1 Beamten des General⸗Vikariates 8b des vielverdienten Verblichenen gereiht, dem eine große Menge e Ruͤhrung sprach sich bei den
der hoͤheren Lehranstalten, nebst vielen anderen Verehrern waren zum unabsehbaren Zuge
schloß. eierliche 1 Pagen 0,nes Zage,, so wie bei den Zuschauern aus und
zußtseyn dieses großen Verlustes kund. gab dec imerge den warbe 6 Sevtember 1769 zu Giesen⸗ 2 im Kreise Gladbach geboren. Fromm erzogen und mit kirchan à6n X lagen begabt, entschloß er sich zum Lintritte in den gluͤcklichen ng. In den Jahren 1780 bis 1787 machte er die geistlchenas, Studien im damaligen Montaner⸗Gymnasium der 9 Köͤln und erwarb sich am Schlusse derselben den Grad eines Doktors der Philosophie und Magisters der freien Kaͤnste. Nach beendigtem Kursus der Theologie auf der Kurfuͤrstl. Hoch⸗ schule zu Bonn empfing er im September 1792 die Priesterweihe. Seine fast funfzigjährige Amtswirksamkeit begann er als Schul⸗ vikar in seinem Geburtsorte und er hat die Jahre, die er in dieser heilsamen Beschaͤftigung als Jugend⸗Lehrer zubrachte, immer zu den gluͤcklichsten seines Lebens gerechnet. Im Jahre 1797 zum Amte eines Pfarrers berufen, wirkte er als solcher in den Ge⸗ meinden zu Ober⸗Dollendorf am Siebengebirge, zu Himmel⸗ geist bei Duͤsseldorf und zuletzt zu Richterich bei Aachen, an wei⸗ chen Orten er ein gleich gesegnetes Andenken zuruͤckgelassen hat. Durch kundgegebene vielseitige Tuͤchtigkeit und loyale Gesinnung zog er die Aufmerksamkeit der Landes⸗Behoͤrden in dem Grade auf sich, daß er im Jahre 1816 bei der Koͤnigl. Regierung zu Aachen zum katholischen Kirchen⸗ und Schulrathe ernannt wurde. Hier bahnte er mit Eifer und Einsicht die Verbesserung des in jenen Gegenden sehr vernachlaͤssigten Schulwesens an und befoͤr⸗ derte so mit dem schoͤnsten Erfolge das Aufbluͤhen und Gedeihen der Volksschulen. Bei Wiederherstellung des Metropolitan⸗Dom⸗ favpitels zu Koͤln im Jahre 1825 erhob ihn der verewigte Erz⸗ bischof Graf Spiegel, in Anerkennung seiner Verdienste und aus⸗ gezeichneten Persoͤnlichkeit, zur Wuͤrde eines Dom⸗Dechanten und zu seinem General⸗Vikar in den geistlichen Angelegenheiten. Nach dem Ableben jenes Praͤlaten wurde er bei erledigtem Sitze zum Verweser des Erzbisthums erwaͤhlt und bestaͤtigt, und als der Freiherr Clemens August von Droste⸗Vischering den Erzbischoͤf⸗ lichen Stuhl von Koͤln bestieg, uͤbertrug er ihm, gleich seinem Vorgaͤnger, unter den schmeichelhaftesten und ehrenvollsten Aeuße⸗ rungen das Amt eines General⸗Vikars, das er mit Maͤßigung und Weisheit mit immer gleicher Amtstreue, mit Wohlwollen und Milde eben so als mit Festigkeit und heilsamer Strenge, auch in den schwierigsten Zeit⸗Verhaͤltnissen, bis an sein Lebensende verwaltete. Die Wissenschaft zeichnete ihn durch die hoͤchste Wuͤrde von drei Fakultaͤten aus, das Oberhaupt der katholischen Kirche durch ehrenvolles Vertrauen, und das Staats⸗Oberhaupt durch die Verleihung eines hohen Ordens; die Koͤlnische Kirche aber betrauert seinen Hintritt aufrichtig und mit Recht als einen großen Verlust. “
518
Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. I 10 Uhr. Beobachtung.
1811. 30. April.
337,40“" par. 338 21„Par. 338,54“„Par. Quellwärme 7,20 R. + 930 R. †+ 15 10 R. + 9 40 R. Flußwärme 14,3 0 R. + 5,2 ° R. + 6,0 R. + 65 R. Bodenwärme 13 99 R. 71 „Ct. 49 pCt. 79 rCi. Ausdünstung 0,032 Rh beiter. heiter. heiter. Niederschlag 0. NW. NO. NO. Wäͤrmewechsel †+. 15,40 + - 0,19. 590 R. 606 vCt.
Luftdruck Lustwärme Thaupunkt Dunstsättigung W g
Wolkenzug
Fagqesmittet: 338 09“par. + 11,60 +† R.. NO.
vEE 1111A1“ hen 1. Mai 1841. St. Schald-Sch.] 4 1047121 103 ⁄12⁄ ꝗKAecelien. Pr. Eugl. Obl. 20. 4 101 ½ 101 Dri. Pots. Eizeub.]5 der do. do. Prior-Act. 82 ¾ 82 %l Mgd. Lpz. Eiseub. 102 101 ½ do. do. Prior. Act. 102 — Herl. A ch. Kisenb. 1071 10331 do. do. Prior. Aect. 102 100 — Uüss. Elb. Eis. 961 48 do. do. Prior. Act. 102 101 / “ 10522 101 %¾ 103 ½ 102 2
Covur. Geld.
-
1271⁄½ 102 ½ 114
102]
[126 ½ Pram. Sch. Sechandlung. Kurm. Schualdv. Neum. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Elbiunger do. Danz. do. iu Th. Westp. Pfaudbr. Grosah. Pos. do Ostpr. Pinudbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do Schleslache do.
4
98—
—
W 22 2 8+%
4—8
Gold al marco — Friedrichsd'or 18 ⅓ Aud.
eö Diacontoe — 3 P
l'r. Lonr.
Thlr. zu 30 Sgr. Hirief. (1;90.1. 3093³ 1398 285 138 ⁄1¶
101 ¼
Coldmün- 102 %¾
8588e —Fn
Wecssel-Coury s.
Kurz
2 Mt. Kurz Mt. Mt. Mt. Mt. Mt. Mt. Tage Mt Woch.
Amsterdan . 250 Fl. Ilamburg’. 300 Mk. do 300 Mk. 1 LSt. . . 300 Fr. ““ 150 N Augsburg 150 Fl. Breslau 100 Thlr. Leipzig in Couraut im 14 Thl. Fuss 100 Thalr. Frankfurt a. M. MZ.
Petersburg
London
Wien in
*△92 12 2 7822 222
82 22
1 SRhl.
1211“ Amsterdam, 27. April.
Niederl. wirbl. Schuld 52. 5 % dο. 997⁄16. Kanz-Bill. 2413/16. 5 % Span. 20 ⅛¼. Passive. 5 à¾. Ausg. —. Ziusl. —. l’reuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oestevr. —.
Antwerpen. 26. April
Zinal. 5 ¾. Neue Anl. 20 ⅞³ Br.
Saͤngerinnen, so 1 Kapelle, der K. Musikschule und dem 1 1 ⸗ nale des K. Theaters, unter Derection des K. Kapellmeisters C.
Neapl. au compt. 103.90. 5 % Span. Rente 24 ½. P Pori. 20 31. Petersburg, 23. April. 8 1
Lond. 3 Met. 381111 6. Hamb. 34 ⅞. Paris 408. Poln. à Par 300 Fl. 671 ½. 4o 500 Pl. 75 ¾. do. 200 Fl. 27 ½. Wien. 26. April.
5 % Met. 107 ¼. 4 % 98 ⁄ 3 % 77. 2 ½ % —. Ranb-Actien 1655. Anl. de 1834 1340 4. de 1839 112
Koͤniagaliche Schauspiele. Sonntag, 2. Mai. Im Opernhause: Wilhelm Schauspiel in 5 Abth., von Schiller. als Gastrolle.) Im Schauspielhause: Nr. 777. Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: 1) Arie aus der Oper: Roberto d'Errieux, von Donizetti, gesungen von Mad. Dufflot⸗Maillard. 2) Phantasie von Prummer, fuͤr Violoncelle, vorgetragen von Griebel. 3) Rondo und Variationen aus der Oper:
Tell.
(Hr. Wagner: Melchthal,
dem K. Kammer⸗Musikus Herrn Ceneren.
tola, von Rossini, gesungen von Mad. Dufflot⸗Maillard. 4) Neue
Reißiger, fuͤr Klarinette vorgetragen von dem K. Kapelle Herrn Gustav Gareis. 5) Große Mad. Dufflot⸗
Phantasie von Accessisten der Scene und Arie, von Beethoven, gesungen von
Maillard, und als letztes Auftreten des Herrn Camprubi und der Dlle. Dolores Serral, erste Taͤnzer am Hostheater zu Madrid.
1) Bolero. 2) Cachucha (un Ballet.) Montag, 3. Mai Im Schaus seiner Heimkehr, militairisches Lustspiel in 4 Toͤpfer. Hierauf: Der Verstorbene, Posse in Dienstag, 4. Mai. Im Opernhause: 3 Abth., mit Tanz Musik von Rossini. (Dile. H. Carl: Des demona, als letzte Gastrolle. Im Schauspielhause:
pielhause: Karl XII. auf Abth., von Dr. C. 1 Akt.
Franzoͤsische Vorstellung.
Othello, Oper in
Minwoch, 5. Mai. Am Bußtage: Im Opernhause: Sym⸗ phonie von Mozart, Es-dur. Hierauf: Samson, Oratorium von
Handel, ausgefuͤhrt von Frau von Faßmann (Delila), Mlle. A.
Loͤwe (Micah), Herrn Bader (Samson) und Herrn Boͤtticher
(Manoah), so wie von sämmtlichen anderen K. Saͤngern und wie den saͤmmtlichen Mitgliedern der K.
W. Henning. Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstuͤtzungskasse (Spontini⸗Fonds) fuͤr huͤlfsbeduͤrftige Theater⸗Mitglieder bestim Die Abonnements und freien Entreen sind nicht guͤltig.
Koͤniasstaͤdtisches Theater. Sonntag, 2. Mai. Der Talisman. Posse mit
in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller. Montag, 3. Mai. (Zweite Italiaͤnische Opern⸗Vorstellung.) Lucrezia Borgia. Opera in 3 Aui.
Gesang
Berichtigung. Im gestrigen Blatte der S Sp. 3, Z. 7 ist statt: „erlauben“ zu lesen: raub
Erankfurt a. Oesterr. 5 % Met. 107 ¼ G. 1 ⁄%90 2G
811, en
Sch. 82 1 G. do. 4 % Aunl. —.
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 30. April.
Abgang
Abgang .8
Zeitdauer
Potsdam.
5 % Span. Anl. 22 ½⁄. 22. 2 ½
Zeitdauer Eisenbahn-Actien. St. (
.M.
43 42 „ 12 ½ » 43 „ 4 ½ ⸗ 54 „ 7 ¼ »
Um 8 Uhr Morgens⸗
„ 11 » Vormitt. — „ 2 „ Nachmitt... — 9uG SHbends.
„ 10 » 8 “
Vormi
Um 6 ⅓ Uhr Morgens.. Nachmitt.. Abends. 8
St. M.
tt..
Bank-Act. 1989. 1987. Loose zu 101 1. Poln. Loose 71 3½à.
tes Ufer 365 G. do. linkes 245 G. München-Augsburg 86 ½ G. Strafs. burg-Basel 245 G. Leipzig-Dresden 99 ⁄½⁄ Br. Kölu-Aachen 98 ⁄½ Br.
Hamburg, 29. April. Bank-Actien 1665 Br. Engl Kuss. 108 ½-.
Paris, 26. April. 1 ¹ 5 % Rente fin cour. 113. 75. 3 % Kente fin cour. 79. 30. 3
M., 28. April. Poesia del Signe 4 % 98 ⅞1, G. 2 ½ % 55 ¼ G. Pattia!-Obl. —. Loosze zu 100 Fl. Preuss. Peim. 71 ½.
wird um 5 ½
„ Holl. 515⁄18. 1 ¹¼ Spse. Fistoße
zgermain 700 6. Versailles rech- Der Abbé als
Mittwoch,
Zum erstenmale wiederholt:
Dienstag, 4. Mai.
Franzoͤsischen uͤbersetzt, von Kotzebue. Stadttheater zu
Posse in 1 Akt.
ör Romani. Musica del Maesteo Gaetano Donizetti.
Der Anfang dieser Vorstellung ist um 6 ½ Uhr. Die Kasse
Uhr geoͤffnet Der Taubstumme, oder: Der Abbé de sches Drama in 5 Akten, von Bouilly. Aus dem Antrittsrolle.)
5. Mai. Kein Schauspiel.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. 144 .
Gedruckt bei A. W. Hapyn.
Tnnne
fe ALEMasseeeeeneo
x. Heneeen
Allgemeiner Anzeiger
v
Bekanntmachungen. Eisenbahnfahrten vom 2. Mai 1841 ab, taͤglich:
Von Berlin nach Potsdam: um 8, 11 Uhr Vormittags, 2, 4 ½, 6 Uhr Nachmittags
und 10 Uhr Abends. Von Potsdam nach Berlin: um 6 ½, 9 Uhr Vormittags, 12 ½, 4½, 7½ Uhr Nachmit⸗ tags und 8 ½ Uhr Abends. Wenn Theater in Potsdam ist, statt um 8 ½ um 10 Uhr Abends. Von Berlin nach Schöneberg und Steglitz;: des Sonntags um 2 ½ und àA Uhr Nachmittags. Von Steglitz und Schöneberg nach Berlin: des Sonntags um 3 ½ und 7½ Uhr Nachmittags. Die Direction der Berlin⸗Potsdamer Eisenbahn⸗ Gesellschaft.
BGekannimnachnung.
Das unterzeichnete Comité ist seit seiner Bekannt⸗ machung vom 12. Februar c. und in Verfolg der der Anlage einer Eisendahn⸗Verbindung zwischen Berlin und Hamburg ertheilten vorläufigen Hohen Geneh⸗ migungen bemüht gewesen, diejenigen Anordnungen zu treffen, welche geeignet sind, die erforderlichen Vor⸗ arbeiten und Ermiltelungen zu beschleunigen und dem Unternehmen im Voraus Vortheile zu sichern, welche dessen künstige Ausführung und die Erreichung seiner gemeinnässgen Zwecs⸗ 1s nn
Es liegt uns zuvörderst die angenehme Pflicht ob hiermit zur öfsentlichen Kenntniß zu . 19
rung nach Kräften beigetragen. Wir setzen die Bemü⸗ hungen zur Erreichung fernerer günstiger Resultate unablässig fort. Die technischen Vorarbeiten sind im Gange. Bei den stattgefundenen Rekognoszirungen haben sich so überaus günstige Terrain⸗Verhältnisse ergeben, wie sie schwerlich einer Bahn von ähnlicher Ausdehnung zu Statten kommen dürften.
Wenngleich wir den vollständigen Betrag des Anlage⸗ Kapitals noch nicht zu übersehen vermögen, so stellen doch sowohl die bisherigen Ermittelungen, als die im Vorhergehenden bezeichneten günstigen Momente es als unzweifelhaft heraus, daß das in unserer Einla⸗ dung vom 26. September v. J. veranschlagte Anlage⸗ Kapital von 10 Millionen Thalern in allzugroßer Vorsicht viel zu hoch angenommen war. Wir würden demnach die Unterzeichnungen vor Vervollständigung des anfänglich als benöthigt erachteten Kapitals schlie⸗ ßen können, wenn wir uns als dazu autorisirt betrach⸗ ten dürften. Um hierüber und über die rege Fort⸗ setzung der Vorarbeiten beschließen zu können, haben wir beute an die verehrlichen Subskribenten ein Cir⸗ cularschreiben erlassen, auf welches wir hiermit verwei⸗ sen, und welches denselben von uns direkt oder von den Häusern, bei welchen sie gezeichnet haben, überge⸗ ben werden wird.
Die ferneren Unterzeichnungen werden in Ueberein⸗ stimmung und nach Maßgabe dieses Circularschreibens bis zu unserer demnächstigen Bekanntmachung ange⸗ nommen.
GBerlin, den 15. April 1851. Das Comité zur Begründung eines Actien. Vereins für die Eisenubahn⸗Verbindung zwischen Berlin und Hamburg.
Anhalt und Wagener. GC. Garl. Conrsg
eben so wichtige als entscheidende Vorfrage: die Rich⸗ tung der Bahn in den fremden Staaten eine
wünschenswerthe Erledigung gesunden hat. Das Groß⸗ herzoglich Mecklenburgische Gouvernement hat auf ne anfänglich bedingte Richtung über Schwerin ver⸗ zichtet und im Interesse des Unternehmens gestattet, daß die Bahnlinie in einer möglichst graden und Richtung auf Hamburvg sich nach
abgekürzten
der Herzoglich Lauenburgischen Gränze hinziehe un
die Großherzogliche Residenzstadt Schwerin durch
ine Zweigbahn mit der Hauptbahn verbunden werd dn, . ochat das Königl. Dänische Gouvernement d Vorarbeiten in dieser graden Richtung genehmigt.
Nächst diesen höchst erfreulichen Concessionen sir
noch andere erhebliche Zugeständnisse in Aussicht ge⸗
stellt, worüber wir unsern verehrlichen Kommittent späterhin Mittheilungen machen werden. Die von der Bahn
wohlverstandenen Ueberlassung von Terrain, Holz,
ternehmen sehr belangreiche und ligungen gemacht und
berührten Städte . igenen Interesse durch unentgeltliche Fe 8 Steinen ꝛc. dem Un⸗ dankenswerthe Bewil⸗ zu dessen erleichterter Ausfüh⸗
und Klemme. J. S. von Halle. S. II enz2. Jung. Kunowski. Mendelssohn & Comp. M. Oppenheim Söhne. Moritz Robert. F. A. von Witzleben.
Verschiedene größere und kleinere Ritter⸗ und Erb⸗ d pachtsgüter, wie auch bäuerliche Besitzungen, sind mir u mäßigen Preisen zu verkaufen übertragen. Ich e. diete diese Kauflustigen mit dem Bemerken an, daß ie gegenwärtig in
Güter im Verhältniß ihrer Bualität zu bedeutend ge⸗ dsringeren Preisen zu erstehen sind, wie in den meisten anderen des Preußischen Staates. In frankirten Brie⸗ enfen mir zukommende Aufträge und Anfragen werde ich
jederzeit auf das gewissenhaftest ; 2 sorgen und beantworten. Hafteste und schlunigste be
Danzig, den 28. April 1841. 1 Der Commissionair E. Brandt.
—
hiesiger Provinz (Westpreußen) die 2
fuͤr die Preußischen Staaten.
Literarische Anzeigen.
Die Prämie zu 500 Thlr. Frd'or. auf die Widerlegung der Gründe und Ansichten des Ver⸗ fassers, zu dessen eigener Belehrung von ihm ausgesetzt über die, im nachstehenden herausgegebenen Werke ab⸗ gehandelten, Gegenstände, wird, da sie noch nicht ge⸗ wonnen ist, hierdurch erneuert auf das Werk, nämlich:
Lindenstein, D. H. van: „leber die Verirrun⸗ gen des Menschen;“ — oder „Ueber den Begriff des Verbrechens und üder dessen Entstehen, so wie über des⸗ sen Verhüten. — Eine Untersuchung in den gesammt philoseophischen als politischen Theil des Kriminalrech⸗ tes; nach dem Leitfaden der mosaischen Urkunde. Nebst erläuterndem Vorberichte und die wichtigsten Stellen der Genesis (I. B. Mos.) zu deuten strebender Einleitung.“ (Belegt mit dem Siegel des Verf.) brosch. 2 ½ Thlr Die darin nun aber vom Verf. aufgestellten Ansich⸗ ten und die Gründe dafür, unter anderen Gegenstän⸗ den, besonders über die höchst gewichtigen, sind: 1) über das Entstehen der Staaten, 2) über das Ge⸗ horsammen der Staatsglieder und 3) über das Ueber⸗ tragen der Strafrechts⸗Ausübung an die Staats⸗ oberhäupter.
Die Fälle für die geforderte Widerlegung des Verf. sind aber A. entweder der Fall: „daß dem Verf. nach⸗ gewiesen würde, daß die vom Verf. aufgestellten An⸗ sichten und dafür bestrebt auszuführende Gründe be⸗ reits erschöpfend, deutlich und klar dargelegt seven“, oder B. der Fall: „daß des Verf. Ansichten widerlegt werden“, oder endlich C. der Fall: „daß dem Verf. nur Vernunftwidriges“, ja selbst der Fall: „daß dem Verf. nur Stvlwidriges bewiesen werden möchte.“ In dem Falle aber nun, daß entweder der eine oder der andere der hier gestellten Widerlegungsfälle geführt wäre, so soll, nach vorhergängiger mit Gründen versehener Entscheidung von einem anerkannt be⸗ währten, tüchtigen Manne vom Fache, ohne Wei⸗ teres die Zahlung der längst depeonirten betreffenden Prämie vom Unterzeichneten sofort erfelgen. Zugleich aber wird zur Pränumeraticus⸗Anmeldung
auf nachstehende Werke und Broschüren desselben Ver⸗ bereit liegen und auf deren
Behufs seiner eigenen Beleh⸗ rung, der Verf. Prämien, unter denselben Bedingun⸗ en und auf dieselben Fälle gestellt, von respektive zu 500, 25, 15 und 30. Thlr. Frd'or (welche Summen be⸗ reits deponirt sind) bei ihrer Herausgabe aussetzen will, ganz ergebenst eingeladen, und zwar auf:
11I. Das Werk: „Ueber den beizumessensevenden Einfluß der Religionen auf des Menschen Ge;stes⸗Ent⸗ wickelung; — oder: Untersuchung, ob den Religionen überhaupt und vornehmlich der Christlichen, im Ver⸗ gleich mit der Mosaischen, ein Einsluß auf Bildung und Sitten der Menschen, wie auch auf Wissenschaf
fassers, die zum Drucke Widerlegunz gleichfalls,
Verf. Siegel.) gr. 8vo. brosch. (50 bis 80 Bog.) Heftweise à bis 5 Bog. Das Heft zu 6 ½ sgr.
stellung und Entwickelung der Mathematik, oder: Ver⸗ such, die Begriffe und Lehrsätze der Mathematik über⸗ haupt, insbesondere aber die Elementar⸗Begriffe und Lehrsätze der Mathematik, streng systematisch und ge⸗ nau logisch folgerecht zu entwickeln.’“ (Belegt mit des Verf. Siegel.) gr. 8. (12 bis 24 Bog.) brosch. Heftweise 4 bis 5 Bog. Das Heft zu 6 ¼ sgr.
IV. Broschüre: „Wegen der Handelsverhältnisse, nebst Betrachtungen über Verfassungen, in philosophi⸗ scher sowohl als politischer Beziehung.“ — (Belegt mit des Verf. Siegel.) gr. 8vo. brosch. (4 bis 8 Bog.) 5 bis 7 ½ sgr.
V. Broschüre: „Betrachtungen über das Wesen der Mosaischen Religion, — oder: Versuch einer Dar⸗ stellung des Geistes des Moschalsmus (Judenthums) mit Vergleichsbezugnahme auf den Christiäanismus (das Christenthum) und den Islamismus (Mahome⸗ danismus.“ — (Belegt mit des Verf. Siegel.) gr. 8. brosch. (10 bis 16 Bog.) 10 sgr.
Pränumerations⸗Anmeldung auf die berauszugebenden Werke und deren Einahlung auf dieselben, — was auch in allen guten Buchhandlungen gescheben könne, — geschieht durch: D. Helfft, lör. der Weitweisbeit und der Rechte, privatistrenden Gelehrten (Neue Friec⸗ drichsstraße Nr. 36).
Berlin, im April 1841.
So eben ist erschienen: . t8 für Münz-, Siegel- und Wappenkunde, herausgegeben von x bbehne. Ir Jahrgang. 1s Ileft. Preis für 12 Hfefte: 3 Thlr. Diese Zeitschrift erscheint vom 1. April d. J. ab in monatlichen Heften zu zwei Druckbogen, in S8vo auf feinem Maschinenpapier, mit einer Kupfertafel und, so weit es thunlich ist, mehreren in den Pext eingedruckten Abbildungen, welche jedoch b'ei den ersten IIeften noch mcht geblefert werden können Wht dem 12 en Ieste, welches jedesmal den Jahr-. gang beschlielst, werden Tirel. Vorrede und Inhalts-
hrift
trägt für das Jahr 3 Thaler; spater tritt der um eirn Drittheil höhere Ladenpreis ein. Besrellungen hier auf sind bei jeder Buchhandlung zu machen. Berlin, den 1. April 1841. E. S. Mittler. —
n und Künste, beizumessen sey.“ — (Belegt mit des
gesammten Chor⸗Perso⸗
(Herr Burmeister, vom Hamburg, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhne: Hierauf: Mitten in der Nacht.
IIlI. Das Werk: „Versuch einer sostematischen Dar⸗
Der Verkauf aber des herausgegebenen Werkes, die
verzeichnifs ausgegeben. Der Abonnementspreis be-
Amtl. Nachr.
Belgien.
Staats⸗
Der der Nr. 113 der Staats⸗Zeitung beigegebene Plan der Befestigun und in den Provinzen durch die
A. W. Haynsche Buchhandlung, Zimmerstraße Nr. 29,
Berlin, Montag den 3ten Mai
g von Paris ist nebst dem dazu gehörigen Texte auch besonders, Königl. Post⸗Aemter für zehn Silbergroschen zu beziehen.
11111ö11“.“]
indtags⸗Angelegenheiten. Preußen. Petitionen über Chaussee⸗ vauten, Elementar⸗Schulwesen, Tabacksbau. — Bericht über den Al⸗
1 lerhöchsten Bescheid vom 6. April, den ständischen Ausschuß betreffend.
lußland u. Polen. St. Petersburg.
Frankreich. Paris. Das „Journal des Débats“ über den Prozeß
der „France“. — Verschiedene Notizen in Bezug auf die Befestigungs⸗ Arbeiten. — Prozeß der Mad. Laffarge. — Vermischtes.
Großbrit. u. Irland. Oberh. Parke und Begräbniß⸗Plätze der Hauptstadt. — Sonntags⸗Verkehr. — Unterh. Irländische Wähler⸗ Registrirungs⸗Bill im Ausschusse. — London. Prinz Albrecht erhält den Orden des goldenen Vließes — Niederlage der Minister. — Lord Ponsonby's Urlaub. — Französische Erpedition nach China. — Unru⸗ hige Wahl zu Nottingham. — Vereinigung der gemäßigten Chartisten mit den Tories gegen das Armengesetz. — Napier in Manchester. — graszeceche Finanz⸗Verwaltung. — Nachrichten aus Amerika. — Ver⸗ mischtes.
Brüssel. Berichtigung der früheren Angabe über die An⸗ zahl neuer Klöster. — Steuer⸗Kontrolle im Luxemburgischen.
Deutsche Bundesst. München. Ed. v. Schenk †. — Sonders⸗ hausen. Verordnung gegen Thierquälerei. — Anstellung eines jüdi⸗ schen Lehrers bei der fürstlichen Realschule. — Hamburg. Zwei Hamburgische Schiffe sollen angeblich wegen Sklavenhandels von Eng⸗ ländern saisirt seyn.
Italien. Schreiben aus Turin. (Spaniens Verhältnisse zum Aus⸗ land. — Reise des Königs nach Sardinien. — Regulirung der bäuer⸗ lichen Verhältnisse auf Sardinien.)
Inland. Berlin. Gesetz zur Aufrechthaltung der Mannszucht auf Seeschiffen. — Ministerial⸗Erklärung über das Uebereinkommen mit dem Großherzogthum Hessen, Verfolgungen von Verbrechern über die Landesgränze hinaus betreffend. v
Frankreichs Finanzzustand und prolectirte Anleihe. Wiss., K. u. Lit. Kunst⸗Notiz. — Königstädtisches Theater.
Amtliche Nachrichten.
Krontdes ges.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht
Dem Superintendenten Pawlik zu Sehesten, Regierungs⸗ e Gumbinnen, den Rothen Adler Orden dritter Klasse zu
erleihen;
Den bei der Geschaͤfts⸗Partie des Chefs des Seehandlungs⸗ Instituts angestellten Rechnungs Rath Bergmann zum Ge⸗—⸗ heimen Seehandlungs Rath zu ernennen; und
Die Wahl des Professors Friedrich Tieck zum Vice⸗Di⸗ rektor der Koͤniglichen Akademie der Kuͤnste fuͤr das Studien⸗ Jahr vom 1. April 1841 bis dahin 1842 zu bestaͤtigen.
Landtags⸗Angelegenheiten
Provinz; Preußen.
Danzig, 10. April. In der vorgestrigen Plenarsitzung kamen zunaͤchst 10 Petitionen zum Vortrag, in denen das drin⸗ gende Beduͤrfniß erweiterter Chausseebauten dargestellt wird. Bereits der 5te Landtag des Koͤnigsreichs Preußen hatte Allerh. Orts hervorgehoben, daß der Provinz noch uͤber 100 Meilen Chaus⸗ seen fehlen, um mit den andern Theilen der Monarchie gleichge⸗ stellt zu werden, und zugleich ein Tableau der besonders wuͤn⸗ schenswerthen Chausseestrecken entworfen. Davon sind inzwischen durch die Gnade des Koͤnigs etwa 30 Meilen gewaͤhrt worden, und es fehlen daher noch ansehnliche Strecken dieses, unter den heutigen Verhaͤltnissen ganz unentbehrlichen Kommunikationsmit⸗ tels. Auch haben die bisherigen Chausseebauten mehr die Verbin⸗
des Ostens mit dem Westen im Auge gehabt, was dem Aus⸗
9 hHandel von keinem Nutzen seyn konnte, da dieser ausschließlich erch die an der Kuͤste (also noͤrdlich) belegenen Handelsstaͤdte bewirkt d. Die suͤdlichen und oͤstlichen durch die Graͤnzsperre ohnedies hart
veruhrten Kreise sind noch fast ohne Ausnahme zu gewissen Jah⸗
„szeiten von jeder gesicherten Verbindung mit den Handelsorten ausgeschlossen. Diese, jede fortschreitende Entwickelung wesentlich hemmenden Mißverhaͤltnisse der Allerhoͤchsten Entscheidung an⸗ heim zu geben, und um Festsetzung bestimmter Etatssummen fuͤr den Chausseebau in der Provinz zu bitten, ward vom Landtage einstimmig beschlossen, ohne daß derselbe glaubt, sich auf eine naͤ⸗ here Pruͤfung der groͤßern oder geringern Dringlichkeit der bean⸗ tragten einzelnen Chausseestrecken einlassen zu duͤrfen. Vielmehr solle der Antrag zugleich dahin gehen, daß die zunaͤchst zu bauen⸗ Ses Chausseestrecken durch die Staatsbehoͤrden bestimmt und be⸗ annt gemacht werden moͤgen, um dadurch der durch Praͤmien à unterstuͤtzenden Privatthaͤtigkeit eine bestimmte Richtung zu geben. Nur die Chaussirung der Bergschlucht am Weichselufer zu Neuenburg glaubte man bevorworten zu duͤrfen, da sie zu Zeiten die einzige Verbindung der oͤstlichen und westlichen Theile des “ bildet und deshalb von allgemeinem Intersse ist. Eine lebendige Theilnahme erregten mehrere Petitionen, welche das Mißverhaͤltniß zwischen dem Aufwand an Kosten und Kraͤften, der dem Elementarschulwesen zu Theil wird, und den Ergebnissen desselben, zur Sprache brachten. Die Wahrneh⸗ mung, daß ungeachtet der eifrigen Unterstuͤtzung dieses Schulwe⸗ sens von Seiten der Staatsbehoͤrden und Gemeinden die Zahl der Landleute doch aͤußerst gering sey, welche einer ihren Berufs⸗ pflichten entsprechenden Bildung sich erfreue, wurde von der Ple⸗ narversammlung einstimmig bestaͤtigt. Man erkannte als Ursache
die ungeeignete Richtung, welche dem Unterricht in den Land⸗ schulen gegeben worden, wodurch die Kraäͤfte zersplittert und die gruͤndliche Erfassung der unerlaͤßlichen Unterrichtsgegenstaͤnde gehindert worden. Man solle sich z. B. nicht mit Grammatik beschaͤftigen, bevor eine gruͤndliche Fertigkeit in der Grundlage geistiger Bildung, dem Lesen, erlangt worden. — Die Plenar⸗ versammlung theilte diese Ansicht, erkannte inzwischen an, daß es außer ihre Sphaͤre liegen, paͤdagogische Prinzipien festzustel⸗ len, sie beschloß vielmehr einstimmig: in Erwaͤgung der so gerin⸗ gen Erfolge eines auf das Schulwesen verwendeten großen Auf⸗ wandes von Mitteln, mittelst Denkschrift an des Koͤnigs Maje⸗ staͤt darauf anzutragen, daß der Lehrplan der Landschulen sowohl, als seine L der Pruͤfung einer gemischten Kommission, an welcher Staͤnde Theil zu nehmen haͤtten, unterworfen werde. Denn es komme bei dieser wichtigen Angelegenheit darauf an, 88 aus dem praktischen Leben gewonnene Ansicht vertreten zu sehen.
Auch fand der Antrag auf Abaͤnderung des Gesetzes vom 29. Maͤrz 1828 dahin: daß kuͤnftig die Tabacksbauer von der Vermessung ihrer Pflanzungen entbunden, diese vielmehr lediglich den Steuerbehoͤrden anheimzugeben sey, in der Plenarversamm⸗ lung Unterstuͤtzung, welche beschloß, ihn Allerhoͤchsten Orts zu be⸗ antworten.
Demnaͤchst stattete der Ausschuß fuͤr staͤndische Angelegenhei⸗ ten Bericht uͤber den Allerh. Erlaß vom 6ten d. M., welcher den Bescheid auf die Erklaͤrung des Landtages uͤber den, mit⸗ tels der Proposition I. D. des Allerh. Eroͤffnungs⸗Dekrets vom 23. Februar vorgelegten Entwurf einer Verordnung wegen Ein⸗ richtung eines staͤndischen Ausschusses enthaͤlt. (Nr. 117 der St. Ztg.) Da nach diesem Allerh. Erlaß die Verordnung wegen der Einrichtung eines Ausschusses der Stäͤnde des Koͤnigreichs Preu⸗ ßen ehestens erlassen werden soll, fuͤr jetzt aber an die Provinzial⸗ Staͤnde die Aufforderung erlassen war, die noͤthigen Wahlen zu denselben unverzuͤglich vorzunehmen, und zur Allerh. Bestaͤtigung anzuzeigen; so wurde beschlossen⸗ diese Wahlen in der ersten Sitzung folgenden Tages zu bewirken. Wenn der Stand der Landgemeinden in dem Ausschusse nur durch zwei Mitglieder vertreten werden soll, und diese Vertretung eines so zahlreichen und mit einem so großen Grundbesitz beliehenen Standes ver⸗ haͤltnißmaͤßig gering erschien, so beschloß man ferner, dies Sr. Koͤnigl. Mäjestaͤt zur Beruͤcksichtigung fuͤr die Zukunft anzuzeigen. — Zum §. 5. hatten die Provinzial⸗Staͤnde in der Eingangs erwaͤhn⸗ ten Erklaͤrung den Wunsch ausgesprochen, mit staͤndischen Verwal⸗ tungs⸗Geschaͤften andere nicht zum Ausschuß gehoͤrige Abgeordnete be⸗ auftragen zu duͤrfen. Des Koͤnigs Majestaͤt haben im Allerhoͤchsten Erlaß vom 6ten d. M. dies genehmigt, gleichzeitig aber erneut an⸗ heimgegeben, auch dem Ausschusse dergleichen Geschaͤfte zu uͤber⸗ tragen, und dabei die Absicht ausgesprochen, den Staͤnden fuͤr den in aͤhnlicher Art unter dem Namen eines staͤndischen Comité's fuͤr Ostpreußen und Litthauen fruͤher bestandenen Ausschuß einen Ersatz zu gewaͤhren. Mit Bezug hierauf beschloß man, Sr. Ma⸗ jestat den unterthaͤnigsten Dank des Landtages auszusprechen, in⸗ dem, wenn gleich es fuͤr jetzt außer den, besondern Kommissionen bereits uͤbertragenen Geschaͤften keine Gegenstaͤnde provinzialstaͤn⸗ discher Verwaltung gebe, dergleichen doch im Laufe der Zeit sich herausstellen koͤnnten. v“
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Rußland und Pole St. Petersburg, 25. April. Se. Majestaͤt der Kaiser
haben dem Privatgelehrten und Schriftsteller L. Weyl in Berlin,
fuͤr Uebersendung seiner Schrift: „Lebens⸗ und Regierungs⸗Ge⸗ schichte Friedrich Wilhelm III.“, die große goldene Medaille mit der Inschrift Praemia Digno zustellen lassen.
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Paris, 27. April. Das Journal des Döbats aͤußert sich heute seinerseits uͤber den Prozeß der „France“ in folgen⸗ der Weise: „Die legitimistische Partei triumphirt und sie hat wohl recht. Bei dem Zustande der politischen Erniedrigung, worin sich jene Partei befindet, ist das Verdikt der Jury, welches ei⸗ nes ihrer Journale freigesprochen hat, ein Gluͤcksfall, den sie das Recht hat, auszubeuten. Besiegt im Juli 1830, besiegt seit 10 Jahren, uͤberall wo sie gegen den Wunsch des Landes anzu⸗ kaͤmpfen versucht hat, kann sie nur noch auf Siege vor dem Zucht⸗ polizei⸗Gericht und vor den Assisen Anspruch machen; und wir haben selbst bei einer so ernsten Gelegenheit nicht den Muth, ihr jenen Ruhm, den einzigen, der ihr uͤbrig bleibt, zu beneiden. Lassen wir daher die legitimistische Partei die Freude eines unerwarteten Erfolges genießen; sie hat denselben theuer genug erkauft. Niemals ist die politische Verblendung und der politische Fanatismus so weit getrieben worden. Wie konnte jene Partei, welche sich, und zuweilen nicht mit Unrecht, auf ihre edlen und ritterlichen Gesinnungen etwas einbildete, nicht fuͤhlen, daß sie einem ungezuͤgelten Beduͤrfnisse nach Rache ihren guten Ruf vollstaͤndig aufopferte? Wie konnte sie aus einer so unreinen Quelle die Waffen annehmen, deren sie zum Angriffe bedurfte und mit denen zu vernichten sie sich schmei⸗ chelte? Wie konnte sie einen Pakt mit der Contemporaine schließen und das Werk eines Faͤlschers zu ihrem eigenen machen⸗ Wie haben vernuͤnftige Maͤnner auch nur einen Augenblick an die Aechtheit von Aktenstuͤcken glauben koͤnnen, deren Ungeschick⸗
lichkeit keinen Zweifel uͤber ihre Falschheit uͤbrig ließ? Wie konnten
sie leichtgläubig genug seyn, in eine so schändliche Falle einzugehen?
Und doch hat das Uebermaß des guten Glaubens die legitimistische
Partei dahin gebracht! Auch hat sie sich im Namen ihrer guten Inten⸗
tionen vertheidigen lassen und im Namen ihres guten Glaubens ist sie
freigesprochen worden. Die Jury hat sich nicht um die Authen⸗
tizität der inkriminirten Briefe gekümmert; sie hat sich nicht fuͤr
berechtigt gehalten, diese Frage zu entscheiden. Sie hat eben so
wenig an die Koͤnigliche Unverletzlichkeit gedacht, die bei dieser
Debatte in Frage stand, sie hat sich nicht als ein politisches
Tribunal betrachtet. Sie hat den Fall nur so angesehen, als ob
man auf guten Glauben falsche Papiere in London aufgesucht
hat, um sie im Interesse der Geschichte und aus Liebe zur Wahr⸗
heit in Paris zu publiziren. Aber wir haben nichtsdestoweniger
das Recht zu sagen, daß jenes Verdikt einen unermeßlichen Scha⸗
den angestiftet hat, indem es, wenn auch nur auf einen Augen⸗
blick, die Leidenschaften, die Rachgefuͤhle und die strafbaren Um⸗
triebe einer Partei unter den Schutz der Justiz gestellt hat.
Die Jury, welche das Verdikt vom 24. April erließ, hat nicht
gegen die Justiz gefeblt; die Achtung vor der abgeurtheilten
Sache verbietet uns, dies zu sagen. Aber, wir wiederholen
es, sie hat nur einen Privatmann zu richten geglaubt. Sie hat
nicht eingesehen, daß sie eine politische Frage, die den ganzen
Staat interessirte, zu entscheiden hatte. Sie hat nur den Ange⸗
klagten vor sich veen welcher betheuerte, auf guten Glauben
gehandelt zu haben. Auf das Koͤnigthum, welches bei diesem
Prozesse betheiligt war, auf die Koͤnigliche Unverletzlichkeit hat die Jury keine Ruͤcksicht genommen. Es ist dies ein großer Feh⸗ ler, denn es ist gewissermaßen eine Verweigerung der Gerechtig⸗ keit, welche der ganzen Gesellschaft in der Person des constitu⸗ tionellen Koͤnigs zu Theil geworden ist. Aber dieser Fehler trifft die Geschworenen nicht. Der Himmel verhuͤte, daß wir ihre Intentionen oder ihren Charakter angreifen sollten; es ist vielmehr ein Fehler der Institution selbst. Die Institution der Jury, wir haben es schon bei anderen nicht minder feierlichen und nicht minder ernsten Gelegenheiten gesagt, ist noch nicht auf der Hoͤhe der Mission, die ihr in der politischen Gesellschaft auf⸗ erlegt worden ist. Die politische Seite ihrer Mission entgeht ihr oder schuͤchtert sie ein, wenn sie dieselbe entdeckt. So hat die Jury der gerechten Erwartung der Gesellschaft bei Gelegenheit des Straßburger Prozesses ebenfalls nicht entsprochen, und so hat sie auch jetzt den politischen Punkt der Debatte ganz außer Acht gelassen. Wir wuͤrden gegen unsere Pflicht zu fehlen glau⸗ ben, wenn wir nicht die ernsteste Aufmerksamkeit des Landes auf die Gefahren lenkten, mit denen ein solcher Zustand der Dinge uns bedroht.“
Ein sehr strenger Befehl ist den in den Befestigungs⸗Barak⸗ ken kantonnirenden Truppen auferlegt. Ein Tagesbefehl schreibt ihnen vor: Jeder zur Garnison der Befestigung von Paris ge⸗ hoͤrende Militair, welcher in der Hauptstadt ohne Erlaubniß an⸗ getroffen wird, soll verhaftet und zu seinem Corps zuruͤckgebracht werden, um dort strenge bestraft zu werden. Die Obersten die⸗ ser Regimenter muͤssen in Betreff der Gesuche um diese Erlaub⸗ niß, welche nicht laͤnger als 36 Stunden dauern darf, sehr strenge seyn. Um die Uebertretung dieses Befehls zu verhindern, sind Korporale Nacht als Schildwachen an den Thoren der verschiedenen Barrieren aufgestellt und lassen nur die mit einem durch den Platzkommandanten von Paris visirten Erlaubnißschein versehenen Soldaten in die Stadt.
Der Gazette des Tribuneauyx schreibt man aus Tulle vom 21. April: „Der Prozeß der Madame Laffarge in Betreff des Diamanten⸗Diebstahls ist noch immer auf den 29sten d. M. angesetzt. Es ist bestimmt, daß man in dieser Sitzung nicht auf die Sache selbst eingehen wird; denn Madame Laffarge ist nur vorgeladen worden, um den Tag zu erfahren, an welchem der eigentliche Prozeß beginnen und zu dem die gegenseitigen Zeugen vorgeladen werden sollen. Man erwartet, daß entweder von der Vertheidigung, oder von dem oͤffentlichen Ministerium eine ernste, schon angeregte Frage zur Sprache gebracht werden wird. Diese Frage beschaͤftigt, wie man sagt, viele Mitglieder des Tribunals auf das lebhafteste. Es heißt, Madame Laffarge beabsichtige, einige von den Richtern, die die Appellkammer des Zucht⸗ Polizei⸗Gerichts bilden, zu rekusiren. Uebrigens glaubt man allgemein, daß Madame Laffarge in dieser ersten Sitzung persoͤnlich erscheinen werde. Wenn nun das Gericht be⸗ schließen sollte, daß der Prozeß seinen Fortgang haben solle, so wird die Sache wahrscheinlich auf drei Monate verschoben wer⸗ den, damit das oͤffentliche Ministerium und die Vertheidigung hinreichende Zeit haben, ihre Zeugen vorzuladen. Herr Clavet aus Algier wird gewiß vorgeladen werden; aber man weiß noch nicht, ob das oͤffentliche Ministerium Herrn Clavet aus Mexiko vorforden wird. In dem letztern Falle wuͤrde ein Aufschub von drei Monaten unzureichend seyn. Madame Laffarge scheint jeden⸗ falls entschlossen, sich auf's Aeußerste zu vertheidigen; sie zaͤhlt auf ihren Muth, und auf ihre wieder befestigte Gesundheit, um dieses Duell auf Tod und Leben durchzufuͤhren. Das Publi⸗ kum ist auf den Ausgang dieses Prozesses nicht weniger gespannt, als es auf den des Vergiftungs⸗Prozesses begierig war.“ Die Deputirten⸗Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung den Gesetz⸗Entwurf uͤber den Generalstab der Marine mit 140 Stimmen gegen 100 angenommen. Der Constitutionnel wirft heute dem Ministerium vor, daß es selbst durch seine Nachsicht daran schuld sey, wenn die le⸗ gitimistische Partei taͤglich kuͤhner und zuversichtlicher wuͤrde, und k. fordert r e auf, gegen die “ der vorigen egierung in jeder Beziehung strenger zu seyn. 1 b Die 3,G. ette 88 “ heute fruͤh mit Beschlag
r 2 belegt und auf naͤchsten . vor das Zuchtpolizeigericht