490
Preise der vier Haupt-Getraide-Arten
in den für
die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat März 1841, nach einem monatlichen Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
A
Namen der Staͤdte. V
Weizen Roggen V Gerste V Hafer
Namen der Staͤdte.
Weizen
Negsen Gerste Hafer
321; 273 621/⁄12 327 112
77/
1. Koͤnigsberg 2. Memel 45 3. 2 4. Insterburg . 2: 38 5. 8 BI 36 6⁄/12 6. Neidenburg 2 7. Danzig 8. Elbing cö 10. Graudenz. 11. Kulm..
28 28 29 24 24 24 20 25
24
86/ 8 1 2 56³ 349 56 /12 34 [1 2
60 ⁄12
32711 29„ 2½ 65 348⁄1
27
293⁄12
—4 329 587/ 574⁄12 32 12 257⁄12
7 25
2279 10 9 12 weo /12 22 112
6 232 112 232612
19
2096 20⁄12 [20 8/⁄12
Magdeburg Stendal.. Halberstadt Nordhausen Muͤhlhausen Erfurt Halle. Torgau.
6 12
3 382²⁄12 368⁄12 361012
289⁹ 28 112 28
282 e 25 /12 277/12 262/ 26 2⁄12
271 %1 2 2111⁄12
Cons. 3 %, Ausg. Sch. 12
30 ⅞.
10%2 9 1 12 19219
Muͤnster Minden Paderborn .
24 23 29
50 ¼1 2 60 ⁴/12
3411/12 35 ⁄12
1. Posen Bromberg Fraustadt . Rawitsch ...
Kempen. 34
5941⁄/12
Dortmund
45 2 45
8 9 35⸗, 1 2 43²2⁄12
5 % Rente
Port. 20
7 245/12
4 21 ⁹
10,2 2227¹ 12 23 2/12
9 12
Ee“] Duͤsseldorf .. hbF5 Wesel.
80 o T,SHSgSSgne
299 29 ⁄12
Berlin 4011⁄12 30 Brandenburg 30 ⁄1 2¶ 26 Frankfurt a. d. O. .. 36751 2 26 Landsberg a. d. W. [582/12 37 27 Stettin 66 37 ⁄12 27 Stralsund 6 377⁄1 2 23 Kolberg .. 576⁄1 2½ 34
326 12 33 0⁄12
ö“
27 ⁄12 258/12 „ 252712 8 256⁄12
221/12
6/12 235⁄12
Kleve... Achen Malmedy Trier Saarbruͤck 2 Kreuznach 8 1 ⁄1 Simmern 89/12 Koblenz
220 ⁄12 Wetzlar ...
6/12
2gg
3871712 275/ 457⁄12 34 28
Bank-A etien
3 % 20 ⅞⅛. Engl. Russ. 112 ¾. Peru 17 ½.
Neapl. au compt. 103. 104. 5 % Span. Reute 24 ½
5 % Met. 107 5⁄⁄8. Bank-Actien 1657. Anl. de 1834 134 ¾. de 1839 113.
us würtige Börsen. Amsterdam, 21. April.
Niederl. wirkl. Schuld 52 11 ½. 5 % do. 9915/1½. anz-Bill. 247 5 % Span. 1915⁄16. Passive. —. Präm. Sch. 147. Pol
Ausg. —. Zinsl. —. Preus
—. Oesterr. 105 %. Antwerpep, 20. April. Neue Anl. 197⁄1 G.
Hamburg, 23. April. 1660 Br. Engl Russ. 108.
London. 20. April. ,90 ¼. Beig. 102 ¾à. Neue Anl. 23 ⅛. Passive 5 ⅞. 21. 2½˖ % Holl. 52 ¼. 5 % 99. 5 % Port. 337%⅓ Bras. 683⁄¾⁄. Columb. 22 5⁄1. Mex Chili 59.
Paris, 20. April. 1
fin cour. I14. 5. 3 % Rente üin cour. 79. 40. 5 ¾ Passive —. 3
Wien, 20. April. 4 % 989/16. 3 % 7 2* 2 ⁄½ % s 1 %
4⁷ 274// — 42 27 ⁄12 40%⁄ 29 398 277 / 898 1. Seii⸗ 427/12 28 ¼1 50 24
37 ¾
3710/12
Montag, wiederholt: A. P.
Dienstag Lustspiel in 8
par Seribe.
37 372/12
34 ⁄1 2
Breslau.. C11qI“ Gruͤnberg ... .. Z 111ö113“ Liegnitz.. 44 ⁄12 33 ⁄12 Goͤrlitz ... . .811„ Hirschberg 54 39 ⁄12 Schweidnitz 46 S Glatz 461 %1 2 36 4⁄12 9. Neiße 44 ⁄12 338⁄12 10. Leobschuͤtz 42 ⁄12 31 3⁄12 11. Ratibor 40⁄12 30 11⁄12
2229ꝓ g
84 5 55156
emrmn 26 ⁄1 24
248/ 24 12
Durchschnitts⸗Preise der 12 Preußischen Staͤdte » A Posenschen Staͤdte „ 9 Brandenb. u. Pom⸗ merschen Staͤdte.. 11 Schlesischen Staͤdte 8 Saͤchsischen Staͤdte 4 Westfaͤl. Städte.. 14 Rheinischen Staͤdte
Keoͤ 26 Montag, 281
28 12 Dienstag, 3610%12 von Halevy.
3610⁄12 50412 50 ⁄/12
2611/12 ¾ 42 ⁄1 * 20 3911⁄1 2¹
“
in 3 Akten, von J. Nestroy.
EEbEIbe
26. April. Im Schauspielhause: Zum erstenmale
27. April. Akt.
Im Opernhause: Ich irre mich nie! Hierauf: Der Seeraͤuber, großes Ballet in
3 Abth., von P. Taglioni. Im Schau bielhause: Le verre d'eau, comédie en 5 actes
nigsstadtisches
1 Theater. 25. April.
Der Talisman. Posse mit Gesan 2 Musik von A. Muͤller. 27. April. Die Juͤdin, Oper in 4 Akten.
Eleasar, als letzte Gastrolle.)
8
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. sr CSangeree
Gedruckt bei A. W. Hayn.
— 11—
Allgeme
Bekanntmachungen. q1P11717686
Am 1.S 1840 stellte die hiesige Gebrüder Veit & Comp. einen au porteur lautenden sogenannten Banko⸗Check — eine Giro⸗Quittung — vuh No. 14355. über 500 Thlr. auf die hiesige Königl. Bank aus, welcher noch am Tage der Ausstellung der⸗ selben zur Acceptation präsentirt und noch am 17. Fe⸗ bruar 1840 sub No. 1510. von der Bank und zwar in der Art acceptirt ward, daß derselbe bis zum 31. Mai⸗ 1840 von jedem Inhaber realisirt werden konnte. Diese Giro⸗2 uittung ist bis zum 31. Mai 1840 1 nicht bei der Bank präsentirt und soll dem Inhaber, Kaufmann Joseph Kaul hierselbst, angeblich am 20. Mat 1840 auf dem Wege von der Alexander⸗Straße bis zur neuen Wache entwendet und von den Dieben hiernächst zerrissen und ins Wasser geworfen seyn, weshalb auf den Antrag eben dieses Kaufmann Kaul alle diejeni⸗ gen, welche an diese Giro⸗Quittung als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Briefs⸗Inhaber oder deren Erben Ansprüche zu haben behaupten, hierdurch öffentlich vorgeladen werden, sich in dem vor dem Kammergerichts⸗Referendarius Pohland hier in dem Kammergerichte auf den 22. Juni c., Vormit⸗ tags um 11 Uhr, anberaumten Termine zu gestellen und ihre Ansprüche zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit denselben präkludirt, ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt und die gedachte Giro⸗QAuit⸗ tung für amortisirt erklärt werden soll. Den Auswär⸗ tigen werden die Justiz⸗Kommissarien Naudé, Kahle und Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Martins zu Manda⸗ tarien in Vorschlag gebracht.
Berlin, am 1. März 1841.
Königl. Preuß. Kammergericht.
Dampf⸗Packetfahrt zwischen St. Petersburg und Lübeck.
Die Fahrt der drei privilegirten schönen und großen Dampfschiffe: „Alexandra“, Capt. H. H. Schütt, „Nicolai I.“, Capt. G. B. Bos, und „Naslednik“, Capt. C. N. Heitmann, beginnt in diesem Jahre am Sonnabend, den 15. Mai, von Lübeck, und am Sonn⸗ abend, den 22. Mai, von St. Petersburg. — Je⸗ den Sonnabend geht ein Schiff von jedem der beiden Plätze ab; zuletzt am 30. Oktober von Lübeck und am 6. November von St. Petersburg, und demnächst noch am 6. November von Lübeck nach Reval und am 13. November von da zurück.
Die Preise der Passage sind die nämlichen, wie im vorigen Jahre; die Ein⸗ und Ausschiffung geschieht in Travemünde und Kronstadt.
Die Abfahrt von Travemünde findet um 3 Uhr Nachmittags statt.
Anmeldungen geschehen in Lübeck
im Comtoir der Dampfschifffahrts⸗
1841.
7 „ e iner Anzeiger fuͤr werden. Der Katalog ist durch alle Buchhandlungen und Antiquare gratis zu erhalten.
Zu Aufträgen empfiehlt sich J. C. Kriegersche Buchhandl. in Kassel.
Bekanntmachung. Der dieszjährige Leipziger Wollmarkt beginnt den 14. und endigt mit dem 16. Juni. Leipzig, den 20. April 1841. Der Rath der Stadt Leipzig. St
Es ist zum öffentlich meistbietenden Verkaufe der im ritterschaftlichen Amte Mecklenburg belegenen, am uße dieses beschriebenen Allodial⸗Güter Kurzen⸗ und Lan⸗ gen⸗Trechow mit der Pertinenz Trepzow, die im Falle eines annehmlichen Bots zu Johannis d. J. werden tradirt werden, ein Termin auf den 8. Jüni d. J. angesetzt worden, zu welchem alle diejenigen, welche die genannten Güter zu kaufen Neigung haben, mit Hin⸗ weisung auf die in den Mecklenburg⸗Schwerinschen Anzeigen vollständig enthaltenen Verkaufs⸗Proklamata und Gutsbeschreibung, hierdurch geladen werden. Rostock, den 13. April 1841.
Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsche Justiz⸗Kanzlei. aus der in den bemerkten Anzeigen enthal⸗ tenen Gutsbeschreibung.
Die Güter enthalten etwas über 10 ½ Hufen und sind ½ Meile von Bützow, 4 Meilen von Rostock und Wismar und 6 Meilen von Schwerin belegen. Acker und Wiesen sind in der höchsten Kultur, und die Guts⸗ hölzung liefert außer dem Gutsbedarf noch einen jähr⸗ lichen bedeutenden Ertrag. Die Güter haben die hohe und niedere Jagd, und ist letztere besonders ergie⸗ big. Bei Kurzen⸗Trechow befindet sich ein sischreicher See. Sämmtliche Hof⸗ und Dorfgebäude sind in dem baulichsten Stande. Zu Kurzen⸗Trechow befindet sich ein schloßartiges ganz massives 3 Stockwerk hohes Ge⸗ bäude und zu Langen⸗Trechow ein geräumiges gut ein⸗ gerichtetes Pächterhaus. Scheiden und Gränzen und alle Gutsverhältnisse sind im Reinen und haften auf den Gütern, außer einigen unbedeutenden Abgaben an einige Behörden, keine Servituten und Prozesse. Beide Güter sind übrigens, wobei jedoch der Guts⸗ herrschaft bedeutende Reservate verblieben, bis Johan⸗
nis 1846 verpachtet.
Cvbö Zufolge eines im Debitwesen weiland Kämmerers Julius Christian Hollmann, zu Wolfenbüttel, zwischen dem Hollmannschen Konkurs⸗Kurator, Ober⸗Landes⸗ gerichts⸗Prokurator Schoenemann daselbst, dem zum Debitwesen des weiland Kaufmann Diedrich Wilhelm Winkelmann in Braunschweig bestellten Kurator, Ad⸗
schuldner Hollmann am 9. Dezember 1752 aus⸗ gestellten, vom Ober⸗Apotheker Wichmann unterm 9. März 1773 dem weiland Makler Stephan Heinrich Hausmann zu Braunschweig und von diesem im Jahre 1782 dem Kridar D. W. Win⸗ kelmann daselbst cedirten Wechsel,
2) zu 1000 Thlr. in Golde aus einem Wechsel des Gemeinschuldners Hollmannn vom 16. August 1754, welcher nach dem am 26. August 1757 er⸗
die Preußischen Staaten.
folgten Tode der Gläubigerin, Witwe des Kauf⸗ manns Christian Hoffmeister, Dorothee Magda⸗ lene gebornen Biel, zu Braunschweig, auf deren Sohn und alleinigen Intestaterben, den weiland Vikarius Jakob Christian Hoffmeister daselbst, übergegangen, von demselben aber unterm 27. No⸗ vember 1779 an den Kaufmann Hans Heinrich Kalm in Braunschweig, von Letzterem unterm 10. Oktober 1782 wieder an die Witwe des Kauf⸗ manns Roosen und den Kridar D. W. Winkel⸗ mann zu Braunschweig abgetreten und, so viel den Antheil der Witwe Roosen betrifft, von der⸗ selben auf ꝛc. Winkelmann vererbfällt ist, 3) zu 1000 Thlr. in Golde aus einem Hollmann⸗ sben Wechsel vom 11. Juni 1759 von der Gläu⸗ igerin, Witwe des Kaufmanns Julius Konrad Ridders (auch Ridder oder Ritter) Zacharias Sohn zu Braunschweig, am 27. November 1779 dem sub Nro. 2. genannten Kaufmann Kalm und von diesem unterm 10. Oktober 1782 an die daselbst gedachte Witwe Roosen und den Kridar D. W. Winkelmann cedirt und von der Witwe Roosen zu deren Antheil durch Erbgang auf ꝛic. Winkelmann gekommen, bei welchen sub Nris. 1 bis 3 aufgeführten Forderun⸗ gen übrigens bemerkt wird, daß die angegebenen Ces⸗ sionen und Vererbungen von den obgedachten Trans⸗ igenten nur vergleichsweise anerkannt sind, aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche haben sollten, inglei⸗ chen alle diejenigen, welche als Erben oder Gläubiger der beiden Gemeinschuldner, des Kämmerers Julius Christian Hollmann zu Wolfenbüttel und des Kauf⸗ manns Diedrich Wilhelm Winkelmann zu Braun⸗ schweig, ein Widerspruchsrecht gegen den oberwähnten Vergleich und dessen Vollziehung ausüben zu können vermeinen würden, bei Strafe des Ausschlusses resp. der anzunehmenden Einwilligung in den fraglichen Vergleich, hierdurch vorgeladen, im Termine den 6. September d. Is., Morgens 10 Uhr, vor hiesigem Herzoglichen Kreis⸗ gerichte zu erscheinen, ihre Ansprüche anzumelden und ihren Widerspruch nebst dessen Gründen an⸗ und aus⸗ zuführen, ingleichen die darauf bezüglichen, in ihren Händen befindlichen Urkunden beizubringen. Auch haben die etwanigen außerhalb des hiesigen Gerichts⸗ kreises wohnhaften Liquidanten im angesetzten Termine procuratores in loco, bei Vermeidung der Offizial⸗ Beiordnung, zu bestellen.
Wolfenbüttel, den 2. April 1841.
. Gesellschaft. Lübeck, im März
Kunst-Auction. Am 3. Mai c. beginnt in Leipzig eine Auction
werthvoller Oelgemälde, wovon die Verzeichnisse
im antiq. -artistischen Magazin von S. F. Li neck, alte Jacobs-Str. No. 121 allhier, zu haben
Buͤcher⸗Auction am 3. Mai d. J.
Eine reichhaltige Sammlung gebundener Bücher on d hhaltig i alle diejenigen, welche an den unter jenem Vergleiche zu sorgen,
und Landkarten aus allen Fächern wird am 3. Ma
₰ und die folgenden Tage durch die unterzeichnete der bi vd 1 t 1) zu 1000 Thlr. in Golde aus einem vom Gemein⸗ namentlich die
Buchhandlung in öffentlicher Versteigerung verkauf
[Kramn
vokaten “ daselbst, den Erben des weiland
adlers Julius Koch zu Wolfenbüttel, als Uni⸗ versalerben weiland Kaufmanns Wiehe daselbst, und den Erben des weiland Kaufmanns Eobald Heinrich Carstens in Braunschweig und des weiland Bürger⸗ meisters Carstens in Zelle, als Erben des weiland Kaufmanns Wege in Wolfenbüttel, über die sämmt⸗ lichen dem Hollmannschen und dem Winkelmannschen Konkurse gegen einander und dem Hollmannschen
Herzogl. Braunschw. Lüneburg. Kreisgericht daselbst. Voges.
Alexisbad.
und Trinkkur in Alexisbad wird auch in
diesem Jahre mit dem 1. Juni beginnen, und sind 78 dieser Zeit an sowohl die Stahlbäder des Alexis⸗
Die Bade⸗
Konkurse gegen die Wieheschen und Wegeschen Erben zustehenden Forderungen geschlossenen Vergleichs wer⸗ den, zum Zwecke der Vollziehung desselben, so wie Be⸗ huf Sicherstellung der genannten Transigenten resp. des von denselben verwalteten Konkurs⸗Vermögens,
mit begriffenen Forderungen:
bades, als auch die Soolbäder des Beringerbades, in den verschiedenen Formen zu erhalten. Die Verwal⸗ tung hat es sich angelegen seyn lassen, für die gute Aufnahme und Bequemlichkeit der Gäste nach Kräften und sich auch im Stande gesehen, Ermäßi⸗ gungen der bisherigen Kosten eintreten zu lassen, indem Preise der Logis in den Monaten Ju⸗
1
nius und August um ein Drittheil herabgesetzt wor den sind. Quartier⸗Bestellungen bittet man in Zeiten bei dem Hausverwalter Münch in Alexisbad zu machen. Bernburg, den 20. April 1841. Herzogl. Anhalt. Kammer. v. Braun.
Literarische Anzeigen.
Bei E. S. Mittler (Stechbahn 3) ist zu haben: Dr. F. A. W. Netto's Anweisung zur Galvanoplastik. Oder die Kunst, auf kaltem Wege aus Kupferauflö⸗ sungen festes metallisches Kupfer, in Platten oder For men, zu Kopieen, Formen, Stereotypen, Faksimiles Abdrücken oder Abgüssen von Kupferdruckplatten, Tusch⸗ zeichnungen, Holzschnitten, Schrift⸗Kolumnen, Noten, Münzen, Medaillen, Basreliefs, Büsten, Bildsäulen, Stempeln aller Art, Petschaften, Siegeln, Thon⸗, Wachs⸗ Gops⸗ und Holzmodellen von Verzierungen u. dgl. au leichte Weise anzuwenden und Metalle kalt zu löthe und zu plattiren. Nach Spencer, Jacobi un v. Kobell mitgetheilt und mit eigenen Erweiterun gen, Zusätzen und Erläuterungen versehen. gr. 8. geh Preis 15 sgr. Dessen: Kunst,
guillochirte Muster
ohne Maschine zu Kupfer⸗, Stein⸗, Tvpen⸗, Kattun Tapeten⸗ und anderen Druck⸗Mustern hervorzubringe und dadurch in wenigen Minuten die geschmackvollste Verzierungen für viele Gewerbsgegenstände zu erzeu gen, nebst Beschreibung und Abhildung einer neu er fundenen, sehr wohlfeilen Universal⸗Lintirmaschine fü alle W . Mit 3 Tafeln Abbildunger
Arten von Linien. r. 8. geh. Preis 15 sgr.
Die Presse hat so eben verlassen und liegt in jede Buchhandl., zu Berlin u. Potsdam in der Stuhr schen, zur Ansicht vor: 18 “ Taschenbibliothek 1a6TDEWNm nme des
I-
übertragen, “ in beliebtem Taschenformat auf schönem weißen Papier und mit sauberer Ausstattung in Bändchen, jedes einen Roman enthaltend. Das iste enthält: die Liebe zweier Wilden in der Wüste, von Chateau⸗ briand. Preis eines jeden Bändchens 5 sgr., das Nä hHere sagt der Prospektus, welcher dem 1sten Bändchen angefügt ist. Mauke in Jena.
Das Verzeichniß der von dem Königl. Geheime Regierungs⸗Rath, Oberbiblicthekar u. Professor Hrr Dr. Wilken, hinterlassenen Bibliothek, welche Mit Mai versteigert werden soll, ist versendet worden und gleichzeitig bei dem Unterzeichneten zu haben.
Rauch, Königl. gerichtl. Auct.⸗Kommiss.
Wichtige so eben erschienene Schrift, zu haben i der Buchhandlung von Alexander Duncker, Fran⸗ zös. Str. 21:
Wö“
1 des Königl. Preuß. Staats⸗Ministers
Carl Freiherrn vom und zum Stein.
Leipzig, 1841. Friedrich Fleischer. 2 Theile. geh. Preis 3 Thlr.
HofOpern⸗
Ein Wort des Fuͤrsten, Schauspiel in 5 Abth., von Hierauf: Der Spiegel des Tausendschoͤn, Burleske mi Gesang in 1 Akt, von Carl Blum.
—
Musik z (Dlle. Haͤhnel wird vor ihrer Urlaubsreise hieri
zum letztenmale auftreten. — Herr Wild, K. K. saͤnger zu Wien:
6 S. von namhaften Männern ins Deutsche 8
8 Atala oder
Allgemeine
4 ½ 1“ —8
gats-⸗Zeitu
11u
1 Posen. Schließung des Landtages. Anträge an Se. Majestät, die Provinzial⸗Hülfs⸗
Amtl. Nachr. Landtags⸗Angelegenheiten. — Westphalen. kasse betreffend. Frankreich. Deput. K. 1d des Grafen von Paris. — Algier. — Vermischtes. Großbrit. u. Irland. Unterhaus. Neue Beschwerden über Graf Cardigan. — Minist. Verfahren hinsichtlich der Irländisch. Wähler⸗ degistrir. Bill. — London. Wiedereröffnung des Parlaments. — Napier’s Rede über die orientalische Angelegenheit. — Rifaat Bey's ngeblich. Versprechungen. — Das „Journal des Débats“ uüber Par⸗ teistellung im Parlamente. Belgien. Brüssel. Eraming für Legations⸗Secret. angeordnet. Deutsche Bundesst. Karlsr. Abgeordneten⸗Kammer. — Wein⸗ heim (Baden). Graf S. E. v. Redern †. — Frankfurt. (Börse.) Spanien. Madrid. Regentschafts⸗Frage. Türkei. Konst. Die Türk. Zeitung über die Verabschiedung Reschid Pascha's. — Nachr. d. Oest. Beob. Inland. Berlin. Dr. Felix. Papencordt †. (Biograph. Notiz.) Köln. Dombau⸗Unterzeichnungen.
Sog des Generals der Infanterie und Kriegs⸗Ministers von Kauch.
Rekrutirungs⸗Gesetz. — Paris. Taufe
Amtliche Nachrichten.
Krenik Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist nach Frank⸗
furt a. d. O. von hier abgereist. Der Graf von Teck ist von Stuttgart, und „Ihre Durchlauchten der regierende Fuͤrst und der Erb⸗ prinz von Schaumburg⸗Lippe sind von Buͤckeburg hier eingetroffen. V
Am heutigen Vormittage fand die diesjaͤhrige General⸗Pruͤ⸗ fung der hiesigen Erwerbschulen in dem von der Loge Royal⸗York bereitwilligst dazu eingeraͤumten Lokale derselben statt. Mehr als 700 Schuͤlerinnen waren mit ihren Lehrern und Lehrerinnen und den Mitgliedern des Vorstandes und der Direction vor Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin, der Allerdurchlauchtigsten Ober⸗Vorstehe⸗ rin der Anstalt, versammelt. Allerhoͤchstdieselben schenkten den ausgelegten Handarbeiten der Kinder, so wie den Resultaten der Pruͤfung huldreichen Beifall und verehrten Hoͤchsteigenhaän⸗ dig achtzehn Kindern Bibeln zur Belohnung ihres Fleißes und Wohlverhaltens. Eine religioͤse Ansprache des evangelischen Bischofs Dr. Neander beschloß die Schulfeierlichkeit und erhob die Herzen der Anwesenden zum Dank gegen Gott fuͤr alle der Anstalt erwiesenen Wohlthaten und zu heißen Segenswuͤnschen uͤber das theure Haupt der Landesmutter.
Berlin, den 21. April 1841.
Direction der Erwerb⸗Schulen.
Heute wird das 5te Stuͤck der diesjaͤhrigen Gesetz⸗Samm⸗ lung ausgegeben, welches enthaͤlt die Allerhoͤchsten Kabinets⸗ Ordres unter 8 4 Nr. 2146. vom 6. Maͤrz d. J., betreffend den Tarif fuͤr die
Erhebung des Bruͤck⸗ und Faͤhrgeldes fuͤr den Weichsel⸗Uebergang bei Dirschau, nebst dem genann⸗ ten Tarif von demselben Tage;
2147, vom 16. April d. J., mit welcher der Haupt⸗Finanz⸗ Etat fuͤr das Jahr 1841 publizirt wird;
2148. vom 28. Dezember v. J., nach welcher der Antheil am Arbeits⸗Verdienst der Gefangenen in den Straf⸗ und Gefangen-Anstalten niemals fuͤr deren Glaͤubi⸗ ger in Beschlag genommen werden darf; und V vom 16. Februar l. J., betreffend die Erfordernisse zur Wahlfaͤhigkeit fuͤr die Versammlungen der Re⸗ praͤsentanten der juͤdischen Corporationen im Groß⸗ herzogthum Posen.
Berlin, den 27. April 1841.
Debits⸗Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.
Angekommen: Der Koͤnigl. Wuͤrttembergische General⸗ Najor und Adjutant Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Graf von Sontheim, von Stuttgart.
Landtags⸗Angelegenheiten.
.“ Provinz Posen.
Posen, 24. April. Am heutigen Tage ist der fuͤnfte Pro⸗ vinzial⸗Lanrtag des Großherzogthums Posen von dem Koͤniglichen Landtags Kommissarius, Wirklichen Geheimen Rath und Ober⸗ Praͤsidenten Flottwell, vorschriftsmaͤßig geschlossen worden. V
Provinz Westphalen.
Munster, 21. April. In der Plenar⸗Versammlung vom 19. d. Mt. kam zum Vortrag der Bericht an des Koͤnigs Ma⸗ jestaͤt uͤber die 18. Allerhoͤchste Proposition: wegen der Verpflich⸗ tung der Provinzial⸗Huͤlfskasse zur Erstattung mehrerer dersel⸗ ben durch das Statut vom 26. November 1831 irrthuͤmlich uͤberwiesenen Bestaͤnde; namentlich eines Betrags von 369 Rthlr. 11 Sgr. 5 Pf., welcher der Stadt Telgte gebuͤhrt haͤtte, und der Fiskus derselben auch jetzt schon vorlaͤufig bezahlt, dessen Er⸗ stattung aber nunmehr verlangt hat. Der Landtag hatte diesen Gegenstand reiflich erwogen, dadurch jedoch die Ueberzeugung ge⸗ wonnen: daß die verlangte Ruͤckerstattung nicht im Rechte be⸗ gruͤndet erscheinc, außerdem aber hoͤchst unangenehme Folgen nach sich ziehen wuͤrde. Daß die obigen 369 Rthlr. 11 Sgr. 5 Pf. wirklich in dem urspruͤnglichen Bestande der Huͤlfskasse enthalten ge⸗ wesen, hatten die sorgfaͤltigsten vielseitigen Pruͤfungen nicht bis zur Evi⸗
Mitßßbraͤuchen Anlaß geben, Einhalt zu thun.
denz herausgestellt; außerdem aber schien es darauf nicht anzukommen: da die Ueberweisung des Stammvermoͤgens der Huͤlfskasse aus Koͤniglicher Machtvollkommenheit hervorgegangen und die Verwen⸗ dung dieses Vermoͤgens bestimmt vorgeschrieben worden. Der Landtag glaubte daher, daß der Anspruch auf Entschaͤdigung eines etwa Verletzten wohl an den Geber, nicht aber an die Gabe zu richten seyn duͤrfte. Das bloße Bekanntwerden der 18ten Aller⸗ hoͤchsten Proposition hatte schon hingereicht, eine Menge aͤhnlicher Erstattungs⸗Gesuche hervorzurufen die sehr verschiedenartig be⸗ gruͤndet, alle darauf hinausgingen, Forderungen an das urspruͤng⸗ liche Kapital der Huͤlfskasse zu stellen. Die Kunde aber von der Gewaͤhrung eines derartigen Anspruchs wuͤrde hinreichen, der⸗ gleichen von allen Orten und Enden herbeizufuͤhren, da jede Ge⸗ meinde sich befugt halten wuͤrde, ihr Gluͤck eben auch zu ver⸗ suchen. Unsaͤgliche Schreiberei und manche betrogene Erwar⸗ tung wuͤrde die unausbleibliche Folge seyn. Aus diesen Gruͤnden glaubte der Landtag die allerunterthaͤnigste Bitte stellen zu duͤrfen, daß des Koͤnigs Majestaͤt huldreichst geruhen moͤchten, zu befeh⸗ len: daß von allen Erstattungs⸗Anspruͤchen an den urspruͤnglichen Fonds der Huͤlfskasse Seitens des Fiskus Anstand genommen werde. In der naͤmlichen Versammlung war demnaͤchst auch die Modifizirung des §. 7 des Statuts fuͤr die Westphaͤlische Huͤlfs⸗ kasse vom 26. November 1831 Gegenstand der Berathung. Der angezogene §. 7 enthaͤlt naämlich die Bestimmung: daß die Haͤlfte der Zinsen von den ausgeliehenen, das Stammvermoͤgen der Huͤlfskasse bildenden Kapitalien zur Verfuͤgung der Provinzial⸗ staͤnde in der Art moͤge gestellt werden, daß ihnen die Befugniß zustehe, von einem Landtage zum andern uͤber diesen Dispositions⸗ Fonds zu Gunsten gemeinnuͤtziger und wohlthaͤtiger Anstalten zu verfuͤgen, wogegen dann die zweite Haͤlfte der Zinsen vorzugs⸗ weise dazu dienen soll, das Stamm⸗Kapital gegen etwaige Verluste 2 sichern, zugleich auch durch den Ueberschuß eine allmaͤlige ermehrung des Provinzial⸗Kapital⸗Vermoͤgens zu ermoͤglichen. — Die beim Ausleihen der Kapitalien der Huͤlfskasse zur Norm dienenden reglementarischen Bestimmungen sind nun aber in dem Maße gegen erhebliche Ausfaͤlle sicherstellend, daß die Ver⸗ luste, welche die Fonds der Provinzial, Huͤlfskasse waͤhrend der zehnjaͤhrigen Dauer ihres Bestehens und segensreichen Wirkens erlitten haben, hoͤchst unbedeutend erscheinen. Ist die erfreuliche Folge davon nun die gewesen, daß das Stamm⸗Kapital der Huͤlfskasse um so rascher durch Auflagen von Zins zu Zins an⸗ gewachsen ist, indem dasselbe im Jahre 1832 319,828 Rthlr. be⸗ trug, gegenwaͤrtig aber um 55,736 Rthlr. vermehrt worden, so entspricht doch die rasche Vermehrung des Kapital⸗Vermoͤgens keinesweges der urspruͤnglichen Bestimmung, welche die Provin⸗ zial⸗Staͤnde der Huͤlfskasse untergelegt, indem deren Intention dahin ging, ein maͤßiges Anwachsen des Stamm⸗Vermoͤgens zwar nicht auszuschließen, vorzugsweise aber doch die Zinsen⸗Ueberschuͤsse zur Gruͤndung, Belebung und Unterstuͤtzung wohlthaͤtiger und ge⸗ meinnuͤtziger Anstalten zu verwenden. Ein Ueberschuß aber, der mehr als 17 pCt. von dem Stammvermoͤgen bildet, leistet nicht nur gegen alle Verluste mehr als hireichende Gewaͤhr, sondern scheint die Kapital⸗Vermehrung sich als Hauptziel vorgesteckt zu haben. Von dem Wunsche geleitet, daß mit Abaͤnderung des oben alle⸗ girten §. 7 der Statuten jener Theil des Zinsen⸗Einkommens der Provinzialfonds, der den Zweck hat, zu Gunsten gemeinnuͤtziger und wohlthaͤtiger Anstalten verwendet zu werden, vermehrt werden moͤge, wogegen dann der zur Deckung etwaiger Ausfaͤlle und zur allmaͤligen Kapital⸗Vermehrung bestimmte, auf dasjenige Maaß zu⸗ ruͤckgefuͤhrt werden koͤnne, was, wie bereits angedeutet, die Staͤnde fruͤ⸗ her festzuhalten auch die Absichtgehegt haben, beschloß der Landtag, bei des Koͤnigs Majestaͤt eine Abaͤnderung des §. 7 des Huͤlfs⸗Kassen⸗Sta⸗ tuts dahin allerunterthaͤnigst zu erbitten, daß von den Zinsen, welche von den Kapitalien der Huͤlfskasse aufkommen, fortan, und zwar vom Jahre 1840 ab, nur der vierte Theil zur Ver⸗ mehrung des Stamm⸗Kapitals verwendet, die anderen drei Vier⸗ theile aber je von einem Landtage zum anderen zur Verfuͤgung der Provinzial⸗Staͤnde gestellt wuͤrden, um daraus gemeinnuͤtzige
und wohlthaͤtige Anstalten zu gruͤnden oder zu unterstuͤtzen. —
Zugleich sprach die Versammlung einstimmig den Dank aus, der der Huͤlfskassen⸗Verwaltung fuͤr ihre eben so umsichtige als sorg⸗ faͤltige Geschaͤftsfuͤhrung gebuͤhrt, und durch welche dieselbe stets vor einigermaßen erheblichen Verlusten gesichert, der Kapital⸗An⸗ wachs beschleunigt und die den Gemeinden, wie zahlreichen Pri⸗ vaten, gewaͤhrte Aushuͤlfe fortschreitend vermehrt worden ist.
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Zeitungs⸗Nachrichten.
3 Eakäh Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 20. April. Die⸗ jenigen Artikel des Rekrutirungs, Gesetzes, welche heute eroͤrtert wurden, sind von keinem allgemeinen Interesse, da sie sich nur auf die Mittel bezogen, den vielen Compagnieen, die sich mit Anschaffung von Stellvertretern beschaͤftigen, und die zu vielen
Paris, 21. April. Der Koͤnig ist in der vergangenen Nacht von Fontainebleau wieder in den Tuilerieen eingetroffen. Der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier werden am kuͤnftigen Frei⸗ tag in Paris erwartet; der Prinz von Joinville wird ebenfalls gegen Ende der Woche von Cherbourg wieder hier eintreffen. Das Progamm der stattfindenden Feierlichkeiten lautet folgender⸗ maßen: Am 1. Mai offizieller Empfang in den Tuilerieen; am 2ten Taufe des Grafen von Paris in der Kathedrale von Notre⸗ Dame, Ueberreichung des Sr. Koͤnigl. Hoheit bestimmten Schwer⸗ tes durch das Munizipal⸗Conseil, großes Diner beim Koͤnige, Abends Illuminationen und Feuerwerke auf dem Quai d'Orsay. Am 4ten empfangen Ihre Majestaͤten die Damen. Am ö6ten großes Konzert in der Gallerie des Louvre.
Man liest im Journal des Déebats: „Eine zweite telegra⸗
datirt aus Toulon vom 19. April meldet die Ankunft des Paketboots mit Depeschen des General⸗Lieutenants Bugeaud und bestaͤtigt die Nachrichten, welche wir bereits vor
gestern mitgetheilt. Die Expeditions⸗Division von Medeah hatte auf ihrem Ruͤckmarsche drei Gefechte zu bestehen. In einem derselben wurde der General Changarnier von einer Kugel in die rechte Schulter getroffen; da jedoch die Kugel aus der Wunde gezogen wurde, konnte der Gereral forifahren, seine Brigade zu kommandiren. Die Berichte des General⸗Gouverneurs werden bis zum Donnerstag in Paris erwartet.“
An der Escarpe und Contre⸗Escarpe der drei Bastionen und Courtinen des verschanzten Lagers beim Pont de Flandres haben sehr bedeutende Erdstuͤrze stattgefunden, welche in diesem Augen⸗ blicke die Anwendung eines Ausfuͤllungs⸗ und Unterstuͤtzungs⸗ Systems nothwendig machen, wodurch die Kosten ungemein ver⸗ mehrt werden duͤrften. Die Contrescarpe sollte bekanntlich nicht revetirt werden, aber da jene Erdstuͤrze fast auf allen Punkten stattfinden, so spricht man jetzt davon, daß auch saͤmmtliche Con⸗ trescarpen revetirt werden sollen, wodurch die Ausgabe fuͤr das Mauerwerk beinahe um das Doppelte vermehrt werden wuͤrde.
Der National ist neuerdings vor Gericht geladen worden, weil er zu Subscriptionen aufgefordert hat, die den Betrag der ihm von der Pairs⸗Kammer diktirten Geldstrafe decken sollen. Dergleichen Subscriptionen sind bekanntlich durch die Septem⸗ ber⸗Gesetze untersagt worden.
Die bekannte Contemporaine hat in dem Englischen „Sun“ ein sehr langes Schreiben in Bezug auf die dem Koͤnige zuge⸗ schriebenen Briefe erscheinen lassen, und ist bei dieser Gelegenheit mit neuen Insinuationen hervorgetreten, uͤber welche der „Na⸗ tional”“ Explicationen von dem Ministerium verlangte. Der Messager antwortet heute: „Die Regierung hat sich schon sehr foͤrmlich explicirt, da das Journal „la France“ wegen der Pu⸗ blicirung jener Briefe gerichtlich verfolgt ist. Die Sache wird in wenigen Tagen vor die Assisen kommen, und der „National“ mag sich bis dahin gedulden. Die Meinung der rechtlichen Leute hat seit langer Zeit den Speculationen und den Scandalen, fuͤr welche die Contemporaine mit ihrer Buͤrgschaft auftritt, Gerech⸗ tigkeit widerfahren lassen. Die Regierung achtet sich zu sehr, 9n sich auf solche unnuͤtze und unpassende Explicationen einzu⸗ lassen.“
In diesem Augenblicke sind zahlreiche Arbeiter damit be⸗ schaͤftigt, die Kirche von St. Mery mit beispielloser Pracht zu dekoriren. Eine paͤpstliche Bulle vom 24. Mai 1791 sprach eine Pariser Wittwe seelig, die am 1. Februar 1566 in der Gemeinde von St. Mery das Licht der Welt erblickt hatte, und am 18. April 1618 zu Pontaise im Geruche der Heiligkeit gestorben war. Es war diese Dame die Gruͤnderin des Carmeliter⸗Ordens. Die Revolution von 1790 verhinderte indeß die Beatifikation zu St. Mery. Eine Ordonnanz des Erzbischofs von Paris, Herrn Affre, vom 16. April verordnet nun, daß die Feierlichkeit der Seeligsprechung an diesem 25sten, 26sten und 27sten April mit vollkommenen Indulgenzen in der Kirche von St. Mery statt⸗ finden solle. Deshalb findet die Ausschmuͤckung der Kirche statt.
Boͤrse vom 21. April. In Folge der hoͤheren Notirun⸗ gen aus London waren die Course der Rente heute steigend. Ge⸗ gen Ende der Boͤrse trat indeß, in Folge von Gewinn⸗Realisatie⸗ nen, eine unbedeutende ruͤckgaͤngige Bewegung ein. Die 3 proc. Rente schloß zu 79. 34. und die 5proc. zu 113. 90.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus⸗Sitzung vom 20. April. (B. H.) In der heutigen kurzen Sitzung des Unterhauses brachte Herr Hume, nachdem eine Anzahl Pe⸗ titionen vorgelegt und mehrere Lokal⸗Angelegenheiten beseitigt waren, das Benehmen des Oberst⸗Lieutenant, Grafen Cardigan, vom I1ten Husaren⸗Regiment abermals zur Sprache. Er fragte naͤmlich bei dem Kriegs⸗Sekretair an, ob es den von dem Kriegs⸗ Ministerium angeordneten Regulativen gemäͤß sey, daß Soldaten am Sonntage ausgepeitscht wuͤrden, wie es in dem von Lord Cardigan befehligten Regimente am 11. d. M. geschehen sey? Herr Macaulay ging auf die Sache ein, wiewohl er bevor⸗ wortete, daß die Disziplin der Armee nicht eigentlich in sein Fach, sondern in das des Oberbefehlshabers der Armee einschlage. Er widerlegte den uͤber die Sache in den Zeitungen eathal⸗ tenen Bericht insoweit, als in demselben behauptet wird, die Auspeitschung habe ganz unmittelbar nach dem Got⸗ tesdienste stattgefunden, nahm auch Lord Cardigan gegen den ihm gemachten Vorwurf in Schutz, als hege er besonderes Vergnuͤgen an der Bestrafung der Soldaten, dagegen gestand er ein, daß derselbe die Strafe ganz unnoͤthigerweise an einem Sonn⸗ tage habe vornehmen lassen, und daß er durch ein solches Ver⸗ fahren, welches sich nur unter den allerdringendsten Umstaͤnden entschuldigen ließe, gegen jedes bessere Gefuͤhl verstoßen habe. „Uebrigens“, fuͤgte Herr Macaulay hinzu, „ist die Sache so in Beachtung gezogen worden und wird ferner in Beachtung gezo⸗ gen werden, daß sicherlich die Wiederholung aͤhnlicher Vorfälle nicht wird stattfinden koͤnnen. „Im Verlaufe der Sitzung fragte Sir Robert Peel an, welchen Weg die Regierung in Bezug auf die am naoͤchsten Montage auf der Tagesordnung befind⸗ liche Irlaͤndische Registrirungsbill einschlagen werde, und erhielt von Lord Morpeth zur Antwort, daß er in Abwesenheit Lord John Russels sich nicht ausfuͤhrlicher uͤber die Absichten der Regierung aͤußern koͤnne; nur das koͤnne er sagen, daß es die Absicht sey, die Bill weiter zu foͤrdern, uͤber die bei einzelnen Klauseln anzubringenden Modificationen werde er morgen oder uͤbermorgen Auskunft geben. Den uͤbrt⸗ gen Theil der Sitzung nahm die Diskussion uͤber den Antrag des Herrn Ewart in Anspruch, eine Adresse an die Krone zu richten, damit der jetzt nur theilweise dem Publitkum geoͤffnete Regents⸗Park ganz freigegeben werde. Nachdem Herr Stan⸗ ley, Unter⸗Staatssecretair des Schatzamtes, versprochen hatte, daß die Krone in der Sache thun werde, was ohne Verletzung
phische Depesche,
wohlerworbener Privatrechte geschehen koͤnne, nahm
Herr Ewart seinen Antrag zuruͤck. hG““ 1