in diesem Vaterlande der Musik ist sie vorzugsweise eine selbstständige Kunst, die sich in sich selbst gebildet und für den Sinnengenuß in allen seinen Stufen „Ce höchsten Verfeinerung gefällig zu machen gesucht hat. Sie ist die Genußsache, nicht die Poesse, und wenn sie sich auch dieser insofern anbequemt, als sie ihrer Hülfe bedarf, um das, was sie ausdrücken soll, desto klarer zu machen, so ist sie doch weit entfernt, sich der Poesie zu Gefallen ihrer eigenthümlichen Reize zu berauben und nur als Magd zu dienen. Erwägt man nun überdies noch, von welcher Beschaffenheit die er het eafschen Operntexte sind, in denen von echter Poesie gar nicht die Rede seyn kann, so fallen die Angriffe, die man sich gegen Bellini und seine Nichtbeachtung des Textes erlaubt hat, von selbst in ihr Nichts. Wir erinnern uns hierbei an ein Wort von Goethe während seines Aufenthaltes in Rom, „ein Italiänisches Opernbüchlein kauft kein Mensch, als am Abend der Vorstellung, und es in einen Band mit einem Trauerspiel zu bringen, würde hier zu Lande für eben so unmöglich gehalten werden, als daß man Deutsch singen könne.“ —
2₰ vertantelstlcgen Sründa, dies Projekt stützt, demnächst in anderen Artikeln prü⸗ — ö2— 2 die einfache Frage stellen: welche Hoffnung fangulnischer ist, daß 8 uns seine Kolonieen öffnet, oder daß England auf alle seine Restriktiv⸗Maßregeln verzichtet? Dagegen giebt es, abgesehen von den Vortheilen der Deutschen Schifffahrt, zwei Mo⸗ tive, die jedenfalls die Fortse „ des Verirages bis 1848 wünscheus⸗ werih machen. Bis zu⸗ dieser Zeit dauert bekanntlich der Handels⸗ Vertrag zwischen England und 8 in welchem ersteres hinsichtlich seiner Fabrikate den meistbegünstigten Nationen gleichgestellt wird. So lange ist aber an⸗ die von den Merkantilisten projektirte Verbindung der Vereinsstaaten mit Holland nicht zu denken und jene hätten 85 bis dahin noch Zeit diese Fragebeser zu überlegen und einstweilen doch die Vortheile des Schifffahrts⸗Vertrages zu genießen. F der Vertrag wirkt geradezu
8 Ferner, 1 auf den Anschluß der eutschen Küstenländer an den Zoll⸗Verein. Denn er giebt nur.Preußischen und
des &½ Referenten vom Lech⸗
Bank-Actien 1645 Br. Engl
1
5 % Rente fin cour. 114. 45. Neapl. au compt. 104. Port. —.
Petersbu Lond. 3 Met. 38 ⁄. 300 Fl. 67 ½2.
5 % Met, 108 1. 4 % 99. Actien 1645. Anl. de 1834 134.
Hamburg
Paris, 29. Mai.
25. 5 % Span. Rente 24 ½¼.
Hamb. do. 500 Fl. 75 ⅜.
Wien, 29 Mai.
3 % 77.
1. Juni Russ. 108 .
3 % Rente fin cour. 78. 95.
rg, 25. Mai. do. 200 Fl. 27.
2 ½ % de 1839 111 ⅞.
Genug, Bellini's Genie, waltet und herrscht in seinem Element, in seiner
Vereins⸗Schiffen das Recht, zwi⸗ chen jenen Häfen und England zu fahren, Genug, Italiänischen Welt souverain, und Jedermann, der in dieser Lust das
nicht aber den Schiffen jener Häfen, zwischen den Vereinslanden und England.
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 2. Juni.
50, . 0 Passive 5 ½. 3 %
Paris 409. Poln. à Par.
55. 1 % —. Bank-
Leben einsaugt und seine Freuden durch Töne genießen will, wird, wie jener Italiläner einem Fremden, der den Ariost als Verletzer der Regeln anklagte, auf ähnliche Angriffe gegen Bellini antworten: Che regole? e
— Wollen also Emdner, Hamburger, Lübecker und Rostocker Schiffe eben so den Ver⸗ kehr zwischen den Preußischen Ostsee⸗Häfen und England vermitteln,
als es Preußische und Vereins⸗Schiffe zwischen jenen Häfen und Eng⸗
Abgang von I1 I1 n.
Zeitdauer St. M.
Abgang von Potsdam.
Zeitdauer St. M.
land dürfen, so bleibt ihnen nichts übrig, als die Theilnahme an jener Konzession durch den Beitritt zum Zoll⸗Verein zu erwerben. ir können indessen den Vertrag nicht in Schutz nehmen, ohne ein fuͤr alle Mal einige Worte zur Verhütung von Mißverständnissen hinzuzufügen. Wir, unserer Seits, wünschen nicht, daß eine Herab⸗ setzung der Englischen Kornzölle mit einer Herabsetzung der Vereins⸗ zölle beantwortet werde. Was England in jener Beziehung thut, ist es gezwungen, für sich zu thun, wir mögen thun, was wir wollen. Bis England uns aber auf der Bahn einer freisinnigen Handelsgesetzgebung ein⸗ holt, hat es noch viele Schritte zu machen. Dann verwahren wir uns auch aus⸗ drücklich, als ob wir in diesem und späteren Artikeln gegen jen? patriotische Bestrebungen zu Felde zögen, welche die größere Einigung und Pros⸗ perität Deutschlands bezwecken. Diese theilen wir vom Grunde unse⸗ res Herzens Nur mit den Merkantilisten haben wir es zu thun, mit diesen allein, die in wenigen Jahren uns Lei⸗ den im Innern und Verlegenheit nach Außen bereiten würden. Wie! Deutschland, der einzige große Staat Europa's, der sich bisher von den Sünden dieses Svstems rein erhalten hat, sollte sie heute auf sich nehmen, zu einer Zeit, da alle übrigen Nationen ihre Qual kennen gelernt haben und sie abzubüßen versuchen? — Wollen wir die Größe und den Flor Deutschlands, so müssen wir die Gränzen des Zoll⸗ Vereins bis an die Deutschen Küsten verlegen, so müssen wir durch Eisenbahnen das Adriatische Meer mit der Nord⸗ und Osisee und die Oder mit der Donau und dem Rhein verbinden, so müssen wir uns im Orient Kolonieen erwerben, und sie im anderen Sinne als jener blutsaugerischen modernen Kolonialpolitik verwalten, so müssen wir uns ein gleiches Münz⸗, und Gewichts⸗Svstem schaffen, aber vor Allem, so müssen wir unsere Provinzial⸗Gesetze schlummern lassen, Thibaut im Grabe die Ehre geben, und ein allgemeines Deut⸗ sches Gesetzbuch verfassen, — und, in der That, damit werden wir mehr für die Größe und den Flor Deutschlands thun, als wenn wir ein ab⸗ elebtes Handels⸗System wieder heraufbeschwören, und uns abermals n die ausgetretenen Schuhe der Engländer und öö stecken. (Börs. Nachr. der Ostsee.)
e regole quanto fa un tant uomo, was für Regeln? Regel ist, was ein so großer Mann that. — Mehr oder weniger gilt nun eben das, was wir in Betreff Bellini's gegen diejenigen, die seine Musik als unharmonisch mit dem Text gleichsam eines Majestäts⸗Verbrechens anklagen, bemerkt haben, auch in Betreff der Aufführung derselben durch unsere Italiänische Gesellschaft. Vergleichungen mit der früheren Vor⸗ stellung in Deutscher Sprache müssen hier als eben so unstatthaft abge⸗ wiesen werden, aber appelliren dürfen wir von jedem unabhängigen of⸗ fenen Sinn, ob nicht Sra. Forconi als Elvira durch diese Fertigkeit
und Geschmeidigkeit ihrer Kehle, diese Perlenschnüre ihrer Töne und diesen südlichen Hauch in ihrem ganzen Gesange entzückt, und die un⸗ gemeine unbeschreibbare Kraft der Herren Zucconi und Paltrinieri, be⸗ fonders in dem Schluß⸗Duett des zweiten Aktes, imponirt und in Erstaunen versetzt hat Und so waren auch die Ausbrüche des Beifalls der empfänglichen Versammlung.
USlinen8 bo. Den 3. Juni 1841. A8 Pr. Cour. 8 Brief. Seld. St. Schuld-Sch. 4 104 103 /½ Pr. Engl. Obl. 20. 4 102 Präm. Sch. der Seehandlung. — 837/12 Kurm. u. Neum. Schuldversehr. 3 Berl. Stadt-Obl. 4 Elbinger do. 32 Danz. do. in Westp. Pfandbr. 3 ½ Grofsh. Pos. do. 4 Ostpr. Pfandhbr. Pomm. do. 3 ½ 103 ⁄1 Kur- u. Neum. do. 32% 103⁄2 And. Goldmün- Schlesische do. 24 102 ⁄½2 zen à 5 Th. 82/12 8 ⁄12 Disconto 3 4 Pr. Cour. Thlr. zu 20 Sgr. Brief. Geld. 1383⁄2 138 ⁄½ — 1377⁄1 148 ⁄ 148 6 18 782 101 ½
41 40 58 44 44 54
Vormitt.... Nachmitt.’. Abends..
Koͤnigliche . Freitag, 4. Juni. sche Oper in toinette, als Gastrolle. Pohlmann⸗Kreßner: als Gastrollen.)
Im Schauspielhause: en 1 acte. 2) La seconde
A Pr. Cour. Brief. Geld. Actien. V Brl. Pots. Eisenb. ’ 126 %¾ do. do. Prior. Act. 4 ½ 102 %¼˖ Mgd. Lpz. Eisenb. 112 ½ do. do. Prior. Act. 1021 2 Berl. Anh. Eizenb. — 1061⁄2 do. do. Prior. Act. 102¹½ Düss. Elb. Eis. 96 ½ do. do. Prior. Act. Rhein. Eiseub.
frangais, par Mr. Mélesville. Sonnabend, 5. Wasser, Lustspiel in Sonntag, 6. Juni.
[25 ½ 102 ½1
Im
102 ⅓
100 48
102 ⅓
theater zu Bremen: Arnold von
102 ½ Montag, 7. Juni.
97 ½¼ 96 ½¼
Freitag, 4. Juni. in 3 Akten, von J. Nestroy.
Gold al marco
210 ¾ Friedrichsd'or .
1
stellung.) Auf hoͤchsten Befehl: Poesia del Signor Felice Romani
Preise der Plaͤtze: des 1sten Ranges: 1 Rthlr. ꝛc.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. 8 Wecheel! Courn s-.
Königsstädtisches Theater. Die neueste Opern⸗Vorstellung taliänischen Sänger ist die der J Puritani mit der Musik von Bellini, die auch schon vor 5 Jahren in Deutscher Sprache auf bei⸗ den hiesigen Theatern gegeben worden und namentlich auf dem in Rede stehenden Theater durch die durchaus vortreffliche Darstellung der Elvira in Gesang und Spiel einen außerordentlichen Beifall gewann. Mlle. Gerhard, jetzt verehelichte Frege, wird in dieser Rolle allen
reunden und Kennern musikalisch⸗dramatischer Darstellung unvergeß⸗ ses bleiben. Aber die Deutsche Art und Kunst kann hier nicht zum Muster und Maßstab für die Italiänische gelegt werden,
ellini nach Gluck gemessen und gerichtet werden darf. auch selbst die feindseligen Gegner der Italiänischen Musik, ja selbst
ie kleinlichen Eiferer für das Deutschthum, die von Deutscher Musik
Kurz
2 Mt. Kurz 2 Mt.
3 Mt.
2 Mt.
2 Mt.
2 Mt.
2 Mt.
8 Tage 2 Mt.
32 Woch.
Amaterdam do Hamburg do London Paris.. Wien in 20 Xr. Augsburg.. Breslau . 100 Thlr. Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuzz 100 Thlr. Frankfurt a. M. WZ 100 Fl.
der
6 ½ Uhr. Die Kasse wird um
148 ⁄à᷑
6 19 haben.
Sontag stellung.) l.
Signor Salvatore Cammerano. nizetti.
1012³ 6. Juni. 1011/ so wenig als
Genug, daß
Im Ovpernhause: 3 Abth., Musik von Auber. Dlle. H. Schulze: Mad. Barneck und Hr. Boͤrner:
de Senneterre, comédie nouvelle en 3 ac
Juni. Im Schauspielhause: 5 Abth., von A. Cosmar.
Schauspiel in 5 Abth., von Schiller.
Koͤnigsstaͤdtisches Th. Der Talisman.
Musik von A. Muͤller. Sonnabend, 5. Juni. (Sechszehnte Lucrezia Borgia. Musica del Maestro Donizetti. Ein Platz in den Logen und im Balkon
ucia di Lammermoor.
Um 6 ½ Uhr Morgens.. - 9¼ - Vormitt... - 12 ½ - Nachmitt.. འ- — F
7 ½ - Abends.. 41
— — “ 46
42 44
Schauspiele. Die Gesandtin, komi⸗ (Dlle. Tuczeck: An⸗ Mad. Benedikt,
Charlotte.
1) La premieère ride, vaudeville La marquise tes et en prose, du théatre
représentation de:
Das Glas
Opernhause;: Wilhelm Tell, (Hr. Seelig, vom Stadt⸗ Melchthal, als letzte Gastrolle.)
Kein Schauspiel.
eater. Posse mit Gesang
Italiaͤnische Opern⸗Vor⸗ Opera in 3 Atti.
Der Anfang der Italiaͤnischen Opern⸗Vorstellungen ist um
5 ½ Uhr geoͤffnet.
Tevxtbuͤcher in Italiaͤnischer und Deutscher Sprache sind im Billet ⸗Verkaufs⸗Buͤreau und Abends an
(Siebzehnte Italiaͤnische Opern⸗Vor⸗
der Kasse à 5 Sgr. zu
Opera in 3 Atti. Poesia del Musica del Maestro Gaetano Do-
Montag, 7. Juni. Keine Vorstellung.
Petersburg in einer Weise reden, als wenn der Genius an der Scholle klebte, ein⸗
estehen müssen, daß Bellini ein musikalisches Genie sey. Aber auch KusNär geem
Frankfurt a. M., 31. Mai. 2 ½ % Holl. 513⁄16. 51 ⅛. Bank-Act. 1991. 1989. 5 %, Span.
er Mann von Genie ist ein Sohn seiner Zeit und seines Landes; 24. 23 1. Poln. Loose 71 ½ G. Taunusb. Act. 382 ⁄¼à4. 382. 1
talläner Bellini ist aufgewachsen, erzogen und gebildet auf Italläni⸗ chem Grund und Boden, in Italiens Luft und Leben, und
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Mfxn Aex eed.
Allgemeiner Anzeiger fuͤr
B eka nntmach u nge n. B. Die Rennen werden am 9. und 10. Juli c. bei
dem Herrenkruge, auf demselben Terrain wie in den Nothwendiger Verkauf.
8 früheren Jahren, abgehalten. 1 1 Stadtgericht zu Berlin, den 19. April 1841. (Das Näͤhere hierüber ist in den Hippologischen Blät⸗ Das in der geoßen Frankfurter Straße Nr. A1a.
tern vom 19. Mai c. Nr. 393 und in der Beilage zum belegene Grundstück der von Reichenbachschen Erben, 116ten Stück der Magdeburger Zeitung vom 21. Mai tarirt zu 4252 Thlr. 14 sgr. 11 pf., soll Behufs Auf⸗c. enthalten.) löbsung der Gemeinschaft Sollten von Am 29. Oktober 1821, Vormittags 11 Uhr, (Thierschau als zu einem Rennen, noch iu der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und ppothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Realprätendenten werden hierdurch nter der Warnung der Präklusion vorgeladen.
die Preußischen Staaten.
gesetzt werden, so wird eine desfallsige Bekanntmachung baldigst erfolgen.
Die General⸗Versammlung findet am 10. Juli c. in der Reitbahn des Herrn Stallmeisters Steinbrecht Morgens 10 Uhr statt.
Magdeburg, am 27. Mai 1841.
Das Direktorium des Vereins für landwirthschaftliche Viehzucht er Provinz Sachsen
holzlieferung“
Seiten des Staats, sowohl für die Prämien aus⸗
Rhein
Vogelsang, am ist, hat der sen hier, in Folge
schafts⸗Statuts, §.
vvA 1“ 8 zwischen 8 Stockholm, Westervik, Karlskrona, Mstadt und Kopenhagen. Die gut eingerichteten, mit Kupfer beschlagenen Königl. Schwedischen Postdampfschiffe: „Swerige“, Capitain⸗Lieutenant Engelhart, „Swenska Lejonet“, Capitain⸗Lieutenant Lagersträle, werden in diesem Sommer eine regelmäßige Fahrt zwischen den oben genannten Orten unterhalten, so daß jeden Mittwoch das eine von Stockholm und das andere von Kopenhagen abgeht, nämlich:
Von Stockholm nach Kopenhagen. Von Kopenhagen nach Stockholm.
Oeffentliche Bekanntmachung. Die etwanigen Inhaber Westpreußischer, auf Kro⸗ ante, Buntowo, Krojanker⸗Hammer⸗ Wengers, Petzewo, Petzin, Podrusen, mirdowo und Tarnowke lautender Pfandbriefe werden, da diese Pfandbriefe fämmtlich zur Ablösung bestimmt sind, hierdurch wiederholt aufgefor⸗
nommen. Der Vorsitzer
Eisenb
Offerten sind versiegelt mit der
Büreau, Oberwallstraße Nr. Berlin, den 16. Die Direction der Berlin⸗Frankfur
Direktorial⸗Rath,
Akts, die Functionen Mind des Verwaltungs⸗Raths der Rhein⸗Weser⸗
Aufschrift „Eichen⸗ Juli 1841 in unserem 3, abzugeben. Mai 1841.
bis zum 10. Gesellschaft.
Weser⸗Eisenbahn.
Nachdem der bisherige Direktor, Gerichts⸗Assessor
15ten d. M. mit Tode abgegangen Herr H. F. von Spreckel⸗ des den Bestimmungen des Gesell⸗ 30, gemäß vorgenommenen Wahl⸗ des Direktors interimistisch über⸗ en, den 25. Mai 1841.
ahn-⸗Actien⸗Gesellschaft,
von Borries, Ober⸗Regierungs⸗Rath.
Landungs⸗ 1 plätze. —
(Slockhholm Westervik
See⸗
dert, die qu. Pfandbriefe mit den noch nicht fälligen meilen.
—
Zins⸗Coupons unter dem portofreien Rubrum: „Pfandbriefs⸗Ablösung der Herrschaft Krojanke“, gegen sofortigen Ersatz einer gleichen Summe in West⸗ preuß. Pfandbriefen mit den dazu Peeieger Zins⸗
Tage. Antunft Abgang Vormittag Ankunft Abgang Vormittag
oder oder 812 Nachmittag. — Ubr. Nachmittag. 8 RMwoch s
— 1 Vormittag Nachmittag
Coupons, hier spätestens bis zum 24. Juni d. J. ein⸗ Donnerstag 9 1 dito. dito
zusenden, und wird übrigens bemerkt, daß auf vgn⸗ Freitag 11 V. M. Nachmittag b ditd
pons der qu. Pfandbriefe nur die hiesige Kasse die 6 Vormittag ve a
Zinszahlung leisten wird. 8 achmittag Schneidemühl, den 25. Mai 1841. 6 Nachmittag
Nachmittag Königl. Westpreuß. Landschafts⸗Direction. Pferd. Hund.
Tage.
Sonnabend ö“ onnerstag 96 Donnerstag „„ »Astad Mittwoch 1 1 (Kopenhagen Mittwoch
v e: ir Platz. 2r Platz. Schwed. Banco Thlr. 36 28 stad: 88 ⸗ 8 2 22
Karlskrona: 82 5 Westervik: 2 “ 1
Kinder, die auf einen Paß reisen) tritt eine billige Ermäßigung des Stockholm wie von Kopenhagen Mittwoch den 19. Mai.
—
200 Langschwellen à 20 Fuß lang, 16 Soll breit, 10 Soll hoch, “
152 ¹ 8 3
160
1. lichen Stadt 4
8 Firma sucht, Erhalt der verwiesen worden, chen Gerichte Alle
Deckplatz. 16
nach Kopenhagen:
Eeamn m s
e Thierschau und die Pferderennen,
im Jahre 1841 in und bei Magdeburg“ abgehalten werden. u. s. w.
A. Die Thierschau findet am 25. Juni c., Vormit⸗ Für Familien (Mann, Frau und tags 11 Uhr, in der dazu güttgst bewilligten Reitbahn Preises ein. Die Reisen beginnen von des Herrn Stallmeisters⸗ zteinbrecht statt, und sind folgende Konkurrenzen eröffnet: “
1) für den delgn. Stöhr mit verhältnißmäßig größ⸗ 8 Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn.
tem Wollreichthum; 8 a auf unsere 4 2) für den wollreichsten Stöhr mit verhältnißmäßig wegen nde EE1ö1ö 5. 3. cirea 1000 Stück Auerschwellen à 7 ½ Fuß ößzter Feinheit der Wolle; nnehmli gschwellen keine lang, 5 Zollhoch und 9 bis 12 Soll breit, größter Feinheit der A. “ annehmlichen Gebote eingegangen sind, so werden 8 1 3) für die beste Stute im Besitze von bäuerlichen 400 Duerschwellen à 8 Fuß lang, 12 Zoll sämmtlich von gesundem Eichenholz noch einmal 2rg 78 Feraa egahen 1 welche am 160 8E Zoll hoch, g, ausgeboten. 1. Januar 1841 nicht über 3 Jahr alt ist; V ergleichen à 13 Fuß lang, 14 iese Hölzer sind in später zu bezeichnenden Theil⸗ 4) für die zweltbeste Stute unter gleichen Bedingungen. 10 Zoll hoch, 8 Zoll breit, nahe en und Orten wifchen Berlin und
Die Prämien bestehen ad 1 und 2 in silbernen Be⸗ 100 dergleichen à 18 Fuß lang, 16 Zoll breit, Frankfurt in diesem Jahre, Uund zwar vom
chern, ad 3 in 80 Thlr. und ad 4 in 40 Thlr. 10 Soll hoch, F August 1841 an, zu lsefern. “X“X“
poena praeclusi et Sechs Monaten a
gültige Bevollmäch
hört und admittirt dirt seyn sollen.
selbigen unter Beibringung gehöriger Belege
melden, unter der ausdri nach Ablauf sothaner präklusivischer aus nicht weiter mit ihren etwanigen
Riga Rathhaus,
bbeeeee
r Demnach bei Einem Wohledlen Rathe der Kaiser⸗ Riga der hiesige Kaufmann Reinhold Eduard Röpenack um Nachgabe eines Proclamatis ad convocandos creditores R. E. Röpenack bestehenden Handlung nachge⸗ diesem Petito auch deferirt und Impetrans zum Ausfertigung an das Voigteiliche Gericht
seiner und seiner unter der
— als werden von dem Poigteili⸗ und Jede, welche aus irgend einem
Grunde an vorbenannten hiesigen Kaufmann Reinhold Eduard Röpenack so wie dessen allhier unter der Firma R. E. Röpenack bestehende Handlung Anforderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, desmittelst sub
perpetui silentii angewiesen, sich mit innerhalb
dato, spätestens bis zum 2. No⸗
vember 1841, entweder in Person oder durch rechts⸗
tigte beim Voigteilichen Gerichte zu ücklichen Verwarnung, daß sie Meldungsfrist durch⸗ Ansprüchen ge⸗ werden, sondern ipso facto präklu⸗ den 2. Mai 1841. J. A. Lang, ud. Praét. Imp. fid. Rig. Serrs.
.“
1
Rußland u. Polen.
dort Schranke und Wall zu durchbrechen drohte und
Amtl. Nachr. 8
Landtags Angelegenheiten. Adresse der Rheinischen Provinzial⸗ Landstände an Se. Maj. den König.
Der Großfürst Thronfolger Mitglied des
Reichsrathes.
Frankreich. Paris. Die definitive Unterzeichnung des Schluß⸗ Protokolls über die Orientalische Frage
abermals vertagt. — Herr von St. Aulaire. — Das Urtheil üb Darmes. — Vermischtes. — Algier. Zur Topographie des Feldzuges des Generals Bugeaud gegen Abdel⸗ Kader. (Schluß.) — Privatschreiben. Die ministerielle Erklärung in Bezug auf das Londoner Schluß⸗Protokoll. — Zur Charakteristik der Presse. — Resultate der Session im Verhältniß zu dem Ministerium.
Großbrit. u. Irland. Unterh. Sir J. Graham's Rede. — Lon⸗ von. Audienzen der Minister. — Chartisten⸗Petition. — Graf Sur⸗ villier's Abreise. — Vermischtes.
Niederl. Der Handels⸗Vertrag zwischen Frankr. u. den Niederlanden.
Schweden u. Norwegen. Stockholm. Der Staat wird die Ka⸗ binetskassen⸗Schuld nicht übernehmen. — Christiania. Das Ge⸗ bäude der alten Wangs⸗Kirche.
Dentsche Bundesst. Hannover. Bevorstehende Eröffnung der Stände⸗Versammlung. — Braunschwetg. Kommiffions⸗ Bericht über die Eisenbahnen.
Inland. Berlin. Thorwaldsen. — Posen. Statistische Notizen. — Düsseldorf. Leih⸗Anstalten. — Aachen. Industrie. — Bres⸗ lau. Wollmarkt. — Schweidnitz. Wollmarkt. — Herrnstadt. Jubelfeier des zweiten (Leib⸗) Husaren⸗Regiments.
Zunahme der industriellen Bevölkerung in England. Großbritanien und die Zoll⸗Reform.
Wiss., K. u. Lit. Berlin. Graf Mathieu v. Wielhorsky's Violon⸗ cellspiel.
Amtliche Nachrichten
Kronik des Tages.
e. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdiast geruht: Den Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Boͤhr zu zum Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath zu befoͤrdern; und Dem Zustiz⸗Kommissarius und Notarius Bielitz in Naum⸗ burg und dem Justiz⸗Kommissarius Constantin in Zeitz den Charakter als Justizrath beizulegen.
Se. Majestaͤt der Kaiser von Rußland haben dem Hof⸗ staats⸗Secretair des Prinzen von Preußen Koͤnigl. Hoheit, Ge⸗ heimen Hofrath Borck, den Stanislaus⸗Orden zweiter Klasse zu verleihen geruht.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Augu in Pommern abgereist.
ist nach Prillwitz
Angekommen: Der Ober⸗Praͤsident mern, von Bonin, von Stettin.
Abgereist: Der Kammerherr und Geschaͤftstraͤger lichen Hofe, von Buch, nach Breslau.
Provinz Pom⸗
am Paͤp st⸗
1 Rhein⸗Provinz.
Berlin, 4. Juni. Die jetzt in Duͤsseldorf zum Provinzial⸗ Landtage versammelten Staͤnde haben nachstehende Adresse an des Koͤnigs Majestaͤt gerichtet:
Allerdurchlauchtigster ꝛc. Ew. Koͤnigl. Majestaͤt geruhen, den Rheinischen sechsten Pras h hsh in einem Augenblicke zu berufen, von dessen
Wichtigkeit die treugehorsamsten Staͤnde tief durchdrungen sind.
Es ist nicht mehr die geliebte, allverehrte Stimme, welche uns fuͤnfmal an dieser Stelle versammelte; so bekannte, so begluͤckende, als angestammte Kinder eines vaͤterlich gesinnten Deutschen Fuͤr⸗ stenhauses heute zum erstenmale hierher bescheidet, daß in ihr sich der Schmerz um den Verlust des erhabenen Koͤnigs, dessen Wort 8 nicht mehr hoͤren, gemildert, wenn auch nicht ganz gestillt fuͤhlt.
b Im Andenken aber an das, was sie verloren und im Danke fuͤr das, was ihnen durch des Himmels Gnade dafuͤr zum Er⸗ satz geboten wurde, sind die treugehorsamsten Staͤnde auf das innigste von der Groͤße und Heiligkeit der Pflichten ergriffen, zu deren Erfuͤllung Euer Majestaͤt sie aufzufordern geruhten.
Bedeutungsvoll und inhaltsschwer waren die Tage, welche eit dem letzten Zusammentritt der Rheinischen Staͤnde voruͤber⸗ gegangen; bedeutend und inhaltschwer fuͤr unsere Provinz, bedeu⸗
Waͤhrend in unserer Konflikt zwischen der geistlichen und weltlichen Macht in beun⸗ ruhigender Weise angeregt wurde und seine erschuͤtternde Einwir⸗ kung auf alle Klassen der waͤhrend das Recht die verwischte Graͤnze nicht wieder auffinden zu koͤnnen und der Maßstab selbst in der Hand des Kundigsten zu schwanken schien; — waͤhrend die Leidenschaft bereits hier und auch das Gemuͤth des Besonnensten vor dem Erwachen der Furie zu fuͤrch⸗ ten begann, welche so oft und so schrecklich die verheerende Fackel der Parteiwuth durch die Deutschen Gauen geschwungen; — waͤhrend diese Ereignisse unsere Provinz in banger Erwartung
hielten und in ihren Folgen nirgendher einen erfreulichen Ausweg
zeigten; — waͤhrend vielmehr zu diesen inneren Wirren auch von außen der alte Uebermuth neue Naͤnke gegen das Rheinland zu schmieden versucht war; — in diesen verhaͤngnißvollen Augenblik⸗ ken traf das Vaterland noch der so herbe, ungeahnte Schmerz und eine große Trauer deckte mit bleiernem Fittig alle Provinzen der Monarchie. Der beste Koͤnig war von der Erde geschieden; ergeben in den Willen des Allmaͤchtigen war Er dahingegangen,
Lauchstaͤdt
auszuruhen von Gott gerichtet.
Gefilde der Seligen, den Thraͤnen der aufrichtigsten
naher aneinander
einem Leben voll Unruhe, Seine Hoffnung auf Sein Haus, Sein Volk blickte Ihm nach in die allein Sein Verlust fuͤllte jedes Auge mit Wehmuth.
Wie aber stets ein gemeinsamer Schmerz schließt, und je schwerer er
die Betroffenen die Gesammtheit
beruͤhrt, um desto lauter in der Brust des Einzelnen das Ver⸗
trauen hervorruft, so war uns der Himmel in dem erhabenen Thronerben zeigte, welchen wir heute als unseren
1
hoͤchsten Herrn gethan, vor dem er die gen bekannt, un desvaͤterlichen Herzens Er seinem
i
ren, ein echter Sohn des unvergeßlichen herziger zu uͤben ohne Ehre aller und zu foͤrdern, — und wie Er Gott bat um
auch hier der Trost nicht fern, den
s gnaͤdigsten Landesherrn verehren. Viele von uns sind Zeugen gewesen der Geluͤbde, die Er dem Aller⸗ Krone zu Lehen zu tra⸗ und der Verheißungen, die S Volke gegeben: das Regiment in der Liebe zu den Menschen zu fuͤh⸗ Vaters, der unvergeß⸗ ichen Mutter, ein gerechter Richter, ein treuer, sorgfaͤltiger, barm⸗ Koͤnig zu seyn; Recht und Gerechtigkeit mit Nachdruck Ansehn der Person; das Beste, das Gedeihen, die Staͤnde mit gleicher Liebe zu umfassen, zu pflegen der Fuͤrsten See⸗
in der Furcht Gottes und
gen, der dem Gesegneten die Herzen der Menschen zuneigt und
Majestaͤt die Huldigungen und den Schwur des Gehorsams aller Provinzen der men geruht und diese
1
sten Ueberzeugung, daß das unbedingte Vertrauen,
das Wort des erhabenen Koͤnigs setzen, stets
das Herrlichste gerechtfertigt werden wird. furcht blickt das Rheinische Volk zu
aus ihm einen Mann nach dem goͤttlichen Willen macht, ein Wohlgefallen der Guten, ein Schrecken der Frevler.
Koͤnigliche der Treue und
Unter solchen Verheißungen haben Eure Monarchie entgegen Huldigung und diesen Schwur erneuern und bekraͤftigen heute die Staͤnde der Rheinprovinz in der volle— welches sie auf und uͤberall und auf Mit Liebe und Ehr⸗ dem Throne seines Landes⸗
im Erguß Seines lan-
rigkeiten, auf welche die Unterzeichnung des Londoner Protokolls
gestoßen, wieder vertagt worden. uͤbrigens fast tigen Angelegenheiten. Nachfolger auf dem duͤrfte.
Herr von Saint⸗Aulaire hat taͤglich Konferenzen mit dem Minister der auswaͤr⸗ Man glaubt, daß ihm vor der Hand kein Botschafterposten in Wien gegeben werden
Das gegen Darmes uno seine Mitangeklagten gefaͤllte Ur⸗
theil (welches bereits auf telegraphischem Wege bekannt gewor⸗
zu neh⸗
herrn hinan, von dessen milder Herrschaft bereits des Segens
so viel uͤber Seine Staaten verbreitet wurde entschiedener auszuheilen und das auch da zu foͤrdern wissen wird, chen Absichten stellten. zu den hoͤrt, der Provinz ehestens von der gluͤcklichen Ausgleichung aller noch schwebenden Differenzen Kunde fern von uns, auch nur durch den leisesten Zweifel an den unaus⸗
gesetzt dahin gerichteten Bemuͤhungen, uns an unseren und unse⸗ daselbst
V
tend und inhaltschwer fuͤr den Staat und fuͤr das ganze Deutsche Vaterland.
naͤchsten Umgebung der bedauerliche
V
buͤrgerlichen Gesellschaft ausuͤbte; —
Ernst und Gewissenhaftigkeit
keit die Bitten vortragen, welche die bringen fuͤr angemessen erachtet. bereits dargebotene Erweiterung der an und sehen der auf der Grundlage, versicht entgegen; geruͤstet aber mit durch solche Buͤrgschaften, gung irre machen lassen, daß unter dem Schilde Seines Koͤnigs das Preußis sen wird, Deutschen Vaterlande angewiesen ist.
Deutscher Treue und Gesinnung mit der men, des freien und doch ist es eine gelten moͤchte, so wohlwollende Stimme, welche uns
Wille selbst die am Wohl und bleibende Heil wo sich bisher etwa noch groͤßere Schwierigkeiten entgegen⸗ Gerne geben wir der Hoffnung Raum, daß es innigsten Wuͤnschen Eurer Koͤniglichen Majestaͤt ge⸗
tiefsten schmerzenden Wunden Seines Volkes seinen vaͤterli⸗
zu geben und darum sey es
res Koͤnigs Schwuͤren zu versuͤndigen.
Beseelt von solchen Gefuͤhlen und tigkeit ihrer Rechte und Pflichten beginnen die treugehorsamsten Rheinischen Staͤnde die Berathungen, zu denen der Wille des
Monarchen und die Wahl ihrer Mitbuͤrger sie versammelt. Mit
werden sie die Gegenstaͤn ri mit M. sh 8 staͤnde p üͤfen, füllt sind.
und mit Offenheit und Freimuͤthig⸗ Provinz an den Thron zu Dankbar nehmen sie die ihnen staͤndischen Institutionen ferneren Kraͤftigung und Belebung derselben auf welcher sie erwachsen sind, mit fester Zu⸗ solchen Hoffnungen, gesichert werden sie sich nie in der Ueberzeu⸗
welche ihnen zugewiesen sind,
che Volk stets die erhabene Stelle zu behaupten wis⸗ die ihm durch Gottes Fuͤgung in dem gemeinsamen Geruhen Eure Koͤnigliche Majestaͤt diese Aeußerung Versicherung aufzuneh⸗ daß ihr Wiederhall immerdar nicht nur auf beiden Ufern Deutschen Rheines Anklang finden, sondern auch, wo es sich durch die That zu bewaͤhren, stets bereit seyn
wird.
Wir ersterben ꝛc. (Folgen die Unterschriften). Duͤsseldorf, 26. Mai 1841.
Zeitungs⸗Nachrichten Ausland.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 29. Mai. Der Großfuͤrst Thronfolger und seine Gemahlin sind am 21sten d. M. auf ihrer Reise nach Moskau in Nowgorod angekommen.
Durch einen Kaiserlichen Ukas vom 28. April ist der Groß⸗ fuͤrst Thronfolger zum Mitgliede des Reichs⸗Rathes ernannt worden.
Frankreichh.
Paris, 30. Mai. Man liest im Moniteurparisien: „Ein Journal berichtet diesen Morgen, die Franzoͤsische Regierung habe das auf die orientalischen Angelegenheiten bezuͤgliche Londoner Proto⸗ koll erhalten. Nach Erkundigungen, die wir aus guter Auelle ein⸗ gezogen haben, koͤnnen wir versichern, daß diese Nachricht ungenau ist.“ — Es wird jenem Geruͤchte auch von der Presse widersprochen. Wie dies Journal berichtet, ist die Unterzeichnung des Londoner Protokolls wieder vertagt worden. — Privat⸗Briefe aus London
ersichern, daß sich neue Schwierigkeiten unter den Bevollmaͤch⸗ igten in Betreff der Maßregeln, welche England ergreifen wolle, um die Ruhe in Syrien wiederherzustellen, erhoben haben, so daß ie Unterzeichnung des Londoner Protokolls noch auf unbestimmte eit vertagt seyn koͤnnte.
Die Ernennung des Herrn von Saint⸗Aulaire zum Botschaf⸗
r in London ist, wie man vernimmt, in Folge der neuen Schwie⸗
und dessen fester
von Miliana. im Bewußtseyn der Wich⸗ V übrig.
Nußholz 1 Mauern im Innern sind voller
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gais mitgetheilten
den ist) ward gestern Abend nach fuͤnfstuͤndiger Berathung er⸗ lassen. Darmes ist zur Strafe der Vatermoͤrder verurtheilt. Er wird im Hemde, barsuß, und mit einem schwarzen Schleier bedeckt, nach dem Richtplatze gefuͤhrt werden; dort bleibt er auf dem Schafotte ausgestellt, waͤhrend ein Hussier dem Volke das Urtheil vorliest, und dann wird er sogleich vom Leben zum Tode gebracht. — Duclos, obgleich freigesprochen, bleibt doch noch in Haft, da sich aus der Instruction ergeben hat, daß er gehei⸗ men Gesellschaften angehoͤrt, und man verbotene Waffen und Kriegs⸗ Munition bei ihm gefunden hat. Er wird dieserhalb vor das gewoͤhnliche Gericht gestellt werden. — Considere ist gleich nach Publizi⸗ rung des Urtheils freigelassen worden. — Auf Darmes hat das gegen ihn gefaͤllte Urtheil anscheinend durchaus keinen Eindruck gemacht, und er weigert sich, wie man sagt, ein Begnadigungs⸗ Gesuch einzureichen. Es heißt indeß, daß sein Vertheidiger, Herr Pinede, eine Audienz beim
Koͤnige nachgesucht habe, um eine Strafmilderung fuͤr seinen Klienten zu erbitten. Wenn die Audienz bewilligt wird, so kann man mit Bestimmtheit anneh⸗ men, daß der Koͤnig abermals einem seiner Moͤrder Gnade wider⸗ fahren lassen und das Leben schenken wird.
General Alava, Spanischer Botschafter in London, ist in Paris eingetroffen. Er soll von der Spanischen Regierung beauf tragt seyn, die finanziellen Unterhandlungen, welche vor einige Zeit abgebrochen worden, wieder anzuknuͤpfen, um bei mehreren der angesehensten Bankhaͤuser ein Anlehen zu negociren. Alle Versuche, welche die Spanischen Unterhaͤndler in London gemacht, um ein Anlehen zu machen, sind erfolglos geblieben. .
Es heißt, der Herzog und die Herzogin von Orleans wuͤr⸗ den in einigen Tagen eine Reise nach Deutschland antreten und rst Ende des Monats Juli nach Paris zuruͤckkehren.
Nachstehendes ist der Schluß des von dem Courrier fran⸗ Schreibens aus Algier. (Vergl. das gestrige Blatt der Staats⸗Zeitung.) 8
Eben so wie Bural das Entrepot von Medeah, war Tazza das Es ist ein ziemlich ansehnliches Fort, erbaut auf den Trümmern einer Römischen Stadt gleichen Namens, wie aus einer vorgefundenen Inschrift hervorgeht. Es liegt in dem Distrikte Medmata, einen Tagemarsch von Bural und anderthalb Tagemärsche von Miliana entfernt. Das Fort Tazza ist gut gebaut und im Innern be⸗ quem und passend eingerichtet; jede der Fronten ist ungefähr 45 bis 50 Metres breit; das Thor ist von Französischen Arbeitern erbaut; es läßt in Bezug auf Dauerhaftigkeit und Geschmack nichts zu wünschen Durch dieses Thor gelangt man in einen großen Hof, rings um mit Magazinen umgeben, die mit Lebensmitteln und Munition auge⸗ Dem Thore gegenüber ist der Audtenz⸗Saal des Emir, der etwa 40 Quadrat⸗Metres groß und hübsch verziert ist; Säulen von mit skulpirten Kapitälern schmücken den Eingang. Die Arabesken und auf dem Boden liegen der Thron Abdel⸗Kader's besteht aus einer einfachen
schöne Teppiche; d über welche eine Palmendecke ausgebreitet ist. Ober⸗
hölzernen Bank,
halb der Magazine befinden sich drei ziemlich große Säle, welche die Kali⸗ pha's bewohnen, wenn sie den
Emir besuchen; diese Säle sind pracht⸗ voller ausgeschmückt, als der Thronsagl; man sieht daselbst sehr schöne Teppiche, seidene Kissen u. s. w.; die Mauern sind mit Sprüchen aus dem Koran bedeckt, und an den Plafonds erblickt man ganz erträgliche Malereien. Das Fort ist innerhalb und außerhalb mit einer dicken Kalklage von blendender Weiße bekleidet; auf einer der Fronten hat man eine Sonnenuhr gezeichnet. In der Nähe des Forts erblickt man drei Getraide⸗Magazine, deren jedes mit einer Kanone ohne Lafettte bewaffnet ist, einige Fabriken, eine Windmühle, und etwa hundert Hütten, die von Leuten niederen Standes bewohnt werden. Unfern derselben erblickt man eine ziemlich bedeutende Anzahl von Zelten. Mit Wasser wird die ganze Gegend durch eine Quelle versorgt, welche von dem benachbarten Gebirge herabströomt. Die Umgegenden von Tazza sind ziemlich gut angepflanzt; die Gebirge in der Nähe haben Waldungen; im Winter sind dieselben oft mit Schnee bedeckt, im Som⸗
mer ist die Hitze unerträglich.
Gouverneur von Tazza ist ein gewisser Kredur⸗Beruela; er ist aus Al⸗ gisß gebürtig und ein schöner Mann von einnehmendem Wesen. Er lieb noch nach der Einnahme von Algier 7 Jahre in jener Stadt und hat den Franzosen Manches abgelernt, was er jetzt benutzt und wodurch er sich das Vertrauen und die Freundschaft des Emir erwor⸗ ben hat. Ohne ihn würde das Fort Tazza nicht die Wichtigkeit ha⸗ ben, die es jetzt hat. Kredur⸗Beruela war in Algier Geschäftsträger Abdel⸗Kader’'s, da er sich aber im Jahre 1837 bloßgestellt hatte, so ward er zur Flucht genöthigt und war glücklich genug, sich allen Nach⸗ forschungen zu entziehen, indem er sich in Weiberkleider steckte. Der Emir nahm ihn mit Auszeichnung auf und vertraute ihm den Posten an, auf welchem er jetzt sieht. Dieser Gounverneur verwaltet die Stämme, die unter seinen Befehlen stehen, ausgezeichnet gut; er ist voller Geist und Scharfsinn und besitzt Kenntnisse, die bei den Arabern ziemlich selten sind. Nichts setzt ihn in Verlegenheit, und es gelingt ihm Alles, was er unternimmt. Er ist gut und milde, aber er weiß sich Gehorsam zu verschaffen und verzeiht niemals ein Verbrechen. E. ist ein erbitterter Feind der Franzosen und erkennt nur die Rechte sei⸗ nes Herrn an. Tapfer in der Schlacht und weise im Rath, besitzt er das ganze Vertraunen des Emir.
Wenn der General Barraguay d'Hilliers sich nach der Zerstörung des Forts Bural nach Tazza begeben will, so hat er noch einen guten Tagemarsch zu machen. Her Weg dahin It halb durch die Ebene, halb über Berge; Wasser findet er im Ueb auß, selbst im Sommer. Wenn die Kolonne von Medeah aus diret: auf Tazza gehen will, so hdat sie zwei Tagemärsche zu machen, und zwar auf abscheulichen Wegen, über steile Gebirge und durch wüste Gegenden, in denen man viele Lö⸗ wen antrifft; das Wasser ist auf diesem Wege selten.
Wenn der Emir die Pläne des General Bugeaud erfährt, so läßt er gewiß alle Vorräthe, die sich in Tazza befinden, nach Tekedempt bringen. Tazza wird ohne Zweifel das letzte Ziel der Operationen der Algierschen Kolonne seyn. Die von Oran ansgehende Kolonne wird es sich zur Aufgabe machen, Tekedempt und Sarda zu zerstören und sich Mascara's zu bemächtigen.
*α Paris, 30. Mai.
Alle Journal⸗Geruͤchte aͤber die er⸗ folgte Unterzeichnung und Ankunft eines Londoner
Konferenz⸗
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