel treiden sind. Oo wierd dald grvsn Tr an der Nordwest⸗Gränze versammeit segam, dee ihe

ston in das Pundschad. den letzten Nachrichten von ten

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