Duboccius, Teilo und Oudoceus, von denen die drei Letztgenannten die
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—
0 lif crmmrodorion-Society. nicht zu ver⸗ 5 q vestifta Zwec⸗ die zahlreichen unveröffentlichen bardischen —2— nech 2 leberkeste⸗ die in Wales und anderen Ländern zer⸗ und deßeeikchen i cht der Vergessenheit an's ziehen,
8 Na 8 streut sind, aus 1 Frohr Dasevn der Nachwelt zu sichern. nzähliges
und durch den Druck i je auch bei uns von unserer älte⸗
in ihrer Heimath (wie g d Ig gins schonur) verloren durch die Invasion der Angelsachsen, die Hetr⸗ er
* 1 gerheerungszüge der Franko⸗Normannen fabrten n ne lne, dgenache Bebltorhet zu Naglan Castle ward bis auf Cromwell's Zeit barbarisch zerstört. Die Gesellschaft selbst 12 her most gracious Majesty Queen Victoria selbst ist bze besondere Gönner der Prinz Albrecht, die Herzogin von F der Herzog von Susser und der Großfürst Alerander von Ruß⸗ jand an der Spitze stehen, wird, so weit ihre Mittel reichen, die wich⸗ tigsten auf Wales bezüglichen Handschriften mit Anmerkungen, Erläu⸗ terungen und einer Englischen Uebersetzung versehen, in zwanglosen Heften (nicht über eine Guinee jedes) erscheinen lassen. Sie trat 1837 unter dem Patronat des Königs Wilhelm IV. ins Leben, dessen Tod jedoch eine Zeit lang ihre Wirksamkeit hemmte⸗ bis 1838 die Königin jctoria ihrem patriotischen Unternehmen neuer Förderung gab. Als
das erste Werk ist angekündigt:
Liber Landavensis (Llyfr Teilo) or the Ancient register of the cathedral Church of Llandaff, compiled in the latin and welih languages in the 12th century, and containing many interesting partieulars of ancient brititb ecclesiastical history in the dark ages, not to be met with elsewhere, and never before printed, with an Englifh translation aud explanatory notes. By the Rev. W. J. Kees, M. A. Kector of Cascob, Radnorfhire, Prebendary of Brecknock, and bonorary membre of the Royal Cambrian Iustitution.
Das Buch von Llandaff ist verfaßt von Jeffrey (Galfridus), Bruder Dirban's, des Bischofs von Llandaff, der 1108 zum Bischof er⸗ hoben ward und 1134 starb. Unter anderem Interessanten enthält das Werk namentlich biographische Nachrichten von den Heiligen: Samson, ersten Bischöfe von Llandaff waren; ferner viele besondere Umstände über die Dibzese und ihre Bischöfe vom fünften bis zwölften Jabr⸗ bundert, Päpstliche Bullen und wichtige Beiträge zur Geschichte der Könige und Fürsten von Wales und zahlreicher anderer Kirchen, Städte und Landschaften. — Nicht minder ist die Aufmerksamkeit für die Folge auf eine bedeutende Menge noch nicht bekannt gemachter Wälscher Schriften aus dem dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert und bis zum Jahre 1500 gerichtet, die während der Kämpfe der rothen und weißen Rose verfaßt sind. Aus ihnen wird die genauste und treuste Anschauung der Zustände jener Jahrhunderte gewennen wer⸗ den. Denn ihre Verfasser, die Barden, waren zugleich die Chronisten der Zeit, in der sie lebten; sie waren die Federführer an den Höfen der Fürsten und auf den Schlössern der Großen; ihre Gedichte sind meistens an die Koriphäen des Tages, an die Lenker der politischen Ereignisse gerichtet; in ihnen erscheint daher auch die Gegenwart in ihrem lebendigsten Fluthen, in ihren frischen, scharfgezeichneten Charak⸗ terzügen, in unbefangenster Offenheit und Wahrheit. Außer den Poe⸗ sieen liegt auch noch eine reiche Sammlung von Prosa⸗Denkmälern, der Historie, Legende und Sage angehörig, zur Bearbeitung vor.
Soviel von dem Verheißenen, zu Erwartendem, dem wir in Be⸗ achtung des bereits Geleisteten mit Vertrauen und gespanntem In⸗ teresse entgegensehen dürfen. Denn von ausgedehnterem, wir dürfen mit Recht sagen, Europäischem Interesse ist das unlängst er⸗ schienene Werk einer Dame, Mitglied der Cymreigxddton-Soctety zu Abergavennv, welche nicht bloß in schuldiger Galanterieg, sondern in vollster Anerkennung als die ihrige zu begrüßen, der männlichen Ge lehrten⸗Republik eine wahre Freude seyn muß. Dasselbe heißt:
The Mahinagion from the Llyfr Coch e Hergest, and
other ancient Welsh manuseripts, with an English
translation and notes, by Lady Charlotte Guest. London,
Longmann, Orme, Brown, Green and Longwans, Paternoster
Row; and W. Rees, LJandovery.
DPart. I. 1838. containing: The Lady of the fountain.
Part. II. 1839. cont.: Peredur, the son of Euraws.
Part. III. 1840, cont.: Geraint the son of Erbin.
Die Handschrift des rothen Buchs von Hergest (Llyfr coch
„ Hergest) befindet sich, wie die Herausgeberin in der Vorrede bemerkt,
in der Bibliothek des Jesus⸗Kollegiums zu Orford, besteht aus einem
Foliobande von 720 in doppelten Kolumnen geschriebenen Seiten und enthält eine ansehnliche Sammlung von Mabinogion. Einige, wie die drei hier Wälsch mit Englischer Uebersetzung mitgetheilten Geschichten haben den Charakter der Ritterromane, andere tragen das Ansehen eines weit hböheren Alterthums, sowohl in Hinsicht der geschil derten Personen, als des Stvls der Sprache, in welcher ste verfaßt sind. So ungemein verschieden auch die Mabinogion, ihrem Inhalte nach, sind, so sondern sie sich doch im Allgemeinen in zwei Klassen, von denen die eine die berühmten Helden des Arthurkreises, die andere aber Personen und Begebenheiten einer weit früheren Zeit behandeln. Die Handschrift ist nach ihrer eigenen Angabe an einer Stelle Abschrift eines weit älteren Manuskripts; da am Ende des Coder sich einige Ge⸗ dichte des Lewis Glyn Cothi befinden, der am Schluß des funfzehnten Jahrhunderts lebte, so hat man irrig dem ganzen Coder dieses jugend⸗ siche Alter beigelegt. Sharon Turner (Vindication of the Genuinenefs of the ancient british poëms of Aneuvin ete.; London. 1803. p. 24.) hält jedoch dafür, daß der ältere Theil desselben schon aus dem zwölften
Jahrhundert herrühre.
Mabinogion heißt auf Deutsch Mährchen, und wir bedauern,
daß es der Herausgeberin nicht gefallen hat, die zweite Klasse der im
rothen Buch enthaltenen Mährchen, welche Personen und Bege⸗
benbeiten einer weit früheren Zeit behandeln, näher zu charakterisiren, da wir den hier mitgetheflten Erzählungen, wenn auch nicht den mährchenhaften Charakter ihres Inhalts, doch ihre eigentliche
Bedeutung als Mährchen, d. h. als freies Spiel der Phantasie, das
mit Bewußtseyn und Absicht des Dichters eben nur als phantastisches
Spiel geübt wird, bestreiten möchten. Dennoch hat die Herausgeberin
sich durch die Mittheilung der drei Mabinogion kein geringes Verdienst
erworben, indem sie uns die Fackel in ein bisher fast völlig unbekann⸗ tes Gebiet, von dessen Daseyn sogar man nur sehr unbestimmte Kunde hatte, vorträgt.
The lady of the fountnin enthält denselben Stoff, welchen Chretien de Troves um 1170 in seinem Chevalier au lion, und nach e vnn 1190 — 1200 Hartmann von Aue im Iwein, dem Ritter mit
dͤwen, behandelt hat, nur sehlt der Wälschen Erzählung die Epi⸗ sode vom Ritter vom schwarzen Dorne. Verräth schon diese, in schlich ter trockener, alles Schmuckes der Rede entbehrender Prosa abgefaßte
Erzählung durch den Mangel der feiner ausgebildeten Französischen
Ritterlichkeit, durch die Wälschen, nirgend Febeirten Nöain G
das rein Wilsche Lokat, auf welehem die Geschhchie pielt, und durch
die nationellen Sitten sich als ein P 1 dI ann Product rein Wälschen Ursprungs,
so bestätigt dies von sich das zweite Mabinogi, Peredur. thes
of Eurawc, bis zur höchsten Evider g1, 111““ 10 Son
1 enz, und bekundet das höhere
Alter seines Stoffes noch besonders dadurch, daß es sich in meh⸗
reren Stellen auf frühere und mit der EE.“
. 4,. gegenwärtigen verknüpfte, je⸗
doch als bekannt vorausgesetzte Erzählungen ausdrücklich beruft, d
stalt, daß wir diese beiden Erzählungen, wenn sie auch Ceeg.
wärtigen Form erst im zwölften Jahrhundert niedergeschrieben, sevn
Anjou, kurz alle die Momente, welche in die Ferne von Wales und
nur darauf angelegt, den Peredur, ihm selbst unbewußt, zu dem Berufe hinzuleiten, zu dem eine Prophezeihung ihn bestimmt hatte, nämlich Rache an den Heven von Glocester dafür zu nehmen, daß sie seinen Oheim den kranken König (roi pecheur, Amfortas) mit Läh⸗ mung beimgesucht hatten. Als leltende Mittel zu diesem Zweck finden wir denn auch das scheußliche Mädchen (la demoiselle hydeuse, Kun⸗ drie la Sorciere), die blutende Lanze, das Schwerdt, das abgeschnittene Haupt (bei Chretien und Wolfram fehlend), und andere Abentheuer angewandt, die sich aber am Schluß alle natürlich und klar erläutern, ohne irgend auf ein, vollends religieuses, Myvsterium hinzudeuten Eben so bat Arthurs Hofhalt noch den Charakter eines einfachen Wälschen Fürstenhofes, nicht die ordensartige Verfassung der Tafelrunde.
Denkmalen der Altwälschen Literatur, namentlich den ältesten von Sh. Tur⸗ ner untersuchten Barden⸗Gedichten, der fabelhaften Geschichte des Nen⸗ nius, der Chronik Gottfrieds von Monmouth und einigen Gesprächen zwischen nachmaligen Arthurhelden, begründen fester den Gang, wel⸗
eines bisher noch nirgend erwähnt gefundenen Englischen Parcival in gereimten Strophen, der, ganz in der Simplicität des Wälschen Ma⸗ binogi Peredur gehalten (ohne Gral u. s. w.) dennoch an den Franzö⸗
auf eine Einmischung fremder Volks⸗Traditionen hindeuten. Die tie⸗ fere Bedeutung, welche der Figur Parcivals durch sein Ringen nach dem Grabe bei den Letzteren gegeben wird, schwindet hier, und es ist
Beide Erzählungen in Verbindung mit den sonst bekannten Schrift⸗
chen die Ausbildung der Arthursage genommen hat, dahin, wofür die weitere Beweisführung unshier zu weit führenwürde, daß vom sechsten bis zehnten Jahrhundert Arthur und Merddhin oder Merlin aus historischen Personen durch die Tradition sich zu sagenhaften, mit dem Nvmbus des Wunderbaren und Zauberischen umkleideten Gestalten umwandelten; neben ihnen, als dem Kern der gläubigen Volkssage, aber schon im zehnten Jahrhundert auch ihre alten historischen Mitkämpfer gegen die Sachsen Feinen eigenen Geschichtskreis zu bilden begannen, der in sich die Ueberreste des Celtischen Heidenthums, Riesen, Heren, Ungeheuer aller Art, Luft⸗ und Berggeister, Elfen, Feen und Nixen aufnahm, und so allerdings ebenso in das Gebiet der freien Dichtung überging, und den Glauben des Volks verlor, als er den Charakter des Mährchen⸗ und späteren Romanhaften annahm; daß beide Geschichtenkreise, Ar⸗ thur und Merlin einerseits, und diese von ihnen sich immer mehr son⸗ dernden Helden (der nachmalige Tristan, Lancelot, Frec oder Geraint, Owain oder Juwain, Gauvain oder Gwalchmat;) schon früh ebenso in Wales wie in Bretagne ihre ausgedehnte Bearbeitung und weitere Ausbildung, besonders seit der Normannen⸗Eroberung (1066) fanden, und unter der Regierung Heinrich's II. um 1150 aus dem Munde der zahlreichen Bretagnischen Erzähler in die Feder der Nordfranzösischen Kleris, oder Roman⸗Dichter von Profession, übergingen, und dem Zeit⸗ geschmacke und der fremden Nationalität hingegeben, den Geist des Französischen Ritterthums annahmen, welcher in den seit der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts zahlreich hervorschießenden Arthur⸗ romanen durchweg athmet, welche fast sämmtlich ihren Bretagnischen Ursprung nicht verleugnen. Als Beleg, wie diesen größeren Romanen vorgängig, derartige Geschichten lebendig von Provinz zu Provinz ge⸗ tragen wurden, und die mündliche Erzählung die breite Basis ursprüng⸗ lich bildete, auf welcher die nachmaligen dichterischen Bearbeitungen er⸗ wuchsen, beweist nicht bloß die von der Herausgeberin gegebene Anzeige
sischen Namen die Französische Buelle erkennen läßt, und etwa zwi⸗ schen 1100 und 1150 zu setzen seyn dürfte: sondern auch das dritte Mabinogi: Gerain, the son of Erbin, worin genau der Stoff von Chretiens und Hartmanns von Aue Forc und Feidide wiedergege⸗ ben ist; Hartmann's Gedicht ist jedoch nicht auf Chretiens, sondern auf ein anderes Französisches Gedicht gegründet; auch das Mabinegi hat Französische Namen, und beruft sich ausdrücklich auf Französische Er⸗ zählungen, ist aber dennoch für nichts weniger als etwäa einen Auszug aus Chretien zu halten, sondern unzweifelhaft älter als jener Dichter; wir haben also drei Versionen desselben Stoffs, die unabhängig von einander entstanden sind, alle aber nach denen in ihnen selbst liegenden Beweisgründen auf die Bretagne zurückführende.
Diese Andeutungen werden genügen, um die literar⸗historische Wich⸗ tigkeit des Werks der Ladv Guest zu würdigen, dessen Werth durch die überall beigegebenen historischen und antiquarischen, aus Englischen und Wälschen Werken, und Handschriften, die dem Festlande schwer oder gar nicht zugänglich sind, geschöpften Erläuterungen und Auszüge noch erhöht wird. Eine besonders schätzbare Beilage ist ein vollständiger durch den Grafen de la Villemarqué vermittelter Abdruck des Chevalier au sion Chretien's, der, wenn er den Tert auch nicht kritisch gereinigt giebt, doch auch in dieser Gestalt vollkommen den Zweck erfüllt, das ganze Gedicht genau kennen zu lernen, das für uns Deutsche um so inter⸗ essanter ist, als nach ihm augenscheinlich Hartmann von Aue seinen Irwin gearbeitet hat, und nun sichtbar ist, was an poetischen Verdienst daran dem Deutschen und dem Franzosen zukommt.
Die Ausstattung des Werks ist höchst splendid, und außer sehr zierlichen Stahlstich⸗Vignetten, mit 14 Facsimilen aus Englischen, Wäl⸗ schen, Französischen und Skandinavischen Handschriften der betreffen⸗ den Dichterwerke geschmückt und bereichert.
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 28. Mai.
Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von von “ BGelin. Potsdam. St. M.
Um 8 Vormitt.... Um 6 ½ Uhr Morgens.. 44 11 v 47 Nachmitt.. 12½ - Nachmitt. J55
— 1 1 — 46 Abends... 7 LAbends 40
Meteorologische Beobachtungen.
1841. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 28. Mai. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck... 340,01"„Par. (339,51""Par. 339,12“ „Par. Quellwärme 7,6 0 R. Luftwärme ... + 9,0° R. + 19,70 R. + 12,1 ° R. Flußwärme 17,8 ° R. Thaupunkt.... *+ 630 R. + 9,40 R. + 7,8 0 R. Bodenwärme 17,40 R. Dunstsaättigung 72 „Ct. 46 vpCt. 71 pCt. Ausdünstung 0,036“ Rh. Wetter heiter. heiter. Niederschlag 0 Wind D. O. O. Waͤrmewechsel + ˖20,3 ° Wolkenzug ... — O. — 1 ₰ 10/,19. Tagesmittel: 339,5Par. + 10,90 +. R.. 7,8 0 R.. 63 vCt. O.
ausWrtIgeB8Isen.
3 Amsterdam, 25. Mai. 8 Niederl. wirkl. Schuld 5115/⁄18. 5 % do. 99 ⁄1. Kanz-Bill.
sollten, dennoch nur fur neuere Redactionen eines alten längst vor⸗
handenen Sagenstoffes zu halten geneigt sind. Der Pere b; enthält nichts anderes, als die Geschichte von Herheen 8 16“”“
mannigfachen Schmuck bereichert und in ausgedehnter E Chretien’s de Troyes sowohl, als in Kiots, des eesenaz ten, rch gamn ihm in Wolframs von Eschenbach, Roman von Parcival wieder er⸗ scheint. Indem hier aber noch mehrere Episoden von den Hexen von Glocester und andere Abentheuer mit Riesen, Unholden und Ungeheu⸗ ern mancherlei Art stehen, welche von Chretien und Kiot fallen gelas⸗ sen sind, so vermissen wir andererseits nicht bloß gänzlich den Gral und sein Königs⸗Geschlecht, sondern auch Klinschor und seinen Zusam⸗ 500 Fl. 1355⁄. 135 1 menhang mit Virgil, die Kriege Gamurets im Heidenland, die Geschichte Sch. 831 d. 488 3, L00*,0 G. Poln. Loose 72 71372. Lohenangries mit der Beziehung auf die Schwansage, den Priester 4 4 % .
Jobannes, Josepb von Arimathia, die Verpflanzung Parcivals nad
2A ⅛. 5 % Span. 22 ¼. Passive —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1055/18. “ Antwerpen, A. Mai. Zinsl. 6 Br. Neue Anl. 22 ½ G.
EEEE“ Frankfurt a. M., 26. Mai.
HOesterr. 5 % Met. 1082⁄19 G. 4 % 98 1 G. 2 ½ % 56 1 Br.
1 % 24 ½ G. Banb-Act. 1988. 1986. Partial-Obl. —. Loose zu Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Präm.
Ufer —. do. linkes —. München-Augsburg —. Strafsop urg.Base
Br. Leipzig-Dresden 99 ½ G. Köln-Aachen 98 ¼
8 Hamburg, 27. Mai. Bank-Actien 164à3 Br. Eugl. Russ. 108 ¼
London, 22. Mai. Cons. 3 % 897,. Belg. —. Neue Aul. 23 ⅞. Passive 58, Ausg. Sch. 11³ 8. 21 2 % Holl. 52 ⅞. 5 %. 991⁄2. 50 % Port. 33 * 8 3 %, 20. Engl. Russ. —. Bras. 671½. Columb. 22 ½¼. 8
Peru 16. Chili —.
Paris, 24. Mai.
5 % Rente fin cour. 115. 10. 3 % Keute fin cour. 79. 50. Neapl. au compt. 104. 80. 5 % Span. Rente 24. Passive 5 ½ Port. 20 ⁄.
Petersburg, 21. Mai. Lond. 3 Met. 381 ⁄1 6. Hamb. 341 ⁄1 6. Paris A11. Poln. à zar. 300 Fl. 67 ½. do. 500 Fl. 75 ¾. do. 200 Fl. 27. Wien, 24. Mai. Aectien —. Aul. de 1834 —. de 1839 —.
Den 29. Mai 1841. 8— Pr. Cour. 8 Brief. CGeld. St. Schuld-Sch. 1 104 103 ½ % Actlen. Pr. Engl. 0 bl. 30. 4 102 ⁄1 1015⁵ 8 Brl. Pots. Eisenb. Präm. Sch. der do. do. Prior. Act. Seechandlung. — 83 2⁄1 831 Mgd. Lpz. Eisenb do. do. Prior. Act.
Kurm. u. Neum. Schuldversehr. 32 102 G Berl. Anb Eisenb. — do. do. Prior. Act. 4
Berl. Stadt-Obl. 4 103³ 8
Elbiuger do. 100 Düss. Elb. Eis.
Danz. do. in Th. 48 do. do. Prior. Act. 102 ½ Westp. Pfandbr. 3 102 ¼ 101 ¾ [RtrFein. Eisenb.] — Grossh. Pos. do. 4 — 1051⁄4 — Cstpr. Pfandbr. 3¹ 1021 ¼¾½ 101 ¾ Gold al marco — 210 ¾ Pouun. do. 3 103 ½2 — Friedrichsd'or — / 13 Kur- u. Neum. do. 31 103 ⁄ — And. Goldmün-— Schlesische do. 31 102 ½ — zen à 5 Th. 83% 8 ¼ Disconto S 4
8 d Pr. Cour.
Wechsel-Courns. Tyulr. zu 30 Sgr. Brief. Geld.
Amsterdam. 250 HI. do “ W0-
.„F „2„
Iiamburrg. . 300 Mk. do 300 Mk.
London. 1 LSt 300 Fr. bqqqöP1P1ö11öö1ö6“ Augsbuuegg]!ͦ. 150 Fl. E A1A“ Leipzig in Courant im 14 Thl. Fass 100 Thlr. Nranktart . 1MM. 7... . . . . 100 SI Petersbuuuerpeegeg .. 1 SRbl.
148 ⁄1
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1“
Sonntag, 30. Mai. Im Opernhause: Oberon, Koͤnig der Elfen, romantische Feenoper in 3 Abth., mit Ballet. Musik von E. M. v. Weber. (Mlle. Hedwig Schuize: Rezia.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges I Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: Spectacle demandé: Le verre d'eaun, ou: Les effets et les causes, comédie en 5 actes, par Seribe.
Montag, 31. Mai. Im Opernhause: Der Jude, Schau⸗ spiel in 4 Abth., nach dem Englischen des R. Cumberland. Hierauf: Robert und Bertrand, pantomimisches Ballet in zwei Abth., von Hoguet.
Koͤnigsstaͤdtisches Theater.
Sonntag, 30. Mai. Das Pfefferroͤsel, oder: Die Frankfurter Messe im Jahre 1297. Gemaͤlde der Vorzeit in 5 Akten, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.
Montag, 31. Mai. (Vierzehnte Italiaͤnische Opern⸗Vor⸗ stellung.) II Barbiere di Seviglia. Opera buffa in 2 Atti. Musica del Maestro Rossini.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des 1sten Ranges: 1 Rthlr. ꝛc.
Textbuͤcher in Italiaͤnischer und Deutscher Sprache sind im
Billet Verkaufs⸗Buͤreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben. Der Anfang der Italiaͤnischen Opern⸗Vorstellungen ist um 6 ½ Uhr. Die Kasse wird um 5 ½ Uhr geoͤffnet. 1
Dienstag, 1. Juni. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.
Markt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 27. Mai 1841. Zu Lande: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rihlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 26 Sgr. 3 Pf., auch 23 Sgr. 9 Pf. Hafer 27 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sear⸗ 6 Pf. Eingegangen sind 89 Wispel.
1 Aagser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 2 Rthlr. und 7 Rihlr. 26 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf. auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 27. 1s 1“ v. 6 Pf., c 22 Sgr. 6 Pf. Eingegan . ““ Se ngr9269 Mat 1841.
Das Schock Strob 7 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Rthlr. 5 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr.
Branntwein⸗Preise “ vom 20. bis incl. 27. Mai 1841. gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung, nach Angabe: Korn⸗ branntwein 20 Rthlr., auch 18 Rthlr. 15 Sgr. Kartoffel⸗Branntwein 18 Rthlr. 15 Sgr., auch 18 Rthlr.
Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 20 Sgr., auch 16 Sgr. 3 Pf.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
50 % Span. Aul. 24. 23 1.
2 ½ % Holl. 51 2⁄16. 51 % onbahn-Actien. St. Germain —.
Versailles rechten
Das Faß von 200 rt., nach Tralles 54 pCt., nach Richter 40 pCt.,
n b intl. Nachr. 3 b
Landtags⸗Angelegenbeiten. Rhein⸗Provinz. Dritte Sitzung. Rußland u. Polen. St. Petersburg. Zarewitsch von Georgien †. Frankreich. Deput. Kammer. Getäuschte Erwartungen in Bezug auf die Interpellationen wegen der falschen Briefe. — Budget der Einnahme für 1842. — Paris. Die Politik Ludwig Philipp's und des Kabinets in der jüngsten Phbase der Angelegenheit der falschen Briese. — Vermischtes. — Pairshof. Prozeß Darmeés. — Privat⸗ schreiben. (Die Interpellationen wegen der falschen Briefe. — Die Herren Toquevpille und Beaumont in Algier.) 1 roßbrit. u. Irl.
video. — Verhältn. zu Persien. — Mac Leod's Angeleg. — Aufschub der Armen⸗Bill. — Bill gegen Bestechungen. — Pfingstferien. — Jetzige Zuckerzölle genehmigt. — Antrag auf Begnadig. aller politi⸗ schen Gefangenen. — Kirchen⸗Steuer. — London. Manöver der Tories u. Aussichten der Minister. — Herzog. v. Kent nach Deutsch⸗ land. — Ministerielle u. Tory⸗Presse über die jetzige Krisis. — Fran⸗ zösische Intervention am La Plata. — Aufforderung an Lord J. Russell. — Definitiv⸗Protokoll über die Oriental. Angeleg. — Blofade v. Can⸗ dien. — Befürcht. u. Hoffn. hinsichtl. des „Präsident.“ — Vermischtes.
Zeigien. Brüssel. Falsche Bankbillets.
Deutsche Bundesst. Dresden. Privatschreiben. (Nachträgliches über die neulich erwähnte Thierschau und das Prager Elb⸗Dampfboot.) — Karlsruhe. Abg. Kammer. Militair⸗Dienstzeit. — Gotha. Bank⸗Direktor Arnoldi †. — Bremen. Sklavenhandel.
Oesterreich. Schreiben aus Wien. Bericht des Pascha's von Nissa an den Divan über den Aufstand in Bulgarien.
Spanien. Paris. Das neue Ministerium ist konstituirt. — Ma⸗ derid. Privatschreiben. (Espartero’s Plagiat in seiner Antritts⸗Rede. — Seine ersten Militair⸗Reformen. — Geburiswehen des neuen Mi⸗ nisteriums.)
Portugal. Finanz⸗Vorschläge. — Neue Anleihe.
Inland. Reise Sr. Majestät. Brandenburg. — Aus der Alt⸗ mark (Oßtrburgischer Kreis. — Magdeburg.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdiast geruht: Dem Geheimen Ober⸗Finanzrath von Zschock II. den Ro⸗
then Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife, und dem Koͤnigl.
Hannoverschen Hauptmann a. D., Hurtzig zu Hameln, die Rettungs⸗Medaille mit dem Bande zu verleihen. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adalbert ist von Burg hier eingetroffen. Der Justiz⸗Kommissarius Heinrich Ernst August Hey⸗ drich zu Querfurt ist zugleich zum Notarius im Departement 89 Koͤniglichen Ober⸗Landesgerichts zu Naumburg bestellt worden.
Dem Tuch⸗Appreteur und Maschinenbauer Marti Pe dam ist unter dem 28. Mai 1841 ein Patent “ auf eine neue und eigenthuͤmliche Construction der zum Rauhen der Tuͤcher dienenden Postirscheiben nach einem in natuͤrlicher Groͤße vorgelegten Exemplare auf Fuͤnf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und fuͤr den Um⸗
n 1
fang der Monarchie ertheilt worden.
Dem Samuel Cilley zu Aachen ist unter dem 28. Mait
1841 ein Patent b auf eine Maschine zum Richten und Spitzen des Drahts zu Naͤh⸗ und Stecknadeln in ihrer ganzen durch ein Modell nachgewiesenen Zusammensetzung und ohne Je⸗
mand in dem Gebrauch der bekannten Theile zu be⸗ schraͤnken, 8
Umfang der Monarchie ertheilt worden.
auf Sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und fuͤ *
Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, außers
ordentliche Ge andte und bevollmaͤchtigte Minister am Koͤnigl. Sardinischen Hofe, C11“ nach Elbing. Der Kaiserl. Russische General⸗Major Schebeka, nach
8 8 8
Landtags⸗Angelegenheiten.
Irl. Oberh. Korngesetze. — Unterh. Peel's Mo⸗ tion gegen die Minister. — Streit zwischen Bnenos⸗Apres u. Monte⸗
rlin, Dienstag
Ausland.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 25. Mai gien, Bagrat Georgiewitsch, ist in der hiesigen Hauptstadt mit Tode abgegangen.
Imsseelch.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 25. Mai. Man bemerkte heute eine ungewoͤhnliche Bewegung unter den Mitglie⸗ dern der Kammer, die sich bei weitem zahlreicher als in den letz⸗ ten Tagen eingefunden hatten. Es verbreitete sich bald das Ge⸗ rücht, daß man in der heutigen Sitzung die Minister uͤber die Brief⸗Angelegenheit interpelliren werde. Die Sitzung ging indeß voruͤber, ohne daß diese Interpellationen stattfanden. — Die Er⸗
oͤrterung des Einnahme⸗Budgets fuͤr 1842 war an der Tagesord⸗ nung, und es wurden, da sich fuͤr die allgemeine Diskussion kein
Redner hatte einschreiben lassen, die ersten Artikel, welche uͤber die Erhebung der gewoͤhnlichen Abgaben handelten, unveraͤndert angenommen.
Paris, 26. Mai. Es scheint außer Zweifel, daß die Session nicht zu Ende gehen wird, ohne daß die vielbesprochene Brief⸗ Angelegenheit in der Deputirten⸗Kammer zur Eroͤrterung kommt Die Parteien und die Jury haben es dem Ministerium fast zur Pflicht gemacht, diese Frage noch einmal anzuregen. Es lastet ein Verdacht auf der Loyalitaͤt des Koͤnigs, und obgleich kein rechtlich Gesinnter die Briefe der „France“ fuͤr echt halten wird, so ist es doch dem Journalismus gelungen, die Gemuͤther auf⸗ zuregen, und den Parteien einen neuen Vorwand zum Geschrei zu geben. Diesen Vorwand wieder hinwegzuraͤumen ist die Auf⸗ gabe des Ministeriums. Auf gerichtlichem Wege ist man damit gescheitert, und es soll nun auf dem parlamentarischen Wege ver⸗ sucht werden. Es laͤßt sich indeß nicht verkennen, daß auch hier⸗ bei die groͤßten Schwierigkeiten entgegenstehen. Selbst wenn man das Mittel versuchen wollte, welches offenbar mit der Wuͤrde des Köͤnigs unvertraͤglich ist, naͤmlich eine foͤrmliche parlamentarische Un⸗ tersuchung einzuleiten, so wuͤrde der Bosheit, der das seltene Gluͤck zu Theil geworden ist, sich auf einen Ausspruch der Jury stuͤtzen zu koͤnnen, immer noch Spielraum genug zu ihrer teufli⸗ schen Argumentirung uͤbrig bleiben. Um wie viel mehr wird dies
der Fall seyn, wenn die Minister sich, wie es scheint, nur dar⸗ auf beschraͤnken wollen, die in Rede stehenden Briefe von der
Rednerbuͤhne herab fuͤr falsch zu erklaͤren. Was wird dadurch geaͤndert? Hat das Ministerium nicht schon diese Erklärung in seinen offiziellen Blaͤttern abgegeben? Glaubt man der oͤffent⸗ lichen Meinung durch eine feierliche muͤndliche Erklaͤrung mehr 8 imponiren, als durch eine gedruckte? Nennen nicht schon im
Voraus die Oppositionsblaͤtter eine solche Prozedur eine parla⸗ mentarische Komoͤdie? Braucht man noch einen anderen Beweis
von der Nutzlosigkeit eines solchen Schrittes, als daß die legiti⸗ mistischen und radikalen Blaͤtter aus allen Kraͤften zu demselben treiben? — Waͤhrend man von allen Seiten ausruft, daß etwas in dieser Sache geschehen muͤsse, giebt es doch auch nicht weniger ruhige und umsichtige Maͤnner, die der Meinung sind, daß jetzt eigentlich nichts mehr in derselben geschehen koͤnne. Es sey eins von den Mißgeschicken, die die Verleumdung biswei⸗
len herbeifuͤhre, und die durch jede Abwehr nur verschlimmert werden. Die Zeit muͤsse es wieder gut machen, und die anerkannt
rechtlichen Gesinnungen des Koͤnigs buͤrgten dafuͤr, daß seine Ver⸗ leumder durch nichts besser Luͤgen gestraft werden wuͤrden, als durch seine Handlungen. — Man wirft den Ministern haͤufig vor,
daß sie in dieser Sache falsche Wege eingeschlagen und falsche Mittel
benutzt haͤtten. Ein solcher Vorwurf ist leichter gemacht, als gerechtfer⸗ tigt. Was konnten die Minister Besseres thun, als die angegriffene Ehre des Koͤnigs unter den Schutz der National⸗Gerechtiskeit,
IMhHEPeven Duͤsseldorf, 26. Mai. Dritte Sitzung. Nach Ver⸗ lesung des Protokolls der Sitzung vom 2isten wird den Staͤn⸗ den mit Bezug auf die fruͤheren Bemerkungen die hoͤhere Be⸗ stimmung in Erinnerunng gebracht, der zu Folge die Einberu⸗ fung des Stellvertreters erfolgen soll, wenn der gewaͤhlte Depu⸗
tirte in acht Tagen nach eroͤffnetem Landtage nicht erscheint. Darauf fordert der Herr Landtagsmarschall den Referenten auf, die durch den betreffenden Ausschuß entworfene Adresse vor⸗ vateah Dieselbe wird von der Versammlung mit gespannter ufmerksamkeit vernommen, indem sie selbstredend die seit dem letzten Landtage eingetretenen, fuͤr den Staat wie fuͤr die Pro⸗ vinz wichtigen Ereignisse nicht unberuͤhrt lassen konnte. Es scheint jedoch, daß es dem Ausschuß gelungen ist, den richtigen Akkord, in welchen die mannigfachen Elemente sich gemeinschaftlich ver⸗ einigen lassen, gluͤcklich aufzufassen, indem die Adresse einstimmig angenommen, und demnach deren Unterzeichnung von dem Koͤ⸗ niglichen Landtagsmarschall auf morgen 9 Uhr anberaumt wurde. Die naͤchste Plenar⸗Sitzung wird Dienstag den 1. Juni statt⸗
und oͤffentlichen Untersuchung vorgebracht wuͤrden. muthet indeß, daß dies von der France allegirte Schreiben nicht
der Jury, die sich mit Recht oder mit Unrecht eines so großen Ansehens in Frankreich erfreut, zu stellen? Vor der Nation war der Koͤnig angeklagt worden, die Nation mußte ihn freisorechen. Mit welch einer Fluth von Tadel wuͤrde das Ministerium uͤber⸗ schuͤttet worden seyn, wenn es anders gehandelt haͤtte? Es war ein edler Irrthum des Kabinets, daß es nicht glauben konnte, eine Franzoͤsische Jury werde sich durch die Spitzfindigkeiten ei⸗ nes Advokaten taͤuschen, und einen so frechen Angriff auf die Ehre des Koͤnigs ungeahndet lassen. In der Folge wird man sich
gewiß huͤten, einen politischen Prozeß der Art den Geschwornen
zur Entscheidung vorzulegen!
Die France behauptet nach einem Privatschreiben aus Lon⸗ don, die „Contemporaine“ wolle in Frankreich gegen das Fran⸗ zoͤsische Ministerium aus Anlaß der Qualification als Fäͤlscherin, die dasselbe ihr beilege, eine Klage wegen Verleumdung anstellen und zu diesem Behufe die Originale der fraglichen Briefe an eine sichere Person senden, auf daß dieselben bei einer gerichtlichen Man ver⸗
aus London gekommen, sondern in Paris fabrizirt worden ist. In der Gazette de France liest man in Bezug auf die Naächricht des „Moniteur parisien“ daß die kirchliche Autoritaͤt
einem Geistlichen, welcher Eigenthuͤmer eines politischen Blattes
ist, bedeutet habe, daß er zwischen den Functionen des Priester⸗ thums und seiner Theilnahme an der Redaction dieses Blattes zu waͤhlen habe, (s. d. vorig. Nr. d. St. Ztg.) Folgendes: „Es ist falsch, daß irgend eine Bedeutung der Art an Herrn von Genoude gerichtet worden ist. Der Artikel des ministeriellen Blattes kann nur von Personen abgefaßt worden seyn, welche Allem fremd sind, was die Disziplin der Mitglieder des Klerus betrifft. Herr von Genoude uͤbt keine administrative Functionen aus, folglich wuͤrde es sich um nichts weiter, als um ein Inter⸗ dikt handeln. Die Personen, welche diese Notiz dem „Moni⸗ teur parisien“ eingesandt haben, wissen nicht, daß das Inter⸗ V dikt nur gegen Irrthuͤmer der Lehre, oder gegen Handlungen,
Der Zarewitsch von Geor⸗
welche die Moral verletzen, ausgesprochen werden kann. Der
Inhalt jenes Artikels ist daher eine Fabel. Die buͤrgerlichen Rechte, die politischen Rechte sind die Gerechtsame des Buͤrgers, und nie hat man vernommen, daß man aufhoͤrte, Buͤrger zu seyn, weil man die Weihen empfangen hatte.
Die Quotidienne berichtet, daß Deutz, welcher seiner Zeit
den Versteck der Herzogin von Berry verrathen hatte, seinem Le⸗ ben ein Ende gemacht hat; er stuͤrzte sich in die Seine. „Ver einiger Zeit“, so meldet das genannte Blatt, „verlor dieser Mensch ansehnliche Summen in Boͤrsen⸗Speculationen. Verrath hatte ihn bereichert, das Spiel stuͤrzte ihn ins Verderben. Deutz ent⸗ zog sich durch Selbstmord dem bittern Elend, dem er preisge⸗ geben war. Der Temps theilt mit, daß das Haus Balaydier in Lyon seine Zahlungen eingestellt hat und daß das Haus der Herren J. Lafitte und Comp. Wechsel von jener Firma im Belause von 2,800,000 Fr. besitzt; doch sollen dieselben mit solchen Garantieen acceptirt seyn, daß dies letztere Haus keinen Verlust besorgt.
Man schaͤtzt die Zahl der Arbeiter, welche in diesem Augen⸗ blicke an den verschiedenen von Privaten in Paris unternomme⸗ nen Bauten in Paris beschaͤftigt sind, auf 100,000. Dazu kommen noch uͤber 60,000 Arbeiter, welche bei den Fortificatio⸗ nen der Hauptstadt verwendet werden.
Pairshof. Sitzung vom 24. Mai. (Nachtrag.)
Der Präsident schreitet zum Verhör des Duclos. Duclos w ehemals bei der Kaserne der Leibgardisten angestellt, welche der Mar⸗ schall Herzog von Ragusa kommandirte. Er hat in einem Husaren⸗ Regiment gedient; seine Familie hatte Vermögen; allein er seldst war genöthigt, große Anstrengungen zu machen, um zu seinem jetzigen Wohl⸗ stande zu gelangen.
Präsident zu Duclos: Sevd Ihr nicht im Jahre 1832 wegen Theilnahme an der Juni⸗Insurrection verfolgt worden? — Antw. Ja, ich bin verfolgt worden, aber die Anklage hat bewiesen, daß dies mit Unrecht geschehen ist. Ein Individuum, das mir Feind war, hat mich angegeben.
Fr. Zu welcher Zeit habt Ihr mit Darmes Bekanntschaft ge⸗ macht? — Antw. Ich könnte Ihnen dies nicht sagen; er ging an S Stationen vorbei; er sprach mit dem Einen und dem An⸗
eren.
Fr. Habt Ihr nie zu irgend einer geheimen Gesellschaft gehört? — Antw. Nein, nie. 8
Fr. Indeß erklärt ein Zeuge, daß Ihr so überspannt in Euren Meinungen waret, daß Ihr ihn schlagen wolltet, weil er sie nicht theilte? — Antw. Das ist nicht wahr. — Ducios erklärt, daß er bis⸗ weilen den Darmes in sein Kabriolet genommen und auch mit ihn ein Glas Wein getrunken habe.
Fr. Dies allein beweist, daß Ihr ihn kanntet, nicht indirekt, son⸗ dern sehr direkt. Waret Ihr nicht am Tage des Attentats mit Dar⸗ mes auf dem Platz de la Concorde. Ein Zenge glaubt, Euch dort ge⸗ sehen zu haben? — Antw. Ich habe an jenem Tage nicht mit mei⸗ nem Kabriolet auf diesem Platze seyn können, der Pont de la Con⸗
corde war an jenem Tage gesperrt und man konnte ihn nicht mit Ka⸗ briolets 8 8
Fr. Es ist nicht die Rede von Eurem Kabriolet. Man hat E
zu Fuß auf dem Platze gesehen. — Antw. Man irrt sich, “¹” nicht 3
Fr. Darmes hat, indem er von Euch sprach, gesagt, Ihr hätte
eine Frau und Kinder, und er wollte “ Zhe⸗ Ss e urtheilt würdet; er würde übrigens warten und sich rächen, wenn Iör ihn beschuldigen würdet. Antw. Ich weiß nicht, zu welchem Zwecke er dies hat sagen können. b 8 8
Fr. Seyd Ihr nicht mit Darmes zum Banket von Belleville ge⸗ gangen? Antw. Nein, ich bin allein dort hin gegangen.
Fr. Aber Ihr sepd mit ihm zurückgekehrt? — Antw. Ja, bis zum Boulevard.
* Fr. Habt Ihr Theil am Banket genommen? — Antw. Ein In⸗ dividuum führte mich dort gegen 40 Sous ein.
Fr. In Eurem ersten Verhör habt Ihr Euch geweigert zu aut⸗ worten? — Antw. Ich fürchtete eine Sesch lst n “
Fr. Wenn das Banket das war, was Ihr gesagt habt, so hattet Ihr nichts zu fürchten. Wann habt Ihr Darmeͤs zum letzteumale e⸗ seben⸗ — A m. An Sonntage. 1 Fr. Habt Ihr nicht am 15. Oktober ein Frühstück Ihr mit ihm eingenemmen habt? — A “ més gefrühstückt; meine Beschäftigungen erlaubten mir dies nicht rb 188 Wo waret Ihr zur Stunde des Attentats? — Antw. Ich Zö nach Hause zurück, weil das Attentat um 5 Uhr
Fr. An welchem Tage habt Ihr dem A iß haltest .““ 8 För bon d mh Attentat Kenntniß e eA“ “ . Dame Bertrand in der Z⸗ 1 ; ich war d mit Boutin, ie Da bst tüh Beracs utin, den die Dame Bertrand selbst
Fr. Man hat bei Euch Pulver und Flinten⸗Patronen entdeck woher kamen diese? — Antw. Ich habe h er dat nee he Be genstände sich in meinem Besitze desanden. öö1“ Ihr habt gesagt, die Patronen seven Euch von einem Unbe⸗ kannten gegeben worden: dies ist unglanblich. Besteht Ihr darauf eine so unzulässige Thatsache zu behaupten — Antw. Es ist indeß wahr: aber ich kannte den Inhalt des Depots nicht, daß man mir an⸗ vertraut hatte; ich lernte ihn erst einige Monate später kennen; als ich die Büchse und den steinernen Topf aus der Remise auf meinen Speicher trug, glitschte ich aus, der Topf zerbrach, und brachte die Pa⸗ tronen zum Vorschein.
Fr. Ihr beharret also darauf, daß die Patronen Euch in Depot gelassen worden sind. Wiederholet, was Ihr über diesen Punkt in Euren ersten Erklärungen gesagt habet? — Antw. Ein Indlvidunm, dessen Name ich nicht kenne, wollte aufs Land gebracht werden; ich holte es in der Straße St.⸗Magloire ab; es hatte eine Kiste und einen Topf bei sich, den es mitnehmen wollte; plötzlich änderte es seine Mei⸗ nung, und es bat mich, dieselben aufzubewahren, was ich that.
Fr. Man hat bei Euch mehrere Papiere gefunden, welche Eure Verbindung mit geheimen Gesellschaften zu beweisen scheinen. Erfennt Ihr diese rothe Mütze? (Ein Huissier legt dem Angeklagten eine phrr
gische Mütze und einen Pack Papiere vor.) — Antw. Diese rolh Mütze ist für eine Verkleidung gemacht worden.
Fr. Man hat ebenfalls bei Euch eine Bittschrift zu Gunsten der Wahl⸗Reform gefunden; sie ist von Euch und Boutin unterzeichner? — Antw. Diese Bittschrift datirt sich von 183 4; ste war bei mir ver
gessen worden. 8 1 g des Präsidenten diese
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Der Greffter verliest auf die Verordnun
Bittschrift. 8 Prästdent. Alles beweist Eure Mitschuld mit Darmeès; seine