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Pascha's in den Umgebungen von Zahls bewirkt. Der Zustand, in dem diese Truppen in dem Lager ihres Feldherrn angekom⸗ men sind, soll ein schrecklicher seyn. Unaufhorlich von den Kur⸗ den, Beduinen der Ansarischen Wuͤste und den leichten Osmant⸗ schen Truppen verfolgt, gelang es etwa 6000 Mann, fast nackt und halb verhungert, die Ebene hinter Zahleé zu erreichen. Ihr Anblick brachte in der Armee Ibrahim Pascha's, die sich jetzt auf ungefaͤhr 18,000 Mann — die ganze Macht Mehmed Ali'’s in Syrien — belaͤuft, die Demoralisation auf den hoͤchsten Punkt, und der Aegyptische Anfuͤhrer sah sich im strengsten Sinne des Wortes gezwungen, sie Tag und Nacht durch zahlreiche Kavab⸗ lerieposten bewachen zu lassen, um das Auseinanderlaufen dersel⸗ ben zu verhindern. — Die Absetzung Isset Mehmed Pascha’'s war in Sprien bereits bekannt; die Osmanischen Truppen nah⸗ men die Nachricht mit Beifall auf, denn die Tyrannei Isset Mehmed’s war in Syrien verhaßt. waren hinlänglich, um den Pascha zur Wuth zu reizen, und Hin⸗ richtungen und die Bastonnade waren immer an der Tagesord⸗ nung. — General Jochmus, der, wie es scheint, durch ein Miß⸗ verständniß sich als Nachfolger des Sir Charles Smith betrach⸗ tet, schickte sich zur Uebernahme der Leitung der militatrischen Operationen in Syrien an. Allein Smith weigerte sich, abzutre⸗ ten und behauptete, daß ihm der Englische Oberst Mitchels als in Nachfolger bezeichnet worden sey. Nichtsdestoweniger unter⸗ fertigte Herr Jochmus einen Tagesbefehl aus dem Hauptquartier von Beyrut vom 28. Oktober bereits als Chef des Generalstabs. 6- Goͤnner Lord Ponsonby scheint ihn auf seinem Posten er⸗ halten zu wollen. Wahrscheinlich haben sich in diesem Fall die Besfehle aus don neuerdings durchkreuzt. Lady Londonderry, die morgen mit ihrem Gemahl Konstantinopel verläßt, hatte vorgestern das Großherrliche Palais besucht, und begegnete zu⸗ faͤllig in den besichtigten Appartements Sr. Hoheit dem Sultan, der sich sehr gnädig gegen die Lady erwies und eine geraume Zeit mit ihr unterhielt. Die Lady war in vollem Staat, mit bloßem Hals und bloßen Armen, fuͤr die Tuͤrken, deren Frauen nicht anders als ganz verhuͤllt erscheinen, ein Gegenstand der Verwunderung. — Aus Tokat kam hier an der Oesterreichische Bergrath Paulini, der seit vier Jahren die dortigen Minen fuͤr die Tuͤrkische Regierung ausbeutet, und von sehr guͤnstigen Re⸗ sultaten seiner Bemuͤhungen spricht. Ebenso befindet sich hier Professor Fallmeraier aus Muͤnchen, der eben aus Trapezunt zuruͤckgegekehrt ist. — Mehrere Tuͤrkische Offiziere, die in Wien ihre militairische Bildung erhalten haben, sind in ihr Vaterland zuruͤckgekommen. Man ruͤhmt sehr ihre Kenntnisse. Bei dem großen Mangel an tuͤchtigen Offizieren darf die Tuͤrkische Armee
auf diese jungen Offiziere einige Hoffnungen bauen.
Anordnungen Ponsonby's und die Lon⸗
Inlan d 8
Berlin, 26. Dez. Am 24sten d. M. Abends um 5 Uhr starb hier im 64sten Lebensjahre an den Folgen langwieriger Gicht⸗ leiden der Geheime Regierungs⸗Rath, Professor und Ober⸗Biblio⸗ thekar Dr. Wilken. Die gelehrte Welt verliert wieder in ihm einen der ausgezeichnetsten Männer.
— — Marienwerder, 21. Dez. Des Koͤnigs Mafestaͤt haben Allergnädigst geruht, der Gemeinde zu Preu⸗ ßendorf (Kreis Deutsch⸗Krone) ein Gnaden⸗Geschenk von 500 Rehlr. zur Erbauung einer evangelischen Kirche zu Theil werden zu lassen, deren Bau, sobald die Jahreszeit es gestattet, wird begonnen werden.
Aus mehreren Kreisen wird uͤber die Vermehrung der Woͤlfe Klage geführt; unter Anderem haben dieselben in Zem⸗ pelburg mehreren Buͤrgern in einer Nacht 121 Sruͤck Schaafe gewuͤrgt und dadurch einen schweren Schaden zugefuͤgt. Auf der darauf angestellten Wolfsjagd hat aber nur ein Wolf eriegt werden koͤnnen. Aehnliche Klagen uͤber die von Woͤlfen angerich⸗ teten Schaͤden werden auch besonders aus den Kreisen an der Graͤnze des Koͤnigsreichs Polen vernommen.
Auf die Verbesserung der Pferd ezucht, fuͤr welche die Neigung immer allgemeiner erwacht, faͤhrt das hiesige Landgestuͤt
Die geringsten Vergehen
[ 10 % 211% G.
1456
sort, sehr vortheilhaft einzuwirken. Von den im Jahre 1839 ge⸗ gedeckten 1978 Stuten sind 1059 tragend geworden und 913 le⸗ bende Fuͤllen gefallen. Es sind mithin von den im hiesigen Re⸗ gierungs⸗Bezirk dazu verwendeten 36 Landbeschalern durchschnitt⸗ lich 51 Stuten gedeckt, und es treffen 295⁄ tragend gewer⸗ dene Stuten und 251 %⁄, lebend geborne Fuͤllen auf einen Be⸗ schaͤler. Dieser Erfolg ist zwar befriedigend, indeß macht die Ver⸗ besserung der Race langsamere Fortschritte, als geschehen würde, wenn nicht die Mehrzahl der Pferdezuͤchter die von den Land⸗ beschälern erzielten Stutenfuͤllen zu verkaufen pflegt, anstatt sie zur Zucht zuruͤckzubehalten, und sich in ihnen edlere Muͤtter her⸗ anzuziehen. So aber verleitet der kleinere momentane Gewinn beim sofortigen Verkauf, den groͤßeren spaͤteren aufzugeben.
— — Posen, 22 In Lissa hat der seit einigen Jahren daselbst bestehende Verein zur Bekleidung armer juͤdischer Schulkinder 28 derselben mit vollstaändiger Winter⸗Bekleidung versehen und darauf eine Summe von 140 Rthlr. verwendet. — Wiederum sind im verflossenen Monat November im hiesigen Regierungs⸗Bezirk nicht mehr als fuͤnf Kinder durch die Unvor⸗ sichtigkeit ihrer Aeltern umgekommen, welche sie allein bei denn brennenden Kaminfeuer im Zimmer zurückgelassen hatten, wo sie sich den Flammen zu sehr nahten und jammervoll verbrannten.
Dez.
2öö
Aschersleben, 18. Dez. (L. A. Z.) In der gestrigen Nacht ist die hiesige große Zuckertrocken⸗Fabrik (eine Trocknerei der Ruͤben nach dem Sch utzenbach'schen Systeme) der Herren Zuckschwerdt und Beuchel in Magdeburg ganz niedergebrannt. Der Inhalt war zumeist in London, Gotha und Koͤln versichert. Der verloren gegangene Werth wird auf 200,000 Rthlr. geschaͤtzt.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Krakau. Gestern, den 2lsten d. M., hatten wir Abends zwischen 10 und 11 Uhr das schöne Schauspiel eines Nordlichtes. Die Nadel an dem Magnetometer der hiesigen Sternwarte zeigte während der ganzen Daner dieser Erscheinung gar 22 Unrubhe. Sie setzte ruhig ihren Gang fort, und beschrieb so in dem Verlause von 17 Minuten einen Bogen von 26 Minuten. Um 10 Uhr 40 Minnten hatte die Nadel ihre niederste Declination erreicht, und um diese Zeit fing auch das Nordlicht an zu verschwinden. Von diesem Zeitpunkte stieg die Declinatien wieder, aber bedeutend langsamer, als sie gesallen war. Um 11 Uhr 12 Minuten, nachdem schon keine Spur mehr des Nord⸗ lichtes zu bemerken war, hatte sie bereits wieder einen Bogen von acht⸗ zehn Minnten zurückgelegt, und damit auch einen festen Stand erreicht, den sie durch volle 10 Minuten beibehielt; dann erst fing die Declina⸗ tion wieder zu fallen an, und die Beobachtungen wurden um 11 Uhr
30 Min geschlossen. Weisse. Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 24. Dezember. Abgang Abzgang Zeitdauer
von von Berlin. Potsdam. [St. M. - 3
’ Um 8 ½ Ubhr Morgens. 1 Vormtlt... Nachmitt. 52 Abends... 56 . „ 57
13 40 5 ½ 57 56
Die lange Dauer der Fahrt uUm 7 Uhr Morgens von Potsdam verursachte das Glatteis auf den Schieneu, so wie der starke Wind, welcher gleichfalls die längere Dauer der Fahrt um 1 Uhr Mittags von Potsdam herbeiführte. Die späte Ankunft dieses Zuges in Berlin war Ursache, daß der Zug um 2 ½ Uhr von Berlin erst 11 Minuten später abgehen konnte. 8
Auswaurtige Börnen. Amsterdam, 22. Dezemher. Schuld 50
5 %, do 9615, „. Kanz Bill. 217 1. 5 % Span. 22 9. Passire —. Aung. Ziunl. Preuss Prüm. Sch. —. Pol. Oesterr. 1031½ 8 Antwerpen, 21. Dezember. Zinsl. 6. Neue Aul. 22 ⅛.
Frankfurn a. M., 23. Dezember.
Niederl. wirkb!
Oesterr. 5 % Met. 105 5⁄½ G. 4 % 991 ½¼ G. 2 ½ %, 56 Rr.
Bank-Actien 1969. 1967.
Partiai. Opbl. 158 X¼ Br.
Loose zu 500 Fl. 135 ½2. 135 ¼. Loose zu. 100 Fl. —. Preuss. Prüm Sch. 78 ½ G. 4o. 4 % Anl. 100 ½ Br. Poln. Loose 71 ¾ G. 5 % Span. Anl. 23 . 23 ¼. 2 ½ % Holl. 4811⁄1. 4K8 ⁄%⅓. Risenbahn-Actien. St. Germain 645 Br. Versailles rech- tes Uiter 395 Br. do klinkes 305 Br. München-Augsb. 91 Br. F veeen 2 ⁄5 Br. Leipzig-Dresden 900 ½ Br. Köln-Aachen 91 r. 8 Hamburg, 22. Dezember. Hank-Acten 1635. Engl. Russ. 105 ¼½. 1b London, S. DHezember. — Cons. 3 %, 89. Belg. —. Neue Aul. 23 ¾. Passive —. Ausg. Sch. 11 1. 2 ½ % Hoell 50 ¼. 5 % 97 ½¼. 5 % Port. 32 %¾. 3 %, 21. Engl. Kuss. —. Bras. 71. Columb. 24. Mex. A. Peru 15 ½. Chili —. Paris, 21. Dezembefr. 5 %, Rente ün cour 1II. 20. 3 % Kente ün cour. 77. 20. 5 % au compt. 101. 5 % Span Rente 24. Passive 5 ¼. 23 %, art. 21
Petersburg, 15. Dezember. Loud. 3 Met. 39 . Hamb. 39 5½. P'aris 406. 300 Fl. 67. da à 500 72 ¼% Wien, 21. Dezember. „ 5 % Met. 1061211. 42*% 99 ¾. 3 % 80 ¼. 2 ½ % —. 1 %, —. Runk-Actien 1597 ½. Aal. de 1814 —. de 1839 273 1.
Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abendo Nach einmaltger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Polmn. à Par.
1840. 25. Dezember.
342,11“„par. 8,2.7X „par.] 248,91„Pat. Dvelhwaͤrme 629 NR.
5,70 R. — 2,8 ° R. — 5, 5“ N. Zlutwarme 0,0 0 R.
— 4,42 A. 6,2 0 N. Bodenwanae 2,58 °9 R. 70 vECt. 84 vEt. Ausdünstung 00,922 Rh. heiter. heiter. Niederschlag 0.
2 O. Wöͤrmewechfet — 1 99 Wolkenzug — O. 749.
Fagesmittel: 342 28“Par. — 4 70 R.. — 57 ‧„R.. 79 „Ct. O.
Koͤnigliche Schauspiele.
Sonntag, 27. Dez. Im Opernhause: Das Stelldichein, oder: Alle fuͤrchten sich, komische Oper in 1 Akt. Musik von Nicolo Isouarb. Hierauf: Don Quirote, komisches Ballet in 2 Abth., von Paul Taglioni. Musik von Gaͤhrich.
Im Schauspielhause: 1) Les souvenirs de la Marqulse de v**., comédie en 1 acte. 2) La seconde représzentation de: Boequet pere et fils, vaudeville nouvean en 2 actes.
Montag, 28. Dez. Im Schausvielhause: Richard Savage,
rspiel in 5 Akten, von Gutzkow.
Lusidrug Lustwwärme.—.— FThoupunkt — 6,6 ° R. Dunstsättigung 83 vECt. Wetter. holbheiter. EEEE“ D.
Wö““ 9„
Konigsstaädtisches Theater.
Sonntag, 27. Dez. Fra Diavolo, oder: Das Wirthshaus Komische Oper in 3 Akten, von Seribe. Musik
zu Terracina. 8 — von Auber. (Herr Wild, K. K. Hof⸗Opernsaͤnger zu Wien: Fra Diavolo, als Gast, Dlle. Ehnes Zerlina.)
Markt⸗Preise vom Getraibe. Berlin, den 24. Dezember 1840. 1 un Lande: Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr.; kleine Gerste 28 Sgr. 9 Pf., auch 28 Sgr.; Hafer 27 Sgr. 6 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf; Erbsen 1 Rthlr. 15 Sgr. Eingegangen sind 11 Wispel.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rrhlr. 5 Sgr., au h 2 Rrhlr. und 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte). Eingegangen sind 432 Wispel 16 Scheffel.
Mittwoch, den 23. Dezember 1850.
Das Schock Stroh 9 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 8 Rihlr. 10 Sgr.
Der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 29 Sgar. 8 2 Branntwein Preise 8 8 vom 18ten bis incl. 24. Dezember 1860.
Das Faß von 200 Qrt., nach Tralles 5à pCt., nach Richter 20 pCt., I
gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung, nach Angabe: Korn⸗ dranntwein 20 Rthlr. 15 Sgr., auch 20 Rthlr.; Kartoffel⸗Branntwein 18 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 17 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.
8 Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 20 Sgr., auch 15 Sgr.
Verantwortlicher Redacteur Arnold. — 4 Gedruckt bei A W. Havn. 8 eenZe
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Bekanntmachungen b
Kriminalgerichtliche Bekanntmachung.
Die Handelsfrau Wittwe Keßlerx, Johaune 3 Friedericke, geborne Feig, aus Pförten gebürtig, ist wegen wiederholter Führung falschen Maaßes mit vierwöchigem Gefängniß bestraft und für unfähig er⸗ klärt, Handel und Gewerbe zu tretben.
Dies wird auf Grund der Bestimmung des rechts⸗ kräftigen Urtels zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Beerlin. den 19. December 1840.
Königl. Kriminalgericht hiesiger Residenj.
—
Subhastations⸗Patent.
Die Güter Groß⸗ und Wenig⸗Lessen, Laesgen, See⸗ dorff und Seiffersholz, Grünberger Kreises, landschaft⸗ lich mir Ausschluß eines Suver⸗Inventarit zusammen auf 168,145 Thlr. 11 sgr. 19 pf., außerdem aber noch jedes besonders, nämlich Groß⸗ und Wenig⸗Lessen zu 80,130 Thlr. 2à sgr., Laes zen zu 56,199 Thlr. 8 sgr. 1 pf, Seedorsf zu 18,638 Thir. 25 sgr. 1 pf., Seiffers⸗ belz zu 20,9;8 Thlr. ½ sgr. § pf., tarirt, sollen m
29. Mai 1811, Vormittiags um 11 Uhr, auf hiesigem Schlesse ößentlich in nothwendiger Sub⸗ hastation, und zwar entweder zusammen, oder Groß⸗ und Wenig⸗Lessen als ein Ganzes und Laesgen, See⸗ dorff und Beiffersholz wieder als ein Ganzes, ver⸗ kauft werden. .
Die Taxen und die Hypothekenscheine liegen in der Registratur zur Einsicht bereit.
Gleichzeitig werden zu diesem Termine folgende ih⸗ rem Aufenthalte nach unbekannte Gläubiger resp. deren Erben mit vorgeladen:
a) der Ober⸗Amtmann Johann George Schneider,
b) das Fräulein Helene von Gersdorff.
Fönigl. Ober⸗Landesgericht.
Ersier Senat.
Kunow.
Gs ist bei uns auf die Löschung folgender angeblich! verloren gegangener und getilgter Dokumente angetragen: 1) der Pügetlon vom 15. März 1791 über 150 Thlr., 8 fͤr den Förster Klamann zuü Saurenkrug ausge.88— stellt und Kuͤbr. III. sub No. 1. bei der Hollän⸗ derei Mauseort eingetrageiiuz
Allgemeiner Anzeiger fuͤr
2) der Obligation vom 16. Oktober 1793 über 150. Thlr., für den Förster Klamann zu Saurenkrag Kubr. III. sub No. 2. bei Mauseort ingrossirt; der Obligation des Schulhalters Samuel vomn 2. Oktober 1802 über 70 Thlr., für die des Oberförsters Klamann, eingetragen Kuͤbr. Iü , Nu. 1. der Frandeschen, jetzt Johann Friedrich Schulzschen Büdnerstelle zu Hammelstall; der Obligation des Rademachers Friedrich Kell vom 1. August 1797 über 100 Thlr. für den mi⸗ norennen Friedrich von Intznick, eingetragen Kubr. III. sub. No. t. auf der Kellschen, jetzt Rademacher
uhmschen Halbbüdnerstelle zu Blumenthal; der Obligation des Büduers Daniel Kasburg vom 22. Januar 1820 über 100 Thlr. für den Büdner Michsel Bastian zu Liepgarten, eingetragen auf der Kasburgschen, jetzt Schmalzschen Halbbüdner⸗ stelle in Liepgarten; 3 der Obllgation der Büduer Peter Falkenbergschen Ehetente vom 7. März den Weber Schulz zu Grünwald, eingetragen auf dem Falkendergschen, jetzt Buckmaunschen Büduer⸗ Grundstücke in Meversverg; . der Obligation des Müblenmeisters Jacob Chri⸗ stian Bröcker vom 23. Mai 1778 über 1400 Thlr. für Juliane Pieper, eingetragen auf dem Müh⸗ lengrundstücke Neumühl; 8 der Obligation vom 4. März 1802 über 100 Thlr. für den Gräbermeister Arndt, eingetragen auf der Martin Krügerschen, später Christian Schulzschen und jetzt den Gebrüdern Karl und Johann Arndt gehörigen Halbbüdnerstelle in Eichhof.
Es werden daber alle diejenigen unbekannten Perso⸗
nen, welche als Eigenthümer, deren Erben, Cessiona
rien, Pfand⸗ oder
4— dachten Pösten un 2
au, den 30. Oktober 1830. vermeinen, aufgefordert, diese spätestens in dem auf
V den 27. Jannar 1821, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Justizrath Wilde in unserem Gerichts⸗
Lotale angesetzten Termine anzumelden, widrigenfalls
1“ 81 s. mit ihren etwanigen Ansprüchen präkludirt und die
Ediktal⸗Citation. Instrumente amortisirt werden.
Ueckermünde, den 21. September 1840. Kbhnigl. Land⸗ und Stadtgericht.
Bekanutmachung. ¹ Die hiesige am Köddov⸗Flusse und auf der von Ber⸗
die P.
ziehung ein sehr vortbeilhaftes Aeu erhalten. bequeme
raude itwe ohnungen entstanden,
—
1801 über 100 Thlr. für nehmer oder nächsten Verwandten⸗
Franuz Ovitz,
nen Berger,
onstige Briefs⸗Inhaber an den ge⸗
Dokumenten Ansvruch zu haben
Ziegenhals, den 8. August 1840. Neisser Kreises.
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das sehr sauber erhaltene werthvolle
reußischen lin nach Königsberg in Pr. führenden Chaussee bele⸗
gene Stadt hat durch ihren nunmehr vollendeten Wie⸗ deraufbau nach dem Brande ven 1832 in jeder Be⸗ ere und Innere X.-bg sind hier viele anständige und mit ausgemalten Kupfern, in 10 Bänden, zu sehr bil⸗
2 so daß, verbunden ligem
mit den billigen Preisen der hier stets zu beziehenden straße Lebensmittel und Brennmaterialien, dieser Ort vorzugs⸗ weise den von Pensionen und Renten lebenden Fami⸗ lien zum Wohnort empfohten werden kann. Wir la⸗ den Letztere um so mehr ein, hier ihren Wohnort zu nehmen, als wir ihnen die Versicherung geben, daß sie be selbst von Schulbeiträgen befreit bleiben sollen, falls sie nicht schulpflichtige Kinder haben. Schneidemühl, den 9. Dezember 1t TDer Magistrat.
Oder leichtfaßliche Anweisung
Bekanntmachung. Es werden die unbekannten Erben und resp. Erb⸗
1) des zu Wünschelburg gebornen und am 28. Augnst 1832 zu Arnoldsdorf verstorbenen Webergesellen
2) der im Jahre 1802 zu Arnoldsdorf verstorbenen Häuslerauszügerin Anna Maria Rudolph, gebor⸗
hierdurch vorgeladen, ihre Gerechtsame in dem auf den 21. Juni 1841, Vormittags um 9 Uhr, in unserer Kanzlei zu Arnoldsdorf anstehenden Ter⸗ mine wahrzunenmen und ihre gesetzliche Erbes⸗Legiti⸗ mation nachzuweisen; widrigenfalls die in 24 Thlr. und resp. 7 Thlr. bestehenden Massen dem Königlichen Fiskus als herrenloses Gut werden zugesprochen wer⸗ den. Denjenigen Erben, welche in Person zu erschei⸗ nen verhindert seyn sollten, werden die Justiz⸗Kommis⸗ sarien Scholz, John und Landgerichts⸗Rath Hennig zu Neiße als Mandatarien vorgeschlagen.
Das Patrimonial⸗Gericht des Rittergutes Arnoldsdorf Na 1
—.. EbZeDarreeeeesrx.ase eeer;
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Staaten.
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— Fraukr. Dep. Kam. Verhandl. über die Arbeit der Kinder in den briken aris. Der Vertrag des Commod. Napier. — Be⸗ uch der Invaliden⸗Kirche. — Ueber die Befestigung von Paris. — w, des Herssg⸗ von Braunschweig. — Berichte aus Algier. — parkasse. — Börse ʒ Großbr. u. Irl. London. Orient. Frage. — Span. Portugies. Differenz. — Stärke der Brit. Flotte im Mittelmeer. Niederl. Generalst. Weitere Annahme des Budgets. Belg. Das Armee⸗Kontingent wird um 39,000 Manu vermehrt. Deutsche Aundesst. Frankfurt. Bundestags⸗Beschluß über die Handwerks⸗Gesellen. Oesterr. Wien. Jnalien. adelige Leibgarde. — Militair⸗Beförder. — Schreiben aus Wien (Fest des Russ. Beischaft. — Theresien⸗ Ordens⸗Ritter⸗Fest. — Strenge Kälte und Schnee). — Triest. Un⸗
ewöhnl. sirenger Winter. ebbwenz. Nole des Engl. Gesandten in Bezug auf die Neutral. d.
Schweiz. — RNeuchatel. Huldigungs Medaillen. — Neuchatel und Wallis.
Span. Madrid. Ferman üder den Handels Traktat mit der Pferte. — Anseinandersetzung über die Douro⸗Schifffahrt.
Türkei. Konstant Die Convent. zwischen Napier und Boghes Bei für ungültig erklärt. — Unglücksfälle auf dem Schwarz. Meere.
Inland. Potsdam. Rother⸗Stiftung. — Arnsberg. Diakonissen.
Siss., K. u. L. Sturtgart. Pädagegische Revue. — Hamburg. Mustkalische Preise.
Kieronik des .
z Des Königs Majestaͤt haben den bisherigen Ober⸗Landesge⸗ richts⸗Praͤsidenten Nettler zu Arnsberg zum Chef⸗Praͤsidenten des Köntgl. Ober⸗Landesgerichts zu Naumburg zu ernennen und die Bestallung Allerhoͤchst zu vollziehen geruht.
Des Koͤnias Majestaͤt haben den bisherigen Ober⸗Landesge⸗ richts⸗Vice Praͤsidenten Kaupisch zu Paderborn zum Praͤsidenten des Koͤniglichen Ober,Landesgerichts zu Arnsberg zu ernennen und die Bestallung Allerhoͤchst zu vollziehen geruht.
Köͤnigs Majestaͤt haben den Regierungs⸗Rath Goͤring in nh urs zum Geheimen Regierungs⸗Rathe zu ernennen geruht.
Des Köͤnigs Majestaͤt haben die Ober⸗Steuer⸗Inspektoren Lühersdorf in Liegnitz und von Loͤwen in Langensasza, so wie die Ober⸗Zoll⸗Inspekroren Schruhl in Telgte und von Mahl⸗
bach in Wolgast zu Steuer⸗Raͤthen zu ernennen geruht.
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“ Zeitungs⸗Nachricht
aüanng Ausland. Fer an kreich.
88 . Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 21. Dezem⸗ ber. Der erste Redner, der sich uͤber den Gesetz⸗Entwurf, hin⸗ sichts der Arheit der Kinder in den Fabriken vernehmen ließ, war Herr Lestiboudois. Er billigte das Prinzip des Gesetzes,
e n.
wenn es auch dem heiligsten, was es auf der Welt gäbe, Eintrag rhue, naͤmlich der vaͤterlichen Gewalt. Der Mißbrauch, der mit
der Vater der Vaͤter sey, einzuschreiten. An dem Gesetz⸗Entwurfe selbst habe er noch Manches zu tadeln und es besser zu wuͤn⸗ schen, und er behalte sich einige Amendements bei Eroͤrterung
der einzelnen Artikel vor. — Der Handels⸗Minister erklärte,
daß die Regierung sich dem Gesetz⸗Entwurse, wie er von der Kommission veraͤndert worden sey, vollstaͤndig anschließe. — Herr Corne: „Ich verhehle mir eben so wenig, wie irgend ein Ande⸗ rer, die Unvollkommenheiten des uns vorgelegten Entwurfes. Er uͤberlaͤßt, hinsichts der Ausdehnung und der Anwendung des in dem Gesetze ausgesprochenen Prinzips, noch zu viel der Will⸗ kuͤr der Lokal⸗Verwaltungen; ich finde, stem der Inspizirung der Fabriken, diese unumaaͤnglich nothwendige Bedingung es Ersolges, nicht hinlaͤnglich bedacht worden ist. Auch duͤrften vielleicht die festgesetzten Strafen zu
gelinde seyn; denn wenn einmal das Gesetz die Rechte der Kind⸗ heit anerkennt und schuͤtzt, so ist das Verkennen derselben mehr als eine Uebertretung von Polizei⸗Vorschriften, es ist augenschein⸗
lich ein Vergehen. Ich hoffe mit Zuversicht, daß durch die De⸗ hatte der groͤßte Theil jener Unvollkommenheiten verschwinden
wird, und daß wir ein gutes Gesetz machen werden; aber sollte es auch unvollstaͤndig und ephemer seyn, sollten wir, wie unsere beharrlichen Nachbarn, gezwungen werden, es acht Mal wieder
vorzunehmen, so glaube ich doch, daß es gut, daß es dringend
nothwendig ist, daß wir uns jetzt gleich ans Werk machen; wir haben von zu vielen beklagenswerthen Mißbraͤuchen vernommen, noch verzoͤgern
als daß wir den Versuch, ihnen abzuhelfen, duͤrften. Dieses Gesetz hat ohne Zweifel
keiten; aber wo giebt es denn heut
setz? Und warum sollte unser Fran vilegium haben, stets vor behen, die den uͤbrigen Theil von Europa haben? Was in Bezug auf die Arbeit der Kinder England, jene große Fabrik, gewagt hat, was Preußen und Hesterreich, jene vorsichtigen Monarchieen, gewagt haben, das sollte Frankreich nicht wagen? Unser Ruhm bestand fruͤher darin, die Ersten zu seyn auß der Bahn einer hochherzigen Civilisation. Dieser erste Rang ist uns nicht gelassen worden, so haben wir denn wenigstens das bescheidene Verdienst, andern Voͤlkern zu folgen, wenn sie uns das Beispiel eines Werkes der Menschlichkeit und der guten Po⸗ litik gaben.“ Herr von Beaumont sprach sich gegen das Ge⸗ setz aus, hauptsächlich deshalb, weil es vieler armen Leute Kinder verhindern wuͤrde, sich ihren Unterhalt zu erwerben. Er wuͤnschte,
daß das Gesetz noch reiflicher uͤberlegt wuͤrde. EI1“ b 8 8 8 8 —
seine Schwierig⸗
den Schwierigkeiten
der Arbeit der Kinder getrieben werde, berechtige den Staat, der als möͤglich zu ersticken. Er fuͤhlt sehr wohl, daß diese gehoͤrt, die keine Pruͤfung ertragen, und die man der Unuͤberlegtheit und der Leichtglaͤubigkeit abgewinnen muß.
Publikum auf diesen schoͤnen Plan aufmerksam, und es mag
daß das Sy⸗† vbegreifen, daß dieses Manoͤver die einzige Chance der Populari⸗
he Tese ein leichtes Ge⸗ reich das traurige Pri⸗ zuruͤckzu⸗ nicht abgeschreckt.
Berlin, Montag den 288en Dezembe
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— Sitzung vom 22. Dezember. Zu Anfang der heu⸗ tigen Sitzung wurden unter die Deputirten mehrere Amende⸗ ments in Betreff des eben zur Berathung vorliegenden Gesetz⸗ Entwurfes vertheilt. Schon sind 11 Amendements vorhanden, wovon einige das System des Vorschlages ganz veraͤndern wuͤr⸗ den. — Hierauf ward die allgemeine Cröͤrterung fortgesetzt, und dieselbe war bet Abgang der Post noch nicht geschlossen. —
Paris, 22. Dez. Der Messager enthaͤlt Folgendes: „In Folge eines Beschlusses des Britischen Kabinets hat Lord Palmerston an die Lords der Admiralitaät ein offizielles Schreiben gerichtet, in welchem er ihnen anzeigt und sie beauftragt, dem Admiral Stopford anzuzeigen, daß die Regierung den zwischen dem Commodore Napier und dem Pascha von Aegypten abge⸗ schlossenen Traktat billige.“ (Vergl. Tuürkei.) — Galignani's Messenger bemerkt außerdem: „Wir vernehmen, daß die Franzoͤsische Regierung von den Gesandten Rußlands, Oesterreichs
und Preußens benachrichtigt worden ist, daß ihre Höfe, in Ueber⸗ einstimmung mit dem von St. James, dem zwischen dem Com⸗ modore Napier und Mehmed Ali abgeschlossenen Traktate bei⸗ treten.“
Der Andrang zu dem Grabmal des Kaisers dauert noch immer fort, und gestern war die Masse der Neugierigen fast eben so zahlreich, wie am Tage der Leichen⸗Feierlichkeit. Das Ge⸗ draänge war ungeheuer und die Ordnung konnte nur mit Muͤhe aufrecht erhalten werden. Den gauzen Tag uͤber hoͤrte man auf dem Platze vor dem Hotel der Invaliden das Geschrei: Es lebe der Krieg! Nieder mit Gutzot! Man glaubt, daß die Behoöͤrde sich bald veranlaßt finden wird, den Eintritt des in die Kirche der Invaliden aufzuheben. — Die
tuden en, die sich durch die Weigerung, ihnen einen Platz in dem Trauerzuge anzuweisen, verletzt fuͤhlten, hatten beschlossen, gestern in Masse in die Kirche der Invaliden einzudringen und sich dann in feierlicher Prozession unter Absingung der Marseillaise nach der Vendome⸗Saͤule zu begeben. Als sie aber gewahrten, daß sie schon in dem Augenblicke, wo sie sich versammelten, sorgq⸗ fältig beaufsichtigt wurden, gingen sie auseinander, und verscho⸗ ben die Ausfuͤhrung ihres Planes auf einen folgenden Tag.
Heute ward vor dem hiesigen Zucht⸗Polizeigerichte der Pro⸗ zeß des Herzogs Karl von Braunschweig gegen den ehema⸗ sigen PolizeiPraͤfekten, Herrn Gisquet, verhandelt. Der Her⸗ zog von Braunschweig hatte naͤmlich in den Memoiren des Herrn Gisquet ihn betreffende beleidigende Stellen zu entdecken geglaubt. Allein das Gericht theilte diese Meinung nicht und erklaͤrte die Klage gegen Herrn Gisquet für unbegruͤndet, indem die betreffenden Stellen bloß eine politische Bezlehung haͤtten.
Alle Oppositions⸗Journale, selbst der so argwoͤhnische „Na⸗ tional“, unterstuͤtzen jetzt den Plan zur Befestigung der Haupt⸗ stadt, vorausnesetzt, daß, dem Systeme des Herrn Thiers gemäͤß, die Ringmauer zur Hauptsache gemacht werde, und man die Forts nur als ein Accessorium betrachte. Auch das Ministerium scheint dieser Ansicht beizutreten, obgleich bekanntlich nach der Ansicht des Marschalls Soult die Befestigung bloß durch deta⸗ chirte Forts bewerkstelligt werden muͤßte. Ein einziges Journal der linken Seite, das Commerce, beharrt auf seiner Oppostüiton, und glaubt Herrn Thiers heimlich mit dem Hofe einverstanden, um die Befestigung der Hauptstadt, allem fruͤhern Geschrei zum Trotz, Das genannte Blatt sagt heute: „Herr Thiers Journalen, seinen Werkzeugen, den Befehl gegeben, die
— soviel Frage zu denen
at den öffentliche Eroͤrterung uͤber die Befestigung von
Wir machen das
nun den Gang beobachten, den die Presse des Herrn Thiers
ver folgt Er will uns einschlaäͤfern, um uns desto besser fesseln zu Fkoͤnnen. derfahren; sie entledigen sich ihrer Rolle vortrefflich. keine Abgeschmacktheit, die ihnen nicht gut genug schiene, um sie auf alle Weise zu verbreiten. So bemuͤhen sie sich jetzt, glauben
Wir lassen uͤbrigens seinen Organen Gerechtigkeit wie⸗ Es giebt
zu machen, daß das Ministerium und der Hof dem von Herrn hiers vorbereiteten Befestigungs⸗System abgeneigt waͤren. Wir
taͤt ist, die noch uͤbrig bleibt. Aber die Worte der Minister und
Pihrer Journale sind deutlich genug und alle Welt weiß, daß der
Hof die Pläne annimmt, welche Herr Thiers, als er noch Mi⸗ nister war, mit ihm entworfen hat. Uebrigens haben bis jetzt alle diese Journale, die die Befestigung von Paris vertheidigen, nur ein Argument aufgefunden, welches aus dem Gehirn des Herrn Vugeaud entsprungen ist, und welches sie uͤber⸗ einstimmend wiederholen. Sie behaupten, daß die Be⸗ festigung der Hauptstadt das System der Kriegfuͤhrung ver⸗ aͤndern, und daß Europa zu dem alten System der Be⸗ lagerungen und der Winter⸗Quartiere zuruͤckkehren muͤsse. Die Befestigung von Paris muß, ihres Erachtens, den Feind an der Graͤnze zuruͤckhalten, da er nicht wagen wuͤrde, die Hauptstadt anzugreifen, bevor nicht Metz und Straßburg genommen waͤren. Aber es scheint uns, daß das deste Mittel, den Feind an der Graͤnze aufzuhalten, darin bestaͤnde, diese Graͤnze selbst und nicht irgend einen Punkt im Innern zu befestigen. Meint man denn im Ernst, daß es das beste Mittel sey, den Elsaß und die Cham⸗ vagne zu decken, wenn man Paris mit einer Mauer umgiebt? Wie! Wenn ganz Frankreich in Paris seyn wird; wenn es aus⸗ gemacht, anerkannt, entschieden ist, daß man mit Paris das ganze Land erobert; wenn Paris nur einige Tagemärsche von der Graͤnze liegt; wenn diese offene und entbloͤßte Gräͤnze der Inva⸗ sion einen breiten Weg oͤffnet, dann sollte der Feind bei dem ge⸗ genwaͤrtigen Zustande der militairischen Wissenschaft sich dabei aufhalten, —2 bis drei Pläͤtze zu erobern, die er leicht blokiren kann? Man glaubt also, daß Europa uns angreisen wird, wie zur Zeit Turenne's, b und nicht mit Massen, in deren Natur es liegt, vorwaͤrts zu draͤngen. Die Wissenschaft der Kriegführung geht eben so wenig zuruück, wie alle anderen Wissenschaften,
mit Armeen von 30,000 Mann,
JX 5 51.. ö11664*“* 1840.
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und einige Mauern mehr oder weniger vor Belleville und Mont⸗ martre werden die Fortschritte, welche sie gemacht hat, nicht zer⸗ stoͤren. Was uns betrifft, wir moͤgen unseren Verstand auch
noch so sehr quaͤlen, wir koͤnnen es doch nicht einsehen, daß eine
Mauer um Paris den Elsaß und Lothringen vertheidigen sollte. Wir erblicken darin im Gegentheil das Aufgeben jener reichen und tapferen Provinzen. nothwendig auf Paris gerichtet seyn werden, so wird sich auch 28 die ganze Anstrengung der Vertheidigung konzentriren muͤs⸗ haͤngen. Nicht ohne tiefes Bedauern haben wir auch den „National“ unter den Verbreitern jener armseligen Theorieen erblickt. Der „National“ ladet in dieser Sache eine sehr große Verantwort⸗ sichkeit auf sich. Er beguͤnstigt leichtglaͤubigerweise Versuche, de⸗ ren erstes Opfer er spaͤter seyn wuͤrde. Sein Irrthum ist auf⸗ richtig, aber die Folgen desselben koͤnnen schrecklich seyn. Mussen wir ihn lehren, daß, wenn der Friede um jeden Preis sich befesti⸗ gen will, diese Befestiaung nicht gegen das Ausland gerichtet eyn kann;! Hat nicht Herr Guizot, der die Plaͤne des Herrn Thiers unterstuͤtzt, laut genug 1e. daß er das Inland und nicht das Ausland fuͤrchte?“
Der König hat gestern die Maires und Adjunkten fuͤr die 12 Bezirke der ernannt. Bekanntlich ist die Ernen⸗ nung zu diesen Aemtern eine doppelte. Die Buͤrger waͤhlen zu⸗ erst fuͤr jeden Bezirk 12 Kandidaten und der Koͤnig ernennt so⸗ dann von diesen 12 zu den bezeichneten Aemtern. Cei 10 Jah⸗ ren ist jetzt zum erstenmale der Fall eingetreten, daß der König einen Kandidaten zum Maire ernannt hat, der nicht der Erste auf dem ihm vorgelegten Verzeichnisse war, und es scheint, daß hierbei die Politik mit im Spiel war, denn der vom Konig ge⸗ wählte Maire gehoöͤrt der konservativen Partei an, während der⸗ jenige Kandidat, der die meisten Stimmen erhalten hatte, und also auf der Liste obenan stand, zur liberalen Partei gehoͤrte.
Es verbreitete sich heute, kurz vor Abgang der Post das Geruͤcht, daß Herr Thiers zum Berichterstatter der Kommission ernannt worden sey, welche mit Pruͤfung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber die Befestigung von Paris beauftragt worden sey.
Der Messager theilt einen kurzen Bericht des Marschalls Valée an den Kriegs⸗Minister mit, welcher im Wesentlichen nur sagt, daß vollkommene Ruhe in den Afrikanischen Besitzungen herrsche. Dieser Mittheilung folgt ein ausfuͤhrlicherer Bericht des Gene⸗ rals Lamoriciere, hinsichts seines letzten von Oran aus unternom⸗ menen Streifzuges. Die Resultate desselben wuͤrden noch ent. scheidender gewesen seyn, wenn nicht die Schwierigkeiten des Ter⸗ rains, welches den Französischen Truppen gänzlich unbekannt war, das rasche Vordringen der Kolonne verhindert haͤtten.
Da alle Anstrengungen des Angriffs
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Das Loos Frankreichs wird von einer einzigen Schlacht ab;
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Der Ge⸗
neral Lamoriciere hat, seinem Berichte zufolge, auf diesem Streif⸗ 8 zuge 700 Ochsen, Kuͤhe und Kaͤlber, 1000 Schafe, 15 Pferde,
31 Kameele, 10 Maulthiere und 200 Esel erbeuter.
Darmes hat bis jetzt Mittel gefunden, seine Verurtheilung
dadurch zu verzögern, daß er auf eine geschickte Weise wahre und falsche Aussagen macht, wenn er glaubt, daß die Instrucrion set⸗
nes Prozesses der Beendigung nahe sey; so scheint es, daß er in
den setzten Tagen wieder neue Aussagen gemacht hat, die dem
Instructionsrichter hoͤchst wichtig erschienen sind. Diesen Morgen
dat sich ein Polizei⸗Commissair in die Straße der drei Kronen begeben, und dort einen gewissen Hourdin verhaftet, der durch die Gestaͤndnisse des Darmes kompromittirt scheint. —
Der Gazette des Tribunauy wird aus Tulle geschrieben, daß das Gericht der gegen Madame Lafarge eingeleiteten In⸗
struction wegen des Diamanten⸗Diebstahls keine weitere Folge geben wolle, da nach ihrer Verurtheilung zu lebenswieriger
Zwangsardeit ihr doch keine andere Strafe mehr auferlegt werden koͤnne. Dagegen will die Familie Leotaud die Erbin der Marie -n gerichtlich auffordern lassen, die Diamanten herauszu⸗ geben. 1— Herr Cremieur ist von seiner Reise nach dem Orient wieder in Paris rs
Die hiesige Sparkasse erhielt in der abgelaufenen Woche an neuen Zuschuͤssen die Summe von 415,786 Fr. Die Ruͤckzah⸗ lungen beliefen sich auf 464,000 Fr.
Boͤrse vom 22. Dezember. Die Vorlegung eines Ge⸗ setz⸗Entwurfes in den Belaischen Kammern wegen Vermehrung
des Effektiv⸗Bestandes der Belgischen Armee hat einigen Eindruck auf die hiesige Boͤrse gemacht.
- Dieser Umstand erregte neue Kriegs⸗Besorgnisse, und die Spekulanten schienen zu fuͤrchten, daß Belgien sich gegen Frankreich erkläͤren wuͤrde, falls man ihm nicht erlaubte, seine Neutralitaͤt beizubehalten. In Folge dieser Muthmaßungen ging die Zproc. Rente auf 76.95 zuruͤck. Gegen Ende der Boͤrse verbreitete sich auch das Geruͤcht, daß der Finanz⸗ Minister, Herr Humann, dem Koͤnige seine Entlassung einge⸗ reicht habe. 2 — Großbritanien und Irland.
London, 21. Dez. Wenn es mit dem Befinden der Kö⸗ nigin nach ihrer Niederkunft so guͤnstig fortgeht, wie bisher, so wird Ihre Majestaͤt, wie man vernimmt, auch die bevorstehende Parlaments⸗Session wieder in Person eroͤffnen. b —
Man spricht von einigen Pairs⸗Creirungen, die dei Gelegen⸗ heit der Taufe der Kronprinzessin stattsinden wuͤrden, unter Ande⸗ ren soll Lord Barham zum Grafen von Gutsborough erhoben werden.
Der gestrige Observer enthält folgenden Artikel üͤber dle. orientalischen Angelegenheiten, der den Tharakkter emer —— Mittheilung an sich zu tragen scheint: „Einiges Aufsehen vheren vor einigen Tagen durch die Ankuüͤndigumg eines bvö. .
* Beschluß gekommen sey,
erregt, daß die Pforte zu dem feierlichen Belcanen nicht zu wider⸗ das gegen Mehmed Ali erlassene Absetzunge⸗De habe, ik Bezug rufen, genug, daß die Pforte sich geweigeree 8e,en
rer auf diesen hoͤchst wichrigen Punkr den * Chronicle,“ ge⸗ anzunehmen. Wenn gleich Unsere Kollenane ene .
ir doch geneigt, zu glauben, i t unterrichtet ist, so sind wir —⸗ 2e Fall ihr Kotrespondent sich geirrt hat, denn
Abgange der letzter WW“ aus K