eines traͤftigen, 5 stagen 3 7 iner e tigung „bh. Dessen Dedeutung ege nn serbaues. 18e g- Absicht, unmittelbaren tand mit großen Besitzungen zu bilden? Ist dem einen Bauernstandes daß je mehr sie sich vergroͤßern, ls wird die Folge seyn, 51 zeine B also, so hl der Bauern vermehren werde, welche gar keine Be⸗ sch de, zaben Besonders sey der n 8 enesahh⸗ ea. Beäauern selbiges besitzen werden, desto see hwerge dJennaheh stand y. 8 Die Verallgemeinerung 1. n erde die wahre Kraft dieses Standes be⸗ dieses WMabitande, ndleret die Parzellirungs⸗Befugniß die beste aruͤnden, dar. Das ganze Gesetz sey im Art. vIII. enthalten. sich ja nicht as daß es erst in Anwendung wenn kein Vergleich stattfindet. Ein Ver⸗ nie zu “ “ die 1..wg. Miterben ungleich sind. ollte die im Entwur Feraee. Ungleichheit mit den „Grundsäͤtzen der Ge⸗ rechtigkeit wohl in Einklang zu bringen seyn? Geziemt es wohl, dem uͤberlebenden Ehegatten vor den Kindern, dem maͤnnlichen vor dem weiblichen Geschlechte, dem Aeltern vor dem Juͤngern, ein Vorzugsrecht einzuraͤumen? Besser ist es also, es zei den bestehenden Gesetzen zu belassen. Auf die Bemerkung, daß schon nach dem Allgemeinen Landrecht eine ermaͤßigte Tare fuͤr den Uebernehmer einer baͤuerlichen Wirthschaft verordnet sey, ist zu erwiedern: daß zu jener Zeit die Bauern noch Unterthanen ihrer Gutsherrn waren und es fuͤr diesen darum ging, jene in Praͤstationsfaͤhigen Stande zu erhalten. Seitdem aber die Bauern von der Unterthaͤnigkeit befreit, sie ihre Dienste abgeloͤst, falle jener Grund von selbst weg, habe keine Bedeutung mehr, und gebe keinen Anlaß, laͤngst aufgehobene Vorschriften des Allgemei⸗ nen Landrechts wieder ins Leben zu rufen. — Ein Virilstimmen⸗ fuͤhrer erklaͤrt, daß der praktische Theil der vorhergehenden Darstellung
nach der Bedeutung
ihn gegen den Entwurf eingenommen, die nachfolgenden aus der Theorie geschoͤpften Argumente aber diesen Eindruck geschwaͤcht. — Ein anderer Virilstimmenfuͤhrer bestreitet es, daß dort der Wohl⸗ stand der groͤßte sey, wo das Grundeigenthum am meisten par⸗ zellirt worden. Man erwaͤge, wie es in dieser Hinsicht in Frank⸗ reich, England und in der Schweiz stehe, und man wird jener Ansicht nicht beitreten. In Deutschland bestehe die im Gesetz⸗ entwurf bezweckte Erbfolge und der Bauernstand befinde sich sehr wohl dabei. — Ein Deputirter des Ritterstandes widerlegt die vorstehenden Bemerkungen, tritt fuͤr die bestehende Gesetzge⸗ bung auf, welche, wie die Erfahrung lehrt, dem Beduͤrfnisse voll⸗ kommen entspreche. — Von allen Seiten wurde Abstimmung ver⸗ langt, in Folge deren sich 37 Stimmen gegen, und nur ein Vi⸗ rilstimmenfuͤhrer so wie ein Deputirter des Ritterstandes fuͤr den Gesetz⸗Entwurf erklaͤrten. — Ein zweiter Virilstimmenfuͤhrer stimmte gar nicht, weil seiner Meinung nach, eine Vertagung der Berathung angemessen war. — Die Sitzung wurde bis zum aten d. M. vertagt.
Sitzung vom 14. April. In der heutigen Sitzung der Staͤnde, in welcher fuͤr den Abgeordneten der Stadt Bromberg, dessen Stellvertreter Herr Franke erschien, war an der Tages⸗ ordnung die Berathung uͤber die Verordnung wegen theilwei⸗ ser Veraͤußerung von baͤuerlichen Grundstuͤcken und Anlegung neuer Ansiedelungen. Der Ausschuß genehmigt den Gesetz⸗Entwurf im Allgemeinen als zweckmaͤßig, und schlaͤgt nur vor, den §. 4 dahin zu aͤndern, daß zu sagen waͤre: statt „wird nur ertheilt“ „muß ertheiltwerden“. Das Ausschuß gehthierbei von dem Grundsatze aus, daß Parzellirungen nicht beschraͤnkt werden duͤrfen. Einige der Abgeordneten erklaͤrten sich gegen den projek⸗ tirten Gesetz⸗Entwurf und behaupteten, daß dadurch den Polizei⸗ behoͤrden eine allzu große und willkuͤrliche Gewalt gegeben werde und daß im Allgemeinen das Gesetz nach dermaliger Sachlage uͤberfluͤssig sey. Es wurde hiernaͤchst auf den Antrag der Mehr⸗ heit die Verlesung des Gesetz⸗Entwurfs verlangt. Ein Abgeord⸗ neter aus dem Stande der Landgmeinden beeiferte sich, das Ge⸗ setz zu widerlegen, indem er behauptete: daß dasselbe eine Be⸗ schraͤnkung der Disposition des Eigenthumes einfuͤhren werde. — Ohne Genehmigung der Staatsbehoͤrde werde keine Parzellirung mehr stattfinden koͤnnen; das Interesse der Betheiligten werde von dem Gutduünken der Behoͤrden abhaͤngen. Die bisherigen Erfahrungen haͤtten keinen Nachtheil von den Parzellirungen ge⸗ zeigt, und die in der vorliegenden Denkschrift Lit. B. angefuͤhrten Gruͤn⸗ den spraͤchen gerade fuͤr Erhaltung der Parzellirungs⸗Befugniß. Ein anderer der Deputirten erklaͤrte sich fuͤr Annahme des Gesetzes, indem er ausfuͤhrte: daß nicht Beschraͤnkung der Parzellirungen der Zweck des Gesetzes sey, sondern die Einfuͤhrung einer bestimm⸗ ten Ordnung; was jetzt nach erfolgter Parzellirung erfolge, solle kuͤnftig vor derselben regulirt werden. Das Gesetz bestaͤtige ja gerade die Parzellirungs⸗Befugniß. Nur die Vertheilung der Abgaben, das Verhaͤltniß zur Gemeinde, Kirche und Schule solle vorher regulirt werden, ehe zur Ausfuͤhrung der Parzellirung geschritten werde. Es seyen Faͤlle vorgekommen, wo durch Par⸗ zellirungen die groͤßten Verwickeluugen entstanden; wer theilen wolle, moͤge sich mit seinen Glaͤubigern abfinden, moͤgen diese in
ie Theilung ihrer Forderungen und in deren Sicherstellung auf en parzellirten Stuͤcken willigen. — Ein anderer der Deputirten haͤlt dies Gesetz fuͤr ganz uͤberfluͤssig; der Zweck, den man durch dasselbe zu erzwingen beabsichtige, werde bei der jetzigen Gesetz⸗ gebung ohnedies erreicht werden; Alles werde dadurch in die Haͤnde der Landes⸗Polizei⸗Behoͤrden gelegt. Außer dem §. 8, den man lediglich zur Berathung ziehen koͤnne, weil er sowohl die Rechte der Gemeinden, Schulen und Kir⸗ chen als auch die der Realglaͤubiger im Auge habe, seyen die uͤbrigen Bestimmungen des Gesetzes zu verwerfen. — Nach laͤngerer Diskussion, während welcher fuͤr und gegen den Gesetz⸗ Entwurf verschiedene Meinungen gewechselt wurden, wurde end⸗ lich zur Abstimmung geschritten, in Folge welcher sich die Ver⸗ sammlung mit 36 gegen 4 Stimmen fuͤr Annahme des Gesetz⸗ Entwurfes, jedoch mit der Bestimmung erklaärte: daß die Parzel⸗ lirungs⸗Befugniß nicht beschraͤnkt werde. — Es wurden nun auch die einzelnen §§. eroͤörtert und mit geringen Modificationen (die in der Beilage Nr. 15. zur Posenschen Zeitung näher angegeben sind) genehmigt.
eitungs⸗Nachrichten.
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Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 3. Mai. An der allgemeinen Eroͤrterung uͤber das Budget von 1842 nahmen
1 6 1 eren C 1 laville nur zwei Deputirte, die Herren Chappuis von Mont
und * la Grange Theil; alle uͤbrigen Redner, die sich hatten einschreiben lassen, waren nicht anwesend, und die Kammer ging
deshalb sogleich zu den einzelnen Kapiteln uͤber. Zuerst kamen die Ausgaben fuͤr das Justiz⸗Ministerium an die Reihe.
Herr Auguis gab den Wunsch zu erkennen, daß man die Kolo⸗ nial⸗Gerichtsbarkeit organisiren und endlich die Justiz⸗Verwaltung der Kolonieen von dem Justiz⸗Ministerium ressortiren lassen möge, anstatt sie, wie bisher, von dem See⸗Ministerium abhängen zu lassen.
Der Justiz⸗Minister erklärte, daß man sich mit dieser Angele⸗ genheit beschäftige, und hoffte, der Kammer bald einen Gesetz⸗Entwurf über diesen Gegenstand vorlegen zu können.
Herr Luneau beklagte sich über eine Sitte, die, seiner Ansicht nach, ein großer Mißbrauch wäre, und den Glauben an die Unpartei⸗ lichkeit der Richter beeinträchtige. Er meinte, die Besuche, die die Parteien vor Eröffnung ihres Prozesses den Richtern abzustatten pflea⸗ ten. Er bemerkte, daß in einigen Departements dieser Gebrauch nicht berrsche, und daß die Richter jeden Besuch der Art ablehnten. Aber in Paris namentlich sey es dahin gekommen, daß die Parteien nur dann erst ihrer Sache gewiß wären, wenn sie bei allen Richtern Visite gemacht hätten. Man gehe noch weiter und behaupte, daß die Richter mißvergnügt wären, wenn man ihnen dergleichen Besuche nicht abstatte. (Murren.) Es fordere den Justiz⸗Minister auf, durch Instructionen an die General⸗Prokuratoren jene Sitte zu tadeln, und sein Mißfallen darüber auszusprechen.
Der Justiz⸗Minister sagte, dergleichen Höflichkeitsbesuche wären ein Gebrauch, welcher der guten Rechtspflege nicht gefährlich sev, und es bedürfe weder eines Gesetzes, noch einer Warnung, um den Richtern gewissenhafte Pflichterfüllung einzuschärfen, da die öffentliche Stimme ihnen in dieser Hinsicht volle Gerechtigkeit widerfahren lasse. (Beifall.) Herr Isambert erinnerte daran, daß ein Dekret vom Jahre 1811 jene Besuche untersage.
Die Kammer nahm hierauf mehrere Kapitel des Budgets an. Bei dem Kredite über den Staats⸗Rath beklagte sich Herr Vivien über die zu große Anzahl von Auditeuren und behauptete, daß nament⸗ lich das Ministerium vom 15. April mit Rücksicht auf die allgemeinen Wahlen viele Auditeur⸗Ernennungen vorgenommen habe. Diese Be⸗ hauptung veranlaßte eine lebhafte Debatte zwischen den Mitgliedern vom 15. April und vom 1. März, die sich gegenseitig Wahl⸗Umtriebe vorwarfen. Herr Taschereau schürte besonders das Feuer an, indem er sagte, daß das Ministerium vom 15. April dicht vor seinem Aus⸗ scheiden alle auf die Wahl⸗Operationen bezüglichen Papiere verbrannt habe. Herr von Salvandy nannte dies eine unwürdige Verleum⸗ dung. Dem Kabinet vom 1. März ward vorgeworfen, daß es durch Cirkulare an die Beamten die Ernennung der ministeriellen Kandidaten vorgeschrieben habe. Herr Mauguin erklärte, er glaube Alles, was die Mitglieder der beiden Kabinette sich gegenseitig vorwürfen. — Die übrigen Kapitel des Budgets für den Justiz⸗Minister wurden ohne alle erheblichen Bemerkungen angenommen, und man ging zu den Ausga⸗ ben für das Kultus⸗Ministerium über.
Herr Isambert erhob sich bei⸗ dieser Gelegenheit in gewohnter Weise gegen die Uebergriffe der geistlichen Gewalt. Er war der Mei⸗ nung, daß das Gesetz über den Secundair⸗-⸗Unterricht an den Intriguen und an dem Widerstande der Gesstlichkeit scheitern würde und schloß mit den Worten: „Die Geistlichkeit will den Unterricht an sich reißen, wie sie neuerdings das Privat⸗Eigenthum durch die von der Regierung ermächtigten Geschenke an sich reißt. Das Vermögen der Geistlichkeit wächst durch diese Geschenke jäbrlich um 3— 4 Millionen.“
Herr Tascherau: „Sollte ein Krieg ausbrechen, so werden wir die Hand darauf legen.“ (Lebhaftes Murren.)
Der Justiz⸗Minister rechtfertigte seine Verwaltung gegen die Angriffe des Herrn Isambert und sagte, daß er der Geistlichkeit gegen⸗ über stets Gesinnungen der Mäßigung und der Versöhnlichkeit zeigen, aber auch den Sinn und den Buchstaben des Gesetzes immer im Auge behalten werde. Die sämmtlichen Kapitel des Kultus⸗Ministeriums wurden hierauf angenommen.
Paris, 4. Mai. Der Koͤnig schickte vorgestern dem Erz⸗ bischofe von Paris ein Kreuz und einen Pastoral⸗Ring in Bril⸗ lanten, und von dem Herzoge von Orleans erhielt der Praͤlat eine Metra vom hoͤchsten Werthe zum Geschenk.
Die bei Gelegenheit der Taufe des Grafen von Paris be⸗ willigte Amnestie der politischen Verbrecher schließt nur zwei Namen in sich, naͤmlich die eines gewissen Quarré und Longuet, welche Beide wegen Attentats gegen die Sicherheit des Staates zu 3 und 5jaͤhrigem Gefaͤngniß verurtheilt worden waren.
Der Courrier frangçais enthaͤlt Folgendes: „Man unter⸗ hielt sich heute in der Kammer sehr lebhaft von einem Vorfalle bei der vorgestrigen Tauf⸗Ceremonie. In dem Protokolle uͤber die Feierlichkeit figurirt naͤmlich die Unterschrift der Kardinaͤle unmittelbar hinter der des Koͤnigs und der Koͤniglichen Familie und vor der der Repraͤsentanten der großen Staats⸗Gewalten. Man behauptet, aber wir koͤnnen es nicht mit Gewißheit ver— sichern, daß die Marschaͤlle von Frankreich uͤber die Abweichung von den Gebraͤuchen der Repraͤsentativ⸗Regierung verletzt, sich ge— weigert haben, zu unterzeichnen. Der Praͤsident und das Bu⸗ reau der Deputirten⸗Kammer haͤtten, trotz der dringenden Vor⸗ stellung des Herrn von Salvandy, unterzeichnet. Man hatte auch bemerkt, daß an der Tafel des Koͤnigs der Ehrenplatz nicht von dem Praͤsidenten der Deputirten⸗Kammer sondern von dem Erzbischofe von Arras besetzt war.
Der Koͤnig hat heute auf dem Carroussel Platze die zehn Afrikanischen Jaͤger⸗Bataillone gemustert. Sie waren von Vincennes nach dem Bastille⸗Platz im Geschwindschritt und vom Bastille⸗Platz bis zum Carroussel⸗Platze im Laufen (as gymnastique) gekommen. Auf dem Carroussel⸗Platze stellte sich der Herzog von Orleans an ihre Spitze und fuͤhrte sie dem Koͤ⸗ nige voruͤber. Hierauf uͤberreichte ihnen der Koͤnig ihre Fahne und vertheilte eigenhaͤndig mehrere Kreuze der Ehrenlegion. Die Haltung und die Leichtigkeit in den Bewegungen dieser neuen Truppen erregten allgemeine Bewunderung.
Die Expropriation der Terrains, welche zu der Festung auf dem Mont Valerien nothwendig sind, hat begonnen, und bald werden die Arbeiten an dieser Citadelle mit großer Thaͤtig⸗ keit ihren Anfang nehmen. Das Fort wird eine Ausdehnung von 45 Hektaren haben; das Innere wird von 3 Straßen durch⸗ schnitten werden, und große Kasernen sollen Raum fuͤr eine starke Garnison verschaffen. Drei strategische Straßen werden den Mont Valerien kroͤnen; die erste fuͤhrt von dem Fort nach Luresne herab, und tritt vermittelst einer uͤber die Seine zu er⸗ bauende Haͤngebruͤcke in dem Boulogner Gehoͤlz mit der Ring⸗ mauer in Verbindung; die zweite wird uͤber die Hoͤhen gefuͤhrt, und laͤuft auf der einen Seite auf St. Cloud, auf der andern auf Neuilly und Courberoie aus; die dritte fuͤhrt nach Rueil und wird die dortige Kaserne mit dem Fort verbinden.
Herr Thiers hatte gestern eine mehrstuͤndige Konferenz mit dem Herzoge von Orleans. Man bemerkt üͤberhaupt, daß der vormalige Conseils⸗Ptaͤssdent seit etwa 14 Tagen haͤufig Besuche
in den Tuilerieen abstattet. 1 “ 1 Die Beendigung der Liquidation
Boͤrse vom 4. Mai. b fuͤhrte eine große Stille in den Geschaͤften herbei, und die Course
erhielten sich nur mit Muͤhe auf ihrem gestrigen Standpunkt.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 3. Mai. Der en von Buckingham sprach sich im Wesentlichen, außer seinen schon erwaͤhnten Aeußerungen, noch folgendermaßen uͤber die ministerielle Ankuͤndigung in Betreff der Korngesetze aus: 8—
„Die Agrikulturisten verlangen unter keinen Umständen ein Mo⸗ nopol (hört!), sie wollen nur des Schutzes nicht beraubt seyn, den die anderen Klassen der Königlichen Unterthanen genießen. (Hört!) Hof⸗ fentlich wird jedweder Vorschlag, der gegen diesen Schutz gerichtet wer⸗ den möchte, sowohl von den Mitgliedern des Unterhauses wie von Ew. Herrlichkeiten so aufgenommen werden, daß diejenigen, deren Petitionen sch eben überreicht habe, den Rest ihres Lebens in eben so ruhigem Genuß ihres Eigenthums zubringen können, wie sie es allen übrigen Unterthanen wünschen, und daß sie im Stande seyn werden, die arbei⸗ tenden Klassen ferner zu beschäftigen, was sie, wenn die angekündigte Maßregel durchginge, nicht vermögen würden. (Hört!) Ich hätte wahr⸗ lich nie erwartet, daß der edle Lord gegenüber (Melbourne) sich seinen Kollegen bei einer so unseligen Maßregel anschließen würde. Nach den wiederholten Erklärungen, welche der edle Lord früher hier über diesen Gegenstand abgegeben hat, hätten wir wohl einigen Grund ge⸗ habt, bei dieser Gelegenheit auf seine Unterstützung zu rechnen, oder wenigstens nicht zu glauben, daß das Ministerium, dessen Haupt er ist, mit einer auf Abschaffung der Korngesetze gerichteten Maßregel hervor⸗ treten würde. (Lauter Beifall von Seiten der Oppositions⸗Mitglieder.) Einem edlen Lord (Fitzwilliam), der einen solchen Vorschlag machte, antwortete der edle Visconnt: „„Mein edler Freund hat wohlweislich zu sagen unterlassen, was er eigentlich beabsichtigt, ob einen festen Zoll oder eine Herabsetzung der jetzigen auf⸗ und absteigenden Skala; doch welches von beiden auch sein Plan seyn mag, so sehe ich doch klar und deutlich, daß dieses Ziel nicht ohne den heftigsten Kampf würde zu erreichen seyn, nicht ohne viel böses Blut zu erregen, nicht ohne die bittersten Klagen, nicht ohne die Ge⸗ sellschaft von Grund aus aufzuregen und Leidenschaften aller Art zu⸗ rückzulassen, und ich glaube nicht, daß die durch die Veränderung zu gewinnenden Vortheile die lUlebel des Kampfes aufwiegen würden, ohne den die Veränderung, darauf können Ew. Herrlichkeiten sich verlasson.
nicht bewerkstelligt werden könnte. Wir häaben vor nicht gar ferner Zeit große Veränderungen vorgehen sehen, Veränderungen, welche die
Gesellschaft bis auf den Grund erschütterten, den Einen gegen den An⸗ deren aufregten, das ganze Land in Parteien schieden und die tiefste Zwietracht und Feindschaft zurückließen. Ich für mein Theil möchte diese Leidenschaften nicht durch vorschnelle Wiederaufregung derselben noch mehr reizen, und aus diesen allgemeinen Gründen fühle ich mich gerechtfertigt, wenn ich Nein sage zu dem Antrage des edlen Grafen.““ (Lauter Beifall.) Ich hoffe zu Gott, daß wir solche Unruhen nicht erleben werden, wie der edle Viscount sie hier andeutete; aber so gewiß, als er und seine Kollegen den erwähnten Schritt thun, so gewiß wer⸗ den sie das Land in einen Zustand unheilbarer Verwirrung stürzen, und der edle Viscount und seine Kollegen werden verantwertlich sevn für das Unheil, welches daraus entstehen mag.“ (Stürmischer Beifall.) Lord Melbourne: „Ich weiß sehr wohl, daß ich öfters gesagt habe, eine Agitation oder Diskussion in Bezug auf die Korngesetze sey aus mancherlei Gründen sehr bedenklich und vielleicht gefahrvoll und unheilsschwanger; zugleich aber muß ich mir auch erlauben, Ew. Herr⸗ lichkeiten daran zu erinnern, daß ich dabei stets hinzufügte, all' meine Opposition gegen die Erwägung und Erörterung dieser Frage stütze sich immer nur auf besondere und temporaire Gründe, und daß ich mir über die Maßregel selbst allzeit meine Ansicht vorbehielt. (Hört!) Ich habe immer gesagt, ich würde mich nicht zur Aufrechterhaltung des Gesetzes in seinem gegenwärtigen Zustande verpflichten; ich habe ge⸗ sagt, daß die Zeit kommen müsse, wo es nothwendig seyn würde, daß das Parlament diese Angelegenheit in Erwägung zöge, um sie auf einer anderen Grundlage, als der jetzigen, zu ordnen. (Hört!) Der edle Herzog hat auf frühere Aeußerungen von mir hingewiesen, und es lie⸗ ßen sich gewiß noch mehr Stellen aus meinen von Zeit zu Zeit in die⸗ sem Hause gehaltenen Reden auffinden, welche Einwendungen gegen die Anregung dieses Gegenstandes enthielten, und ich nehme meine Aeußerungen keinesweges zurück, aber ich erlaube mir zugleich, auf eine Stelle meiner in der vorigen Session bei Gelegenheit eines auf densel⸗ ben Gegenstand bezüglichen Antrages eines edlen Grafen (Fitzwilliam) gehaltenen Rede aufmerksam zu machen. Meine Worte waren: „ZIe denfalls hat mein edler Freund seinen Antrag in einer solchen Gestalt vorge⸗ bracht, daßes nicht schwer ist, demselben bloß mit Hinsicht auf den Ausgang, welchen er nimmt, zu begegnen. Der edle Graf stellt auf, es sey zweckmäßig, die Gesetze in Betreff der Einfuhr fremden Getraides zu revidiren. Nun bin ich entschieden der Meinung, daß es unzweckmäßig ist, vies zu thun. Damit will ich mich nicht zu Aufrechthaltung der bestehen⸗ den Gesetze oder gar des Zoll⸗Betrages verpflichten. Es handelt sich hier um kein hartnäckiges, unbengsames Prinzip, von welchem ich nie⸗ mals abzugehen mich verpflichten könnte. Rücksichten verschiedener Art, Rücksichten der Staats⸗Oekonomie oder der Politik, Rücksichten, die mit dem Zustand des Landes in enger Verbindung ständen, können ent⸗ stehen, die ein anderes Verfahren nicht nur rechtfertigen, sondern sogar nothwendig machen dürften; aber unter den jetzigen Umständen halte ich es nicht für weise oder klug, auf Erwägung der Frage einzugehen.““ (Hört!) Nun darf ich doch wohl sagen, daß man sich unmöglich über seine wahre Meinung von einer Sache deutlicher aussprechen kann. (Hört, hört!) Ich habe unzweideutig erklärt, daß es meine Ueberzeugung sey, es könne eine Zeit, es könnten Umstände eintreten, welche es durch⸗ aus erheischten, daß diese Fragen mit all' ihren Schwierigkeiten, all' ihren Ungelegenheiten und all' ihren Nachtheilen erörtert und erwogen würden. (Beifall.) Diese Umstände sind, meiner Ansicht nach, jetzt eingetreten, diese Zeit ist, wie mir scheint, jetzt gekommen. (Beifall von den ministeriellen Bünken, von heftigem Gegenruf der Opposition er⸗ wiedert); die Zeit ist da, wo es sich zeigt, daß wir, um den Erforder⸗ nissen des Landes zu begegnen, ausgedehnte, umfassende Finanz⸗Maß⸗ regeln annehmen müssen, die fast alle unsere anderen Interessen von kommerzieller Art daheim und im Auslande berühren werden; und un⸗ ter solchen Umständen ist es offenbar unmöglich, dieses große Haupt⸗ Interesse unberührt zu lassen. (Beifall.) Aus⸗diesen Gründen habe ich meine früher über diesen Gegenstand gehegten Ansichten geändert (iro⸗ nischer Zuruf von Seiten der Oppesition); Ansichten, die sich damals auf temporaire Rücksichten stützten und bloß auf die Zeit und Art der Vorbringung dieser Frage sich bezogen, nicht auf das Prinzip und
Wesen der Maßregel selbst.“ (Beifall.) “ Graf von Ripon (ehemaliger Viscount Goderich, zu denjenigen Pairs gebörend, die sonst eine Art von Vermittelungspartei im Ober⸗ hause zu bilden pflegen;: „Mit großem Bedauern hade ich die Rede des edlen Viscount gehört, nicht nur wegen der großen Interessen, die bei dieser Frage betheiligt sind, sondern auch wegen des edlen Lords selbst. Ich weiß nicht, was das Land von dem edlen Viscount den⸗ ken wird; davon aber bin ich überzeugt, daß er die Regierung in die⸗ sem Hause nicht länzer führen kann. (Hört, hört!) Soll. diese Maß⸗ regel auf das Prinzip des Schutzes begründet werden, so fliegen alle Argumente des gegen die Korngesetze bestehenden Vereins in den Wind⸗ so versinkt aller Grund und Boden, auf welchem man die Leidenschaf⸗ ten der Menge aufzuregen boffen dürfte, so wird durch die “ That der Minister, ihren Ansichten zum Tretz, gerade das Gö 88 festigt, gegen welches sie ankämpfen. (Hört!) ö“ F ganz neues Terrain einnimmt, wenn man das Tsich venüe willen besteuern will, so hieße dies etwas unternel ich noch kein Land der Welt unterworfen hat, und was die allerunpopn⸗ 8 ste Maßregel seyn würde, die
lairste, unverantwortlichste und grausamf 0 1 enene einem widerstrebenden Parlament aufgezwungen worden.“ (Lau⸗
6 1JSSe Winchilsea: „Es ist ganz klar, daß das Ministerium dies als eine Besteuerungs⸗Maßregel betrachtet, und ich, als einer der Grundbesitzer des Landes, kann nur sagen, daß ich dem Grundbesitz lieber jedwede andere Steuer würde auflegen sehen, als eine solche, die den Haupt⸗Nahrungs⸗Artikel des Volkes trifft. (Hört!) Ich hoffe, daß sich das Land einmüthig dieser Brod⸗Taxe widersetzen wird. Der dem Grundbesitz dieses Landes gewährte Schutz hat den Zweck, dasselbe von fremder Zufuhr unabhängig zu machen, und es in den Stand zu setzen, die arbeitenden Klassen zu so niedrigem Preise mit Brod zu versorgen, als dasselbe irgend gewonnen werden kann. (Hört!) Es ist eine durch die Erfahrung aller Jahrhunderte bewährte Maxime, daß kein Land unabhängig genannt werden kann, welches sich mit den noth⸗ wendigsten Lebens⸗Bedürfnissen nicht selbst versorgt. Aus diesem Grunde habe ich die bestehenden Korngesetze unterstützt, und wenn diese jetzt aufgegeben werden sollen, wenn eine Taxe auf den Artikel gelegt wer⸗
den soll, der das Haupt⸗Lebensmittel der arbeitenden Klassen ist, dann lassen Sie uns Alle in diesem Hause und außerhalb desselben in Gottes Namen wie Ein Mann uns erheben (Gelächter), und die höheren Klassen mögen ihre Pflicht gegen die niederen erfüllen. Man besteuere, was man wolle, nur um des Himmels willen nicht Nahrungsmittel des Armen. Der Vorschlag des Ministeriums ist kein redlicher, geradsinniger; er hat bloß den Zweck, ins Interesse der Mi⸗ nister im ganzen Lande unter der Menge ein Geschrei nach wohlfeilem Brod zu erregen. Durch ihre auswärtige, innere und kommerzielle Politik haben sie das Vertrauen des Volkes verloren, und nun werfen sie sich, als ihre letzte Zuflucht vor einer Parlaments⸗Auflösung, mit diesem Geschrei nach wohlfeilem Brod dem Lande an⸗ den Hals, aber die Bevölkerung dieses Landes ist zu verständig, als daß sie sich durch hohlen Schein sollte täuschen lassen. Sie weiß sehr wohl, daß unter wohlfeilem Brod niedriges Arbeitslohn gemeint ist. (Hört!) Das Budget dieses Jabres und der damit in Verbindung gebrachte Vorschlag wür⸗ den die Armen dieses Landes, wenn der Plan zur Ausführung käme, ihrer Unterhaltsmittel berauben; aber ich bin übderzeugt, es wird sich im ganzen Lande eine solche Stimmung erzeugen, daß das Ministerium seinem Sturze nicht entgehen könne.“ (Hört, hört!)
Unterhaus. Sitzung vom 3. Mai. Lord J. Russell
zeigte in dieser Sitzung an, daß er naͤchsten Freitag den Belauf des festen Zolles angeben werde, den das Ministerium auf die Einfuhr von fremdem Getraide vorschlagen wolle. An der Boͤrse wollte man wissen, daß dieser Zoll 10 Shilling für den Auar⸗ ter Weizen betragen werde. Lord Sandon erklaͤrte, er werde am Freitag auch eine Resolution beantragen, die dem Hause eine Gelegenheit geben solle, uͤber die von dem Ministerium beabsich⸗ tigte Veraͤnderung der Zuckerzoͤlle seine Meinung zu aͤußern, und Alder⸗ mann Thompson kundigte von Seitenaller beim Kolonialhandel be⸗ theiligten Kaufleute der City eine Petition gegen die Herabsetzung der Zuckerzoͤlle an. Hierauf waren die Ausschuß⸗Verhandlungen uͤber die Bill des Herrn Fitzroy Kelly wegen Abschaffung der Todes⸗ strafe mit wenigen Ausnahmen, an der Tages⸗Ordnung, aber die von den ministeriellen Zoll⸗Vorschlaͤgen herruͤhrende Aufregung war unter den Mitgliedern noch so groß, und es fanden so viele laute und eifrige Unterredungen zwischen einzelnen Gruppen der⸗ selben statt, daß daruͤber die Diskussion fast unhoͤrbar wurde. Nachdem mehrere Klauseln der Bill nach einander verworfen worden waren, erklaͤrte Herr Kelly, er wolle mit der Maßregel nicht weiter fortschreiten, bis das Ministerium, dessen Widerstand den Erfolg der Bill verhindert habe, seine eigenen Vorschlaͤge uͤber diesen Gegenstand entwickelt habe, was Lord J. Russell naͤchstens zu thun versprach. London, 4. Mai. Die ministerielle Morning Chro⸗ niele setzt ihre Agitation gegen die Korngesetze aufs eifrigste fort. Gestern enthielt sie wieder einen langen, mit gesperrter Schrift gedruckten leitenden Artikel, worin sie unter Anderem sagt: „Die Sensation, welche die Regierungs⸗Anzeige in Betreff der Korn⸗ gesetze am Freitag Abend erregte, verbreitet sich schnell uͤber das zalef Land. Ueberall ist sie das Signal zu Aufregung und Ent⸗ chlossenh eit. Bei dem Volke von Grobßbritanien steht es jetzt, die Brod⸗Taxe loszuwerden; wenn es nur will, so ist dieselbe schon so gut als aufgehoben. Man hat nur einen kurzen Monat Zeit. Moͤgen in jedem Kirchspiel, in jedem Weiler Petitionen unterzeichnet werden. Und allen Vereinen gegen die Korngesetze, von der großen Union zu Manchester bis zu dem kleinsten Klub hinab, liegt es jetzt ob, ihre Anstrengungen zu verdop⸗ peln. Moͤge man auch bedenken, daß alle gegen die Brod⸗ taxe gerichtete Associationen und Comité's zugleich Vorberei⸗ tungen zu dem Wahlkampf sind, der bald erfolgen duͤrfte. Wenn die Petitionen nicht helfen, so muͤssen es die Stimmen der Waͤhler. Wenn die Minister nur gehoͤrig unterstuͤtzt werden, so ist an dem gluͤcklichsten Erfolge nicht zu zweifeln. Jede Nie⸗ derlage, die sie jetzt im Parlament erleiden, wird ein Sieg fuͤr sie seyn, und wir moͤchten wohl die Namen der Maͤnner sehen, die es wagen sollten, auf den Grundlagen der Wahlrechts⸗Ver⸗ nichtung in Irland und der Aufrechterhaltung der Brod⸗Taxe das Staatsruder zu uͤbernehmen.“ In ihrem heutigen Blatte vertheidigt die „Chronicle“ die Minister gegen den ihnen von den Tories gemachten Vorwurf, daß sie die Zoll⸗Reductionen nur aus Verzweiflung uͤber ihre Stellung vorschluͤgen, indem sie an⸗ fuͤhrt, daß nicht die Whigs, sondern die Tories, die Getraide⸗ und Bauholz Zoͤlle eingefuͤhrt haͤtten, waͤhrend die jetzigen Minister, namentlich Lord J. Russell und die Herren Labouchere und Ba⸗ ring, sich stets fuͤr die Grundsaͤtze eines freien Handels⸗Systems erklaͤrt haͤtten. Das genannte Blatt macht auch bemerklich, daß die Preußische Regierung seit 1825 zu verschiedenen Malen, na⸗ mentlich noch in den Jahren 1836 und 1839, den Britischen Ma⸗ nufakturwaaren einen freien Markt gegen die Erlegung eines maͤ⸗ ßigen Zolles vom Werthe haben eroͤffnen wollen, falls England sich entschloͤsse, Preußisches Holz und Getraide unter denselben Bedingungen zuzulassen. Die große Haupt⸗Association gegen die Korngesetze hat uͤbrigens schon ein Rundschreiben an alle ihre Fi⸗ lial⸗Gesellschaften gerichtet, in welchem sie ihnen Lord J. Russells Ankuͤndigung anzeigt, sie zur Vorbereitung aller noͤthigen Agita⸗ tionsmaßregeln und politischen Demonstrationen auffordert und darauf aufmerksam macht, daß, wenn Lord J. Russell die Ab⸗ schaffung der Korngesetze von den andernZoll⸗Reductionen trenne, man ihm bei der Diskussion auch hierin folgen moͤge.
Ueber das von dem Kanzler der Schatzkammer dem Unter⸗ hause vorgelegte Budget bemerkt die Times: „Man betrachtet dieses Budget in der City, mit wenigen Ausnahmen, als un⸗ guͤnstig. Dies bezieht sich indeß nicht auf die Grundsaͤtze des freien Handels, die zugleich von den Ministern entwickelt worden sind, und die jederzeit eine große Anzahl eifriger Fuͤrsprecher in der City finden werden, sondern ist nur von den QAuellen, von denen Herr Baring die Vermehrung der Einkuͤnste erwartet, die er fuͤr unumgaͤnglich nothwendig erklaͤrt, und von der Zuverlaͤssig⸗ keit seiner ganzen Angabe zu verstehen; und in dieser letzteren Hinsicht wird das Budget als ganz besonders mangelhaft erklaͤrt. Nach der Rede des Herrn Baring soll man das Deftzit nicht hoͤher als zu 2 Millionen Pfd. anschlagen, waͤh⸗ rend dasselbe doch, mit Hinzurechnung der ruͤckstaͤndigen 8 der vier letzten Jahre, ungefaͤhr 5 Millionen shi ber äͤgr. Auch das Barometer der Staatspapiere hat eöböes des Budgets einen Druck erlitten, von sich seit 2 si “ nicht wieder erholen kann. Ferner macht ’ fuͤhivar,” agen ein starker Geldmangel an unserem Fonds⸗ maßlich einer Fi Diesen schreibt uͤbrigens der Globe muth⸗
inanz⸗Operation zwischen der Regierung und der Bank zu, so wie der Zahl ahigkeit der Amerikanis⸗ Banken. Die Geldnoth ungsunfaͤ ig eit der merikanischen Dem Sstandard zuß hat den Zinsfuß auf 5 pCt. gesteigert. 8* N. olge, soll einer der Schatz⸗Secretaire, Herr Gordon, aus Widerwillen B 7 Budget um seinen esegen das von Herrn Baring bean⸗ tragte Budg n seinen Ab
schied gebeten haben. Dasselbe Blatt
meldet auch, dem Vernehmen 1. vüs di glied fuͤr die Grafschaft Lincol nach habe Lord Worsley, Mit⸗ - coln, den Ministern seine Unterstuͤtzung
entzogen, und zwar wegen ihres Bes I1“ ¹ aͤndern zu wollen. eschlusses, die Korngesetze ver⸗
v
Ein am Sonnabend in der City verbreitetes Geruͤcht, bei Lloyd's sey die Anzeige angeschlagen worden, daß der „Praͤsident“ im Angesichte von Newfoundland gescheitert sey, hat sich als falsch erwiesen. Indeß ist nun schon alle Hoffnung aufgegeben, daß dieses Dampfboot noch irgendwo wohlbehalten wieder zum Vor⸗ schein kommen moͤchte, denn auch das Dampfboot „Alcadia“, welches New⸗York am 17. und Halifax am 20. April verlassen hatte, und das vorgestern in Liverpool eingetroffen ist, bringt nicht die geringste Nachricht uͤber den „Praͤsident“ mit. Der Schoo⸗ ner „Ariel“ war am 17ten von den Bermudas⸗Inseln, die er am §8. April verlassen hatte, in New⸗York angelangt, ohne eine Kunde von dem vermißten Dampfschiff mitzubringen.
Aus Kanada erfaͤhrt man, daß die Franzoͤsische Partei in Nieder⸗Kanada bei den Wahlen eine Majoritaͤt von 4 Stimmen erhalten hat, in der vereinigten Legislatur aber befindet sie sich in einer Minoritaͤt von 12 Stimmen. Der General⸗Gouverneur hatte die Eroͤffnung der Legislatur vom §. April bis zum 20sten Mai prorogirt. Sir G. Arthur sollte im Kommando der Trup⸗ pen durch den Obersten Forster ersetzt worden.
Unter den Londoner Kaufleuten, die mit China, Indien und Aegypten in Handels⸗Verbindungen stehen, ist jetzt ebenfalls eine Adresse im Umlauf, worin Mehmed Ali fuͤr seine Guͤte gegen die Englaͤnder, namentlich was die Befoͤrderung der Ostindischen Post betrifft, gedankt wird.
Aus der gestrigen Anzeige Lord Stanley's in Betreff seiner Irlaͤndischen Waͤhler⸗Bill folgert der ministerielle Globe, daß Lord Stanley zugleich die Absicht aufgegeben habe, sich an die Spitze der heftigeren Tories zu stellen und dem gemaͤßigteren Sir Robert Peel die Fuͤhrerschaft der Konservativen streitig zu
machen, was er besonders durch sein Auftreten mit jener Bill bezweckt, jetzt aber wieder aufgegeben habe, da Sir Robert Peel neuerdings zu etwas entschiedeneren Maßnahmen, wie insbeson⸗ dere in Betreff des Amendements des Lord Howick zu der mini⸗ steriellen Irlaͤndischen Waͤhler⸗Bill, veranlaßt worden sey.
London, 5. Mai. (B. H.) Gestern Abends beschaͤftigte sich das Oberhaus nur mit Angelegenheiten von Lokal⸗Interesse. Das Unterhaus hielt wegen unzulaͤnglicher Anzahl von Mitglie⸗ dern keine Sitzung. Die Hofzeitung von gestern Abend meldet die Erhebung Sir George Arthur's, bisherigen Gouverneurs von Ober⸗Kanada, zum Baronet des Vereinigten Koͤnigreichs. Aus guter Quelle erfaͤhrt man, daß Sir Henry Pottinger, einer der ausgezeichnetsten Offiziere der Britisch⸗Ostindischen Armee, zum Nachfolger des Capitain Elliot als Ober⸗Handels⸗Intendant in Kanton ernannt worden ist. In Ostindien wird diese Ernen⸗ nung sehr vielen Beifall finden.
Deutsche Bundesstaaten. Muͤnchen, 1. Mai. (Muͤnch. p. Z.) Bei der Wahrneh⸗
mung, daß in neuerer Zeit der Genuß des Branntweins mehr zum Gebrauch geworden, und manchen Ortes selbst den Kindern nicht fremd geblieben, haben Se. Majestaͤt befohlen, daß den Lehrern der Deutschen und Lateinischen Schulen zu dienstlicher Aufgabe gesetzt werde, je zu schicklicher Zeit und Gelegenheit bei dem Unterricht die Lernenden von der Schaͤdlichkeit und den nachtheiligen Folgen des Branntweintrinkens zu belehren, und so viel in ihren Kraͤften beizutragen, daß dem Allerhoͤchsten Willen, wo nach dem Ueberhandnehmen dieses zerstoͤrend um sich greifenden Uebels ernstlich entgegenzutreten ist, seine volle Erfuͤllung werde. Sonderheit⸗ lich sollten dieselben das Befolgtwerden des Allerhoͤchsten Verbots des Branntweinschenkens an Werk⸗ und Feiertags⸗Schulpflichtige ꝛc. mit uͤberwachen heifen, und ihnen bekannt gewordene Uebertre⸗ tungen dieses Verbots den betreffenden Behoͤrden anzeigen. Zum Vollzuge dieser hoͤchsten Entschließung sind die Rektorate der Lateinischen Schulen, die beiden Schul⸗Kommissionen und saͤmmtliche Distrikts⸗Schul⸗Inspectionen von Ober⸗Bayern beauf⸗ tragt worden, dem betreffenden Lehrpersonale die geeignete Wei⸗ sung zugehen zu lassen, je nach Gelegenheit sich selbst belehrend uͤber diesen Gegenstand zu verbreiten und auf jede ihnen zu Ge⸗ bote stehende Weise dafuͤr Sorge zu tragen, daß dem Ueberhand⸗ nehmen des Branntweintrinkens durch Unterricht und Warnung in den Schulen moͤglichst vorgebeugt werde.
„Augsburg, 3. Mai. Die hiesigen Fabrikanten und Tech⸗ niker haben den Entwurf von Statuten zur Begruͤndung eines Vereins, dessen Zweck zunaͤchst eine jaͤhrliche Versammlung Deut⸗ scher Fabrikanten, gleich der der Naturforscher und Aerzte, ist, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Bayern zur Genehmigung eingereicht.
Greiz, 3. Mai. Diesen Morgen um 3 Uhr verschied hier der Fuͤrstl. Kanzler, Regierungs⸗, Konsistorial⸗ und Kammer⸗Praͤ⸗ sident, von Gruͤn. Der Schmerz uͤber diesen großen Verlust wird noch dadurch sehr erhoͤht, daß dessen Tod durch ein unerwartetes schreckenvolles Ereigniß herbeigefuͤhrt wurde. Bei voͤlligem Wohl— seyn unternahm er am lsten d. M. eine Spazierfahrt, und kaum hatte man ihn zur Stadt hinaus fahren sehen, als die in wilder Flucht mit dem leeren, zerbrochenen Wagen zuruͤckkehrenden Pferde das Schrecklichste vermuthen ließen, was leider! nur zu sehr sich bestaͤtigte. Schwer verletzt und bewußtlos fand man ihn auf der Chaussee unweit der Barriere an der Landstraße nach Reichenbach, wo er nach dem Scheuwerden und Durchgehen seiner Pferde vom Wagen herabgestuͤrzt und wahrscheinlich an eine Mauer ge⸗ schleudert war. Durch geleistete Huͤlfe wurde derselbe zwar bald wieder zum Bewußtseyn zuruͤckgebracht, doch nur auf kurze Zeit.
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* — Wien, 4. Mai. Briefe aus Belgrad vom 2gsten v. M. melden, daß der Pascha von Nissa, Mustapha, nachdem er durch 1200 Albanesen verstaͤrkt worden war, das Lager der Insurgenten angegriffen, und sie nach einem blutigen Gefechte in die Flucht geschlagen habe. Die meisten von ihnen suchten die Serbische Graͤnze zu erreichen, wo sie sogleich entwaffnet wurden. Das Lager der Insurgenten vor dem Treffen befand sich zwischen Kamenitz und Matinratez. Der Pascha sandte hierauf eine starke Truppen-Abtheilung nach Alexineza, um die große Heerstraße frei zu machen. — Die zwei fehlenden Posten aus Konstantinopel waren, wie man jetzt weiß, von den Tuͤrki⸗ schen Behoͤrden in Sophia, welche bereits von dem Ausbruche des Aufstandes Kenntniß hatten, zuruͤckgehalten worden. Da die Straße jetzt als gereinigt zu betrachten ist, so duͤrften sie morgen hier eintreffen. . “
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Luzern, 2. Mai. (Basl. Z.) Die Verfassungs⸗Abstimmung hat gestern ein glaͤnzendes Resultat geliefert. 16,720 stimmten fuͤr Annahme der neuen Verfassung, waͤhrend fuͤr Verwerfung derselben bloß 6292 stimmten, unter welchen letzteren sich bedeu⸗ tend uͤber 4000 befinden, die von den Versammlungen weggeblie⸗ ben, und somit zu den Verwerfenden zaͤhlten. Nur zwei Wahl⸗ kreise hatten ein Mehr fuͤr Verwerfung. Heute gehen nun die!
Erneuerungswahlen vor sich, die ein eben darbieten werden.
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Stsotsenun“, Rom, 26. April. In der Nacht vom 24sten auf den 25sten
d. starb hier am Schlagfluß der Kardinal Bischof Gamberini der den 31. Oktober 1760 zu Imola geboren war. Die zwischen dem Russischen Hofe und dem heiligen Stuhle obwaltenden Differenzen sind zur Zufriedenheit des ersteren bei⸗ gelegt. 1
Venedig, 28. April. (L. A. Z.) Heute am Tage des heiligen Markus, des Schutzpatrons von Venedig, legte der Vice⸗ Koͤnig, Erzherzog Rainer, unter Beobachtung der hierbei gewoͤhn⸗
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lichen Foͤrmlichkeiten, den Grund zu der Eisenbahnbruͤcke, die Vene⸗
dig, das, mitten im Meere ruhend, bis jetzt nur mit Huͤlfe von Schiffen zu erreichen war, der groͤßten seiner Eigenthuͤmlichkeiten beraubt, indem sie es mit dem Festlande in unmittelbare Ver⸗ bindung setzt. ö“
Spanien. 0 Madrid, 24. April. Die vermischte, vom Senat und vom Kongresse niedergesetzte Kommission, welche die Mittel auf⸗ finden soll, um den ruͤcksichtlich der oͤffentlichen oder geheimen Abstimmung eingetretenen Zwiespalt zu schlichten, hat sich gestern Abend zu einer Sitzung vereinigt. Da die fuͤnf vom Kongreß ernannten Mitglieder entschieden fuͤr eine dreifache Regentschaft Partei genommen haben, die fuͤnf aus der Mitte des Senats ge⸗ nommenen Commissaire dagegen zu den Anhaͤngern Espartero’s gehoͤren, so wird es schwer halten, einen Ausweg zu finden, der beiden Kammern genehm seyn wuͤrde. Wird aber ein solcher nicht eingeschlagen, so bleibt der provisorischen Regentschaft nichts anderes uͤbrig, als das, was man Berufung an die Nation nennt, näͤmlich Aufloͤsung der Cortes und Anordnung neuer Wahlen, wo⸗ durch denn das Land neuen Erschuͤtterungen preisgegeben und mittlerweile ohne den Schatten irgend einer Regierung elassen wer⸗ den wuͤrde. Die Regierung, in ihrer bestaͤndigen Geld erlegenheit, kann jetzt um so weniger auch nur die dringendsten Huͤlfsmittel auffinden, da bis zur Entscheidung der Frage uͤber die Regent⸗ schaft keiner der sonst bereitwilligen Spekulanten die vortheilhaf⸗ testen Antraͤge nicht einmal anhoͤren will. Daher entstehen denn Auftritte, wie der, welchem der Minister Ferrer vor einigen Ta⸗ gen ausgesetzt war. Zwoͤlf Offiziere von dem hier garnisoniren⸗ den Regimente Mallorca, saͤmmtlich mit Wunden bedeckt, einer von ihnen eines Armes beraubt, verfuͤgten sich seine Wohnung, um ihn (den Finanz⸗Minister) um ein Stuͤck Brod zu bitten, weil sie seit laͤnger als 24 Stunden keine Nahrung zu sich genommen haͤtten. Anstatt Brod fanden sie ein Gefaͤngniß, indem der Minister sie Aufruͤhrer nannte und verhaften ließ. Dieses Benehmen wurde Herrn Ferrer im Kongresse mit Heftigkeit zum Vorwurfe gemacht, und dabei zu⸗ gleich durch den Deputirten Lopez von den Cortes der Verdacht abgewaͤlzt, als ob sie gesonnen waͤren, die Armee bis auf 20,000 Mann aufzuloͤsen und Offiziere wie Soldaten dem Elende preis⸗ zugeben. Es scheint, daß von einer leicht zu errathenden Seite her dieses Geruͤcht ausgesprengt war, um die Truppen gegen die Cortes einzunehmen. Das vorzuͤglichste Mittel aber, welches man in Bewegung setzte, um der einfachen Regentschaft Espar⸗ tero's Anhaͤnger zu gewinnen, ist die Einschuͤchterung. So theilte das Journal „la Constitucion“, das unter Espartero's Augen re⸗ digirt wird, vor wenigen Tagen ganz ernsthaft die Nachricht mit, Cabrera sey mit 200 Mann wohlausgeruͤsteter Infanterie und 50 Mann Kavallerie in Catalonien eingedrungen. Zwar ward dieses Maͤhrchen widerrufen, dagegen aber die Kunde aufgetischt, daß 10,000 Franzosen in der Bai von Rosas landen sollten.
Bedenklich ist die von der Franzoͤsischen Regierung getroffene An⸗ ordnung, kraft deren die noch in Frankreich befindlichen nicht amnestirten Spanischen Karlisten, 8000 an der Zahl, vom 1. Junt an keine Unterstuͤtzung mehr von Seiten des Staats erhalten sollen. Es ist vorauszusehen, daß nicht wenige derselben, von Verzweiflung getrieben, sich in die Heimath zuruͤckbegeben und das Raͤuber⸗Handwerk ergreifen werden.
Es scheint auch, daß Herr Aston sich mit Espartero dahin verstaͤndigt hat, daß Herr Gonzalez an die Spitze des neuen Ministeriums zu bringen sey, sobald die Regentschaft gebildet seyn wuͤrde. Herr Olozaga, der sich bisher damit geschmeichelt hatte, den Vorsitz im Ministerium zu erlangen, versichert nun⸗ mehr, keinen anderen Wunsch zu haben, als den, auf seinen G sandtschaftsposten nach Paris zuruͤckzukehren.
Von großer Bedeutung fuͤr den Charakter der September⸗
Revolution ist die Ungestraftheit, mit der die Regierung die ent⸗
setzlichen Entweihungen duldet, denen die Kirchen und der Got⸗ tesdienst hier taͤglich ausgesetzt sind. Zweimal in voriger Woche wurde das zu Sterbenden getragene Viatikum auf oͤffentlicher Straße auf eine nicht nachzuerzaͤhlende Weise insultirt. In Fuente de Cantos (Estremadura) stieg ein entkleideter Mensch auf die Kanzel und zerschnitt eine Schuhsole, um sie als Hostie zu ver⸗ theilen. Taͤglich wird der Gottesdienst in den Kirchen durch Tumult unterbrochen; den Heiligenbildern steckt man Cigarren in den Mund. Hierzu schweigt dieselbe Regierung, die gerade heute den Bischof von Pampelona des Landes verweist, weil, wie das Dekret sagt, seine Ansichten nicht mit denen der Regentschaft im Einklang stehen. Dennoch haben 59 Geistliche von Toledo in einem oͤffentlichen Erlaß erklaͤrt, daß sie alles, was vom Roͤmi⸗ schen Stuhl ausgehe, verehren und treu befolgen wollen, daß sie insbesondere die vom Papst am 1. Maͤrz gehaltene Anrede unterschreiben, daß sie verwerfen, was er verwerfe, und nicht anerkennen, was er fuͤr null und nichtig erkläre u. s. w. N. S. Man sieht heute die Ernennung Espartero's zum alleinigen Regenten als unausbleiblich an. Arguelles und Cala⸗ trava, welche ihm von den Trinitariern zur Seite gestellt werden sollten, haben aufs bestimmteste erklaͤrt, die hohe Wuͤrde nicht an⸗ nehmen zu wollen, und nun koͤnnen sich denn diese Trinitarier nicht daruͤber verstaͤndigen, wer die zwei neuen Kandidaten seyn sollen. Zwar haben die Herren Campuzano und Onis sie aus der Verlegenheit zu ziehen gesucht, indem sie sich selbst als die Maͤnner bezeichneten, welche die Last der Regentschaft zu theilen bereit seyen; allein das Verdienst findet keine Anerkennung.
O Madrid, 27. April. (Auf außerordentlichem Wege.) Endlich steht der Erledigung der Regentschafts⸗Frage zum wenig⸗ sten kein parlamentarisches Hinderniß mehr im Wege. Die ge mischte, vom Senat und Koͤngreß niedergesetzte Kommisston legte gestern beiden Kammern ein aus 20 Artikeln bestehendes Regle⸗ ment vor, welches die Art und Weise, wie die Ernennung vor sich gehen soll, festsetzt, und schon heute hat sowohl de wie der Kongreß dasselbe in allen Punkten angenommen. eneah g wird nunmehr die Diskussion in jeder Kammer Se sg Ienes⸗ und sobald sie geschlossen ist, wird die F--g.; dieser wird zu⸗
zu einer gemeinschaftlichen Sitzung einladen.