man erkenne die Schattenseite, welche der Industrialismus Groß⸗ ritaniens in seiner maßlosen Ausdehnung darbiete; aber man maͤsse auch bemerken, daß keiner der von Herrn David Salomons vorgebrachten wichtigen Gruͤnde fuͤr die Verwandlung der fluk⸗ tuirenden Zoll⸗Skala auf einen maͤßigen fixen Ab⸗ gaben⸗Satz beruht, noch viel weniger widerlegt worden sey; diese Arqumente aber bestanden darin: daß nach eingefuͤhrtem firen Zoll der Getraidehandel den Kornhaͤndlern entrissen und dem gesammten Handelsstande werde uͤberant vortet werden, — dat das Getralde mehr aus ferneren und wohlfeileren Laͤndern herveige⸗ schafft, — daß ein regelmaͤßigerer und unterbrochenerer Zufluß be⸗ wirkt, — daß jedes Motiv, bereits importirtes Korn vom Markte zuruͤckzuhalten, beseitigt, — und daß mehr Sicherheit und Re⸗ gelmaͤßigkeit in alle landwirthschastliche Unternehmungen gebracht werden duͤrfte.
Einen solchen festen Zoll will das Englische Ministerium jetzt dem Parlamente vorschlagen, und zwar, nach der vorlaͤufigen Ankuͤndigung Lord J. Russell's, auf Weizen 8 Sh. fuͤr den Quarter, Roggen 5 Sh., Gerste 4 Sh. 6 Pce. und Hafer 3 Sh.
4 Pece. Hierdurch glaubt man keinesweges dem Agrikultur⸗In⸗ teresse seinen bisherigen Schutz zu entziehen, sondern nach der Versicherun desselben Ministers ist die vorgeschlagene Veraͤnde⸗ rung durchaus als eine Protectionsmaßregel fuͤr den einheimischen Ackerbau zu verstehen, was er durch die Berechnung bekraͤftigt, daß sich dadei, aller Wahrscheinlichkeit nach, der Preis des Weizens England zwischen 50 und 60 Sh. behaupten wuͤrde. Dies wöre dann allerdings, insofern der Kalkuͤl sich als richtig erweisen ollte, ungefaͤhr der bisherige Mittelpreis, denn dieser belief sich, nach der bei der Zehnten⸗Umwandlung zu Grunde gelegten Ab⸗ schaͤtzung, fuͤr die sieben Jahre bis Ende 1835 auf 56 Sh. 3 Pee. Es wuͤrde also hiernach der Zweck der ministe⸗ riellen Maßregel nicht sowohl seyn, das Getraide uͤberhaupt wesentlich wohlfeiler zu machen, sondern nur den einzelnen Ueber⸗ theuerungen vorzubeugen, woraus man sich dann doch auch eine allgemeine Rüͤck virkung zu Gunsten des Haupt Lebensmittels der arbeitenden Klassen zu versprechen scheint. Eine andere Absicht aber ist dabei, der Fabrication einen neuen Aufschwung zu geben, deren Lage seit einiger Zeit in England ernstliche Besorgnisse zu erregen anfaͤngt. Man hofft näͤmlich, durch die Moͤglichkeit einer regelmaͤßigen Getraide⸗Einfuhr werde das Ausland sich veranlaßt finden, auf den Englischen Maͤrkten wieder mehr Fabrikate ein⸗ zukaufen, als Austausch fuͤr die gelieferten Produkte. Und hier⸗ aus, so wie aus dem festen Zoll von 10 Sh., verspricht man sich dann auch einen Zuwachs der Staats⸗Einnahme, den der Kanz⸗ ler der Schatzkammer, wie aus seinen Finanz⸗Veranschlagungen hervorgeht, auf etwa 400,000 Pfd. St. berechnet.
Es fragt sich hierbei, welchen Einfluß die vorgeschlagene Maß⸗ regel auf die Konkurrenz des Englischen und des eingefuͤhrten Getraides ausuͤben wird. Mac Culloch in seiner Statistik bezeich⸗ net Danzig als den bedeutendsten Hafen fuͤr die Getraide⸗Aus⸗ fuhr, nicht nur in Preußen, sondern in der ganzen Welt, beson⸗ ders fuͤr Weizen von der besten Qualitaͤt, und aus Preußen be⸗ zieht England, nach den Angaben desselben Gewaͤhrsmannes, in Jahren des Mißwachses mehr Getraide, als aus irgend einem anderen Lande. In Danzig finden wir, nach der in der Staats⸗ Zeitung monatlich mitgetheilten Tabelle der Durchschnitts⸗Preise des Getraides in den verschiedenen Provinzen des Staates und ihren Hauptorten, den Durchschnitts⸗Preis des Weizens meisten⸗ theils niedriger stehen, als den Gesammt⸗Durchschnitts⸗Preis des⸗ selben in den Provinzen Ost⸗ und West⸗Preußen. Die⸗ ser letztere aber betraͤgt fuͤr die vierzehn Jahre 182 ⁄9, nach einem aus der sachkundigsten Feder geflossenen Auf⸗ satz in Nr. 64 der Staats⸗Zeitung vom vorigen Jahre, 51 ⁄12 Sgr. fuͤr den Preußischen Scheffel. Dies wuͤrde, den Englischen Quarter zu 5 ½¼ Scheffel und den Shilling zu 10 Sgr. gerechnet, fuͤr den Quarter Weizen ungefaͤhr 26 ½ Sh. ausmachen. Kleinere Bruͤche brauchen hier, so wie bei den fol⸗ genden Berechnungen, nicht in Anschlag gebracht zu werden. In der Provinz Sachsen ist der Durchschnittspreis fuͤr jenen Zeit⸗ raum fast ganz derselbe. Fuͤr Brandenburg und Pommern steht er etwas hoͤher, naͤmlich 54 2, was fuͤr den Auarter etwa 28 Sh, und fuͤr Westphalen ist er der hoͤchste unter denjenigen Provinzen, die bei der Ausfuhr nach England hauptsaͤchlich in Betracht kommen, naͤmlich 60512 Sgr., was fuͤr den Quarter ungefaͤhr 31 ½ Sh. ausmachen wuͤrde. Hierzu die Transport⸗ kosten, die nach Englischen Angaben im Durchschnitt auf 10 Sh. fuͤr den Quarter veranschlagt werden, und den Zoll von 8 Sh. agerechnet, so wuͤrde der Preis des Saͤchsischen und Preußischen Weizens, nach jenen Durchschnittspreisen, in England 44 ½¶ Sh., der Brandenburgische und Pommersche 46 Sh. und der West⸗ phaͤlische 49 ½ Sh. zu stehen kommen, also mit dem Englischen “ koͤnnen, wenn dieser respektive auf solchen Preisen
nde.
Da nun wohl anzunehmen ist, daß eine bestaͤndige, wenn auch nur maͤßige Ausfuhr nach England auf die Durchschnittspreise des Getraides in den ausfuͤhrenden Laͤndern und Provinzen eben— falls einigen Einfluß haben und dieselben ein weniges steigern wuͤrde, so moͤchte der Westphaͤlische Preis der Berechnung Lord J. Russel's, daß der Englische Weizen durch die fremde Einfuhr nicht unter 50 Sh. hinabgedruͤckt werden duͤrfte, noch am naͤchsten kommen. Indeß im Allgemeinen, zumal wenn man den Durch⸗ schnittspreis des Getraides im ganzen Preußischen Staate betrach⸗ tet, der, fuͤr 11 verschiedene vierzehnjaͤhrige Zeitabschnitte, von 1818⁄2 2 bis 182 %⁄ berechnet, zwischen 4911⁄12 und 585⁄12 Sgr. variirt, scheint doch die Veranschlagung dieses Preises von Sei⸗ ten Lord J. Russel's und in Englischen ministeriellen Blaͤttern, erwas zu d. gesetzt seyn, wenn er fuͤr den Quarter als selten unter 35 Sh. stehend angenommen wird, denn der hoͤchste Stand
Nimmt man freilich den Durchschnittspreis einzelner Jahre, wo das Getraide ungewoͤhnlich hoch im Preise stand, so kann der⸗ selbe sich noch hoͤher als 35 Sh. stellen; so erhaͤlt man z. B. fuͤr das Jahr 1839 einen Durchschnittspreis von etwa 37 ½ Sh. fuͤr den Englischen Quarter in den Provinzen Ost⸗ und Westpreußen, von 39 Sh. in der Provinz Sachsen und von 43 ½ Sh. in der Provinz Westphalen, und hierbei wuͤrde also der Englische Weizen nicht unter respektive 61 ½ bis 55 ½ Sh. hinabgedruͤckt worden seyn; auf die Preußischen Getraidepreise des Jahres 1829 üuͤbte aber, wie in dem oben erwaͤhnten Aufaatze angefuͤhrt ist, die zu erwartende ploͤtzliche Oeffnung der Englischen Maͤrkte in Folge des schlechten Ausfalls der dortigen Aerndte wohl einen nicht unbedeu⸗ tenden Einfluß aus, und dergleichen Einwirkungen wuͤrden bei einer permanenten Ausfuhr nach England kuͤnftig wenigstens nicht mehr in stattfinden, wie bisher, da die Speculation auf das Sinken des dem Maße Zolles dann wegfaͤllt. Jedenfalls muß die Berechnung der Fol⸗ gen des ministeriellen Vorschlages noch als eine problematische betrachtet werden, uͤber deren Richtigkeit erst die Erfahrung meh⸗ rerer Jahre entscheiden wird. Nur so viel scheint vorauszusehen, daß die Ausfuhr von Getraide nach England bei festem Zoll schwerlich um ein sehr Erhebliches zunehmen wuͤrde, denn der Englische Durchschnittspreis, der bis jetzt nur von dem Ausfall der Aerndte und dem Bedarf in England selbit abhing, wuͤrde nun auch mit den Durchschnittspreisen des Getraides derjenigen Laͤnder, die dorthin exportiren, nach Verhaͤltniß steigen und fallen. Das weit geringere Risiko und die groͤßere Regelmaͤßigkeit im Handelsverkehr duͤrften indeß einige Steigerung der Getraide⸗Aus⸗ fuhr nach England wohl zur Folge haben.
Zum Schluß mag noch eine von Englischen Blaͤttern mitge⸗ theilte Tabelle folgen, welche angiebt, zu welchen Preisen bei den jetzigen Korngesetzen und bei dem vorgeschlagenen festen Zoll von 8 Shilling fremder Weizen muͤßte gekauft werden koͤnnen, um, die Transport⸗ und sonstigen Kosten zu 10 Sh. gerechnet, mit dem Englischen, je nach den variirenden Durchschnitts⸗Preisen des letzteren, zu konkurriren.
Englischer Jetzige Durchschnittspreis. Zoll⸗Skala.
40 Sh. 26 S. 8 P.
45 8 »
50 8 —
1“ 8 1
8 22
8 33
8 49
„ 8 59
“ 63
76 dito 65
78 ö 80 » 8 dito 69 »„ — » 52.
An diese Tabelle schließt sich folgende Bemerkung eines Eng⸗ lischen ministeriellen Blattes, deren Richtigkeit mit Hinsicht auf den Durchschnittspreis, wenn hier etwa das Mittel der Getraide⸗ Preise des ganzen Kontinents genommen seyn sollte, dahingestellt bleiben muß; mit Hinsicht auf Preußen waͤre die Angabe wenig⸗ stens zu hoch. Es wird naͤmlich folgendermaßen arqgumentirt: „Da der Weizen auf dem Kontinent in den letzten zehn Jahren selten unter 35 Sh. fuͤr den Quarter gestanden hat, so brauchen unsere Agrikulturisten, bei 10 Sh. Einfuhr⸗Kosten und einem festen Zoll von 8 Sh., nicht zu fuͤrchten, daß unsere Preise in Folge der Einfuhr jemals unter 53 Sh. fallen duͤrften. Es köoͤnnte dies nur die Folge uͤberfruchtbarer, einheimischer Aernd⸗ ten oder großer Noth im Fabrikwesen und Handel seyn, wie es vor gar nicht langer Zeit der Fall war. Andererseits brauchen wir, da die Weizenpreise auf dem Kontinent selten uͤber 40 Sh. stehen, außer wenn sie durch die Unregelmaͤßigkeit unserer Korn⸗
Exrforderlicher Erforderlicher Kauspreis Kaufpreis. bei festem Zoll von 8 Sh. Weniger als 22 Sh.
—
11SS
gesetze hoͤher hinaufgetrieben wurden, auch nicht zu besorgen, die Preise, bei 8 Sh. Zoll und 10 Sh. Kosten, hier wieder viel uͤber 58 Sh. steigen zu sehen“
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 14. Mai.
Abgaug von IE81I
Abgang von EEEEPE1I6“
Zeildauer
aA7 lum 6 Uhr Morgens.. 42 2 Vormitt... 41 Nachmitt..
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Zeitdauer
Um 6 ½ Uhr Morgens.
— Vormitt.... Nachmitt..
— Abends... 44 “ 53
181 Don 15 NMIai 1841 88 Pr. Cour. 8/Brief. Geld. St. Schuld--Sch. 4 1041/8½ 103 ⁄₰ Pr. Eugl. Obl. 30. 4 101 3¾¼ 101 l Präm. Sch. der Secehaudlunung. — 83 Kurm. Schuldv. 3½ 1021 Neum. Schuldv. 3b 102/ Berl. Stadt-Obl. 4 103³ do. do. Prior. Act. Elbiuger do. 2. 100 Düss. Elb. Eis. 5 Danz. do. in Th. — 48 do. do. Prior. Act. 5 Westp. Pfandbr. 32 102 q¼ Grofsh. Pos. do. 4 — Ostpr. Pfaudbr. 2n 1Jehe Ppomm. do. 2* 103⁄1¼ 102 %
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Aetien. Brl. Pots. Eiseub.) do. do. Prior. Act. Mgd. Lpz. Eisenb do. do. Prior. Act. Berl. Anb Eisenb
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Gold al marco 210 ¾ Friedrichsd'or / 13 And. Goldmün- —
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Amsterdam... . 250 Fl. Kurz — .„ 820 hI. [2 Mt. e 138 8 300 Mhk. Kurz 1491 ½ 149 8S 300 Mk. Mt. 148 ¾ 148 ö ö111616*” 300 Fr. t. 7911/12 ³8y— . 150 Fl. MMt. — 101 ½ Augsburg . 150 Fl. Mt. “ 8 C11414646““ 995⁄1. 90 Leipzig in Couraut im 14 Thl. Fuss 100 Thlr. Tage — 990 Frankfurt a. M. WZ.. Mt. 101 8 1002 Petersburg.. LIqT“ 8 1 vO““ Amsterdam, I1 Mai
Niederl. wirkl. Schuld 5115 . 5 % do. 997 1. Kanz-Bill. 2 /
50 Iyn⸗ 2509 ö 888 “ 8 e9 5 % Span. 229 g. Passive. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Prüm Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. —
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Oesterr. 5 %%¶ Met. 108 1 uG. 19 99/ G. 2 10 % 24 ⁄½ G. Bank-Act. 1993 1991. Partial- Obl. — 500 EHI. 136 G 135 711, 90 ua 1900 .ö Schi. 83 G. do0. 4 % Anl. 101111 G. Boln a8s 5 %, Span. Anl. 24 ⅛1. 24 ¼. 2 ½ % IHIoll. 51 21 6. 51 %
Eisenbahn-Actien. St. Germnin 710 G. Versailles rech- tes Ufer 300 G. do. linkes 230 G. München-Augsburg 808 (1. Strass- burg-Busel 245 Br. Lecipzig-Dresden 90 ½ Br. Köln-Aachen ꝙ † ꝙG.
50 G . Loose zu Preuss. Präm. 11. I 18— 8
IIamburg. 13. Mai Bank-Actien 1055 Br. Engl. Russ. 108 ⁄
IIIST“ Belg. 101. Neue Aul. 237 . 8 21 .* 0400 / Holl. 52 ½ 59 „ 99 ¼ Bras. 69 ½. Columb. 23
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Gons 3011 89 Ausg. Sch. 12 ½ 2 ½ % 3 % + Enungl. Russ. —. Peru —. Chili —.
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5 % Rente fin cour. 114. 70. 3 % Rente fin cour. 790 4M. Neapl. au compt. 104. 10. 50,% Span. Rente 24 ⁄¶³¶b. Passive 5 ½. 3 Port. —.
Petersburg, 7. Mai.
Lond. 3 Met. 3813⁄1. Hamb. 34 1. Paris 409.
Par. 300 Fl. 67 . do. 500 Fl. 75 ¼ dg. 200 Fl. 27 !. Wien, 10. Mai.
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Actien 1646. Anl. de 1834 136. de 1839 111 ¼¾
Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Aübends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
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Quellwärme 7 309 R. Flußwärme 1290 R. Bodenwärme 13 70 R. nusdünstung 0,829 Rh. trübe. Niederschlag 9. WNW. Wärmewechsel + 12 80 . — + 499⁰.
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KNE 5118“ Sonntag, 16. Mai. Im Opernhause: Fidelio, Oper in 2 Abth., Musik von L. van Beethoven. (Hr. Erl, vom K. K. Hof⸗Operntheater zu Wien: Florestan, als letzte Gastrolle.) Hier⸗ auf: Robert und Bertrand, pantomimisches Ballet in 2 Abth, von Hoguet.
Im Schauspielhause: Le verre d'cau, ou: causes, comédie en 5 actes, par Scribe. Montag, 17. Mai. Im Schausvpielhause: Preciosa, Schau⸗ spiel mit Gesanga und Tanz, in 4 Abth., von P. A. Wolff. Musik von C. M. von Weber. (Mad. Peroni⸗Glaßbrenner: Preciosa, als Gastrolle.) Dienstag, 18. Mai. Im Opernhause: Die Lotto. Nummern, Singspiel in 1 Akt. Musik von N. Isouard. (Dlle. Tuczek: Adele.) Hierauf: Johann von Paris, Singspiel in 2 Abth.⸗, Musik von Boieldieu. (Dlle. Tuczek: die Prinzessin von Na⸗ varra, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause:
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Franzoͤsische Vorstellunz.
Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Sonntag, 16. Mai. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Montaz, 17. Mai. (Achte Italiaͤnische Opern⸗Vorstellung.) Il Barbiere di Scvigia. Opera bufta in 2 Aui. Musica del Maestro Rossini. Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des lsten Ranges: 1 Rthlr. ꝛc. 8 Textbuͤcher in Italiaͤnischer und Deutscher Sprache sind Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben. Der Anfang der Italiaͤnischen Opern⸗Vorstellungen ist um 6 ½ Uhr. Die Kasse wird um 5 ½ Uhr geoͤffnet. Dienstaag, 18. Mai. Der Liebe und des Zufalls Spiel, oder: Maske fuͤr Maske. Lustspiel in 2 Akten, von Lebruͤn. Hierauf: Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten. Posse in 5 Akten, von L. Angely. b Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen
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Beilage zur
Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung N. 135.
Oesterreich.
Wien, 9. Mai. (Schles. Z) Der neueste Beschluß der Pforte zu endlicher Beilegung der Aegyptischen Angelegenheiten, ist, Berichten aus Konstantinopel zufolge, ausschließlich das Werk der Repraͤsentanten von Oesterreich, Preußen und Rußland; der Englische Botschafter, Lord Ponsonby, hat sich, trotz der angeb⸗ lich so bestimmten Instructionen seiner Regierung, ganz passiv dabei verhalten, obgleich er von dem Oesterreichischen Internuntius, Baron Stuͤrmer, eigens eingeladen worden war, sich den uͤbri⸗ gen Repraͤsentanten zu diesem Zwecke anzuschließen. In Folge der so guͤnstig gestalteten Lage der Aegyptischen Angelegenheit sind die Konsuln der vier Maͤchte im Begriff, von Konstantinopel nach Alexandrien zuruͤckzukehren.
G1
Rom, 1. Mai. (A. Z.) Es soll nun eine Telegraphenlinie von der Lombardei bis Neapel angelegt werden.
In diesen Tagen beginnt der oͤffentliche Verkauf des Mobi⸗ liars des verstorbenen Cardinals Fesch. Man sieht dabei außer einem außerordentlichen Reichthum an Gold⸗ und Silbersachen auch saͤmmtliches Leinenzeug Napoleon's, welches er auf Elba gebrauchte und das sein Wappen traͤgt. Mit dem Verkauf der Gemaͤldesammlung des Verstorbenen, 17,000 Nummern, soll spaͤter begonnen werden.
Waͤhrend hier zu Lande alle Ausgrabungen stocken und die anderweitigen Interessen des Publikums selbst die Antikenhaͤndler vom Fach von diesem Zweige der Industrie abgelenkt haben, scheint die Erde gleichsam die ihr anvertrauten Schaͤtze nicht laͤn⸗ ger bergen zu wollen. Vor wenigen Tagen ist eine Grabeskam⸗ mer bei Camposcala (der Nekropole des alten Vulci) unter der Last des Ackerviehes durchgebrochen, und man hat eine Grotte gleichsam unwillkuͤrlich entdeckt, deren Schaͤtze von Augenzeugen sehr hoch angeschlagen werden. Außer drei goldenen Halsbaͤn⸗ dern sollen sich daselbst Vasen von ausgezeichneter Schoͤnheit, Er⸗ haltung und Groͤße befinden.
Griteechmlad Athen, 27. April. (A. Z.) Wie in Triest, so ist auch bei uns eine schlimme Krisis im Handelsstand eingetreten. Zehn Fallimente von Kaufleuten und Negozianten sind bereits ausge⸗ brochen und man befuͤrchtet noch mehrere. Mitten in diesem merkantilischen Sturm erschien aber das Koͤnigl. Dekret vom Ulten d., was die Genehmigung einer National⸗Bank und deren
*
Statuten auf die Dauer von 25 Jahren brachte, und welches mit neuer Hoffnung diejenigen belebte, die uͤber dem großen Geldmangel und dem Stillstand der Geschaͤfte verzweifeln woll⸗ ten. Da die Regierung mit einem Fuͤnftheil des Kapitals so⸗ gleich einsteht, so ist die Gewißheit vorhanden, daß die National⸗ Bank in hoͤchstens zwei Monaten zu wirken beginnen wird.
Die Koͤnigin, die am 2. Juni Athen verlassen wird, geht uͤber den Isthmus, um nicht das Kap Matapan umschiffen zu muͤssen. Sie schifft sich im Golf von Lepanto auf dem Koͤnigl. Dampfschiffe Otto ein, auf welchem sie in drei bis vier Tagen die Ueberfahrt nach Ancona vollbringen wird. Dort haͤlt Ihre Majestaͤt Quarantaine und begiebt sich dann unmittelbar nach Muͤnchen und von da nach Bad Ems. — Bei Gelegenheit der Osterfeiertage hat Se. Majestaͤt der Koͤnig die Summe von 3500 Drachmen an die Armen der Hauptstadt vertheilen lassen.
Athen, 27. April. Nach den letzten Nachrichten aus Kan⸗ dien herrschte dort fortwaͤhrend die groͤßte Ruhe und Ordnung. Der neuangekommene Gouverneur hatte das Monopol des Weins und der Thierfelle abgeschafft, und die Quarantaine gegen Grie⸗ chenland und Konstantinopel aufgehoben, dagegen fuͤr die aus Aegypten kommenden Schiffe noch fortbestehen lassen. Zwei Schiffe kreuzten an den Kuͤsten der Insel, um sie in Blokade zu halten. Das Comité der Sphakioten war von den Gebirgen nach Agokorona heruntergekommen, wo die Hauptmacht der Chri⸗ sten beisammen war. Eine Abtheilung derselben stand vor Ka⸗ nea, um das Aus⸗ und Eingehen sowohl der Christen als der Tuͤrken zu beobachten. Jeder Tuͤrke hatte vollkommene Freiheit, die Festung zu verlassen, und in den Provinzen seinen Geschaͤf⸗ ten nachzugehen, wenn er vorher eine schriftliche Erlaubniß von dem (christlichen) Befehlshaber der Gegend einholte. Diese Maßregel wird bei allen festen Plaͤtzen beobachtet. Die Tuͤrken aus Herakleion, 400 an der Zahl, wollten zur Verstaͤrkung der Hauptstadt nach Kanea marschiren; sie kehrten aber um, als sie die große Zahl der vor Herakleion gelagerten Christen erfuhren.
Danzig, 11. Mai. Gestern Mittags wurden hier auf dem Langen⸗Markte in Gegenwart der von den hiesigen Landes, und Stadt⸗Behoͤrden deputirten Personen, wiederum 307,033 Rthlr. 19 Sgr. 5 Pf. in Freistaat. Danziger Obligationen und Aner⸗ kenntnissen durch Feuer vernichtet. Es sind mithin bis jetzt von
der urspruͤnglichen Freistaatschen Schulden⸗Masse von 12,280,841
Rthlr. 28 Sgr. 5 Pf., incl. der obigen Summe, schon 7,258,998 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. eingeloͤst und vernichtet, und bleiben also noch 5,021,843 Rthlr. 12 Sgr. 2 Pf. zur Einloͤsung im NRuͤck⸗ stande. — Zu gleicher Zeit wurden auch 1925 Rthlr. Danziger Kaͤmmerei⸗Schuldscheine verbrannt. Die urspruͤngliche Summe dieser Schulden betrug 281,942 Rthlr. 3 Sgr. 1 Pf.; es sind bis jetzt incl. der jetzt vernichteten 1925 Rthlr. und durch Ver⸗ gleiche berichtigter 29,364 Rthlr. 27 Sgr. 5 Pf. bereits 143,514 Rthlr. 27 Sgr. 5 Pf. eingeloͤst und vernichtet und verbleiben daher nur noch 138,427 Rthlr. 5 Sgr. 8 Pf. zur Tilgung.
Trier, 8. Mai. Die hiesige Zeitung meldet: „Ein unangenehmer Vorfall, der jedoch vorlaͤufig keine weiteren Folgen hatte, regte gestern Abend einige Stunden lang unser Publikum auf. Das Thatsaͤchliche ist Folgendes: Die hiesige Koͤnigliche Schiffs⸗Revisions⸗Kommission hatte von Seiten der hoͤhern Be⸗ hörde den Auftrag erhalten, das eben angekommene Franzoͤsische Dampfschiff, auf Anstehen der Franzoͤsischen Gesellschaft, amt⸗ lich zu untersuchen. Die Kommission begab sich auf das frag liche Dampfschiff, nachdem sie dem ihr begegnenden Capitain desselben im Vorbeigehen von ihrem Vorhaben Kenntniß ge⸗ geben hatte. Dort widersetzte sich aber ein Franzoͤsischer Ma⸗ trose den Amtsverrichtungen der Kommission anfangs durch Schimpfworte und dann sogar thaͤtlich und durch Drohungen mit einem gezuͤckten Messer. Die Kommission zog sich zuruͤck, ließ polizeiliche Huͤlfe VLC A“ aber wiederholt den Ca⸗ pitain des Schiffes aufsuchen. ie Polizeibehoͤrde erschien mit Polizei-Agenten und Gendarmen, zugleich auch der Capitain des Schiffes Auf die an den Capitain jetzt wiederholt und mit Un— terstuͤtzung der Polizeibehoͤrde gestellte Anforderung, das Dampf⸗ schiff der Revision zu unterwerfen, widersetzte sich auch dieser je— ner Anforderung durch grobe Schimpfworte und leichte Thaͤtlich keiten. Die Sache ist der Behoͤrde angezeigt und wird hoffent— lich ein solcher strafbarer Uebermuth der Auslaͤnder der strengen gesetzlichen Ahndung nicht entgehen.“ t
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Zeitschrift fuͤr Muͤnz-, Siegel- und Wappenkunde, herausgegeben von Dr. B. Koͤhne. Erster Jahrgang. Erstes Heft. Berlin, bei Mittler, 1841. gr. F. 32 S. mit 2 Tafeln Abbildungen.
Wir haben den Freunden der vaterländischen Geschichte eine Zeit⸗ schrift anzuzeigen, welche ein, immer nur selten beachtetes Feld anzu⸗
einfach in der Behand⸗
ordise Charakter, See von düsterem nordischen Ch Helligkeit des
lung, entschieden in der Wirkung. Mit freundlicher Helligkeit 8 Fone und Auffassung kontrastirt dagegen sehr wohlthätig ein füd⸗ liches Seestück von Franz Catel; die Rückkehr der Fischer. 2 den Figurenbildern ist A. von Klöbers Amor, welcher an dem Fels⸗ rand einer Wuelle emsig seinen Pfeil schleift, vor Ungeduld mit seinen schillernden Taubenflügeln flatternd, ein Stück von großer Lieblichkeit und gediegenem Werth. Eine sehr glückliche Acquisition des Se ist ferner Schraders Bild, eine Mutter, welche, ihr Kind neben sich, vol des innersten Schmerzes in den Seesturm hinausschaut. Mit derselben Unbefangenheit aber von freundlicherm Charakter ist Mosts Pom⸗ mersche Bauernhochzeit; ein elegischer Ton schweht dagegen auf den beiden kleinen Sovovarden von Cretius, die, das Murmelthier auf dem Arm, und mit Heimweh im Herzen, sich mit ihrer Musik im lärmen⸗ den Paris herumstoßen. 1 1 Nun bietet der Verein seinen Mitgliedern aber auch nicht wenig des Neuen dar. Zuerst nennen wir ein historisches Bild von Köhler. Susanna im Bade, oder vielmehr, wie der beigegebene Zettei sagt: am Bade, denn die Jungfrau ist, woran die Furcht vor dem Nackten Schuld seyn mag, nuür eben erst im Begriff, sich zu entkleiden, und hat damit begonnen, ihr Haar zu lösen. Der Kopf ist von schöner Zeichnung, und das Kolorit hell und gesällig, doch hat ein zu eifriges Streben nach Styl und Annäherung an alte Bilder den Maler, sowohl in Farbe als Form, wohl etwas zu weit von der Frische und ursprüng⸗ lichen Lebendigkeit der Natur entfernt; in dem rechten Oberarm wird eine Verzeichnung bemerkt; der linke Arm ist in der Carnation das Gelungenste; trefflich erscheint besonders noch das über den Schooß fal⸗ lende Gewand. Viel Fleiß ist auf den landschaftlichen Hintergrund verwandt, um das Ganze zierlich und freundlich erscheinen zu lassen. Von Schorn sehen wir ein Bild, das eine Art von Seitenstück zu Lessing's Hussiten⸗Predigt macht: Cromwell hält im Walde mit seinen Anhängern Betstunde; aber wahrlich ist es kein Pietisten⸗Konventikel von der zahmen Art; der wilde Fanatismus spricht aus diesen Gesichtern der meistens rothhaarigen Helden, in denen man schon den Königsmord zu lesen glaubt. Eduard Däge agiebt cin allerliebstes Bildchen, dessen Inhalt zwar eine Achnlichkeit mit Terburgs väterlichem Rath auf unserem Museum darbietet, das aber in der sigu⸗ rativen Ausführung vollständig seine Originalität behauptet. Ein Mönch redet einer schönen Italienerin eiwas scharf, doch väterlich ins Gewissen. Die Worte treffen die wunde Stelle; da aber die Freundin⸗ auf welche die Sünderin sich lehnt, heiter und schalkhaft dazu lächelt, so wird es mit der Sünde wohl nicht so viel zu bedeuten haben. Die Italienerinnen in einem Park von Hopfgarten sind mehr modern gehalten, und demgemäß muß eine leichte Behandlung, verziehen wer⸗ den. Von Pfannschmidt besitzt der Verein ein Bildchen: Amor unter Kindern, das artig gedacht, mäßig gezeichnet und im Kolorit ganz verunglückt ist. Amor thut, als ob er schliefe, und belauscht mit Schadenfreude die Kinder, welche Pfeile aus seinem Köcher stehlen. Die Stadtpfeifer von Karst fallen freilich nicht sehr schwer in die Wagschale, doch kommt ihnen ein leichter Humor zu gut; Mevers Fischer liegt in seinem Kahn zwar bequem, daber nicht eben so graziöbs. Rabe's Soldaten bei einem erbeuteten Weinfasse zeigen
bauen und der allgemeinen Wissenschaft sorgsam vorzuarbeiten die löb⸗ liche Absicht hat.
Herr Dr. Köhne, welcher zeitiger, als sonst wohl gewöhnlich ist, einer speziellen literarischen Domaine sich gewidmet und in zwei frühe⸗ ren Schriften (das Münzwesen der Stadt Berlin — und — von den Münzen Kurfürst Friedrich des Zweiten, Eisen⸗ zahn’'s) schätzbare Früchte seines Fleißes uns gegeben hat, scheint auch bei der Herausgabe dieser Blätter mit Umsicht und mit Eifer zu ver⸗ fahren; und man sieht es schon dem vorliegenden ersten Hefte an, daß die neue Zeitschrift des Belehrenden und des Anregenden allerlei brin⸗ gen werde. Diesmal empfangen wir zuerst eine Abbildung und Be⸗ schreibung der Huldigungs⸗Medaille vom vorigen Jahre, wobei die he⸗ raldischen Angaben (vom Geheimen Staats⸗Archivar und Archivrath Köhne) vielen Lesern besonders willkommen seyn dürften. Der zweite Aufsatz: Zur Münzgeschichte Preußens während der Regierung König Sigismund's I. von Polen, kommt aus der Feder eines ungemein gründ⸗ lichen Kenners der hochmeisterlichen Münzen und erinnert auf eine erfreuliche Weise an unseren großen Nikolaus Kopernikus, der auch in dieser Sphäre (auf der zu Graudenz im Frühjahr 1522 gehaltenen Tag⸗ fahrt) als Sachverständiger und als Patriot erscheint. Eben so unter⸗ richtend finden wir S. 22 die zu Tafel 2 Nr. § gehörige Beschreibung des Siegels Wichmann's, des letzten Grafen von Lindow, Herrn zu Ruppin und Möckern, welcher 1524, nach vierjähriger Regierung, im 2isten Lebensjahre starb.
Anhangsweise wird über die, aus der Berliner Münze hervorge⸗ gangenen neuesten Gepräge Nachricht gegeben und ein Verzeichniß von 15, in den Bereich der Zeitschrift fallenden Schriften, nach ihren g. nannten Titeln und Ladenpreisen, beigefügt. P
Berlin. im großen Saal der Akademie die Auesstellung derjenigen Kunstwerke, welche er zur diesjährigen Verloosung an seine Mitglieder erworben hat. Da derselbe seine Erwerbungen hauptsächlich auf den großen Ausstellungen macht, so kann nicht fehlen, daß der Beschauer hier man⸗ chem Bekannten begegnet, aber er findet es in guter, Auswahl wie⸗ der und kaum möchte sich irgend ein ganz unwerthes Stück eingeschlichen haben. Reich ist der Verein, dem Charakter der letzten Ausstellung gemäß, hauptsächlich im Fach der Landschaft nach den verschiedenen Richtungen derselben. Das große Bild von Biermann, Schloß Lueg in Krain, imposant durch seine romantische Wildheit, dürfte viel⸗ leicht als das große Loos des diesjährigen Kunst⸗Lotto'’s angesehen werden. Ibm würdig zur Seite stellt sich eine Landschaft von Boe⸗ nisch, die Gegend von Koszielisko im Tatra⸗Gebirge, ausgezeichnet durch Feinheit der Auffassung und durch eine ernste, aber dennoch milde Stimmung. Friedlich und heimisch ist auch der Waldesrand von Karl Krüger, einem der talentvollsten Schüler Blechen's, auf welchen sich hauptsächlich das naive Natur⸗Gefühl des Meisters vererbt hat.
Von Krause besitzt der Verein ein wackeres Bild, eine bewegte
Am 26. März eröffnete der Verein der Kunstfreunde
bi ie feine Charakteristik des Malers und einen lustigen Gedanken, hgde nur noch 88G etwas lustigeres Kolorit wünschte. Eine im Italienischen Styl komponirte Landschaft von Seefisch hat, eine gewisse Härte und Buntheit des Kolorits abgerechnet, ihre Verdienste; Rundt's Rogers⸗Kapelle in Palermo ist ein mit Fleiß und Sorgfalt gemaltes Bild, und ein brandendes Meer von Wegen er hat die Be⸗ wegung des Elements recht wohl aufgefaßt; eine See von Hild ebrandt hat im Schaumigen vielleicht etwas zu viel gethan; die Behandlung des Wassers erinnert an Schotel.
Der Vorstand des Vereins ist auch diesmal seiner guten Gewohn⸗ heit treu geblieben, die Skulptur durch einige kleine Bronze⸗Arbeiten zu repräsentiren. Sehr gewählt erscheint uns das Bronze⸗Kästchen mit den Reliefs der hiesigen Rauchschen Blücher⸗Statue von den Schülern des Professor Brandt modellirt und ciselirt; die obere Fläche mit Ornamentsiguren von Schorn in Silber ausgelegt von Konarzewski. Das Kästchen ist in zwei Exemplaren vorhanden, beide gleich sorgfältig ciselirt. Eine Statuette in Bronze, eine Italiänische Wasserträgerin darstellend, modelirt von Schenk und ciselirt von Kraft, hat zu sehr nach derber Natürlichkeit gestrebt, welche den fühlbaren Mangel an fei⸗ nerer Grazie der Bewegung nicht ersetzen fann.
Das Kupferstich⸗Blatt, das der Verein diesmal allen seinen Mit⸗ gliedern darbiectet, ist von Eichen’'s, „Maria mit dem Kinde“, zu bei⸗ den Seiten mustzirende Engel, nach dem Bilde von Rafaellin del Garbo auf dem hiesigen Museum. Die Ausführung mit dem Grab⸗ stichel ist, dem Charakter des Originals gemäß, ernst und strenge, in manchen Partieen aber, z. B. in den fliegenden Gewändern, vielleicht doch schon zu strenge. Dreißig Exemplare vor der Schrift, ingseichen des Künstlers Kreide⸗Zeichnung, wonach es gestochen, werden besonders verloost werden. Demnächst sollen eben so viele Exemplare eines Stichs von Caspar, nach Vandvck's Bild auf unserem Museum, das den Herzog Thomas von Savoven⸗Carignan vorstellt, zur Verloosung kommen; endlich hat der Verein noch wohlgelungene Lithographieen nach Bildern des Museums an sich gebracht, und zwar von Jentzen, nach Correggio's Jo, von Fischer, nach einem kleinen Bilde von Rubens, von Wildt, nach Terburg's väterlichem Rath; sämmt⸗ lich in 30 Exemplaren.
Sonach darf die diesjährige Verloosung, welche am 15ten d. statt⸗ finden wird, eine reiche genaunt werden; sie würde noch reicher aus⸗ gefallen seyn, wenn alle gemachten Bestellungen eingegangen wären, unter ihnen befand sich ein historisches Bild von Mücke, eine Sici⸗ lianische Landschaft von Kopisch und ein Genrebild von Jordan, endlich ein Bild von Kretzschmer, welcher unterdessen seine Reise in den Orient gemacht hat, und sein Versprechen vielleicht mit einigen seiner mitgebrachten Aquarellen auslöst. Hoffentlich werden diese Bilder der Ausstellung des nächsten Jahres zu Gute kommen.
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—gene
Allgemeiner
Bekanntmachungen. Nothwendiger Verkauf. Ober⸗Landesgericht zu Cöslin.
Das Allodial⸗-Rittergut Groß⸗Sillkow in Hinter⸗ laden werden, in Person oder durch einen Bevollmäch⸗ r (wozu ihnen der Herr Justiz⸗Kommissarius vorgeladen, vor oder in dem auf abgeschätzt auf 10,652 Thlr. 13 sgr. 7 pf., soll zufolge Gerlach hierselbst, vorgeschlagen wird) zu erscheinen, der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in unserer sihre Ansprüche an die Masse anzumelden und deren. Richtigkeit nachzuweisen. “ Die Ausbleibenden haben zu gewärtigen, daß sie mit allen ihren Ansprüchen an die Masse präkludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewi⸗ ges Stillschweigen auferlegt werden wird. Hoyerswerda, den 6. März 1841. Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht
pommern, und zwar im Stolpschen Kreise belegen, tigten
Registratur einzusehenden landschaftlichen Tare am 7. Juli 1841, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Cöslin, den 26. November 1840. Königl. Ober⸗Landesgericht. Civil⸗
N1111“““
Nachdem per decretum vom 1. April 1840 über das Vermögen des Kaufmanns Friedrich August Ullrich hierselbst, welches nur in Waaren⸗Vorräthen,
dung und Ausweisung der Ansprüche der Glä an den Gemeinschuldner einen Termin auf
den 16. J 1 vor dem Deputirten, Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Refe⸗ rendarius Stettnisch, an hiesiger Gerichtsstelle ange setzt, zu welchem die unbekannten Gläubiger vorge.
CbiltaleCliision. Auf den Antrag des Vormundes des minorennen ausstehenden Forderungen und Möbeln besteht, der Franz Gustav Fabian Krause hierselbst werden dessen Konkurs eröffnet worden ist, haben wir zur Anmel⸗ Vater, der vormalige hiesige Kaufmann Franz Michael biger Krause, welcher sich im Jahre 1827 von hier entfernt, sich dann kurze Zeit in Verlin und demnächst in Ham⸗
Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.
UmddEHUIhH burg aufgehalten, von dort aus aber einen hagSean. Nothwendiger Verkauf.
EIpräöl
verabfolgt werden wird. Glogau, den 4. Mai 1841.
ten Aufenthaltsort in oder außerhalb Europa genom⸗ men haben soll, seitdem auch keine weitere Nachricht von sich gegeben hat, so wie die von demselben etwa Memmertsche Grundstück, taxirt zu 6122 Thlr. 25 sgr. zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer, 9 pf., soll
1842
vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Fischer hierselbst anberaumten Termine bei dem unterzeichne⸗der Verwarnung der Präklusion vorgeladen. ten Gericht oder in dessen Registratur sich schriftlich “
oder persönlich zu melden und weitere Anweisung zu gewärtigen, widrigenfalls der Kaufmann Franz Mi⸗ daoh für todt erklärt, seine unbekannten S. und Erbeserben an dessen Nachlaß werden präkludirt. Fumiiie tans 21,738 Thlr. 12 sgr., soll werden und dieser an die sich legitimirenden Erben sche Grundstück, taxirt zu 21,738 Thlr .
Königl. Land⸗ und Stadtgericht. Hartmann.
Stadtgericht zu Berlin, den 31. Oktober 1840. Das in der Linienstraße Nr. 60 und 61 belegene
am 22. Juni 1841, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Die unbekannten Real⸗Interessenten werden unter
Nothwendiger Verkanf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. Oktober 1840. Das in der Friedrichsstraße Nr. 227 belegene Hoske⸗
am 22. Juni 1841, Vormittags 11 Uͤhr. an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Ho⸗ pothekenschein sind in der Registratur eint —⏑—⏑—- 8 ; 2 2 8 Nothwendiger Verkatif 1 30. November 1840. tadtgericht zu Berlin, den 30. 2 8* Sen der Bandwehrstraße Nr. 5 belegene Grund⸗