den nissen des Plinius und Vitruv die Malerei in tiefem Ver⸗ Ang 9 2,—8 Pene⸗ enthalten, wie außerordentlich mußten 8 die den heutigen Staffelei⸗Gemälden entsprechenden Bilder auf Holztafeln seyn, welche in den Mittelpunkten Griechischer Bil⸗ dung, z. B. n Alhen von den ersten Meistern aus der Zeit des Apelles, gemacht wurden. Die vollendete Schönheit mancher Motive läßt allerbings annehmen, daß in der alten Welt in der Malerei der⸗ 8 e feine Takt stattfand, den wir in der Skulptur finden, nämlich das einmal als gelungen erkannte für immer beizubehalten und möglichst in freien Wiederholungen zu vervielfältigen, ef. muß sich begnügen, hier nur einige der vorzüglichsten Bilder der Zahnschen Sammlung etwas näher zu bezeichnen. 8 Unter der Reihe der so graziösen, schwebenden Gestalten, ver⸗ dienen vor allen drei Gruppen erwähnt zu werden: Ein Mäd⸗ chen und ein Knabe, welche mit einem Bacchischen Gefäße, eben delcen⸗ die mit einer Lyra und zwei Knaben, welche mit dem Köcher, als den Attributen des Bacchus und Apollo, einher⸗ schweben. Die Schönbeit und Fülle der Formen, die wunderbare An⸗
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die Schätze des Professor Zahn anzusehen, welcher in deren Vorzei von unermüdlicher Gefälligkeit ist. 8 “ enhs
Der artesische Brunnen von Grenelle.
Paris, 5. März. (A. Z.) Der artesische Brunnen in Grenelle bildet für den Augenblick die große Beschäftigung der Stadt und ist die Basis einer unendlichen Menge von Speculationen geworden. Ganz Paris strömt hin, das schwarze sandige Wasser zu bewundern. Es dringt mit großer Gewalt aus dem Bohrloch und bildet einen Bach von etwa zwei Fuß Tiefe und Breite. Gegenwärtig liefert der Brun⸗ nen 4 Millionen Litres täglich, aber man erwartet, daß die Masse auf 5 Millionen steigen werde, sobald der Bohrer herausgenommen seyn wird. Arago hat gehofft, daß man erst in 1900 — 2000 Fuß Tiefe Wasser finden würde, das dann vollkommen hinreichend gewesen wäre, warme Bäder zu liefern, und sein Plan war, große, öffentliche Bäder auf Kosten der Stadt zu errichten, wo man nichts bezahlt hätte. Dazu ist das Wasser nicht ganz warm genug, aber dennoch ist seine Temperatur
Frankfurt a. M., 13. März.
Oesterr. 5 % Met. 1067⁄1₰ Br. 4 % 98 ⅓ Br. 2 ½ % 56 Br. 1 % 24 1 G. Bank-Act. 1946 Br. Partial-Obl. —. Loose zu 500 Fl. 13à ½ Br. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Pröm. Sch. 81 ⅛¼ G. do. 4 % Aul. 101 ⅛ Br. Poln. Loose 71 ⅞ G. 50 % Span. Anl. 23 ½. 23 ¼. 2 ½ % Holl. 499⁄1 6. 49 ½.
Eisenbahn-Actien. St. Germain 710 G. Versailles rech- tes Uter 205 G. do. linkes 310 G. München-Augsburg 861½ G. Strafs. burg-Basel 245 Br. Leipzig-Dresden 100 ¾ Br. Köln-Aachen 93 G
Paris, 11. März. 5 % Rente fin cour. 110. 78. 3 % Rente fin cour. 76. 65. 5 %
Neapl. au compt. 102. % Sp:. öu“]“ Pegr 8 mpt. 102 % Span. Rente —. Passive 6. 30 %
50 % Met. 107³⁄16. 4 % 9813⁄16. 3 % —. Bank-Actien 1632. Anl. de 1834 134 ¾. de 1889 11132
2 ½ % —. 1 % —.
muth der Bewegung, die zarte Abrundung in sehr lichtem Fleisch⸗ tone machen diese drei, er im Jahr 1840 e ens. gefundenen Bildchen in einem hohen Grade anziehend. Ein thronen⸗ der, von der Victoria gekrönter Jupiter von abweichendem, etwas ju⸗ 5 2 aber minder würdigem Typus, ist sehr interessant wegen er vollständigen Attribute. Die Rechte hält den goldenen Donnerkeil on zierlicher Form, zu den Füßen des Thrones, dessen Seitenlehnen benfalls mit Adlern verziert sind, der Adler und, wie in christlicher Zeit bei dem Gott Vater, die Weltkugel. Drei erst im Jahre 1839 äaufgefundene thronende Gottheiten mit den langen Sceptern und Nimben sind besonders geeignet, von den elsenbeinernen Statuen mit arbigen Gewändern eine Vorstellung zu geben. Das Fleisch hat hier den gelblichen Ton des Elfenbeins. Die Stellungen sind eben so wür⸗ dig, als frei und bequem. Attribute fehlen; doch ist die mittlere wohl sicher die Venus, die jugendlichen Götter am ersten Apoll und Bacchus. Unter den Compositionen nennt Ref. zuerst eine Galatea. Sie ist nicht wie die Raphaelsche, stehend, sondern auf dem Rücken eines Seecen⸗ laurs sitzend dargestellt, hebt aber, wie jene, den Blick empor. Aus diesem Bilde weht uns eine edle Poesie und die Frische und Kühle eines heiteren Meeres an. — Venus, welche, eine edle Gestalt, aus der Luft zu dem nach ihr aufblickenden Adonis herabschwebt. — Zwei Mäd⸗ chen machen sich staunend auf die himmlische Erscheinung aufmerksam. — Sehr schön ist auch ein Bild, worauf Venus und Adonis, von zwei Lie⸗ besgöttern begleitet, in füßer Eintracht zusammen weilen. Perseus und Andromeda. Hier ist nicht der gewöhnlichere Moment gewählt, wie er Felsen befreit, sondern der darauf, wie sie, neben einander
tzend, sich der vollbrachten That erfreuen. Die Statur des Helden und der Jungfrau bilden einen schönen Gegensatz. — Die Toilette des ermaphroditen durch die ansehnliche Größe, durch Feinheit der For⸗
en besonders ausgezeichnet, und nach der Versicherung des pdere sor⸗ Zahn so schön gemalt, daß es in der Färbung an Tizian erinnert. Endlich verdient noch die Entdeckung des Achill unter den Töchtern des Lpcomedes, als eine höchst lebendige und dramatische Composition, der rühmlichsten Erwähnung. Auf den Schall der Trompete, welche im Hintergrunde geblasen wird, will Achill, eine edle Helden⸗Gestalt, mit den ergriffenen Waffen sogleich fortstürmen, so daß Odysseus und Diomedes Müͤhe haben, ihn zu beschwichtigen, während Lycomedes über 8 den kriegerischen Schall erschrickt, die Deidamia aber voll Angst entflieht.
von großem Werth. Der Plan von Arago ist, der Stadt vorzuschlagen, ein neues Bohrloch in der Cité graben zu lassen und öffentliche Waschhäuser zu errichten, welche die unsauberen Waschboote auf der Seine ersetzen würden, und wo das schon warme Wasser leicht und wohlfeil zu den Operationen, die heißes Wasser erfordern, in gemein⸗ schaftlichen Siedkesseln auf den nöthigen Grad gebracht werden könnte. Damit ließen sich leicht polizeiliche und ökonomische Reglements ver⸗ binden, welche einem großen Theil der zahlreichen Mißbräuche, die ge⸗ genwärtig in diesem Theil der Hausökonomie herrschen, vorbeugen wür⸗ den. Aber der große Punkt, der über den Grad der Wichtigkeit des Bohrens entscheiden wird, ist die Höhe über dem Boden, auf welche der Wasserstrom in einem Cylinder steigen wird. Der Bohrer wird morgen herausgenommen, und die Cylinder sobald möglich auf der Oeffnung des Bohrlochs angebracht werden, denn bis jetzt läßt sich mit keiner Art von Wahrscheinlichkeit berechnen, wie 188 das Was⸗ ser steigen könne, indem der Bohrer seine Gewalt bricht. Ei⸗ nige bebaupten, daß es auf 40 Metres steigen werde, und in diesem Fall würden die vlgen für Paris unberechenbar seyn. Dies würde vor Allem die Stadt Paris in den Stand setzen, die Was⸗ Coup. und Zins- ren à 5 Th. ser⸗Vertheilung in den Häusern zu unternehmen, ein Plan, an dem Scl. 4. K. u. N. Disconto
sie seit langer Zeit arbeitet. Man würde über dem Bohrloch ein Was⸗ Fr. serhaus errichten, etwa in der Art dessen in Augsburg, von wo das Wechsel-Cours. Thlr. zu Wasser in Cylindern wieder unter die Erde geführt und dann in alle 822 Stockwerke jedes Hauses geleitet werden würde. Man muß in einer 8 Stadt gewohnt haben, wo das Wasser verkauft wird, um beurtheilen zu können, welche Revolution ein unbeschränkter Zufluß von Wasser auf die Reinlichkeit der Bevölkerung haben würde. Die Industriellen erwarten mit großer Begierde die Nachricht, wie hoch das Wasser stei⸗ gen wird, denn davon hängt die Realisation einer Menge von Plänen ab, welche schon darauf hin gemacht werden, weil ein Bohrloch, das etwa 200,000 Franken kostet, im Fall das Wasser eine beträchtliche Höhe erreicht, eine Wasserkraft geben würde, die mit den Kosten in gar keinem Ver⸗ gleich stände, besonders bei dem hohen Preise der Steinkohlen. Die Königl. Tabacks⸗Fabrik z. B., welche in der Nähe steht, verbraucht jährlich für 300,000 Fr. Steinkohlen, die sie wahrscheinlich durch diese neue Wasserkraft ersetzen kann. Sollte der Erfolg dies bestätigen, so wird sich der südwestliche Theil der Stadt, der fast verlassen ist, in kur⸗ zer Zeit mit Fabriken bedecken, denn es scheint, daß die geologische Bil⸗
Berliner Börse. Den 16. März 1841.
Pr. Dour. E Pr. Cour- Brief. Geld. 8Brief. Geld.
103 ⁄¾à2 1031 1005⁄8 100¹ 5 Actien.
815⁄¶ — Brl. Pots. Eisenb. 126 ½ 1012/6 101 ¼6 do. do. Prior. Aet. 102 ½ 1012⁄6 101 ⅛ pigd. Lpz. Eisenb. 103 ⁄½ — do. do. Prior. Act.
48 Berl. Anh. Eisenb. 1015 ⁄14 do. do. Prior. Aet. 1055⁄1
§. 6. In jedem Wahl⸗Termine sind zupörderst vom Wahl⸗Kom⸗ ein paar solcher Zeichen weniger erhalten hat. Durch eine wiederholt missarins den Wäblern die Bescheinigungen über die geschehene Einla- Fortsetzung des „,8nen . aber es endlich dahin bn bringen, daß 88 dung sämmtlicher Wahlberechtigten vorzulegen, und ist dies im Wahl⸗ die günstigsten Vota für einen Wahl⸗Kandidaten über, für alle dn. Protokoll ausdrücklich zu bemerken. Demnächst sind in diesem Proto⸗ ren aber unter der Hälfte der Gesammt⸗Stimmenzahl besinden, 8 koll sämmtliche erschienene Wähler mit Angabe des Gutes, auf welchem kaum möglich seyn. — . 2 8 die Stimme ruht, ““ des Wahl⸗Bezirks, welchen sie ver⸗ Diese Abstimmungsweise kann nur zweckmäßig seyn, wenn 1. treten, genau aufzuführen. Aus demselben müssen ferner die Art und um die Zulassung oder Zurückweisung einer einzelnen Person Le die Weise der Abstimmung und die Resultate der Wahlen deutlich her. aber sie kann nicht die Grundlage einer Vergleichung zwischen g. verochen. V reren rücksichtlich des Grades von Vertrauen, dessen sie genießen, a In dem Protokolle müssen die Namen aller, welche überhaupt bei geben. 1 3 r der Wayl berücksichtigt sind, mit Angabe der Zahl der auf sie gefalle⸗ Die Wahl mittelst Ballottements bietet in der That neben den theilten Ferman. — Vermischtes. — Privatbriefe. (Blicke auf Algier.) nen Stimmen, vollständig aufgeführt werden. oben beregten Nachtheilen überall keinen wesentlichen Vortheil gr Großbr. u. Iri. Unterh. Emancipation d. Juden hinsichtl. städti⸗ „§. 7. Diese Bestimmungen gelten auch für die Wahlen der Be⸗⸗ Nur wenn man einen sehr großen Werth auf die Bewachung —2 e⸗ scher Aemter. — London. Kriegerische Nachrichten aus den Verein. zirkswähler im Stande der Landgemeinden. heimnisses, rücksichtlich der Abstimmungen legt, könnte dieser Wahlmo Staaten. — Designirung von Schiffen nach Amerika. §. 8. Die Vorschriften der §§. 1 bis 6 beziehen sich nur auf die dus wünschenswerth erscheinen, weil allerdings bei demselben durch⸗ Niederl. Haag. Wahlen, welche nach Kreisen oder Wahl⸗Bezirken stattfinden. aus Niemand erfährt, wem die einzelnen Wähler ihre Stimme gege⸗ Belg. Eisenbahnen. — George Sands Klage wegen Nachdruck in In Ansehung der Wahlen der einzelnen zu Landtags⸗Stimmen ben, während dies bei der Wahl durch Stimmzettel freilich denjenigen, Belgien. berechtigten Corporationen der Städte und Landgemeinden bleibt es bei welche die Stimmzettel zu eröffnen haben, soweit ihnen die Hand Deutsche Bundesst. Detmold. Lippe und der Deutsche Zoll⸗ der bisherigen Verfassung. schriften der Wähler bekannt sind, nicht verborgen bleibt. Indeß kommt Verband. — §. 9. Auch bei den Wahlen der Bezirkswähler im Stande der in Betracht, daß die Scrutatoren das Geheimniß der Abstimmung n Schweiz. Basellandschaftl. Instruction. Landgemeinden sind die Vorschriften der §§. 1 bis 6 dieses Reglements bewahren verpflichtet sind, und daher die Gefahr des Bekanntwerdens Span. Madrid. Finanznoth. — Beunruhigende Nachrichten aus den zu beobachten. 1 einzelner Wahlstimmen nicht so groß ist, daß deshalb einer unzweifel⸗ Provinzen Gegeben Berlin ꝛc. ꝛc. haft minder angemessenen Wahlart der Vorzug gegeben werden mü
Aeg. Idrahim's Ankunft in Damiette. — Des Pascha's Weigerun — 8 I1 x. derman anzunehmen. Aus den zu diesem Entwurfe gegebenen Motiven heben wir Bü. Entwurf Nord⸗Am. Antrag im bS. auf -.gen Annahme des auszugsweise Folgendes heraus: einer Verordnung wegen Einrichtung eines Ausschusses eeaee ee. Maßreg. 8 Naine. 2 Plhne ginstchtnngg⸗ d en. Swes “ ist, ein gleichmäßiges Verfahren bei der Stände der Provinz Rebellen. — 1 b 1 tl. der den Wahlen der Landtags⸗Abgeordnet - tellvertreter her⸗ 1 . 4 9 Marine u. d. “ — Mac Leod's Prozeß. — Einsturz beizuführen, indem sich eim desfalls 8s. Behargiß Ce lsegr . Wilhelm von Gottes Gnaden König von Preu u““ berausgestellt hat. Perschiedentlich üͤber die Gültigkeit einzeiner Wah⸗ l.. i. 1 len entstandene Zweifel 188 die deeac⸗ Vergleichung * 18 zde⸗⸗ -he nsene hesees — 8 8” ’e tofolle haben ergeben, daß seither ein abweichendes Verfahren statige⸗ hhn wirde n dir, Bchichen ae 2eeseenads zu berufen, um lins funden hat, und daß die Ansichten der über die Erforder⸗ bres Rathes zu bedienen und ihre Mitwirkung in wichtigen Landes⸗
2 5 4 2 2 2 z . 4 nisse der Gültigkeit einer Wahl keinesweges übereinstimmend gewesen Angelegenheiten stattfinden zu lassen, und verordnen demzufolge, nach
sind. Es haben sich demzufolge in einzelnen Fällen große Mängel des Anhörung des Gutachtens Unserer getreuen Stände der weze. 8. 1 alb z
Landtags⸗Angelegenheiten. Aktenstücke: A. Entwurf eines Re⸗ glements wegen Abhaltung für die Wahlen der Landtags⸗Abgeordne⸗ ten und ihre Stellvertreter. B. Entwurf einer Verordnung wegen Einrichtung eines Ausschusses der Stände der Provinz Schlesien. Bergrecht. — Ober⸗Appellat. Gericht. Freiheit. — Legitim. beim Pferdehandel. — Erbzins. .“
Rußl. u. Pol. St. Petersb. Kaiserl. Verordn. für die Militair⸗ Kolonieen. — Minister Graf Rehbinder †. rankr. Paris. Verschiedene Urtheile über den Mehmed Ali er⸗
St. Schuld-Sch. Pr. Engl. O bl. 30. Präm. Sch. d. Seeh Kurm. Schuldv. Neum. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Danz. do. in Th. Westp. Pfandbr. Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.
— Laudemial⸗
1051³ . 10131 [Gold al marco
— Neue Dukaten Friedrichsd'or
And. Goldmün-
103 10³ 1 /2
102
Fl. Fl. Mk. Mk. LSt. Fr. Fl. Fl. Thlr. Thlr. Fl. SRhl.
Kurz 2 Mt. Kurz Mt. Mt. 2 Mt. 2 Mt. Mt. Mt. 8 Tage 2 Mt 3 Woch.
Amsterdam.. do 2 Hambug . . . 300 do London
149 %
78 ¾ Wien in 20 Xr 101 ¼ Augsburg
Breslaun
Leipzig WZ....
Frankfurt a. M. WZ.... Petersburg 1
Konigische Schaufpliele. Mittwoch, 17. Maͤrz. Im Opernhause: Norma, Oper in
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
woegen eines von dem dortigen Provinzial⸗Landtage dieserh u er⸗
Es würde zu weit führen, hier noch der großen Anzahl schöner Mosaik⸗Fußböden, so wie des reichen Schatzes einzelner Ornamente zu gedenken, welche in der Zahnschen Sammlung vorhanden sind.
Ein Wertk, welches in der Art des fruͤheren bei Reimer erscheinen wird, soll eine Auswahl des Wichtigsten jeder Gattung enthalten. Nach den Vervollkommnungen, welche der farbige Steindruck seit jener Zeit erfahren, wie nach einer Probe, welche Ref. bereits gesehen, darf das kunstliebende Publikum sich etwas Tüchtiges und Gelungenes ver⸗
dung des Terrains nicht erlaubt, auf dem nördlichen Seine⸗qlfer ähn⸗ liche Resultate zu hoffen. Diese Umstände würden mächtig dazu bei⸗ tragen, einen Theil der Bevölkerung von dem rechten Ufer auf das linke herüber zu bringen, was schon längst der Wunsch der Verwal⸗ tung der Stadt Paris ist, zu dessen Erreichung sie viele, bis jetzt voll⸗ kommen fruchtlose Plane gemacht hat. Dies sind nur einige der Luft⸗ schlösser, die man auf den neuen Brunnen baut, und es ist ein Gllck, daß die Zeit des Actienschwindels vorbei ist, denn sonst hätte die Börse
8 sprechen. Möchte der reiche Stoff zu einer Veredlung des Verzierungs⸗ 8 ““ unserer Zimmer, welcher in diesem Werke dargeboten wird, mit der gehörigen Berücksichtigung unserer verschiedenen klimatischen und häuslichen Verhältnisse benutzt werden, so dürften wir hoffen, den jetzt unter dem Namen Rococo so beliebten Ungeschmack in kurzer Zeit verdrängt zu sehen!
Einen höchst wichtigen und interessanten Theil der Sammlungen des Professor Zahn bilden endlich die Abgüsse von Figuren, Gefäßen uund Kandelabern in Bronze und in Silber, von denen sich die Origi⸗
nale theils in der Sammlung des Fürsten von Biscari in Catania, theils im Königl. Museum zu Neapelbefinden. Um die bisher nie gestattete Abformung der letzteren zu erlangen, bedurfte es so hoher und ge⸗ wichtiger Verwendungen, als Sr. Kaiserl. oheit des Großherzogs von Toscana und Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Bernhard von Sachsen⸗Weimar. Unter den Figuren gehört eine kleine Venus, welche einen Fuß aufhebt, um etwas daran zu ordnen, im Motiv wie n der Feinheit der Ausbildung zu dem Schönsten, was wir der Art aus dem Alterthum besitzen. Zunächst ist ein tanzender Faun, oder richtiger Satyr, von ansehnlicher Größe, im derb sinnlichen Charakter, in der kräftigen, sehr ausgesprochenen Muskelbildung höchst meisterlich. Dasselbe gilt auch von einem Herkules, der den der Diana heiligen Fasch bändigt. Sehr schön ist es ausgedrückt, wie das schlankfüßige hier unter der gewaltigen, aber nicht schwülstig übertriebenen, sondern gesunden See e. aseennemn gge Unter den Gefäßen gebührt der Preis den zwei berühmten in Silber getriebenen von Kraterform, welche in sich dem Rundwerk nähernden Relief mit Centauren⸗Fami⸗ lien geschmückt sind, bei denen die Arbeit mit der Naivetät und Schön⸗ eit der Erfindung auf einer öhe steht. Diese Gefäße sind ohne Frage das Vorzüglichste, was wir der Art gus dem Alterthum besitzen. b Referent kann hier nicht unbemerkt lassen, daß durch den Wirkli⸗ chen Geheimen Ober⸗Finanzrath Beuth, welcher unablässig und mit dem besten Erfolg bemüht ist, die edelsten und schönsten Muster für Styl und Geschmack im Königl. Gewerbe⸗Institut zu vereinigen, sich daselbst von allen diesen Denkmalen schon seit längerer Zeit durch die Vermittelung des Professor Zahn Abgüsse befinden. 3 Erwägen wir, welche Fülle von Gegenständen der Malerei und Skulptur schon aus der immer sehr mäßigen Stadt Pompeji hervorge⸗ angen sind, die doch erst zum kleineren Theil aufgedeckt ist, so muß man über die Unzahl von Werken der Kunst erstaunen, welche hienach zu chließen in der antiken Welt verbreitet gewesen, und als tägliche Umgebung as Leben veredelt und verschönt haben! Um aus eigener Anschauung eine
schon mehr Geld in Bohractien verschlungen, als der glänzendste Erfolg je wieder ersetzen könnte.
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 15. Maͤrz. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer
von — von Berlin. St. M. Potsdam. St. M.
44 40 38 40 52
43 [um 7 Uhr Morgens.. 43 [» 10 » Vormitt... 50 [ „ 1 » Nachmitt..
8vS. nu. “ EA““ 7½¾ „ Abends...
53 „ In der Woche vom 9. bis 15. Maͤrz sind auf der Berlin⸗ Potsdamer Eisenbahn 6775 Personen gefahren.
Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Um 8 ½ Uhr Morgens. „ 11 ½ » Vormitt... „ 2 ½¼ „ Nachmitt.. „ 6 „ Abends...
— —
1841. 15. März.
Quellwärme 6,5 0 R. Flußwärme 0,9 0 R. Bodenwärme 1,10 R. Ausdünstung 0,022“Rh. Niederschlag 0.
Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsättigung
339,01“„Par.
+ 0,9 ° R.
— 0,330 R. 87 pCt. trübe. NW.
337,92“ „Par. 335,52“ „Par. + 7,2 °R. + 5,00 R. + 4,20 R. + 3,1° R. 80 vCt. 79 pCt. halbheiter. trübe. W. W. Wärmewechsel . 7,4 0 Wolkenzug — W. + 2,9 9. Tagesmittel: 337,48“Par. + 4,4 ° R.. † 2,5 90 R.. 82 vCt. W.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 12. März. Niederl. wirkl. Schuld 507/1 6. 5 % do. 9715/16. Kanz-Bill. 227/16. 5 % Span. 211 ⁄ 6. Passive 6. Ausg. —. Zinsl. 6. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 103 ½. Antwerpen, 11. März.
Zinsl. 6 . Neue Anl. 21 ¾ G.
Vorstellung hiervon zu gewinnen, werden die Kunstfreunde wohl thun,
2 Akten. Musik von Bellini. schen Theater zu Pesth: Norma, als erste Gastrolle.)
Zu dieser Vorstellung werden Billets mit Dienstag bezeich⸗ net verkauft.
Im Schauspielhause: 1) Un bonheur ignoré. 2) Rodolphe, drame en 1 acte, par Scribe, 3) Une position délicate, vaudeville en 1 acte.
Donnerstag, 18. 5 Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male: Ernst und Humor, Lustspiel in 4 Abth., von Bauernfeldt. Hierauf: Der Verstorbene, Posse in 1 Akt.
Wegen Unpaͤßlichkeit des Herrn Rott kann die zu Freitag den 19ten d. M. angekuͤndigt gewesene Vorstellung des Schau⸗ spiels: Wilhelm Tell, noch nicht stattfinden, doch bleiben die denh. ee S ve Opernhaus⸗Bil⸗
ten Tagen zu bestimt — ⸗ stellung dieses Schauspiels guͤltig. Per
Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Mittwoch, 17. Maͤrz. Zum erstenmale: Andrea. tische Oper in 3 Akten, von C. P. Berger. Musik vom Kapell⸗ meister Franz Glaͤser. (Herr Wild, K. K. Hof⸗Opernsaͤnger zu Wien: Andrea, als Gast. Donnerstag, 18. Maͤrz. Die schlimmen Frauen im Serail. Zauberposse mit Gesang in 2 Akten. . Freitag, 19. Maͤrz. Zum erstenmale: Die beiden Philibert. Lustspiel in 3 Akten, frei nach dem Franzoͤsischen, von C. Lebruͤn. Hierauf, zum erstenmale: Mitten in der Nacht. Posse in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen. Dazu: Gymnastisch⸗athletische Vorstellung der Gebruͤder Herren Daly und des Herrn Cole, vom Koͤnigl. Großbritanischen Coventgarden⸗Theater zu London.
Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 15. März 1841.
u Lande: Weizen 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 1 Sgr. oggen 1 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; große Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 Pf.; Hafer
Sgr. 5 Pf., auch 25 Sgr. Wasser: Weizen 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. gr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr.
Sonnabend, den 13. März 1841. Das Schock Stroh 9 Rthlr. 10 Sgr., auch 8 Rthlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf. 8 Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. veRrFeeö-TvxNvee
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Bekanntmachungen. 1
NE1““] g Alle und Jede, welche an das von d 1 Jeve’, 8 dem Eigenthü⸗ mer Ramelow von dem 1 f 5 4. Jult 180 erkaufte Sgel büme⸗ Carl Krüger am und Forderungen
mit Gebäuden, Befriedigungen, S Schißs Gartenbestellung, Dungfuhden, Ackerarbeiten, dem Schiffer
be sch, und Wirthschaftsgeräth,
un geräth rechtsbegründete Forderungen haben f
oder geltend machen wollen, werden zu d EEEEETI“ dung und Beglaubigung 1 zu deren Anmel⸗den 16. Mär in termino den 24. Februar, 16. Mär
5 6. April cr., Morgene 10 uhr z und angesetzten Liquid aufgefordert, bei Vermeidung der durch den am
27. April cr. zu publizirenden Präklusiv⸗
auszusprechenden gänzlichen Abweisung.
DHatum Greifswald, den 23. Januar 1841.
Königl. Sofgericht Pommern und Rügen. (L. S.)
wiesen werden.
von v. Möller, Praeses.
Anz
Auf den Antrag der hiesigen Schiffer Ernst Christen! u und J. W. Grünwald werden hiermittelst alle dieje⸗ nigen, welche aus irgend einem Rechesgrunde Ansprüche
ügen belegene Gut Tilzow schaftlich besessene, im hiesigen Hafen liegende, jetzt aber * ve 3 Greemeg und ausschließ⸗ — und Dung⸗Vor⸗ lich gehörende Schalupp⸗ „Anna räthen, dem größten Theile des Guts⸗Inventarti an das dazu gehörige Inventarium zu haben vermeinen, Gesinde⸗Betten zu deren gehörigen Anmeldung und Nachweisung in
und den 6. und 27. April d. J., 3 u erscheinen hiermittelst aufgefordert, daß sie sonst Ab urch die am 18.
schied Sentenz für immer werden ausgeschloseen Und abge⸗
Datum Greifswald, den 26. Februar 1841. Direktor und Assessores des Stadtgerichts.
*) Berichtigung. lies 27. April statt 2 . April.
r a Bekanntmach
an das bisher von ihnen gemein⸗
1107. 1132. 1141. 1179. 1211. 1876. 2171. 2218. 2281. 2302. 2573. 2739. 3030. 3129. 3169. 3264. 3350. 3401. 3595. 3597. 3939. 3977. 3988. 4166. 4220. 4521. 4600. 4602. 4616. 4674. 4812. 4822. 4952. 4953. 4969. 5186. 5190. 5297. 5325. 5572. 5985. 6072. 6075. 6182. 6207. 6461. 6484. 6515. 6537. 6585. 6696. 6799. 6861. 6937. 6967.
wegeeg9 und
orgens 10 Uhr“), 1 ations⸗Terminen bei dem Präjudiz
Mai d. J. zu erlassende Präklusiv⸗
Dr. Hoefer. In Nr. 66 der Staats⸗Zeitung
lun
eiger fuͤr die Preußischen Staaten.
Bei der am gestrigen Tage bewirkten Ausloosung derjenigen 105 Stück Prioritäts-Actien, welche plan- mässig am 1. Juli d. J. zurückgezahlt werden sol- len, sind folgende Nummern gezogen worden: No. 9. 33. 43. 140. 219. 220. 272. 308. 358. 509. 559. 581. 738. 745. 887. 891. 950. 988.1052. 1059.
Indem wir dies hiermit zur Kenntniss der Inbaber bringen, bemerken wir zugleich, dass die Rückzah- dieser Actien, deren Verzinsung am 1. Juli d. J. aufhört, gegen Rückgabe derselben und der Coupons Preis 10 sgr.
1e 8
No. 3 bis S. von diesem Tage an bei unserer Koasse erfolgen wird.
Haupt-
Kapitale dekortirt werden. Nagdeburg, den 11. März 1841. Direktorium der Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Lisenbahn Gesellschaft. Cuny. 1683. 8 2440. An ße66 3251. Den 31. März u. 1. April werden die Prtsangee 9984 aller Klassen der heeger Ritter⸗Akademie öffentlich ab⸗ gehalten werden, wozu ganz ergebenst einladet 42791. der Direktor Dr. Blume. 5140. Brandenburg, den 14. März 1841.
5824. — Literarische Anzeigen.
6340. 6682. Gropiussche Buch⸗ und Kunsthandlung,
Königl. Bauschule 12.
1501. 2434. 3190. 3827. 4406. 4759. 5061. 5681. 6304. 6650.
1268. 2416. 3182. 3709. 4390. 4744. 4976. 5660. 6219. 6636.
Großen ist so eben die 9te Lieferung angekommen⸗
Der Hetrag etwa fehlender Coupons wird vom
Von Kugler⸗Menzel Geschichte Friedrich's des
(Dlle. Henr. Karl, vom staͤndi⸗ .“
“
Stimme des —
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht, dem Commissair in Koͤnigl. Großbritanischen Kolonial⸗Diensten in Guyana, Robert Herrmann Schomburgk, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen, den zum Post⸗Amts⸗ Vorsteher in Emmerich bestimmten Post⸗Inspektor Horn zum Ober⸗Post⸗Direktor zu ernennen und dem Riemer⸗Meister Johann
einrich Barnikow das Praͤdikat „Koͤniglicher Hof⸗Riemer⸗
Meister“ zu verleihen.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August von Wuͤrttem⸗ berg ist nach Paris von hier abgereist.
Dem Zucker⸗Fabrikanten Fleischer zu Schwedt ist unterm
16. Maͤrz d. J. ein Patent auf eine Runkelruͤben⸗Presse mit Ersparniß der Saͤcke unnd Horden, in der durch Zeichnung und Beschreibung
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8 nachgewiesenen Zusammensetzung,
auf Acht Jahre, von dem gedachten Termine an gerechnet, fuͤr
den Umfang des Staats ertheilt worden.
Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der 6ten Division, Freiherr von Quadt und Huͤchtenbruck l., von Torgau.
Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der
läten Landwehr⸗Brigade, von Borcke, nach Pommern.
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8 Landtags⸗ Angelegenheiten.
Berlin, 17. Maͤrz. Von den uns zugekommenen Akten⸗ stuͤcken in Bezug auf die den Provinzial⸗Staͤnden gemachten Allerhoͤchsten Propositionen theilen wir nachstehend folgende mit:
A. Entwur f
eines Reglements wegen Abhaltung für die Wahlen der Landtags Abgeordneten und ihrer Stellvertreter.
Wir Friedrich Wilhelm von Gottes Gnaden König von Preu⸗
ßen ꝛc. ꝛc. chmgfi Verordnen zur Beförderung eines gleichmäßigen Verfahrens bei den Wahlen der Landtags⸗Abgeordneten und ihrer Stellvertreter, nach an⸗ gehörtem Rathe Unserer getreuen Stände sämmlicher Provinzen, was folgt:
8 §. 1. Die Wahl eines Landtags⸗Abgeordneten und seines Stell⸗ vertreters erfolgt und zwar in von einander getrennten Wahlhandlun⸗ gen für jede dieser beiden Functionen durch absolute Stimmenmehrheit
nn der Art, daß der Gewaͤhlte mehr als die Hälfte der Stimmen der
Wähler oder zwar nur die Hälfte, aber darunter die nach den Lebensjahren — ältesten Mitgliedes der Wahl⸗Versammlung erhalten haben muß.
.2. Finden sich die Stimmen zwischen Mehreren in der Art etheilt, daß sich für keinen derselben eine absolute Mehrheit ausge⸗ prochen hat, so sind diejenigen beiden Wahlfähigen, welche die meisten
erschienenen
9 Stimmen erhalten haben, auf eine engere Wahl zu bringen.
§. 3. Sind die Stimmen zwischen Dreien oder Mehreren gleich getheilt, so findet eine fernere Wahl unter ihnen zu dem Zwecke statt, zu bestimmen, welche von ihnen auf die engere Wahl zu bringen sind. Ergiebt die weitere Abstimmung kein weiteres Resultat als die erstere, so ist die Wahl nochmals zu wiederholen, und falls auch dann noch die Stimmen in derselben Weise getheilt bleiben, sind von denen, welche die gleiche Stimmenzahl erhalten haben, die beiden den Lebensjahren
nach Aeltesten auf die engere Wahl zu bringen. §. 4. Hat zwar einer der Wahlfähigen eine relative Stimmen⸗ mehrheit für sich, sind aber nächst ihm mehrere andere mit einer glei⸗ chen Stimmenzahl berücksichtigt, so ist, um festzustellen, welcher von ihnen mit dem ersteren auf die engere Wahl gebracht werden soll, wei⸗ ter über sie abzustimmen. Sind deren mehr als zwei, so ist nach der Vorschrift des vorhergehenden §. zu verfahren, und wenn auch die zweite Abstimmung nicht zum Ziele geführt hat, der nach dem Lebens⸗
alter Aelteste auf die engere Wahl zu bringen. Bei „b Wahlen, welche nur zu dem in diesem und dem vorher⸗ gehenden §. bezeichneten Zwecke geschehen, entscheidet die relative Stim⸗
8 Fenhe Wahlsi
. 5. e Wahlstimmen werden mittelst verdeckter Stimmzettel keauftragen sind⸗ n und Eröffnen der Stimmzettel zu
wird, zu einem weitläuftigen (eigentlich doppelten) Verfahren führt.
Wahlverfahrens Fenee, so daß deshalb mitunter selbst der Bestäti⸗ gung der Wahlen hat Anstand gegeben werden müssen. Um allen fer⸗
neren Mißverständnissen vorzubeugen, hat es daher nöthig geschienen,
zu Ergänzung der in den Stände⸗Gesetzen der verschiedenen Provinzen
dieserhalb enthaltenen im Wesentlichen gleichartigen Bestimmungen über
das bei den Wahl⸗Verhandlungen zu beobachtende Verfahren detatllirte Vorschriften zu geben.
ad. §. 1. Es ist hin und wieder ein unrichtiges Verfahren in der Art bemerkt worden, daß der Abgeordnete und dessen Stellvertreter durch den nämlichen Wahlakt gewählt sind, indem derjenige, der nächst dem durch die Majorität zum Abgeordneten Gewähiten die meisten Stimmen erhalten hatte, als dessen Stellvertreter angenommen wurde. Wie unzweckmäßig ein solches Verfahren sey, bedarf keiner Auseinan⸗ dersetzung, da auf diese Weise der Stellvertreter in der That nicht ge⸗ wählt, sondern durch ein zufälliges Zusammentreffen von Umständen bestimmt wird. Welches Mitglied der Wahl⸗Versammlung nächst dem zuerst Gewählten am meisten deren Vertrauen besitzt, kann sich erst seigen⸗ wenn dieser bei der weiteren Wahl nicht mehr in Betracht ommt.
Da eine Wahl zum ständischen Abgeordneten das Resultat des vorzüglichen Vertrauens, das der Gewählte bei seinen Standesgenossen genießt, seyn soll, eine relative Stimmen⸗Mehrheit aber, bei welcher der Gewählte, wenn die Stimmen zersplittert gewesen sind, vielleicht nur sehr wenige erhalten haben kann, für dasselbe keinen Beweis giebt, so muß die absolute Stimmen⸗Mehrheit hier als ein unabweisliches Er⸗ forderniß betrachtet werden. 8
Daß eine solche vorhanden, wenn über die Hälfte der Stimmen sich fuͤr einen der Wahlfähigen erklärt hat, kann nicht bezweifelt wer⸗ den, und da die Stimme des (den Jahren nach) Aeltesten der Wähler bei gleichen Stimmen den Ausschlag giebt, oder mit anderen Worten doppelt gezählt wird, so ist durch seinen Beitritt zu der einen Hälfte das Erforderniß erfüllt. ““
ad §. 2. Ergiebt die erste Wahl für keinen der mit Wahlstimmen Berücksichtigten eine absolute Mehrheit, so ist das einfachste und zweck⸗ mäßigste Verfahren, diejenigen beiden Wahlfähigen, welche die meisten Stimmen haben, auf eine engere Wahl zu bringen, wo sich dann nach Maßgabe der im §. 1 gegebenen Definition in allen Fällen eine abso⸗ lute Majorität ergiebt. “
ad §§. 3 und 4. Dieses Auskunftsmittel verliert indeß seine An⸗ wendbarkeit, wenn mehr als zwei, zwar relativ die meisten, aber unter sich gleiche Stimmen erhalten haben. Die Stimmen können zwischen dreien gleich getheilt seyn, oder, wenn zwar Einer die meisten Stimmen erhalten hat, können doch nächst ihm mehrere mit einer gleichen Stim⸗ menzahl berücksichtigt seyn. 8 1
Auch diese Fälle haben daher vorgeseben werden müssen, damit die Wahlhandlung unter allen Umständen zu einem Endresultat geführt werden könne. Bei gleicher Vertheilung der Stimmen unter mehr als zwei, ist der Fall gedenkbar, daß auch ein wiederholtes Skrutiuium kein anderes Resultat giebt, und hat auch für diesen auf ein Auskunfts⸗ mittel Bedacht genommen werden müssen. .
Ein hier, dem nach den Lebensjahren Aeltesten einzuräumender Vorzug findet in der oben angeführten, in allen Stände⸗Gesetzen über⸗ einstimmend enthaltenen Vorschrift, daß bei gleichen Stimmen diejenige des ältesten Wählers den Ausschlag giebt, eine Analogie, und wird je⸗ denfalls der Entscheidung durch das Loos 5 sevn. 1 1
ad §. 5. Die Wahl durch Stimmzettel hat sich, sofern nicht der offenen Abstimmung zu Protokoll der Vorzug gegeben wird, überall als die zweckmäßigste ergeben. Die Wahl durch Ballottement dagegen ist einestheils ungleich umständlicher und anderentheils läßt sich nach ihr mit weit geringerer Sicherheit der Grad des Vertrauens der Wahl⸗ Versammlung, dessen der Gewählte genießt, beurtheilen.
Zunächst erfordert diese Wahlart einen vorherigen Vorschlag von Wahl⸗Kandidaten, welche dem Vorsitzenden zu überlassen, bedenklich scheint, der aber, wenn er der Wahl⸗Versammlung selbst übertragen
Es bleibt dann nichts übrig, als jedem Mitgliede der Wahl⸗Versamm⸗ lung die Befugniß einzuräumen, einen Wahl⸗Kandidaten vorzuschlagen. Wird nun von einer großen Mehrheit der nämliche Kandidat benannt, so ist das Resultat des nachfolgenden Ballottements schon im Voraus bestimmt und dieses im Grunde überflüssig; erfolgen aber viele Vor⸗ schläge, so wird eine lange Reihe von Ballottements nöthig, und es ist selbst die Möglichkeit gegeben, daß dieselben vielfach wiederholt, dennoch kein Resultat geben. Ferner ist eine absolute Majorität durch das Ballottement sehr schwer festzustellen. Es zeigt sich allerdings durch das Verhältniß der bejahenden und verneinenden Zeichen zu einander, ob der einzelne Kandidat die absolute Majorität der Wahl⸗Versammlung für sich oder gegen sich hat; aber sie steht darum zwischen ihm und den übrigen, bei denen gleichfalls sich ein Uebergewicht der bejahenden Zei⸗ chen gegen die verneinenden befindet, noch nicht fest, da nicht hbehaup⸗
tet werden kann, daß derjenige, bei dem uüber die Hälfte der Zeichen
bejahend ausgefallen, einem Anderen gegenüber rücksichtlich dessen das
Nämliche der Fall ist, die absolute Majorität habe, weil dieser ein oder
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nennenden
. hierdurch fest.
dem
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Ausschusses, was folgt: §. 1. Es soll ein Ausschuß der Stände der Provinz ildet werden, der sich auf Unsern Befehl auch außer dem Landtage versammeln hat. 1 G *½ Die Zahl der Mitglieder dieses Ausschusses setzen Wir auf Seine Zusammensetzung geschieht in der Art, daß dazu von jedem Stande in dem Verhälinisse Mitglieder gewählt wer⸗ den, wie durch das Gesetz vom 1. Julius 1822 und die Verordnung vom 17. August 1825 die Zahl der Landtagsstimmen desselben nor⸗ mirt ist. e nh. Landtags⸗Marschall, dessen Function zu diesem Zweck künftig auch nach dem Schlusse des Landtages fortdauern soll, ist bis dahin, daß der Landtags⸗Marschall für den nächstfolgenden Provinzial⸗Land⸗ tag ernannt worden, Mitglied und Vorsitzender des Ausschusses. Der⸗ selbe wird in die Zahl der Ausschuß⸗Mitglieder des Standes, welchem er als Landtags⸗Mitglied angehört, in der Art mit eingerechnet, daß während der Dauer seines Amtes für jenen ein Mitglied weniger zum Ausschusse gewählt wird. §. 3. Die zu diesem Behuf erforderlichen Wahlen erfolgen auf versammeltem Provinzial⸗Landtage von jedem Stande in sich nach ab⸗ solnter Stimmenmehrheit. Für jedes Ausschuß⸗Mitglied Die Wahlen bedürfen Unserer Bestätigung.. §. 4. Die Amts⸗Wirksamkeit der Ausschuß⸗Mitglieder währt von einem Provinzial⸗Landtage bis zum anderen. — Ein in den Ausschuß gewählter Abgeordneter bleibt dessen Mit⸗ Pls bis ürr Eröffnung des nächsten Landtages, auch wenn die Wahl⸗ eriode, für
wird ein Stellvertreter gewaͤhlt.
welche er als Landtags⸗Abgeordneter gewählt ist, inzwi⸗
schen ablaufen sollte. §. 5. Den Ständen wird überlassen, die Wahrnehmung der außer
Landtage vorkommenden Geschäfte ständischer Verwaltung dem nach den vorstehenden Bestimmungen * bildenden Ausschusse, auch nach dem Bedürfnisse einem innerhalb desselben zu bestellenden engeren
Ausschusse zu übertragen. Wegen des Zusammentritts des Ausschusses zu diesem Zweck und
der Behandlung der derartigen Geschäfte werden weitere Bestimmun⸗
gen vorbehalten. G §. 6. Die Kosten der Ausschüsse werden in derselben Art, wie die allgemeinen Landtags⸗Kosten aufgebracht. Provinz Schlesien.
Breslau, 13. Maͤrz Der Staͤnde⸗Versammlung ist als neues Mitglied hinzugetreten: der Graf von Potworowsky auf Schwusen, als ritterschaftlicher Abgeordneter fuͤr den Glogauer Wahlbezirk. —
Gestern und heute sind, in der 6ten und 7ten Plenar⸗Sitzung des Landtages, folgende Gegenstaͤnde zur Berathung und Beschluß⸗ nahme gekommen:
Prop. XIII. des Allerhoͤchsten Dekrets vom 23. Februar d. J.: Der Entwurf eines gemeinen Bergrechts, nebst einer Instruction uͤber die Verwaltung des Berg⸗Regals, entspricht dem Zwecke, die einzelnen, in ihrem Inhalte zum großen Theile gleich⸗ lautenden Berg⸗Ordnungen der Monarchie, in ein allgemeines Gesetz zusammen zu fassen, die provinziell „beizubehaltenden berg⸗ rechtlichen Bestimmungen uͤbersichtlich anzuschließen, und somit die Verhältnisse der Berg⸗Eigenthuͤmer gegen den Staat, gegen die Grundbesitzer und unter einander selbst“, festzustellen. Der Landtag nahm die Ueberzeugung, daß mit dem gesetzkraͤftigen Erlaß des im Entwurfe vorliegenden gemeinen Bergrechts manche Verbesserung des jetzt bestehenden, jedoch zugleich eine wesentliche Umgestaltung der fuͤr die Schlesien so hochwichtigen Bergbau⸗Verhaͤltnisse eintreten muͤsse und erachtete in letzterer Beziehung es fuͤr unume oͤnglich nothwendig, daß den Berg bau⸗ Treibenden, deren finanzielles und Rechts⸗Interesse hierbei in naͤchste Beruͤhrung komme, ein ausfuͤhrliches Gehoͤr gestattet werde. Der Wunsch hiernach hatte sich auch Seitens der Berg⸗ bau⸗Gewerke bereits durch den Antrag kund gegeben, an den 824 rathungen des vorbearbeitenden Landtags⸗Ausschusses xe. Böwer Deputation aus ihrer Mitte Theil nehmen zu duͤrfen —
8 der bestehenden Ge Antrag jedoch nach dem Organismus Fe Speen. vnne be.
aͤfts⸗Ordnung des Landtags, ohne · en zensen. Gelbst eine außerkolegtalische L-voevnF 8 tion und Verstaͤndigung mit Gewerkschasee neenewurf 8ö 8 zulaͤssig geschtenen, da der e
68,8e