1841 / 114 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den auswaͤrtigen Handel zu beleben, besteht

. Meitel als0,, varin, die Eintraͤglichkeit der Arbeiten im In⸗ achtens den natuͤrlichen Austausch zwischen den ver⸗ Theilen des Gebiets zu erleichtern, wodurch sie alle

e werden wuͤrden. Die Vervollkommnung oder die Pns⸗

r National Industrie ist also die Bedingung der Aus⸗

unseres auswaͤrtigen Handels. Alles vereinigt sich also,

um es unserer Regierung zur besonderen Pflicht zu machen, un Inlande die drei Hauptmittel des industriellen Fortschrittes: Vervollkommnete Verbindungswege, speziellen Unterricht und Kre⸗ it⸗Institutionen mit unermuͤdlicher Energie in Anwendung zu ringen. Es sind seit 10 Jahren vielfache Anstrengungen gemacht worden, um das Land mit jenen drei Werkzeugen der materiellen Macht auszuruͤsten. Es kann dies aber nicht das Werk einer so kurzen Zeit seyn, und wir sind noch weit vom Ziele entfernt; es scheint sogar, daß die beispiellosen Fehler des letzten Ministeriums uns auf unbestimmte Zeit auf unserem Wege hemmen werden. Von jenen drei Hebeln muß derjenige, der mit der geringsten Aus⸗ gabe in Bewegung zu setzen ist, und der bisher am meisten ver⸗ nachlaͤssigt wurde, der gewerbliche Unterricht, die Verwaltung vegen der Dauer der finanziellen Schwierigkeiten am meisten beschaͤftigen. Der eben ausgefuͤhrte Gegenstand regt auch noch einen anderen Gedanken an, der geeignet ist, auf die politischen Verhaͤltnisse Frankreichs zu den anderen Maͤchten zu influiren nd unsere gegenwaͤrtige Lage auf eine gluͤckliche und vor⸗ heithafte Weise zu aͤndern. Da unsere Tarisfe so wenig on denen des Deutschen Zoll⸗ Vereins und Belgiens ab⸗ warum sollte man nicht versuchen, eine große Han⸗ els⸗Union zu organisiren, welche die 34 Millionen Fran⸗ die dem Zollverbande angehoͤrigen 27 Millionen Deutsche

nd die 4 Millionen industrieller Belgier durch ein ge⸗ meinsames Band umschloͤsse? Eine solche enge Verbindung von 65 Millionen Menschen wuͤrde fuüͤr unseren Handel und fuͤr unseren Ackerbau eine Buͤrgschaft des Gedeihens seyn; und sie

wuͤrde außerdem Frankreich natuͤrliche Verbuͤndete zuwenden, auf

die es gewiß eben so sehr zaͤhlen koͤnnte, wie auf den hochherzi⸗ gen Verbuͤndeten des 1. Maͤrz; es wuͤrde ein solcher Verband ein sicheres Pfand fuͤr den Frieden der Welt seyn!“

Man schreibt aus Algier vom 6. April: „In Folge der am Zisten v. M. von hier abgegangenen Expedition sind die Umgegenden von Algier von Truppen entbloͤßt. Heute fruͤh ward eine Heerde von 1200 Stuͤck Ochsen, die bei Sidi⸗Kalef weide⸗ ten, von einem Corps von 300 Beduinen umzingelt. Ein Ba⸗ caillon des 26sten Regiments eilte herbei, und konnte sich erst nach einem sehr lebhaften Gefecht der Beute wieder bemaͤchtigen. Der Feind hat viele Leute verloren, wir haben 11 Todte und 7 Ver⸗ wundete. Auf Privatwegen sind hier Nachrichten von der Expe⸗ dition eingegangen. Die Armee passirte am 4ten d. M. den Eng⸗ paß von Teniati. Sie wird mehreremale den Weg von Blidah nach Medeah und Miliana, die den Operationen zur Grund⸗ lage dienen werden, zuruͤcklegen. Die großen Operationen begin⸗ nen in den ersten Tagen des Mai.

Die Nachricht des „Moniteur parisien“, daß der Komman⸗ dant Callier, Adjutant des Marschalls Soult, erst in diesen letz⸗ ten Tagen aus Algier mit sehr wichtigen Mittheilungen des Ge⸗

nerals Bugeaud eingetroffen sey, wird von dem Messager fuͤr in allen Theilen ungenau erklaͤrt. Herr Callier, welcher sich vor etwa vier Monaten nach Algier begeben hatte, ist bereits seit 10

Tagen in Paris zuruͤck.

Mehr als 50,000 Pariser besuchten gestern die Fortifications⸗

Linien. Die Arbeiten an den Befestigungen werden in dieser Woche mit ansehnlich vermehrter Kraft betrieben werden. In den Lagern von La Villette, Romainville, Rosny, Charenton und Jory bemerkten wir die groͤßte Thaͤtigkeit; die Bataillone von

St. Omer werden dort einquartirt.

Der Moniteur parisien erklaͤrt die seit einigen Tagen verbreiteten Geruͤchte von einer Erkrankung des Kanzlers und Praͤsidenten der Pairs⸗Kammer, so wie die weiteren Behauptun- gen, welche man daran zu knuͤpfen fuͤr gut befunden, fuͤr eine böswillige Erdichtung. Herr Pasquier erfreute sich niemals einer

besseren Gesundheit.

Der Herzog von Orleans gab, waͤhrend seiner letzten Anwe⸗ senheit zu St. Omer einen großen Ball in dem dortigen Theater⸗ Gebaͤude. Unter den 2000 Gaͤsten, die dazu eingeladen waren, befanden sich auch eine große Anzahl von Beamten, Adeligen und Offizieren aus Dover. Der Herzog druͤckte diesen Britischen Gaͤsten auf die liebenswuͤrdigste Weise seinen Dank dafuͤr aus, daß sie die Fahrt uͤber den Kanal nicht gescheut, um seinem Balle beizuwohnen. Fast ununterbrochen unterhielt sich der Herzog mit den Britischen Offizieren und seine Adjutanten weitteiferten in freundlichem, entgegenkommenden Wesen gegen die Englischen Mi⸗ litairs, die durch die Pracht ihrer Uniformen allgemeines Aufse⸗

hen erregten.

Vor einigen Tagen verfuͤgte sich der Herzog von Orleans

zu Herrn Victor Hugo und ersuchte diesen beruͤhmten Poeten,

eine Cantate aus Anlaß der Taufe des Grafen von Paris zu dichten. Herr Victor Hugo ging, wie man sich leicht denken

aknn, gleich auf dies Ersuchen ein. Nach dem Moniteur parisien

getroffen; auf jede Legion kommen vier Ordens⸗Verleihungen.

Der Graf von Villele ist gestern von Toulouse in Paris

eingetroffen.

Boͤrse vom 19. April. Das Geschaͤft war heute etwas leges). Das Rundschreiben spricht sich in ersterer lebhafter, als in den vorigen Tagen, und die Course der Rente hielten sich steigend und fest.

Gbbritanien und Irionz.

London, 17. April. Gestern Abend war ein falsches Ge⸗ ruͤcht von der Ankunft des „Präͤsident“ verbreitet, welches die Bekuͤmmerniß heute nur um so heftiger machte, als man die Briefe aus Liverpool oͤffnete und nichts davon in denselben fand. Die Hoffnungen werden von Tag zu Tage schwaͤcher, und die Bevsicherungs⸗Praͤmien auf das fast verloren gegebene Fahrzeug

sind heute in London bis 60 pCt. gestiegen, in Liverpool wurden

sogar 75 pCt. gezahlt.

Während der letzten 3 oder 4 Wochen ist eine betraͤchtliche Masse Goldes in England eingetroffen, so daß der Baarvorrath in den Koffern der Bank jetzt 700,000 Pf. St. mehr betragen

sollen bei Gelegenheit der Taufe des Grafen von Paris eine große Menge Orden ver⸗ theilt werden. Fuͤr die National⸗Garde ist bereits die Auswahl

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soll, als der letzte Bericht angab. Seit zwei Jahren hat die Bank nicht so viel Baarschaft gehabt. Auch unter den Kapita⸗ listen der City findet sich jetzt baares Geld in Fuͤlle, weshalb es gegen gute Sicherheit in Menge und zu billigen Zinsen zu haben ist.

Nach der Times ergiebt sich aus den Berichten, welche man uͤber den Angriff auf die Forts an der Chinesischen Kuͤste und auf die Dschunken erhalten hat, daß unter den angewendeten Zerstoͤrungsmitteln die kongreveschen Raketen am wirksamsten wa⸗ ren. „Diese gewaltigen Huͤlfstruppen unserer Artillerie“, sagt das genannte Blatt, „wurden aus den Magazinen der Ostindi⸗ schen Compagnie geliefert, die deren stets in Menge vorraͤthig hat, und sie haben ihre große Ueberlegenheit uͤber die Zerstoͤrungsmittelbewiesen, welche der maͤchtige Kaiser, der Vetter von Sonne und Mond, uns ent⸗ gegenstellen konnte. Es ist zwar Thatsache, daß die Chinesen die eigent⸗ lichen Erfinder der Raketen fuͤr die Feuerwerke wie fuͤr den Krieg gewe⸗ sen sind, aber ihre Raketen besitzen lange nicht die Kraft, welche wir den unsrigen zu geben wußten, und taugen hoͤchstens dazu, die Reihen der Kavallerie in einige Verwirrung zu bringen. Die Raketen dagegen, welche wir dem verstorbenen William Congreve verdanken, koͤnnen eine Entfernung von 9000 Fuß er⸗ reichen und besitzen eine solche Gewalt, daß sie, auf 3600 Fuß Entfernung, Mauern und Erdwaͤlle von 20 Fuß Dicke nieder⸗ werfen koͤnnen. Die Fortschritte, welche diese modernen Ver⸗ nichtungswerkzeuge von Tag zu Tag und insbesondere im Arse⸗ nal von Woolwich machen, sind wahrhaft außerordentlich. Auch werden ihre Wirkungen den Chinesen auf lange Zeit im Gedaͤcht⸗ niß bleiben.“

Eine Anzahl achtbarer Einwohner von Liverpool hat be⸗ schlossen, dem Commodore Charles Napier ein großes Diner zu geben, und dieser, der sich noch in Quarantaine befindet, hat die Einladung dazu angenommen. 8

In Liverpool wurde am 12ten eine oͤffentliche Versammlung gegen die Korngesetze gehalten, welche sich durch die Einmuͤthig⸗ keit aller Anwesenden und durch das Ausbleiben jeder Art von Ruhestoͤrungen auszeichnete. Es wurden Petitionen an beide Parlamentshaͤuser um Abschaffung der Korngesetze unterzeichnet.

Die Regierung hat jetzt eine Belohnung von 100 Pfd. St. fuͤr die Ermittelung des oder der Individuen ausgesetzt, welche den Silber⸗Diebstahl im Schlosse zu Windsor veruͤbt haben, da die letzten Verhaftungen und Verhoͤre zu keinem Ergebnisse ge⸗ fuͤhrt haben, und man die Festgenommenen wieder hat freilassen muͤssen.

Am gruͤnen Donnerstag fand in der Whitehall⸗Kapelle die Vertheilung des an diesem Tage uͤblichen Koͤniglichen Geschenkes

mit einigen Verbesserungen aufrecht Minister hinsichtlich dieser Punkte uf die Meinung genommen Ministerium verletzt glaubte, laͤßt im Ganzen

den Kollegien, sollen erhalten werden.

38) Peter, Ober⸗Hofgerich Gymnasium in Wert⸗ 41) Regenauer, enbach, Buͤrger⸗ Ober⸗Amtmann in Emmen⸗ dvokat in Rastadt. 46) Schaaff, Ge⸗ 7) Scheffelt, Land⸗ 48) Schinzinger, 89) Schrik⸗

Kaufmann in Achern. 39) Platz, Professor am Apotheker in Heidelberg. Referendair in Karlsruhe. 43) Rettig, Obergerichts⸗A Rath in Rastadt.

Ober⸗Vogt in Rastadt. dler in Steinen. Administrator Muͤllheim. Hof⸗Domainenkammer⸗ Kaufmann in Rothweil. 53) Steinam, Buͤrgermeister in Hofgerichts⸗Direktor in Frei⸗ 56) Vogelmann, aag, Stadt⸗Amtmann in andler und Buͤrgermeister in nenrath in Karlsruhe. Freiburg. 61) Weller, Ober⸗ ) Zentner, Hofgerichts⸗Rath ahl noch ruͤck⸗

ist mit Ruͤcksicht a I welche sich durch das fruͤhere 2 E che ist schonend und Kabinets nicht Unbestimmtheit

Punkte ob; Dinge und durch eine Ausgleichung unter Ein naͤheres Eingehen halb unpolitisches

versoͤhnend und verkennen. waltet in dem Cirkular auch doch scheint uns diese durch die lobenswerthe Absicht der den Parteien zu bewirken, in die Gegenstaͤnde wuͤrde Vorgreifen in die spaͤtere id nur gleich einen neuen der, der die Geschichte der

l bei Prinzipien⸗Fragen dem Zutrauen, welches e Freund und Feind hegt. Personen vertauschen, sie wenn sie von einer doch ein Staats⸗ an auch hof⸗ chen und sie sterium kann daher die unter

meister von Buchholz. 414) Rindeschwender, Hofgerichts⸗

die Meinung des

Eine gewisse hinsichtlich de die jetzige La Regierung, geboten zu seyn. tiges und des „Diskussion gewesen seyn un Außerdem weiß je chen Fortschritte kennt, wie vie Persoͤnlichkeiten abhaͤngt, von Neinnng welch

45) Sander, heime Rath und wirth und Weinhaͤn tats⸗Wirthschafts⸗ Ober⸗Amtmann mer Referendair und 51) Seramin, Buͤrgermeister in Heidelberg. Tauber⸗Bischoffsheim. 5⁴) Trefurt, Voͤlker, Fabrik⸗Inhaber nisterial⸗Rath in Karlsruhe. 58) Wagner, 59) Weizel, Domai frath und Professor in annheim. 62 Stadt Konstanz ist die Aschbach und Peter ist von Seiten der dem Vernehmen

r uͤbrigen

in Freiburg. 50) Seltzam, Direktor in Karls⸗ 52) S Streit aufgeregt haben. 52) Speyerer, gesellschafli auch von* man in sie setzt, von der Die Prinzipien lassen sich nie tauchen immer wieder auf oder b ität nicht hinreichend er mann, der sich den Prinzipien fen, sie durch seine Persoͤnli den Umstaͤnden anzupassen.

in mancher Hinsicht Gesetze den fruͤheren eine große Opposition denklich aber auc letzten Ministe nen, daß das einigermaßen

springen ab, Karlsruhe. faßt werden; je anschmiegt, karn chkeit schmiegsam Das neue Mini durchzusetzen hoffen, hervorgerufen haͤ elche zum Sturz des st doch nicht zu laͤug⸗ hren kann, wenn Vertrauen

Individual Welcker, Ho Gerichts⸗Advokat in N in Freiburg. Den Herren der Urlaub verweigert worden, und, s die Vornahme neuer Wahlen angeordnet.)

Regierung nach, bereit

Karlsruhe, 19. April. (Oberd. 3.) Der Alters⸗Praͤsi⸗ dent, Herr von Itzstein, eroͤffnete die geordneten⸗Kammer Zuversicht ausdruͤckte, daß ten Zeit wieder versammelt,

h die Triebfedern igetragen haben, so is viel Gutes ausfuͤ und dadurch Seine Stellung eite ist es von der

heutige Sitzung der Ab⸗ 1 orin er seine die Kammer, in einer vielfach beweg⸗ auch diesmal ihre Aufgabe mit Kraft und Einigkeit erledigen werde. warf er einen schmerzlichen Ruͤckblick auf die aus den Reihen der Kammer ausgeschieden, auf di Mittermaier's, auf die leere Stelle Rotteck's, we Niemand zu ersetzen vermocht. Bader und Zentner schlos⸗ auf des Ersteren An⸗ Kammer von ihren Sitzen, Der Staatsrath von Ruͤdt legte aͤhlten Mitglieder

Ministerium Herr der L mit einer einleitenden Rede, w

, en Rede, w lischen Meinung im zere Beruͤcksichtigung ihrer uch zu billigen ist, von te nicht repraͤsentirt ist; ande⸗ Mehrheit nach, Kabinet und Vertreter in derr Nothomb und welches gewissermaßen neu⸗ r Desmaisieres und ch mit wesentlichen van Volxem. Letz⸗ und ist auch hm auch woh

der einen S Schach gehalten, welche auf Anspruͤche rechnet, ob sie gleich, wie maͤnnern im Kabinet die liberale Meinung, der großen ftige Opposition gegen das so weit, ihre eigentl aten zu bez bilden das Centrum, hen Seite stehen Her beralen Seite, jedo Buzen und Herr

der liberalen Meinung angehoͤrt, hickt worden; er ist, wa

Maͤnner, welche e Abwesenheit

eigentlichen Partei lche Niemand

rerseits stellt sich in eine entschiedene und he geht in ihrer Aufreitz demselben als Reneg Herr de Muelenaere tral ist; auf der katholisch Graf de Briey; auf der li Unterschieden, terer hat immer von ihr zur Kammer gese

eingenommen, weil ihn en Duttlinger, Welcker, Kuenzer, dem Ausdruck dieser Gefuͤhle an; regung erhob sich zugleich die Zustimmung auszudruͤcken. hierauf die Wahl⸗Akt vor und zeigte an, daß ten der Regierung der Urlaub versagt sey.

en in Betreff der neu erw den Herren Aschbach und Peter von Sei⸗ Das Praͤsidium wies Wichtigkeit des Gegenstandes wegen, an die

der General

diese Eroͤffnung, der

an 22 greise Maͤnner und eben so viele Frauen statt. Alle waren uͤber 70 Jahr alt. Das Geschenk fuͤr jedes Individuum betrug an Geld Und Kleidungsstuͤcken gegen 3 ½ Pfd. St. Am Mon⸗ tag und Dienstag war das sogenannte kleinere Koͤnigliche Almo⸗ sen von je 5 Sh. an 900 Arme und von sje 13 Sh. an 168 Greise vertheilt worden. 1““

Aus dem Haag, 18. April. Se. Majfestaͤt der Koͤnig ha⸗ ben den Baron A. von Heeckeren mit einer außerordentlichen Mission nach Neapel beauftragt.

JII““

Bruͤssel, 19. April. Die Sprache derjen gen Blaͤtter, die

gegen das Ministerium gestimmt sind, wird mit jedem Tage hef⸗

Man liest im Journal des Débats: „Eine telegraphische tiger, und saäͤmmtliche Minister ohne Ausnahme werden mit gro⸗

Depesche aus Toulon meldet, daß die Expeditions⸗Division, welche ausgezogen war, Medeah mit frischen Vorraͤthen zu ver 1 sehen, am 10. wieder in Algier eingetroffen ist. Die Armee war 8 h. ohne Schwerdtstreich nach Medeah gelangt. Auf dem Ruͤckmarsch nung, und die gemaͤßigte katholische Presse, wie z. B. der hatte sie ein ernstes Gefecht mit den Arabern. Am naͤmlichen rier⸗ Tage, 10. April, landete der Herzog von Nemours zu Algier, fast in demselben Augenblicke, wo sein Bruder, der Herzog von Aumale, an der Spitze des Bataillons vom 27ten Regiment, welches er waͤhrend der Expedition befehligt hatte, dort eintraf.“

ßer Bitterkeit angegriffen. Dabei nimmt man bereits unter den b Zeitungen der katholischen Partei, die das neue Kabinet als einen

trefflichen Ersatz für das ausgeschiedene begruͤßt hatten, eine G

„Coͤur⸗ de l'Escaut“, das Organ des Herrn Dumortier, faͤngt schon an, dem Ministerium seine Unterstuͤtzung zu entziehen, so daß dasselbe hauptsaͤchlich auf den klerokratischen Theil der Katholiken scheint rechnen zu koͤnnen.

Der Prinz von Joinville befindet sich seit einigen Tagen in unserer Hauptstadt. Wie es heißt, wollen ihn der Koͤnig und die Koͤnigin nach Paris zuruͤck begleiten.

Das Dampfboot ‚Praͤsident“, dessen Ankunft in England vergeblich erwartet wird, sollte nach seiner Ruͤckkehr Belgisches Eigenthum werden, da die Regierung bereits einen Kontrakt zum Ankaufe desselben, so wie der „British Queen“ abge⸗ schlossen hat.

* +† Bruͤssel, 19. April. Das an die Gouverneurs der Pro⸗ vinzen gerichtete Rundschreiben des neuen Ministers des Innern

(vergl St. Ztg. Nr. 109) enthaͤlt theils ein Regierungs⸗Programm, ttheils, und zwar der Hauptsache nach, eine Darlegung der politischen gage des Landes, wie sie durch die letzten Vorgaͤnge herbeigefuͤhrt wor⸗ den ist, und entwickelt die Gruͤnde, weshalb die K önigliche Praͤrogative

vdie Bildung eines neuen Ministeriums der Aufloͤsung der Kammern oder des Senates allein habe vorziehen muͤssen. Die allgemeine

Aufregung, die Erhitzung der Gemuͤther, das Nichtvorhandenseyn Feiner speziellen Frage, woruͤber das Land durch die Wahlen be⸗

ragt werden koͤnne, die Gefahr, unter den jetzigen Umstaͤnden nen allgemeinen Parteikampf entstehen zu sehen, der sogar mit e gaͤnzlichen Niederlage der einen oder anderen Partei haͤtte endigen unnen, das extraparlamentaire Einmischen der Staͤdte und Ort⸗ aften durch ihre Adressen in eine Regierungs⸗Frage, diese Ruͤck⸗ ssichten hatten die Krone, welche das Wohl des ganzen Landes vor Augen behalten und die Interessen aller Theile wahren mußte, bestimmt, keine Kammer⸗Aufloͤsung vorzunehmen. 5 Indem das Cirkular dann weiterhin das jetzige Kabinet als ein Ministerium der Ausgleichung oder Vergleichung (transaction) vermittelst der Gemaͤßigten der beiden Haupt⸗Parteien bezeichnet, erklärt es sich zugleich uͤber einige spezielle Haupt⸗Fragen, woruͤber sich die Meinungen besonders getheilt haben. Es betreffen diese den Elementar⸗ und mittleren Unterricht, das Gesuch der katholischen Universitoͤt, als Civil⸗Person konsti⸗ tuirt zu werden, und endlich die Pruͤfungen mittelst Concurs

in den wenigen noch vom Staate abhaͤngigen Gymnasien (col- Hinsicht dahin

aus, daß kein Unterricht ohne religioͤse Erziehung und diese nicht

ohne Zuziehung (concours) der Geistlichkeit stattfinden koͤnne.

Das Programm des vorigen Ministeriums hatte sich uͤber diesen

Punkt bestimmter ausgedruͤckt, indem es den Religions⸗Unterricht allein der Geistlichkrit zuwies, die Besorgung der uͤbrigen Zweige aber, so wie die Leitung und Beaufsichtigung des ganzen Unterrichts dem Staate vorbehielt. Was das Gesuch der katholischen Uni⸗ versitaͤt zu Loͤwen betrifft, so erklaͤrt der Minister, daß die Re⸗ gierung die Diskussion desselben bis zu dem Zeitpunkt vertagt zu sehen wuͤnsche, wo die noch unvollstaͤndige Organisation des nie⸗ deren und mittleren Unterrichts gesetzlich von den Kammern kom⸗ pletirt werde, und daß, wenn alsdann der Antrag sich von gefaͤhr⸗ lichen Folgen zeige, das Ministerium die Ueberzeugung hege, daß er von denjenigen, welche ihn gestellt, selbst werde zuruͤckgenom⸗ men werden. Die oͤffentlichen Pruͤfungen vermittelst des Konkurs

er hiesigen freien dent er stets gewe ung und Journalistik eine Wiedererwaͤh⸗

r der Gruͤnder d Abtheilungen. eintretenden Abgeordneten wurde von ver

Saͤmmtliche Wahlen wurden

Ueber die Wahl der uͤbrigen neu schiedenen Berichterstattern berichtet. ah fuͤr unbeanstandet erklaͤrt. . der morgenden Sitzung wird die Wahl der Kandidaten zur sidentenwuͤrde stattfinden.

noch einige Farbe giebt, als eine unt, deren Raths— n der liberalen Meinv eise angegriffen und Hindernisse n den Staatsmaͤnnern, Kabinets stehen, um zu tellung, welche die li⸗ Bahn, welche Die Ausgleichung der durch die Gemaͤßig⸗ en Handlungen eines nachen lassen.

Universitaͤt beka Trotzdem wird er jetzt vo r heftige W duͤrfte auf große e zu hohe Meinung vo Spitze des gegent

auf eine seh in Bruͤssel haben aber ein welche an der S glauben, daß sie sich durch die f egen sie genommen, ingen lassen sollten. wie sie selbst es aussprechen, bilden aber ihr U moͤge sich daher berzeugt, daß das Wahlen kein

) Als die Actien⸗Maschinen⸗ u ihre Geldmittel erschoͤpft hatte, faßte man ammlung den Beschluß, auf jed schreiben und insoweit den statuten⸗ Die Minoritaͤt jener sen Beschluß, da

Dresden, 18. April. (L. A. Z.) bau⸗Anstalt zu Uebiga in einer General⸗Vers Nachschuß von maͤßigen Bet General⸗Vers sie dem verlore sonnen war; dem Praͤjudiz des Verlustes Viele zahlten nun zwar tatuten vertrau

eindliche S berale Partei g von der eigenen sie sich vorgezeichne Parteien kann nur, ten geschehen; Ministeriums; Wir sind 1 zunehmenden und auch diejenigen n verurthei

5 pCt auszus rag jeder Actie zu ammlung protestirte zwar gegen die nen Gelde ein Mehreres noch zuzusetzen nicht ge—

die Majoriraͤt schrieb die Nachzahlung unter

der Rechte der vollgezahlten Actien

salvo jure ein, eine auf die Be⸗ ende Minoritaͤt beharrte jedoch bei es wurde nunmehr dieser Zwist Gegenstand Schiedsgerichts, erwaͤhlt in den Personen Treitschke, Hofrath und Justiz⸗ Dieses hat aͤt gebilligt, und es duͤrfte r Lequidation nicht entge⸗

rtheil nach d Kabinet nicht irren inet bei den im Juni vor⸗ Ausschließung befolgen von denen es

beurtheilen wird, Partei macht

Die liberale stimmung der S ihrer Weigerung, und der Entscheidung eines der Herrn Apellationsrath Ur. Amtmann Pechmann und Advokat Dr. nun einstimmig die Ansicht der Minorit Unternehmung de

selbst schon lt worden ist. und Fehlgriffe, muß man pien das Einmischen der Muniz frage verwerfen, so lusnahme von

sehr wesentliches tutionellen Prinzi jetzige Regierungs von allen großen Staͤdten n kleinen Staͤdten und Ort einung im Lande

ipalitaͤten in die die Adressen Bruͤgge) und 50 schaften bewiesen, welche Fort⸗ Eine wohl berechnete n eine angemessene gesellschaftliche dadurch in ein ges

haben doch Marschner. nunmehr jene A

schritte diese M 1 gemacht hat. hen koͤnnen. Politik erheischt deshalb, on zu geben und sie

ken uͤberzuleiten.

Muͤnchen, E Karl von Bayern ist gestern A eingetroffen.

Briefen vom neue werden sich Ihre M mung entgegen, diesen So heißt, Ihre Majestaͤt werde wahrsc ien besuchen.

Se. Kaiserl. auf einige Tage nach

General⸗Major von Baur penberg sind von ihrer militair hier eingetroffen; e lungen uͤber die

etzliches Wir⸗ . I. Hoheit Prinz bend von seiner Reise wieder hier sten Datum aus St. Petersburg zufolge, äjestaͤt die Kaiserin, der mmer nicht nach Ems begeben. heinlich gegen Ende des

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Kopenhagen, 19. April. ht es fortwaͤhrend besser. Plutablassungen h oben und das Katharralfieber die mit Nr. 24 des t Beschlag belegt wor hungen bei der hnung verfertigt worde es eigentliche

efinden des Kron⸗ fruͤheren Bestim— Die schon fruͤher verordne— aben den Ansatz zur Lungen⸗ ist im Abnehmen. Blattes „Korsaren“ den, und es haben in Polizei stattgefu n war. Diese n Redacteurs daß die verant d, die erkauft n 3 Mark fuͤr jede einer dieser Eckensteher seine Stelle getreten ist. en sind an die Kanzlei

Mit dem B prinzen ge ten bedeutenden entzuͤndung geh Eine Zeichnung, erscheinen sollte, ist mi dieser Veranlassung Untersuch um zu erfahren, wo diese Untersuchung von „Korsar wortlichen Redacteure werden, um die mer zu uͤbernehmen, unter Anklage gek Die Sache ist nun geschlossen und eingesandt worden. Deutsche Bundesstaaten. 18. April. (Oberd. Z.) das Namens⸗Verzeich 1) Aschbach, Guts⸗Besitzer v Rath und Regier ichts⸗Vice⸗K. om in Muͤllk ) Dr. Christ, Buͤrgermeister in Pforzheim und Professor in 11) Gastroph, Karlsruhe.

Hoheit der Herzog von Leuchtenberg hat sich Eichstaͤdt begeben.

und Haup

n tmann Baron Gump⸗ eischen Mission aus Karlsruhe s scheint demnach, daß die Kom⸗

gestern wieder beabsichtigte Befestigung in jener

missions⸗Verhand Gegend ihrem Ende zugefuͤhrt sind.

(Hannov. 3.) Bei Gelegenheit dneten Conscription dem die junge

Entdeckung d

hat auch zur 8 es hat sich ergeben,

en“ gefuͤhrt, und Eckensteher Verantwortlichkeit gege ferner daß sobald ommen, ein anderer an

Bremen, der zur Ergänzung un sind hier gestern unruhige Mannschaft aus der Neustadt, meiste litair⸗Kommission insultirte, die Polizei mißhan Wache mit Steinen warf. Hastedt liegende Eskad Abends die Ruhe her, nachdem von bei gen erfolgt und einige Verhaftungen sta Proclamation deutet an, daß bei der Wieder ordnungen, sobald mit Steinen geworfen werden so litair von seinen Waffen Gebrauch machen wuͤrde. heute Abend an muͤssen die Schenken geschlossen seyn; ottirungen sollen mit Waffengewalt auseinander Diese Maßregeln werden uns hoffentlich vor nerung der Excesse bewahren, welche als die Conscription hier

Buͤrgerschaft

es Kontingents angeor Auftritte vorgekommen, in ns Cigarrenmach delte und auf die Das Bataillon und die ron wurden herangezogen, und den Seiten Verwundun⸗ attgefunden hatten. rholung solcher Un⸗ llte, das Mi—⸗ Von 7 Uhr

Folgendes ist in stellten spaͤt niß der erwaͤhlten Hofgerichts⸗ on Zitzenhau⸗ zungs⸗Dire in Mann⸗ heim. 6) Bohm, Ministerial⸗Rath

Karlsruhe, alphabetischer Ordnung Mitglieder der Abge Rath in Freiburg. 3) Baumgaͤrtt in Rastadt. 5) Blanke

ordneten⸗Kammer:

ner, Geheime ck, Ober⸗Hofger nhorn⸗Kraft, Oe ichts⸗Rath in Rastadt. 7 8) Deimling, Geheime Rath rmeister in Lahr. Kaufmann in 14) Grether, Alt⸗Buͤrger in Ettenheim. 17) Helmreich, derath in Freibur

in Karlsruhe. Duttlinger, gado, Buͤrge

heute Abend befuͤrchteten Erner um so weniger erwartet werden konnten, unter den groͤßten Erleichterungen von Sene regulirt ist.

Kaufmann in Sins⸗ 13) Greiff, Post meister in Loͤrrach. 16) Helbing, Fa⸗ Buͤrgermeister g. 19) Hoff⸗ 20) Hundt, Buͤrgermei⸗ r in Baden. 22 23) Knapp, Oekonom Stadtpfarrer in Kon⸗ 26) Lauer, Fabrik⸗ Amtmann in Bruch⸗ 29) Litschgi, Ober⸗ Posthalter in

halter in Wie 15) Gschrei, brik⸗Inhaber in Wieblingen. mann, Regierungs⸗Rath in ster in Renchen.

Itzstein, Hofgerie in Appenweier.

25) Lang, Inhaber in M 28) Lenz, ichts⸗Rath in Mann 31) Martin,

Merk, Geheimer Refere Ober⸗Hofgerichts⸗Advokat in Mannhei Obergerichts⸗Advokat in Mannheim.

36) Naggele, Gemeinde

Buͤrgermeister in Emmendingen. Herb, Gemein Karlsruhe. 20 Buͤrgermeiste

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8 Turin, 13. April. (Wiener Korresp. in Deutschen Blaͤt⸗ tern.) Nachdem die Besorgniß vor einem Kriege mit Frankreich hat der Koͤnig befohlen, daß etwa b (von jedem Regiment 300) beur⸗ laubt werden sollen. Diesem Beschlusse liegt vorzugsweise die Ruͤcksicht fuͤr die Arbeiten des Ackerbaues, denen der Koͤnig nur gezwungen die noͤthigen Haͤnde entziehen wuͤrde, zum Grunde.

HEuin. Die Franzoͤsische Regierung publizirt nachstehende te sche Depesche aus Bayonne vom 18. April. Praͤfekt von Bayonne an den Minster des Innern. Die Kammer der Prokuradores hat am 13ten mit einer Majo⸗ ritat von 80 Stimmen gegen 44 beschlossen, daß die Regierung

mehr und mehr schwindet,

21) Joͤrger, von der Armee

hts⸗Rath in Mannheim. 23³) Kuͤnzer, Dekan und Ober⸗Amtmann in Lahr. 27) Leiblein, Ober⸗ Kaufmann in Pforzheim.

30) Malzacher, Alt⸗Buͤrgermeister ndair in Karlsruhe.

m. 34) Mohr, 35) Muͤller,

„Rath in Karlsruhe.

6000 Mann

Saͤckingen.

33) Moͤrdes, Dr., Hofrath und Buͤrgermeister

„Der Unter⸗

in Rastadt.

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aufgefordert werden sollte, den Kammern sofort die Regentschafts⸗ frage vorzulegen.”)

Portugal.

gLissabon, 28. Maͤrz. Die Aushebung fuͤr die Armee, welche auf 13,000 Mann berechnet war, hat nur 4751 Rekruten ergeben, so nachlaͤssig wurde dieses Geschaͤft von den Wahl⸗Be⸗ hoͤrden ausgefuͤhrt, die damit beauftragt waren und ganz nach ihrem Belieben handelten. Ihre politische Farbe gab den Aus⸗ schlag: waren sie Septembristen, so suchten sie die Rekrutirung zu hintertreiben; gehörten sie den Ordeiros oder Chartisten an, so bewerkstelligten sie dieselbe mit mehr oder weniger Gefahr, so weit der zerruͤttete Zustand der Civil⸗Verwaltung es ihnen erlaubte, und waͤren nicht bei dieser Aushebung die alten Formen wieder an die Stelle der neuen gesetzt worden, so wuͤrde man zu gar nichts gekommen seyn.

Da in der Einrichtung der in den Jahren 1838 und 1839 gegruͤndeten Compagnieen fuͤr die oͤffentliche Sicherheit, die in den verschiedenen Verwaltungs⸗Bezirken die Polizei ausuͤben soll⸗ ten, weder Zusammenhang noch Einheit war, so konnte nichts daraus werden, und diese Compagnieen haben sich vielmehr in Guerillas verwandelt, wie die letzten Unruhen deutlich genug dar⸗ thaten. Wer weiß, ob ihre Errichtung nicht gleich darauf berech⸗ net war, in jedem Bezirk noch etwas mehr Streitkraͤfte zur Ver⸗ fuͤgung der geheimen Gesellschaften zu stellen. Ihre Aufloͤsung ist zur Nothwendigkeit geworden.

Die Erfahrung hat auch bewiesen, daß die Institution der Nationalgarde mit ihren von ihr selbst durch Stimmenmehrheit gewaͤhlten Offizieren nur eine entschiedene Stuͤtze der Anarchie ist und zu sonst weiter nichts taugt. Alle diese modernen Ein⸗ richtungen nach Franzoͤsischem Zuschnitt koͤnnen in Portugal nicht Wurzel fassen. Ohne Bajonette laͤßt sich Portugal nicht regieren, und diese Bajonette muͤssen eine rein militairische Organisation haben. Das jetzige Ministerium hat das Richtige getroffen: man muß auf das Alte wieder zuruͤckkommen, auf die Armee und die Miliz. Zu einem regelmaͤßigen Dienst sind wenigstens 18,900 Mann noͤthig, die effektiv unter den Waffen seyn muͤssen; Graf Bomfim hat daher 24,000 gefordert, damit stets 6000 auf Urlaub seyn koͤnnen. Außerdem hat er im Ganzen 2/ Bataillone Miliz mit der alten militairischen Organisation verlangt. Dies ist der fuͤr Portugal noth⸗ wendige Militair⸗Etat, ohne welchen die Oednung nicht aufrecht erhal⸗ ten werden kann. Aber dagegen sind eben die Bemuͤh ungen der ge⸗ heimen Gesellschaften der Anarchisten von allen Farben gerichtet, und diese Allianz verstaͤrkt die Opposition in der Deputirten⸗Kammer gegen die Beibehaltung der Miliz. Obgleich das Ministerium sie dadurch zu beschwichtigen suchte, daß es der Miliz den Na— men provisorischer Bataillone gab und zugleich einen neuen Plan

für die Organisirung der Nationalgarde, dieses Schooßkindes der

Anarchisten, versprach, so sah es doch ein, daß es sich bei dieser Frage in der Minoritaͤt befinden wuͤrde, und um eine augenblick⸗ liche Anfloͤsung der Cortes zu vermeiden, prorogirte es dieselben am 22. d. M. bis zum 25. Mai. Unterdessen wird man Rath zu schaffen suchen.

Jedermann wird zugeben, daß man bei den Ausgaben auf die Einnahme Ruͤcksicht nehmen muß, und daß dies der einzige Weg ist, die Finanzen zu ordnen. Portugal wuͤrde ohne dies einem Abgrunde entgegengehen. Die Sache laͤßt sich auch aus— fuͤhren, nur werden freilich sehr viel Privat⸗Interessen dabei zu kurz kommen, und das ist der Apfel der Zwietracht. Indeß das Ministerium will sein Moͤglichstes versuchen, deshalb hat es jene große Finanz⸗Kommission zusammengestellt, die aus allen denen, ohne Ruͤcksicht auf ihre Farbe, besteht, welche fuͤr Finanzmaͤnner gelten und die dem Banner Donna Maria's gefolgt sind. Wenn diese Kommission nichts ausrichtet, wenn die alte Majoritaͤt nicht auf friedlichem Wege wieder an ihre Plaͤtze zuruͤckzubringen ist, so wird das Ministerium bis an die Zaͤhne bewaffnet dastehen, und mit Recht, denn 3 Millionen Menschen haben Anspruch auf Schutz gegen eine systematische Anarchi

EIb

Wie auf Kandien, waren auch auf der Insel Samos par⸗ tielle Meutereien, von einigen Unruhestiftern angezettelt, ausge⸗ brochen, die jedoch bei Abgang der letzten Nachrichten vom 22. Maͤrz beinahe gaͤnzlich gedaͤmpft waren. Der von der Pforte mit einer hinlaͤnglichen Land- und Seemacht nach der Insel ab⸗ geschickte Oberst Mustapha Bei, der bei Erfuͤllung seines Auf⸗ trags mit eben so viel Thaͤtigkeit als Umsicht zu Werke ging, hatte gleich nach seiner Ankunft auf der Insel nachstehenden Auf⸗ ruf an die Notabeln und Einwohner derselben erlassen, welcher die beste Wirkung hervorbrachte.

„Wir, Mustapha Bei, Oberst im Dienste Sr. Hoheit des sehr mäch⸗ tigen und sehr ruhmvollen Abdul⸗Medschid Khan, Ober⸗Besehlshaber der nach Samos geschickten Land⸗ und Seemacht. An die Notabeln. und die Einwohner der Insel Samos. Die Regierung Sr. Hoheits einzig und allein mit dem Glücke der Völker, welche die Vorsehung ihrer väterlichen Autorität anvertraut hat, beschäftigt, hat Euch, Samier, im Einklange mit dem Wunsche der drei verbündeten Mächte, mit seltenen und beneidenswerthen Vorrechten ausgestattet, welche das Wohl eures Vaterlandes, die persönliche Sicherheit, das Eigenthum eines jeden Bürgers, mit Einem Worte, die Wohlthaten einer gerechten und guten Regierung verbürgen. Ein so schönes Loos war sicherlich geeignet, die Bewunderung der anderen Völker zu erregen und das Ziel ihrer Hoff⸗ nungen zu werden. Nichtsdestoweniger, anstatt der Wünsche, die ihr Alle ohne Unterlaß für die Erhaltung unseres wohlthätigen und groß⸗ mülhigen Gebieters zum Ewigen emporschicken, anstatt der Unterwür⸗ sigkeit und herzlichen Dankvarkeit, die ihr dem Fürsten Stephan Vogho⸗ rides, Euerm Glaubensgenossen, so wie der Administration seines Delegirten, für alle euch erwiesenen Wohlthaten bezeigen solltet, über⸗ läßt sich eine Hand voll Aufrührer, ohne Zweifel durch selbstfüchtige Absichten angetrieben, neuen Ausschweifungen, strafbaren Handlungen, verbrecherischen Rüstungen. Se. Hohelt konnte sicherlich alle diese Un⸗ ordnungen nur mit Unwillen und gerechtem Zorn vernehmen. Der Sultan hat demzufolge für angemessen erachtet, mich an der Spitze der Land⸗ und Seemacht, die mich begleitet, nach Samos zu schicken, und mit dem Besehle, die Ruhe daselbst wieder herzustellen, die Rebel⸗ len zu Paaren zu treiben, das erschrockene Volk zu ermuthigen und zu ünterstützen, und zugleich Euer Vaterland von der leidigen Gegen wart einiger Bösewichte zu befreien. Der Aufenthalt der gestern bei Stephanopolis ans Land gesetzten Großherrlichen Truppen und meine Ankunst hier haben demnach keinen anderen Zweck, als Euch väterliche Rathschläge zu ertheilen und die Ruhe und die gute Ordnung wieder herzustellen, welche zum Nachtheile der getreuen und friedlichen Unter⸗ thanen des Reiches gestört worden sind. Wir fordern demzufolge alle Bürger auf, ihren gewöhnlichen Beschäftigungen, ohne irgend eine Furcht, nachzugehen, den Anordnungen der Regierung und des Fürsten Folge zu leisten und sich durch böswillige Einflüsterungen nicht verführen zu lassen. Diese Einflüsterungen, Samier, können nur Euer Verderben und den Verlust aller Eurer Privilegien nach sich ziehen. Benutzt also, Einwohner von Samos, unsere eben so väterlichen als menschenfreund lichen Absichten und wirkt nach Kräften zur guten Ordnung und zum Wohl Eures Vaterlandes mit, um alle die Vortheile, womit eine wahr⸗ haft Kaiserliche Milde Euch ausgestattet hat, zu befestigen. Mit Einem Worte, zeigt Euren Patriotismus und bedenkt, daß der mindeste Unge⸗

horsam oder Insubordination mich nöthigen werden, zu Zwangsmaßre⸗

geln meine Zuflucht zu nehmen. Gegeben im Lager von Stephanoc⸗ polis am 5. (17.) März 1841. (Gez.) Oberst Mustapha⸗Bei.“

Von der Syrischen Graͤnze, 14. Maͤrz. 0. Shgr Sie doch manches von dem, was sich fruͤher zutrug, nicht wis⸗ sen, so wird es Ihnen wohl wuͤnschenswerth seyn, wenn ich das nachhole. Sie wissen, daß sich der Verraͤther Jussuf⸗Bey nach dem Abzug der Aegyptier mit 200 elenden zerlumpten Nossetris nach Aleppo begab, und dort als Gouverneur fungirte. Seit der Ankunft Achmet Zakaria Pascha's ward er aber seiner Stelle entsetzt und lebt seitdem als einfacher Privatmann. Der fruͤhere Gouverneur Abdallah Bablussi ward an seiner Statt wieder zum Mutzallem ernannt. Eine Truppe von 1600 Arnauten, die von Natolien nach Aleppo kam, war der Schrecken des Chri⸗ sten⸗Quartiers. Sie wurden in Dschedeida Uo heißt dort das groͤßte Quartier der Christen) einlogirt; erst verlangten sie außer der gewoͤhnlichen Kost Branntwein, dann mußte man ihnen Musik herbeischaffen, und als sie im wildesten Rausche waren, mußten ihnen die Christen ihre eigenen Weiber herbeifuͤhren. Dieselbe Truppe ruͤckte nachher nach Tripolis; vor den Thoren daselbst an⸗ gekommen, verlangten sie von dem Gouverneur, ihnen die besten Haͤuser der Stadt einzuraͤumen, aber Sorge zu tragen, daß alle Maͤnner aus denselben entfernt wuͤrden, und bloß die Harems darin zu lassen. Der Gouverneur machte diesen saube⸗ ren Vorschlag den Einwohnern bekannt, die statt aller Antwort zu den Waffen griffen, die Thore schlossen und von den Waͤllen herab die Arnauten aufforderten, ihre Weiber zu holen. Mit vieler Muͤhe gelang es den Notabeln der Stadt, einen Vergleich zwischen den Einwohnern und dem Soldaten⸗Ge⸗ sindel zu machen. Warum Izzet Pascha zuruͤckberufen ward, wissen Sie: er war im Einverstaͤndniß mit Ibrahim, dem er die Osmanischen Truppen zufuͤhren wollte, um dann mit ihm uͤber die Bergbewohner des Libanon herzufallen. Ein Brief, den der neue Fuͤrsi des Libanon auffing, verrieth das Geheimniß, sonst haͤtten sich die Syrischen Angelegenheiten auf eine merkwuͤrdige Weise anders gestaltet. Aber noch ist nicht Alles hier fuͤr den Ehrgeiz Ibrahim's verloren. Bis jetzt haben die Osmanischen Behoͤrden nichts fuͤr die Organisation der Administration Sy⸗ riens gethan. Die Regierungs⸗Kassen sind voͤllig leer, und Requi⸗ sitionen von Seite der Behoͤrden werden ohne gleichzeitige baare Zahlung nicht im mindesten befolgt, wie man denn uͤberhaupt sich sehr wenig hier um die Tuͤrkischen Autoritaͤten bekuͤm⸗ mert. Zu dem herrscht eine Theurung im Lande, die ohne Zu⸗ fuhren aus Aegypten laͤngst in Hungersnoth uͤbergegangen waͤre. Ein Regiment Kavallerie, befehligt von Schaker⸗Bey, kam kuͤrz⸗ lich von Hamah an die Kuͤste und verwuͤstete hier, in der Ab⸗ sicht sich Gerste fuͤr die Pferde zu verschaffen, mehrere Doͤrfer, weswegen die Einwohner der Gebirge von Latakieh bis Tripolis jetzt aufs aͤußerste gegen die Tuͤrken aufgebracht sind. Die schein⸗ bare Ruhe, die noch in mehreren Theilen Syriens herrscht, wird,

wie alle, die das Land kennen, voraussagen, nur von sehr kurzer Dauer seyn, und dann ist es mit der Tuͤrkischen Herrsch Syrien auf alle Zeiten vorbei.

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Aegyprken

Alexandrien, 27. Maͤrz. (Times.) Ibrahim Pascha will fuͤrs erste noch nicht von Kahira hierher kommen, um seinen Wohnsitz hier zu nehmen, obgleich der Palast fuͤr ihn in Bereit⸗ schaft gesetzt ist. Er beschaͤftigt sich viel mit Reorganisirung der Armee, die weit groͤßere Ergaͤnzungen noͤthig macht, als man an⸗ fangs geglaubt hatte. Von den 14 Regimentern, die aus Sy⸗ rien zuruͤckgekehrt sind und deren vollstaͤndiger Bestand, ein jedes zu 3200 Mann gerechnet, 44,800 Mann betrug, die aber, durch

Gefechte, Desertirung und Hungersnoth geschwaͤcht, nur 20,000

Mann stark in Aegypten einruͤckten, bestehen jetzt, nach genaue Musterung, nur aus 17,847 Mann dienstfaͤhiger Truppen. Diese sollen in 13 Infanterie⸗, 9 Kavallerie- und 2 Artillerie⸗Regimen⸗ ter, das heißt Skelette von Regimentern, organisirt wer⸗ den. Das stehende Heer soll, wenn es vollstaͤndig seyn wird, sich auf 60,000 Mann belaufen. Außerdem soll, wie es scheint, das sehr zahlreiche Artillerie⸗Corps, welches fuͤr den Dienst der Kuͤsten⸗Forts besteht, abgesondert davon erhalten, organisirt und nach Franzoͤsischem Muster eingeuͤbt werden. Die Matrosen sollen die Garnison von Alexandrien bilden. Endlich sollen auch die jetzt permanent gemachten 6 Nationalgarde⸗Regi⸗ menter wo möoͤglich auf den vollen Bestand von je 3200 Mann gebracht werden und Mameluken zu Offizieren erhalten. Achmed Fethi Pascha, der Verraͤther, hat dem Ibrahim sein Kompliment gemacht und ist von ihm mit großer Auszeichnung empfangen worden; bekanntlich ist er von Mehmed Ali zum Be⸗ fehlshaber der Marine und zum Chef der Militair⸗- und Finanz⸗ Verwaltung von Aegypten ernannt.

8 Ueber die Entscheidung des Divans hinsichtlich Mehmed Ali's weiß man hier noch nichts, der Pascha hofft aber, daß die meisten Punkte zu seinen Gunsten wuͤrden entschieden werden. Des Pascha's Freunde scheinen der Meinung zu seyn, daß die Geld⸗Kausel, das heißt, die Entrichtung von 25 pCt. von dem Brutto⸗Ertrage der Einkuͤnfte Aegyptens, die ernstlichsten Schwie⸗ rigkeiten verursachen und am Ende gar zu neuen Feindseligkeiten fuͤhren duͤrfte. 8

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 30. Maͤrz. (Times.) Die Erbitterung, welche seither gegen Herrn Mac Leod herrschte, legt sich rasch selbst in den Graͤnz⸗Bezirken, und die bestunterrichteten Personen sind der Meinung, daß er auf einen unparteiischen Urtheilsspruch von Seiten des Geschwornen⸗Gerichtes von Lockport rechnen koͤnne. Herr Mac Leod wird in seinem Gefaͤngnisse mit der groͤßten Ruͤcksicht behandelt; man verweigert ihm nichts; er kann mit seinen Freunden ungehindert verkehren. Der Gouverneur hat ihm von Seiten des General⸗Prokurators des Staates New⸗ York eroͤffnet, es stehe ihm frei, die Grafschaft zu be⸗ zeichnen, wo er seinen Prozeß verhandelt zu sehen wuͤnsche; auch laͤßt man ihm alle nur moͤglichen Mittel frei, durch die er den Beweis seiner Unschuld liefern koͤnnte. Wenn ihm daher uͤberhaupt daran laͤge, baldmoͤglichst freizukom⸗ men, so wuͤrde er von diesen Anerbietungen gewiß Gebrauch machen; aber man glaubt, daß er recht gern noch eine Zeit lang in seiner Haft bleiben wolle, weil er auf desto bedeutendere Ent⸗ schaͤdigung hoffe, je laͤnger er gefangen sitze. Hierin moͤchte er sich aber wohl taͤuschen, wenigstens insofern er diese Entschaͤd gung von der Amerikanischen Regierung erwartet. Man ist jetzt fast allgemein uͤberzeugt, daß Mac Leod gar nicht zu dem Trupp gehoͤrte, der das Dampfboot „Caroline“ angriff, und daß er sich nur durch eitle Prahlerei in seine jetzige Lage gebracht hat. Herr Crittenden, der General⸗Prokurator der Vereinigten Staaten, ist auf seiner Reise von Washington nach Lockport nur⸗ 42 gekommen; dort hoͤrte er, daß der Prozeß Mac Leod's aufge⸗ choben sey. 8 zerjakei sch Praͤsident Harrison hat mit großen Schwierigkeiten zu