1841 / 148 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

welche b emem halben Jahrhundert auf 600 vermehrt haben,

t in zwei Vereine getrennt werden mußten, in eine ine Eing⸗Akavemie Aus den Raͤumen der Haͤus⸗ lichkeit mußte unter Fasches Nachfolger, Zelter, diese Akade⸗ mie in einen groͤßern Raum verlegt werden, zuerst in die Saͤle der Akademie der Kuͤnste und Wissenschaften, dann in die Klo⸗ sterkirche, bis sie sich selbst einen eigenen Caäcilien⸗Tempel erbaute, eine heilige Halle fuͤr heilige Toͤne. 8 4

Am vorigen Montage wurde nun eine dreifache Feier be⸗ gangen, eine Vor⸗, Haupt⸗ und Schlußseier. Fruͤh um 6 Uhr versammelten sich etwa 30. Mitglieder der Akademie an Fasch’s mit Blumen geschmuͤcktem Grabe auf dem Halleschen Kirchhofe und sangen einen Choral von Fasch, worauf der jetzige Direktor, Herr Rungenhagen, der Milde und Freundlichkeit des Verstor⸗

benen in seiner eigenen milden und freundlichen Weise gedachte.

Den Schluß machten Fasch's Worte: „Meine Seele hanget dir an.“ 3 Die Hauptfeier begann um 6 Uhr Abends und dauerte bis um 8 Uhr. Nach einer an Ort und Stelle angestellten Zaͤhlung waren 427 Sañͤnger und Saͤngerinnen dabei wirksam. Die juͤn⸗ gere Akademie stand hinter und uͤber der alten, und dieser Schwall jugendlicher Stimmen mischte sich mit der festen Haltung der aͤlteren auf eine hoͤchst wunderbare Weise. Es wur⸗ den folgende Tonstuͤcke ausgefuͤhrt: 1) Choral „Voll reger Dank⸗ begier“ ꝛc., 2) aus Ps. 119: „Du bist guͤtig und freundlich“ ꝛc., 3) aus Davidiana: „Gott hoͤre mein Gebet“ ꝛc., 4) aus Ps. 51: „Auoniam si voluisses“ ac., 5) aus der léstimmigen Messe: „Do- mine Deus res coelestis“ ꝛc., alle fuͤnf von Fasch, 6) „JTe Deum laudamus“ von Zelter. Zwischen das erste und zweite Gesang⸗ stuͤck fiel die gediegene Rede des Herrn Direktor Ribbeck, worin erzeine gedraͤngte, aber lichtvolle Geschichte der Sing⸗Akademie gab. Zur Linderung der Hitze waren die Luftzuͤge in der Decke von ihren Rosetten besreit, so daß die Akademie also nicht sub rosa gesungen haͤtte, wosern nicht ein dreifacher Bogen herabhangender kuͤnstlicher Rosen und anderer Blumen sich auf die Buͤste des edlen Stisters gesenkt und wie ein Blumenvorhang die Hoͤrer von den Säͤngern getrennt hätte. Die ganze Versammlung war voll heiliger Begeisterung. G“ Die Schlußfeier fand im großen Saale des Englischen Hau⸗ ses um 9 Uhr statt und dauerte bis nach Mitternacht. Nur 260 wirkliche Mitglieder des Vereins konnten daran Theil nehmen, so daß kein Exoteriker dieses schoͤne gesellige Fest mitfeiern konnte. Zwi⸗ schen den Gerichten wurden folgende Lieder gesungen: 1) „Steig; herab von deinen Hoͤhen heilige Caͤcilia ꝛc.“ von Spiker und Rungenhagen, 2) „Dem Koͤnig sey das erste Glas beim estesmahl gebracht ꝛc.“ von Spiker und Zelter, 3 „Beim Thurmbau war's zu Babylon ꝛc““ von Kalisch und Rungen⸗ hagen, 4) „Schwing' dich mein Geist in hehren Lobge⸗ sängen ꝛc.“ von C. C., (Caspari Caͤcilia) und Stern, 5) „Jo, hoch in Jubilo! ꝛc.“ von Anonymus (d. h. Bornemann) und Grell, 6) „Es lispeln und lauschen die Luͤfte und rauschen ꝛc.“ von C. C. und Kuͤster, 7) „Schwing dich in Lust ergluͤht ꝛc.“ von Bornemann und Grell, 8) In. teger vitae ꝛc.“ von Horatius und Flemming, 9) „Will der Mensch ein Werk vollbringen, waͤhl er sich ein ernstes Wort Vorwaͤrts!)“ von Foͤrster und Zelter. Die meiste Gunst . zu finden das Ite Lied von der Sprachoerwirrung zu Babylon, welche durch die Sendung der Musik zur Harmonie geschlichtet wurde, und das 5te, wo man waͤhrend des io! io! io! io! in einer schoͤnen weiblichen Stimme eine Nachtigall schlagen u hoͤren glaubte, und wo in wenigen Pinselstrichen Fasch und Belter so treffend geschildert waren: „Fasch der Sanftmuth Ebenbild, Zelter ruͤstig, krafterfuͤllt.“ Zwischen die Gesaͤnge mischten sich erhebende Reden von Rungenhagen, Hellwig, Lich⸗ tenstein und Anderen, und Rungenhagen’s und Grell’'s Gesund⸗ heit wurde mit frischem, froͤhlichem Muthe ausgebracht, eben so das Wohl der Frauen im Allgemeinen sowohl, als im Beson⸗ dern in Bezug auf die drei wuͤrdigen Vorsteherinnen, die Fraͤu⸗ lein Voitus, Blanc und Koch. So wie das Hauptfest durch eine heilige Stimmung, so zeichnete sich dieses Schlußfest durch einen begeisterten Ausschwung aus, gemischt aus der heitersten Froͤhlichkeit und einer suͤßen Wehmuth uͤber die trefflichen Da⸗ hingeschiedenen. 3 e.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin, 27. Mai. Wer es noch nicht weiß, dem ist es mit Freuden zu verkuͤndigen, zugleich als gluͤckliches Zusammen⸗ treffen mit der eben erwarteten Ankunft Thorwaldsen's, daß in der Werkstatt unsers Meisters Rauch wieder mehrere merk⸗ wuͤrdige Werke vollendet stehen. Zuvoͤrderst sehen wir das in lebhafter Bewegung festgehaltene edle Roß, welches schon stolz auf den großen Koͤnig, den es als riesengroßes Erzbild tra⸗ gen wird, einherschreitet. Daneben steht in Marmor ausgefuͤhrt, das riesegroße Brustbild unsers Kriegsfuͤrsten Bluͤcher; ein Ge⸗ schenk Sr. Majestaͤt des Koͤnigs zu dem Denkmale, wel⸗ ches der General Graf Nostiz, des Feldmarschalls treuer Gefährte, auf seinen Guͤtern unweit der Katzach errichten

aͤßt, und auf dessen Gipfel das bewegte, dem Feinde so

ö

furchtbare Angesicht die Stelle bezeichnet, wo er dem Eindring⸗ linge das Ziel setzte. Neben ihm steht, unzertrennlich von ihm, wie Rath und That, ruhig die liebenswuͤrdige Heldengestalt Gneisenaus, im langen Kriegsmantel, wie er die Linke an das Schwert, in der Rechten die Rolle au dem blutigen Spiele haͤlt: ich meine, zur ewig ruhmreichen Vertilgung des Feindes vom Deutschen Boden, zur Belle⸗Alliance⸗Schlacht, welche er selber eben so unvergeßlich beschrieben hat, und deren Name auch (nebst Kolberg 1807) zur Seite eingegraben steht. Dieses herr⸗ liche, 8 Fuß hohe Brandbild hat das Preußische Heer seinem Feldherrn gewidmet, und der Kuͤnstler selber das Beste seiner Arbeit, unentgeltlich dargebracht. Es wird uͤber der Gruft des Verewigten auf seinem Gute Sommer⸗ Eschenburg bei Helmstaͤdt, eine gegen den Harz hin offene Halle beleben. Dann sehen wir die sechs zu der allge⸗ meinen Deutschen Ruhmeshalle, genannt Walhalla, bestimmten Siegesgoöͤttinnen wieder vermehrt: da sitzt eine freudigsernste, den Kranz noch sinnend zuruͤckhaltend, waͤhrend eine andere ihn ruhig darreicht, und eine dritte im hoͤchsten Siegesmuth sich selbst den Kranz aufsetzt. Diese Alles, ja sich selbst bestegenden weib⸗ lichen Gestalten, zu welchen noch die beiden (auf der letzten Kunst⸗Ausstellung erschienenen) heimischen Siegesgoͤttinnen kom⸗ men, bieten nicht nur den Helden in ihrer Naͤhe, sondern auch dem Kuͤnstler selber dankbar ihre Kraͤnze dar, der sie so schoͤn zu schaffen, wie die Helden so wuͤrdig wieder zu beleben vermochte. Es sind aber diese Goͤttinnen eben so wahre und nah anhei⸗ melnde Lebensbilder, als die Helden, bei voller Lebenstreue, zu⸗ gleich als ihre eigenen Vorbilder erschienen. Es ist unserem heimischen und durchaus vaterlaͤndischen Meister vor allen die wunderbare Verschmelzung des fluͤchtigen Lebens mit der ewigen Kunst, die hohe Begeisterung mit der feinsten Ausfuͤhrung und Vollendung

des Einzelen gegeben. Diese sichtlich eigenhaͤndige liebevolle Vollendung an dem feinsten und reinsten Marmor, zumal der sitzenden Goͤttin, neben einer andern, eben erst aus dem Steine sich hervorringenden Gestalt, mahnt fast daran, als woͤren hier die einst versteinerten und in Felsen eingeschlossenen Gestalten, welche die Erdkunde nicht finden kann, durch den Zauber— stab des Kuͤnstlers, der allein ihr Sehnen nach der Erloͤsung vernimmt, mit Einem Schlage befreit; als waͤre hier geloͤst „Das Urgeheimniß ewiger Gestalten: Es ist vertraut mit Menschen und mit Goͤttern, Es wird, in Felsen wie in Buͤchern blaͤttern

v. d. Hager

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 26. Mai.

Abgang Seildauer Adgang von 1“ von 28bba1I St. M. Potsdam.

Zeitdauer

St.

43 40 ½ - 40

Um 6 ½ Uhr Morgens.. Vormitt... Nachmitt.

Abende 8.

Um 8 Vormitt... 11 8 - 2 Nachmitt. - 4 ½ - —. 40 - 6 - Abends.. 40 10 54

Berliner Börse. Den 27. Mai 1841.

Pr. Cour. 8 Pr. Cour. Brief. Geld. Brief. Geld.

8

St. CEC“ 10z4 103 ½ [¶Aectien. Pr. Eugl. Obl. 20. 4 102 e6 101 ⁄1¶ [Hrl. Pots. Eisenb.] 5 127 Präm. Sch. der do. do. Prior. Act. 431 102 3 Seebandlung. 83 Mgd. Lpz. Eisenb 11 Kurm. u. Neum. do. do. Prior. Act. 4 102¹ 2 Schuldversebr. 3 3 Berl. Anh. Eisenb. 1061⁄½ Berl. Stadt-Obl. 4 do. do. Prior. Aet. 4 102 ½ Elbinger do. 3 Düss. Elb. Eis. 5 971 ⁄འDanz. do. in Th. do. do. Prior. Act. 5 102 ⁄2 Westp. Pfandhbr. 3 Rhein. Eiseub. 5 971, Grofsh. Pos. do. 4 Ostpr. Pfandbr. 31 Ponun. do. 32 Kur- u. Neum. do. 2 Schlesische do. [32 4

102 ½ 103 1 190900 48 102 ½¼

101 101 ¾ 102 103

2

Gold al marco Friedrichsd'or Aud. Goldmün-— 8 zen à 5 Th. 8/12 Disconto 3

102 8 I1 103⁄ 103 ½ 102 ½

131 ½

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld. 155. 138 1 149 148 ⁄1

mechsel-Couryn s.

Kurz 2 DIt.

250 Fl. 250 Fl. 300 MKk. Kurz 300 Mk. 2 Mt. 1 LSt 3 Mt. 300 Fr. 2 Mte. 150 Fl. 2 Mt. 150 Fl. 2 Mt.

2

1 * 3

Amsterdaumum . . . . do Hamburg,

do 8 5 . London.. 8 Daris6. Wien in 20 . Augsburg Dreslau Leipzig in Counraut im Fraukfurt a. M. Wz. Petersburg... .

.„ .„„„2„92„2„ à22⸗

2 782¾₰ 101 ⁄½

100 Thir. 2 Mt. 99 ⁄¼ 100 Thlr. 8 Tage 100 Fl. Mt. 1 SRbl.

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Woch.

signor Salvatore Cammerana. Musica del

Börsen. Amsterdam, 23. Mai. wirkl. Schuld 5171. 5 % do. —.

Auswartige

Niederl. Anl. 22 ½ 6*

Antwerpen, 22. Mai. Zinsl. 6. Neue Aunl. 22 ½¼ G.

Frankfurt a. M., 24A. Mai. Oesterr. 5 % Met. 108 ⁄⁄6 G. 4 % 98 G. 2 ½ % 1 % 24 ½ G. Bank-Act. 1987. 1985. Partial-Obl. —. Loose u 500 Fl. 1357⁄1¶. 135 1. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Pran. Sch. 83 G. do. 4 % Anl. 101 ½ G. Poln. Loose 71 ⁄1. 7119, 5 % Span. Anl. 245 3. 24 1. 2 ⁄½ % Holl. 51 1. 511⁄16. 8 Eisenbahn-Actien. St. Germain Versnilles rechtes Ufer —. do. linkes —. München-Augsburg —. Strafsburg-Basel 29 Br. Leipzig-Dresden 99 ½ G. Köln-Aachen 98 ½22 G

50 R.

Hamburg, 25. Mai. Bank-Actien 1645 Br. Eugl. Russ. 108 ¼.

Paris, Mai. ö“

5 % Rente fin cour. 114. 90. 3 % Kente fin cour. 79. 35. *% Neapl. au compt. 104. 20. 5“% Span. Kente 248⁄81b. Passive —. 38 Port. —.

225

Petersburg, 18. Mai. Lond. 3 Met. 38 ¼. Hamb. 34 72,, Paris 411. 300 Fl. 67 ½. do. 500 Fl. 75 ¾. do. 200 Fl. 27 ¼4.

à Par.

Poln.

SEien, 22 Mai 5⁰ 0 Met. 108 ¼ 4 % 99 ½2. 3 % 77 1 1e 7 Bank-Actien 1650. Anl. de 1834 135 ¼2. de 1839 112. Meteorologische Beobachtungen. 1851. Morgens Nachmittags Abends v“ I“ 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachrung. Quellwärme 7,50 R. Flußwaͤrme 17,0 0 N. Bodenwärme 16 80 R. Ausdünstung 0 632 Rh.

1 1 ¼%

—ö-

330 82 Vor. 340,22" Por.

- 21 90 R. + 11,40 R.

r... 4. 8,10 R. 4+. 10,40 R. 4. 8,20 N. Dunstsättigung 81 pCt. 42 vpECt. 78 pCt.

E“ heiter. heiter. helter. Nieverschlag 0

Wind . O. O. O. Wärmewechsel + 224 9

Wolkenzug ... O. V 1

Tagesmittel: 339,82 Par. P 1470 +. R. 8,9 0 R. 67 pCt. O.

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Freitag, 28 Mai. Im Opernhause: Der Freischuͤtz. Oper in 3 Abth., Musik von C. M. v. Weber. 1

Im Schauspielhause: Représentation extraordinaire. Abon- nement suspendu: Benésice de retraite de Mlle. Deschanel. Le spectacle se composera de: 1) La premieère représemtation de: La paix, ou: La guerre? comedie nouvelle en 1 acte et en prose. 2) La première représentation de: Le Tyran d'une femme, vaude- ville nouveau en 1 acte, par Mr. Bayard. 3) Trois tableaux vi- vants. (I. Un contrebandier espugnol et sa maitressc. 2. Le Mon-

.

tagnard de Bigorre et la Béarnaise. 3. Hans und Grete.)

LI Luftwärme . Thaupunkt..

339,43““Par. *

10,8 ° R.

Ces tableaux seront exécutés par Mile. Polin et Mr. schneider, Le dialogue, espagnol, français et alle. S 2 2

artistes du théâtre Royal. mand, est composé par Mr. Schneider; la musique est arrangée pe Mr. Barnewitz et la danse par Mr. Hoguet.

Billets zu dieser Vorstellung sind in der Wohnung der Mlle. Deschanel, Friedrichsstraße Nr. 180, zwei Treppen hoch, von Mor⸗ gens 9 bis Mittags 2 Uhr und Abends an der Kasse zu haben. Abonnements und freie Entreen sind nicht guͤltig.

Sonnabend, 29. Mai. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Die Heimkehr des Sohnes, Schauspiel in 4 Abth., vom Verf. von Luͤge und Wahrheit. Hierauf: Die Leibrente, Schwank in 1 Akt, von G. A. von Maltitz.

Sonntag, 30. Mai. Im Opernhause: Oberon, Koͤnig der Elfen.

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung

Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Freitag, 28. Mai. Der Verraͤther. Lustspiel in 1 Akt, von Holbein. Hierauf: Der Vater der Debuͤtantin. 4 Akten, von B. A. Herrmann.

Sonnabend, 25. Mai. (Dreizehnte Italiaͤnische Opern⸗Vor⸗

Opera in 3 Atti. Poesia del Aaestro Gactano Donizetti. (Signora Ferlotti, welche von ihrer Unpaͤßlichkeit gaͤnzlich wieder

stellung.) Lucia di Lammoor.

hergestellt ist, wird heute die bisher ausgelassenen Scenen singen.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des Isten Ranges: 1 Rthlr. ꝛc. W 8

Textbuͤcher in Italioͤnischer und Deutscher Sprache sind im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben 1

Der Anfang der Italiaͤnischen Opern⸗Vorstellungen ist um

„Uhr. Die Kasse wird um 5 ½ Uhr geoͤffnet. Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Verantwortlicher W. Gedruckt bei A. W. Hayn⸗

———g

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Bekanntmachungen.

Bekanntmachung

märkschen Ritterschaft

bei dem fortwährenden sen der Kur⸗ und Neumärkschen †d ferneren Herabsetzung zu unterwerfen n

eintreten zu lassen, die desfallsigen Beschlü Alerhöche Kabinets⸗Ordre zn hö“ jerhöchst genehmigt worden sind, so machen wid hier⸗ durch bekannt, daß wir von jetzt an, bis auf Weiteres, diese kleineren Appoints à 50 Thlr. und 100 Thlr. mit Zins⸗Coupons a 3 pro Cent Zinsen ausgeben und die zu diesen Beträgen mit Couvons à 3] pro Cent im Cours befindlichen Pfandbriefe im nächstkommenden Monate Juni kündigen und nach Ablauf der Kündi⸗ gungsfrist im Januar 1842 einziehen werden. Um indessen diese fleinen Pfandbriefe den gegenwärtigen Inhabern, wenn sie dieselben zu behalten wünschen sollten, nicht zu entziehen, und ihnen den Verlust, den sie durch Einbuße des gegenwärtigen Agio's derselben erleiden könnten, möglichst wenig fühlbar zu machen, sind wir bereit, allen denen, welche in dem Besitze ih⸗ . rer pPfandbriefe zu bleiben wünschen und erbötig sind, sich die Herabsetzung der Zinsen von 33 pro Cent auf

sie von

ͤͤͤZͤͤZͤZͤaCͤZͤZͤZͤZͤZZͤZͤͤͤͤaZͤZͤZͤͤͤͤͤIIͤ2—2241

meiner Anzeiger fuͤr

3 pro Cent gefallen zu lassen, eine Prämie von 2 pro Cent zu zahlen und sie in dem Besitze 1 (6 L. am 1. Januar 1842 fälligen Coupons à 1 Nachdem der Engere Ausschuß der Kur⸗ und Neu⸗ zu lassen, wenn sie die Pfandbriefe bis zum 15. August es für nothwendig erachtet hat, dieses Jahres, Behufs der Konvertirung auf⸗

Sinken des Zinsfußes die Zin⸗ Zinsen, bei uns oder einer der Provinzial⸗Ritterschafts⸗ sandbrief einer Directionen zu Perleberg. Prenzlau und Frankfurt a. d. O

en und diese zunächst einreichen, daß a bei den kleineren Appoints zu 50 Thlr. und 100 Thlr. tere Prämien⸗Bewilligung nicht stattfinden wird.

Zugleich machen wir hierdurch bekannt: 1) daß auch für die auf 3 pro Cent Zinsen berabge⸗ setzten Pfandbriefe die durch die Allerhöchste Ka⸗ binets⸗Ordre vom 17. November 1835 festgestellte und durch unsere Bekanntmachung vom 28. No⸗ vember 1835 zur allgemeinen Kenntniß gebrachte Bedingung gilt: daß die auf diese Weise mit Zins⸗Coupons à 3 pro Cent ausgegebenen Pfandbriefe à 50 Tolr. und der zu erl und 100 Thlr. dergestalt unkündbar sind, daß

Institute nicht ferner gekündi di

- gt werden dürfen,

SöSn Inhabern dieser 3procentigen Pfand⸗ 9 e ader wegen pünktlicher Zahlung der ihnen

versprochenen Zinsen alle ihnen durch das Rit⸗

terschafts⸗Kredit⸗Reglement vom 15. Juni 1777

eingeräumten Rechte und Garantieen ve bleiben 3—

die Preußis

des laufenden Vermerke folgenden Inhalts:

3 ½ pro Cent 3 pro Cent

Berlin, den.. ber von diesem Termine ab eine wei

unterscheidet; wir, um in

ten, daß

den Inhabern derselben dem Kredit⸗ zu 3 ½ pro Ceni sindet, auf

Berlin, den 25. Mai 1841. Kur⸗ und

(gez.)

daß wir die konvertirten Pfandbriefe mit einem

„Dieser mit Coupons à 3 pro Cent Zinsen aus⸗ gegebene Pfandbrief kann nach der Bekanntma⸗ chung vom 25. Mai 1841 dem Kredit⸗Institute von dem Inhaber nicht gekündigt werden.

Kur⸗ und Neumärksche Haupt⸗Ritterschafts⸗ Direction.“

versehen und diesem Vermerke einen Rand geben werden, welcher ihn auf eine in die Weise von dem fruüͤheren, bei der Herabsetzung der Zinsen von à pro Cent auf 3 ½ pro Cent gebrauch⸗

gleicher Art auch in Beziehung auf die Coupons die Unterscheidung gegen die auf 3 ½⅛ pro Cent lautenden zu erleichtern, den Linien, auf welchen der Betrag des Pfandbriefs⸗Kapitals erhebenden Zinsen gedruckt ist, statt der schwarzen Farbe, welche sich auf den Coupons denen zu 3 pro Cent auf die Hälfte geschieht gewiß in dem Interesse Vit⸗ eine rothe Farbe geben lassen werden.

Neumärksche Haupt⸗Ritterschafts⸗Direction. bezweiselt ist. Graf v. d. Schulenburg. 1 Frhr. v. Monteton. Besaths in Verlin bei E. S. Mittler (Stechbahn 3).

chen GS

IE

Die Anstalt zur Bereitung des Karlsbader und Püll⸗ naer Wassers, so wie des Maria⸗Kreuzbrunnens und Kissinger Ragotzi, aus den hiesigen Mineralquellen, weiches schon im vergangenen Jahre mit bestem Er⸗ folge benutzt wurde, wird auch in diesem Jahre wieder in Thätigkeit treten. Salzbrunn, den 20. Mai 1841. Die Freistandesherrlich Reichsgräflich von Hochbergsche Brunnen⸗Verwaltung.

Literarische Anzeigen. Preisherabsetzung auf sechs Monate. Damen-Conversations-Lexikon.

X Bände mit 10 Titelkupfern. 1 Ladenpreis 10 Thlr., ermöfsigt auf 5 Thlr. Der Werth obigen Werkes ist dem Publikum zu bekannt, als daß es nothwendig seon dürfte, Seitens der Verlagshandlung etwas zu dessen Empfehlung zu sagen. Die Herabsetzung des Preises von 10 Thlr.

Augen fallende

ller, denen es dadurch möglich wird, sich in den Besitz eines Buches zu setzen, dessen praktischer Nutzen un⸗ Nach Verlauf von 6 Monaten tritt C. v. BVoß. der srühere Ladenpreis ein.

Adorf, im März 18 lags⸗Büreau

Großbrit. u. Irland.

Posse in

In 1 t. Amtl. Nachr. b

Lundtags⸗Angelegenheiten. Rhein⸗Provinz. Eröffnungs⸗Rede des Landtags⸗Kommissarius und Erwiederung des Landtags⸗Marschalls.

Ratztand u. Polen. St. Petersburg. Abreise des Kaisers nach Moskau.

reich. Pairs⸗Kammer.

1840. Deput. Kammer.

Die außerordentlichen Kredite von Der Handels⸗Vertrag mit Holland wird angenommen. Paris. Petition, welche auf Wiederaufnahme des Prozesses wegen der falschen Briefe dringt. Vermischtes. Algier: Bericht des Generals Bugeaud über den Zug nach Medeah und Miliana.

Oberh. Diskussion über die Korngesetze. London. Irländische Petition gegen die Tories. Termin des Engl. Brasil. Handels⸗Traktats.

Belgien. Brüssel. Historische Preis⸗Frage. Der Kardinal⸗Erz⸗ bischof erläßt ein Rundschreiben hinsichtlich der Wahlen.

Schweiz. Wörtliche Fassung des letzten Aargauischen Beschlusses.

Spanien. Mavrid. Bildung eines neuen Ministeriums. Staats⸗ schuldenwesen.

Inlaud. Aus der Altmark. Reise Sr. Majestät des Königs. Tan⸗

germünde, Stendal und Arneburg. Merseburg.

„Königin Elisabeth“”“. Münster. Pferderen Die germanischen Tendenzen in Frankreich. Die Niger⸗Expedition. (Schluß.)

Amtliche Nachrichten.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben geruht, dem Kronprinzen von Wuͤrttemberg Koͤnigl. Hoheit den Schwarzen Adler⸗

DOrden zu verleihen.

Dem Uhrmacher Challier in Berlin ist unter dem 2östen Mai 1841 ein Patent auf eine fuͤr neu und eigenthuͤmlich erachtete mechanische Vorrichtung fuͤr Eisenbahnwagen, um dieselben nach Er⸗ forderniß von der Lokomotive loͤsen zu koͤnnen, in der durch ein Modell nebst Zeichnung nachgewiesenen Ver⸗ bindung und ohne Jemand in der Benutzung bekann⸗ ter, hierbei verwandter Theile zu beschraͤnken, fuͤr den Zeitraum von Sechs Jahren, von jenem Tage an ge⸗

rechnet, und den Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Angekommen:

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Minister und Chef der 2ten Abtheilung im Ministerium des Koͤniglichen Hauses, von Ladenberg, nach Zehdenick.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, außerordentliche

Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am Koͤnigl. Saͤchsischen Hofe, von Jordan, nach Frankfurt a. d. O.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Rhein⸗Provinz.

Duͤsseldorf, 23. Mai. Der Bestimmung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs gemaͤß, wurde (wie bereits erwaͤhnt) der sechste Pro⸗ vinztal⸗Landtag heute in hiesiger Stadt eroͤffnet. Um 11 Uhr hatten die bereits fast vollstaͤndig eingetroffenen Staͤnde, je nach ihrer Konfession, an dem Gottesdienste Theil genommen, um den Segen des Himmels fuͤr das beginnende, fuͤr die Provinz so wichtige Werk zu erflehen. Gegen Mittag versammelten sich di Deputirten in dem Staͤndehause, wo alsbald der Koͤnigl. Land⸗ tags⸗Marschall, Fuͤrst von Solms⸗Hohen⸗Solms Lich, eintraf und die Deputation bestimmte, welche den Koͤnigl. Landtags⸗Kommis⸗

sarius, Herrn Ober⸗Praͤsidenten von Bodelschwingh, empfangen und in die Versammlung einfuͤhren wuͤrde.

Se. Excellenz er⸗ schien alsbald in dem Staͤndesaal und eroͤffnete den Landtag durch folgende Anrede, worauf dem Herrn Landtags⸗Marschall die Koͤ⸗ niglichen Propositionen uͤbergeben und der Landtag fuͤr eroͤffnet erklaͤrt wurde:

„Hochgeehrteste Herren! Se. Majestät der König unser Allergnä⸗ digster Herr haben zu befehlen geruht, daß der 6te Rheinische Provin⸗ zial-Landtag berufen und am heutigen Tage auf die Frist von 6 Wochen

frröffnet werde. Zum Landtags⸗Marschall haben Allerhöchstdieselben Se.

Durchlaucht den Fürsten zu Solms⸗Hohen⸗Solms Lich den ich mit lebhafter Freude zum zweitenmale in diesem wichtigen Berufe begrüße und zu dessen Stellvertreter, nach dem sehr schmerzlichen Verluste des Herrn Grafen von Spee, den Herrn Grafen Berg von Trips, mich aber zu Allerhöchst Ihrem Kommissarius zu ernennen und mit der Er⸗ offnung des Landtages zu beauftragen geruht.

Im Begriff, mich dieses hohen Auftrages zu entsedigen, tritt mir, und gewiß nicht minder auch Ihnen, meine hochgeehrtesten Herren! zunächst das schmerzliche Gefühl des großen Verlustes lebendig ent⸗ gegen, welchen das Vaterland erlitten, seit wir das letztemal in die⸗ sen Räumen versammelt waren. Der theure König, den wir alle on früher Jugend auf als einen liebevollen Vater verehrten, der aus vorleuchtete als ein erhabenes Muster der Frömmigkeit und jeder

nschlichen Tugend, dem das Vaterland nach schweren, verhängniß⸗

ollen Erschütterungen, nächst Gott, seine Wiedergeburt zur Unab⸗

ngigkeit und Größe, seinen ehrenvollen Platz in dem großen Euro⸗ paͤischen Staaten⸗Vereine, dem es einen 25jährigen Frieden mit der reichsten Entfaltung seiner Kräfte nach allen Seiten hin, dem es seine ständischen Justitutionen verdankte; dessen Ruf fünfmal die Vertreter unserer Provinz hier versammelte, und der ihren Wünschen und Bit⸗ ten mit landesväterlicher Milde stets entgegenzukommen geneigt war; Er ist zu einem besseren Leben hinübergegangen!! Nachdem Er das Alter erreicht, welches schon die heilige Schrif ““

1 . 1b heilige Schrift als das gewöhnliche Ziel des menschlichen Lebens bezeichnet, nachdem Er die Segnungen des von ihm erkämpften und sorgsam gepflegten Friedens in den Gauen seines Reiches und in den Schaaren seiner Völker geschaut, schied Er,

Berlin,

g 2, Abreise des Ober⸗Präsidenten Grafen von Arnim. Magdeburg. Dampfschiff

Se. Durchlaucht der Fuͤrst Ernst Casi⸗ mir zu Ysenburg und Buͤdingen, aus den Rheingegenden.

umgeben von allen seinen Kindern, ja von seinem ganzen, in der Liebe zu Iym zu Einer großen Familie vereinigten Volte sanft und er⸗ geben von „Seiner Zeit in Unruhe mit der Hoffnung in Gott.“

Sein Andenken möge ungeschwächt in uns leben und segensreich fortwirken bis auf die spätesten Zeiten.

Doch nicht verwaist hat Er das Vaterland gelassen. Er selbst, der erhabene Verstorbene, weist uns hin auf den erstgebornen Sohn, den Erben seiner Tugenden und seines Reiches, indem Er in seinem un⸗ vergeßlichen Testamente über das Grab hinaus zu ihm spricht: „An dir ist es nun, meine gerechten Hoffnungen, die Erwartun⸗ gen des Vaterlandes zu erfüllen. Deine Grundsätze und Gesinnungen sind mir Bürgen, daf du ein Vater deiner Unterthanen seyn wirst.“

Und wie Er, der erhabene König, der heute über uns herrscht, Sich zu diesen Gesinnungen feierlich und öffentlich vor Gott und Seinem versammelten Volke bekannt, daran darf ich Sie, hochzuverehrende Her⸗ ren! nicht erinnern. Der Mehrzahl unter Ihnen ward ja das benei⸗ denswerthe Glück zu Theil, die erhabenen Königsworte von Mund zu Ohr zu vernehmen; und wer sie nicht gehört, zu dem sind sie doch hin⸗ gedrungen durch Schrift und Rede; unauslöschlich sind sie eingegraben in jedes Preußen Herz; sie sind ein unveränußerliches Eigenthum ge⸗ worden des Preußischen Volkes, ein köstliches Unterpfand für die Wohl⸗ fahrt und wachsende Größe des Vaterlandes!

Sie werden ihn wiederfinden diesen Ausdruck echt landesväterli⸗ cher Gesinnungen in dem Propositions⸗Dekret, welches ich als die Grundlage Ihrer Berathungen zu übergeben die Ehre habe, und mehr, als meine schwache Stimme es vermöchte, werden auch diese Königli⸗ chen Worte Sie zu dem Entschlusse begeistern, dem schönen Berufe, welcher Sie hier versammelt, alle Ihre Kräfte zu weihen, die Ihnen aufgetragenen wichtigen Arbeiten mit Ruhe, Sorgfalt und Ausdauer u erledigen, vor Allem aber der Provinz vorzulenchten in dem Bei⸗ piel edler Selbstverleugnung und echt brüderlicher Eintracht der ver⸗ schiedenen Stände und Konfessions⸗Verwandten, wie sie allein der lan⸗ desväterlichen Liebe entspricht, mit welcher des Königs Majestät alle seine Unterthanen gleich warm und treu zu umfassen verheißt.

Unter dem Beistande des Allerhöchsten, den wir eben an geheiligter Stätte angerufen, wird in dieser Gesinnung so hoffe ich zuversicht⸗

lich auch dieser Landtag ein Gesegneter werden für die schöne Rhein⸗Provinz und das gesammte Vaterland; werden auch Ihre Ar⸗

beiten dazu beitragen, das geheiligte Band zwischen König und Volk unauflöslicher zu knüpfen, auf daß beide innig vereinigt da stehen, als ein unerschütterlicher Fels gegen jeden Sturm von Außen und Innen; wird auch dieser Landtag ein redendes Zeugniß seyn, daß das Gelübde, welches die Vertreter unserer Provinz mit ihren Brüdern in dem seier⸗ lichen Augenblicke der Erbhuldigung an den Stufen des Thrones nie⸗ dergelegt, Preußens ganzes Volk durchdrungen hat, zu dem Seinigen geworden ist! Ich meine das Gelübde: „den theuren König nicht zu verlassen, noch zu versäumen, sondern treu bei ihm auszuharren durch gute, wie durch böse Tage, ihm bei⸗ ustehen in dem großen Werke der Entfaltung des Preußischen Riberes. in dem Streben nach Treue, Recht, Licht, Wahrheit, Vor⸗ wärtsschreiten in Altersweisheit und heldenmüthiger Jugendkraft!“ Möge es auch mir vergönnt seyu, mein Scherflein zu diesem schönen Erfolge beizutragen! Es wird dies so hoffe ich zuversicht⸗

Sonnabend den 29sten Mai

handlungen vorbehaͤlt, veranlaßt,

V

stattet, von Personen katholischer Konfession, die von ihren Che⸗

lich, meinen eifrigen Bemühungen gelingen, wenn Sie, Hochverehrte

Herren! mir das Vertrauen, welches mir der letzte Landtag erwiesen, und von welchem ich aus allen Theilen der Provinz mehrfache ehrende Beweise empfangen, auch diesmal nicht entziehen; denn eben in diesem Vertrauen liegt die wesentliche Bedingung meiner Wirksamkeit. Ich erbitte mir solches unter dem Versprechen, daß ich Ihnen mit Frei⸗ müthigfeit und Offenheit in allen unseren Beziehungen entgegen kommen und mit denjenigen Erfahrungen über die Verhältnisse und Bedürfnisse der Provinz, welche ich während der siebenjährigen Verwaltung meines Amtes mit Unbefangenheit zu sammeln bemüht war, überall zu dienen bereit seyn werde, wo dies von mir verlangt wird.

Und so erkläre ich denn, kraft der mir ertheilten Vollmacht, den 6ten Rheinischen Provinzial⸗Landtag für erössnet, unter dem in dem gesammten Vaterlande wiederhallenden Rufe: Gott segne, Gott er⸗ halte unsern theuren König und sein gesammtes Haus!

Se. Durchlaucht entgegnete dieser Rede in folgender Weise:

„Indem ich es mir zur Ehre rechne, im Namen der hier versam⸗ melten Stände die Gesinnungen auszusprechen, von welchen sie bei dem Beginn ihrer Berathungen beseelt sind, berufe ich mich auf die Erfahrungen, die es mir auf dem vorigen Landtage auf derselben Stelle zu machen vergönnt war, und auf den Geist, der diese Ständeversamm⸗ lung immer ausgezeichnet hat. Es ist der Geist nicht allein der Ge⸗ setzlichkeit, der Ordnung und einer freien und selbstständigen Prüfung, sondern auch einer innigen Anhänglichkeit an den König und das Va⸗ terland. Der hochverehrte König, dessen größte Freude in den Bewei⸗ sen der Treue und Liebe seines Volkes und seiner Vertreter bestand, und welchem wir für die unzähligen Wohlthaten seiner milden und väterlichen Regierung niemals genug danfen fonnten, hat uns nun angewiesen, dieselben Beweise der Treue und Liebe seinem Sohne und Nachfolger zu geben, der uns selbst schon in unvergeßlichen Augenblicken die theuersten Zusicherungen gegeben hat, wie groß der Werth ist, den er auf die Liebe seines Volkes legt. Einen neuen Beweis Königlicher Huld und Anerkennung verehren wir in den die ständischen Verbält⸗ nisse beireffenden Prepositionen, welche uns heute übergeben sind. Wir haben darin den sprechenden Beweis zu erfennen, daß es unserem Kö⸗ jiglichen Gebieter nicht bloß um Aeußerungen und Versicherungen des Zutrauens und der Liebe zu thun ist, sondern vielmehr darum, den Grund und Boden zu pflegen, auf welchem das Zutrauen und die Liebe eines Volkes zu seinem Könige recht eigentlich beruht, nämlich die lebendige, das Volk durchdringende Kenntniß seiner Rechte und seiner Pflichten. Aus dieser Kenntniß entspringt die Liebe zu beiden, und ein Volk, das seine Rechte und seine Pflichten liebt, ist der Segen eines Königs, so wie ein Könia, wie der unsrige, der Segen eines Volkes ist. Und darum rufen wir alle wie mit einer Stimme: Hoch, hoch lebe der König.“ 1

Ein dreifaches Hoch erscholl hierauf Sr. Majestaͤt dem Aller⸗ gnaͤdigsten Koͤnige. Dann wurde der Koͤnigl. Kommissarius von der Deputation aus dem Saal zuruͤckbegleitet und der Herr Landtags⸗Marschall verlas die uͤbergebenen Koͤniglichen Propo⸗ sitionen.

Demnach wurde der Antrag eines Mitaliedes aus dem Stande der Ritterschaft, daß in der bisher stets uͤblich gewesenen Weise Sr. Majestaͤt eine Adresse uͤberreicht werden moͤge, einstimmig angenommen und ein Ausschuß mit dem Entwurfe derselben beauftragt. Ferner wurde die durch die Koͤniglichen Propositio⸗ nen gestattete Veroͤffentlic9hung der Landtags⸗Verhandlungen in einer groͤßeren Ausdehnung als bisher dankbar anerkannt und auf den Vorschlag des Herrn Landtags⸗Marschalls ein Mitglied der Versammlung mit der Redaction beauftragt und die Versamm⸗ lung aufgeloͤst. 1 8

8

abgeschlossenen Lieferungs⸗ Ausdrucks bedient, daß man zu dem goldenen Zeitalter der Lie⸗ ferungen unter dem Direktorium zuruͤckgekehrt sey.

tigt Sie, mich so zu fragen; ich habe

waltung abgeschlossenen Lieferungs⸗Kontrakte, und erklä mit seiner Person gemachte Ausnahme nicht annehme, sons

Sitzung vom 24. Mai. In der heutigen Plenar⸗Ver⸗ sammlung wurde von einem Mitgliede, zuruͤckkommend auf eine schon gestern gemachte Bemerkung, nochmals darauf hingedeutet, daß das spaͤte Eintreffen verschiedener Mitglieder nicht wohl ge⸗ stattet sey, vielmehr fuͤr die Fehlenden alsbald die Stellvertreter eingerufen werden moͤchten. Der Herr Landtags⸗Marschall ver⸗ wies auf die desfallsigen gesetzlichen Bestimmungen, sagte aber zu, moͤglichst Remedur eintreten zu lassen.

Einige Bedenklichkeit wurde durch das Schreiben des Koͤ⸗ niglichen Kommissarius, worin derselbe sich die Durchsicht der zur Veroͤffentlichung bestimmten Uebersicht der landstaͤndischen Ver⸗ indem die Allerhoͤchste Proposi⸗ tion von einer solchen Beschränkung, welche einer Censur sehr nahe stehe, nichts erwähne. Es wurde dagegen bemerkr, daß dem Koͤniglichen Kommissar die Durchsicht aller von dem Landtage ausgehenden Verhandlungen zustehe, er also auch bei der in Frage stehenden seine Befugniß weder mißbrauchen noch uͤberschreiten werde. Die Versammlung beschloß, es bei einer seierlichen Ver⸗

wahrung vor aller Beschraͤnkung der Allerhoͤchsten Proposition bewenden

zu lassen. Mit Konstituirung der Ausschuͤsse zur Bearbeitung der zelnen Propositionen und Geschäftsgegenstaͤnde wurde die Ver · handlung geschlossen und die naͤchste Sitzung, worin die Adresse an des Koͤnigs Majestaͤt werden solle, auf den 26sten anberaumt.

ein⸗

8 Aunskand

Rußland und Polen. St. Petersburg, 22. Mai.

Die Abreise Sr. Majestaͤt

des Kaisers nach Moskau ist in der Nacht vom l8ten zum 19ten

d. M. erfolgt.

Der General⸗Major Weschniakoff, ein allgemein geachteter Offizier, der sich viele Jahre um die Person des Großfuͤrsten

Michaei befand, ist vor einigen Tagen nach kurzer Krankheit mit

Tode abgegangen.

Einem Kaiserl. Befehl an den dirigirenden Senat zufolge, ist es der Roͤmisch-katholischen geistlichen Verwaltung nicht ge⸗

gatten Griechisch⸗Russischer Konfession durch den Synod geschie⸗

den worden, auch noch besondere Gesuche um Scheidung nach oͤmisch⸗katholischen Gesetze anzunehmen.

vE

Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 22. Mai. (Nachtrag.) Bei der Debatte uͤber die außerordentlichen Kredite fuͤr 1840 hatte Herr Merilhou die unter dem Ministerium vom 1. Maͤrz

Kontrakt bitter getadelt, und sich des

y. Der Gene⸗ ral Cubieères, damaliger Kriegs⸗Minister, hatte sich daruͤber eine Erklaͤrung ausgebeten und Herr Merilhou erwiederte darauf:

„Ich bedaure, daß mein Gewissen mich nöthigte, die Kammer auf die stattgehabten Mißbräuche aufmerksam zu machen. Ich beklage eine so strenge Pflicht und habe meinen Neigungen Stillschweigen auferlegt. Der General Cubières weiß dies, und er ist es gewiß nicht, der in mei⸗

nen Worten irgend etwas Veleidigendes für seine Ehre erblicken kann.“

Herr Cousin: „Von wem sprechen Sie denn, wenn Sie bestän⸗ dig an das goldene Zeitalter der Lieferungen unter dem Direktorium erinnern und dabei den vormaligen Kriegs⸗Miuister ausnehmen.“

Der Präsident: „Stören Sie die Erörterung nicht; Sie können später antworten.“

Herr Consin: „Entschuldigen Sie, Herr Präsident, es ist immer Zeit, dergleichen Explicationen zu verlangen.“

Herr Merilhou: „Hören Sie mich bis zu Ende und dann urthellen Sie.“

„Herr Cousin: „Ich verlange angenblicklich eine Erklärung dar⸗ über, welches von den Mitgliedern des vorigen Kabinets das Direk⸗ torium repräsentirt haben soll. Nennen Sie, m. H., nennen Sie!“

Herr Merilhou: „Aber mein Gott, Herr Cousin, was berech⸗ Ihren Namen nicht genannt.“

Herr Consin: „Ich spreche in meinem Namen und im Namen meiner hier anwesenden Herren Kollegen; denn wir haften Einer für den Anderen und gestatten keine Ausnahme.“

Herr Merilhou: „Man fragt mich, was ich unter den Lieferun⸗ gen des Direkteriums verstehe. Ich will es sagen. Nicht für Sie, Herr Cousin, der Sie kein Recht haben, mich zu fragen, sondern für mein Land, welches auf dieser Rednerbühne die volle Wahrbeit zu hören be⸗ rechtigt ist. Ich verstehe unter den Lieferungen des Direktoriums die⸗ jenigen, welche im Interesse des Lieferanten und gegen das Interesse

des Staats abgeschlossen werden; ich verstehe darunter diejenigen Kon⸗

rakte, wo man dem Lieferanten, ohne Kontrolle und ohne Bürgschaft,

mehr giebt, als er verlangt, und wo man Dinge thener fauft, deren der Staat gar nicht bedarf.

Aber warum vom Direkterium sprechen? Das Direktorium lönnte sich eher über einen solchen Vergleich verletzt fühlen; denn damals befand sich Frankreich im Kriege mit Eurepa und die Minister des 1. März befanden sich im Frieden. Wenn man mich fragt, welches die geheimen Motive jener Unregelmäßigkeiten und jener übereilten Kontrakte waren, so erwiedere ich darauf, daß dergleichen

Erplicationen am besten von den Vertranten der Minister des 1. März

gegeben werden können. Will man die Wahrbeit wissen, so schlage man eine Untersuchung vor, und wenn das Resultat derselben die Mi⸗

nister des 1. März rechtfertigt, dann haben Sie das Recht, mich zum

Widerruf zu zwingen. Bis dahin bleiben Sie unter dem Gewicht der

augenfälliasten Ungesetzlichkeiten.“

Der General Cubicres rechtfertigte darauf die unter seiner Ver⸗

ärte, daß er die dern sich mit allen seinen Kollegen für das, was geschehen sep, solidarisch verpflichtet hätte. 8 1 1“ Die demnächst erfolgte Annahme der außerordentlichen Kredite ist bereits gemeldet worden. 8