1841 / 132 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der Eisenbahnbauten im Herzogthum Sachsen⸗Koburg⸗Gotha be⸗

auftragt 2848 g zu Gent ist ein gewisser Soete gestorben, jm Fucheüneng 778 Er ines jungen Im n November 1778 wegen Ermordung e2 junge 2 L zum Tode verurtheilt worden war. Die Kaiserin —— Theresia verwandelte diese Strafe in die der lebenslaͤng⸗ 2 Zwangsarbeit, die er 63 Jahre lang abgebuͤßt hat. iar 4. Mai brach ein Gewitter uͤber Bruͤssel aus, daß sich weit ausgedehnt und in mehreren Ortschaften schreckliche Verwuͤ⸗ stungen an Haͤusern, Feldern und Gaͤrten angerichtet hat. „Häu⸗ fer und Mauern wurden umgestuͤrzt, Haͤuser, Staͤlle und Scheu⸗ nen unter Wasser gesetzt, Schafe, Schweine und sogar Pferde durch den Strom sortgerissen. Zu Floreffe auf der Straße von Namur wurden drei Kinder, ein Maͤdchen von 17 Jahren, und zwei Knaben, einer von 13, der andere von 8 Jahren, unter den Trüͤmmern eines Hauses begraben. Der Blitz zuͤndete an meh⸗ reren Orten und legte einige Gebaͤude in Asche.

Deutsche Bundesstaaten.

Muͤnchen, 6. Mai. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Direktor der Regierung von Schwaben und Neuburg, Freiherrn Friedrich v. Zu⸗Rhein zum Praͤsidenten der Regierung von Ober⸗ pfalz und Regensburg, an die Stelle des verstorbenen Ed. von Schenk, und den Fuͤrsten Karl v. Wrede zum Staatsrath im außerordentlichen Dienste ernannt.

Der Bayerische Konsul zu New⸗York, Siemons, hat in Be⸗ treff der Auswanderer nach Nord⸗Amerika an das Ministerium des Aeußern berichtet, daß jeder Ankoͤmmling dort wenigstens 50. Dollars Baarschaft besitzen sollte, um damit ins Innere des Landes gehen und sich da Laud ankaufen oder Arbeit suchen zu koͤnnen; ohne dieses waͤre ihre Lage sehr traurig, und er habe oft zwei⸗ bis dreihundert solcher armen Menschen, darunter ge⸗ woͤhnlich viele Kranke, in seinem Comptoic gehabt, die ihn um Unterstuͤtzung zum Fortkommen im Lande oder zur Ruͤckkehr nach Europa angegangen. Es stimmt dies ganz mit der juͤngsten Bekanntmachung der Deutschen Gesellschaft in New⸗York uͤber⸗ ein, und die Bayerische Regierung laͤßt deshalb jenen Bericht und diese zur Belehrung und Warnung allgemein bekannt machen

Darmstadt, 7. Mai. (Großh. Hess. Z.) Heute Abend traf der Kaiserl. Russische General Baron Meyendorff, Adjutant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, hier ein und uͤber⸗ brachte, im Auftrage Sr. Kaiserl. Majestaͤt, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzoge die erfreuliche Nachricht von der am 28. April⸗ vollzogenen Vermählung Sr. Kaiserl. Hoheit des Caͤarewitsch Alexander Großfuͤrsten Thronfolgers mit Ihro Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrstin Maria Alexandrowna, Prinzessin von Hessen und bei Rhein. Im Augenblicke, um 9 Uhr Abends, verkuͤnden 101 Kanonenschuͤsse der Residenz und dem Lande dies gluͤckliche Ereig⸗ niß in unserer allverehrten Fuͤrsten⸗Familie, welches alle treue Hessen mit der innigsten Theilnahme vernehmen werden! Der General Graf Magyendorff, welcher gleich nach seiner Ankunft die Ehre hatte, von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzoge empfan⸗ en zu werden und Allerhoͤchstdemselben die mitgebrachten Schrei⸗ en zu uͤberreichen, hat St. Petersburg am 30. Apral verlassen. Die hohen Neuvermaͤhlten, so wie saͤmmtliche Allerhoͤchste und Hoͤchste Herrschaften befanden sich im erwuͤnschtesten Wohlseyn.

Braunschweig, §. Mai. (Magd. Z.) Se. Durchlaucht der Herzog ist am gestrigen Morgen nach Berlin abgereist, wo⸗ hin auch der Finanz⸗Direktor v. Amsperg bereits wieder abgegan⸗ gen ist. Der Bau des Braunschweigischen Antheils der Eisen⸗ bahn nach Magdeburg ist der erste Gegenstand der Verhandlun— gen unserer seit dem Iten d. M. versammelten Landstaͤnde gewor⸗ den; man glaubt, daß mit ihrer Zustimmung die auf 1 Million 700,000 Rthlr. veranschlagten Kosten durch die Ausgabe einer gleich großen Summe Papiergeld werden gedeckt werden, welche denn durch den Ertrag der Bahn in fuͤnfundzwanzigjaͤhrlichen Raten getilgt werden soll. Mit der Absteckung der Bahn be⸗ hufs der Erdarbeiten ist bereits der Anfang gemacht worden, so daß wir dem baldigsten Beginnen des Erdbaues selbst mit Si⸗ cherheit entgegensehen duͤrfen.

†t† Dresden, 10. Mai. Auf Anregung und unter Mit⸗ wirkung eines um das Wohl unseres Vaterlandes hochverdienten Mannes, des Staats⸗Ministers von Lindenau, wird jetzt eine Renten⸗Versicherungs⸗Anstalt ausschließlich fuͤr das Koͤnigreich Sachsen begruͤndet. Die von dem vorlaͤufig zusammengetretenen Comité diesfalls ausgearbeiteten Statuten haben bereits aller⸗ hoͤchsten Orts die Bestaͤtigung erhalten. Die wohlthaͤtigen Wir⸗ kungen der Renten⸗Versicherungs⸗Anstalten mußten uns die Be⸗ gruͤndung einer solchen im Inlande hoͤchst wuͤnschenwerth machen, und fast dieselben Gruͤnde, welche in der neueren Zeit in vielen, selbst weniger bedeutenden Provinzial⸗Staͤdten Sachsens Spar⸗ kassen ins Leben riefen, scheinen der neuen Anstalt schon im Vor⸗ aus einen guͤnstigen Erfolg zu versprechen. Die Theilnahme an der Anstalt wird durch volle Kapitals⸗Einlagen von 100 Rthlrn., oder Stuͤck⸗Einlagen erlangt. Die Rente beginnt vom ersten Jahre des Eintritts an, betraägt zu Anfang 3 pCt. und wird auf die vollen Einlagen alljaͤhrlich ausgezahlt, den Stuͤck⸗Einlagen aber so lange zugeschrieben, bis dieselben durch dieses Gutschreiben und durch etwaige Nachzahlungen zu vollen Einlagen er⸗ gänzt sind. Im Laufe der Zeit waͤchst die Rente und kann endlich das Renten⸗Marimum von 150 Rthlrn.

rreichen. Die werbende Anlegung saͤmmtlicher Gelder der

Unstalt soll durch Anleihen auf ganz sichere Hypotheken oder

iesen aͤhnliche dingliche Gerechtsame, durch Ausleihen gegen

Faustpfand in Staatspapieren oder sonstigen sicheren Effekten,

durch Ankauf Koͤnigl. Saͤchsischer Staats⸗, oder ihnen gesetzlich

gleich geachteter, anderer inländischer oͤffentlicher Papiere, so wie

olcher auslaͤndischer Staatspapiere und Effekten welche an der

Boͤrse zu Leipzig, Berlin oder Augsburg regelmaͤßigen Cours ha⸗

ben, und endlich durch verzinsliche Niederlegung bei der Leipziger

Bank erfolgen. Der hauptsaͤchlichste Unterschied zwischen den Saͤchsischen und den auslaͤndischen Renten⸗Versicherungs⸗Anstalten wird darin bestehen, daß bei diesen die niedergelegten Kapitale der Anstalt verfallen, bei jener aber diese Kapitale selbst mit zur Erhoͤhung der Renten verwendet, hierdurch den Theilnehmern wiederzugewendet, zugleich aber auf diese Weise auch amortisirt werden sollen. Die bis jetzt zahlreich eingegangenen Einlagen be⸗ rechtigen zu der Hoffnung, daß die Wirksamkeit des Instituts baldigst beginnen werde. Die Geschaͤftsverwaltung der Anstalt werden die Theilnehmer selbst durch ein Direktorium und einen Ausschuß, welche beide aus ihrer Mitte zu waͤhlen sind, fuͤhren; die Regierung uͤbt die ihr zustehende Oberaufsicht durch einen von ihr zu ernennenden Regierungs⸗Kommissar aus. 9

Am ’ten ereignete sich auf der Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn ein beklagenswerther Unfall. Ein Bahnwaͤrter war so unvorsich⸗ tig gewesen, sich am Rande der Bahn niederzulegen und daselbst

einzuschlafen. Und da er im Schlafe ein Bein üͤber die Bahn⸗

schienen gelegt hatte, so uͤberfuhr ihn der zunaͤchst ankommende Wagenzug dergestalt, daß er dieses Bein verlor.

Karlsruhe, 7. Mai. (Oberd. Z.) In der heutigen Sitzung der Abgeordneten⸗Kammer wurde der Kommissions⸗Bericht uͤber die Urlaubsverweigerungen diskutirt. Die Debatten verlaͤn⸗ gerten sich bis 3 Uhr Nachmittags; die Kommissions⸗Anträge (Nr. 128 d. St. Ztg.) wurden einstimmig angenommen. Als eine bemerkenswerthe Thatsache aus diesen Verhandlungen ist her⸗ vorzuheben, daß die bisherige ministerielle Majeritaͤt zerstoͤrt ist, und die Kammermehrheit sich entschieden auf Seiten der Oppo⸗ sition befindet. Die Minister, welche an der Debatte Antheil nahmen, erklaͤrten, daß das Staats⸗Ministerium auf eine Zuruͤck⸗ nahme der Urlaubsverweigerungen nicht eingehen werde, und ver⸗ wiesen dabei rathgebender Weise auf das Bundesschieds⸗Gericht.

tigt, dabei aber die Ueberzeugung gewonnen habe, daß damit Nichts auszurichten sey. Man bemerkte, daß keines dieser Mitglieder tiefer in die Debatte einging. In der Kammer scheint man eine Aufloͤsung fuͤr das Wahrscheinlichste zu halten und darauf gefaßt zu seyn. Dies ist, in skizzirten Zuͤgen aufgesaßt, die poli⸗ tische Physiognomie der heutigen Sitzung.

Oesterreich.

Wien, 7. Mai. Am Aten d. M. fand die feierliche Eroͤff⸗ nung der Eisenbahn⸗Strecke von Lundenburg nach Ungarisch⸗Hra⸗ disch in Maͤhren statt. Die Linie der Kaiser⸗Ferdinands⸗Nord⸗ bahn ist dadurch um acht Meilen ihrem Ziele naͤher gebracht. Diese Bahn ist nun in die erste Reihe der Europaͤischen Eisen⸗ bahnen, und zwar in der kuͤrzesten Zeit getreten, ja sie uͤberfluͤ⸗ gelt an Ausdehnung ihres jetzigen 140 Englische Meilen weiten Betriebes jede andere des Kontinents. Da noch weitere 60 Eng⸗ lische Meilen fuͤr den diesjaͤhrigen Betrieb vorbereitet werden, wird sie in Kuͤrze fast so groß seyn, wie die jetzt in Betrieb ste⸗ henden Belgischen Bahnen zusammen.

168

Konstantinopel, 21. April. (Oest. Beob.) In Folge der Ereignisse in Kandien, wo der durch einige aus Griechenland gekommene Kretenser angezettelte Aufstand in einigen Kuͤsten⸗ Distrikten noch immer nicht ganz gedaͤmpft war, hat sich die Pforte veranlaßt gesehen, die Kuͤsten jener Insel, mit Ausnahme der vorzuͤglichsten Haͤfen Kanea, Suda, Rettimo und Kandia, einer strengen Blokade zu unterwerfen, und hat bereits die hier residirenden Gesandtschaften von dieser Maßregel, welche vom 15. Mai an in Vollzug gesetzt werden soll, in Kenntniß gesetzt. Eine Eskadre von zehn Kriegs⸗Schiffen wird gegenwaͤrtig ausge⸗ ruͤstet, um baldigst zu diesem Ende nach Kandien abzusegeln. Der ehemaläge Pascha von Aidin und nunmehrige Statt⸗ halter von Erzerum, Kiamil Pascha, ist am 16ten d. M. nach Trapezunt abgegangen, um sich von da an den Ort seiner Be⸗ stimmung zu begeben.

Der Praͤsident des Kriegs⸗Conseils, Hussein Pascha, welcher unlaͤngst eine Sendung nach Syrien erhielt, ein seiner Recht⸗ schaffenheit und Menschenfreundlichkeit wegen allgemein geachteter und beliebter Mann, ist gestern hier gestorben.

Der Oesterreichische Contre-Admiral Freiherr von Bandiera ist am Bord der Fregatte „Venere“ von Marmorizza in Smyrna angekommen.

Aegypten. Alexandrien, 21. Anril. (Allg. Z.) Am Sten starb in

Alexandrien in einem Hospital der aus Griechenland verbannte Bruder des Grafen Capodistrias, des einstmaligen Praͤsidenten jenes Landes. Die Griechen sahen ihn mit Gleichguͤltigkeit in seinem Elend dahinsterben. (Da Graf Capodistrias drei Bruͤder ge⸗ habt, so entsteht die Frage, welcher von den drei Bruͤdern hier gemeint sey?)

EETö

Bombay, 1. April. In Afghanistan stellt sich die Ruhe allmaͤlig wieder her, doch fehlt es nicht an kleineren Gefechten, und in einem derselben sind wieder zwei Britische Offiziere ge⸗ blieben. Schach Sudscha scheint den Gang der Ereignisse abwar⸗ ten zu wollen, um gelegentlich auf diese oder jene Weise davon Nutzen zu ziehen. Waͤhrend Einige melden, daß er den fremden Beistand los zu werden wuͤnsche, glauben Andere, daß er Peschawer wieder unter seine Herrschaft bringen wolle, welches fuͤr die Befestigung seiner Macht noͤthig erachtet wird. Die Britischen Behoͤrden treffen ihrerseits Vorbereitungen fuͤr die Zukunft. Wie es heißt, soll Attock, so wie die Bergpaͤsse des Kyber, Bolan und Gun⸗ dawa, befestigt werden.

Die Nachrichten aus Chiwa sind befriedigend. Capitain Conolly, uͤberrascht, den Chan weitlaͤuftig die Britische Expedition gegen China besprechen zu hoͤren, war nach Kochan gegangen, um zwischen den Regierungen von Chiwa und Kochan Frieden zu stiften. „Der Britische Einfluß in Central⸗Asien“, heißt es in der Bombay Times, „wird dadurch befoͤrdert werden, und selbst vom Norden aus werden die Englaͤnder nun bald den Be⸗ herrscher von Buchara im Zaume halten. Die uͤber Orenburg nach St. Petersburg abgegangenen Britischen Agenten Abbot und Shakespeare werden im Stande seyn, zuverlaͤssige Aufschluͤsse uͤber diese wichtigen Laͤnder, so wie uͤber die etwanigen Bewegungen der Russen in jener Richtung, zu geben. Man scheint uͤbrigens in Chiwa deren Annaͤherung nicht mehr zu fuͤrchten.“

Das Benehmen Yar Mahomeds zu Herat hat große Be⸗ sorgnisse erregt. Dieser verschmitzte Wesir, der jenes Land fuͤr sein Oberhaupt, Kamram Schach, verwaltet, war darauf bedacht, in den Besitz einer großen Geldsumme zu gelangen, und hatte dem Major Todd, dem Britischen Agenten, vorzuspiegeln ge⸗ wußt, daß die Perser einen Angriff auf Herat beabsichtigten. Major Todd war daruͤber in Unruhe gerathen und hatte sich uͤber Hals und Kopf nach Girisk zuruͤckgezogen, von wo aus er mit YNar Mohammed eine Unterhandlung anknuͤpfte. Dieser aber hatte sich aller Freunde der Englaͤnder zu bemaͤchtigen gewußt und sie auf die Folter gebracht, um Geld von ihnen zu erpressen. Die Unterhandlungen und die Befuͤrchtungen des Majors Todd erregten das Mißfallen Lord Auckland's, der ihn daher nach sei⸗ nem Regimente versetzt hat.

Im Innern Ostindiens herrscht Ruhe. Die Bewegung zu Napauni im Carnatic ist schnell unterdruͤckt worden. In Birma setzt Tharawaddie sein Schreckens⸗System gegen seine Untertha⸗ nen fort, laͤßt aber seine Graͤnznachbarn in Ruhe. Die Nepa⸗ Ehen e die Fortschritte der Britischen Expedition gegen

ina ab.

Die Indische Regierung hat beschlossen, sich an die Direk⸗ toren der Ostindischen Compagnie zu wenden, daß die Indische

Post zweimal monatlich befoͤrdert werden moͤchte. 88 Zie Regierung von Daͤnemark soll im Begriffe stehen, ihre

Wir vernehmen, daß eine Anzahl „gemäaͤßigter”“ Mitglieder der Kammer sich gestern mit Vermittlungs⸗Vorschlaͤgen beschaͤf⸗

kostspieligen Etablissements in Indien, Serampore und Tranquec

bar zu verkaufen. 8

Prafilten. 1“

Rio Janeiro, 14. Maͤrz. Die Legislatur von Brasilie ist zum 3. Mai zusammenberufen, und man erwartet dann ein Ministerial⸗Veraͤnderung.

Der Migister des Innern hatte vorgestern einen Schlag Anfall, ist aber heute bereits so ziemlich wieder hergestellt.

Aus Rio Grande lauten die Nachrichten beruhigender; man hofft, daß die Insurrection dort hald ganz unterdruͤckt seyn werde

Cö’“ 8

Danzig, 8. Mai. Gestern feierte das erste (Leib⸗) Husa⸗ ren⸗Regiment sein 100zjaͤhriges Jubilaͤum, indem es am 7. Mai 1741 gestiftet worden ist. Der Divisions Commandeur, General

von Grabow, hielt auf dem Legenthor⸗Platze eine Anrede an

dasselbe, in welcher er der vielen Schlachten und Gefechte ge⸗

dachte, aus welchen dieses Regiment stets ausgezeichnet hervor⸗ gegangen, und uͤbergab sodann dem Regiments⸗Commandeur,

Oberst Lieutenant von Broͤsike, ein Tags zuvor eingegangenes be⸗ gluͤckwuͤnschenden Kabinets⸗Schreiben und ein Auszeichnungs⸗ Band mit den in Silber gestickten Jahreszahlen 1741 und 1841,

welches Se. Majestaͤt der Koͤnig dem Regimente verliehen, um

es an die Standarte zu befestigen. Diese wurde sodann von dem Herrn Divistons⸗Prediger Hercke von neuem eingeweiht und die Feierlichkeit durch ein Sr. Majestaͤt dem Koͤnige dargebrachtes dreimaliges Lebehoch beschlossen.

Paderborn, 2. Mai. Gestern brach im benachbarten Stäͤdtchen Buͤren Feuer aus und griff bei dem langen trocke⸗ nen und fuͤr diese Jahrerzeit heißen Wetter mit solch furchtbarer Gewalt um sich, daß in noch nicht vollen 2 Stunden 28 Haͤuser und 4 Scheunen bis auf den Grund abgebrannt waren und die meisten Leute fast nichts retten konnten, als die Kleidungsstuͤcke, welche ste augenblicklich trugen, jedoch soll ziemlich viel versichert seyn, doch weiß man uͤber letzteres die naͤheren Details noch nicht.

Dauer der Eisendahn⸗Fahrten am 11. Abgang von Potsdam.

Mai.

Abgang von GBeln

Zeitdauer St. M.

Um 8 Uhr Morgens. 44 [Um 6 ½ Uhr Morgens. 11 - Vormitt 40 - 9 x Vormitt.. 2 - Nachmitt. 40 -12 ½ - Nachmitt. 21 v 1X1“ Abends. 41 [— 10 bööb1 8

Zeitdauer

St.

7 2.

QÆꝘ1.

Abends...

80—8— 19,—8

Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger EI111“; Beobachtun .

1811. 11. Mai.

Luftdru-. 341,31“„par. 340 3“ „Par. 340 8388P Quellwärme 7 4 R. Luftwaͤrme Flußwärme 14020 R. Thaupunkt 5,1 9 R. 990 R. + 7 20 R. Bodenwaͤrme 1380 R. Dunstsaͤtigung’ 89 %Ct. 67 pCt. 79 vCt. Ausdünstung 0,829 Rh. Wetter heiter. heiter. heiter. Niederschlag 0. Wind O. O. O. Wärmewechsel †- 16,19° Wolkenzug..... H. +- 7,1 0. Tagesmittel: 340 92“ Par. + 1100 +f. R.. 7 70 R. 78 vCt. O.

Au s wHrt r on. Amsterdam, 8. Mai Niederl. wirkl. Schuld 517/1. 5 % do. 997⁄1. Kanz-Bill. 259 10. 5 % Span. 2213⁄16☚ Passive. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 105⁄2. Antwerpen, 8. Mai. Zinsl. —. Neue Anl. 22 ¾ G. Hamburg, 10. Mai. Bank-Actien 1660 Br. Engl. Russ. 108. Paris, 7. Mai. 5 % Rente fin cour. 114. 90. 3 % Rente fin cour. 79. 75. 5 % Neapl. au com 5 0% Span. Kente 24 Passive —. 30 Port. —. 8

50 ‧% Met. 108 ¼¾2. 4 % 100 ⁄⁄1 30% 77 ¾. 2 ½ %, —. 1 % —. Bank-Actien 1052. Aunl. de 1834 1352 ¾. de 18390 112 ½³.

Kniglche1e.

Donnerstag, 13. Mai. Im Schauspielhause: Egmont, Trauerspiel in 5 Abth., von Goͤthe. Musik von L. van Beethoven.

In Potsdam: Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abth., Musik von Mozart. (Dlle. Tuczek: Susanne, als Gastrolle.)

Freitag, 14. Mai. Im Opernhause: Die beiden Schuͤtzen, komische Oper in 3 Abth., Musik von A. Lortzing. Hierauf: Ein Divertissement.

Im Schauspielhause: 1) Salvoisy, drame-vaudeville en 2 actes, par Scrihe. 2) Les Intimes, vaudeville en 1 acte.

Sonnabend, 15. Mai. Im Schauspielhause: Griseldis, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von Fr. v. Halm. (Mad. Buͤrckner, vom Stadttheater zu Breslau: Griseldis, und Herr Wolmany, vom Hoftheater zu Dessau: Percival, als Gastrollen.)

Koͤnigsstaͤdtisches Theater. 1

Donnerstag, 19 Mai. Zum erstenmale wiederholt: Das Duell⸗ Mandat, oder: Ein Tag vor der Schlacht. Militairisches Drama in 5 Akten, frei nach dem Frangoͤsischen bearbeitet, von Vogel.

Freitag, 14. Mai. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauberposse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.

Sonnabend, 15. Mai. (Siebente Italiaͤnische Opern⸗Vor⸗ stellung.) Zum ersten Male: ELucia di Lammermoor. Opera in 3 Alti. Pocsia del Signor Salvatore Cammerano. Musica del Maestco Gactano Donizetti. Signora Claudina Ferlotti (prima Donna) und Signor Guiseppe Torre (primo Basso) werden hierin zum erstenmale auftreten.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des Isten Ranges: 1 Rthlr. ꝛc.

Textbuͤcher, in Italtaͤnischer und Deutscher Sprache sind Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.

Der Anfang der Italiaͤnischen Opern⸗Vorstellungen ist um 6 ½ Uhr. Die Kasse wird um 5 ½ Uhr geoͤffnet.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt bei A. W. Hayn.

Beilage

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung r 132.

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Tirker

Koonstantinopel, 17. April. (Morning Chroniecle.) Lord Ponsonby soll ganz besonders zum Sturze Reschid Pa⸗ scha's mitgewirkt haben, weil dieser in Verbindung mit dem Baron von Stuͤrmer den letzten an Mehmed Ali gerichteten Hat⸗ tischerif ohne Kenntniß und Gutheißung Lord Ponsonby's ent⸗ worfen und in Vollzug gesetzt hatte. Die Ex⸗Minister Reschid Pascha und Achmed Fethi Pascha sind uͤbrigens jetzt, der Erstere mit 30,000, der Letztere mit 25,000 Piaster monatlich pensionirt worden. Reschid Pascha hat auch vom Sultan die Erlaubniß erhalten, wieder Besuche zu empfangen, und er wird uͤberhaupt mit großer Achtung behandelt. Die politische Aufsicht uͤber Chos rew Pascha ist zuruͤckgenommen, und dieser alte Staatsdiene wird taͤglich in der Hauptstadt erwartet. General Jochmus ist vom Seriasker sehr schmeichelhaft empfangen worden. Die Al⸗ banesischen Truppen, welche in Syrien solche Unruhen erregt hat⸗ ten, sind aus der Hauptstadt entfernt. Die Tuͤrkische Flotte liegt noch immer zwischen Topchane und Ortakuoy, und Tahir Pascha laͤßt alle Schiffe in Bereitschaft halten, um jeden Augenblick in See stechen zu koͤnnen. Die Franzoͤsischen Schiffe „Magicienne“ und „La Fleche“ sind in den Bosporus eingelaufen und haben sich Therapia gegenuͤber gelegt.

Zwischen der Pforte und dem Großherzog von Toscana ist ein Handels⸗Traktat abgeschlossen worden.

Die letzten Briefe aus Trapezunt bestaͤtigen die Nachricht von der friedlichen Ausgleichung der Streitigkeiten zwischen Eng⸗ land und Persien und die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Ruͤck⸗ kehr der Britischen Gesandtschaft nach Teheran. Sie fuͤgen hinzu, daß im suͤdlichen Persien die Anhaͤnger Zilli Sultan's so zahlreich werden, daß dieser vermuthlich binnen kurzem aus sei⸗ ner Zuruͤckgezogenheit bei Bagdad hervortreten, sich an die Spitze der Mißvergnuͤgten stellen und einen Angriff auf den Thron un⸗ ternehmen duͤrfte. Zilli Sultan ist der Oheim des jetzigen Schachs von Persien, Mohammed; er war selbst schon einmal drei Wochen lang Schach, und der jetzige Monarch hat sich da— durch, daß er sich ganz von seinem verhaßten Premier⸗Minister leiten laͤßt, so unpopulair gemacht, daß man einen ernstlichen Kampf um die Herrschaft in Persien fuͤr sehr moͤglich haͤlt.

Die Unruhen auf Samos sind ganz beigelegt, und durch die kluge Maͤßigung des jetzigen Gouverneurs und des Oberst Mustapha Bey, der die von der Pforte dorthin abgesandte Ex⸗ pedition befehligte, ist auf allen Punkten die Ordnung wiederher⸗ gestellt worden. Am 7ten d. Monats wurde die zu Chora ge⸗ haltene jaͤhrliche berathende Versammlung der Samier geschlossen.

Zu Mossul in Syrien war der neue Britische Konsul, Herr Rassaan, angekommen, und es wehte nun zum erstenmale dort die Britische Flagge. Schon haben sich die guten Folgen dieser Maßregel der Englischen Regierung gezeigt, indem der neue Kon⸗ sul sich sehr bemuͤht, den Christen, die von den Muhammedanern sehr bedruͤckt werden und von denen jaͤhrlich eine Anzahl zum Mu⸗ hammedanismus uͤbergehen mußten, weil sie die Kopfsteuer nicht zu zahlen vermochten, Erleichterung zu verschaffen; 18 derselben, die bei seiner Ankunft wegen solcher Schulden im Gefaͤngniß saßen, wurden durch dessen Vermittelung in Freiheit gesetzt.

Der Oest. Beob. vom 6. Mai meldet in Uebereinstimmung mit unserer vorgestrigen Korrespondenz aus Wien: „Berichte aus Konstantinopel vom 19. April melden, daß die Anstaͤnde, welche sich in Bezug auf die Aegyptische Angelegenheit, wegen einiger Bestimmungen des vom Sultan erlassenen Investitur⸗ Fermans fuͤr Mehmed Ali, ergeben hatten, in Folge der hieruͤber mit den Repraͤsentanten der Maͤchte, welche den Traktat vom 15. Juli v. J. unterzeichnet haben, gepflogenen Ruͤcksprache gänzlich beseitigt sind, und diese Angelegenheit sonach zur allseiti⸗ gen Befriedigung vollkommen erledigt ist.“

GR d II

Berlin. Am 4ten d. M. fand die Feier des funfzigjahri⸗ gen Amts⸗Jubilaͤums des Geheimen expedirenden General⸗Post⸗ Amts⸗Secretairs Schaller statt. Nachdem am Morgen desselben Tages, Seitens des Chefs des Postwesens, dem Jubilar der ihm von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige Allergnaͤdigst verliehene Rothe Adler⸗Orden vierter Klasse zugestellt worden war, und eine Deputation der Beamten des General⸗Post⸗Amts ihm einen von diesen als Beweis kollegialischer Zuneigung geweihten silbernen Pokal uͤberbracht hatte, vereinigte ein frohes Mittagsmahl in den schoͤnen Raͤumen des Odeum die Beamten des General⸗Post⸗ Amts und die des Hof⸗Post⸗Amts so weit solche durch Dienst⸗ Verhaͤltnisse nicht davon abgehalten wurden. Bei der Tafel ward nach dem Liede: „Heil unserem Koͤnige, Heil dem Vaterlande!“ u. s. w. mit freudiger Begeisterung ein Toast auf das Wohl Ihrer Majestaͤten des Koͤnigs und der Koͤnigin und des gesamm⸗ ten Königlichen Hauses ausgebracht und hiernaͤchst mit herzlichen Worten das Lebehoch des Jubilars angefacht und ihm zugerufen. Eine allgemein heitere Stimmung verherrlichte die seltene Feier und erst spaͤt trennten sich die gesellig froh Vereinten.

Koͤln, 6. Mai. (Koͤln. Z.) Das durch die Fuͤrsorge der staͤdtischen Behoͤrde vor dem Verfalle geschuͤtzte und als Denk— mal einer kraͤftigen, fuͤr Koͤln ruhmvollen Zeit wuͤrdig hergestellte Tempelhaus in der Rheingasse empfing heute gewisser Maßen eine vorbereitende Einweihung, indem es zum ersten Male zu ei⸗ nem mit seiner kuͤnftigen Bestimmung in Einklang stehenden Zwecke benutzt wurde. Selte ist hier ein Projekt mit so allgemei⸗ ner Theilnahme aufgenommen und so rasch zum Ziele gefuͤhrt worden, wie dasjenige, welches die heute im Tempelhause durch Notarial⸗Ur⸗ kunde gestiftete „Koͤlnische⸗-Dampf⸗Schleppschiffahrts⸗Gesellschaft’“ zur Ausfuͤhrung bringen will. Theilweise die schon vor Jahren durch einen unserer wuͤrdigsten Buͤrger aufgefaßte Idee der Rhe⸗ derei wieder aufnehmend, soll nunmehr die Dampfkraft hinzutre⸗ ten, um eine feste Regelmaͤßigkeit und Schnelligkeit der Transporte ohne Erhoͤhung der Frachten zu erzielen, und eine voͤllige Selbst⸗ staͤndigkeit der Rheinpreußischen Schifffahrt zu begruͤnden. Daß und wie die Unternehmung nicht nur Koͤln, sondern auch anderen Rheinpreußischen Staͤdten dienen koͤnne, wurde in der Versammlung mit Bestimmtheit ausgesprochen und nachgewiesen; auch darf mit Sicherheit erwartet werden, daß dieselbe sich der bei fruͤheren Veranlassungen oft zugesagten Unterstuͤtzung des Staates erfreuen werde. Herr Camphausen fuͤhrte den Vorsitz in der Versamm⸗ lung und legte in einem einleitenden Vortrage dar, welche große Vortheile das Projekt fuͤr den Handel im Allgemeinen verspreche, und wie zugleich fuͤr die meist Köͤlnischen Actionaire ein ganz be⸗ friedigender Erfolg zu erwarten sey. Die Berathung des Statu⸗ ten⸗Entwurfs erfolgte mit großer Sorgfalt, und nachdem derselbe

1X“

mit einigen Modificationen beinahe einstimmig angenommen war,

wurde zur Wahl eines provisorischen Vorstandes geschritten.

Ruͤckblick auf den Handel der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika waͤhrend des Handelsjahres, wel⸗ ches mit dem 30. September 1839 schließt.

Die Regierung der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika veroͤffentlicht in jedem Jahre eine Uebersicht der kommerziellen Bewegung des Landes, worin die Einfuhr und Ausfuhr der rohen und der verarbeiteten Artikel angegeben wird. Dies ge⸗ schieht auch in Frankreich und England; doch sind in diesen bei⸗ den Laͤndern die Angaben weit weniger genau, als in den Ver⸗ einigten Staaten. In Frankreich ist der offizielle Betrag der Schaͤtzung, die von den Zollaͤmtern auf die ein, und ausgehenden Waaren angewendet wird, nach langer Untersuchung festgestellt und auf die zur Zeit der Verhandlungen daruͤber bestehenden Durchschnittspreise gegruͤndet worden. Dies wurde zum ersten Male bei der Uebersicht des Handels vom Jahre 1825 angewen⸗ det, und wenn man das Resultat, welches sich fuͤr dieses Jahr ergab, mit dem vergleicht, welches man erhalten haben wuͤrde, wenn man die fruͤher gebraͤuchliche Schaͤtzungs⸗Methode angewendet haͤtte, so ergiebt sich eine Differenz von 74 Millionen weniger fuͤr den Betrag der eingefuͤhrten und von 64 Millionen mehr fuͤr die ausgefuͤhrten Artikel. Man sieht hieraus, welchen Irrthuͤmern diese Schluͤsse, die man aus einer angeblichen Handels⸗Bilanz zu ziehen suchte, so wie die Thatsachen, auf die man sich bis dahin stuͤtzte, unter⸗ worfen waren; denn diese Handelsbilanz haͤtte allein fuͤr jenes Jahr einen Irrthum von 138 Millionen ergeben. Diese offizielle Schaͤtzung wurde seitdem unveraͤndert auf alle folgende Jahre ange⸗ wendet. Sie druͤckt mithin auf unbestimmte Weise nicht homo⸗ gene Groͤßen aus und nimmt keine Ruͤcksicht auf die Veraͤnde⸗ rungen des Werthes, welche die Zeit herbeifuͤhrt und die natuͤr⸗ lich nicht unbetraͤchtlich seyn konnten.

In den Vereinigten Staaten geschieht dies auf eine viel re⸗ gelmaͤßigere Weise. Durch eine Kongreß⸗Akte vom 10. April 1820 ist fuͤr eine regelmaͤßige Schäͤtzung des Handels⸗Verkehrs gesorgt. Man nimmt bei der Einfuhr als Maßstab der Abschaͤtzung den Preis⸗Courant der fremden Häfen an, aus denen die Waare kommt, ohne etwas fuͤr die Kosten hinzuzufuͤgen, und bei der Ausfuhr den Preis⸗Courant des Amerikanischen Hafens, aus dem die Waare verschifft wird. Die edlen Metalle sind mit in der all— gemeinen Einfuhr und Ausfuhr begriffen, allein wenn es sich im letzteren Falle um Amerikanisches Geld handelt, so wird dasselbe in die Liste der Manufaktur⸗Artikel des Landes gestellt; die Zoll⸗ Freiheit, welche dieser Verkehr genießt, laͤßt uͤber die Genauigkeit der Declarationen wenig Zweifel.

Diese Bemerkungen uͤber die Art, den Preis der Waaren in Frankreich und den Vereinigten Staaten zu schaͤtzen, waren fuͤr die nachstehenden Vergleichungspunkte zwischen der Handels⸗ bewegung beider Laͤnder unerlaͤßlich.

Waͤhrend des mit dem 30. September 1839 zu Ende gehen⸗ den Jahres wurden von den Vereinigten Staaten ausgefuͤhrt:

Erzeugnisse der Fischerei: Dollars.*) Getrocknete und eingesalzene Fische, Wallfisch⸗ Thran, Wallrath u. s. w. 1,917,963 Wald⸗ und Jagd⸗Produkte: Fell⸗ Pelzwerk, Bauholz, Bretter, Maste SI 8 Erzeugnisse des Landbaues:

Thierische Substanzen: Fleisch, Talg, Haͤute, Butter, Kaͤse, gesalzenes Schweine⸗ fleisch, Pferde, Maulesel und Schafe 2,584,011

Vegetabilische Substanzen: Getraide, Mehl, Zwieback, Kartoffeln u. s. w. Tabak.

Baumwolle .. Verschiedene Produkte Manufaktur⸗Waaren:

Seife, Leder, Sattlerwaaren, Wagen, Spi—

rituosa, verarbeiteter Tabak, Seilerwaaren, verarbeitete Metalle, raffinirter Zucker, Oel,

Pulver u. s. w

Baumwollen⸗Zeug und Garn.

Flachs, Hanf, Kleidungsstuͤcke, Musik⸗Instru⸗ mente, Maschinen, Buͤcher, Papier, Maroquin,

Lettern, Glas⸗ und Krystall⸗Waaren, gemuͤnztes

Silber, Kuͤchensalz, Quincaillerie u. s. w. 6,752,518

]

Gesammt⸗Ausfuhr im Jahre 1839 .103,533,891

Diese Summe umfaßt die Erzeugnisse des Bodens und der

Manufakturen Nord⸗Amerika's; außerdem wurden jedoch fuͤr

17,494,525 Dollars fremde Waaren in die Union eingefuͤhrt,

die wieder zur Ausfuhr gekommen sind; dies giebt also eine

Summe von 121,028,416 Dollars oder 655,974,014 Fr. fuͤr die Ausfuhr.

5,764,559

11,004,855 9,832,943 61,238,982

263,043 8

11““

In den zehn Jahren von 1827 1836 hat die Ausfuhr im Mittel nur 479,912,602 Fr. betragen; es ergiebt sich also zu Gunsten des Jahres 1839 eine Differenz von ungefaͤhr 176

Millionen Franken. Fuͤr die Einfuhr ist der Unterschied noch groͤßer; sie betrug

in den zehn Jahren von 1827 1836 im 573,352,053 Fr.; Unterschied 305 Millionen.

frei eingefuͤhrt worden;

Werthe zahlen und

zahlen.

1) Waaren der ersten Klasse:

Fzink, Schwefel, Lumpen aller Art, rohe Haͤute, feine Holzarten, Kupfer, edle Metalle in Bar⸗ ren und vermuͤnzt, Thee, Kaffee, Kakao, Fruͤchte, Spezereien, Seidenwaaren**) Lein⸗ wand, Garn u. s. w. Unter diesen Waaren nehmen die Gewebe, der Thee, der Kaffee und die rohen Haͤute den ersten Rang ein. Der ganze Werth der Einfuhr von Waaren

der ersten Klasse betraͤgt ....

2) Waaren zweiter Klasse: Wollen⸗- und Baumwollen⸗Gewebe, bedruckte

9 9 Der Dollar beträgt 5 Fr. 42 Cent. oder 1 Rthlr. 12—13 Sgr. reuß.

**) Gewisse Seiden⸗Waaren, z. B. die Indischen, sind nicht zoll⸗ frei, allein diese Ausnahmen sind von geringer Wichtigkeit, da sie nicht den funfzehnten Theil der in den Vereinigten Staaten eingeführten Seiden⸗Waaren bilden

2) Waaren, die einen Zoll nach ihrem

Dollars.

76,401,792

8 Waaren dritter Klasse:

3) Waaren, die einen bestimmten Zoll

——C—xxꝛ—

Leinen- und Hanfzeuge, Stroh, Filz⸗ und Lederhuͤte, Quincaillerie, Kupfer⸗, Zinn⸗, Leder⸗ und Glaswaaren, Porzellan und Sattlerwaa⸗ ren, feine Wolle u. s( w. . .

ECEö“

50,540,4090

Wein, Spirituosa, roher und raffinirter Zuk⸗ ker, Oel, zubereiteter Tabak, Taue, Stabeisen, 1 Salz, Kohlen, Buͤcher u. s. w. 35,149,93

agnngn—— Gesammt⸗Betrag der Einfuhr im Jahre 1839 162,092, 132 Unter dieser Summe befinden sich etwa fuͤr 65 Mill. Dollars Englische Waaren, Frankreich liefert fuͤr 31 Millionen, Cuba fuͤr 12 ½ Mill., die Hanse⸗Staͤdte und die Haͤfen des Baltischen Meeres fuͤr etwa 5 Mill. Dollars, Brasilien ebenfalls fuͤr Millionen; sodann folgen Puerto Rico, China, Ostindien, Me⸗ xiko, Holland u. s. w.

Die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika nehmen unter den Laͤndern, die den ausgedehntesten Handel treiben, den dritten Rang ein. England steht an der Spitze dieser Länder. Die Re⸗ sultate seines Handels im Jahre 1839 sind noch nicht bekann gemacht worden, allein der zehnjaͤhrige Durchschnitt seiner Aus fuhr (1827 1836) beträgt 1285 Millionen und seiner Ei 1185 Millionen. Fuͤr Frankreich betraͤgt in demselben Zeitraum die Ausfuhr 1099 Millionen, die Einfuhr 667 Millionen; im Jahre 1839 betrug die erstere 1003 Millionen, letztere 947 Mill. Aus der Vergleichung dieser Angaben mit dem zehnjaͤhrigen Mit⸗ telstand ergiebt sich ein Mehrbetrag von 305 Millionen fuͤr die Ausfuhr und von 280 Millionen fuͤr die Einfuhr. 1

Man sieht, daß die Zunahme des auswaͤrtigen Handels in Frankreich eben so schnell stattfindet, wie in den Vereinigten Staaten. Es wuͤrde indeß ziemlich schwierig seyn, allein nach den obigen Angaben mit Bestimmtheit zu sagen, ob diese Bewe⸗ gung sich in beiden Laͤndern auf gleiche Weise erhalten wird In Amerika sind die Quellen des Handels und der Production ergiebiger, die Elemente des Reichthums scheinen dort reichlicher vorhanden zu seyn; aber in Frankreich, wie in dem uͤbrigen Eu⸗ ropa, ruhen die Arbeit und die Industrie auf solideren Grund lagen; sie sind weniger gewagten Speculationen ausgesetzt, un wenn ihr Gang in Zukunft auch langsamer seyn sollte, so wir er vielleicht auch um so sicherer seyn und sich zuletzt vortheilhafter er weisen, als die periodisch durch Krisen und Ungluͤcksfaͤlle unte brochene merkantilische Entwickelung der Vereinigten Staaten.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. In der Sitzung der geographischen Gesellschaft am 8ten Mai gab Herr Ritter, als Direktor derseiben, einen Bericht über die Ausbildung und Thätigkeit der Gesellschaft in dem abgelaufenen Ge⸗ schäftsjahre. Der Bericht verbreitete sich über den Personalbestand und dessen Veränderungen, über den Bestand des Vermögens. über die Mo⸗ natsberichte als öffentlichen Organs der Gesellschaft, deren Herausgabe und Redaction, so wie über die wissenschaftlichen Arbeiten und Abhand⸗ lungen ihrer Mitglieder. Herr Mahlmann sprach über das Sup⸗ plement to the Antiquitates Americanae by Ch. Rafn, betreffend eine merkwürdige Ruine auf Rhode Island, wahrscheinlich aus dem 12ten Jahrhundert. Derselbe setzte dann seine Abhandlung über die klimati⸗ schen Bedingungen, an welche die Kultur des Zuckerrohrs gebunden ist, fort, und verband damit eine Beurtheilung der bisherigen Metho⸗ den in der Pflanzen⸗Gcographte. Herr Professor Zeuschner aus Krakau übergab als Geschenk für die Gesellschaft handschriftliche Mit⸗ theilungen, enthaltend gegen 100 neue Höhenmessungen in den Karpa⸗ then, barometrische Messungen in den Salzgruben von Wieliczka, mit gleichzeitiger Vergleichung der Schwankungen des Barometers in Kra⸗ kau. Herr Ritter gab über die Resultate dieser Arbeiten nähere Aus⸗ kunft; Herr Professor Zeuschner aber legte Profile der Salzgruben von Wiliczka zur Ansicht vor. Herr Kiepert setzte seinen früheren Vortrag über seine, besonders auf Robinsons Anga ben gegründete, Karte von Palästina fort. Herr Baron von Meyendorff legte die neue durch Struve begründete Kart von Lievland vor, zu welcher Herr Ritter mehrere Bemerkungen gab. Herr Zeune sprach über eine Karte von Berghaus, darstellend die Entdeckungen in den Südpolargegenden, wozu Herr Dr. Julius einige Bemerkungen gab. Herr Zeune sprach dann über eine Zeich⸗ nung des Herrn Woodbridge, welche die Gebirgszüge Nord Amerika's richtiger darstellt und benennt, als es bisher geschehen ist Endlich gab er noch eine nähere Anzeige von Kohls Werk über Süd Rußland und machte auf dasselbe aufmerksam. Von Herrn Bergrath Dr. Russegger war eine Abhandlung eingegangen: Ueber die De⸗ pression des todten Meeres und des ganzen Jordanthales von der Ti⸗ beria bis zum Waddt el Chor, welche zur näheren Kenntniß der Ge⸗ sellschaft gebracht wurde. Herr Dove gab eine beurtheilende Anzeig von Lartiguis Théorie des vents. Herr Dr. Schultz sprach über das Klima von Italien und legte seine meteorologischen Beobachtungen vor. Als Geschenk übergab er seine Schrift: Die Heilquellen bei Nea pel ꝛc. in medizinischer Hinsicht. Herr Ehrenberg trug Andeutunger

üͤber die Wichtigkeit der Infusorien der Kreidebildung und des Mee

resschlammes in geognostischer Beziehung vor, und übergab sein nene stes Werk: als Geschenk. Als solche

Ueber noch zahlreich lebende Thierarten der Kreidebildung wurden ferner übergeben: Namens des Herrn Geheimen Raths Beuth: der Küstenatlas des Preußischen Staa⸗ tes, für jetzt 2 Blätter mit einem Hefte Ansichten. Vom Herrn Ober Bürgermeister Krausnick, Namens des Herrn Verfassers: Göthes Be⸗ schreibung vom Herzogthum Stevermark. Vom Herrn Baron von

Mevyendorff eine Anzahl vom Grafen von Kaiserlingk ausgeführter 8 1 288S 1 Höhenmessungen in Rußland. Das Bulletin de la Societé de Géo- naͤmlich fuͤr 1839: 169,092,132 Dollars (878,539,335 Fr.) und ½ ssüng 8 Mittel nur 5. 1 bied Die eingefuͤhrten Waaren kann man in drei Klassen theilen: IJ) Waaren, die zoll⸗

graphie. IIme Serie Tome XIV. Schönborn bibliograpbische Unter suchungen über die Reisebeschreibung des Sir John Maundeville Geographische Analvse der Karte von Inner⸗Asien von C. Zimmermann mit der Karte. Graberg de Hemsô Descrizione delle orde e Steppe dei Kirghizi-Kazaki, und durch Herrn Dr. Minding: len der Struveschen Brunnen⸗Anstalten von Dr. A. Vetter.

Anna⸗

München. Die Restaurirung eines Seitenaltars der hiesigen St Peterskirche gab zur Entdeckung eines Kunstwerfes von seltenem Werthe Anlaß, indem zur großen Ueberraschung der damit Beschäftigten unter der späteren Altarbekleidung ein, von ihr völlig bedeckter, selbst zumm Theil vermauerter, ausgezeichnet schöner Gothischer Altar zum Vor 8 schein kam. In reicher Skulptur aus Sandstein rund gearbeitet zeigte sich als Hauptdarstellung des Mittelbildes die Auferstehung und das jüngste Gericht in mehr als dreißig Figuren, in einem oberen Felde Christus als Weltenrichter mit Engeln, in dem unteren die Kreu⸗ zigung, Einzelnes zwar schadhaft, doch das Ganze wohlerhalten, und, wie auch eine Inschrift bezeugt, aus dem Ende des dreizehnten Jahr⸗ hunderts stammend. Es scheint, daß dieser Altar schon frühzeitig be⸗ malt, späterhin noch öfters einen Farbenüberzug erhalten, bis ihn der Ungeschmack späterer Jahrhunderte gänzlich den Blicken entzog⸗ so 1 man von seinem Vorhandensevn keine Ahnung mehr halte., Mrög⸗ senne⸗ eine zweckmäßige Restaurirung recht bald seiner urgarengs Seencg 885 mung wiedergeben, daß sich fortan noch manch glän ige 1 dem frommem Ernste und der schlichten Jäufg sge des ast genbr Wpe. mit der unsere Päter die dem Göttlichen gewe ane ünch. 5 8e9.) 8

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