1841 / 147 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der Infantin Isadella Ferdinande mit dem Grafen Ignaz Ga. rowsky nun wirklich bewilligt worden ist. Das junge Paar wuͤrde im Auslande, vielleicht in Deutschland leben.

Paris, 21. Mai. Die Majorität gegen das Englische Ministerium ist gerade so stark ausgefallen, als die Tories es in jener Versammlung berechnet hatten, die sie am 6. Mai beim Herzog von Wellington hielten, um sich uͤber ihren Operationsplan gegen die Whigs zu verstaͤndigen. Daher glaubt man hier all⸗ gemein, daß ein Tory⸗Kabinet unter Wellington und Peel zu Stande kommen werde. Denn es ist wohl wahrscheinlich, daß die abgefallenen Ministeriellen, welche der Opposition ein so zahl⸗ reiches Uebergewicht gegeben haben, ihr auch auf das neue bereits bezeichnete Gebiet des parlamentarischen Kampfes folgen werden. Dieser Abfall naͤmlich geschah nicht bloß aus Mißbilligung des Vorschlags uͤber den Zucker⸗Tarif, sondern weil die Whigs uͤber⸗ haupt in dem herbeigefuͤhrten Bruche mit Frankreich das Haupt⸗ Element ihrer eigenthuͤmlichen Politik verleugnet hatten.

Man kann sagen, daß die ploͤtzlich so stark gewordene Reac⸗ tion gegen das Kabinet Melbourne hauptsaͤchlich von denen aus⸗ geht, welche die große nordische Macht so sehr fuͤrchten und schon bei dem Gedanken an die Moͤglichkeit einer Russisch⸗Franzoͤsischen Allianz mit den groͤßten Besorgnissen erfuͤllt werden. Hier we⸗ nigstens scheint man darauf zu zaͤhlen, daß dieselben Gruͤnde, welche im Jahre 1830 den Herzog von Wellington zu einer schleunigen Anerkennung der neuen Ordnung der Dinge in Frank⸗ reich bewogen haben, ihn gewiß auch jetzt bestimmen duͤrften, zu verhindern, daß jene Plaͤne der Restauration nicht etwa wieder⸗ tigkeit wiederfahren. Seine letzte Expedition ist, wenn sie auch aufgenommen wuͤrden, nach welchen Frankreich den nordischen Riva⸗ keine sehr bedeutende Resultate herbeigefuͤhrt hat, mit Einsicht len Englands Vorschub zu leisten beschlossen hatte. Doch, sagt man, und Ennschlossenheit geleitet worden. Aber wenn der General sey das Ministerium vom 29. Oktober solchen Plaͤnen keinesweges Bugeaud die Eigenschaften eines guten Militairs besitzt, so scheint geneigt; und es scheint auch, daß bei der offenbaren und satt am er nicht in gleichem Grade die eines Gouverneurs, wie z. B. bewiesenen Ohnmacht der Bonapartistischen Partei Niemand mehr die Voraussicht, welche sich auf alle Details erstreckt, die Klug⸗ daran glaubt. Selbst die eifrigsten Vertheidiger dieser hier an⸗ heit, welche die Huͤlfsmittel schont, und die Kunst, mit den Leu⸗ gedeuteten Allianz haben laͤngst ihre Flagge einziehen muͤssen! ten zu verkehren, sich angeeignet zu haben. Er giebt davon einen Vergleicht man die lange Dauer der letzten Parlaments⸗Ver⸗ beklagenswerthen Beweis, indem er den General Duvivier von handlungen, deren Resultat von Anfang an bestimmt vorauszus

der Armee entfernt, dessen Beistand und Rath er haͤtte in An⸗ sehen war, mit dem, was etwa in solchen Faͤllen in den Fran spruch nehmen muͤssen.“

zoͤsischen Kammern pflegt, so zeigt sich ein Kontrast, Das gegen die „Gazette de France“ wegen ungetreuer Be⸗ der selbst hier in politischen Kreisen vielfach besprochen wird. Die⸗ richterstattung in contumacium gefaͤllte Urtheil,

welches den ver⸗ ser Unterschied deutet nicht unklar darauf hin, wie viel man in antwortlichen Herausgeber jenes Journals zu 5000 Fr. Geldstrafe Frankreich noch zu arbeiten hat, um auf eine Stufe politischer verurtheilt, ward gestern vor dem hiesigen Assisenhofe kontradik⸗ Entwickelung zu gelangen, auf der man in England steht. Bei torisch verhandelt, indem das verurtheilte Blatt Opposition ein⸗ uns haͤtte die siegreiche Partei schon am zweiten Tage die Ver⸗ gelegt hatte. Trotz der glaͤnzenden Vertheidigung des Herrn handlungen erstickt, um zur Abstimmung zu schreiten, wiewohl man Berryer ward das zuerst gefaͤllte Urtheil, seinem ganzen Inhalte anerkennen muß, daß in dieser Session die gouvernementale Parrei nach, bestoͤtigt. sich aͤußerst duldsam gegen die Anhaͤnger des gestuͤrzten Kabinets Es wird heute als positiv mitgetheilt, der Finanz⸗Minister vem 1. Maͤrz bewies, demselben gestattete, sich gegen wiederholte erde im Anfange der naoͤchsten Woche Explicationen daruͤber ge⸗ Angriffe zu vertheidigen und den langen Reden des abgetretenen ben, in welcher Weise das neue Anlehen negoziirt werden solle. Ministers stundenlang zuhoͤrte⸗ Die Englaͤnder dagegen lassen Es scheint, daß die von mehreren Banquiers angebotenen Bedin⸗ bei einer wichtigen Frage, wenn auch schon ihre eigene Meinung gungen so wenig vortheilhaft sind, daß Herr Humann sie zu ge⸗ feststeht, so lange dafuͤr und dagegen sprechen, als nur moͤglicher⸗ nehmigen Anstand nimmt. Morgen soll der Minister⸗Rath sich weise noch ein Lichtfunke uͤber den Gegenstand verbreitet werden zu Neuilly versammeln, um eine Entschließung zu fassen. kann. Man sollte fast meinen, die Geduld, mit welcher sie auf Morgen werden Darmes und seine beiden Mitangeklagten die Entscheidung warten, muͤsse mit der Heftigkeit der Sprache, aus der Conciergerie in das Gefaͤngniß des Pallastes Luxemburg wie man sie im Parlament und in der Presse vernimmt, in einen 1 gebracht werden. gar auffallenden Widerspruch gerathen. Merkwuͤrdig und charak⸗ jedem Tage beliebter machen werden, 1b Die Herzoaäin von Nemours wird Ende des naͤchsten Mo⸗ teristisch ist es schon fuͤr die politische und soziale Bildung Frank⸗ fuͤnftaͤgigen Debatte uͤber die Korngesetze wird die oͤffentliche nats nach dem Departement der unteren Seine abreisen, um die reichs, daß man hier in politischen Kreisen gerade jetzt solche Meinung fuͤr den bevorstehenden Kampf reif seyn. Die Maß⸗ Mineralquellen des Forges zu gebrauchen. Unterschiede wahrnimmt und bespricht; man gesteht ein, dah die regeln der Regierung finden uͤverall Anklang, und die Minister Man glaubt, daß die Reise des Prinzen von Joinville nach Englaͤnder in dieser Beziehung den Franzosen uͤberlegen sind, aoͤußern sich gegen ihre Freunde mit der groͤßten Zuversicht dahin, Holland mit Unterhandlungen in Verbindung stehe, die seit eini; und wuͤrdigt ihre Vorzuͤge freimuͤthig und sogar mit einer ge⸗ daß sie nach Beendigung der bevorstehenden Wa len eine uͤber⸗ ger Zeit in Bezug auf die Vermaͤhlung des jungen Prinzen ge⸗ wissen Selbstverleugnung der National⸗Eitelkeit. wiegende Majoritaͤt haben werden 8 pflogen worden sind. 1 1 8 Herr Julian Ursin Niemcewicz, der Freund und Gefaͤhrte *. Paris, 22. Mai. Die Franzoͤsischen Journale bespre⸗ Kosciusczko’s, ist hier, 84 Jahr alt, mit Tode abgegangen. schen heute, als den wichtigsten Gegenstand des Moments, den Boͤrse vom 22. Mai. Da die Englischen Fonds sich fort⸗ Handelsvertrag mit Holland und beurtheilen denselben von ver⸗ waͤhrend gut halten, so fangen auch die hiesigen Spekulanten schiedenen Standpunkten aus. Denn er stellt jetzt gerade in wieder an, Renten zu kaufen, und die Course derselben waren der Kammer die Interessen der Franzoͤsischen Seehaͤfen und waͤhrend der ganzen Boͤrse sehr fest und steigend. ssäddder Marine den Interessen der Konsumenten und denen, welche einer kontinentalen Handelspolitik anhaͤngen, feindselig gegenuͤber. Paris, 22. Mai. Die Kammer⸗Sitzung wird ehne Der neue Vertrag gewaͤhrt namentlich den Hollaͤndern das Recht, eine ministerielle Modification die naäͤchste Woche geschlossen wer⸗ die zwoͤlf oder vierzehn Departements von Frankreich durch die den koͤnnen. Ob in der Zwischenzeit bis zur neuen Sitzung im Rheinschifffahrt mit Kaffee und den Kolonial⸗Produkten zu ver⸗ Winter ein Ausscheiden dieses oder jenes Ministers stattfinden sehen, die sie bis jetzt mit großen Kosten uͤber Havre beziehen wird, haͤngt von Umstaͤnden ab, die jetzt nicht vorauszusehen mußten. Bei Fragen der Art aber dominiren in der Kammer sind. Fuͤr den Augenblick aber sind alle Geruͤchte daruͤber, daß die lokalen Interessen der einzelnen Departements, welche Guizot jetzt die Praͤsidentschaft des Ministeriums auch dem Ti⸗ die Deputirten vertreten, und die allgemeinen politischen Nuan⸗ tel nach zu erhalten wuͤnsche, gänzlich ungegruͤndet. Im Gan⸗ een der Parteien treten dabei mehr oder weniger in den Hinter⸗ zen haben die kleinlichen Persoͤnlichkeiten, welche sich an eine grund. Es kommt nun dabei Alles darauf an, welche Idee die etwaige Modisication des Kabinets knuͤpfen, fuͤr das Ausland Regierung dabei leitet, um die Deputirten zu bestimmen. In wenig Interesse. Faßt man dagegen das Allgemeine ins Auge, dem gegenwaͤrtigen Falle wird die Entscheidung gewiß zu Gun⸗ so ist jedenfalls merkwuͤrdig, daß der bewaffnete Friedenszustand sten des Vertrags ausfallen. Denn erstlich ist Herr Thiers mit aufrecht erhalten wird und die Entwaffnung vertagt ist, weil die seiner Partei bei der Annahme betheiligt, da unter seiner Ver⸗ :s8 W jetzige Kammer auch uͤber diesen Punkt dem Ministerium schwan⸗ waltung der Vertrag, dessen Unterhandlungen schon im Kabinet rechtes, kuͤrzerer Dauer der Parlamente, gaͤnzlicher Abschaffung kend gegenuͤbersteht. Sicher haͤtte die Regierung gern Reductio⸗ vom 12. Mai begonnen, abgeschlossen wurde, und dann befolgt der Getraidegesetze und Ermaͤßigung der Zuckerzoͤlle, den Ab⸗ nen eintreten lassen; allein war dies bei der Stellung der Cote⸗ er auch eigenthuͤmliche politische Motive dabei. Diese politischen sichten der Minister gemaͤß. Die groͤßere Beguͤnstigung des frem rieen in der Kammer moͤglich? Ich bezweifle es. Der Frieden Motive aber sind gerade denen entgegengesetzt, welche das setzige den Bauholzes rechtfertigte er dadurch, daß das Kanadische Bau⸗ bleibt nichts destoweniger fuͤr laͤngere Zeit gesichert, nur ist es Kabinet im Auge hat, und dessenungeachtet wird die Sache holz die ganze Flotte mit Wanzen anfuͤlle; seiner Ansicht nach em kostspieliger, beobachtender Friede. geföͤrdert. Denn es wiederholt sich hier dieselbe Erscheinung, die haͤtten die Minister den Zoll von Ostsee⸗Bauholz noch mehr, als Der orientalischen Frage ist man uͤberdruͤssig und selbst die bei der Aufrechthaltung der Bewaffnung und bei der Befesti⸗ sie beabsichtigten herabsetzen sollen. Als der Commodore darauf jetzt vorauszusehende Entscheidung beschaͤftigt die Gemuͤther kei⸗ gung von Paris stattfand, wo das Kabinet vom 29. Oktober aber zu Gunsten des neuen Armen⸗Gesetzes sprechen wollte, erhob Hheshs Espartero wird mehr oder minder laͤngere Frist ge⸗- und die ehemaligen Mitglieder des Ministeriums vom 1. Mirz sich von vielen Seiten das Geschrei: „Keine Bastillen“, und der Shatt balrich die Exaltados binnen Kurzem und sobald er Farbe dieselbe Sache aus ganz verschiedenen Motiven aufrecht erhielten. (Leͤrm wurde so arg, daß er laͤngere Zeit nicht zu Worte kommen vn. iderstand gezeiat, gegen ihn operiren werden. Die Er- Herr Thiers will den Vertrag mit Holland als ein Gegengewicht konnte. Scchließlich erklaͤrte er, daß er es fuͤr den Fall, daß der Nesenzin wartet von ihrem Pariser Observatorium aus die Ereignisse gegen die Ausbreitung des Deutschen Zoll⸗Vereins, um, wie Dienst ihn ins Ausland riefe, seinen Waͤhlern uͤberlassen wolle, as und haͤlt den Grundsatz fest, sich in der Politik nicht zu er sagte, nicht lauter Feinde am Rhein zu haben gerade in dem zu bestimmen, ob er resigniren solle oder nicht . uͤbereilen. Augenblick, wo der Zoll⸗Verein auch noch die letzten kleinen Staa⸗ In Westminster fand vorgestern eine gegen die Korn gesetze 8 Groͤßeres Interesse erregen in der hiesigen politischen Welt ten auf unehmen drohe. Das gegenwaͤrtige Kabinet dagegen will, gerichtete Versammlung statt, bei welcher auch O'Connell gegen⸗ die Enalischen Zustaͤnde. Die zweischneidige Wafse der Agitation wie es vffen bekennt, dem schon vorgefundenen Vertrage eine solche waͤrtig war und die sich mit drei Hurrahs fuͤr freien Handel, wird Whigs und Tories viel Muͤhen bereiten. Man glaudt hier, Bedeutung und eine solche Richtung geben, die einst die Annaͤhe⸗ wohlfeilen Zucker und wohlfeiles Bauholz und Brod trennte⸗ Sir Robert Peel werde, um die Aufregung zu vermeiden, welche rung Frankreichs an den Deutschen Zoll⸗Verein vermitieln koͤnnte; Außerdem haben wieder eine Menge anderer Versammlungen zu eine Debatte uͤber die Korngesetze in der oͤffentlichen Meinung her⸗ es Fse⸗ sein Gedeihen seine Entwickelung, um gemeinschaftlich demselben Zwecke in verschiedenen Theilen Englands stattgefunden. vorbringen wuͤrde, ungesaͤumt ein Amendement vorschlagen woriner⸗ mit ihm dem Uevergreifen des Englischen Handels entgegenzu⸗ Die Chartisten dagegen scheinen auf die ministeriellen Antraͤge klaͤrt wuͤrde, „das setzige Kadinet besitze das Zutrauen der Nation wirken nicht recht eingehen zu wollen, wie man aus einer Adresse des nicht.“ Ob dieser Vorschlag durchgehen wird, muß die naͤchste Zukunft 1nun Auch noch bei einer anderen Gelegenheit begegnen sich die hiesigen Chartisten⸗Vereins an saͤmmtliche Chartistische Waͤhler lehren. So viel ist gewiß, eben so groß wird die anti⸗ministe⸗† Chefs der gegenwaͤrtigen und der unmittelbar vorhergehenden Ver⸗ Englands ersieht. Ihre Sprache athmet die birterste Feindselig rielle Masoritat nicht seyn, wie in der letzten Motion. Bemer⸗ waltung: beide widersetzen sich naͤmlich der Franzoͤsischen Manie, keit, und die Adresse empfiehlt, keine Ruͤcksicht auf die Minister ken muß ich noch, daß bei der letzten Abstimmung uͤber das Lord Maringn zu etabliren, Kolonieen zu gruͤnden, die Meere zu be, zu nehmen, ihre Kandidaten uͤberall zu verwerfen und einen Sandonsche Amendement 18 ministerielle Parlaments⸗Mitglie⸗ herrschen suͤchen beide die Haupt⸗Wirksamkeit Frank⸗ National⸗Konvent in London zu bilden. der abwesend waren. Diese wuͤrden sich aber gewiß einfinden, reichs auf dem Kontinente; nur besteht der wesentliche Unterschied Der ministerielle Globe enthaͤlt folgende Mittheilung; „Durch um gegen das projektirte Amendement des Sir Robert Peel zu zwischen ihnen darin daß Herr Thiers den Englaͤndern das Meer den kuͤrzlich mit Oesterreich abgeschlossenen Vertrag war festgestellt stimmen. Wird aber trotz dem eine Aufloͤsung des Englischen Ubverlaͤßt, und durch eine enge Verbindung Englands und Frank⸗ worden, daß Oesterreichische Schiffe aus dem Mittellaͤndischen Parlaments noͤthig und sollten die neuen, in England so kost⸗“ reichs den uͤbrigen Kontinent beherrschen will. Nach der Ver⸗ Meere in Großbritanien und Irland auf demselben Fuße, wie spieligen Wahlen unter dem Eindrucke einer Parlaments⸗De⸗ sicherung seiner Freunde sucht dagegen Herr Guizot in dem fort⸗ Englische Schiffe, zugelassen werden sollten; kraft dieser Sanction batte uͤber die Korngesetze und so zu sagen unter dem Fahnen⸗ schreitenden und aufgeklaͤrten Theil des Kontinents nun war das Oesterreichische Schiff „Giacomo Giorgio“ mit wehen der Agqitation vor sich gehen, so wird dadurch die Stellung die natuͤrliche Sruͤtze fuͤr die ruhige Entwickelung Europa's, einer Talgladung von Ibrail an der Donau nach London abge⸗ der Torys immer schwieriger und selbst ihr Sieg eine wahre in dem Englischen Systeme der Uebergreifung hingegen den schickt worden und traf am 19ten d. im hiesigen Hafen ein. Bei Herkules⸗Arbeit. 2 . 1 1 Hanuptstoͤrer dieser Ruhe; er moͤchte daher gerade diesem Theile der Anmeldung am Zollhause weigerten sich die Beamten, die In unseren Salons zirkulirt die Nachricht, daß die Heiraih des Kontinents, um jene Uebergriffe zurückzudraͤngen, die Ladung fuͤr den einheimischen Verbrauch hereinzulassen und woll⸗ ] Ee“ 1

1 3 Vortheile und den Einfluß zur See zuweisen, auf welche Frank reich, nach seiner Ansicht, um seine Kraft nicht zu zersplittern, zu verzichten habe. Auch wird die Meinung, die eine lange Er⸗ fahrung bestaͤtigt, immer allgemeiner, daß die Franzosen von allen Voölkern am wenigsten geeignet sind, ferne Laͤnder zu kolonisiren und zu erhalten.

Selbst in Bezug auf Algier findet sich die eben ausgespro⸗ chene Bemerkung bestaͤtigt: beide Maͤnner scheinen darin einver⸗ standen, daß es Frankreich um jeden Preis erhalten muͤsse, sollen aber eben so in der Ansicht von dem Zweck und der Bestimmung, die diesem Lande zu geben, in ihren Ansichten abweichen. Herr Thiers sagte selbst, daß er in ihm einen Krieger⸗Exercierplatz fuͤr die Franzoͤsischen Truppen sehe, Herr Gutzot dagegen soll es als einen Ableitungskanal fuͤr die üͤberfluͤssigen Saͤfte des Landes be⸗ trachten; dem ersteren soll es dienen, die Streitkraͤfte Frankreichs zu vermehren, Herr Guizot, so sagt man, will dort alle Euro⸗ paischen Elemente mit den Franzoͤsischen verschmelzen und rechnet besonders auf Deutsche Einwanderer zum Wohle der Besitzung.

Großbritanien und Irland

London, 21. Mat. (B. H.) Es ist jetzt so gut wie ent⸗ schieden, daß nur noch die allernothwendigsten Geschaͤfte in Ord⸗ ung gebracht und gleich nach der Debatte uͤber die Korngesetze, obei die Niederlage der Minister unausbleiblich ist, das Parlament aufgeloͤst wird. Ob die Tories nun Maßregeln ergreifen werden, um das Ministerium noch vor der Debatte uͤber das Getraidegesetz zum Abtreten oder zur unverzuͤglichen Aufloösung des Parlaments zu zwingen, muß dahin gestellt bleiben. Der „Courier“ dringt darauf und empfiehlt die Benutzung der am Läüsten sich darbieten⸗ Gelegenheit durch Verwerfung des Antrages auf Konstituirung des Hauses zum Ausschuß üͤber die Mittel und Wege, was natuͤrlich einer direkten Steuer⸗Verweigerung gleichkommen und den Tories den Vortheil bringen wuͤrde, daß dann im Falle der Aufloͤsung des Par⸗ laments ihre bekannten Gesinnungen uͤber die Getraide⸗Gesetze, welche sie nicht zuruͤckhalten koͤnnten, wenn die Frage im Parla⸗ mente vorher zur Verhandlung kaͤme, ihnen bei ihren Kommiitt⸗ tenten wenigstens nicht direkt im Wege staͤnden. Ministerieller⸗ seits wird gerade diese Frage jetzt schon in großen Versammlun⸗ gen, die in verschiedenen Theilen des Landes, besonders in den Fabrik⸗Distrikten abgehalten weeden, im Interesse der demnaͤchsti⸗ gen allgemeinen Parlaments⸗Wahl moͤglichst ausgebeutet. Es ging gestern auch das Geruͤcht, die Tories wuͤrden in der noͤch⸗ sten Woche mit einem Antrage zur Ernennung eines Ausschusses behufs Erstattung eines Berichtes uͤber den Zustand der Nation hervortreten; doch werden sie es wohl schwerlich zu einem so ge⸗ wagten Schritte kommen lassen. Wenn sie es thun, werden sie den Kuͤrzeren ziehen, und gluͤckte es ihnen auch, einen neuen Sieg uͤber die Minister davonzutragen, so wuͤrde doch die gleich darauf folgende Auf⸗ loͤsung des Parlaments ihren Triumph eine nur kurze Dauer gestatten. Ueber den vermuthlichen Ausgang der Wahlen lauten natuͤrlich die Annaben sehr verschieden; doch sind die Minister ihrer Sache, wie es scheint, ziemlich sicher, und ein Ministerwechsel ist vielleicht seit langer Zeit nicht so fern gewesen, wie gerade jetzt. Faͤnde die Aufloͤsung des Parlamentes schon in dieser Woche statt, so kͤnnten die Tories vielleicht den Sieg davontragen; aber die

Zeit wirkt fuͤr die Regierung, deren Finanz⸗Maßregeln sich mit und nach einer vier⸗ oder

weneral Duvivier und der General Changarnier Der es ersten Marsches auf Medeah großen Gefahren d Es wurde laͤngere Zeit von den Kabylen in ntfernung auf sie geschossen, wobei sie wuͤrdige altbluͤtigkeit an den Tag legten, und Truppen, welche sie von allen Seiten umzingelten, r cftig z uͤck⸗ trieben Abdel⸗Kader leitete die Bewegung seiner 4⁴ 9 in * ner Person, und wurde von dem Dolmetscher des General u⸗ geaud deut ich erkannt. Der General⸗ Gouverneur ist jetzt nach Mostaganem abgereist, um seine Operationen nach dem Östen zu fortzusetzen, während eine Kolonne sich nach Boghat und Taga begeben wird, um daselbst die Niederlassungen des Emir zu zer⸗ stoͤren. Wir muͤssen mithin auf große Ereignisse gefaßt seyn. Der Courrier frangais enthaͤlt uͤber die Afrikanischen An⸗ gelegenheiten Folgendes: „Der General Bugeaud wird von Mosfaganem aus mit 12,000 Mann auf Mascara marschiren, welches besetzt werden soll. Es ist wahrscheinlich, daß sich die Armee von dort nach Tekedempt begeben wird. Eine andere 5 bis 6000 Mann starke Kolonne wird von Medeah abgehen, um die militairischen Niederlassungen Abdel⸗Kader's zu zerstoͤren. Diese Expedition wird nicht von dem General Duvivier geleitet werden, obgleich er der Mann ist, der vielleicht die meiste Erfah⸗ rung in der Afrikanischen Kriegsfuͤhrung hat, und der außerdem durch seine Foͤhigkeiten sowohl, wie durch seine bewaͤhrte Tapferkeit die meisten Anspruͤche auf jenes Kommando hatte. Der General, uͤber diese Zuruͤcksetzung sowohl als uͤber einige Worte des General Bugeaud verletzt, hat seine Entlassung eingereicht. Alle Welt läßt den militairischen Eigenschaften des General Bugeaud Gerech⸗

geringer

London, 22. Mai. Folgende liberale Mitglieder des Un⸗

terhauses stimmten gegen den Vorschlag des Ministeriums in Betreff der Zuckerzoͤlle: Bassett, Benett, Berkeley, Cavendish, Cayley, Handley, Heathrote, Hartand, Long, Dr. Lushington, Sir C. Style, Toveley und Lord Worsley, zusammen i3. Ein einziges konservatives Mitglied, Herr Lascelles, stimmte gegen das Sandonsche Amendement und zu Gunsten der Minister, und Herr Parker war das einzige konservative Mitglied, welches bei der Abstimmung fehlte, ohne seine Stimme mit einem Whig ab⸗ gepaart zu haben.

Im hiesigen Kirchspiel Marylebone wurde vorgestern eine Versammnlung gehalten, um dem Commodore Sir Charles Na— pier, der sich zum Revpraͤsentanten jenes Wahlorts fuͤr den Fall einer allgemeinen Parlamentswahl gemeldet hat, Gelegenheit zu geben, sich seinen Waͤhlern vorzustellen Der Commodore hielt eine lange Rede, welche mit der Erklaͤrung begann, daß er auf dem Verdeck des „Powerfull“ vor St. Jean d’Acre sich heimi⸗ scher gefuͤhlt habe, als mitten unter der zahlreichen und aufge⸗ kaͤrten Waͤhlerschaft von Marylebone. Er sprach dann zu Gun⸗ sten der geheimen Abstimmung, groͤßerer Ausdehnung des Wahl⸗

5b

Oesterreichischen Schiffen gestatte,

ten bloß gestatten, daß es zur Ausfuhr unter Koͤniglichem Schloß niedergelegt wuͤrde, weil sie keine Parlamentsakte gaͤbe, welche Guͤter Meere zu bringen, und weil sie die Verantwortlichkeit nicht auf sich nehmen koͤnnten, bloß auf die Bestimmungen eines Handels⸗ Vertrages hin zu verfahren, moͤge derselbe immerhin oͤffentlich bekannt gemacht worden seyn. So lange also keine Parlaments⸗ akt erlassen wird, welcher diesen indirekten Handel fuͤr gesetzlich erklaärt, muͤssen die Waaren vorlaͤufig liegen bleiben, Vertrag außer Wirksamkeit gelassen werden.“ O'’'Connell tadelte neulich den Minister der auswaͤrtigen An⸗ gelegenheiten wegen der Anerkennung von Texas. Hierauf be⸗ merkt der Globe: „Wir wissen nicht, ob Herrn O'Connell der Umstand bekannt ist, aber die Thatsache ist gewiß, daß Texas als unabhaͤngiger Staat von dem Papste anerkannt worden ist, dem die Texianische Regierung eine große Landstrecke uͤberlassen hat,

aus dem Schwarzen

V

und der

rklaͤrte hierauf, daß er sich, da man ihm das Wort abgeschnitten, des Votums enthalten werde. Bei der Abstimmung wurden die Kommissions⸗Antraͤge mit allen Stiminen gegen drei (Baum⸗ gärtner, Regenauer und Platz) angenommen.

Italien.

Rom, 15. Mai. (A. Z.) Nachdem der Vicomte de Car⸗ reira am 10. d. den eigenh andig von der Koͤnigin von Portu⸗ gal geschriebenen Brief an den Pavst abgegeben, durch welchen

e. als in einer außerordentlichen Mission hier accreditirt wurde,

besuchte er

der Reihe nach saͤmmtliche Mitglieder des heiligen

Kollegiums. Auch wohnte dieser Diplomat dem zu dieser Ge⸗

legenheit veranstalteten Gottesdienst und Tedeum in der Portu⸗

die von den Katholiken in dem Bezirke Refugio in Anspruch ge-

nommen wurde. Gewiß darf O'Connell die Englische Regie⸗ rung nicht tadeln, weil diese thut, was der Papst gethan hat.“

Am 19. Mai ging die vielbesprochene Niger⸗Expedition, das Dampfschiff „Albert“ unter dem Capitain Trotter, und der „Wil⸗ berforce“ unter Capitain stimmung unter Segel.

Eine Aufloͤsung des Parlaments kostet, hat, der Regierung immer uͤber vier Millionen Pfd. St. Die⸗ ser Summe muß eine zum wenigsten gleich starke hinzugefugt werden, welche die Kandidaten der Opposition zu verausgaben genoͤthigt sind, um ihre Bewerbungen bei den Wahl⸗Operationen zu unterstuͤtzen. Eine Aufloͤsung setzt demnach immer die Summe von acht Mill. Pfd. St. in Circulation.

In Blackburn hat man neulich dem Volke die Zweckmaͤßig, Oesterreich ist am gestrigen Nachmittag in Begleitung des Her⸗

keit einer Veroͤnderung in den Zucker⸗Gesetzen durch folgendes Bild demonstrirt. . 1

hem braunen Zucker angefuͤlltes Glas waren auf einer Tafel ab⸗ gebildet und Inschristen hinzugefuͤgt, welche besagten, daß der weiße feine Schwarzen in Westindien zu 4 ½ Pee. das Pfd. verzehrt wuͤrde, waͤhrend die Armen in England sich mit gemeinem verfaͤlschten braunen Zucker zu 9 Pce. das Pfd. begnuͤgen muͤßten.

Am 13. Mai wurde der Jahrestag des Vereins zur Unter⸗ stuͤtzung der Soͤhne von Geistlichen der Englischen Kirche durch einen Gottesdienst und feierliche Musik in der St. Pauls⸗Kathe⸗ drale gefeiert. Prinz Albrecht saß neben dem Erzöischof von Cam⸗ bridge, dem Lord⸗Mayor der Stadt gegenuͤber. Abends fand in der Merchant Tailors' Hall unter dem Vorsitz des Lord⸗Mayors ein Festmahl von 300 Gedecken statt, welchem Prinz Albrecht ebenfalls mit der hoͤchsten Geistlichkeit des Landes beiwohnte.

der 2 Der Primas des Reichs aͤußerte sich mit hohem Lobe uͤber den Prinzen Albrecht,

akte mit

giesischen Nationalkirche bei. Portugal an seinem Hotel befestigt.

Der Titel als Fuͤrst von Piombino geht nicht an den Sohn des Verstorbenen uͤber, sondern hoͤrt nach der Wiener Schluß⸗ dem Leben des letzten Besitzers auf. Zu dem Titel Fuͤrst von Sora gehoͤrt die Bestaͤtigung des Koͤnigs von Nea⸗

pel, in dessen Reich bekanntlich jenes Fuͤrstenthum liegr.

Allen, von Plymouth nach ihrer Be⸗

Dr. Atertz aus Aachen ist von Sr. Koͤniglichen Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preußen zu seinem Leibarzt ernannt

worden.

wie man berechnet

In der großen Jesuitenkirche des heiligen Ignatius wird gegenwaͤrtig der Hauptaltar aus den schoͤnsten Marmorarten ge⸗ baut, wozu eine Summe von 30,000 Scudi bestimmt ist, welche lediglich durch milde Beitraͤge zu diesem frommen Zweck einge⸗

gangen sind.

Ein Brod raffinirten Zuckers und ein mit ro⸗

Zucker nach seiner Raffinirung in England von den

116““

Modena, 13. Mai. Ihre Majestaͤt die Kaiserin von

zoglichen Hofes von hier nach Reggio abgereist, wo dieselben

waͤhrend der dortigen Messe einige Tage zu verweilen gedenken. rit.

Konstantinopel, 1. Mai. (A. Z.) Der Ausbruch der

Unruhen in Bulgarien hat bereis mehrere Sitzungen des Mini⸗

nannte ihn einen geliebten Sohn der Kirche, auf welchen die Hoff⸗

nungen der Nation gestellt seyen, als auf den Stammvater einer langen Reihe, segensvoller Monarchen fuͤr die Britischen Reiche. Der Erzbischof kuͤndigte an, daß di

Sammlung des Tages fuͤr

e den Unterstuͤtzungfonds 2900 Pfd St. eingebracht habe, worunter

100 Pf. vom Prinzen Albrecht. FBönemark. Kopenhagen, 22. Mai. Die Vermaͤhlung Sr. Koͤnigl.

Hoheit des Kronprinzen soll jetzt definitiv auf den 19. Juni festt

gesetzt seyn. Höchstderselbe wird sich, da seine Gesundheit jetzt voͤllig wiederhergestellt ist, am kuͤnftigen Montag an Bord des Linienschiffes „Christiaz VIII.“ begeben, um sich nach Mecklenburg einzuschiffen. Ehe dieses hoͤchst elegant und bequem eingerichtete Fahrzeug die Anker lichtet, wird am Bord ein festliches Dejeuner

stattfinden, an welchem Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Koöͤ⸗

nigin, so wie mehrere Mitglieder

des Koͤnigshauses Theil neh— men wollen.

Deutsche Bundesstaaten.

Muͤnchen, 22. Mai. (A. 3.) In unserer Erzgafeßerei wurde heute Vormittag das Standbild Mozart's unter Zustroͤ⸗ men einer aroßen Menschenzahl gegossen. Die Erzherzogin So⸗ phie von Oesterreich Kaiserl. Hoheit wohnte diesem interessanten Akte bei, in welchem ein Werk ins Leben trat, das uns wie un⸗ seren spaͤten Enkeln die Gestalt eines Mannes vor Augen fuͤhrt, der durch seine Schoͤpfungen gleich erhebend, beseligend und er⸗ heiternd auf alle Nationen wirkte. Der Guß des Bildes gelang vollkommen, und ein dreimaliges enthustastisches Lebehoch erschallte den Manen des großen Tondichters Das Standbild, bekannt⸗ lich fuͤr Salzburg, die Geburtsstadt Mozart's bestimmt, verbleibt nun noch einige Tage in der Grube, in welcher es gegossen, und wird sodann von der es umgebenden Form entkleidet und heri⸗ vorgehoben werden, welcher Moment, wie ich hoͤre, zu einem besonderen Feste die Veranlassung giebt, bei welchein die Mit glieder unserer Hofkapelle beabsichtigen, mehrere Melodieen aus Mozart's Tonschoͤpfungen mit analogem Text vorzutragen, und dem unsterblichen Meister eine Art Apotheose zu bereiten.

Nicht bloß die Eisenbahn von Nuͤrnberg nach der Bayeri⸗ schen Nordgraͤnze, sondern auch die von Augsburg nach Nuͤrn⸗ berg wird, Bayerischen Blaͤttern zufolge, nach einer Allerhoͤchsten Entschließung auf Staatskosten gebaut werden.

Karlsruhe, 22. Mai. (Oberd. Z.) Sitzung der Ab geordneten⸗Kammer. Das Praͤsidium eroͤffnete der Kammer, daß die Herren Speyerer und Lauerthre Abgeordneten⸗Stellen nieder⸗ gelegt haben, und zwar der Letztere mit dem beigesuͤgten Motiv, daß er das Verfassungswesen fuͤr gefaͤhrdet ansehe. Der Finanzmint⸗ ster, Herr von Boͤckh, gab die Erklaͤrung ab, daß die Regierung zur Zeit keinen Anlaß finde, tiefer in die weitere Eroöͤrterung einzu⸗ gehen, da keine neuen Gruͤnde vorgebracht seyen. Die Herren Litschgi und Vogelmann sprachen sich dahin aus, daß sie das Urlaubsrecht nicht bestritten, aber fuͤr die Kommis⸗ sions⸗Anträge stimmen wuͤrden, weil die Frage eine strei⸗ rige sey, weil der Satz gelten muͤsse: peudente lite nihil innovan-

dum, sondern der Streit durch ein Gesetz zu erledigen sey, und

weil die verweigerte Vorlage der Wahl⸗Akten und die Anordnung ceenn Wahlen jedenfalls nicht gerechtfertigt werden könne. Die föeagh Baumgaͤrtner und Platz erklaͤrten, daß ste nicht dem er⸗ sten Antrage der Kommission, wohl aber den beiden anderen bei⸗ wuͤrden. Alle uͤbrigen Redner, die Herren Rindeschwen⸗ der, Becpy⸗ Wagner, Sander, Merk, Welcker, Moͤrdes, Zentner heck, sprachen sich fuͤr saͤmmtliche Anträge der Kontmission Secee⸗ 16,5 18 Regierung ihrerseits auf ihrem Rechtsanspruch

1 e. Herr. Welcker kuͤndigte zuagleich seine Absicht an, eben⸗ falls auszutreten. Als Herr von Itzstein das Wort erhielt, trug er auf den Schluß der Debatten an. Herr Christ widersetzte sich diesem Vorschlag, indem er einen neuen, eigenthuͤmlich motivirten, und von den Antraͤgen der Kommission wesentlich abweichenden Antrag zu stellen und zu begruͤnden wuͤnsche. Man rief zur Abstimmung, das Praͤsidium konsultirte die Kammer und die

Mehrheit entschied fuͤr den Schluß der Diskussion. Herr Christ-

steriums zur Folge gehabt. Es ist, so weit man aus dem Be⸗ nehmen der Tuͤrkischen Machthaber

worden, die Revolte mit Gewalt zu unterdruͤcken.

Gestern wurde das Wappen von

V

schen Charakter gehabt, sondern sich bloß auf die erste Zeitungs⸗ Nachricht bezogen habe.

Die Lokal⸗Regierung von Kuba hat die Britische Regierung

ersucht, ihren Konsul, Herrn Turnbull abzuberufen, weil derselbe als einer der entschiedensten Gegner der Stlaverei aufgetreten ist. Wie es scheint, war der General⸗Capitain uͤber eine Adresse des dortigen Vereins gegen die Sklaverei welcher die Gefahren einer laͤngeren Aufrechthaltung der rei daselbst dargestellt wurden.

besonders aufgebracht, in Sklave⸗

China. Von unserem Landsmanne, dem Missionair Herrn Karl

Guͤtzlaff, sind kuͤrzlich wieder in dem Berliner Missions⸗Institute

unter Leitung des Herrn Predigers Ruͤckert, in welchem Herr Guͤtzlaff bekanntlich gebildet wurde, neue briefliche Nachrichten eingegangen. Diese haben sich jedoch, da sie mit einer Sendung von

Buͤchern abgingen, die fuͤr die Koͤnigl. Bibliothek in Berlin bestimmt

sind, etwas verspaͤtet und datiren daher noch aus Macao, wo

Herr Guͤtzlaff eben im Begriffe war, sich der Englischen Expedi⸗

wollten.“ Mehrere gelehrte C

rtheilen kann, beschlossen Die Berichte

Mustapha Pascha's von Nissa, noch mehr aber die Mittheilun⸗

gen Hussein Pascha's von Widdin sollen mit grellen Farben das .

Benehmen der Inurgenten schildern und die Gefahr fuͤr die Autori⸗ .

taͤt der Pforte uͤbertreiben In den Mittheilungen, welche die Pforte aͤber den Stand der Dinge in Bulgarien an die Europaͤischen

Revpraͤsentanten gemacht, wird die Sache als unbedeutend darge⸗ waͤhrend aus den Maßnahmen der Regierung die Wich⸗

stelle, tigkeit hervorleuchtet, die man den Bulgarischen Ereignissen bei⸗ legt. So ist mit Hintansetzung des ruhigeren und sanftmuͤthi⸗ geren Pascha's von Nissa die Sorge zur Daͤmpfung der Unruhen zuoberst dem entschlossenen und grausamen Hussein Pascha uͤber— tragen, der hier durch die Stroͤme von Janitscharenblut, die er unter Mahmud vergossen, in der Exinnerung der Tuͤrken fort⸗ lebt. Weh den armen Christen, wenn dieser siegt und es ihm darum zu thun seyn sollte, schnell die Bewegung niederzuschla⸗ gen! Nicht minder allarmirend sind die Meldungen aus Seres und Salonichi, welche die Gaͤhrung, die daselbst unter den Grie⸗ chen herrscht, nur als drohend, im Norden von Macedonien hin⸗ vegen als bereits in helle Flammen ausgebrochen schildern.

Aus Kandien erwartet man von- Tag zu Tag die Kunde von dem bewaffneten Zusammenstoß der Kretensischen Christen und der Moslims. Auch dort wie in Bulgarien wird nun die Pforte, freilich nach Erschoͤpfung aller guͤtlichen Mittel, die in Bulgarien nicht versucht werden sollen, zu Gewalts⸗Maßregeln die Zuflucht nehmen. Eine verhaͤltnißmaͤßig furchtbare Expedition, man spricht von 8000 Mann, wird vorbereitet, und die Schiffe, die diese Macht aufnehmen sollen, stehen im Kanal schon bereit. Es cha⸗ rakterisirt den Geist der gegenwaͤrtigen Verwaltung, daß man auch gegen Kandien einen der entschlossensten und mitleidlosesten Tuͤrken an die Spitze der Unternehmung stellt. Der Kapudan Pascha selbst, Tahir Pascha, soll die Expedition kommandiren. Leider haben wir Scenen der Grausamkeit sowohl in Bulgarien als auf Kandien zu gewartigen, hier schon deshalb, weil die ohne⸗ hin gereizten Gemuͤther der Moslims durch den an einem ihrer Glaubensgenossen von zwei Christen in Kanea veruͤbten Meu⸗ chelmord zur Rache entflammt werden. Moͤge die Gegenwart der Europaͤischen Konsuln beitragen, der Wuth der blut⸗ und beu⸗ tegierigen Albanesen einen Zaum anzulegen!

Als einen wichtigen Fortschritt in der Beilegung des Aegyv⸗ tischen Streits muß ich Ihnen die dritte Konzession anfuͤhren, welche die Pforte Mehmed Ali nachtraͤglich zu machen fuͤr gut findet. Es ward naͤmlich festgesetzt, daß der Tribut Aegyptens an die Pforte in der firen Summe von 100,000 Beuteln jaͤhr⸗ lich zu bestehen habe. Außerdem scheint der Sultan geneigt, die ruͤckstandigen Leistungen, die Mehmed Ali an den Großherrlichen Schatz noch schuldet, nachzusehen, und die jetzige Stimmung im Serai dahin zu gehen, auch in der Folge bei Eintreibung des Tributs mit Ruͤcksicht auf die Wandelbarkeit der Aegyptischen Eintuͤnfte, Mißwachs und Ungluͤcksfaͤlle immer die moͤglichste Schonung eintreten zu lassen. Aus Aegypten wird gemeldet, daß Mehmed Ali seine Ruͤstungen noch nicht eingestellt hat, woraus man Stoff zu neuen Besorgnissen schoͤpft. Man wird deshalb mit der Ausfertigung des Fermans fuͤr die drei in der neueren Zeit ihm gemachten Konzessionen so lange zoͤgern, bis man die Sicherheit erlangt hat, daß Mehmed Ali sich allen uͤbri⸗ gen Bestimmungen des Investitur Fermans unterwersen will.

Die Abgesandten der Bulgarischen Christen haben eine Au⸗ dienz bei dem Großwessier gehabt; sie erhielten die troͤstendsten Versicherungen, daß man ihre Beschwerden eroͤrtern, und ihnen so viel moͤglich abhelfen wolle als.

Die Besuche der Europaͤer in unserer Hauptstadt beginnen in diesem Jahre fruͤher als gewoͤhnlich. Herr Anderson, der be⸗ kannte Daͤnische Dichter und Dramaturg, ist fuͤr uns Franken eine interessante Erscheinung. Auch erwarten wir die Grafen Colloredo und Kinsky, die bereits in Athen eingetroffen seyn sollen. Aus Syrien haben wir den Tod des Oesterreichischen Malers Gurk erfahren, der in Auftraͤgen seines Kaisers sich in der letzten Zeit in Jerusalem befand, und als das Opfer eines boͤsartigen hitzigen Fiebers fiel.

Vereinigte Staaten von Nord⸗2 merika.

New⸗York, 1. Mai. Ein hiesiges Blatt zieht die, von Lord Palmerston im Parlamente abgegebene Erkloͤrung in Zwei⸗ fel, daß er die Absicht der Britischen Regierung, die Verantwort⸗ lichkeit der Zerstoͤrung des Dampfschiffs Karoline“ zu uͤberneh⸗ men, schon vor laͤngerer Zeit dem Amerikanischen Gesandten mit⸗ getheilt habe. Auf die Anfrage des Letzteren bei Lord Palmerston, wann dies geschehen sey, habe er sich auf eine im Februar 1838 stattgefundene Unterredung berufen, die aber gar keinen foͤrmli⸗

flocht.

ron nach Tschusan anzuschleßen. Vor seiner Abreise von Macao war es ihm noch gelungen, mehrere Chinesen zum Chri⸗ stenthum uͤberzufuͤhren, unter Anderen einen Arzt, einen Steuer⸗ mann, einen Lootsen und einen Priester. In Bezug auf Letztere schreibt er: So verachtet ist diese Klasse von Menschen in China,

daß selbst die christlichen Chinesen sich nicht mit ihm niedersetzen hinesen unterstuͤtzten Herrn Guͤtz⸗ laff in seinem Bekehrungswerke. Zwei derselben sind bereits im Innern des Landes, zwei andere in Macao als Lehrer beschaͤftigt Und mehrere Neubekehrte bestehen jetzt ihre Probezeit. Auch sech s Japanesen haben sich den evangelischen Missionairen angeschlossen ünd schicken sich an, ihren Landsleuten das Wort des Herrn zu verkuͤnden, selbst mit Gesahr und Aufopferung ihres Lebens. An zwei seiner Nichten hat Herr Guͤtzlaff, wie er schreibt, ebenfalls sehr tuͤchtige Gehuͤlfinnen erhalten; sie widmen sich namentlich dem Unterrichte des weiblichen Geschlechts. Der Druck von Chinesischen Buͤchern zur Erklaͤrung des Christenthums ist unter Guͤtzlaff's Leitung fortgesetzt worden. Auch ist es ihm gelungen, wieder einige sehr werthvolle Sachen fuͤr die Koͤnigliche Bibliothek

X“

in Berlin zu erwerben. 1b

La Plata⸗Ska Buenos⸗Ayres, 13. Mäarz. Die Nuͤstungen gegen Mon⸗ tevideo dauern sort, Commodore Brown hat schon fuͤnf bewaff⸗ nere Schiffe unter seinem Befehl und erwartet stuͤndlich, daß noch zwei mehr zu ihm stoßen werden; die drei Schiffe, die den Versuch gemacht hatten, den Hafen zu blokiren, sind verschwun⸗ den und, wie man glaubt, nach Montevideo zuruͤckgekehrt. Handel ist es lebhaft.

Inland. 8

16“ 8 Berlin, 27. Mai. Der Professor Dr. A. W. von Sabae ist von Bonn und der Hof⸗Kapellmeister Meyerbeer von ier angekommen. 8 v

ö“

Koͤln, 23. Mai. (K. Z.) Es wird uns aus guter Auelle versichert, daß die John Cockerillsche Maschinen Fabrik in Se⸗ raing sich fortwaͤhrend in groͤßter Thaͤtigkeit befindet und demnach unsere Mittheilung in der gestr. Nr. d. Bl. dahin zu berichtigen ist, daß die darin angeregte, hier zur Spedition eintreffende Ma⸗ schinen⸗Sendung keinesweges als ein Theil der Cockerillschen Werkstaͤtte, sondern nur als ein großartiges Erzeugniß derselben betrachtet werden darf.

Vonn, 22. Mai. (K. Z.) Heute am Nachmittage fand hier die feierliche Beerdigung der Leiche des Appellationsgerichts⸗ Rathes Herrn Ernst von Schiller statt. Tags zuvor hatte der zeitliche Direktor der Universitaͤt, Herr Professor E. M. Arndt, Anschlag in dieser Beziehung folgende Bekanntmachung erlassen:

Sämmtlichen Mitgliedern der Universität wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Leiche des weiland Herrn Appellationsgerichts⸗Raths von Schiller auf dem hiesigen Kirchhofe neben den Gebeinen seiner hier verstorbenen Mutter, wo er zu ruhen gewünscht hat, morgen, Nachmittags um 3 Uhr, wird beerdigt werden. Wer ihm, dem Sohne unsers unsterblichen Friedrich von Schiller die letzten irdischen Edren zu bezeigen und sich in dem hohen Namen mit zu ehren wünscht, scheint um 3 Uhr Nachmittags in der Wehnung des Domainen-Raths Herrn de Claer, von wo der Leichenabzug geschehen wird.“

Nachdem die Leiche des Verewigten unter Begleitung des evangelischen Pfarrers von Ober⸗Kassel, Herrn Schnabel, von Vilich angelangt war, begab sich der Zug nach dem Kirchhofe, wo der evangelische Stadt⸗Pfarrer von Bonn, Herr Wichelhaus, eine ergreifende und zugleich erhebende Grabrede hielt, in welcher er auf sehr sinnreiche Weise mehrere Stellen aus den unsterb⸗ lichen Dichtungen des großen Vaters des Heimgegangenen ein⸗ Besonders ansprechend war hier die Hinweisung auf die Worte des trostlosen Zweiflers: „Sechstausend Jahre hat der Tod geschwiegen ꝛc.“, die von dem spaͤteren glaͤubigen Bekennt⸗ nisse: „Noch koͤstlicheren Samen bergen wir traurend in der Erde Schooß ꝛc.“ gleichsam wieder aufgehoben und entkraͤftet werden. Der Herr Ober⸗Buͤrgermeister von Bonn, der zeitliche Uni⸗ versitaͤts⸗Rektor, eine große Anzahl Professoren und Studenten, mehrere Beamte und Honoratioren, zahlreiche Freunde und Be⸗ kannte des Verstorbenen bildeten den Zug. Zunaͤchst hinter dem Sarge gingen leidtragende Verwandte und unter diesen des Ver⸗

ewigten aͤlterer Bruder, der, noch unkundig dieses Todesfalles, von Stuttgart aus eine Stunde vor der Beerdigung in Bonn ankam, und dessen Sohn, der einzige jetzt lebende Enkel des gro⸗ ßen Dichters, auf den dieser unsterbliche Name uͤbergeht.

Lauenburg in Hinterpommern, im Mai. Auf die Im⸗ mediat Eingabe der hiesigen Buͤrger⸗Schuͤtzen⸗Gilde hatten Se⸗ Majestaͤt der Koͤnig geruht, derselben eine neue Fahne Allergna⸗ digst zugehen zu lassen.

Das Allerhoͤchste Kabinets⸗Schreiben, welches dieses Koͤnig⸗ liche Geschenk begleitete, lautet wörtlich also:

„Ich habe Mich auf die Vorstellung der Schuͤtzen⸗Gilde zu Lauenburg vom 15. September v. J. darauf beschraͤnken muͤssen, derselben eine neue Fahne zu bewilligen, welche Ich der Schuͤtzen⸗Gesellschaft hierbei als ein Zeichen Meines Wohl⸗ wollens zugehen lasse.

Beerlin, den 7. April 1841. Friedrich

Jubelfeier der Sing⸗Akademie.

Berlin, 27. Mai. Am 24. Mai 1791 eroͤffnete hier der treffliche Fasch zur Auffuͤhrung seiner, löstimmigen Messe im Hause der Frau Voitus, deren Fraͤulein Tochter noch jeßt Mitglied ist, einen Singverein, der sich von Jahr zu Jahr ver⸗