1 aturen bestaͤn⸗ nnn, und ähe⸗ noeascem gausenarcnrunae zt naosinen - dls den blafirten, s, Idee auf welcher die Entwickelung Deut⸗ gengestellt. 2½ Fabel beruht ist folgende: Jeder Mensch schen Wesene ⸗ 24. Gleichen in Gestalt wie in Zuͤgen, beide in der Welt hat seinectndi ch ein. Sind sie verschiedenen Menechmen wirken bestaͤndig auf sich ein. S vv.
ts, so ist ihre Existenz eine reiche Quelle des Gluͤcks fuͤr Geschleches, gleichen, so machen sie sich so lange ungluͤcklich, bis — von ihnen gestorben ist, von welchem Augenblick an — Ueberlebenden alles moͤgliche Gluͤck laͤchelt. Naͤhern sie sich im keben, so erfolgt fuͤr beide eine Katastrophe; begegnen sie sich⸗ daß sie sich sehen, so erfolgt der Tod des einen oder des ande⸗ ren. Es ist nicht noͤthig, daß sie zu derselben Zeit geboren wer⸗ den. Natuͤrlich entwickelt der Verfasser nur die Seelenzustaͤnde und Ereignisse, die ein solcher Glaube in physischer Wirkung her⸗ vorbringen kann. Der Vicomte d Arlincourt hat bei solcher Theo⸗ rie, die sich irgend wo im Swedenborg findet, vorausgesetzt, als sey sie in Deutschland im Volke ganz bekannt. So hat Balzac den Swedenborg bereits fuͤr seine Seraphita schon einmal fast anz excerpirt; indeß ist zwischen seinem Roman und dem eben esprochenen fuͤr die erwaͤhnten Tenden en der wichtige Unter⸗ schied, daß der letztere fuͤr das poetische Glauben und Fuͤhlen ge⸗ gen das Franzoͤsische Zweifeln und die daraus entstehende Leere des weiblichen Partei nimmt, und in dieser Beziehung lich didaktisch ist. sbemgg. nun aber in Frankreich eine Richtung nach gewissen Ideen und Tendenzen hin das Gemeingut einer oder der ande⸗ ren Partei wird, so ist der Umstand sehr bemerkenswerth, daß ene tendances germaniques, wie sie in eigenthuͤmlich poetischen Kreisen sich geltend machen, sich in diesem Augenblick auch in der jetzt so einflußreichen Partei zeigen, welche man die gouver⸗ nementale nennt, einer Partei, die mehr Elemente umfaßt, als die eigentlich ministerielle oder die rein konservative, wiewohl beide wesentliche Bestandtheile der gouvernementalen Partei sind. Man findet dort ausgezeichnete Kenner der Deutschen Li⸗ teratur. So in der Fraction des linken Centrums, deren Chefs die Herren Dufaure und Passy sind, und die den drit⸗ ten Bestandtheil der gouvernementalen Partei ausmacht, den bekannten Herrn Golbéry, den Uebersetzer von Niebuhr's Roͤ⸗ mischer Geschichte. Unter den Konservativen ist der angesehenste und einflußreichste der Marquis de la Grange, der längere Zeit in Deutschland als Secretair an einer Gesandtschaft lebte, der Herausgeber jener pensées de Jean Paul, die bereits vor sechs Jahren erschienen. Andere Deputirte derselben Partei unterhalten lebhafte Verbindungen mit bedeutenden Maͤnnern in Deutsch⸗ land, und von Zeit zu Zeit geht ein juͤngst angekommenes Deut⸗ sches Gedicht, ein Deutscher Brief, eine Deutsche Broschuͤre von Hand zu Hand und wird mit einem Interesse gelesen, von dem man sich in Deutschland kaum eine Vorstellung macht. So zir, kulirt in diesem Augenblick in der Kammer ein Gedicht, von ei⸗ nem der gefeiertsten Maͤnner Deutschlands, von Schelling, wel⸗ ches mit dem groͤßten Interesse gelesen, studirt und ausgelegt wird. Das Gedicht ist Herrn Dénis, einem konservativen Depu⸗ tirten, fuͤr seine Autographen⸗Sammlung durch seinen Freund, Herrn Boisserée in Muͤnchen, von dem beruͤhmten Verfasser zu⸗ gekommen und lautet folgendermaßen: „Unendlich's, das man gerne wuͤßt', Nur Wenig, das man wissen muͤßt⸗ Doch um das Wen'ge recht zu wissen, Ist man des Vielen auch beflissen, Verliert am Ende gar die Spur mesinnlos Weitem der Natur. Wie groß wird erst die Freude seyn, Ist Alles wieder eng und klein.“ Mänchen 1. Mai 1841.
1“
Die Niger⸗Expedition. (Schluß.)
Koͤnnte Afrika den Briten entgegenkommen, so wuͤrde auf der Stelle ein bluͤhender Verkehr beginnen; wie weit und wie rasch er sich ausdehnen wuͤrde, hinge hauptsaͤchlich von dem Ver⸗ stande und der Energie der Missions⸗, Handels⸗ und Ackerbau⸗ Gesellschaften ab, so wie aller derer, welche ein schoͤnes Feld ih⸗ rer Wirksamkeit sich eroͤffnet saͤhen. So aber sind die Schwie⸗ rigkeiten der Unternehmung nicht außer Acht zu lassen.
Zuerst die Schaͤdlichkeit des Klima’s. Es laͤßt sich zwar nur wenig daruͤber sagen; im Innern mag es fuͤr Europaͤische Con⸗ stitutionen vielleicht nicht gefaͤhrlicher seyn, als andere tropische Klimate; von den Reisenden, die dort gestorben sind, wuͤßten wir uns wenigstens keines zu erinnern, der im Stande gewesen waͤre, gehoͤrige Sorge fuͤr seinen kranken Zustand zu tragen. Vielleicht machen Vorsicht, gehoͤrige Behandlung und Aerzte das Klima
unschaͤdlich; wenn nicht, dann muͤßten Neger oder Farbige zur Besorgung der Geschaͤfte im Innern gebraucht werden.
Der Sklavenhandel wird zweitens freilich das Aufkommen ines gesetzlichen Verkehrs hindern, aber trotz seiner Allgemeinheit nicht unterdruͤcken. Platz zum Beginnen ist da; liegen einmal
beide im Felde sich gegenuͤber, so wird der eintraͤglichere den Sieg davon tragen.
Der unorganisirte Zustand des Landes bietet nun drittens ernste Schwierigkeiten dar. Er beschraͤnkt die Macht der Haͤupt⸗ e ewige Wechsel, kleine Fehden, rohe Sitten und jene 83S um Menschenleben hervor, die uͤberall herrscht, ling die 1X“X“ so precair ist; hier wird ein Haͤupt⸗ Nachbar dort Krieg a aufnehmen, sein naͤchster
8 “ 8 enjagden vorziehen; in diesem Jahre werden sie einen ehrlichen M gaͤchsten einen Scheim u n Mann und Freund sinden, im
ud tuͤckischen Feind — wenn er nicht
heute Freund, morgen Feind ist. b d 88 nur die Antwort, daß die Erfah Auf solche Einwuͤrfe haben wir
; 4 run eige 3 dem doch in gewissem Zusammenhange ehe EEETT
einiges Gefuͤhl fuͤr Ordnung und ehenden, doch wenigstens A Afrika's alle Ewta ions,Dareigen hegenden Volke des Trotz aller Schwierigkeiten und Uebesane dn werden. ren ja schon verschiedene Handelspunkte, wie Sicherheit in nicht unbeträchtlicher Ausdehnung; 8 eeg und kein, wonach Nachfrage ist, zieht sich ein wirklicher Haneileen⸗ einemn Ende des Landes zum anderen. Wir haben, um ee delspunkte namhaft zu machen, nur dem Wege der Seemiase gen Expedition zu folgen, und stellen deshalb das Wesentliche der uns hieruͤber vorliegenden Nachrichten zusammen. Vom Niger⸗Delta mit den schlimmsten Malaria und den rohesten Anwohnern gelangt man den Strom hinauf nach Eboe einer Stadt von 50,000 — 60,000 Einwohnern, den unterneh⸗
mendsten und fleißigsten Kaufleuten am Niger, unter Koͤnig Obie, Ober⸗ halb dieser Stadt wird der Handel noch lebhafter, eine ziemlich doppelt so zahlreiche Bevoͤlkerung, als die des oberen bewohnt die Ufer des Stroms nach dem uͤber hundert
dem „groͤßesten der Palmoͤl⸗Koͤnige“, wie er sich nennt.
kultivirte, Rheins,
640 nglische Meilen von Eboe entfernten Handels⸗Centrum, der Stadt Bocqua oder Iccory zu, die unter dem Einflusse der Shadda an dem Niger liegt. Bocqua ist beruͤhmt wegen seines jedesmal nach zehn Tagen abgehaltenen dreitaͤgigen Marktes. An Kattam, Karafi und Kakunda, untergeordneten Marktplätzen, vorbei, fuͤhrt der Niger sodann nach dem bedeutenden Egga, einer volk⸗ reichen Stadt mit gewandten Handelsleuten. Mit dem Vordrin⸗ gen in das Herz des Landes steigt die Kultur der Bevoͤlkerung. Das Volk des naͤchsten Ortes, Nyffé, zeichnet sich durch Geschick⸗ lichkeit und Fleiß aus. Dann kommt in fleißig bebauter Gegend Rabbah, mit großem, regelmaͤßig vertheiltem Markt; ihm gegenuͤber, in der Mitte des Stromes, die blüͤhende In⸗ sel Zagozhie, das „Manchester Afrika's“, dessen Haͤupt⸗ ling, der „Koͤnig der dunklen Gewaͤsser”“, eine Flotte von 600 Canoes hat. Ein anderer Handelsplatz ist Katunga, die Residenz des Koͤnigs von Yarribah, in dessen Reich, wie auf Zagozhie, eine voͤllige Sicherheit herrscht. Bis hierhin reicht eine ununterbrochene Kette des Handelsverkehrs und wir koͤnnten hier anhalten, obwohl der Niger hoͤchst wahr⸗ scheinlich noch viel weiter hinauf schiffbar fuͤr Dampfböte ist. Von der einige hundert Engl. Meilen hoͤher liegenden Furth von Comin westlich zieht sich eine Hauptstraße nach dem drei Tage⸗ reisen entfernten Coolfu, einem der großen Centralpunkte für den inlaͤndischen Handel, wo alle groͤßeren Stroͤme zusammenfließen und die kleineren sich abzweigen. In Coolfu kommen eine Un⸗ zahl verschiedener Artikel auf den Markt, z. B. Venetianische Korallen, Maltesische Schwerdter, Italiaͤnische Spiegel, Gummi und Raͤucherholz aus dem Osten, Seide, Turbane und Tuniken von gewuͤrfelter Seide, und Leinen aus Aegypten, so wie vieles andere, das seinen Weg durch die Wuͤste nimmt.
Die solgende Skizze des taͤglichen Lebens der Einwohner von Coolfu ist merkwuͤrdig, da sie ihren Fortschritt in kuͤnstlichen Gewohnheiten zeigt und einen besseren Maßstab fuͤr die Art und Zahl ihrer Beduͤrfnisse giebt, als jene Gier nach neuen Zierrathen und Spielsachen, von der wir auf jeder Seite der Reisebeschreibun⸗ gen lesen. — Bei Tagesanbruch steht die ganze Familie auf; die Weiber beginnen das Haus zu reinigen, die Maͤnner sich von Kopf bis zu Fuͤßen zu waschen. Dann waschen sich Weiber und Kinder in Wasser, worin das Biat eines Gestraͤuchs gekocht wor⸗ den ist, das Bambarnia genannt wird. Danach wird das Fruͤh⸗ stuͤck von Cacao aufgetragen, wobei Jeder seine eigene Schuͤssel hat, und Weiber und Kinder zusammen essen. Nach dem Fruͤh⸗ stuͤck reiben sich die Weiber und Kinder mit zerstoßenem Roth⸗ holz ein und mit etwas Schmalz, welches die Schwaͤrze ihrer Haut glänzend macht. Eine Art Schoͤnpflaͤsterchen wird aus dem rothen Pulver da angebracht, wo es ihnen am besten zu stehen scheint. Die Augen werden mit Kohle geschwaͤrzt. Die Haus⸗ frau und die eleganteren Frauen faͤrben ihre Zaͤhne und die in⸗ nere Seite der Lippen gelb mit Gora, der Bluͤthe der Tabak⸗ pflanze oder der Rinde einer Wurzel; außen werden die Lippen, Haar und Augbrauen mit Shani oder praͤparirtem Indigo ge⸗ faͤrbt. Dann ruͤsten die Weiber, die den Markt besuchen, ihre Waaren zu und gehen; die aͤltlichen Frauen bereiten, reinigen und svinnen Baumwolle zu Hause oder kochen die Viktualien; die juͤngeren gehen in der Stadt umher, um kleine Reiskuchen, ge⸗ roͤstete Bohnen u. s. w. zu verkaufen. Der Hausherr macht ei⸗ nen Spaziergang auf den Markt oder sitzt im Schatten vor der Thuͤre seines Hauses und hoͤrt Neuigkeiten erzahlen oder spricht vom Preise des Natron und anderer Waaren. Die Weber sind taͤglich mit ihrem Handwerk beschaͤftigt; Einige werden ausge⸗ saͤndt, Holz zu schneiden und auf den Markt zu bringen; An⸗ dere, Gras fuͤr die etwa zum Hause gehoͤrigen Pferde zu holen oder auf dem Markte zu verkaufen; beim Beginn der Regenzeit sind viele damit beschaͤftigt, den Boden fuͤr die Einsaat des Mais und der Hirse zu reinigen; andere werden auf weite Reisen ge schickt, um fuͤr ihre Herrschaft zu kaufen und zu verkaufen, und taͤuschen sehr selten das Vertrauen dabei. Um Mittag kehren alle heim und bekommen Waki, eine Art Pudding, oder gekochte Bohnen; um 2 oder 3 Uhr kehren sie dann zu ihren verschiede⸗ nen Beschaͤftigungen zuruͤck, bei denen sie bis fast Sonnenunter⸗ gang bleiben. Der Gewinnst wird nun dem Herrn ausgezahlt, der ihn in Verwahrung in einem festen Zimmer nimmt. Dar⸗ auf erhalten sie ein Mahl von Pudding oder etwas von fett Ge⸗ schmortem. Die Hausfrau huͤllt, ehe sie zur Ruhe geht, ihre Fuͤße in einen weichen Umschlag von zerstoßenen Henna⸗Blaͤttern. Die jungen Maͤnner gehen beim Mondschein zum Tanzen und Spielen hinaus, waͤhrend die aͤlteren sich in dem offenen Hofe des Hauses oder dem außeren Vorhofe unterhalten, bis die Kuͤhle der Nacht einbricht.
Wenn man vom Niger bei der Furth von Com ie, uͤber Coolfu hinaus, der Karavanen⸗Route gen Osten folgt, gelangt man durch verschiedene volkreiche Staͤdte in ungefaͤhr 30 Tagen nach Kano, dem naͤchsten groͤßten Handels⸗Centrum, in der Mitte zwischen den Hauptstaͤdten der beiden mäaͤchtigsten Nationen des innern Afrika's, der Bornouesen und der Fellatahs. Kano ist der geordnetste Karkt Afrika's, wie Capitain Clapperton in der Beschreibung seiner Reise im Jahre 1824 sagt: „Musik⸗
umschlossen, mit Wasserrädern bewässert werden, wie Buxyton be⸗ hauptet, so wuͤrde dies einen hohen Zustand der Civilisations⸗ Faͤhigkeit verbuͤrgen.
Es liegt in Englands Macht, die ersten Schritt zu thun. Thut England nichts, so thut das Gouvernement nichts, so wird nichts wie es muͤßte. Einzelne Abenteurer, welche auf ihren eige⸗ nen Wegen ihre eigenen Zwecke verfolgen, koͤnnen nicht durchgrei⸗ fend und systematisch genug wirken; sie koͤnnen die Opfer nicht wagen, welche ein ausgedehnter Großhandel oft erfordert. Sie werden zuweilen in Verlegenheiten gerathen, welche sie in Ver⸗ suchungen zu Gewaltthaͤtigkeiten und Hinterlist fuͤhren, die die moralische Wirkung des Beispiels verderben und das Vertrauen aufheben, auf welchem aller bluͤhende Verkehr sich gruͤnden muß.
Es ist jedoch Aufgabe der Regierung, den Weg anzubahnen,
Sache ganz der Privat⸗-Unternehmung zu uͤberlassen; aber au nicht sich koͤpftings und ohne Ruͤckkehr in medias res zu stuͤrzen sie muß taugliche Leute zur Erforschung des Bodens aussenden welche Verbindungen mit den verschiedenen Haͤuptlingen anknuͤpfen,
machen, sie uͤberreden, auf gewisse Bedinagungen des Schutzes und der Sicherheit einzugehen, ein regelmaͤßiges Zoll⸗System einzu fuͤhren; taugliche Leute, welche, wenn moͤglich, eine Unschaͤdl ch Methode, die Aufrechthaltung solcher Bedingungen und Feststel lungen von allen Parteien zu erzwingen, ausfindig machen; füͤ die Handelsleute — was wahrscheinlich der schwerste Punk der Aufgabe seyn wird, wie er einer der wi htigsten ist — irgend eine bessere Art der Entschaͤdigung ersinnen, wenn sie be⸗ trogen worden sind, als die, worauf die Liverpool⸗Expedition re⸗ duzirt war, Feuerschluͤnde, Einaͤschern von Doͤrfern und Einfange unschuldiger Menschen als Geißeln näͤmlich —; Vertraͤge zur Un terdruͤckung des Sklavenhandels machen oder uͤber ihre Moͤglr keit berichten; die wahrscheinlichen Vortheile oder Nachtheile Errichtung eines Forts am Niger untersuchen, welches durch eine Offizier kommandirt wuͤrde, der als Schiedsrichter bei Streitig keiten, als Beschuͤtzer Britischer Unterthanen und Revpraͤsentan der Britischen Regierung auftreten koͤnnte; vor allem aber ge nauere und vollstaͤndigere Kunde einziehen, als wir gegewaͤrtig besitzen, uͤber den Zustand des Landes, seine Regierung und Gesetzgebung und den geeigneten Weg zeigen, ihnen ein besseres Leben einzufloͤßen, und dauernde und guünstige Beziehungen anzu⸗ knuͤpfen. Wenn dies Alles ausgefuͤhrt werden kann, wird der Handel, der schon begonnen hat, auf der Stelle einen viel hoͤheren Aufschwung nehmen und England wird im Stande seyn, weitere Schritte zum großen Ziele zu thun.
II868 Den 28. Mai 1841.
8 U'r. Cour. - A Pr. Cour.
banden paradiren, um Kaͤufer anzuziehen, vor einzelnen Buden auf und ab. Man findet unter Anderem grobes Schreibpapier Franzoͤsischer Manufaktur, das aus der Berberei heruͤbergebracht wird, Scheeren und Messer inlaͤndischer Arbeit, rohes Antimo⸗ nium und Zinn, beides Produkte des Landes, unverarbei⸗ tete Seide rother Farbe und hundert andere Waaren oder Troͤ⸗ deleien hier. Der Markt wird strenge in der groͤßten und schoͤn⸗ sten Ordnung gehalten. Wenn ein hier gekaufter Waaren⸗Ballen nach Bornou spedirt ist oder irgendwo anders hin, ohne eroͤffnet worden zu seyn, und dort sich als von schlechter Qualitaͤt aus⸗ weist, so wird er auf der Stelle, wie eine Sache, die sich von selbst versteht, zuruͤckgeschickt, und der Name des Dylala oder Maͤklers innen auf jedes Stuͤck geschrieben. Nun muß der Maͤk⸗ ler den Verkaͤufer ausfindig machen, und diesen verpflichten die Gesetze von Kano, sogleich die Kaufsumme zuruͤckzuerstatten. — Zu seinem Erstaunen fand Clapperton hier Englische Regenschirme aus gruͤner Baumwolle nicht ungewoͤhnlich; sie kamen von den Kuͤsten des Mittellaͤndischen Meeres uͤber Ghadames (etwa 50 geographische Meilen von Tripoli). Oestlich von Kano liegt,
va 30 Tagereisen entfernt, Kouka, die Hauptstadt von Bor⸗ 55 16 Englaͤnder eine freundliche Aufnahme den haben, und wo die Straßen bald so sicher wie in Eng⸗ “ Reise westlich von Kano bringt nach etwa 20 Tagen zu der Hauptstadt des Fellatah⸗Reiches, nach Saccatu, der volkreichsten Stadt, welche Clapperton in Afrika fand, mit so be⸗ deutendem Verkehr, daß dieser Reisende erklaͤrt haben soll, er wuͤrde dort eine Londoner Treasury⸗Bill haben los werden koͤn⸗ nen. Weniger bekannt sind uns die Gegenden zwischen dieser Stadt und dem vielgenannten Timbuctu, wohin die Karava⸗ nen⸗Route weiter zieht. Sollte es wahr seyn, daß zwischen Musch⸗ grelia und Haussa sich auf dem Strom mehr Boͤte bewegen,
Brief. SFeld. = Brief. 1 Geld.
—
ld-Sck.] 4 104 103 ½ Actien.
Pr. Eugl. 01 102 G1½ 1015/1) Brl. Pots. Eisenb.]³ 127. —
Prüm. Sch. der do. do. Prior. Act. 42 1028 102 /
Sechandlung. — Mgd. Lpz. Eisenb. — 113 V
Kurm. u. Neum.] do. do. Prior. Act. 4 102 ½
Schuldversehr. 3 1 Berl. Anh. Eiseub. — 1061 ⁄¼
Berl. Stadt-Obl. 4 do. do. Prior. Aet. 4 102 ⁄½
Elbinger do. 3 Düss. Elb. Eiz. 5 97
do. do. Prior. Act. 8 b
Rhein. Eisenb. 5 Auswürtige Börsen. Amsterdam, 24. Mai. 8 Niederl. wirkl. Schuld 51 ⅞. 5 % do. 992⁄ 16. Kanz-Bill. 24 ⁄. 5 % Span. 22 Passive — Ausg. —. Zins! Preuss Prüm. Sech. Pol. —. Oestbrr. 1057/10. Frankfurt a. M., 25. Mai. Oesterr. 5 % Met. 108 ⁄16 G. A0 % 98 1⅞ G. 2 ½ % 56 ¼ Br. 1 % 24 ½ G. Bank-Act. 1990. 1988. Partial-Obl. —. Loose zu 500 Fl. 135 ⁄à. 135 ½. Loose zu 100 -I1“ E“ do. 4 % Anl. 101 ½ G. Poln. Loose 72. 71 ¾à. 50 % Span. Anl. 24A5 ⁄⅞¶. 24⁄¾. 21¹/½2 ⁄% Holl. 513/10. 511 Eisenbahn-Actien. St. Germain —. Versailles rechtes Ufer —. do. linkes —. München-Augsburg —. Strafsburg-Basel — Br. Leipzig-Dresden 99 ½ 6. Köln-Aachen 981 ⁄¼½ G.
8½ 8.
83 1 83 ⅛ 102 ¼ 101 %¾ 100 — Dapz. do. in Tu. — 48 — Westp. Pfandbr. 3 ½ 102 ¼₰ 101 ¾ Grossh. Pos. do. 4 — 105 ¼ Ostpr. Pfandpr. 37 1021⁄¼à 101 %¾ Ponun. do-. 321 103 — Kur- u. Neum. do. 21 103 ½ — Schlesische do. 2*⁄ 1021 2 —
1 1
97 ¼ 13 ½
8 ½ 3
Friedrichsd'or
And. Goldmün- zen à 5 Th. Disconto
Cold al marco0 V
Hamburg, 26. Mai. Bauk-Actien 1643 Br. Eugl. KRuss. 108 ¼4. Wien, 23 Mai. 86 Met . 6, bö Bank- Actien 1649. Anl. de 1834 —. de 1839 112.
Koönig1ch 1111“ Sonnabend, 29. Mai. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Die Heimkehr des Sohnes, Schauspiel in 4 Abth., vom Verf. von Luͤge und Wahrheit. Hierauf: Die Leibrente, Schwank in 1 Akt, von G. A. von Maltttz.
Sonntag, 30. Mai. Im Opernhause: Elfen, romantische Feenoper in 3 Abth., mit Ballet. S M. v. Weber. (Mlle. Hedwig Schulze: Rezia.) Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges I Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: Le par Seribe.
Oberon, Koͤnig der Musik von
verre d'eau, comédie en 5 actes,
Sonnabend, 29. Mai. (Deeizehute Iraliznische Opern Ver⸗ stellung.) Lucia di Lammermovpr. ““ Klti. l'esia del Sinnor Salvatore Cammerano. Musicu del Naestro Gactano Donizetti. (Signora Ferlotti, welche von ihrer Unpäaͤßlichkeit gaͤnzlich wieder hergestellt ist, wird heute die bisher ausgelassenen Scenen singen.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des 1sten Ranges: 1 Rthlr. ꝛc.
Textbuͤcher in Italiaͤnischer und Deutscher Sprache sind im Billet Verkaufs⸗Buͤreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.
Der Anfang der Italiaͤnischen Opern⸗Vorstellungen ist um 6 ½ Uhr. Die Kasse wird um 5 ½ Uhr geoͤffnet. B
Sonntag, 30. Mai. Das Pfesserroͤsel, oder: Die Frankfurter Messe im Jahre 1297. Gemaͤlde der Vorzeit in 5 Akten, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.
Verantwortlicher Redacteur Dr. Z. W. Zinkeisen.
mmn———
als zwischen Rosette und Kahira, und daß die Felder von Kanäͤlen
Gedruckt bei A. W. Hayn.
wird nichts geschehen; geschehen,
die Leitung zu uͤbernehmen; nicht, sich fern zu halten und die
ihnen die Vortheile eines Handelsverkehrs mit England deutlich
MNiiederl. Haag.
Inland.
.
Morgen
8 1““
Amtl. Nachr. .
Frankreich. Paris. Neue Verwickelungen in der Angelegenheit der falschen Briefe. — Vermischtes. — Pairshof. Prozeß Darmés. — Privatschreiben. (Der Herzog von der Normandie und seine Zerstö⸗
rungs⸗Maschine.) 8
Großbrit. u. Irland. London. Gerüchte über die Absichten der Minister und Tories. — Finanzverhältnisse unter den Tories und Whigs. — Abnahme der Bier⸗Consumtion. — Ale⸗ und Porter⸗Aus⸗ fuhr. — Vermischtes.
Ankunft des Prinzen von Joinville.
Dänem. Kopenhagen. Seefahrt der Königl. Familie. — Vermäh⸗
lung des Kronprinzen.
Deutsche Bundesst. München. Eisenbahnen. — Landwehr. — Franz von Baader † — Das Verbot der Fourage⸗Ausfuhr aus der pfalz aufgehoben. — Leipzig. Universitäts⸗Verordnung. — Gastspiel der Mad. Crelinger und ihrer Töchter auf dem dortigen Theater. — Hannover. Geburtstag des Kronprinzen. — Karlsruhe. Diskus⸗ sionen über die Urlaubs⸗Frage — Eisenbahnen. — Weimar. Eisen⸗ bahnen. — Ankunft des Herzogs Bernhard.
Svanien. Madrid. Bildung eines neuen Ministeriums.
Griechenl. Athen. Reise der Konigl. Familie nach den Inseln
Türkei. Türk. Gränze. Der Auffand in Bulgarien.
S Berlin. Auffindung eines ansehnlichen Vorraths Münzen. — Stettin. Eisenbahn.
be K. u. Lit. Kunst⸗Ausstellung in Stettin. — Literatur in
ales.
Amtliche Nachrichten.
b
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: Dem Geheimen Justiz⸗ und Kammergerichts⸗Rath von Dziembowski den Rothen Adler⸗HOrden dritter Klasse, dem Ober⸗Regierungs⸗Rath Lette zu Frankfurt a. d. O., so wie dem
alter
Diakonus und Nachmittags⸗Prediger Braun zu Grimmen, Re⸗
gierungs⸗Bezirk Stralsund, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse, auch dem Wallmeister Honheisser zu Stralsund und dem Gefangenen⸗Aufseher Meyer zu Kolberg das Allgemeine Ehrenzeichen; ferner
Dem Landrathe des Kreises Bergheim Freiherrn Raitz von Frentz zu Schlenderhan die Kammerherrn⸗Wuͤrde zu verleihen;
Den bisherigen Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direktor und Kreis⸗ Justizrath Benthin in Labiau zum Rath bei dem Ober⸗Landes⸗ gerichte in Stettin; und
Den Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor und Land⸗ und Stadt⸗ richter Schultze in Kammin in Pommern zugleich zum Kreis⸗ Justiz⸗Rath des Kamminer Kreises zu ernennen.
Der bisherige Stadtrichter Richard Schmidt ist vom 1. August d. J. ab zum Justiz⸗Kommissarius fuͤr die Unter⸗ gerichte im Kreise Kulm und zugleich zum Notarius im Depar⸗ tement des Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichts zu Marienwerder it Anweisung seines Wohnsitzes in Kulm, bestellt worden
Bekanntmachung. Des Koͤnigs Majestaͤt haben durch Allerhoͤchste Kabinets⸗
Ordre vom 27. Februar d. J. zu bestimmen geruht, daß die
Leitung der Verwaltung der zur Verzinsung und Amortisation der Kriegsschuld der Stadt Elbing bestimmten Fonds, welche durch die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 30. Mai 1839 (G. S. Nr. 2026) dem Koͤnigl. Seehandlungs⸗Institute uͤber⸗ tragen war, nach beendigter Konvertirung der 4 ½ prozentigen Stadt⸗Obligationen in 3 ½ prozentige, an uns uͤbergehen soll. Demgemaͤß haben wir solche bereits vom lsten v. M. uͤbernom⸗ men und bringen dies hiermit zu oͤffentlicher Kenntniß mit dem Beifuͤgen, daß die Zinsen dieser Obligationen in den halbjaͤhrli⸗ chen Terminen am 1. Juli und 2. Januar, und zwar zunaͤchst am 1. Juli d. J. und folgenden Tagen gegen Aushaͤndigung der Zins⸗Coupons entweder bei dem Koͤnigl. Haupt⸗Steuer⸗Amte in Elbing oder auch hier in Berlin bei der Staatsschulden⸗Tilgungs⸗ Kasse (Taubenstraße Nr. 30) erhoben werden koͤnnen. Berlin, den 21. Mai 1841. Haupt-Verwaltung der Staats⸗Schulden. Rother. Deetz. v. Berger.
Bei der am 27sten und 28sten d. M. fortgesetzten Ziehung der 5ten Klasse 83ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie fielen zwei Haupt⸗ Gewinne zu 10,000 Rthlr. auf Nr. 63,763 und 106,790 in Berlin bei Seeger und nach Breslau bei Schreiber; 7 Gewinne zu 5000 Rählr. auf Nr. 25,316. 39,126. 56,709. 76,983. 91,142. 93,439 und 96,850 in Berlin bei Marcuse, nach Barmen bei Holzschuher, Breslau bei Holschau, Halle bei Lehmann, Lissa bei
irschfeld, Neisse bei Jaͤkel und nach Stralsund bei Claussen; 11 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 2612. 15,339. 31,415. 43,519. 61,169. 61,451. 67,011. 84,062. 86,116. 86,815 und 95,238 in Berlin bei Seeger, nach Breslau bei Holschau und 2mal bei Schreiber, Colberg bei Meyer, Eilenburg bei Schwerdt⸗ feger, Halle bei Lehmann, Landsberg a. d. W. bei Borchardt, Minden bei Wolfers, Muͤhlhausen bei Blachstein und nach Wal⸗ denburg bei Schuͤtzenhofer; 34 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 781. 3399. 4242. 18,853. 18,967. 19,134. 28,288. 45,142. 87,715. 49,728. 57,217. 59,596. 60,902. 67,023. 6§,536. 73,163. 74,653. 78,045. 80,394. 85,043. 85,938. 89,782. 90,806. 91,766. 91,967. 92,466. 94,817. 95,750. 98,414. 100,026. 101,205. 104,252. 104,479 und 108,040 in Berlin bei Alevin, 2mal bei Burg, 2mal bei Mestag und Zmal bei Seeger, nach Breslau 2mal bei
olschau, bei Leubuscher und bei Schreiber, Brieg bei Boͤhm, Coblenz bei Gevenich, Coͤln 3Zmal bei Reimbold, Danzig bei Reinhardt und 2mal bei Rotzoll, Duͤsseldorf bei Spatz, Halle bei Lehmann, vüttzaen in Pr. bei Heygster, Liegnitz bei Leitgebel,
Berlin, Sonna⸗
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kein Blatt der Staats⸗Zeitung
Marienwerder bei Schroͤder, Minden bei Wolfers, Muͤhlhausen bei Blachstein, Muͤnster 2mal bei Lohn und 2mal bei Windmuͤl⸗ ler, Stettin 2mal bei Rolin und nach Wrietzen bei Paͤtsch; 52 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 988. 2878. 3316. 4428. 7083 9937. 11,566. 11,591. 12,599. 17,922. 18,006. 18,518. 20,252. 28,126. 32,328. 33,235. 37,145. 37,862. 38,403. 40,392. 44,650. 50,241. 51,831. 55,01 1. 55,341. 55,851. 56,477. 58,891. 69,302. 69,328. 70,800. 76,366. 77,095. 80,224. 81,054. 82,960. 86,831. 88,620. 91,540. 91,696. 93,310. 93,883.97,073. 99,417. 100,835. 101,577. 101,917. 102,228. 102,921. 106,408. 108,214 und 111,206 in Berlin Zmal bei Alevin, 2mal bei Aron, bei Klage, bei Marcuse, Zmal bei Matzdorff, bei Moser, bei Rosen⸗ dorn und 5mal bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Bres⸗ lau bei Bethke, bei Cohn, 5mal bei Holschau, bei Leubuscher und Zmal bei Schreiber, Bromberg bei George, Coͤln bei Krauß und bei Reimbold, Danzig bei Reinhardt und bei Rotzoll, Drie⸗ sen bei Abraham, Duͤsseldorf bei Spatz, Glatz bei Braun, Halle bei Lehmann, Iserlohn bei Hellmann, Koͤnigsberg in Pr. bei Borchardt, Landsberg a. d. W. bei Borchardt, Liegnitz bei Leit⸗ gebel, Magdeburg bei Brauns, Neisse bei Jaͤkel, Sagan bei Wiesenthal, Schoͤnebeck bei Flittner, Schwerin bei Hessel, Stet⸗ tin 2mal bei Rolin und bei Wilsnach, Thorn bei Krupinski und nach Wittenberg bei Haberland; 85 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 1454. 2189. 2411. 2615. 3485. 3832. 6537. 6728. 7422. 7635. 9115. 9554. 9747. 14,946. 15,857. 16,528. 17,924. 18,064. 19,486. 20,098. 20,663. 25,746. 26,413. 27,228. 27,519. 27,729. 30,165. 32,118. 34,109. 36,229. 37,533. 37,839. 38,840. 40,249. 40,330. 42,913. 46,869. 47,268. 49,349. 49,824. 51,256. 51,913. 53,190. 54,821. 54,917. 55,737. 57,367. 58,483. 58,645. 61,959. 62,420. 63,461. 64,638. 64,917. 65,532. 68,092. 69,088. 69,871. 70,640. 72,931. 77,284. 78,339. 78,464. 80,384. 80,399. 80,931. §2,132. 83,346. 83,675. 85,579. 85,678. 86,181. 90,647. 90,743. 90,771. 91,346. 96,998. 97,537. 98,867. 99,509. 102,237. 103,054. 108,693. 110,292 und 111,059. Die Ziehung wird fortgesetzt. Berlin, den 29. Mai 1841. Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direction.
Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, Chef der E“ und Kommandant von Berlin, von Loebell, nach Stettin.
Der Kaiserl. Russische General⸗Major Vitowtoff, nach eipzig.
Zeitungs⸗Nachrichten. 8 Au Rlanm d
Frankteech
Paris, 24. Mai. Wie man vernimmt, versammelte sich gestern der Minister⸗Rath in den Tuilerieen, um uͤber das Ver⸗ fahren zu berathen, welches das Ministerium in der Deputirten⸗ Kammer einhalten solle, wenn die Brief⸗Frage zur Eroͤrterung kommt. Der Koͤnig selbst praͤsidirte dieser Sitzung, die an drei Stunden waͤhrte. Es heißt, die Mitglieder des Ministeriums seyen in Bezug auf den dabei einzuschlagenden Weg nicht in Uebereinstimmung.
Der Rath, den das „Journal des Débats“ dem Ministerium ertheilt, auf der Rednerbuͤhne zu erklaͤren, daß die dem Koͤnige zugeschriebenen Briefe falsch waͤren, und dadurch der Sache ein fuͤr allemal ein Ende zu machen, giebt dem Courrier frangais zu folgenden Bemerkungen Anlaß: „Die ministerielle Erklaͤrung, welche das Organ des Schlosses provozirt, wuͤrde vor dem Brief⸗ Prozesse allerdings genuͤgt haben. Aber das Stillschweigen der Regierung hat in dieser beklagenswerthen Angelegenheit zu lange gedauert, als daß sie sich jetzt auf eine einfache Ableugnung be⸗ schraͤnken koͤnnte. Wenn man der Verleumdung Zeit gelassen hat, sich Glauben zu verschaffen; wenn das Uebel vielleicht schon nicht wieder gut zu machen ist, und sich, wie das „Journal des Débats“ selbst sagt, taͤglich verschlimmert, so laͤßt sich nicht voraussetzen, daß auf ein Zeichen der Regierung der Strom der erregten Leiden⸗ schaften wieder in sein Bette zuruͤckkehren werde. Das Ministe⸗ rium ist jetzt dahin gebracht, im Interesse der Koͤniglichen Ge⸗ walt dasjenige zu thun, was die Wuͤrde jener Gewalt ihm fruͤher verbot. Die Erklaͤrung, daß jene Briefe falsch seyen, genuͤgt nicht mehr; man muß es gewissermaßen beweisen, und die Wahr⸗ heit auch fuͤr die eingenommensten Gemuͤther augenscheinlich machen. Wir wissen, daß diese Aufgabe zart und schwierig ist. Aber die so geruͤhmte Geschicklichkeit des Herrn Guizot wird dem Ministerium aus der Noth helfen. Uebrigens koͤnnen die Minister jener Schwierigkeit, so groß sie auch seyn moͤge, nicht mehr ausweichen. Sie haben das Koͤnigthum, welches ihrem Schutze anvertraut ist, der oͤffentlichen Meinung gegenuͤber bloßgestellt; das Land erwartet von ihnen, daß sie dem Throne Alles das wiedergeben werden, was sie ihm von seinem Ansehen geraubt haben. Die dem Koͤnige zugeschriebenen Briefe sollen theils vor, theils nach 1830 geschrieben worden seyn. Das Ministerium muß sich eben sowohl uͤber die, welche in der Ver⸗ bannung, als uͤber die, welche auf dem Throne geschrieben wor⸗ den sind, aussprechen; denn die einen wie die anderen wuͤrden, wenn sie authentisch waͤren, in gleichem Grade verdammlich seyn. Wenn Ludwig Philipp jemals jene gottlose Phrase niedergeschrie⸗ ben haͤtte, welche den Wunsch ausdruͤckt, daß die Franzoͤsischen Armeen in Spanien vernichtet werden moͤchten, so wuͤrde dies sicherlich eben so strafbar seyn, als wenn er seit sei⸗ ner Thronbesteigung die Absicht, Algier aufzugeben, ausgesprochen haͤtte. Das Ministerium moͤge daher keinen unmoralischen Un⸗ terschied zwischen den verschiedenen Handlungen Ludwig Philipp's
bend den 29sten Mai Abends
ausgegeben.
aufstellen. An seiner Ehre als Prinz liegt uns eben so viel, als an seiner Ehre als Koͤnig. Frankreich wuͤrde ihm niemals die Krone angeboten haben, wenn es nicht gesehen haͤtte, daß er einen gleich edlen Charakter im Gluͤcke wie im Ungluͤcke zeigte. Das Ministerium muß daher alle Briefe Luͤgen strafen, oder keinen. Es moͤge daher zwischen Reden und Schweigen waͤhlen; aber wenn es der Kammer Explicationen geben will, so darf es nicht vergessen, daß es sich hier um eine Pflicht handelt, die nicht halb erfuͤllt werden darf.“
Die Presse enthaͤlt Folgendes: „Es ist bestimmt, daß der Befehl, das Schluß⸗Protokoll der orientalischen Angelegenheiten zu unterzeichnen, am vorigen Dienstag dem Herrn von Bourquenay zugegangen ist. Man erwartet dieses wichtige Dokument von einem Tage zum anderen.“
Nachstehendes ist ein Verzeichniß der verschiedenen Truppen⸗ Corps, die in diesem Augenblicke in und um Paris stehen: I. Linien Infanterie⸗Regimenter: das 3., 4., 11., 13., 18 19., 20., 22., 39., 50., 57., 59., 63, 65. und 66.; II. leichte In⸗ fanterie⸗Regimenter: das 2, 4.,, 5,, 10 u— 3000 Mann Munizipal⸗Gardisten; IV. 1000 Afrikanische Jaͤger; V. das 5. Kuͤrassier⸗, das 10. Chasseur⸗ und das 3. Artillerie⸗-Regiment; VI. die 10. und 11. Train⸗Compagnie; VII. die 4 ersten Com⸗ pagnieen der Veteranen.
Der Moniteur parisien meldet, daß die geistliche Be⸗ hoͤrde den Abbé Genoude aufgefordert hat, zwischen seiner Stel⸗ lung als Geistlicher, dessen Functionen er fortwaͤhrend ausuͤbt, und der des Redacteurs eines politischen Blattes zu waͤhlen, in⸗ dem diese beiden Beschaͤftigungen sich nicht mit einander ver⸗ truͤgen.
Boͤrse vom 24. Mai. Da es nicht scheint, als wenn die neue Anleihe noch vor der Liquidation negoziirt werden solle, und da auch die Englische Ministerial⸗Krisis in diesenn Monate nicht zur Entscheidung kommen wird, so haben die Spekulanten wieder etwas Muth gefaßt, und es fanden heute bedeutende Ankaͤufe zu etwas hoͤheren Coursen statt.
Pairshof. Sitzung vom 22. Mat. Heute fand die Eröffnung des Prozesses in Bezug auf das Darmessche Attentat statt. Um 12 Uhr wurden die drei Angeklagten in den Sitzungssaal gebracht Darmes ist ein Mann von ganz kleiner Statur und sehr gewöhnli⸗ cher Phvsiognomie; er hat hervorstechende Augen und einen wilden Blick. Der Kabriolet⸗Vermiether Duclos hat ein gan ausdruckslose Gesicht. Consideére, Ausläufer bei Herrn Laffitte, hat ganz ranbhe Züge. Nach Lesung des Anklage⸗Aktes, die nicht weniger als zwei Stunden währte, schritt der Kanzler zum Verhör der Angeklagten und zwar zuerst des Darméès.
rage: Befandet Ihr Euch nicht am 15. Oktober v. J. in de Nähe des Eintrachtsplatzes und habt Ihr nicht mit einem Karabine auf den König geschossen? — Darmes: Ja, mein Herr, das habe ich.
Fr.: Welche Beweggründe veranlaßten Euch, eine so strafbare Handlung zu begehen? — Antw.: Ich habe schon bei den schriftliche Verhören auf diese Frage geantwortet.
Fr. Die Antworten in der Instructton genügen nicht; Ihr müßt auch hier vor dem Hofe antworten, weil sich nach Euren Antworten die Meinung desselben bildet. — Antw. Ich habe in Bezug auf die⸗ sen Gegenstand nichts anderes zu sagen.
Man zeigt dem Angeklagten ein Pistol und einen Dolch vor, welche Waffen er als die seinigen anerkannt, und die er am Tage des Atten⸗ tates bei sich geführt hat.
Fr. Wie habt Ihr Euch dieses Pistol verschafft? — Antw. Ich habe hierauf nichts zu antworten. —
Fr. Ihr habt zugestanden, daß För diese Waffe dem Herrn Du trone, bei dem Ihr als Bahner beschäftigt wart, entwendet habt? — Antw. Ich babe die Wahrheit gesagt.
Fir Und wie habt Ihr Euch den Dolch verschafft? — Antw. Ich babe Ihnen in Bezug auf den Dolch auch die Wahrheit gesagt.
Fr. Ihr habt gesagt, daß dieser Dolch von einem weiblichen Dienst boten des Herrn Lefebvre in einem Schranke gefunden worden sey Herr Lefebvre hat den Dolch als sein Eigenthum anerkannt, und Ih habt ihn entweder selbst gestohlen, oder doch wissentlich als gestohlenes Gut angenommen? — Antw. Die Zeugen⸗Aussagen werden das Ge⸗ gentheil darthun. Fr. Wo habt Ihr den Karabiner her, mit dem Ihr Euer Atten⸗ tat beginget? — Antw. Von Herrn Capet am Börsenplatze.
Fr. Zu welchem Zwecke habt Ihr denselben Antw Um Ane Baffs zuschüneE 8
r. Weshalb schien Euch denn diese Waffe nothwendig? — Antw Ich habe auch diese Frage beantwortet. Fr. Ihr habt geantwortet, daß Ihr sie bei Gelegenheit der Zu⸗ sammenrottirungen gekauft hättet, die stattfanden, um die Begnadigung des Barbes zu verlangen. Was habt Ihr darauf zu antworten! — Antw. Ich habe nichts darauf zu antworten, denn ich habe mich darüber schon in meinen schriftlichen Verhören ausgesprochen. Fr. Der Herr Capet hat erklärt, daß jener Karabiner nicht von ihm gekauft worden sev. Auf welche Weise truget Ihr diese Wasse am 15. Oktober? — Antw. Ich hatte sie unter meinem Oberrock und hielt sie mit dem Arm. Fr. Es ist durch die Instruction festgestellt worden, daß Ihr, als Ihr Eure Wohnung verließet, den Karabiner nicht bei Euch hattet; Ihr seyd also zu Personen gegangen, die Kenntniß von Euren Plänen hatten, und die demnach Eure Mitschuldigen sind? — Antw. Ich habe nicht ins Horn gestoßen, um mein Fortgehen aus meiner Weoh⸗ nung zu verkünden. Wer kann also wissen, ob ich den Karabiner bei mir hatte, oder nicht.
Fr. Ihr behauptet, Eure Wohnung um àA Uhr verlassen zu ha⸗ ben; aber alle Eure Nachbarn haben erklärt, daß Ihr um 1 Uhr for gegangen und nicht zurückgekehrt seypd? — Antw. Ich kann die Leute
nicht verhindern, zu schwatzen, was sie wollen.
Fr. Mehrere Zeugen haben Euch am Tage des Attentats mlt anderen Personen auf dem Eintrachtsplatze gesehen. Man hat gehört, daß eine jener Personen sich darüber entrüstet äußerte, daß Euer Streich
mißglückt sey. Ein Herr Vaudrand, der seinen lUwillen über eine soiche Aeußerung ausdrückte, ward von jener Person zu Boden geworten und geprügelt. Jene Leute hatten sich augenscheinlich dorthin gestellt, 1. Eure ncn 1 — Antw. Ich war allein und obne egleitung auf dem Eintrachtsplatze. 3 8 Der räsident hob hierauf alle Lügen und Widersprüche des
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Angeklagten heraus, und bemerkte unter Anderem, daß Darmes anföng