1841 / 130 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8* 8 b ation uͤber die An⸗ 6 aruͤber abgestimmt, ob die Vot en en ichenten öffentlich oder geheim geschehen solle. en wird uͤber die Zahl und endlich geheim uͤber die Personen der Regenten abgestimmt. Sie sehen, daß das Ganze so ziemlich das Anß hen einer Lotterie hat, in der Espartero wohl ohne Zweifel roße Loos ziehen wird. Seine Gegner liegen in den letzten Za 4 und wuͤrden voͤllig zu Grunde gehen, wenn sie noch einen

keich wagen wollten. Bencenern Alava wird Ende Mai von seinem Gesandtschafts⸗

Posten in London abgehen. Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 16. April. Der Praͤsident Tyler hat wegen des Ablebens seines Vorgaͤngers zum 14. Mai einen allgemeinen ast- und Bettag ausgeschrieben. Die vom vorigen Praͤsidenten erwaͤhlten Kabinetsmitglieder scheinen vorlaͤufig ihre Stellen behalten zu sollen. Einige Amerikanische Blaͤtter behaupten, der Praͤsident duͤrfe sein Amt nur interimistisch versehen und muͤsse sich einer neuen Wahl oder vielmehr der Bestaͤtigung von Seiten des Kongresses unterziehen; diese Ansicht findet aber wenig An⸗ haͤnger. Die Handlungsweise des neuen Prͤsidenten und seine Ansichten, so weit man daruͤber im Klaren ist, scheinen im Allge⸗ meinen beifaͤllige Aufnahme zu finden, wie dies namentlich aus Beschluͤssen hervorgeht, welche in einer gestern hier gehaltenen Versammlung von Leuten aller Parteien angenommen wurden, ünd die sich mit den in der Adresse des Praͤsidenten dargelegten Prinzipien einverstanden erklaͤren.

vee Actien der Bank der Vereinigten Staaten sind wieder von 22 auf 17 gefallen, da das anfaͤnglich nach Umgestaltung der Bank erwachende Vertrauen sich nicht gehalten hat.

In Bezug auf die Angelegenheit Mac Leod’s wird behauptet, daß die Britische Regierung noch nicht seine Auslieferung ver⸗ langt habe.

Der fruͤhere Praͤsident der Vereinigten Staaten, General Jackson, soll in so bedraͤngten Umstaͤnden seyn, daß er sich außer Stand gesehen, einen Wechsel von 100 Dollars zu bezahlen.

In Texas waren, nach den letzten Nachrichten von dort, wieder Geruͤchte im Umlauf, daß die Mexikaner neuerdings diesen Staat mit einer Invasion von 8000 Mann unter General Arista

bedrohten.

Berlin, 8. Mai. Wir sind im Stande, unseren Lesern die erfreuliche Nachricht zu geben, daß die auf die Fortsetzung des Deutschen Zoll⸗Vereins bezuͤglichen Vertraͤge gestern hier Un⸗ terzeichnet worden sind und mehrere der Herren Bevollmaͤchtigten bereits die Ruͤckreise angetreten haben.

Posen, 4. Mai. ch fuͤr heute hier vorbereitet worden. In wenigen Tagen verlaͤßt Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗ Praͤsident Flott⸗ well die Provinz, um seinen neuen Wirkungskreis zu Magdeburg anzutreten. Zehn Jahre hat er hier verweilt. Rastlose und er⸗ folgreiche Amtsthaͤtigkeit, verbunden mit seltener Freundlichkeit der

Gesinnung und mit der anziehendsten geselligen Gemuͤthlichkeit, wuͤrden.

haben ihn nicht nur zu einem glaͤnzenden Vorbilde fuͤr diejenigen gemacht, welche an der Verwaltung des Landes Theil nehmen, sondern ihm auch warme Anhaͤnger und Freunde unter allen Klassen der Bewohner unserer Stadt und Provinz erworben. Sein ernstes Streben, uͤberall das Gute, Schoͤne und Edle zu foͤrdern, den Sinn fuͤr Bildung, fuͤr materielle und sittliche Kul⸗ tur zu wecken, jede Unvollkommenheit, so weit dies in der Hand der Regierung liegt, auszugleichen, jede Noth zu mildern; seine treue, aufopfernde Anstrengung in Wahrnehmung der In⸗ teressen des geliebten Monarchen und Vaterlandes; die Kraft und Einsicht, mit welcher er allen Zweigen seines umfassenden Amtes vorstand, werden seine hiesige Wirksamkeit unvergeßlich bleiben lassen. Am heutigen Vormittage erschienen saͤmmtliche Mitgieder der Regierung, des Konsistoriums, Provinzial“, Schul⸗ und Medizinal⸗Kollegiums, der Provinzial⸗Steuer⸗Direction und der General⸗Kommission zum letzten Male in voller Versammlung vor ihrem scheidenden Vorgesetzten. Der Bischof der evange⸗ lischen Kirche, Dr. Freymark, sprach die Gefuͤhle tiefer Wehmuth aus, mit welcher die bevorstehende Trennung von ihrem verehrten und geliebten Chef alle Anwesende er⸗ fuͤllte. Hierauf naheten sich die Mitglieder des Magistrats und die Stadtverordneten von Posen, von mehreren anderen hiesigen Einwohnern begleitet, uUnter Vortritt des Ober⸗Buͤrgermeisters Naumann, dessen Rede die herzliche Betruͤbniß der ganzen Buͤr⸗ gerschaft uͤber den Abgang eines Ober⸗Praͤsidenten kundgab, dem sie besonders sich in so vielen, ihr innerstes Wohl beruͤhrenden Beziehungen verpflichtet fuͤhlt. Gleichzeitig hatten sich die meisten Landräaͤthe der Provinz, so wie eine große Zahlvon Ritterguts⸗Besitzern und anderen Grund⸗Eigenthuͤmern aus derselben versammelt. An ihrer Spitze druͤckten der Landrath von Zychlinski aus Meseritz und der Landschaftsrath von Treskow auf Owinsk dem Ober⸗Praͤsidenten den innigen Dank der Erschienenen fuͤr Alles, was er im Interesse der Provinz geleistet, und ihr lebhaftes Bedauern uͤber sein Schei⸗ den aus derselben aus.

eschmackvoll dekorirten und mit den Buͤsten des regierenden und

es hochseligen Koͤnigs geschmuͤckten Saale der hiesigen Freimau⸗ rer⸗Loge war dem scheidenden Ober⸗Präͤsidenten zu Ehren ein seierliches Mittagsmahl veranstaltet worden. Zu demselben hat⸗ ten sich uͤber zweihundert Theilnehmer, theils aus Posen, theils aus den verschiedensten Gegenden der Provinz aus allen Stan⸗ den gemeldet und eingefunden. Die festliche Einrichtung des Saals und die gloͤnzenden Militair⸗ und Civil⸗Uniformen der Erschiene⸗ nen gewaͤhrten einen belebten und feierlichen Anblick. Nachdem

(Pos. Z.) Eine schmerzliche Feier war 8 1 naͤchst erhob sich der Regierungs⸗Praͤsident von Beurmann und

In dem fuͤr diese Gelegenheit besonders

bracht hatte, entwarf der kommandirende General, General der Infan⸗ terie von Grolm an Excellenz in kraͤftigen und treffenden Zuͤgen ein Bild des Zustandes, in welchem sich das Großherzogthum zu dem Zeitpunkte befunden hatte, der es nach dem Sturze der Fremd⸗ herrschasft unter den Preußischen Scepter zuruͤckkehren sah. Er entwickelte die Motive, welche den verewigten Monarchen nach den Ausbruch der letzten Revolution in Polen bewogen, den Ober⸗Praͤsidenten Flottwell an die Spitze der hiesigen Verwaltung zu stellen und die schwierigen Verhaͤltnisse, welche diesen beim Beginn seines neuen Amtes theils die Unruhen in dem Nachbar⸗ staate, theils die gleichzeitig eingetretenen Folgen der verheerenden Cholera zu bekaͤmpfen noͤthigten. Demnaͤchst ging er zu den wohl⸗ thaͤtigen Einrichtungen uͤber, welche spaͤtere friedlichere Zeiten dem Ober⸗Praͤsidenten nach den verschiedensten Richtungen hin zum Heile des Landes herbeizufuͤhren gestatteten und welche derselbe mit eben so großem Eifer als Erfolge zu foͤrdern gewußt hat. Als Ergebnisse seiner zehnjaͤhrigen Verwaltung der Provinz und der Wohlthaten, welche sie der richtigen Wuͤrdigung verdankt, die sei⸗ nen Vorstellungen und Antraͤgen Allerhoͤchsten Orts zu Theil ge⸗ worden ist, wurden besonders hervorgehoben: die Herstellung po⸗ lizeilicher Ruhe, Sicherheit und Ordnung durch Kraͤftigung der Administration und zweckmaͤßige Gliederung ihrer Organe; die Sorge fuͤr das Emporbluͤhen des Bauernstandes durch Befoͤrde⸗ rung der Regulirungen und Hinwirkung auf bessere Kultivirung der Grundstuͤcke; die Befreiung der Staͤdte von den auf ihrer Industrie lastenden grundherrlichen Abgaben und von den Hemm⸗ nissen ausschließender Gewerbs⸗Berechtigungen; die Begruͤndung eines selbststaͤndigeren Buͤrgerthums durch Einfuͤhrung der Städte⸗ Ordnung; die Vermittelung erleichterter Communicationen und vermehrten Verkehrs durch Wegebauten und Anlegung neuer Kunststraßen; die Vermehrung, Verbesserung und reichlichere Do⸗ tirung der Elementar⸗Schulen und der hoͤheren Lehr⸗Anstalten, imgleichen der fuͤr Armen⸗- und Krankenpflege bestimmten Insti⸗ tute; das Bestreben endlich, auf alle Weise den Sinn des Volks fuͤr Landes⸗Meliorationen, fuͤr Kunst und fuͤr Bildung zu wecken. „Alle diese großen Verbesserungen“, fuhr der Redner fort, „fan⸗ den im ganzen Lande die unbedingteste Anerkennung und Billi⸗ gung. Selbst die geringe Zahl der Widerstrebenden mußte, wenn sie nicht die Stimme des Gewissens unterdruͤcken wollte, die wohlthaͤtige Einwirkung der Verwaltung anerkennen. Laͤn⸗ ger Abwesende, die in anderen Laͤndern ihre Begriffe gelaͤutert hatten, gestanden bei ihrer Ruͤckkehr in die Provinz, daß die inzwischen eingetretenen guͤnstigen Veraͤnderungen sie ihr altes Vaterland fast nicht wiedererkennen ließen. Die Treue und Anhaͤnglichkeit war so tief begruͤndet, daß neuerlich eingetretene Begebenheiten, welche die Ruhe zu erschuͤtten drohten, an dem gesunden natuͤrlichen Sinne des Volkes spurlos voruͤbergingen und alle Versuche der Aufreizung an der Liebe zu dem Koͤnig⸗ lichen Wohlthaͤter scheiterten.“ Der Redner schloß, indem er die Gesundheit des Ober⸗Praͤsidenten Flottwell ausbrachte. Hier⸗

schildertn die schmerzlichen Empfindungen, mit welchen die Mit⸗ glieder des hiesigen Regierungs⸗Kollegiums ihren bisherigen Vor⸗ gesetzten scheiden sehen. Er erklaͤrte, wie dieselbe ihm ihren Dank und ihre Anerkennung am besten durch treues und festes Fortwandein in der von ihm eingeschlagenen Bahn beweisen Der Wirkliche Geheimraͤth und Ober⸗Appellations⸗ Gerichts⸗Chef⸗Praäͤsident von Frankenberg⸗Ludwigsdorf Excellenz beruͤhrte den lebhaften Antheil, den der Ober⸗Praͤsident an der verbesserten Einrichtung der Justizpflege in der Provinz genommen und das freundliche Vernehmen, wel⸗ ches er stets zwischen den Administrations⸗ und Gerichts⸗Behoͤrden des Großherzogthums aufrecht zu halten gewußt habe. Darauf sprach der Regierungs⸗Präsident Wißman aus Bromberg im Na⸗ men seines Kollegiums die Versicherung aus, daß die seitherige Verwaltung der Provinz auch dort in dankbarer Erinnerung fort⸗ leben wuͤrde. Nach einigen herzlichen Worten des Rittmeisters von Zacha im Namen der 1“ Gutsbesitzer dankte der Polizei⸗Direktor und Landrath, Regierungsrath von Minutoli, dem Ober⸗Praͤsidenten fuͤr sich und seine landraͤthlichen Kollegen

dafuͤr, daß er die besonders wichtige und schwierige Stellung der⸗

selben richtig erkannt und gewuͤrdigt, und sie bei Allem, was seit zehn Jahren in der Verwaltung der Kreise Erfolgreiches geschehen sey, mit Kraft und Umsicht geleitet und unterstuͤtzt habe. Fuͤr die baͤuerlichen Eigenthuͤmer sprach der Grundbesitzer Grun⸗ wald. In ergreifender Rede erinnerte der Ober⸗Buͤrgermeister Naumann an alle Wohlthaten, welche die hiesige Stadt dem Ober Praͤsidenten, ihrem Ehrenbuͤrger verdankt, an die wohlwol⸗ lende Beruͤcksichtigung, die ruͤhmliche Thaͤtigkeit, die er allen ihren Angelegenheiten gewidmet, an Seine und der Seinigen Milde gegen Arme und Ungluͤckliche, an seine Zugaͤnglichkeit und lieb⸗ reiche Theilnahme fuͤr Alle. Geruͤhrt und bewegt dankte Se. Excellenz den Anwesenden fuͤr die bewiesene Anhaͤnglichkeit mit der Versicherung ihrer stets freundlich gedenken zu wollen. Nach einem von dem Ober⸗Regierungs⸗Rath Neuhauß ausgebrachten Toast auf das Wohl des Generals v. Grolman, der dem schei⸗ denden Freunde waͤhrend ihres langen Zusammenwirkens in der Provinz stets kraͤftig und treu zur Seite gestanden, trennte sich die Versammsung mit dem Gefuͤhl aufrichtiger Trauer. Eine im Garten des Koͤnigl. Schlosses unter den Fenstern des Ober⸗ Praͤsidenten gebrachte Nachtmusik schloß die von wehmuͤthigen Empfindungen begleitete Festlichkeit des Tages.

vͥ1111616161611“ Amsterdum, 5. Mai Niederl. wirkl. Schuld 51 13⁄16. 5 % do. 9913⁄16. Kanz-Bill. 2534. 5 % Span. 229⁄1 Passive. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr.

Antwerpen, ü. Mai. Zinsl. —. Neue Anl. 22 ½ G.

Hamburg, 7. Mai. Bank-Actien 1655 Br. Engl. Russ. 108.

Paris, 4. Mai. 5 % Rente fin cour. 114. 10. 3 % Rente fin cour. 79 40. compt. 103. S0. 5 % Span. Kente 24 ⁄. Pasvive 5 ⁄. ort. —.

v“ 5⁰ 0 Met. 108 ¼. 4 % 100 3⁰ 0 77 7„ 2 % 9 % Gee 1 % Bank-Actien 1649. Anl. de 1834 135 ¼8. de 1839 112 ¼.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 8. Mai.

Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von von

Berlin. St. M. Potsda m. St. M.

Um 8 Uhr Morgens. 45 Um 6 Uhr Morgens.. 43 11 - Vormitt. 40 - - Vormitt... 2 Nachmitt.. 45 -12 ½ - Nachmitt.. 1 v“ - 6 Abends.. 40- - 10 - .. 58 8 1 Die Fahrt um 2 Uhr von Berlin konnte erst 10 Minuten später abgehen, weil ein an der Maschine losgegangener Bolzen erst befestigt werden mußte.

Abends ...

Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmalige 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ilhr. Beobachtung.

1841. 8. Mai.

Lustdrug........ 336,01““ ar. 335 91“„Par. 336,21“ par. Quellwärme 7 4"ꝙR. Luftwarme... +. 11 9“ R. + 20 29 R. + 126“ N. Flußwärme 14 10 R. Thaupunkt.... 4 8,3 °R. + 10 1 ° R. + 94° R. Bodenwärme 14 0“" R. Dunstsättigung 75 vCt. 49 vCt. 78 „Ct. Ausdünstung 0, 32 Rbh. Wetter. .......-. heiter. halbheiter. bezogen. Niederschlag 0,094“ Rh. W. W. W. Wärmewechsel 4 20,4° Wolkenzug SSW. 111 8 Tagesmittel: 336,08“ Por. + 15 20 + R. 9,3 0 R. 67 pCt. W. Nachmittags 5 Uhr Gewitter.

Ksznigliche Schausfpiele.

Montag, 10. Mai. Im Schauspielhause: Capriciosa, Lust⸗ spiel in 3 Abth., von C. Blum. (Mad. Peroni⸗Glaßbrenner: als Gastrolle.) Hierauf: Der Spiegel des Tausend⸗

n.

Dienstag, 11. Mai. Im Opernhause: Konzert, worin Mad. Dufflot⸗Maillard zum letztenmale singen wird. 1) Arie aus der Oper: Der Barbier von Sevilla, von Rossini, gesun⸗ gen von Mad. Dufflot⸗Maillard. 2) Erinnerungen an die Schweiz, Variationen fuͤr die Klarinette, komponirt von Wieprecht, vorgetragen von dem Accessisten der Koͤniglichen Kapelle Herrn A. Schubert. 3) Arie aus der Oper: Anna Bo⸗ lena, von Donizetti, gesungen von Mad. Dufflot⸗Maillard. 4) Adagio und Rondo fuͤr die Violine, komponirt und vorgetra⸗ gen von dem Koͤnigl. Kammermusikus Herrn Herrmann Henning. 5) Arie aus der Oper: Die Familien Capuletti und Montechi, von Bellini, gesungen von Mad. Dufflot⸗Malillard. Hierauf: beiden Schuͤtzen, komische Oper in 3 Abth., Musik von

. Lortzing.

87 Schauspielhause: Représentation extraordinaire au béné- sice de Mlle. Desgranges. Le spectacle se composera de: 1) La reprise de: Monsieur Jovial, ou: L'huissier chansonnier, vaudeville en 2 actes, par Mr. Théaulon. (Mr. Schneider, artiste du thedtre Royal, remplira le röle de Mr. Jovial.) 2) Pas de deux nouveau dansé par Dlle. Polin et Mr. Reichner. 3) La première représentation de: Le marquise de Seneterre, ou: Une legon de coquetterie, comédie nouvelle en 3 actes et en prose, du théatre francais, par Mr. Mäélesville.

Abonnements und freie Entreen sind ohne Ausnahme nicht guͤltig. G

Billets zu dieser Vorstellung sind in der Wohnung der Dlle. Desgranges, Potsdammer⸗Straße Nr. 15, von Morgens 9 bis Mittags 2 Uhr, zu haben und bleiben die Abonnements⸗Billets bis Dienstag Mittag 2 Uhr reservirt.

Mittwoch, 12. Mai. Im Schauspielhause: Egmont, Trauer⸗ spiel in 5 Abtb., von Goͤthe. Musik von L. van Beethoven.

Koͤnigsstaͤdtisches Theater.

Montag, 10. Mai. (Fuͤnfte Italiaͤnische Opern⸗Vorstellung.) Zum ersten Male wiederholt: Gemma di Vergy. Opera in 3 Aui. Poesia del Siguor Bidera. Musica del Maestro Gactano Do- nizetti.

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des Isten Ranges: 1 Rthlr. ꝛc.

Textbuͤcher, in Italiaͤnischer und Deutscher Sprache sind Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.

Der Anfang der Italiaͤnischen Opern⸗Vorstellungen ist um 6 ½ Uhr. Die Kasse wird um 5 ½ Uhr geoͤffnet.

Dienstag, 11. Mai. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt bei A. W. Hayn⸗

der Ober⸗Präaͤsident die Gesundheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs ausge⸗

——

—nn

Allgemeiner Anzeiger

Bekanntmachungen. 1I.

led. Dr. Melchior Tyrell fordere ich im Auftrage der,

gen alsbald bei mir anzuzeigen und nachzuweisen. Werl, den 2. Mai 1841. Ley, Justiz⸗Rath.

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G 0 b 6 6 (Dr. KRar I);

Die sogenannte ägyptisch-contagiöse Augen- entzündung, mit Psgh r HBinweisung auf ein neues Kurverfahren. gr. S8. geb. 3 Thir.

Der Verfasser bhatte als Milizairarzt in Niederlän- dischen Diensten vielfache Gelegenheit zur Beobach-

Leipzig, im März 1841. F. A. Brockhaus.

8 8

Großbrit. u. Irland. London.

Amtl. Nachr.

Landtags⸗Angelegenheiten. Posen. Erörterung von Bittschrif⸗ ten. Gemälde⸗Sammlung des Grafen A. von Raczynski. Denk⸗ mal der Poln. Könige. Eisenbahn. Presse. Neubewilligte Chausseen. Sachsen. Kontingentirung der Klassen⸗Steuer. Petitionen, den Bau von Kunststraßen betreffend.

Ruͤßland u. Polen. St. Petersburg. Kaiserl. Reskript an den Miaister v. Uwaroff.

Frankreich. Deput. Kammer. Budget von 1842. Das Mini⸗

sterium der auswärtigen Angelegenheiten. Allianz mit Deutschland. Paris. Vermischtes. Privatbrief. (Der Prozeß wegen der dem Koönige zugeschriebenen Briefe in seinem Verhältnisse zur Presse und dem moralischen Einflusse auf die Masse.)

Tory⸗Presse über die Korngesetze. Beschreibung des „Prasident“ und Beruhigung hinsichtlich der Dampfschifffahrt. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Die Minister zeigen große Thätigkeit.

Deutsche Bundesst. Leipzig. Pralschreiben. (Die neue Ver⸗ ordnung über die im Auslande ertheilten akadem. Grade.) Frank⸗ furt. Privatschreiben. (Bäder. Taunus⸗Eisenbahn.) Rastadt. Festungsbau.

Oesterreich. Schreiben aus Wien. (Wichtige Concessionen der Pforte in Bezug auf den Pascha von Aegypten. Hattischerif in Be⸗

rtreff Reschid Paschas und der innern Verwaltung.)

Schweiz. Luzern. Wahlen.

Italien. Florenz. Die Kaiserin von Oesterreich in Modena.

„Fürst Bacciochi f.

Spanien. Madrid. Beginn der Debatten über die Regentschafts⸗ Frage in der Deputirten⸗Kammer.

Griechenl. Athen. Unruhen und Räuber in Thessalien.

Nord⸗Amerika. Ansichten des neuen Präsidenten. Wirren in Meriko und Texas.

Inland. Berlin. Dem Erfinder des Oelbilderdruckes, Liepmann, eine Königl. Pension bewilligt. Koln. Eisenbahn.

b u. Lit. Berlin. Die Ital Oper im Königsstädtischen Theater.

Beilage. Großbrit. u. Irl. London. Verurtheilung des Grafen Waldegrave und Capitain Duff. General Sir Ruf. Donkin †. Graf Cardigan und Rittmeister Reynolds. Belgien. Lüttich. Nachträgliches über die letzte Minen⸗Erplosion. Schweden u. Norwegen. Große Feuersbrunst in Drontheim. Oesterreich. Salzburg. Ein Röm. Mosaikvoden wird das Fundament zu Mo⸗ zart's Denkmal. Spanien. Vermischtes. Portugal. Gerücht über Anerkennung Donna Maria's. Guerilla's in Algarbien. Vermischtes. Türkei. Proclamat. des Fürsten, den Aufstand der Christen in Bulgarien betreffend.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: Den beim Ober⸗Landesgericht zu Glogau beschaͤftigten Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direktor Jekel zum Ober⸗Landesgerichts⸗Rath

zu ernennen; 3 Den bei dem Land⸗ und Stadtgerichte in Groß⸗Oschersleben

angestellten Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Buͤchtemann zum Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath daselbst zu befoͤrdern;

Dem Justiz⸗Kommissarius und Notarius von Uckermann und dem Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Paul zu Strigau den Charakter als Justizraͤthe beizulegen;

Dem Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Goͤppert zu Wohlau den Charakter als Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath; und

Dem Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Kristen bei dem Landgericht zu Breslau den Charakter als Landgerichts⸗Rath zu verleihen.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist nach Prenz⸗ low von hier abgereist.

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und

Commandeur der 9ten Division, Freiherr von Luͤtzow, von logau.

8 Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Praͤ⸗ sident der Provinz Sachsen, Flottwell, von Posen.

Abgereist: Der Ober⸗Ceremonienmeister, Graf von Pour⸗ tales, nach Bunzlau.

Der Kaiserl. Russische General⸗Major, Fuͤrst Ilga Dol⸗ goruckow, nach Frankfurt a. M. 8

andtags⸗Angelegenheiten.

Provinz Posen.

Posen. Sitzung vom 15. April. Nachdem nun alle

Allerhoͤchste Propositionen erledigt, wurde zur Diskussion uͤber die eingegangenen Petitionen in nachstehender Ordnung geschritten: J. Die Petition um Errichtung eines Gymnasiums in der Stadt

Ostrowo, Adelnauer Kreises, wurde, mit Ruͤcksicht darauf, daß die Kreise Schildberg, Adelnau, Pleschen und Krotoschin durch die Graͤnz⸗Regulirung mit dem Koͤnigreich Polen, das Gymna⸗ sium in Kalisch und Wartha verloren, und daß diese Gegenden 10, 15, ja sogar 20 und einige Meilen von den Gymnasien zu

beschlossen.

gen Bewilligung eines Zuschusses von 500 Rihlr auf fernere drei⸗ Jahre fuͤr den Verein zur Verbesserung der Pferde⸗, Vieh⸗und Schaf⸗

zucht im Großherzogthum Posen, fand, unerachtet sich der Ausschuß

einstimmig dafuͤr erklaͤrte, einigen Widerspruch. Es wurde be et: daß ties Geld zu Schulen und spruch. Es wurde behauptet:

zweckmaͤßiger als zu Pferderennen zu verwenden wäre. n Deputirter machte den Antrag, diese 500 Rthlr. 18 6

3 1 die Session vertagt. Posen shhs Lissa entfernt seyen, von der Versammlung einstimmig genehmigt, eüih die Abfassung einer Bittschrift in dieser Beziehung

Der an die Versammlung gerichtete Antrag we⸗

anderen dergleichen Anstalten

eine Haͤlfte fuͤr das zu verfassende beste Werk uͤber die Art und

Weise, die niederen Klassen des Volks zur höͤheren Bildung zu

erheben, und die andere Haͤlfte fuͤr das zu verfassende beste Werk

uͤber die geeigneten Mittel zur Verbesserung der Landwirthschaft

auf dem platten Lande, besonders bei den neu geschaffenen baͤuer⸗

lichen Wirthen zu verwenden. Ein anderer Deputirte behauptete,

daß es wichtiger sey, die Zugpferde zu verbessern, als die Pferde

zum Wettrennen. Alle diese Antraͤge wurden dadurch widerlest,

daß nur durch den Wetteiser beim Pferderennen und der Thierschau

die Viehzucht verbessert werde, daß namentlich England zu einem

hohen Grade von Vollkommenheit seiner Viehgattungen gelangt

sey, daß sich endlich im Großherzogthum Posen ein Verein von Actionairen gebildet habe, welcher fuͤr die vom Staate auf fuͤnf Jahre ohne Zinsen geliehene Summe von 2500 Rthr., eine gewisse Anzahl echt Englischer Pferde anzuschaffen gedenkt, daß uͤbrigens der Verein zur Verbesserung der Pferde⸗, Vieh⸗ und Schafzucht u. s. w. ohne den verlangten Zuschuß nicht bestehen koͤnne, dieser Verein aber zur Aufmunterung des Wetteifers durchaus erforderlich sey; daß dies eine bei uns zu neue Sache sey, uͤber deren Erfolg man daher noch kein Urtheil faͤllen koͤnne u. s. w. Nach einer leb⸗ haften Diskussion, bei welcher sich verschiedene Stimmen fuͤr und gegen die Petition erklaͤrten, wurde zur Abstimmung geschritten. Die Majoritaͤt von 36 Stimmen gegen 10 erkläͤrte sich fuͤr die Bewilligung des Zuschusses von 500 Rthlr. auf 3 Jahre, und zwar unter der Bedingung, daß davon 300 Rthlr. zu Praͤmien beim Pferderennen, fuͤr Pferde im Großherzogthum Posen ge— zeugt, die sich in den Haͤnden hiesiger Einwohner befinden, und 200 Rthlr. als Praͤmie fuͤr Inhaber aus dem Stande der Landge⸗ meinden verwendet werden sollen. lII. Die von der Anstalt der grauen Schwestern zu Posen beantragte Unterstuͤtzung von 600 Thlr. wurde von der Versammlung bewilligt, da sie die Nuͤtzlich⸗ keit des Instituts anerkennt, besonders aber mit Ruͤcksicht darauf daß das Institut des besondern Schutzes der hochseligen Prinzessin Louise von Preußen Koͤnigl. Hoheit, der erhabenen Gemahlin des Fuͤrsten Statthalters, sich zu erfreuen gehabt, sie dessen und ihres hohen Wohlwollens durch Ihren zu fruͤhen Hingang verlustig ge⸗ worden gleichzeitig das unausloͤschliche Andenken an die hohe Frau ehrend, beschloß die Versammlung: daß der Anstalt die Summe von 600 Thlr. aus dem Departements⸗Fonds gezahlt werden solle.

Sitzung vom 16. April. Zu der heutigen Sitzung fand sich der Abgeordnete des Schildberger Kreises, welcher seine Ent⸗ lassung verlangt hatte, wieder ein, veil dessen Stellvertreter be⸗ hindert sind, auf dem Landtage zu erscheinen. Demnaͤchst wur⸗ den nachstehende Petitionen zur Diskussion gezogen: Die Stadt Posen beantragt eine Petition an Se. Majestaͤt den Koͤnig: zu genehmigen, daß sie von der General⸗Feuer⸗Sozietaͤt aus⸗ scheiden und eine besondere Gesellschaft fuͤr sich bilden duͤrfe; Posen ist wohl und seuersicher gebaut, besitzt 12 Feuer⸗Spritzen und alle sonstige Feuer⸗Loͤsch⸗Geraͤthschaften in dem besten Zustande. Ein bedeutender Brand ist demnach nicht zu befuͤrchten, weil das Feuer sogleich gedaͤmpft werden kann. Seit 1804 hat Posen, nach Abrechnung der, in einem geringen Be⸗ trage erhaltenen Brandschaden⸗Verguͤtigung, 500,000 Rthlr. an Feuer⸗Kassen⸗Beitraͤgen entrichtet. Posen ist uͤbrigens von saͤmmt⸗ lichen zur Provinzial⸗Feuer⸗Sozietaͤt gehoͤrenden Staͤdten, die einzige befestigte Stadt, und kann als solche, fuͤr den Fall einer Belagerung auf keine Brandschaͤden⸗Verguͤtigung Anspruch machen. Der Ausschuß erklaͤrte sich gegen den Antrag der Stadt, brachte indeß in Vorschlag, des Koͤnigs Majestaͤt um Zusicherung einer Brandschaden⸗Verguͤtigung in Kriegsfaͤllen, zu bitten. Mehrere Abgeordnete, namentlich die der kleineren Staͤdte, wider⸗ sprachen dem Antrage; andere schlugen die Errichtung dreier besonderer Gesellschaften vor, naͤmlich der einen fuͤr die Stadt Posen, der zweiten fuͤr die uͤbrigen Staͤdte und der dritten fuͤr Dorfschaften. Diese Antraͤge fanden indeß keinen Eingang und es ward mit der Abstimmung vorgegangen, in Folge deren der Antrag der Stadt Posen mit 34 gegen 14 Stim⸗ men verworfen wurde. Der Antrag um Abaͤnderung mehrerer Bestimmungen des Reglements fuͤr die Provinzial⸗Feuer⸗Sozietaͤt, ward von der Versammlung angenommen und beschlossen, Sr. Majestaͤt eine Bitte um einige Abaͤnderungen in dieser Beziehung vorzulegen. Eine Petition, worin die Aufmerksamkeit des Land⸗ tags darauf gefuͤhrt wird, daß die Besserungs⸗Anstalt zu Ko⸗ sten, ihrer im Landtags-Abschiede vom Jahre 1828 ausge⸗ sprochenen Bestimmung, wonach geschaͤftslose Vagabonden der Anstalt uͤberliefert werden sollen, nicht uͤberall ent⸗ spreche. Die Versammlung erkannte den Antrag fuͤr recht und billig und beschloß, den Koͤniglichen Kommissarius zu er⸗ suchen: Anordnungen zu veranlassen, daß in der Anstalt auch diejenigen Landstreicher Aufnahme finden, welche von der betref⸗ fenden Polizei⸗Behoͤrde die Weisung erhalten, fuͤr ihren bestaͤn⸗ digen Auf- und Unterhalt Sorge zu tragen, derselben jedoch in⸗ nerhalb gesetzter Frist nicht genuͤgt haben. Ein Antrag betraf die Bittschrift an des Koͤnias Majestaͤt, wegen Erschwerung der Schank⸗Konzessionen, zur Verhuͤtung der Demoralisation. Der Ausschuß nahm auf das Gesetz vom 7. Februar 1835., welches die Faͤlle vorausgesehen, Bezug, und stimmte fuͤr den Antrag, mit dem Bemerken, daß es hoͤchst noͤthig sey, Mißbraͤuchen zu

steuern, namentlich bei Verkaͤufen des Branntweins durch Kauf⸗

und Handelsleute in kleinen Quantitaͤten. Die Diskussion uͤber diesen Gegenstand wurde zur naͤchsten Sitzung ausgesetzt und

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Sitzung vom 17. April. Heute wurde die unterbrochene Diskussion uͤber den Antrag wegen Einschraͤnkung der Schank⸗ Konzessions⸗Verleihung erneuert. Mit Ruͤcksicht darauf, daß das . Gesetz vom 7. Februar 1835 nicht ausreichend ist, dem Uebel zu steuern, beschloß die Versammlung mit 29 gegen 13 Stimmen, des Koͤnigs Majestaͤt zu bitten: a) den Haͤndlern mit Kauf⸗ mannsrechten den Verkauf der Getraͤnke Flaschenweise, zu unter⸗ sagen, und nur in Faͤssern von wenigstens 15 Quart zu gestat⸗ ten; b) das Gesetz vom 7. Februar 1835, in Bezug auf den

Ausschank geistiger Getraͤnke in kleinen Quantitaͤten auch auf die Stäͤdte auszudehnen.

Einer von den Deputirten aͤußerte gegen den Grafen Atha⸗ nasius v. Raczynski den Wunsch, derselbe moͤchte seine Bilzder⸗ Gallerie nach Posen verlegen, welches fuͤr die Provinz, in Be⸗ ziehung auf die schoͤnen Kuͤnste, von großem Vortheil seyn koͤnnte. Der Graf entgegnete: daß, so ehrenvoll ihm der eben geäͤußerte Wunsch, seine Bilder⸗Gallerie in Posen unterzubringen, seyn muͤsse, er in diesem Augenblicke nur erwiedern koͤnne, wie er steis die Ab⸗ sicht gehabt, sie mit dem in seinem Vaterlande gestifteten Majo⸗ rate zu verbinden und er diesen Vorsatz auch nicht aufgegeben habe. Die Ausfuͤhrung dieses Vorhabens haͤnge noch von man—⸗ chen Umständen ab, die heute nicht vorherzusehen sind. Wenn diese kleine Bilder⸗Sammlung eine gewisse Aufmerksamkeit er⸗ regt, so sey es fuͤr ihn um so schmeichelhafter, wenn der Landtag sein Augenmerk darauf gerichtet habe; dessen ungeachtet muͤsse er wiederholen, keine, weder eine gesetzliche noch moralische Ver⸗ pflichtung uͤbernehmen zu wollen.

Demnaͤchst erstattere der Ausschuß den Bericht uͤber die Aus⸗ fuͤhrung eines Denkmals in der hiesigen Kathedral⸗Kirche fuͤr die Koͤnige Mieczyslaus und Bosleslaus Chrobry. Der Aus⸗ schuß verlas die Vorstellung des Grafen Eduard von Rachzynski, bei welcher dieser die Rechnungen mit der Bitte uͤberreicht, die⸗ selben durchzugehen und ihm Decharge zu ertheilen Ferner wurde dessen zweite Vorstellung verlesen, worin derselbe zu be⸗ weisen sucht, daß die freiwilligen Beitraͤge nur zur Verzierung der Kapelle und zur Errichtung des Grabmals ausreichend gewe⸗ sen; die Standbilder der genannten Fuͤrsten aber, von ihm zum Geschenk offerirt worden. Endlich wurden saͤmmtliche Schrift⸗ stucke und Belege durchgegangen, welche ergeben, wie man auf den Gedanken der Errichtung des Denkmals und auf die Aus⸗ fuͤhrung der erstern gekommen sey. Der Ausschuß fand geger die Rechnung selbst nichts zu erinnern, häͤlt jedoch den Landtag zur Ertheilung der Decharge um so weniger fuͤr befugt, als die⸗ ser nicht alle diesjenigen vertrete, die zum Denkmal beigetrage haben. Diese Ansicht unterstuͤtzte einer der Deputirten, ein an derer dagegen widersprach derselben. Nach langer Diskussion, bei welcher sich mehrere Deputirte fuͤr, andere aber gegen die Kompetenz des Landtages erklaͤrten, trug der Graf Eduard von Raczynski auf Abstimmung an, in Folge deren sich die Versamm⸗ lung mit der Stimmenmehrheit von 35 gegen 12, zur Erthei⸗ lung der beantragten Decharge fuͤr unbesugt erllaͤrte.

Hierauf wurde zur Berathung gezogen;: der Antrag der Ab⸗ geordneten der Stadt Posen, um Anbringung einer Bitischrift an Se. Majestaͤt: bei Anlegung der Eisenbahn von Frankfurt a. d. H. nach Breslau, auch das Großherzogthum Posen zu be⸗ ruͤcksichtigen und die Allerhoͤchste Genehmigung hierzu nur unter der Bedingung zu ertheilen, daß die Bahn durch das Großher⸗ zogthum gefuͤhrt werde, und dessen Hauptstadt Posen beruͤhre. Der Antrag ward von der Versammlung einstimmig genehmigt und demnäͤchst beschlossen, die Petition bei Sr. Majestaͤt anzu⸗ bringen. 8

Sitzung vom 19. April. An der Tagesordnung ist die Berathung uͤber die eingegangenen Petitionen: 1) der Graf Dabski auf Kaczkow bittet um Verwendung, daß, zufolge de allgemein bewilligten Amnestie, die gegen ihn wegen Uebertritt nach Polen im Jahre 1830 verhaͤngte Strafe von 3000 Rihlr. niedergeschlagen und im Hypothekenbuche geloͤscht werde. Nach der Ansicht der Versammlung gehoͤrt diese Angelegenheit vor die Gerichte und es wurde der Petition auch deshalb keiae Folge gegeben, weil sie den Koͤnigl. Ministerien noch zur Ent scheidung vorliegt. 2) Eine Petition eines Abgeordneten der Ritterschaft wegen Preßfreiheit, und eine zweite Petition eines Abgeordneten desselben Standes um Ermaͤchtigung der

allgemeinen Staats⸗Zeitung, zur An⸗ und Aufnahme von Erwie⸗ derungen auf verlaͤumderische oder beleidigende Artikel in in⸗ und auslaͤndischen Zeitungen uͤber die innern Angelegenheiten des Großherzogthums. 8 tition als zu allgemein gefaßt und eben so auch gegen die zweite, er schlaͤgt aber vor, an Se. Majestaͤt dahin eine Petition um Milderung der Censur einzureichen; daß alle, die innern Ver⸗ haͤltnisse des Großherzogthums Posen betreffenden Gegenstaͤnde, so wie alle Bemerkungen uͤber Verordnungen, in denen Se. Ma⸗ jestaͤt der Koͤnig auf die Ansichten der Minister und des Staats rathes Bezug zu nehmen geruhen, ohne Censur und bloß unter angemessener Verantwortlichkeit zum Druck gegeben und ange nommen werden koͤnnen. G in der ganzen Stände⸗Versammlung hervorbrachte, war sichtbar Bei der verlangten Abstimmung erklaͤrte sich die Versammlung mit 35 gegen 8 Stimmen gegen den schusses, geleitet von unbegraäͤnztem Vertrauen zu Sr. Maje staͤt, Allerhoͤchstwelcher auf dem eingeschlagenen Wege nicht stehen

Der Ausschuß erklaͤrt sich gegen die erste Pe⸗

Der Eindruck, den diese Angelegenhei Antrag des Aus⸗

bleiben, sondern in Seiner hohen, waͤhrend Seiner erst kurzen Regierung durch so viele Beweise dargelegten und bewaͤhrten

Weisheit Seinen Voͤlkern aus eigenem Antriebe und zur rechten

Zeit verleihen werde, was zu ihrem Gluͤcke erforderlich sey. 3) Petition eines Abgeordneten der Landgemeinden wegen Ver doppelung der Zahl der Abgeordneten des Standes der Land gemeinden auf den Landtagen und in den Kreis⸗Versammlun gen. Der Ausschuß erklaͤrt sich gegen die Petition be zuͤglich der Vertretung auf den Landtagen, fuͤr diese aber in Beziehung auf die Kreis⸗Versammlungen. Petition wurde entgegengesetzt, daß bei der bestehenden Or⸗ ganisation der Staͤnde nicht die Bevoͤlkerung, sondern das Grund⸗ eigenthum vertreten werde, und einer der Abgeordneten der Rit⸗ terschaft bewies in Zahlen, daß das Verhaͤltniß der baͤuerlichen Besitzungen in seinem Kreise der jetzigen Vertretung ent prechend sey. Einer der Virilstimmen⸗Besitzer ist der Meinung⸗ daß die Initiative in dergleichen Angelegenheit nicht dem Landtage zustehe. Diese Aeußerung blieb nicht ohne Widerspruch gegen den darin enthaltenen Grundsatz. Bei der Abstimmung erklaͤrte

sich die Versammlung mit 34 gegen 8 Stimmen fuͤr die Ansicht des Ausschusses.