1841 / 57 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

vorschlagen, 855 die —,— der Sache gewachsenen unnern zusammengesetz

EEEE Ballotage über die Annahme der Werke ab⸗

stimmten. Von der Wahl dieser Kuustrichter hängt Alles ab, und es

bürften bei dieser Wahl der Takt, das richtige Gefühl und nicht akten⸗ mäßig festgestellte Kategorleen als Regel dienen; am wenigsten An⸗ ciennetät, Rangliste und der Beamten⸗Kalender. Mein Gefühl sagt mir, daß durch ein solches Tribunal eine rich⸗ tige Würdigung der Kunstgegenstände geschehen möchte. Die Theil⸗ nahme an dieser Kommission soll keinen künstlerischen Ruhm erhöhen; die Nichttheilnahme wird ihn eben so wenig beeinträchtigen. Vorzüg⸗ lich müßte man bei der Wahl dieser Kommission von dem Gesichtspunkte ausgehen, daß das Eingeweihtsevn in die Privat⸗Interessen, welches von einem langen und thätigen administrativen Wirken unzertrennlich ist, so sehr es auch sonst als eine schätzbare Eigenschaft erscheint, in vorliegendem Falle dem Richter wenn er unparteiisch seyn will, eher lästig als nützlich seyn dürfte. Ich wünschte, daß die Majorität dieser Kommission bei den einzelnen Kunstgegenständen nicht wüßte, wer oder welches Verhältniß zu schonen ist; daß sie stets ihrem angenblicklichen Eindruck folge; ich wünschte, daß die Mitglieder es als ein wesentliches Bedingniß der ge⸗ wissenhaften Erfüllung ihrer Obliegenheiten betrachten möchten, nie nach dem Namen des Künstlers, über dessen Werk abgeurtheilt wird, zu fragen, sich nie unter einander über die Annahme oder Verwerfung eines Kunstgegenstandes zu berarhen, und vor allem (wünschte ich), daß Keiner die Stimmen der Anderen zu gewinnen suchte. Diese Kommission müßle so zu sagen ein verjüngtes Publikum seyn.

Auf den Stimmzetteln müßte die Annahme etwa durch ein Kreuz, und die Verwerfung durch eine Null bezeichnet seyn. Im Falle der Annahme müßte eine 1 oder 2 neben das Kreuz geschrieben werden, um damit die Klasse zu bezeichnen, in die der Stimmende das Bild rangirt. Die erste Klasse würde dann in die Säͤle, die zweite in den

Korridor aufgenommen werden.

Wer mir einwenden wollte, daß durch ein so strenges Verfahren und durch die Nichtannahme von schlechten Bildern vieie Räume leer bleiben würden, dem diene zur Antwort, daß wenige Zimmer mit gu⸗ ten Bildern das Publikum mehr befriedigen möchten, als viele Zim⸗ mer, wo schlechte Sachen den Genuß verderben und den Zuschauer mißstimmen und verwirren.

Den Franzosen, Engländern und Belgiern würde ich einen beson⸗ deren Raum anweisen, so wie auch den Dusseldorfern: was die letzteren anbetrifft, aus Gründen, die ich weiter aus einander setzen werde. Die historischen Bilder sehe ich mit den Genrebildern und Landschaften nicht gern vermengt. Dieses bunte Gemisch von heterogenen Fächern ist nervenangreifend. Daher schlage ich folgendes System zur An⸗ nahme vor.

Die Geschichtsbilder, mit Ausnahme der Ausländer und Düssel⸗ dorfer, müßten den ersten langen Saal einnehmen, dessen Fensterseite den Kartons und Zeichnungen einzuräumen wäre, und in Ermange⸗ lung neuer Kartons, würde ich deren von Cornelius und Carstens, und ndere alte Sachen hervorziehen, um das Publikum für das Ernste noch mehr zu stimmen und zu bilden. Zu den historischen Bildern würde ich auch die Porträatts rechnen. Auf den langen Saal mit sei⸗ nen historischen Gemälden müßten, wie bisher die Skulpturen folgen, deren Annahme den Herren Professoren Rauch, Tieck, Wichmann zu

überlassen wäre. Die anderen Räume wären für alle übrigen Ma⸗ ler⸗Kategorieen bestimmt. Wo diese aufhören, fämen dann die Aus⸗ länder. Den Schluß würden hiernächst die Düsseldorfer machen. Beide letzteren Kategorieen würde ich der Classification in zwei Theile über⸗ heben. Der lange Korridor würde für die zweite Klasse bestimmt seyn. Die Zeichnungen, Kupferstiche ꝛc. wie bisher.

Mancher Zurückgewiesene dürfte es ungerecht finden, daß man die

üsseldorfer und die Ausländer von der Prüfung und Classification in zwei Abtheilungen befreit. Hierauf ließe sich entgegnen: daß wir

ben auf diese Weise die Fremden und die Düsseldorfer aufs Glatteis führen wollen, und daß es uns gleich seyn kann, wenn sich dieselben kompromittiren. Das wäre aber eine auf Pfiffigkeit Anspruch machende Ausrede; das hieße sich eines niedrigen Gefühls anklagen, um die Exklusionisten (wenn es überhaupt welche giebt) zu beschwichtigen. Wir wollen lieber bei der schlichten Wahrheit bleiben: Die Düsseldorfer will ich darum von der Prüfung befreien, weil ich voraussetze, daß bei ihnen ein einflußreiches, leitendes Prinzip in der Person des Direktors Schadow waltet, der, durch die Lage der Dinge, ugleich Lehrer, Freund und Vater der dortigen Künst⸗ ler ist, und selbstständig wirkt; daß also von dort nicht leicht etwas ganz Unwürdiges nach Berlin versandt werden dürfte.

Den Düsseldorfern müßte auch, glaube ich, gestattet werden, ihre Bilder durch einen von ihnen dazu Beauftragten in dem angewiesenen

2.

1“ len. Ich würde daher

für

8 8 232 82

der Ausstellung würden die Gemälde anzunehmen sevn, später nicht.

Was die Ausländer anbelangt, so läßt sich die minder strenge Ver⸗ fahrungsweise durch Rücksichten der Courtoisie und des Wohlwollens begründen; auch wird nicht leicht von sehr weit her das ganz Werth⸗ lose urd Unbedeutende eingeschickt.

Es ist nicht unwichtig im Interesse des Gedeihens der Kunst und der Ausstellungen in Berlin, letztere durch Aufnahme fremder Erzeug⸗ nisse zu beben. Es wäre schön, wenn wir das Publikum mit den Er⸗ zeugnissen von Dekeyzer, Wappers, Landseer, Wilken, Schester, Ingres, Paul Delaroche, Fuehrich, Havez, Veit, Steinle, Rottmann ꝛc. bekannt machten. Nichtsdestoweniger müßten die Erzeugnisse der Mode willige Aufnahme finden, wie die Gudin's, Roqueplan's u. dal. Um eine solche Bereicherung unserer Ausstellungen zu bewirken, dürften die Sachsesche und Lüderitzsche Kunsthandlungen heranzuziehen seyn. Auch würde ich die wenigen Verbindungen, welche ich im Auslande habe, gerne dazu an⸗ bieten. Um diesen Weg einzuschlagen, bedürfte es eines Direktors eigens für die Ausstellungen, welcher freies Spiel bekäme.

Wenn ich daher meinen Plan resumire, so geht er darauf hinaus,

a) daß ein Einziger, nicht Künstler, der Organisation der Ausstel⸗ lung vorstehe, und das es von ihm abhange und ihm obliege, die Ausstellung mit auswärtigen Gegenständen zu bereichern.

b) daß die Wahl der einheimischen Produkte und deren Klassifizirung keine anderen Rücksichten kenne, als die des Gedeihens der Aus⸗ stellungen, und dadurch der Kunst selber.

Soowie ich überzeugt bin, daß die bevorstehende Ankunft von Cor⸗ nelius eine Wohlthat nicht nur für das kunstliebende Publikum, sondern auch für die hiesigen Künstler aller Fächer seyn wird, und daß die von Kaulbach es werden möchte, so glaube ich auch, daß eine aufrichtig wohlwollende Berücksichtigung der auswärtigen Künstler dem Berliner Bildermarkte und namentlich den Ansstellungen neues Leben ertheilen würde. Die Liebe zur Kunst ist mehr oder weniger ein Ransch. Wer diese nicht empfindet, wird sie auch nicht erwecken. Verrostet ist die Liebe bei demjenigen, welcher durch Rücksichten, die der Kunst fremd sind, das Gedeihen derselben aufs Spiel setzt. Es ist möglich, daß ich⸗ bei dieser Meinungs⸗Aeußerung in einer großen Täuschung befangen

lin⸗Potsdamer Eisenbahn 5927 Personen gefahren.

Wolkenzug

bin, indem ich viesleicht Gefahren vermeiden will, die gar nicht exi⸗ stiren, und Maßregeln vorschlage, die weniger empfehlungswerth sind, als die bestehenden; aber ich weiß ja gar nicht, wie die Sachen stehen; daher ich auch recht sehr bitte, nicht zu glauben, daß ich die bestehen⸗ den Anordnungen der Kritik unterwerfen will. Ich sehe nur, daß der Besuch der Ausstellungen abnimmt, und ich habe beim Anblick vieler Gegenstände auf der Ausstellung empfunden, daß sie mich anwiderten und mir den Genuß verleideten, und so fühlte ich den Wunsch, mein Bedauern darüber auszusprechen und der hier versammelten Gesell⸗ schaft, welche die Kunst liebt und fördert, einige Ideen in der Met nung vorzulegen, daß sie auf einen Boden fallen, wo für dieselben Be⸗ fruchtung und Läuterung zu hoffen ist.

1 C. von Raczynski.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 23. Februar.

Abgang Abgang von von Berlin Potsdam.

Seitdauer St. M.

Zeitdauer St. M.

45 —N89 43 42

52

Um 8 ½ Uhr Morgens. 11 ½ » Vormitt.. 129 Nachmitt..

6 Abends... * 10

40 [Um 7 Uhr Morgens.. 41 10 » Vormitt. .. 42 » 1 Nachmitt.. 92 4 ½ 2 52 * 7 ¼ Abends..

In der Woche vom 16. bis 22. Februar sind auf der Ber⸗

2 2

Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

181. ¹ 23. Februar.

339,71“„Par. ““ 6,40 R. 1,20 R. 3,40 R. Flußwärme 0,09 R. 4,49 R. Bodenwärme 1,00 R. 82 v,Ct. Ausdünstung 0,023“ Rh.

trübe. Niederschlag 0. NoO. Ond. NO. Wäaͤrmewechsel 0,7 0 ONdO. 4,30.

34⁴40,87“ „Par. 3,320 R. C9-N. 3509 R. 87 pCt. 85 pCt. truͤbe. trübe.

Luftdruch Luftwärme Thaupunkt Dunstsattigung Wetter

Wind weeeeeeeen

Saale nach Belieben aufzuhängen. Bis einen Monat vor dem Schlusse .

v11 8 wArtige Börsen.

g. Amsterdam, 20. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 50. 5 % do. 97 ⁄¾.

5 % Span. 222⁄16. Passive 6 ½¼. Ausg. —.

Präm. Sch. —. Pol. 132 ½¼. Gesterr. —. Antwerpen, 19. Februar. . 6 à¼. Neue Anl. 22 ½¼.

Hamburg, 22. Februar. Bank-Actien 1615. Engl Russ. 106 ½. London, 17. Februar. Cons. 3 % 88 ⅜. Belg. —. Neue Anl. 23 ³l). Ausg. Sch. 12 ¼. 2 ½ % Holl. 50. 3 % 20. Engl. Russ. —. Bras. 71 ½. Peru 16. Chili —.

Passive 5 ⅛.

Columb. 22 Mex.

22 4. 22 12.

72

Paris, 19. Februar. 5 % Rente fin cour. 112. 40. 3 % Rente fin cour. 76. 20. 5 %, au compt. 101. 60. 5 % Span. Kente 24 ¾. Passive 6 ¼. 3

g, 16. Februar. 8 11. Hamb. 349⁄16. Paris 405. Poln. à Par

Lond 1 do. 500 Fl. —. do. 200 Fl. 26 ¾.

300 Fl. 60 ½.

Wien, 19. Februar. 5 %, Met. 1057 ⁄1. 4 % 99. 3 % —. 2 ½ % —. x Bank Actien 1634. Anl. de 1834 113 ½. de 1839 109 ½¼&. 6.

Koͤnigliche Schauspiele. . Donnerstag, 25. Febr. Im Schauspielhause: Don Carlos, Infant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. Freitag, 26. Febr. Im Opernhause: Das Tagebuch, Lust spiel in 2 Abth, von Bauernfeldt. Hierauf: Robert und Ber⸗ trand, pantomimisches Ballet in 2 Abth., von Hoguet. Im Schauspielhause: Lz seconde représentation de: 1) Le Verre d'eau, comedie-nouvelle en 5 actes et en prose, par Scribe. Sonnabend, 27. Febr. Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nach Scribe, von A. Cosmar. Sonntag, 28. Febr. Im Opernhause: Der Feensee, große Oper in 5 Abth. Musik von Auber. Ballets von Hoguet. Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges: 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. b Koͤnigsstadtisches Theater. Donnerstag, 25. Febr. Die schlimmen Frauen im Serail. mit Gesang in 2 Akten, von Told. Musik von roch. Freitag, 26. Febr. Sonnabend, 27. Febr.

27.

Die schlimmen Frauen im Serail. Die schlimmen Frauen im Serail.

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 22. Februar 1841.

Su Lande: Weizen 2 Rthlr. 8 Pf., auch 2 Rthlr.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr., auch 27 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 28 Sgr. 9 Pf., auch 25 Sgr.

Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 28 Sgr. 9 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.

Sonnabend, den 20. Februar 1841.

Das Schock Stroh 10 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 8 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 27 Sar⸗ 6 Pf.

twortlicher d Redacteur Dr. J. W. 3 inkeisen.

Veran

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Tagesmittel: 340,20“ Par. 2,6 0 R... 3,8 0 R.. 85 pCt. NO.

üemnn

geld für dieses Grundstück ist auf 168 Thlr. 16 sgr. 3 pf.

fuͤr die Preu

Bekanntmachu

ßischen Staaten.

falls sie bei der Licitation nich zugelassen werden

können. Außerdem hat Jeder, welcher mitbieten will,

. Kanz-Bill. 22. Zinsl. 6 ¼2. Preuss.

““

8 8 8 7 V

1IIS3 1 1 d2] Hea.b 8

E11“

5 % 98 ¾. 5 % Port. 31 ½.]

Amtl. Nachr.

Bekanntmachungen. Bekanntmachung.

Das Königliche Domainen⸗Gut Zarnowitz mit den Abbauten Neuhoff, Przybitz und Königswill, im Neu⸗ städter Kreise und Putziger Amts⸗Bezirk an der Ost⸗ See und Pommerschen Gränze belegen, soll nach der

Bestimmung des Herrn Geheimen Staats⸗Ministers 8

von Ladenberg Excellenz mit den dazu gehörigen Ge⸗ bäuden, bestellter Aussaat und sonstigen Inventarien⸗ stücken, so weit dies Alles Königliches Eigenthum ist, vom 1. Juni dieses Jahres ab verkauft werden. Nach dem genehmigten Veräußerungs⸗Plan besteht dies Gut aus 9 Morg. 131 ◻RA. Hof⸗ und Banstellen; 41 Morg. 88 ¶R. Gärten; 1186 Morg. 170 ◻¶R. Ak kerland, wovon 49 Morg. 9 R. zur 2ten Klasse, 196 Morg. 412 ¶MR. zur zten Klasse und 397 Morg: 99 R. zur Aten Klasse gehören; 779 Morg. 104 R. Witesen; 1075 Morg. 32 ᷑R. Weide⸗Ländereien, wovon 209 Morg. 6 ¾ QRz. mit Buchen⸗ und Eichenholz bestanden sind; à1 Morg. 140 ¶◻R.q. Torfbrücher; 50 Morg. 88 QR Gewässern; 291 Morg. 1 R. Wege, Unland ꝛc. Summa 3476 Morg. 34 ¶Ruthen. 3

Der größere Theil des Weide⸗Terrains dürfte sich ohne bedeutenden Kosten⸗Aufwand, nach Ausführung einer Bruch⸗Melioration durch Ableitung des Wassers mittelst des Piasnitzflusses in die Ostsee, zur Acker⸗ und Wiesen⸗Nutzung qualifiziren.

a. Für den Zal der Veräußerung ohne Vorbehalt eines Domainen⸗Zinses ist das geringste Kaufgeld auf 16,138 Thlr. 18 sgr. 1 pf.,

b. für den Fall des Verkaufs mit einem jährlichen e. ö; Eagdos Lausgelh auf 8138 Thlr.

2 . er jährli domai Zi auf 360 Thlr. bestimmt. E11u““ In den ad a und d gedachten sives Wohnhaus von 2 Etagen, welches zur dem Orts⸗Pfarrer benutzt wird, von der! 2n8g g en. b

Es kann dasselbe jedoch dem Erwerber des Vorwerks,

Zeit von eräußerung

Fällen wird ein mas⸗

und bei Uebernahme eines Zinses von 3 Thlr. 25 sgr. auf 82 Thlr. 8 sgr. 9 pf. bestimmt worden.

II. Ein Käthner⸗Etablissement Nr. 1 bei Demmbeck an der Ostsee mit einem Hause und 30 Morg. 31 R. Land. Für den Fall des reinen Verkaufs ist das Kauf⸗ geld auf 188 Thlr. 16 sgr. 3 pf. und mit 4 Thlr. 5 sgr. ins auf 94 Thlr. 23 sgr. 9 pf. mindestens berechnet. III. Das Käthner⸗Etablissement Nr. 2 bei Dembeck mit einem Hause und 64 Morg. 47 R. Terrain, fuͤr welches an reinem Kaufgelde 187 Thlr. 29 sgr. 7 pf. und neben einem Zinse von 4 Thlr. 15 sgr. auf 86 Thlr. 22 sgr. 1 pf. bestimmt ist.

IV. Folgende, von der Flur des Vorwerks Zarnowitz abgezweigte Ländereien, welche nicht bebaut sind: 4. 10 Parzellen an der Odargauer Trift, wovon jede 15 bis 10 Morgen Bruchland enthält, indem für dieselbe an reinem Kaufgelde 104 Thlr. 5 sgr. bis 63 Thlr. 18 sgr. 4 pf., so wie neben einem Zinse von 2 Thlr. 20 sgr. bis 1 Thlr. 20 sgr. 42 Thlr. 5 sgr. bis 26 Thlr. 3 sgr. 4 pf. nach dem verschie⸗

denen Werthe berechnet worden ist. 1

12 Parzellen an dem e Wege, eingetheilt

zu 30 bis 20 Morgen an Acker und Weideland,

wofür das reine Kaufgeld verschiedentlich auf 160

Thir. 29 sgr. 2 pf. bis 35 Thlr. mindestens und

auf 67 Thlr. 6 sgr. 8 pf. bis 16 Thlr. 7 sgr. 6 pf. fehsteht, wenn ein Zins von àA Thlr. 5 sgr. bis

25 sar. mindestens gezahlt wird.

12 Parzellen an der Brziner und Liebkauer Wie⸗

sen⸗Gränze, enthaltend 12 Morg. 51 R. bis

10 Morg. Bruchweide und Wiese, für jede mit einem reinen Kaufgelde verschiedentlich auf 75 Thlr.

8 sgr. 4 pf. bis 26 Thlr. 7 sgr. 6 pf., welches bei

einem Zins von 2 Thlr. bis 20 sgr. auf 30 Thlr.

8 sgr. 4 pf. bls 11 Thlr. 7 sgr. 6 pf. mindestens

berechnet worden ist. 6 Bewerber können sich durch Einsicht des Veräuße⸗ rungs⸗Plans und der Bedingungen im Domainen⸗Amte Putzig zu Czechoczuvn und in unserer Domainen⸗Regi⸗

nebst Hofraum und Gartenplatz von 1 Morg. 63 R., mit überlassen werden, in welchem Falle die mindesten Veräußerungs⸗Sätze: 1 c. für den Fall des reinen Verkaufs an Kaufgeld auf 18,421 Thlr. 5 sgr. 2 pf., d. für den Fall des Verkaufs mit Vorbehalt eines Do⸗ mainen⸗Zinses von 410 Thlr. auf 9206 Thlr. 5 sgr. 2 pf. normirt worden sind. Außer dem Hauptgute sind die nachbenannten Par⸗ zellen noch zur besonderen Veräußerung bestimmt: 1. Ein Kathen⸗Grundstück im angränzenden Amts⸗ dorfe Liebkau, wozu ein Wohnhaus, Stall und Scheune und 18 Morg. 142 ◻. gehören. Das reine Kauf⸗

stratur ausführliche Nachricht verschaffen.

Zum Verkauf dieses Domainen⸗Guts ist ein Licita⸗ tions⸗Termin auf den fünf und zwanzigsten März dieses Jahres, Morgens 8 Uhr, in Zarnowitz vor dem Departements⸗Rath bestimmt worden, in welchem die Kauflustigen sogleich angemessene Sicherheit für ihr Gebot zu bestellen haben. Den Zuschlag zu erthei⸗ len hat sich der Herr Geheime Staats⸗Minister von Ladenberg Excellenz vorbehalten.

Danzig, den 15. Januar 1841.

Königl. Regierung. Abtheilung für direkte Steuern,

Höherer Bestimmung zufolge sollen die im Oborniker Kreise des Regierungs⸗Bezirks Posen belegenen Do⸗ nainen⸗Vorwerke Mlonkowo und Groß⸗Kroschin, zum Homainen⸗Amte Polajewo gehörig, von denen das er⸗ stere 3 Meilen von Obornik und Rogasen, Meile von Obrzvcko und Cjarnikau und 6 Meilen von Po⸗ sen, das letztere 2 ½ Meilen von Obornik und 2 Meilen von Obrzvcko und Czarnikau entfernt ist, mit einem Areal von

2562 Morg. 119 R. an Acker,

vZ

327 2 83 * Wiesen,

1IvVEsERENRaemen, 8ö“ 9 ⸗2. Ziegelei⸗Grundstücken, 10 38 * Hof⸗ und Baustellen,

nNInland zec.,

3206 Morg. 120 ¶ℛ., nebst der Ziegelei bei Miynkowo, auf 21 bintereinander⸗ folgende Jahre von Johanni 1841 bis dahin 1862 im Wege des öffentlichen Meistgeoots verpachtet werden. Dem Vorwerke Kroschin sollen in der möglichsten Nähe 100 bis 150 Morgen Wiesen aus dem Godosch Konczak⸗ Bruch, sobald die Melioration deffelben bewirkt sevn wird, gegen einen besonderen höheren Orts festzusetzen⸗ den Pachtzins zugelegt werden. Auch ist der Neubau eines Stalles zu 26 Pferden auf dem Vorwerke Mtyn⸗ kowo genehmigt, wozu dem Pächter außer den Mate⸗ rialien des alten Stalles die Summe von 714 Thlr. 11 sgr. 2 pf. bewilligt wird. Das Minimum des jähr⸗ lichen Pachtquantums beträgt, exclustve des Pachtzin⸗ ses für die zuzulegenden 100 bis 150 Morgen Wiesen, = 3460 Thlr. 5 sgr. 7 pf. einschließlich 1152 ½ Thlr. Gold, und die beim Antritt der Pacht zu erlegende Caution 1200 Thlr.; auch muß dem abziehenden Pächter die Aussaat, so weit dieselbe die Inventariensaat übersteigt, nebst den Mehrbestellungskosten noch vor der Ueber⸗ gabe baar bezahlt werden. Außer der Saat befindet sich auf den Vorwerken weder lebendes noch todtes Inventarium.

Der Termin zur Verpachtung wird hiermit auf den 15. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, anberaumt und von dem Departements⸗Rath, Regierungs⸗Rath Peiler, in dem Sessions⸗Zimmer der unterzeichneten Regie⸗ rungs⸗Abtheilung abgehalten werden. 1“

Diejenigen, welche auf das Pachtverhältniß einzuge⸗ hen geneigt sind, haben sich bis spätestens zum 8. Mai d. J. schriftlich oder personlich bei dem gedachten De⸗ partements⸗Rath und dem Justitiarius des Kollegii, Regierungs⸗Rath Troschel, über ihre Qualtfication zur Uebernahme der Pacht, insbesondere über ihre Vermö⸗

Domainen und Forsten

——

bis zum letztgedachten Zeitpunkte eine Bietungs⸗Cau⸗ tion von 2500 Thlr. in baarem Gelde oder in inlän⸗ dischen, vollen Cours habenden Staatspapieren oder Pfandbriefen zu deponitren, welche so lange bei unserer Haupt⸗Kasse verbleibt, bis des Herrn Geheimen Staats⸗

Ministers von Ladenberg Excellenz, welcher sich die

Ertheilung des Zuschlages ausdrücklich selbst vorbehal⸗ ten hat, über die Person des künftigen Pächters ent⸗ schieden haben wird. Die Bedingungen, Register und Karten können täglich in unserer Registratur eingese⸗ hen werden. Auch fann ein Erxemplar der Bedingun⸗ gen in der Wohnung des jetzigen Pächters auf dem Vorwerke Mlynkowo eingesehen werden. Posen, den 28. Januar 1841.

Königl. Preuß. Regierung, Abtheilung für die dtrekten Steuern, Domainen u. Forsten.

139 öö1 L’ J. R. Tribunale Civile di Prima Istanza in Ve- nezia, notifica all' assente di ignota dimora Tommaso Porta Giovanni di Venezia, il quase fatta la cam- pagna di Russia nella qualità di Sergente Maggiore nel 24. Ottobre 1812 rimase colà ferito per via, e prigioniero di guerra, senza posteriori notizie. Essere stata prodotta dalli Signori Giuseppe Con. sigliere di Appello, Angelo R. Pretore Elisabetta, Antonietta, e Naddalena Porta Giovanni, nonchè dalla Signora Marietta Pellegrini, e Carlo Marangoni la prima tutrice, ed il secondo Contutore dei minori Giovanni, e Ciuseppe Porta fu Andrea, una istanza nel 12. con. Gennajo 1841 al No. 1282 diretta a far pronunciare a senso dei § H. 24 e 277 Codice Civile la dichiarazione della sua morte, ed aver questo Tribunale nominato Curatore di esso Tommaso Porta per l' effetto specificato nell' istanza stessa l' Avvo- cato Vincenzo Gelich. Viene pericò eccitato col presente Editto che avrà forza di regolare intimazione esso assente, e d' ignota dimora Tommaso Porta fà- Giovanni a comparire, od in altro modo dare di se notizia a questo Urribunale nel termine di un anno, colla comminatoria che non comparendo, o non facendo in altra guisa conoscere la sua esistenza entro il termine suddetto, si passerà

0 0.

a quella deliberazione, che sarà di ragione.

L.' J. R. Consigliere Aulico Cavaliere Presidente. Salviol i. 5 Villa Consigliere 8 3 Altenburger Giudice sussidiario. Dall' J. R. Tribunale Civile di Prima Istanza.

gens⸗Verhältnisse, vollständig auszuweisen, widrigen⸗

Venezia 18. Gennajo 1841. Jrevisan.

8

Berlin, Freitag den 26sten Februar

1841.

1““

Rußl. u. Pol. Warschau. Transit ausländischer Waaren durch Polen.

Frankr. Paris. Das „Journal des Débats“ über Jouffroy's Be⸗ richt in Betreff der geheimen Fonds. Die „Presse“ über denselben Gegenstand. Vermischtes.

Broßbr. u. Irl. Unterh. Blitzableiter für Schiffe. London. Hifferenz mit Nord⸗Amerika. O'Connell über Irland's Sympathie it Frankreich. verl. Haag. Das Kultus⸗Ministerium neu besetzt.

4.⁴³. Brüssel. Intriguen in der Kammer. eutsche Bundesst. Kassel. Schreiben der verewigten Kurfürstin

die Landstände. Bayern, München. Auszüge aus dem Staats⸗Handbuche. Lithostereotypie. Württemberg, Stutt⸗

Sgart. Verordnung über unerlaubte Gesellen⸗Verbindungen. Schwerin. Bevölkerungs⸗Statistik. Weimar. Graf v. Santi †.

Hesterr. Schreiben aus Wien. (Diplomatische Veränderungen.) Schreiben aus Prag. (Sparkasse.)

Schweiz. Aarau. Bestimmung der aufgehobenen Klöster. Bern. Tagsatzung auf den 15. März einberufen.

Span. Madrid. Vermischtes.

Serbien. Belgrad. Pensionen an die ausgewiesenen Magnaten.

Jagdverbot.

Türkei. Konstant. Offizieller Artikel der Türk. Ztg. über den mit

Mehmed. Ali abgeschlossenen Frieden.

Inland. Koblenz.

I.

Duvergier de Haurann c: Ueber die Engl.⸗Franz. Allianz u. die Eröffn. des Parlaments.

Beilage. Zyr. Details über den Rückzug der Aegyptischen Trup⸗ pen aus Syrien. Inland. Stettin. Bevölkerung. Elber⸗ feld. Verein zur Besserung junger Handwerker. Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗Arten in den vorzüglichsten Marktplätzen der Monar⸗ sechie, im Januar 1841.— Wiss., K. u. L. „Der Roland von Ber⸗ lin“, v. W. Alexis.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl ist von Schwerin im Mecklenburgschen hier wieder eingetroffen.

8 Angekommen: Se. Excellenz der Kurfuͤrstl. Hessische Ge⸗ neralLieutenant von Haynau, von Kassel.

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und kom⸗ mandirende General des 2ten Armee⸗Corps, Graf zu Dohna,

nach St ttin.

Zeitungs⸗Nachrichten. Aus SFland.

8 Warschau, 21. Febr. Die Regierung des Gouvernements Masovien hat folgende Bekanntmachung erlassen: „Nach den im Kaiserreich bestehenden Zoll⸗Gesetzen ist es gestattet, auslaͤn⸗ dische Waaren durch Polen nach Rußland einzufuͤhren; von die⸗ ser Erlaubniß konnte aber der Handel keinen Gebrauch machen, da die Russischen Zoll⸗Aemter an der Graͤnze des Koͤnigreichs keine Ermaͤchtigung hatten, alle auslaͤndischen Waaren nach Ruß⸗ land passiren zu lassen. Um nun dieser Ungelegenheit abzuhelfen, wurde das Russische Zoll⸗Amt in Brzesc Litewski durch Re⸗ skript des Finanz⸗Ministers des Kaiserreichs vom 18. April 1839 ermaͤchtigt, nach Ablauf von zwei Mona⸗ ten alle diejenigen auslaͤndischen Waaren, welche uͤber das Russische Zoll⸗Amt in Radziwillow in das Kaiserreich eingefuͤhrt werden duͤrfen, in den Jahren 1839 und 1840 nach dem Allge⸗ meinen Europäͤischen Tarif und den Zusatz⸗Verordnungen zu die⸗ sem Tarif durchzulassen. Nach einer jetzt eingegangenen Nachricht hat der Finanz⸗Minister des Reichs diese dem Russischen Zoll⸗ Amt in Brzesc Litewski ertheilte Befugniß noch auf die zwei naͤchsten Jahre ausgedehnt.“ Der Praͤsident und Direktor der Regierungs⸗Kommission des Schatzes und der Finanzen, Geheimerath Fuhrmann, ist von St. Petersburg wieder hier eingetroffen.

EE111131“

Paris, 20. Febr. Das Journal des Déebats uͤbernimmt es heute, die Angriffe der Oppositions⸗Journale gegen den Bericht des Herrn Jouffroy zuruͤckzuweisen. Es sagt: „Der Bericht erregt den hef⸗ tigen Zorn der Journale der linken Seite. Der loyale Beweg⸗ grund dieses gebotenen Laͤrmens ist der, daß Herr Thiers beschlos⸗ sen hatte, die Debatten und das Votum uͤber die geheimen Fonds sollten nichts bedeuten und sollten keinen politischen Sinn haben; und jetzt werden sie, man mag wollen oder nicht, eine entschei⸗ dende Bedeutung haben, gleichviel ob Herr Thiers spricht, oder ob er schweigt. Die Fragen sind mit zu großer Bestimmtheit gestellt worden: nicht reden, oder irgend ein unbedeutendes Mit⸗ glied der Partei auf die Rednerbuͤhne schieben, wuͤrde so viel hei⸗ ßen, als sich fuͤr besiegt erklaͤren. Herr Jouffroy hat die Taktik des Herrn Thiers vereitelt; er ist allerdings sehr strafbar. Seit einiger Zeit arbeiteten die Journale des Herrn Thiers daran, die Existenz der Majoritaͤt in Zweifel zu ziehen. Giebt es eine Majoritäaͤt? Wer hat sie gesehen? Wo ist sie? Wohlan! Ihr werdet es er⸗ fahren, ob es eine giebt.

zu nehmen. Ihr behauptet, daß sie tief gespalten sey, daß sie das Kabinet dulde, aber daß sie es nicht liebe? So benutzet denn ihre Spaltungen und ihre Abneigung gegen Herrn Guizot! Die

ten Angriffen gegen das Ministerium aufzutreten.

Lokales über Handel, Industrie, Schifffahrt

„IEs wird nur an euch liegen, sie zu sehen, ihre Stellung und ihr Lager nach Gefallen in Augenschein

Gelegenheit ist guͤnstig; ihr habt alle auswaͤrtigen und alle in⸗ nern Fragen vor euch. Freilich haͤttet ihr es lieber gesehen, daß man es bei der Fortificationsfrage haͤtte bewenden lassen. Dort hatten sich durch eine nothwendige, aber beklagenswerthe Annaͤherung die Meinungen auf eine seltsame Weise vermischt. Herr von Lamartine hatte mit Herrn Gar⸗ nier Pages, und Herr Guizot mit Herrn Thiers ge⸗ stimmt. Gegenwaͤrtig wird der Bericht des Herrn Jouffroy und die Eroͤrterung, welche derselbe nothwendig nach sich ziehen muß, jenes Chaos erhellen. Die Meinungen werden klar zu Tage treten. Das thut euch leid, nicht wahr? Ihr habt Klagen gegen

das Ministerium? Jetzt ist der Augenblick gekommen, sie auf der Rednerbuͤhne laut werden zu lassen. Eures Erachtens wird Frank⸗ reich durch die auswaͤrtige Politik des Kabinets geschaͤndet, und wir werden dem Auslande preisgegeben. Trotz der Feigheit des

errn Guizot ist der Krieg unvermeidlich. Die Sprache der Naͤchte ist gebieterischer und drohender als jemals. Lesen wir das nicht taͤglich in euren Journalen, untermischt mit kleinen Anek⸗ doten, die sich den Anschein diplomatischer Vertraulichkeiten ge⸗ ben? Herr Jouffroy hat euch den Weg eroͤffnet, um mit direk⸗ So benutzt denn diese Gelegenheit, um das Ministerium wegen aller seiner

Feigheiten und aller seiner Fehler zur Rechenschaft zu ziehen. Es

wird euch die Antwort nicht schuldig bleiben.“

Die Presse vertheidigt zwar den Bericht des Herrn Jouf⸗ froy im Allgemeinen, erklaͤrt denselben aber in gewisser Hinsicht fuͤr hoͤchst unlogisch. Herr Jouffroy beklage sich hauptsaͤchlich

daruͤber, daß die Ministerien in Frankreich so wenig Stabilitaͤt

haͤtten, und daß dadurch ein so großes Schwanken in allen aͤu⸗

ßern und innern Verhaͤltnissen des Landes hervorgebracht werde.

Gleich darauf aber wolle er, daß aus einem jaͤmmerlichen Polizei⸗

Kredite eine Kabinetsfrage gemacht werde, d. h. daß wiederum

die Existenz eines Kabinets von einem Votum uͤber einen so

unbedeutenden Gegenstand abhaͤngig gemacht werde. Das Mi⸗

nisterium haͤtte ohnehin Schwierigkeiten genug zu bekaͤmpfen, als

daß man ihm noch muthwilligerweise eine neue Krisis bereiten solle. Wem wirklich an der Stabilitaͤt der Kabinette gelegen sey, der muͤsse darauf hinwirken, daß die Existenz derselben so wenig als moͤglich in Frage gestellt werde.

Es haben sich bis jetzt nachfolgende Redner einschreiben las⸗ len, um fuͤr den Gesetz⸗Entwurf uͤber die geheimen Fonds zu sprechen. Die Herren von Carné, Lanyer und Desmoussaux de Givreé; gegen den Entwurf: die Herren Marion, Teulon, von

Corgelles, Corne, Havin, Glais⸗Bizoin, von Tracy, Pagés (vom

Arriège Departement), Berville, Dugabé und Portalis.

Die Ankunft des Herrn Belamare, den die in Mon⸗ tevideo residirenden Franzosen abgesandt haben, um gegen den mit Rosas abgeschlossenen Traktat zu protestiren, giebt den hiesigen Blaͤttern Veranlassung, naͤher auf diese Angelegen⸗ heit einzugehen. Die Betrachtungen der Journale sind indeß von untergeordnetem Interesse, da schon in der heutigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer Herr Mermilliod den Gegenstand zur Sprache gebracht und eine Erklaͤrung des Ministers der auswaͤrtigen An⸗ gelegenheiten provocirt hat. Die morgenden Zeitungen werden uns in den Stand setzen, des Ausfuͤhrlicheren daruͤber zu berichten.

Der Semaphore de Marseille vom 1ö6ten d. M. enthaͤlt Folgendes: „Der General Bugeaud ist gestern hier eingetroffen und empfing heute die Besuche der angesehensten Personen unse⸗ rer Stadt und einer Deputation des Afrikanischen Comité's. Er druͤckte sich auf eine zufriedenstellende Weise uͤber die Beibehal⸗ tung Algier's aus und eroͤrterte ausfuͤhrlich seine strategischen Ab⸗ sichten und seine Colonisationspläne. Mit seiner gewoͤhnlichen Freimuͤthigkeit verhehlte er nicht, daß er anfaͤnglich den Besitz Algier's als laͤstig fuͤr Frankreich betrachtet habe; aber gegenwaͤr⸗ tig, nachdem man so viel Opfer an Menschen und Geld gebracht haͤtte, saͤhe er ein, daß man Afrika nicht mehr aufgeben koͤnne, und er werde in diesem Sinne eben so eifrig fuͤr die Zukunft der Kolonie arbeiten, als ob er vom Anfang an einer ihrer waͤrmsten Anhaͤnger gewesen waͤre. Der General Bugeaud wird noch heute unsere Stadt verlassen.“

Es kommen uns fortwaͤhrend Ungluͤcksberichte uͤber die Verhee⸗ rungen zu, welche der letzte Orkan an der Kuͤste von Algier angerichtet. Die vom Sturm aufgepeitschten Wogen des Meeres erreichten am 25. Januar eine fast niegesehene Hoͤhe; man mag sich einen Begriff davon machen, wenn man hoͤrt, daß die auf dem Gipfel des Cap de Garde mit dem Bau des Leuchtthurms beschaͤftigten Arbeiter, wegen des zu ihnen hinaufspritzenden Wellenschaums ihre Arbeiten einstellen mußten. Das Cap de Garde ragt 135 Metres uͤber die Meeresflaͤche. Seitdem ist das Wetter wieder schoͤn geworden, und die muselmaͤnnische Bevoͤlkerung konnte ihr Peapges das Haid⸗el⸗Kebir, unter einem praͤchtigen Himmelfeiern.

och noͤthigte der theure Preis des Fleisches (eine Folge der Unterbre⸗ chung des Handelsverkehrs mit den Arabern) die meisten Familien, das Opfer eines Lammes, sonst eine nothwendige Ceremonie dieses Festes, diesmal einzustellen. General Lamoricière ist in der Nacht vom 27. zum 28. Vanuar abermals mit einer Kolonne nach dem Innern aufgebrochen. Die an Pferden, Ochsen, Ziegen gemachte Beute war diesmal ziemlich mager, doch hatte man auch kein großes Resultat erwartet, denn der Zweck dieses Ueberfalls war bloß, die Araber aufs neue zu beunruhigen und ihnen keine Zeit zu lassen, ihr Feld zu bestellen. Auch die Besetzung von Mosta⸗ ganem fuhr fort, kleine Razzia's zu unternehmen, und machte huͤbsche Beute. Schrecken herrscht unter allen feindlichen Staͤmmen.

Der Graf Jaubert wird, wie es heißt, gleich nach Beendi⸗ gung der Session, eine Reise nach Deutschland hauptsaͤchlich in der Absicht antreten, um sich uͤber das Douanen⸗System und die Eisenbahnen in Preußen gruͤndlich zu unterrichten.

Die Direction der großen Oper hat Dlle. Fanny Elsler we⸗ gen Kontraktbruches gerichtlich belangt. Da dieselbe ihrem Ad⸗ vokaten keine regelmaͤßige Vollmachten uͤbersandt hatte, so wurde ein Urtheil in Contumaciam gefaͤllt. Die Direction trug darauf

n, und erlangte, daß der Kontrakt der Dlle. Elsler aufgeloöͤst rde, und behielt sich ihre Anspruͤche auf Entschädigung vor.

Boͤrse vom 20. Febr. Die Rente war heute zu Anfang

hende Gesetz.

der Boͤrse gesucht, und die 3 proc. stieg auf 76.35. Spaͤter wurden indeß bedeutende Verkäufe gemacht, die den Cours wie⸗ der auf 76. 15 herabdruͤckten. In den Eisenbahn⸗Actien ist seit einiger Zeit mehr Umsatz, und die Actien der Bahn von St. Germain nach Paris haben wieder den Cours von 720 erreicht; Versailles linkes und rechtes Ufer stehen aber noch immer bedeu⸗ tend unter ihrem Pari.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 18. Februar. Sir Francis Burdett nahm einen Antrag auf Errichtung eines Monuments zum Andenken an Sir Sidney Smith wieder zuruͤck, weil er erfahren hatte, daß die Regierung in dieser Sache die Initiative uͤbernehmen wolle. Dann wurde nach einigen Debatten eine Motion Lord Elliot's angenommen, der darauf antrug, die Koͤnigin in einer Adresse zu ersuchen, daß Ihre Majestaͤt das Haus davon unter⸗ richten moͤchte, ob und was fuͤr Maßregeln getroffen worden, um die Anempfehlungen einer Kommission auszufuͤhren, welche beauftragt war, die von einem Herrn Snow Harris erfundenen Blitzableiter fuͤr Schiffe zu untersuchen. Herr Packington er⸗ hielt die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, wonach bei der Wahl der Todtenbeschauer in den Grafschaften eben so verfahren werden soll, wie bei der Wahl der Parlaments⸗Mitglieder. Die Bill uͤber das Jahrgehalt fuͤr Lord Keane und seine beiden naͤchsten Erben wurde ohne Opposition zum zweitenmale verlesen, da die Gegner sich ihre Amendements bis zur Eroͤrterung der Maßregel im Ausschusse vorbehalten.

London, 19. Febr. Man erfaͤhrt jetzt, daß Prinz Albrecht, als er neulich beim Schlittschuhlaufen auf einem Teich in dem Garten des Buckingham⸗Palastes einbrach, sich wirklich in großer Lebensgefahr befand, und daß er sich schwerlich gerettet haben wuͤrde, wenn nicht die und Miß Murray in der Nähe gewesen waͤren, denn das Wasser war da, wo das Eis brach, uͤber sieben Fuß tief und das Ufer so hoch und steil, daß er ohne Unterstuͤtzung sich nicht haͤtte herauf schwingen koͤnnen. Per Prinz war drei Minuten lang im Wasser und sank zweimal un⸗ ter, ehe er die Hand Ihrer Majestaͤt fassen konnte. Der Haus⸗ hofmeister, Herr Murray, eilte zwar, als er einen weiblichen Schrei hoͤrte, sogleich herbei, aber er waͤre vermuthlich zu spaͤt gekommen, um den Prinzen zu retten, denn er befand sich weit davon in einer anderen Gegend des Gartens.

Die neuesten Nachrichten aus New⸗York (s. d. Art. Nord⸗

Amerika) veranlassen den Courier zu folgenden Bemerkungen:

„Nachdem die erste Gewaltthat gegen Herrn Mac Leod gehoben war, ist sogleich eine zweite noch schmaͤhlichere gegen ihn veruͤbt worden, und weder die staͤdtischen Behoͤrden, noch die des Staa⸗ tes New⸗York haben etwas dagegen gethan, sondern die Sache ruhig geschehen lassen. Wenn die Nachricht sich bestaͤtigt, so zeigt sie deutlich, von welchem Geist die Feinde des Herrn Mac Leod beseelt sind. Es beweist, daß das Gesetz des Poͤbels an der Graͤnze des Staates New⸗York regiert, und man kann das Schicksal des Herrn Mac Leod vorhersehen, wenn ihm in einem solchen halb barbarischen Distrikte der Prozeß gemacht wird. Laͤcherlich ist es, von Frieden mit einer Regierung zu sprechen, die den Frieden nicht gegen erbaͤrmliche Aufruͤhrer⸗Haufen in Kraft erhalten will oder nicht kann, die nicht im Stande ist, daheim denjenigen Gesetzen

Achtung zu verschaffen, auf deren Treu und Glauben Amerikani⸗

schen Buͤrgern im Auslande der Genuß der wohlgeordneten Ge⸗ setze und Vorrechte civilisirter Staaten gewaͤhrt wird. Die be⸗ sten, wo nicht die einzigen Unterhaͤndler, um entschiedene Genug⸗ thuung fuͤr die Beschimpfung und Gefaͤhrdung eines Britischen Unterthanen zu erlangen und um die oͤstliche so wie alle anderen Graͤnz⸗Streitigkeiten abzumachen, waͤren ohne Zweifel Stopford und Napier mit einem Geschwader von Kriegsschiffen. Sie sind jetzt im Mittellaͤndischen Meere nicht mehr vonnoͤthen, wo es nichts fuͤr sie mehr zu thun giebt. Vielleicht wird die Nachricht von der Einnahme St. Jean d'Acre's, von der Erledigung der orien⸗ talischen Frage und von den Unterhandlungen des Admiral Elliot mit dem Kaiser von China, die man jetzt in Amerika erhalten hat, dort einigen Eindruck machen und dem Bruder Jonathan eine solche Ehrerbietung vor unserer Seemacht einfloͤßen, daß er min⸗ der geneigt seyn wird, uns herauszufordern. Unsere Ober⸗Kana⸗ dier allein wuͤrden die Friedens⸗Artikel in der Stadt New⸗York selbst besser aufrecht zu erhalten wissen, als es jetzt der Fall ist, wenn man sie frei schalten und walten ließe, so wie sie die van Rensselaer's und die Raͤuber von Navy⸗Island zurecht gewiesen haben.“ Der ministerielle Globe dagegen sieht, nach sorgfaͤltiger Pruͤfung der Amerikanischen Journale, die Mac Leodsche Ange⸗ legenheit fuͤr keine gefahrdrohende an. Alle desfallsigen Besorg⸗ nisse wuͤrden wie Rauch verschwinden, meint dieses Blatt.

Die Times hatte vor einiger Zeit angedeutet, daß man sich vor Frankreichs Intriguen in Irland und Nord⸗Amerika in Acht nehmen muͤsse. Darauf erwiederte der ministerielle Observer, daß die Irlaͤnder wenigstens gewiß niemals die Schmach auf sich laden wuͤrden, mit Frankreich gegen England zu intriguiren, und daß sie sehr wohl wuͤßten, was die Franzoͤsischen Repraͤsentativ⸗ Institutionen im Vergleich gegen die Britischen werth waͤren, in⸗ dem selbst Lord Stanley's Waͤhler⸗Registrirungs⸗Bill noch libera⸗ ler sey, als das in Frankreich in dieser Hinsicht beste⸗ Durch diese Bemerkungen hat sich O Con⸗ nell veranlaßt gesehen, ein Schreiben in die oͤffentlichen Blaͤttern ruͤcken zu lassen, worin er zwar erklaͤrt, daß Irland, wenn England ihm Gerechtigkeit widerfahren ließe, allerdings sich stets loyal zeigen werde, zugleich aber doch die Tories vor den moͤglichen Folgen warnt, die fortdauernde Unbilden gegen Irland fuͤr England haben koͤnnten, falls es in einen Krieg verwiekelt wuͤrde; die Wahl⸗Gesetze anbelangend, behaupter OConnell, zaese seyen keinesweges in Frankreich weniger liberal, als n 8 8 in Irland bestehenden, der Stanleyschen Bill, gar niche zuan, 8 1 auf begruͤndet sey, von

rankreich sehr fern sey.

8 bee 189 Jecrfsag. 2 General⸗Gouverneurs von Kanada