1840 / 347 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Lissabon, man allgemein glaubt, durch die Diskussion üͤber die Schifffahrt

8 low in Irland, dessen Repraͤsentant, Herr Vigors, gestorben ist, den Blaͤtrern viel zu reden gegeben. Ein Ultra⸗Tory, der Oberst Bruen, stand dort, wie schon erwähnt, einem Liberalen, Pon⸗ soaby, gegenuͤber, und hat jetzt mit 680 gegen 537 Stimmen den

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derale im Parlamente vertreten war, und hoffen nun auch noch

und total verungluͤckt ist.

daß in den vier hauptsächlichsten Handelsstädten von Holland Belgische Konsuln ernannt werden moͤgen. 1

8 die Nachricht von der Unterwerfung des Vice⸗Koönigs von

sast unveraͤndert. wißheit dieser Nachricht schon seit mehreren Wochen entgegen und konnte also von ihrer Bestatigung nicht überrascht werden;

lar angezeigt, daß es am 12ten d. M. seine Glaubiger zu voll

befriedigen werde.

kanntmachung des Hauses

folgendes Kaiserl. Reskript an das Finanz⸗Ministerium zur oͤffent⸗ lichen Kenntniß gebracht worden.

benutzt worden sind, wieder zu ersetzen, haben Wir es für geeignet er⸗

tragen werden, unter dem Titel: Anleihe zu A pCt. Zinsen. Für diese Anlrihe sollen Inscriptionen, jede von fünfhundert Silber⸗Rubel, aus⸗

nonen, mitgetheitt werden.

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geben, vom I1. Angust 1840 an zu rechnen

895 Unsere Banquiers Hove und Cemp. in Amsterdam, welche uns el Operationen gleicher Art mehrmals Dienste geleistet haben, sind be⸗

Namen der Käufer sollen durch Unseren General⸗Konsul zu Amster⸗ dam darin ausgefüllt werden.

tanten⸗Kammer wurde uͤber das Budget der auswaͤrtigen Depar⸗ tements diskutirt. sosse und Eloy de Burdinne, sprachen sich dagegen aus, daß Bel⸗ gien an so vielen auswartigen Hoͤfen kostspielige Gesandtschaften halte, während, ihrer Meinung nach, Geschaͤftstraͤger dasselbe lei⸗ sten wuͤrden. Belgischen Industrie, daß das Handels⸗Ministerium mit dem Ministerium des Auswartigen vereiniat werde. sprach sich namentlich gegen die Mission des Baron von Stessart nach Turin aus.

nicht in

Eisenbahn⸗Actten, die heute mit 78 Fl. Agio (328 Fl.) bezahlt

Suüd⸗Amerikanischer Fonds wurde denselben vom Praäͤsidenten angezeigt, daß Lerd Palmerston bei Abschluß des Handels⸗Ver⸗ trages mit Texas die Uebernahme von einer Million Pfd. St. der Staatsschuld von Seiten dieses Freistaates stipu⸗ lirt habe. 1b

Das Haus Johnston und Compagnie hat durch ein Cirku⸗

Dasselbe laäͤßt der Morning Herald in Betreff des Hauses Wriaht erwarten. rend der letzten Woche hat die Parlamentswahl zu Car⸗

teg davon getragen. Die Tories legen großes Gewicht auf diesen Sieg, da Carlow bis setzt durch zwei sehr entschiedene Le⸗

den zweiten lideralen Kandidaten gelegentlich zu beseitigen.

s sind Nachrichten eingegangen, daß das Schiff „Manga⸗ lore“ von China und Batavia mit einer Ladung von 1,300,000 Pfund Thee bei der Insel Billiton am 24. August gescheitert Der Verlust dieser ungeheuren Quan⸗ titaͤt Ther, eines Fuͤnfundzwanzigstels der jaͤhrlichen Ausfuhr, mwird ohne Zweifel auf den Theemarkt wirken. Am vorgestrigen Getraidemarkt war der Preis des Enali⸗ schen Weizens bei beschraͤnkter Zufuhr 1 Schilling hoͤher, und auch nach fremdem war zu den vorigen Preisen mehr Begehr.

Niederlande.

Amsterdam, 10. Dez. Mit der gestern erwähnten Be⸗ ope und Comp. in Bezug auf die reue Russische 4 proc. Anleihe ist zugleich in hiesigen Bläͤttern

„In der Absicht, die Reserve⸗Fonds des Kaiserlichen Schatzes, welche wäbrend einiger Jahre zu verschiedenen Arten von Ausgaben

chtet, eine Anleihe zu 4 p Ct. Zinsen und zum Belauf von fünf und wanzig Millionen Silber⸗Rubel zu eröffnen und Wir befeblen Prer dieserwegen die folgenden Anordnungen zu treffen: I. Dies⸗

leibe soll in das Große Buch der Russischen Nationalschuld einge⸗

gegeben werden. Sie sollen in 1000 Abschnitten, jeder von 500 Juscrip- Diese Inscriptionen sollen 4 pCr. Zinsen Die Bezablung dieser Zin⸗ sen sell zu St. Petersburg gescheben durch die Amortisations⸗Kommis⸗ lon, für jedes adgewichene halbe Jabr. vom 1. bis zum 15. Feoruar und vom 1. bis zum 15. Anaust jeden Jahres. II. Zur Ablösung die⸗ ser Inscriptionen soll ein Spezial⸗Fonds angewiesen werden, zum Belauf ven drittehalbd (2 ½ ) pCt. über den Keminal⸗Herrag dieser Anleihe; welcher Tügungs⸗Fend nicht mit den anderen Anleihen vermengt werden sell. Dieser Fond, welcher aber nicht durch die Zinsen, die bei der successi⸗ ven Einlösung der Inscriptionen disponibel geworden sevn werden, zu rergrößern ist, sell für den dazu gebérigen, durch Ausleosung zu be⸗ nimmende Abschnitte der Inscriptionen verwendet werden, so daß für jede solchergestalt ausgeloosete Inscription fünfhundert Silber⸗Rubel u St. Peiersburg dezahlt werden sollen. Diese Einlösung sell im

ahre 1845 beginnen, es soll aber freistehen, auch ver dem bestimmten

ermin zu der Einlösung zu schreiten, auf die oben beschriebene Weise.

riellen Antraͤge erklärt hatte. Besonders erhoben die Septembri⸗ sten und einige der Ultra⸗Chartisten ein gewalti es Geschrei gegen den mit Spanien abgeschlossenen Traktat. Wie Spanien, dem von Seiten des Ministeriums, insbesondere durch den Marschall Saldanha die bestimmtesten Verheißungen der Annahme des von ihm beabsichtigten Tarifs gemacht worden seyn sollen, die Sache aufnehmen wird, ist sehr zweifelhaft

Einer Modification oder gänzlichen Umgestaltung des Portugiesi⸗ schen Ministeriums darf man um so gewisser entgegensehen, als am 26sten d. M. die Deputirten⸗Kammer eine Adresse an die Koͤnigin erlassen hat, mit dem Gesuch, Ihre Majestäͤt moͤge einen passenderen Rathgeber der Krone an die Stelle des Grafen Bomfim treten lassen; man aglaubt nun, es werde an seine Stelle als Kriegsminister der Herzog von Terceira oder der Ba⸗ ron von Leiria treten, salls nicht der Baron Bomfim geneigt seyn sollte, sich, in ter Gewißheit der Unterstuͤtzung einer gewissen Partei im Militair, auf seinem Posten zu behaupten, in welchem

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Falle man ernste ECreignisse besorgt.

Täͤären.

Konstantinopel, 17. Nov. (Franzoͤs. Blaät.) Ein heute hier angekommener Englischer Courier soll dem Lord Pon⸗ sonby den Befehl uͤberbracht haben, der Pforte zu empfehlen, daß sie Mehmed Ali nur unter der Bedingung verzeihe, daß er nicht nur die Tuͤrkische Flotte, sondern auch seine eigene bis auf zwei Fregatten auslicfere. Es heißt, der Divan beschaftige sich mit dieser Angelegenheit.

Die Berabewohner in Syrien haben die Waffen, die Mu⸗ nition und das Geld der Engländer angenommen, geben aber mit Ausnahme des Geldes, von Zeit zu Zeit Alles wieder zuruͤck. Man sagt, sie wollten eben so wenig den Sultan fuͤr ihren Herrn anerkennen, als Mehmed Ali. Sie plündern alle Europaͤer aus, die in ihre Häͤnde fallen und die aus Verbuͤndeten und c.

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schen Truppen bestehenden Garnisonen duͤrfen sech nicht weit vhn den Staͤdten entfernen. Ueberdies hat Mehmed Ali die n. dem Sennaar exilirten Haͤuptlinge zuruͤckgeschickt und dies wird die Bergbewohner noch unlenksamer machen. Sie sollen 30,090 Flinten erhalten haben und das Englische Pulver ganz vortrefflich finden.

Aegvpten

Alexandrien, 18. Nov. (A. Z.) Am S8ten kamen drei kleine Paͤpstliche Kriegsschiffe hier an, um die vom Pascha dem Papste geschenkten Marmor⸗Saͤulen abzuholen, die fuͤr die St. Pauls⸗Kirche in Rom bestummt sind. Sie brachten von Sr. Heiligkeit für Mehmed Ali einen prachtvollen, reich dekorirten Lehnsessel. Am Hten ereignete sich in einer oͤffentlichen Audienz bei Mehmed Ali eine Scene, die dazu dienen kann, uns Auf⸗ schluͤsse uͤber seinen Widerstand und die Franzoͤsische Politik zu

suls, indem er sich von nun an selbst rathen wuͤrde. Niemand wußte sich die ploͤtzliche Sinnes⸗Aenderung Mehmed Alus gegen Herrn Cochelet zu erklären, als am 10ten Morgens das mit Geld fuͤr die Garnison von St. Jean d Acre abgeschickte Franzoͤsische Dampfschiff zuruͤckkehrte und uns die Nachricht von der Einnahme St. Jean d Acre's uͤberbrachte. So erkläͤrt sich die Ursache der Aufwallung des Pascha's, der diese Nachricht am Tage zuvor durch einen Courier er⸗ halten hatte. Einige Tage vor diesem Vorfall hatte der Graf Walewski

auftragt, diese Anleihe zu bemerfstelligen, so wie sich, ihrer Inst ucrien gemäß, Gelegenbeit dazu darbielet. Sie sollen die Inscriptionen an die enigen ausliefern, welche sich in dieser Anleihe interessiren, und die

dem Pascha ein Langes und Breites uͤber die Uneinnehmbarkeit von St. Jean d' Acre vorgeschwatzt, was ihn in die beste Laune gesetzt hatte. Der Franzoͤsische Oberst Gallis, der die Befesti⸗ gungs⸗Arbeiten leitet, hat dem Pascha vorgeredet, daß 1000

Tsarskoje⸗Selo, den 5. (17.) September 1870 ““ 1 (Gei.) Nicolaus.“

8 .“ SBeigten. Bruͤssel, 9. Dez. In der gestrigen Sitzung der Revpraͤsen

Mehrere Redner, namentlich die Herren Del⸗

Herr von Cutsem verlangte im Interesse der

Herr Defoere

Die Handels⸗Kammer von Antwerpen hat darauf angetragen,

Deutsche Hundesstaaten. ““ Frankfurt, 10. Dez. So wie in Paris war auch

pten an der Boͤrse sast ohne Eindruck; die Fonds blieben Eines Theils sah man mit der völligsten Ge⸗

andererseits ist den Spekulanten nun die Aussicht auf starke Ver⸗ pnderungen in den Fonds genommen. Zungͤchst ist man jetzt ge⸗ spanm auf die Gestalrung der Verhältnisse in Frankreich. Ver⸗ nünszigerweise läßt sich hoffen, daß die kriegslustige Partei nun die Sezel einzieht und die Regierung in dem Niederhalten der inzeren Feinde und diese sind Frankreich am gefahrlichsten cher unterstäͤtzt. Wohl ist aber zu besorgen, daß die Propaganda, durch Wegraäumung der Ursache zu einem allemeinen Kriege unangenehm beruͤhrt, ihre unheilschwangeren Bestrebungen im Innern Frantreichs nun mit noch mehr Anstrenaungen dem Ziele ensgegenzufuͤhren suchen werde. Der Juli⸗Thron kennt indeß seine Feinde. Der Umsatz an unserer Börse ist fortdauernd

cht sehr delebt, die Hastung der Fonds eher schwankend. Die

rwartang, daß das Geld bald wieder abondanter werde, ist rfüllung gegangen. Es ist im Gegentheil der Diskonto auf 4 „Ct. gestiegen und wird wah scheinlich in diesem Monat noch mehr anziehen. Eine seste Haltung behaupten die Taunus⸗

wurden.

Baron Salomon von Rothschild soll nun ansangs naͤchster Woche nach Paris abreisen, und man glaubt deshalb um so mehr, daß der Abschluß des neuen Franzoͤsiscen Anlehns nahe

bevorstehe. 8 8 .

8 8

1“ 8b

30, Nov. Der Schluß der Sesston ist, wie auf dem Douro beschleunigt worden, deren Tendenz sich so ge⸗

staltet harte, daß sie den Sturz des gegenwaͤrtinen Ministeriums

herberzuführen drohte, da sich das Aarikulrur⸗Interesse und die oͤffentliche Meinung uͤverhaupt sehr entschieden gegen die ministe⸗

Franzoͤsische Kanoniere hinreichend waͤren, Alexandrien gegen alle Flotten der Welt zu vertheidigen. Eine solche Aeußerung zeugt nur von der krassesten Unwissenheit und Eitelkeit. Die von die⸗ sem Obersten geleitete Anlage der Batterieen geschah ohne Sach⸗ kenntniß; uͤberdies sind die Vertheidigungsomittel der Art, daß Alexandrien in zwei Stunden genommen seyn kann. Die Fran⸗ zosen sind an dem Untergange des Pascha's Schuld, denn es ist jetzt bekannt, daß sie dem Pascha zur Verwersung der Vorschläͤge der Maͤchte gerathen und ihn zum Widerstande gereizt haben. Der Pascha hat erklaͤrt, daß es gar nicht in seiner Absicht gele⸗ gen habe, sich mit einer Europaͤischen Macht zu messen, geschweige denn mit vieren zugleich; Frankreich habe ihn getaͤuscht und hin⸗ tergangen. 3

Die Franzosen haben dem Pascha auf dem „Fort Napoleon“, das die Stadt beherrscht, ein Blockhaus einrichten lassen, von dem aus er die Stadt uͤbersehen und die Vertheidigung leiten kann. Die Besatzung besteht aus vier Regimentern 8e acht Regimentern Marine⸗Soldaten und zwei Regimentern Na⸗ tional Garden, der Kuͤsten⸗Artillerie und einem Bataillon Feld⸗ Artillerie von 24 Stuͤck, die außer Dienst und nur noch gut zum Kartaͤtschenschießen sind. Im Ganzen circa 45,000 Mann, wovon jedoch die nach El Sit, Abukir und nach den Daͤmmen von Rosette geschickten Detaschements abzurechnen sind. Was den Vertheidigungs⸗ Zustand von Alexandrien betrifft, so hat er sich nicht um ein Haar gebessert.

Alexandrien, 25. Nov. (Sud de Marseille.) Der Capitain eines Englischen Linienschiffes versicherte gestern, daß die Verbuͤndeten nicht genug Truppen in Syrien haͤtten, um Ibra⸗ him Pascha anzugreifen, daß sie nur die Garnisonen besetzen könnten, daß sie aber dessenungeachtet ihres Erfolges sicher seyen, indem die Desertion unter der Aegyptischen Armee immer mehr zunehme. „Hier“, fuhr er fort, „werden wir noch besser durch die Eingebornen unterstuͤtzt werden Man erwartet uns. Große Streitkräfte sind nicht noͤchig, denn der Widerstand wird nur un⸗ bedeutend seyn.“ Zur Unterstuͤtzung dieses Ratsonnements kann man noch als eine neue Art von Abfall hinzufuͤgen, daß die Tuͤr. ten, welche die an der Serail Spitze aufaestellten Battericen be⸗ wachen sellten, mehrere Kanonen vernagelt haben.” In einem anderen von demselben Blatte mitgetheilten Schreiben vom 2östen werd gesagt, daß der Commodore Napier den Vice⸗Koͤnig auto⸗ risirt habe, die Tuͤrkische Flotte noch bis zur Ratifizirung der Convention durch die vier Maͤchte, zu behalten.“

Commodore Napier wurd in den Korrespondenzen der „M or⸗ ning Chronicle aus Alexandrien vom 23. bis zum 26. No⸗ vemder noch folgendes Naͤhere berichtet: 1 „Am Llsten (bekanntlich an dem Tage, wo die strenge Blokade be⸗ ginnen sollte) war Navier an der Küste von Aegyvpten und am 285sten ans Land gekommen, hatte aber, des Bairams⸗Festes wegen, erst am folgenden Tage zur Audienz beim Pascha gelangen fönnen. Eröffnet urde die Unterhandlung dürch ein Schrei ven Napier an Boghos en (vom Llsten oder 22sten), dessen Ueberbringer Capitain Maunsell vom Schiffe „Rodney“ auf dem Dampfboecte „Medea! war, und in welchem Napier dem Pascha seine Achtung und sein Verlangen, ihm zu dienen, bezeugte. Er hoffe, hbieß es darin serner, daß er ihm erlau⸗ den werde, ihm in der gegenwärtigen Krisis Rath zu ertheilen, wo er Sprien als nicht länger baitbar anseben müsse; jedenfalls sepen die Küste und die Gebirge für ihn unwiderbringlich verloren; es würde daher gerathen für ihn sevn. den gegenwärtigen Augenblick zu benutzen,

geben. Er verbat sich den ferneren Rath des Franzoͤsischen Kon⸗

um die für ihn noch offen stehenden Bedingungen anzunehmen, in⸗ dem er seine Armeen zurückziehe, die Türkische Flotie wieder ausliefere, und sich mit der erblichen Regierung von Aegpp⸗ ien begnüge. Uebrigens bezog sich Napier auf den Capitain Maunsell, den Ueberbringer des Briefes, einen Offizier, der dem Pascha nicht un⸗ bekannt sev. pl Antwert des Boghos Bei, die in den freundschaft⸗ lichsten Ausdrücken abgefaßt war, gab zu erkennen, daß er dem Pascha das Schreiben des Cemmodore Navier vorgelegt habe und der Pascha mit Vergnügen den Rath eines Ossiziers von so großem Ruf annehme. Das Schreiben warf dann einen Rückdlick anf das frühere Benehmen des Pascha's hinsichtlich der Türkischen Flotte, welche, so erklärts er, zu behalten, nie die Absicht desselben gewesen sev; im Gegentheil habe er stets beabsichtigt, sie bei der Vermittelung der Frage wieder herauszuge⸗ ben; schon lange sev er Willens gewesen. die vorgeschlagenen Nedingungen anzunchmen, und wären Sami Bei's Vorschläge in Konstantinopel ange⸗ nemmen worden, so würde die Flotte ausgeliefert worden seyn. 0 wie die Sachen stünden, könne er das vem Commodore Napier oder ro einer anderen undeglaubigten Seite Vernommene nicht im Lichte einer effziellen Mittbeilung ansehen; er wisse, daß binnen sehr kurzer Zeit eine Botschaft aus Konstantinopel eintreffen würde, welche die frübere Erklärung seiner Absetzung annnllire, und daß, wenn er nur erst die Bürgschaft der Mäͤchte für den ruhigen Besitz und die Erbfolge in Acardten cthalten bätte, er seinerseits unverzüglich die Türklsche Flotie zurückgeben und alle übrigen Verpflichtungen, die er einginge, e füllen würde. Nachher waren noch mehrere Schreiben gewechselt worden, die zu der erwähnten Einigung führten. „Während der Un⸗ lerhandlungen war der Pascha inzwischen nicht müssig gewesen, seine Rüstungen fortzusetzen, à00 Kanonen waren gegen die Seeseite aufgeführt, die Wälle und Forts bemannt und auf dem Fort Cafarelli hatte der Pascha sich dine Warteerrichten lossen, um von dort aus die Operationen leiten zu können. Zum Ueberbringer se’nes ersten Unterhandlungs⸗Schreibens an Boghos Bei scheint Commodore Napier den Capitain Maunsell gewählt zu ha⸗ ben, weil dieser ein alter Bekannter des Pascha's ist; auch trug derselbe bei der ihm gegebenen Audienz ein Schwerdt, welches ihm bei einer früberen Veranlasung von Mehmed Ali geschenkt worden war. Am 2;sten hatte sich auf dem Dampfboote „Medea“ ein unglücklicher Vor⸗ fall zugetragen. Eine Bombe, welche mit anderen in das Geschüͤtz⸗ Zimmer gebracht worden war, um untersucht zu werden, war nämlich aufgeflogen und hatte den Bombardier getödtei und sechs andere Per⸗ sonen, unter welchen der Capitain, verwundet; man befürchtet, daß Letzterer einen Arm verlieren werde. Das ganze Dampfschiff war in

großer Gefahr, indem ein Theil der Bombe in die Bomben⸗Kammer

gedrungen war, wo aber glücklicherweise keine weitere Explosion statt⸗ sand. Graf Walewsky war mit dem „Oriental“ über Falmouth nach Frankreich abgegangen.

Der Englischen Korrespondenz aus Alexandrien sind auch zwei Schreiben des Capitains William Waldgrave vom 18. und 20. November beigefuͤgt; ersteres ist an die Griechischen und Sardinischen Konsuln und letzteres an den MNiederländischen Kousul gerichtet. In dem vom iSten giebt der Capitain zu erkennen, daß alle beladenen Schiffe, welche Griechen und Sardiniern zugehoͤren, durch das Blokade⸗ Geschwader nach dem 20. November passiren koͤnnen, wenn fie ein Certifikat produziren, daß site am gedachten Tage wirklich schon mit Laden beschaͤftigt waren. Durch das letztere Schreiben widerruft der Capitain Waldgrave, auf Befehl des Admirals Stopford, seine Anzeige von der Handels⸗Blokade des Hafens von Alexrandrien, soweit es Englische Kriegsschiffe “]

Syrten.

Beirut, 19. Nov. (Smyrn. Bl.) Der Capitain Ford, Befehlshaber des Tuͤrkischen Dampfschiffes „Tahiri Bairi“, hat folgende Nachrichten uͤber die zweite Explosion in Acre uͤberbracht. „Der Capitain befand sich wenige Stunden vor der Explosion an der Kuͤste. Etwa hundert Arabische Frauen, die unter den Ruinen die Leichen ihrer Maͤnner und Verwandten suchten, sind höͤchst wahrscheinlich getoͤdtet worden. Er selbst haͤtte fast das⸗ selbe Schicksal gehabt, denn Sir Charles Smith hatte ihn zu sich bescheiden lassen, allein er war durch die vorhergegangenen Anstrengungen so erschoöpft, daß er sich mußte entschuldigen lassen. Die Wirkungen der Exploston waren merkwuͤrdig. In den Staub⸗ saͤulen, welche die Luft erfuͤllten, sah man große Steine, von de⸗ nen einige dicht neben dem „Tahiri Bairi“ niederfielen, Bom⸗ ben zerplatzten mit furchtbarem Krachen und die Koͤrper von Maͤnnern und Frauen wurden auf die schrecklichste Weise verstümmelt. Steine und andere schwere Koͤrper fielen in solcher Menge ins Wasser, daß die Mannschaft in den nach den ver⸗ schiedenen Schiffen hinfahrenden Boͤten ganz durchnaͤßt wurde. Auf den „Stromboli“ sielen Steine nieder, doch wurde Nir⸗ mand verwundet. Um drei Uhr gingen auf das von dem Flag⸗ genschiff „Prinzessin Charlotte“ gegebene Signal alle Böͤte ans Land, um den Verungluͤckten Beistand zu leisten. Außer den Marine⸗Soldaten sind 40 Türken und etwa 100 Araber, Maͤnner und Frauen, getoͤdtet und verwundet worden. In der Stadt liegen verstuͤmmelte menschliche Koͤrper, todte Ochsen, Esel, Schafe, Maulesel, Pferde, Kameele u. s. w. untereinander. Obgleich man eifrig beschäͤftigt war, die todten Koöͤrper hinwegzuschaffen, so war dies doch wegen der schweren Steine, womit sie bedeckt sind, sehr schwierig. Die Ausduͤnstung der verwesenden Köoͤrper war kaum zu ertragen. Das Wasser war knapp und schlecht. Als der „Tahiri Bairi“ von Aecre abfuhr, starben die Verwundeten in den Straßen wegen Mangels an wundärztlicher Huͤlfe, da die wenigen Wundaͤrzte der Flotte nicht ausreichten.

Dem Sémaphore wird aus St. Jean d'Aere vom 16. November uͤber die Einnahme dieser Festung Folgendes geschrieben:

„Acre war niemals so fest, wie es allgemein geglaubt wurde, Und nichts berechtigt zu dieser von den meisten Offizieren gebegten irrthuͤm⸗ lichen Ansicht. Es ist ein großer Unterschted in der Stärke zwischen den Festungswerken auf der Seeseite und denen auf der Laändieite. Die letzteren würden bedeutend sevn, wenn sie nach dem ursprünglichen Plan vellendet wären; aber nach der See zu besindet sich nur eine in gerader Limie fortlaufende einfache Mauer, deren Brustwehren ganz neu sind. Der, weicher sie erbaute, ist ein gewöhnlicher Maurer, wie man sie bier in allen Straßen sieht, und die wohl im Stande sind, ein ziemlich autes Haus, aber kein Fert zu banen. Der Polnische Oberst Schultz, welcher bei der Einnahme von Acre im Arm verwun⸗ det une gefangen wurde leagte vor etwa vier Jahren Ibrah:m Pa einen Plan zu einer regelmätigen Besestigung des Plätzes ver. 5 bim verscheb indeß die Ausführung, bis es zu spät war. Er befürch⸗ tete neemals einen Angriff von der Seeseite. Im März dieses Jahres

1 —en der Oberst Schultz den Befehl, sich nach Acre zu begeben und 2 Alles aufzubieten, ie er gerichteten Nore⸗ und Südsei neiae, ne e Verhandiungen zwischen Mehmed All und aufzubieten, um die gegen das Meer gerichteten Norc⸗ und Südseiten

der Festung in den bestmöglichen Vertheidigungs Zustand zu setzen. Die äußere sehlerhafte Mauer war bereits vorbanden, und die Zeit er⸗ laubte es nicht, eine neue zu bauen; er mußte sich damit begnügen, Querwälle zu errichten, um die Livie vor einem Flanken⸗Feuer zu schützen. Anfangs standen ihm bei den Arbeiten drei Regimenter ju Gebote, allein nach zwei Monaten wurden, wegen des Krieges in Sp⸗ rien, zwei Reaimenter abberufen, so daß ihm nur 19500 Mnan übrig blieben. Erwägt man diese geringen Mittel, so hat er viel geleistet. Er errichtete zwei treffliche Erdwerke an den vorspringenden Winkeln der Linie, sechs gute Querwälle als bedeckte Wege, die durch Sand⸗ säcke geschützt wurden und war mit der Aulegung eines großen Cava⸗ liers beschäftigt, der von großem Nutzen gewesen seyn würde, wenn er bis zum Beginn der Operatienen gegen Acre hätte können beendigt werden. Der Oberst heate übrigens dieselbe Ansicht von der Stärke der Festung, wie jeder Urtheilsfähigen! Als ihm der Arm durch das 8 ngen einer Bembe in vier Theile zerschmettert wurde, war der der Kanonade so furchtbar, daß er das Aufsfliegen des großen Pulver⸗Ma⸗

Schultz.

sowohl der Wind a üund nur 350 Mann, die

gefeuert wurde.

Regiment und 18te Regiment und die Königl. Marine⸗Truppen aus den Schiffen in und das

4748 vorher mit Sr.

PFefehlshaber, verabredet worden, wurde ein Schuß von dem „Wei⸗ 8 leslep“ abgefeuert, als das 18. Regiment und die Marinetruppen in

111“

azins gar nicht hörte. Ungeachtet dieser bestigen Beschießung wurde edoch keine Bresche gemacht und es waren kaum vier Schießscharten demolirt, als die Explosion stattfand, die 350 Mann von der Garntson das Leben kostere. In der Nacht fiugen die Truppen an, den Platz in kleinen Detaschements zu verlassen. Dies war ein Fehler, denn die Berabewohner griffen sie auf der Ebene an und brachten die Hälfte derseiben als Gefangene zursick; unter diesen befand sich der Hberst Die Artilleristen in Acre verdienen das höchste Lob; sie blieben, wie es tapferen Soldaten geztemt. bei ihren Kauonen und ein Viertel derseiben fand man todt auf ihrem Pesten. Alle waren durch das Flanken⸗Feuer getödtet worden. Kein Theil der Stadt war gegen das v 2 der Belagerer geschützt. Dies ist eine Folge der Kleinheit der Stadt, die kaum den Namen eines Fleckens verdient und nur etwa 400 Yards im Durchmesser hat. Wäre Acre durch gute Truppen vertheidigt wor⸗ den, so hätte müssen eine Bresche geschessen und ein Siurm unter⸗ welches das Resultat desselben

nommen werden und wer kann sagen, gewesen seyn würde“

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 20. Nov. Die Proklamirung des Generals Harrison, Kandidaten der sogenannten Whig’ oder Bank⸗Partei, zum Praͤsidenten der Vereinigten Staaten hat hier keine Sensa⸗ tion mehr gemacht, weil das Resultat der Wahl schon seit meh⸗ reren Wochen keinem Zweifel mehr unterlag. Eine verhaͤltniß⸗ maͤßige Ruhe ist der politischen Aufregung der letzten Monate gefolgt, doch duͤrfte dies nur die Windstille vor dem Sturme

seyn, der ohne Zweifel diesem Uebergang der Regierungs⸗Gewalt aus den - Aristokratie und des Bankwesens folgen wird.

Haͤnden der demokratischen Partei in die der Geld⸗

Die New⸗Yorker Banken haben noch nichts vorgenommen, was den Wiederanfang der Baarzahlungen in Philadelphia be⸗ zeichnete, und Einige sind der Meinung, daß die Bank der Ver⸗ einigten Staaten nicht zur gehoͤrigen Zeit wieder wuͤrde anfangen koͤnnen, baar zu zahlen. 1 1 Aus Floorida wird berichtet, daß zwischen den Seminolen und dem General Armistand ein Friedensvertrag abgeschlossen worden sey, welcher der Regierung zu Washington von den In⸗ dianer⸗Chefs in Person vorgelegt werden 14““ 11“ Ostindien. 8* 8 Bombay, 1. Nov. Die hiesige United Service Ga⸗ zette erwahnt eines Geruͤchts, demzufolge ein Gefecht zwischen dem Britischen Kreuzer „Elphinstone“ und einem der vier Fran⸗ oͤsischen, neuerdings im Rothen Meere erschienenen Kriegsschiffe attgefunden hätte, in welchem das Franzoͤsische Schiff von dem übel zugerichteten Englischen Schiffe zur Uebergabe gezwungen worden sey. Das Gefecht soll bei Nassawah stattgefunden haben und dadurch verursacht worden seyn, daß der Befehlshaber des Franzoͤsischen dort vor Anker liegenden Schiffes dem Commandeur des „Elphinstone“ das Landen untersagen wollte. Von Aden aus ist ein Schiff abgesandt worden, um die Wahrheit des Geruͤchts

pu erforschen.

Dost Mohammed Chan soll, nach der Niederlage, die er erlitten, mit wenigen Reitern nach Kohistan entflohen, anderen

Nachrichten zufolge, an seinen Wunden gestorben seyn.

In den Sind⸗Staaten war, nach den letzten Nachrichten,

Alles ruhig, und man glaubte nicht, daß die in der Umgegend

von Sukkur vereinigte Heeresmacht vor Februar in Thaͤtigkeit

versetzt werden wuͤrde. Capitain Brown hatte das Fort von Ka⸗

den Murris uͤbergeben und war mit der Garnison am 30.

eptember in Puladschi angekommen; er hatte hierauf das Kom⸗

mandbo in Lhiri uͤbernommen. Die gesfangenen Beludschen waren in Freiheit gesetzt, und man glaubt, daß mit ihnen und den Murris Alles friedlich ablaufen werde.

Macao, 4. Aug. Ueber die Einnahme der Insel Tschusan, welche an der Ostkuͤste von China, in nordoͤstlicher Richtung von Macao liegt und etwa zehn See⸗Tagereisen von hier entfernt ist, hat der General⸗Major C. Burrell, Ober⸗Befehlshaber der Bri⸗ tischen Militairmacht in den Chinesischen Meeren, in folgender Devpesche an den General⸗Gouverneur von Indien naͤheren Be⸗

ecicht erstattet:

„Brigade⸗Hauptqnartier, Stadt Tinaghai⸗hin, 18. Juli 18h0. My⸗ lord! Ich habe die Eyre, Ihnen anzuzeigen, daß am Aten dieses die

Kntal. Schiffe „Wellesley“, „Conway“ und „Alligator“”“ (auf das er⸗

stere habe ich, auf den Wunsch Sir Gordon Bremer’s, das Brigade⸗ Haudtquartier verlegt) nebst dem Truppenschiffe „Rattlesnafe“ und zwei Transport⸗Fahrzeugen auf dem Auferplatz im Tschusan⸗Hafen. anka⸗

maen und die Kriegsschiffe eine Stellung vor einem Hügel nahmen, auf

welchem ein großer Tempel steht Abends wurde der Admiral, der auch Gouverneur der Tschusan⸗Inselgruppe war, aufgefordert, die In⸗ seln zu übergeben, damit nicht unnöthig Blut vergossen werde. Die Offiziere, welche diese Aufforderung zu überbringen hatten, kamen mit dem Chinesischen Admiral und zwei Mandarinen auf den „Welleslev“ zurüc. Obgleich diese zugaben, daß sie nicht zu widerstehen vermöch⸗ ien, so versuchten sie doch, durch Ausweichungen und Gesuche Zeit zu

eewinnen und verließen das Schiff ohne ein genügendes Resultat, aber vollkommen wissend, daß die Feindseligkeiten beginnen müßten, wenn die Unterwerfung vor dem Undruche des nächsten Tages nicht erfolgt

seyv. Am Morgen des 5. Juli waren der Hügel und das Ufer mit einer großen Anzahl Trupden bedeckt, und von der Mastspitze aus konnte

man die Stadt, in der Entfernung einer Meile von der Bucht und die Besez⸗

fass prer Mauern mit Truppen sehen. Auf dem Tempelhüͤgel, auf dem Lan⸗

ngsplatz und einem runden Thurm in der Nähe befanden sich 24 Kanonen

von kleinem Kaliber, außer einer Anzahl Kriegs⸗Dschunken, und man

konnte bemerken, daf sie Widerstand zu leisten gesonnen waren. Da

s die Fluth gegen die Transport⸗Schiffe waren g arine⸗Soldaten inbegriffen, sich im Hafen befanden, so benutzte ich die Zeit, um die Bucht jenseit des Tempel⸗

Hügels zu rekognosziren, mit der Absicht, in einiger Entfernung von den Baitterieen zu landen, die ich aber aufgab, da, wenn Widerstand geleistet wurde, die Schiffe ihr Feuer 888 3 Frichten mußten und das Resultat in Bezug auf Verinst von Menschen⸗

die verschiedenen Batterieen

leben dasselbe gewesen seyn würde, als wenn sogleich auf die Batterieen 3 1 Ueberdies wurde es nicht für gerathen gehalten, von den Kriegsschiffen bei der Aussicht auf Kampf so viel Leute wegzu⸗

nehmen, um die Böte zu bemannen. Gegen 2 Uhr Nachmittags

rückten die Brigg „Eruizer“ und die „Algerine“ in Position, und da ddie Transportschiffe nun in den Hafen einfuhren, wuͤrde Befehl gege: 3 ben, in folgender Orduung zu landen: G

Erste Division:

Irländisches Regiment, Königl. Marine⸗Truppen, zwei Neunpfünder

und das 26ste Regiment. Zweile Division: Volontair⸗Corps und 4ostes I

btheilung von Sappeurs und Mineurs. Als das dessen die Hauptstadt Peking liegt. Peiho aus wollte der Admiral das Britische Ultimatum und die pbesm. Sch. DPel. uͤbrigen fuͤr die 1258 Regierung hestimmten Depeschen wer⸗ 8

hatte seine Admirals⸗Flagge an Vord des

die Böte stiegen, gaben das Schwenken von Fahnen Schlagen von Gongs und Trommeln weitere Andentung von ent⸗ schieden feindseligen Absichten von Seiten der Chinefen. Wie

Excellenz Sir Gorbdon Bremer, dem Ober⸗

den Pooten waren, um zu erfahren, ob Widerstand beabsichtigt wuürde. Der Schuß wurde nach dem runden Thurme gerichtet und Niemand dadurch verletzt. Da die fämmlichen Kanonen am Ufer bemannt wa⸗

ren, so erwiederten sie, so wie eine Anzahl Kriegsoschunken, sogleich

das Feuer, was den Batterieen und Dschunken ein Feuer von den

Kriegsschiffen zuzog, das jedoch nicht kange fortgesetzt wurde, da die Kanonen und die Hügel in wenigen Minuten verlassen 8 v11166“

verneur gar keinen Widerstand.

Idies Königl.

und die Vorstädte geräumt wurden. Als die Bucht, der Landungsplatz und der Tempeihügel so gereinigt waren, landeten die Truxpen ohne Widerstand, und ich besetzte sogleich den Hügel, von dem aus man eine aute Aussicht auf die etwa 1500 YPards entfernte Stadt hat. Sobald das 26ste Regiment vollständig gelandet war, stellte ich vorgeschebene Posten von dem 18ten und 26sten Regiment aus bis auf 500 Yards von den Stadtmauern, die, obgleich sehr verfallen, doch furchtbar genng und schwer zugänglich waren, da auf drei Seiten ein tiefer Kanal von 25 Fuß Breite und ein flaches überschwemmtes sumpfiges Land darum liegt. Nachdem ich Rath gehalten halte mit dem Obersi⸗ Lieutenant Montgomerie von der Matras⸗Artillerie und dem Capitain Pears, dem ältesten Ingenieur⸗Offizter, beschleß ich, in die Stadt⸗ mauern nahe an dem Westthore Bresche zu schießen und in die Nord⸗ vorstadt Bomben zu werfen, so daß, wenn die Kugeln au dem be⸗ Punkte keine Bresche zu bewirken vermochten, die Nord⸗Vor. adt, die ich zu erstürmen suchen wollte, leichter zu nehmen seyn möge, nachdem das auf diesen Punkt gerichtete Feuer die Vertheidigung ge⸗ (chwächt. Ais die vorgeschobenen Posten sich aufstellten, wurde ein Feuer auf sie eröffnet ven den Stadtmauern und bis nahe an Mit⸗ ternacht fortgesetzt. Unsere Batterie schoß höchstens acht bis neun Ku⸗ geln, um ihr Feuer zum Schweigen zu bringen, ehne großen Schaden zu thun. Als ich die Posten visteirte, wurden mehrere Schüsse abge⸗ seuert, aber ohne eine andere Wirkung zu thun, als die, uns zu be⸗ weisen, daß die Chinesen in der Schießkunst völlig unwissend sind. Die zweite Division, nämlich die Sapeurs und Minenrs von Madras, die Freiwilligen von Bengalen und das 40ste Regiment, wurde ohne Ver⸗ zug auch ans Land gesetzt, und als sie ihre Stellung genommen, wurden ebenfalls vorgeschobene Posten ausgestellt, so daß das letztere Corps die linke Seite der Vorstädte schützte. Früh am Morgen des 6. Juli fand ich jun meiner Freude, daß der Oherst⸗Lientenant in der Nacht noch 6 andere 9pfündige Kancnen, 2 5 ½ zöllige Fnneißgn und 2 Märser gelaundet

hatte, die 400 Pards von den Stabimauern aufgestellr twaren. Aus der Stille schreiben das Verfahren, welches man beobachtet, der temporisirenden

in der Stadt muthmaßte ich, daß eine Veränderung in derselben vor⸗ gegangen seyn möge, und ich wartete bis zum Tagesanbruch, ebe ich Befehl zu den Offensiv⸗Operationen gab: bei der ersten Dämmerung sah man die Fahnen auf den Mauern wie am vorigen Abend, aber kein Mensch zeigte sich da, wo den Abend vorher Tausende gewesen waren, was Grund zu der Annahme gab, die Stadt möge geräumt worden seyn. Ich schickte deshalb den Oberst⸗Lieutenant Montgomerie, den Major Moun⸗ tain, den stellvertretenden General⸗Adjutanten und Capitain Pears mit einer kleinen Eskorte ab, um in so großer Nähe als möglich den Zu⸗ stand der Werke zu rekognosziren und zu ermitteln ob die Stadt ver⸗ lassen ser oder nicht. Diese Offiziere gingen über den Kanal (die Brücke war abgebrochen), indem sie Balken darüber legten, und stiegen mit dem Capitain Bethune von dem „Conway“, der sich ihnen ange⸗ schlossen hatte, auf einer Leiter, die man außen fand, auf die Mauer. Ein paar unbewaffnete Chinesen, die über dem Thor erschienen, hingen einen Auschlagzettel über die Mauer, weigerten sich durch Zeichen, die Offiziere einzulassen, leisteten aber sonst keinen Widerstand. Das Thor war von innen durch große Getraidesäcke fest verbarrikadirt, und während einige Bretter über den Kanal geworfen wurden, nahm eine Compagnie vom g9sten Regimente, die geholt worden war, Besitz von dem der Stadt Tinghai⸗hin, auf dem die Britische Flagge aufgesteckt wurde. Es wurden schnell Wachen an alle Thore estellt und dem Leben der Eigenthümer jeder Schutz gewährt. Ich eklage, daß mehrere Häuser in der Stadt von den niederen Klassen der Chinesen selbst geplündert worden waren, ehe wir Besitz von der Stadt nahmen, und daß diese Plünderung sehr bedeutend wurde in den Vorstädten in den Nächten des 5. und 6. Juli, indem die Men⸗ schen Besitz von Häusern nahmen, die ihnen, wie sich ergab, gar nicht gehörten. Die Ordnung ist jetzt wiederhergestellt, aber sehr riele Per⸗

sonen, die sich auf das Land begaben, sind noch nicht wieder zurückge⸗ kehrt. Ich übersende einen Bericht über die genommenen Geschuͤtze;

die auf den Dschunken waren beträchtlich, ich habe aber noch keine de⸗ stimmte Angabe darüber. Der Verlust der Chinesen wird auf 25 Todte geschätzt, die Zahl der Verwundeten kann ich nicht erfahren; sie muß aber sehr gering seyn. Der Admiral soll unter den Verwun⸗ deten sevn. Ich mich, sagen z tönnen, daß von den Truppen Ihrer Majestät kein Mann gelitten Har, und daß sie bereit sind, fer⸗ nere Dienste zu thun. Die Stadt Tinghai⸗hin ist ausgedehnt, da die Mauern gegen seche Englische Meilen im Umfange haben; sie sind von Granit und schlechten Backsteinen gebaut und mit Ausnahme eines Hügels, wo die Vertheidigungs⸗Werke ungewöhnlich hoch sind, läuft in der Entfernung von einigen Yards ein tiefer Graben oder Kanal von 25 Fuß Breite rund um die Mauern herum. In den Werken befin⸗ den sich zahlreiche Bastionen, und mit guten Truppen kann die Stadt in ihrem gegenwärtigen Zustande sich gut vertheidigen. Diese Depesche wird Ihnen durch den Capitain Osborne überbracht werden, von dem Sie weitere Auskunft über die Insel Tschusan und unsere Stellung hier erhalten können. Ich habe die Ehre u. s. w. (Gez.) Georg Burrel, Brigadier, Befehlshaber der östlichen Armee.“

Aus Privat⸗Berichten geht uͤbrigens hervor, daß nicht nur der Chinesische Poͤbel, sondern auch Matrosen von der Britischen Flotte gepluͤndert haben, und daß unter den gelandeten Truppen so arge Trunkenheit ausgebrochen war, nachdem sie einen sehr verlockenden Reis⸗Branntwein aufgefunden hatten, daß das 49ste Regiment wieder eingeschifft werden mußte. Es wird erzaͤhlt, daß, als die Truppen in die Stadt einruͤckten, ihnen ein einziger Einwohner entgegenkam, der ihnen eine Tafel mit der Aufschrift vorhielt: „Schont uns um unserer Weiber und Kinder willen.“ Ein Feuer, welches in der Stadt ausgebrochen war, wurde schnell elöͤscht. Admiral Elliot kam auf dem Schiffe „Melville“ einen ag nach der Wegnahme der Stadt, unter Begleitung des Schiffes „Blonde“, vor Tschusan an. Letzteres segelte dann in den Hafen von Amoy mit Instructionen des Admirals in Betreff der Befoͤrderung einer Depesche an den Kaiser in Peking; die Chinesen empfingen aber das Parlamentair⸗ Boot, welches ans Land geschickt wurde, mit Schuͤüͤssen. Hierauf eröffnete die „Blonde“ sogleich ein Feuer auf die Festungswerke der Stadt, die in ungefaähr zwei Stunden zertruͤmmert wurden, und setzte ihren Weg fort. Die Zerstoͤrung des Forts von Amoy hatte uͤbrigens die Folge, daß der am Flusse Ningpo stationirte Chine⸗ syche Admiral sich sehn höflich vernehmen ließ, und daß, was vielleicht in den Chinesischen Annalen ein unerhoͤrter Fall ist, der Gouverneur der Provinz Tschekiang die Engländer in seiner Kor⸗ respondenz auf gleichem Fuße behandelte. Das Schreiben Lord

Palmersten's an den Kaiser wurde indeß von dem Gouverneur nicht befördert, sondern man hoffte nur, daß er sofort einen Bo⸗

ten mit einer Depesche an den Kaiser absenden werde. Gegen die Blokade des Flusses Ningpo leistete dieser nachgiebige Gou⸗ Admiral Elliot selbst ging nach Ning po su, um die Mandarinen dieses Platzes zu bewegen, einen Schop an den Kaiser zu befoͤrdern; sie verweigerten dies aber auf eine höͤfliche Weise. Nach den letzten Nachrichten von Tschusan war der Admiral im Begriff, sich mit einer bedeutenden

Macht nach dem Meerbusen von Pertschili zu begeben, unweit Von der Muͤndung des

ter besöͤrdern. Wellesley“ aufgezoaeg. Eine aktive Blokade fand vor allen üͤssen und Haͤfen, zwischen dem Ning po und dem Jemwetse kiang tt. Der Brigadier Burrell war zum Gouverneur von Tschu⸗ fan ernannt worden. Unter den Britischen Befehlshadern sehl Uneintakeit üͤber die zu treffenden Maßregein eingerissen seyn und

besonders der Oter⸗Intendant, Capitain Cütot, dringend auf b

ehen, welche von Anderen für vnges dem

maͤßtgte Schritte gehalten werden. Aus Canton werd, vuüher

5000 Mann anwerben und 2000 davon selb

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Durchfahrt durch die Bocca Tigris, gemeldet, daß der Commissair Lin in seinen kriegerischen Ruͤstungen beharre und Truppen wer⸗ ben lasse, theils auf Kosten der Heng⸗Kaufleute, theils derer, welche das Salz⸗Monopol haben. Die Hong⸗Kaufleute sollten besolden. Die Sol⸗ daten erhalten F Dollars monatlich und 8 Dollars Handgeld⸗ Sie sollen in Fischerboͤten ausgeschickt werden, um das Blokade⸗ Geschwader anzugreifen. Durch eine Proclamation der Chinesi⸗ schen Behöͤrde von Macao vom 2. Jult hat er auch hier Beloh⸗ nungen fuͤr die Toͤdtung der Englaͤnder ausgeboten und die Be⸗ wohner zum Rachekrieg gegen dieselben auffordern lassen. Fuͤr jeden Kopf eines Weißen sind den Soldaten 100 Dollars ver⸗ prochen und außerdem sollen die Familien der Gebliebenen 200 Dollars erhalten. Auch Wuͤrden und Gluͤckseligkeit werden den Soldaten versprochen. „Warum“, sagt Lin, „wolltet ihr arm und dienstbar bleiben, da ihr doch durch eine einzige An⸗ strengung reich und geehrt werden koͤnnt? Denn nicht nur die versprochenen Belohnungen sollt ihr haben, sondern noch größere Gunst koͤnnt ihr aus den Haͤnden der väterlichen Kaiserl. Macht erwarten. Die Hong⸗Kaufleute haben in Folge dessen allen Frem⸗ den anempfohlen, Canton zu verlassen. Die innere Passage des Hafens von Canton ist noch von der Blokade befreit; die Chine⸗ sen wollen aber die Einfuhr von Manufakturwaaren und die Ausfuhr von Thee und Seide nicht erlauben; Baumwolle dage⸗ gen lassen sie ju

Die in Macao befindlichen Englaͤnder sind uͤbrigens mit der Expedition nach Tschusan nicht ganz zufrieden, sie behaupten, man haͤtte Canton zum ersten Angriffspunkt waͤhlen muͤssen, und sie

Politik des Ober⸗Intendanten Elliot zu; auch den Admiral glei⸗ ches Namens tadeln sie.

Swinemuͤnde, 9. Dez. In den hiesigen Hafen liefen in der Zeit vom 26. Oktober bis 25. November 153 Schiffe ein, wovon 83 aus Ostsee⸗ und 70 aus Nordsee⸗Haͤfen kamen und 122 beladen waren. In See gingen 129 Schiffe und un⸗ ter diesen 40 mit Nutzholz, 29 mit Getraide, 4 mit Spiritus und 38 mit sonstigen Waaren, zusammen 111 Schiffe beladen waren. In der Nacht hatte es diemlich stark gefroren, so daß der innere Hafen fast ganz mit Eis belegt war und die ange⸗ kommenen Schiffe in letzterem geholt werden mußten.

Stettin, 11. Dez. Im verflossenen Monat kamen hier 102 Schiffe 79 beladen an, und 92 Schiffe 87 be⸗ laden gingen stromabwaͤrts aus. Von den Dampfschiffen war nur noch das Bugsirboot „der Regenbogen“ in Thätigkeit. Der hiesige Handel war in Getraide sehr gedruͤckt, wogegen Leine⸗ wand, Butter und Gaͤnse einen lebhaften Umsatz fanden. Bei dem Mangel fast aller Speculation auf Exportation war ein all⸗ maͤliges Sinken der Getraide⸗Preise permanent geworden, und die geringen, kaum des Namens werthen Fluctuationen darin wurden allein durch die groͤßere oder geringere Zufuhr vom Lande erzeugt. Rapps, der schon bis zu 68 Rthlr. pro Wispel gefal⸗ len war, stieg bis zu 85 Rthlr., welches bei den sehr gesunkenen

reisen des Ruͤboͤls nur den geringen Zufuhren zuzuschreiben ist.

bisherigen Preisen, und im Holzhandel herrschte nur durch Ver⸗ schiffungen fuͤr die Marine Dänemarks, Norwegens und Schwe⸗ dens einige Lebhaftigkeit. niedrigen Stand und im Schiffsbau zeigte sich kein neuer Auf⸗

Uee n be

schwung.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 13. Dezember. Abgang Abgang Zeitduuer

von von VBerlin. Potsbam. St. M.

Zeitdauer

Um 8 ½ Uhr Morgens. 114¼ Vormitt... . 2 ½ Nachmitt.

6 Abends..

10 8 85

7 Uhr Morgens.. 47

1““ 24 Nachmltt.. 45

1 Meteorologische Beobachtungen.

Morgens Rachmitrags Abends/† Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ubr. Beobachtung.

1840. 13. Dezember.

34171 par. 342 02. Par. 342,00 ,Par. Huecmäcme 6. 40 . 10° ° * 11,½ 29 R. Bodenwörme 3,8 0 R.

Luftdrucd. Luftwärmer. 10,40 R. Thaupunit 10,7 ° RA. Dunstsaättigung 83 vEt. 79 „vEt. 87 „Ct. Ausdunstung 0/903n. Werter heiter. heiter. heiter. Riederschlag 0.

NRO NO NO. „Wärmewechstl 7.40 Wolkenzug NO. 12229. Tagesmittel: 341,91“„Par. 9,90 R.. 10, 8 . 83 vEt.

8 8 Berliner Börse. Den 14. Dezember.

8 Fr. Tour. Brief. Geld St. Schuld-Seh. 4 103 3 ⁄2. Pr. Ragl. 0bl 20. 4 991 ½ Pram Sch d. 8 n Kurmk. Schuldv. 3 * Neumk Schuldv. 28 Berl. 8048-bz 4 102 ½ Danzs do. Th— Wemnnp. Praadbr 21† 101 1011% Grossb. Pos. do 4 105 10à2 2 Qetpr Pfandhr. 22 102 ,12 1012* Pomm. do. 103 1022., Kur- 8. Neum. do 28 10. 101³ 6

2

Schlesisch« 40 34

Amster dam,

Neh. nhl Sedehl 291871 5 40 981 Nann-Enn. 21 1 998 Span 22. Duamnve 12. Au e enl ,, En

1022 Astwerpee, 2 Desenb Inl. 622, Neuwe Au. A2e. Eraanhfurt à M., Oestecr. 5 *

12½. 82893, G.

L.ese 22 00 . 135 222 S. Sch. ☚½ G. 8 à4

Span Anl. 23288 8

sendahn-Actien —₰ 2 829 Br.

Waarenhandel behaupteten sich Hering und Taback auf den

Die Schiffsfrachten behielten ihren