1841 / 159 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Textbuͤcher in Ital aͤnischer und Deutscher Sprache sind im

us wüärtige

Amsterdam, 4. Juni.

Niederl. wirkl. Schuld 51 ¾. 5 %, Span. 22 ½. Passive —. Ausg. Sch. —. Pol. 127 ¼. Oesterr. 105 ⁄1.

—. Ziusl. —.

Frankfurt a. M., 5. Juni. Oesterr. 5 % Met. 108 ⁄½ G. 4 % 99 Br. 24 ½ G. Bank-Act. 1989. 1987. Partial-Obl. Fl. 135 ½. 135 ¼. Loose zu 100 FI. do. 4 % Anl. 101 ⁄½ G. Poln.

1 % 500 Sch. 83 G.

eehh⸗

10. linkes —. München-Augsburg —. Strass prziw den 100 Br. Köln-Aachen 99 ½ Br.

London, àA. Juni. 0.80 ⅛6. Belg. 10 ⁄. Neue Anl. Ausg. Sch. 115 , 2 ½ %, Holl. 52 ½. 3 % —. Eugl. Russ. —. Bras. 68 ½. Peru —. Chili —.

28 ¾ 5 % 995 ⁄2

Columb. 213³

Paris, 3. Juni. 5 % Rente fin cour.

Port. 20. Wien, 3 Juni.

5 % Met. 1077⁄1 20 98 ¼¾. 3 % Bauk-Actien 1658. Aunl. de 1834 134 ½.

5 % do. 100. Kanz-Rill. 248 ¼.

2 ½ % 56 Br.

Loose 71 ¾ G. Eisenbahn-Actieun. St. Germain —. Versailles rechtes Ufer

8e 115. 3 % Rente fin cour. 78. 85. Neapl. au compt. 105. 40. 5 % Span. Kente —. Passive 5 ½.

Koͤnigliche Schauspiele. Mittwoch, 9. Juni. Im

Preuss. Präm.

Loose zu Preuss. Präm.

nerstag bezeichnet, guͤltig.

Piccolomini, als Gastrolle.) vurg-Basel —. wooch bezeichnet verkauft. Im Schauspielhause: 1) drame en 1 acte. Freitag, 11. Juni. mische Oper in 3 Abth., Musi

Passive 5 ⁄. 5 %, Port. 34.

Im Schauspielhause:

Koͤnigsstädtis Mittwoch, 9. Juni. (Ach stellung.)

des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

6 ½ Uhr.

Rossini, gesungen von Fraͤul. v. Borcke und Dlle. Brexendorf. Hierauf: Der Jude, Schauspiel in 4 Abth. Dann: Arie von Bellini, gesungen von Dlle. Brexendorf und Arie aus: Der Frei⸗ zchuͤtz, gesungen von Fraͤul. v. Borcke. Posse in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen von Tenelli. 1

Zu dieser Vorstellung sind Schauspielhaus⸗Billets, mit Don⸗

Donnerstag, 10. Juni. Im Overnhause: Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller.

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus⸗Billets mit Mitt⸗ 2) Renaudin de Caen, vaudeville en 2 actes. Zu Im Opernhause:

Antoinette, als vorletzte Gastrolle.) Franzoͤsische Vorstellung

Lncia di Lammermoor. Signor Salratore Cammerano. Musica del Maestro Gaetano Donizetti. Preise der Pläaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Balkon

Billet⸗Verkaufs

Duett von haben.

Schauspielhause:

Und: Der Verstorbene,

Donnerstag, 10. Juni. 4 Akten, von C. Toͤpfer. 1 Akt, von Hut.

„Buͤreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu

Des Herzogs Befehl. Lustspiel in Vorher: Das war ich! Lustspiel in

Wallenstein's Tod,

(Hr. v. Lavallade: Marx

27 Sgr. 6 Pf.;

285 Sgr. auch 23

Estelle, ou: Le pere et la fille,

Die Gesandtin, ko⸗ 2 Ribhlr. und 1

k von Auber. (Dlle. Tuczeck:

11 Sgr. 3 Pf.

Das Schock ches Theater. b tzehnte Italiaͤnische Opern⸗Vor⸗

Opera in 3 Atti. Poesia del

Der Anfang der Italiaͤnischen Opern⸗Vorstellungen ist um V Die Kasse wird um 5 ½ Uhr geoͤffnet.

Zu Lande: große Gerste 27

auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 27 Sgr. 6 3 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rihlr.

Markt⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 7. Juni 1841. ö

Weizen 2 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf. auch 1 Rthblr. Roggen 1 Rthlr. 10 Sar. auch 1 Rtdlr. 3 Sar; Sgr. 6 Pf. auch 26 Sgr. 11 Pf.; kleine Gerste Sgr. 9 Pf.; Hafer 28 Sgr. 9 Pf., auch 21 Sgr.

11 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Wasser:

Weizen (weißer; 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch Rihlr 27 Sgr. 6 Pf.; Roagen 1 Rthlr. 10 Sar, Pf., auch 26 Sgr.

(schlechte Sorte.)

Sonnabend, den 5. Juni 1841. Stroh 7 Rthlr., auch 6 Rthlr.

Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr.

Bekanntmachungen.

Ediktal⸗Ladung. Zufolge eines im Debitwesen weiland Kämmerers Julius Christian Hollmann, zu Wolfenbüttel, zwischen

den Unterzeichneten zu wenden und sich nach wie vor

der promptesten Bedienung versichert zu halten. 1

A. C. Leyding, Inspektor der Bade⸗Anstalt.

dem Hollmannschen Konkurs⸗Kurator, Ober⸗Landes⸗ gerichts⸗Prokurator Schoenemann daselbst, dem zum Debitwesen des weiland Kaufmann Diedrich Wilhelm Winkelmann in Braunschweig bestellten Kurator, Ad⸗

vokaten Hollandt daselbst, den Erben des weiland Buͤchhandlungen zu bezichen, in Berlin durch C. H. Jonas, Werderstr. 11 (der Bauschule gegenüber):

Kramnadlers Julius Koch zu Wolfenbüttel, als Uni⸗ versalerben weiland Kaufmanns Wiehe daselbst, und den Erben des weiland Kaufmanns Eobald Heinrich Carstens in Braunschweig und des weiland Bürger⸗ meisters Carstens in Zelle, als Erden des weiland Kaufmanns Wege in Wolfenbüttel, über die sämmt⸗ lichen dem Hellmannschen und dem Winkelmannschen Konkurse gegen einander und dem Hollmannschen Konkurse gegen die Wieheschen und Wegeschen Erben zustehenden Forderungen geschlossenen Vergleichs wer⸗ den, zum Zwecke der Vollziebung desselben, so wie Be. huf Sicherstellung der genannten Transigenten sp.er des von denselben verwalteten Konkurs⸗Vermögens, alle diejenigen, welche an den unter jenem Vergleiche mit begriffenen Forderungen: 1) zu 1000 Thlr. in Golde aus einem vom Gemein⸗ Hollmann am 9. Vezember 1752 aus⸗ gestellten, vom Ober⸗Apotheker Wichmann unterm 9. März 1773 dem weiland Makler Stephan Heinrich Hausmann zu Braunschweig und von diesem im Jahre 1782 dem Kridar D. W. Win⸗ kelmann daselbst cedirnten Wechsel, u 1000 Thlr. in Golde aus einem Wechsel des Bemeinschuldners Hellmannn vom 16. August 1754, welcher nach dem am 26. August 1757 er⸗ folgten Tode der Gläubigerin, Witwe des Kauf⸗ manns Christian Hoffmeister, Dorothee Magda⸗ lene gebornen Biel, zu Braunschweig, auf deren Sohn und alleinigen Intestaterben, den weiland Vikarius Jakob Christian Hoffmeister daselbst, übergegangen, von demselben aber unterm 27. No⸗ vember 1779 an den Kaufmann Hans Heinrich Kalm in Brannschweig, von Letzterem unterm 10. Oktober 1782 wieder an die Witwe des Kauf⸗ manns Roosen und den Kridar D. W. Winkel⸗ mann zu Braunschweig abgetreten und, so viel den Antheil der Witwe Roosen betrifft, von der⸗ selben auf ꝛc. Winkelmann vererbfällt ist, u 1000 Thlr. in Golde aus einem Hollmann⸗ schen Wechsel vom 11. Juni 1759 von der Gläu⸗ bigerin, Witwe des Kaufmanns Julius Konrad Ridders (auch Ridder oder Rister) Zacharias Sohn zu Braunschweig, am 27. November 1779 dem sub Nro. 2. genannten Kaufmann Kalm und von diesem unterm 10. Oktober 1782 an die

Literarische Anzeigen.

In meinem Verlage ist erschienen und durch alle

Leherbuch der Geomerrie von KaISnel l

Lehrer der Mathematik an der Kreuzschule zu Dresden.

Mit sechs lithograpyirten Tafeln. gr. 8. gch. 1 Thlr. 5 sgr.

Der Verfasser beztichnet die herrschende Form der Darstellungen der niederen Geometrie, die fast nur durch Rücssicht auf die Konsequenz der Demenstratien einzelner iselirt stehender Sätze bestimmt wird, als eine solche, welche von Seiten ihrer wissenschaftlichen Vol⸗ lendung als eine niedere erscheint und von Seiten ihrer Zweckmäßigkeit für die Bedürfnisse der Lehrme

D. Newe Zeitung vom Rein 15 42.

Eine Flugschrift Luther's

gegen

das Heiligthum des Kardinals Albrecht.

Wieder aufgefunden und herausgegeben von Dr Gustad Schwetschke. gr. 8. kartonn. n. ½ Thlr.

Halle, den 3. Mai 1841.

Gebauersche Buchhandlung.

Im Mai d. J. ist erschienen und in allen guten Buchhandlungen vorräthig: J11““

für den

qöö1ö1öö1525“ von A. Rothe,

Fürstl. Sulkowskischem Oekonomie⸗Direktor, Ritter gutsbesitzer, mehrerer landwirthschaftlichen Vereine

andwi

thode voller Gebrechen und Uebelstände sich zeigt. Sein Bestreben ging desbalb dahin, den gesammten Stoff der geradlinigten Planimetrie, nach der der inneren Verwandtschaft des Inbalts geordnet, in eine so natur⸗ gemäße Folge zu bringen, daß dee Lernende nicht bloß, undem er den Stoff der Wissenschaft in jedem Augen⸗ blick freithätig aus sich seibst zu prodnziren glaubt, denselben wie alles veon ihm selbst Erfundene mit der grötten Leichtigkeit sich aneigact und mit Sicherheit dehält, sondern auch ein wissenschaftliches Ganze nach inneren Gesetzen sich bilden und entwickeln sieht und dadurch eine höhere Uebersicht und groößeren Zusam⸗ menhang der Erkenntnisse gewinnt.

Leipzig, im Mai 1871. F. A. Brockhaus.

Hannover, im Verlage der Hahnschen IIofbuch.- handlung ist so eben erschienen und in Berlin bei E. S. Mittler (Stechbahn 3) vorräthig:

Grotefend, Dr. G. F. (D’rektor des Lyceums in

wirkichem und Ehren⸗Mitgliede. 30 Bogen gr. 8. Auf weißem Maschinenpapier geh. . 2vb Das hier angekündigte, wesen lich auf Erfahrung begründete Lehrbuch soll in spursan abgemessenem Um⸗ fange doch Alles vereinigen, was namentlich der jün⸗ gere Landwirth zu wissen bedarf, und bei dem un⸗ ermeßlichen Detail seines Beruss ihm dessen große B deutung im Augemmerk so wie das Interesse daran rege erhalten. Es umfaßt in 22 Abthei ungen: Beariff und Anleitung; sodann das Nähere über Boden. Werthschätzung, Arbeit, Düngung, Feldbestellung; An⸗ bau des Getraides, der Handels⸗ und Fuitergewächse, Futterkräuter, Feldereintheilung und Wiesen; Rind⸗ vieh⸗, Schaaf⸗, Pferde⸗, Schweine⸗ und Federvieh⸗ zucht; Garten⸗ und Waldban; schl ich über Fabri⸗ ken und landwürthschaftliche Buchführung. Berlin. Verlag von Veit & Comp., Jägerstraße Nr. 25.

IIannover), zur Geographie und Geschiechte von Alt-Italien. Deittes Hefr. Der Kömer älteste Sagen. Geschichte von Italien. Mit einer Karte von Mirttel-Italien nach Vrgils Aeneide. gr. 4.] geh. à 20 sgr.

jedes 20 sgr.

Bei Gebrüder Scherk in Posen ist so eben in Kommissien erschienen und in der Stuhrschen Buch⸗

daselbst gedachte Witwe Roosen und den Kridar

D. W. Winkelmann cedirt und von der Witwe

Roosen zu deren Antheit durch Erbgang auf;,

ic. Winkelmann gekommen, bei welchen sub Nris. 1 bis 3 aufgeführten Forderun⸗ gen übrigens bemerkt wird, daß die angegebenen Ces⸗ sionen und Vererbungen von den obgedachten Trans⸗ igenten nur vergleichsweise anerkannt sind, aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche haben sollten, inglei⸗ chen alle diesenigen, welche als Erben oder Gläubiger der beiden Gemeinschuldner, des Kämmerers Julius Christian Hollmann zu Wolfenbüttel und des Kauf⸗ manns Diedrich Wüͤhelm Winkelmann zu Braun⸗ schweig, ein Widerspruchsrecht gegen den oberwähnten Vergleich und dessen Vollziehung ausüben zu können vermeinen würden, bei Strafe des Ausschlusses resp. der anzunehmenden Einwilligung in den fraglichen Vergleich, hierdurch vorgeladen, im Termine

den 6. September d. Jes.,

Morgens 10 Uhr, vor hiesigem Herzoglichen Kreis⸗ gerichte zu erscheinen, ihre Ansprüche anzumelden und ihren Widerspruch nebst dessen Gründen an⸗ und aus⸗ zuführen, ingleichen die darauf bezüglichen, in ihren

handlung in Berlin Schloßplatz Nr. 2, in Potsdam

Hohenwegstr. Nr. A, vorrätheg:

Instructionen zur Bildung und Anwen⸗ dung technischer Grundsätze in den von der Königl. General⸗Kommission für das Großher⸗ zogthum Posen abhängigen Auseinandersetzungen entworfen auf Grund des §. 18. der Verordnung vom 30. Juni 1834.

Bei Haslinger in Wien ist so eben erschienen und bei T. Trautwein in Berlin, Breite Str. 8, zu haben:

Lanner. Jos., Genre-Bilder. Künstler- Ball-Tänze. 175s Werk. Für das Pianoforte zu 2 Händen. Preis 15 sgr. Für das Pianof. zu A Häanden 25 sgr. Für Violine u. Pianof. 15 sgr. Für Flöte u. Pianof. 15 sgr. Für 3 Violi- nen u. Bifs 20 sgr. Für Guitarre 10 sgr. Für eine Flöte 7 ½ sgr. Für das ganze Or chester 2 Thlr.

Für das Pianoforte zu 2 Häünden im leichten Style 10 sgr.

Händen befindlichen Urkunden beizudringen. Auch haben die etwanigen außerhalb des hiesigen Gerichts⸗ kreises wohnhaften Liquidanten im angesetzten Termine procuratores in loco, bei Vermeidung der Offizial⸗ Beiordnung, zu bestellen. Wolfenbüttel, den 2. April 1841. Herzogl. Braunschw. Lüneburg. Kreisgericht daselbst 8 Voges.

Travemuͤnder Seebad. Dem verehrlichen Publikum

dem 15.

können. Wegen Logis beliebe man sich gefälligst

wird

eigt, daß die Restauration in diesem Jahre mit des nd. Iaaß erbcfnet wird und auch von dieser Zeit an sowohl warme als kalte Bäder gegeben werden

an

Wiener-Bürger-Fest. Pa.

Lanner, Jox, 3 174s Werk.

radse für das Pianoforte zu 2 Händen Preis 1 Thlr.

Bei K. F. Köhler in Leipzig ist so eben erschienen und in allen Buchhandl., in Verlin bei W. Logier, Friedrichsstr. Nr. 161, zu haben: Sur iteratur

über den

nigsberger Verfassungs⸗Antrag. gvr. 8. brosch. 20 sgr.

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(Das Iste u. 2te Heft kosten!

So eben ist erschienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen zu beziehen (in Berlin durch L. Hold, Königestr. Nr. 62, neben der Post):

Bet r a chhkuj über rschiedene Gegenstaͤnde der neueren Geometrie von v .“ Prosessor am Gymnasium und Direktor der Königl. Gewerbeschule zu Danzig. 2s Heft: Anwendungen der Theorie der Aehnlichkeits⸗ punkte auf die merkwürdigen Punkte im Dreiecke und die Avpollonischen Berührungs⸗Aufgaben. Forisetzung der allgemeinen Betrachtungen. Mit vier Figürentafeln. 4. Preis 15 sgr. Danzig, im Mai 1821. L. G. Homann'’s Kunst⸗ und Buchhanolung.

n g en

Bei E. H. Schroeder, Buch⸗ und Kunsthändler, U. d. Linden 23 im Jagorschen Hause, erschien so eben und wurde an alle Buchhandlungen versandt: Biographieen Geisteskranker, in ihrer psychologischen Entwickelung dargesrellt von Professor d. Medizin und Lehrer der psychiatrischen Klinik an der Friedr.⸗Wilh.⸗Universität in Verlin, dirigirendem rzte der Irren⸗Abtheil. in der Charité ꝛc. b iste Lief. 2 ½ Bogen Text u. 2 Abbild. in Steindruck. Preis 10 sgr. Das Werk wird aus 6 Lief. in der nämlichen Stärke und zu demselben Preise bestehen. Der Herr Verfasser stellt sich in dieser Schrist die Aufgabe, die neue eigenthümliche Deutung des Wahn⸗ sinns an einzelnen konkreten Beispielen zu erläutern und somit den Geisteskrantheiten eine Seite der Be⸗ trachtung abzugewinnen, welche ihre genauere Kenntniß nicht nur für den Arzt, sondern auch für jeden Gebildeten ersprießlich macht.

Bei A. Asher & Comp., Linden Nr. 20, erschien und ist in alien Buchhandlungen in Breslau Rati⸗ bor, Pleß bei Ferdinand Hirt, vorräthig:

Das Jahr 1840.;

8

der Duncker, Französ. Str. 21, zu haben:

So eben ist erschienen und in Berlin bei Alexan⸗Als Epoche in der Entwickelungs⸗Geschichte

Diese anspruchslose, aber gehaltreiche kleine Schrift verdient allen denjenigen, welchen das Andenken au unsern unvergeßlichen hochseligen König lieb und theuer ist, empfehlen zu werden.

IlIlöchst wichtige Anzeige für die IIerren RPrannrweinbrennerei-Besitzer! In der Verlags⸗Buchhandlung von C. Fr. Am elang in Berlin (BGrüderstraße Nr. 11, eine Treype hoch) erschien und ist daselbst, so wie durch alle Buchhan lungen des In⸗ und Auslandes, zu haben: Die Branntweinbrennerei nach ihrem gegenwärtigen Standpunkte, mit besonderer Berücksichtigung des Livonius'⸗, kobs'⸗, Fischer'⸗ und Gumbinner'schen Hefen⸗ und Maischverfahrens und der Zweckmäßigfeit der vorzüglichsten Dampf⸗, Brenu⸗, Rectifications⸗ und

Destillir⸗Abparate, nebst der Anfertigung aller tünst⸗

lichen Hesen und Preßhefen, so wie die praktischen

Erfahrüuͤngen der Grün⸗Malz⸗Anwendung, der rich⸗

lige Gebrauch der verschiedenen Salze bei der künst⸗

lichen Hefe und Maische, und die Resultate vieler augesteüten Versuche üͤber den Gährungsprozeß. Von Wilhelm Keller, Apotbeker 1. Klasse und Brennerei⸗Verwalter. Svro. XVI und 804 Sciten. Velinpapter. 1841. Elegant geb. 3 ½ Tblr.

Bald nach der Ankündigung dietes wichtigen Werkes

erschien in dem Mendelssobnschen Polvtechni⸗ schen Archiv vom 3. April d. J. nachstehende Re⸗ censien desselben: Diefes mit großer Sachkenntniß verfaßte, sehr aus⸗ führliche und inhaltreiche Werk verdient allen Brenne⸗ rei⸗Besitzern und allen dafür sich interessirenden Per⸗ sonen angelegentlichst empfehlen zu werden. Es be⸗ handelt nicht bleoß die Branntweinbrennerei im engeren Sinne, sondern sehr ausführlich und mit großer Klar⸗ heit alle bei derselben zu verwendenden Stoffe und Substanzen, alle dabin einschlagenden Apparate und Maschinen, und gicht über alle nur irgend mit der Branntweinbrennerei in Berührung kommende Gegen⸗ stände sehr genügend Beleyhrung, so wie es auch die vollständt iste und dech dem Praktiker verständliche Theo⸗ rie darüber enthält. Wir glanben nach genauer Prü⸗ fung dies Buch als eins der besten und vollständigsten über Branntweinbrennerei empfehlen zu dürfen.

4 5

Interessante Schrift für Damen!

Bei mir erschien so ehen und ist in der Gropius⸗ schen Buch⸗ und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden Nr. 12, zu haben:

Die Gesundbrunnen und Mineralbaͤder. Allgemeine und besondere Vorschriften beim Gevrauche derseiben für 8. weibliche Geschlecht

Lon Dr. Leopold Fleckles, Arzt in Karlsbad. 8. elegant geheftet 12 gr (1 Thaler).

Leipzig, den 1. Junit 1841. Otto Wigand.

Für Fremde und Einheimische!!

Bei Karl Heymann in Berlin, Heil. Geiststr. 7,

ist erschienen und in allen guten Buchhandlungen zu

haben:

1) Beschreibung der Kunstschätze von Berlin und Potsdam von Dr. F. Kugler (Prof. a. d. Kgl. Akademie d. Künste). 2

Ir Thl. Beschreibung der Gemälde⸗Galle⸗ rie des Kgl. Museums zu Berlin. 1 Thlr.

2r Thl. Beschreibung der in der Kgl. Kunst⸗ kammer zu Berlin vorhandenen Kunstsamm⸗ lung. 1 Thlr.

2) Rundkarte von Berlin, 8 Meilen im Um⸗ kreise im Maaßstabe von raomgow mit Ansichten vom Opernhause, dem Kgl. Schlosse, dem Schau⸗ spiel⸗ und Zeughause, nach den besten Materia⸗ lien bearbeitet und sauber gravirt. Preis 22 ½ sgr. Ein ausgezeichnet schbönes Blatt!!

3) Spezialkarte von der Gegend um Pots⸗ dam. Im Maaßstabe von vowzon der natürli⸗ chen Größe oder ½ Deutsche weile, nach den neuc⸗ sten Aufnahmen bearb. u. ge. au* v. Wilh. Jätt⸗ nig. Pr. ½ Thlr. Schön, rrchiig, wohlfei!.

4) Rundkartz von Potsdam, den heteren R⸗ senden gewidznet. Mit Angabe der Sehenswög⸗ diakeiten der Umgegend und der besten Echolungee

itze. Preis 5 sgr.

Preußens. 5 Bogen. 8vo. 15 sgr. 1“

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Rußl b 1

ußland u. Polen. St. Pet . Feierlicher Ei

Neuverm ͤhüten in oskat. Petersb. Feierlicher Einzug der hohen

Frankreich. Paris. Republikanische Umtriebe. Vermischtes. Victor Hugo’'s Antrittsrede in der Academie frangaise. Schreiben aus Paris. (Die Verschwörung Didier und die gegenwärtig daran geknüpfte gerichtliche Verfolgung einiger Journale.)

Gweoßbrit. u. Irland. Unterh. Vertrauens⸗Debatte. London. Zunehmende Stärke der Tories in den letzten Jahren. Abgang Sir W. Parker's und Sir H. Pottinger’'s nach China. Zustand der Dinge in Peru. Vermischtes.

Niederl. Haag. Der König in Nymwegen.

Deutsche Bundesst. Hannover. Gesundheits⸗Zustand der Königin.

Oesterreich. Schreiben aus Wien. (Die Pforte hat den Bestäti⸗ gungs⸗Ferman für Mehmed Ali erlassen.)

Schweiz. Luzern. Großer Rath.

Türkei. Note der Londoner Konferenz vom 10. Mai an den Türki⸗ schen Gesandten.

China. Depeschen Sir G. Bremer's über die Operattonen gegen die öe Abschluß und Bruch eines Waffenstillstandes. Kaiserl. Edikt.

Inland. Stettin. eschenburg.

Bevorstehende militairische Feier in Sommer⸗

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: .

Dem Geheimen Finanzrath Wollny zu Berlin den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub, dem Kriminal⸗Direk⸗ tor Galster zu Herford, im Regierungs⸗Bezirk Minden, der Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse, und dem Gerichts⸗Schulzen Friedrich Schoͤn zu Zuͤlzendorf, im Regierungs⸗Bezirk Bres⸗ lau, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; ferner

Dem Provinzial⸗Schul und Regierungs⸗Rath Dr. Bruͤgge⸗ mann, so wie dem Regierungs- und Schul⸗Rath Dr. Eilers den Charakter eines Geheimen Regierungs⸗Raths beizulegen.

Den Regierungs⸗Assessor Honig auf Gralow zum Landrath des Landsberger Kreises im Regierungs⸗Bezirk Frankfurt zu er⸗ nennen; und

Dem Buchhaͤndler Alexander Duncker das Praͤdikat: Hof⸗Buchhaͤndler zu verleihen.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl ist nach der Provir Sachsen abgereist. h6 3 se llag 5 16

Der Justiz⸗Kommissarius Jahn in Mittenwalde ist zugleich zum Notar in dem Departement des Kammergerichts ernannt worden.

Der Justiz⸗Kommissarius Preyß zu Kosel ist zugleich zum Notarius im Departement des Ober⸗Landesgerichts zu Ratibor

bestellt worden.

Angekomme : Der General⸗Major und der 12üten Division, von Pfuel, von Neiße.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Ernst Kasimir zu Ysenburg und Buͤdingen, nach Halberstadt.

Der Kaiserl. Russische General⸗Lieutenant und General⸗Ad⸗ jutant, Fuͤrst Labanoff⸗Rostowsky, nach St. Petersburg.

Commandeur

v

Zeitungs⸗Nachrichten. 5116“

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 2. Juni. Ihre Karserl. Hoheiten der Großfuͤrst Thronfolger und die Frau Großfuͤrstin Caͤsarewna haben am 26sten v. M. ihren feierlichen Einzug in Moskau gehalten. Saͤmmtliche sehr zahlreiche Truppen der Hauptstadt waren in Parade aufgestellt, das Volk war in unzaͤhligen Schaaren ver⸗ sammelt und in allen Straßen waren die Fenster und Balkone der festlich geschmuͤckten Haͤuser mit Zuschauern bedeckt. Die Nordische Biene giebt uͤber den Einzug folgenden Bericht: „Gleich nach 11 Uhr rittten Se. Majestaͤt der Kaiser in Beglei⸗ tung eines zahlreichen Gefolges vom Nikolai⸗Pallaste zur Triumph⸗ phorte an der Twerschen Barriere und wurden uͤberall von den militairischen Ehren der Truppen empfangen und von des Volkes lautem Freuden⸗Rufe begruͤßt. Bei der Twerschen Barriere vereinig⸗ ten sich mit Sr. Kaiserl. Majestaͤt die Erb⸗Großherzoͤge von Hessen und

achsen⸗Weimar und die Prinzen Emil und Alexander von Hessen. Zu gleicher Zeit naͤherten sich der Hauptstadt Se. Kaiserl. Hoheit 88 Thronfolger und Caͤsarewitsch und Ihre Kaiserliche Hoheit die Frau Großfuͤrstin Caͤsarewna, welche den Abend vorher Ere Petrowßkischen Palaste angelangt, und dort bereits von ihrem 8 Vater empfangen worden waren. Hier, bei dem Ein⸗ mais Ihre 8 Hauptstadt ihrer Ahnen, empfing der Kaiser aber⸗ Uchemn 88 Hoheiten und begleitete sie auf ihrem feier⸗ ritten ze H Moskau. Der Kaiser und der Thronfolger Eefader Zen Selten des Wagens der Frau Großfuͤrstin 5 Diejenige ö Volk diesen feierlichen Zug gewahrte, als z. welcher es bereits mit der vollen Kraft der Freudenrufe die iserlichen Familie zugethan ist, da fuͤllten 5 1 nh ertoͤnten ununterbrochen auf dem gan⸗ Fug still und zum Woßkreßenskischen Thore; dort hielt der ganze —g still und die Frau Caͤsarewna verrichtete vor dem wunder⸗ toaͤtigen Bilde der Iwerischen Mutter Gottes ihre Andacht; dar⸗ auf ging der Zug weiter bis zum Dome der Himmel⸗ fahrt Mariaͤ, wo der Metropolit von Moskau mit drei

Bischoͤfen und der angesehenen Geistlichkeit Se. Majestaͤt den

Kaiser und die hohen Neuvermaͤhlten mit dem lebendmachenden Kreuze und dem Weihwasser empfing und folgende Rede hielt: „Gottesfürchtigster Herrscher! Schon erbebte Rußlands Herz vor Freude bei der Nachricht über die Freude Deines Vaterherzens, und zweier zur Freude Rußlands vereinigten Herzen. Dein Erstgeborner,

der durch seine Persönlichkeit die hohen Hoffnungen des Vaterlandes

erfüllt hat, erfüllt es jetzt mit angenehmen Hoffnungen, da er sich durch

heilige Bande mit der würdigen Miterbin der Segnungen vereinigt

hat, deren Fülle von oben herab geströmt ist. Jetzt aber hast ist, alten Haupistadt zu belohnen und noch zu erböhen, i selb das Glück gewährest, Dein Antlitz so 5 ds ee und unserer Freude zu schauen. Die heilige Kirche jauchzt mit der ihr eigenthümlichen geistigen Freude, da sie Dich, gottesfürchtigster Monarch, mitten unter dem Jubel Deines Hauses eingedenk sieht des Heilig⸗ thums dieses alten Gotteshauses, wie Du einziehest in diese geweihten Hallen der Zaren, um Deine und Deiner Kinder Freude im Dankge⸗ bete dem höchsten Urbeber derselben, dem Allmächtigen, zu weihen. Der König der Könige erfülle Deine frommen Wünsche und lasse aus⸗ strömen seinen reichsten Segen bis ins fernste Glied auf Alexander und Maria, gleich wie er diesen Segen ergoß über Nikolaus und Alexandra.“ Se. Majestaͤt der Kaiser fuͤhrten selbst die Frau Caͤsarewna in den alten Tempel seiner ersten Hauptstadt ein, und begleite⸗ ten sie dann in den Dom zum Erzengel Michael und in die Granowitaja Palata, wo Se. Kaiserl. Majestaͤt und Ihre Kaiserl. Hoheiten von der Hofgeistlichkeit empfangen wurden. Schoͤn und erhebend war der Augenblick, als Rußlands großer Zar, in

auf Deine Erhabene Familie nieder⸗ Du in Deiner Liebe, die auch zu

sonen, aller Adels⸗Marschaͤlle des Gouvernements Moskau und der angesehenen Moskowischen Kaufmannschaft zu dem Aller⸗

ihnen das Gluͤck des gesammten Rußlands anheimstellte. Die Feier Moskau's an diesem denkwuͤrdigen Tage war ruͤhrend und ma⸗ jestaͤtisch. Als der feierliche Zug voruͤber war, stroͤmte die ganze zahllose Volksmasse, welche den Raum vom Petrowskischen Palaste bis zum Kreml fuͤllte, im Gefolge seines Zars zum Heiligthume der Kathedralen. Ueber eine halbe Stunde war die Twerische Straße so mit Menschen gefuͤllt, daß auch kein Schrittbreit Raum blieb, den nicht dieser Strom des treuen, guten Russischen Volks ge⸗ fuͤllt haͤtte, das sich an dem Gluͤcke seines Herrschers nicht genug freuen konnte und Gott segnete, daß Er den getreuen Untertha⸗ nen das Gluͤck verliehen habe, die Gemahlin des Thronfolgers und Caͤsarewitsch zu sehen. Waͤhrend des feierlichen Zuges ver⸗ einigten sich die Toͤne der Militair⸗Musik, das Gelaͤute der Glocken von allen Kirchen und der Donner der Kanonen mit den Segenswuͤnschen des Volkes und dg Thraͤnen der Ruͤhrung waren der beste Beweis, wie sich Moskau uͤber das Glluͤck des Kaiserhauses freut.“

Die Kaufmannschaft von Moskau hat, um ihre Freude zu bezeugen, außer der Bewilligung von 30,000 Rubel, womit die Buͤrgerschaft nach Eingang der Nachricht von der Vermaͤhlung des Großfuͤrsten Thronfolgers, ihre aͤrmsten Mitbuͤrger von de⸗ ren Schulden befreite, auch noch die Aufnahme und Unterhaltung von 25 Waisen in einer eigens dazu errichteten Erziehungsanstal angeordnet. Die Aufnahme dieser Waisen soll immer am 28. April, dem Vermaͤhlungstage des Fuͤrstlichen Paares, stattfinden.

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Paris, 4. Juni. Der Messager enthaͤlt folgenden Artikel: „Mehrere Journale von gestern fruͤh berichten, nach den Engli⸗ schen Blaͤttern, verschiedene Umstaͤnde in Bezug auf die Unter⸗ handlungen, welche in London gefuͤhrt werden. Ihre Behauptun⸗ gen sind voͤllig ungenau.“

Ein Pariser Korrespondent des Londoner „Globe“ behaup⸗ tet, daß die Republikaner sich neuerdings zu regen beginnen. „Vor einigen Tagen“, sagt er, „schickten sie einem Zoͤgling der polytechnischen Schule ein großes Paket Proclamationen und Adressen zu, wohl in der Hoffnung, es werde dieser junge Mann dieselben unter seinen Kameraden vertheilen. Sie irrten sich in⸗ deß in den Gesinnungen des jungen Mannes. Denn dieser, der eine Intrigue argwoͤhnte, uͤberbrachte das Paket uneroͤffnet einem der Chefs der Anstalt. Als man das Paket oͤffnete und sah, was es enthielt, zeigte der junge Mann die lebhafteste Entruͤstung daruͤber, daß man ihn als Zwischenhaͤndler fuͤr einen solchen Zweck haͤtte benutzen wollen. Die Republikaner waren nicht gluͤcklicher bei den Bemuͤhungen, welche sie machten, um aufruͤhrerische Proclamationen in verschiedenen Kasernen zu ver⸗ breiten.“ Diese Mittheilung des Korrespondenten des Londoner Blattes kann vielleicht als Erklaͤrung dafuͤr dienen, warum wir seit einigen Tagen zahlreiche Patrouillen wahrnehmen, die, ob⸗ schon die Ruhe nirgends gestoͤrt worden ist, die Straßen von Paris nach allen Richtungen hin durchziehen. In den Kasernen finden fortwaͤhrend sehr energische und umfassende Sicherheits⸗ Maßregeln statt. Der Polizei⸗Praͤfekt soll einige Benachrichti⸗ gungen erhalten haben, welche eine ploͤtzliche Explosion nach Art der Schilderhebung vom 12. Mai besorgen ließen. Er hat des⸗ halb alle erforderlichen Vorkehrungen angeordnet, um nicht un⸗ versehens uͤberrascht zu werden.

In ihrer gestrigen Sitzung begann die Pairs⸗Kammer die Eroͤrterung des Rekrutirungs⸗Gesetzes, welche in der heutigen fortgesetzt wurde und bis zum Abgange der Post noch nicht been⸗ det war.

Gestern wurden auf der Praͤfektur der Seine die arbeiten am Fort von Bicetre, welche nach ungefaͤhrer Schaͤtzung auf 3 Millionen veranschlagt worden waren, dem Mindestfordernden zugesprochen.

Der Oesterreichische Botschafter, Graf Appony, hatte gestern fruͤh eine sehr lange Konferenz mit Herrn Guizot im Ministe⸗ rium der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Der Botschafter Grie⸗ chenlands war bei dieser Fonferen anwesend. Dieser Umstand und einige andere Angaben lassen annehmen, daß der Gegenstand derselben die orientalischen Angelegenheiten waren, die sich wieder mehr zu kompliziren scheinen.

Herr Thiers, welcher mit seiner Familie heutefruͤh nach Lille

geruht, die treuergebene Freude Deiner

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abgereist ist, wurde von dem Koͤnig vorgestern in einer Audienz empfangen. Auch die „Quotidienne“ berichtet jetzt, daß Herr Thiers, waͤhrend seiner Abwesenheit von Paris, eine Reise nach Deutschland zu machen beabsichtige.

Die ausgewechselten Franzosen in Afrika erklaͤren sich im All⸗

gemeinen mit der Art, wie sie behandelt wurden, wenn sie in die

Naͤhe des Lagers von Abdel⸗Kader kamen, zufrieden. Ein Ma

rechal de Logis der Gendarmen, der ebenfalls ein Gefangener Abdel⸗Kader's war, hatte, wie Franzoͤsische Blaͤtter erzählen, eine lange Unterhaltung mit ihm, in welcher ihn derselbe um Rath fragte, durch welche Mittel er den Frieden erhalten koͤnne. Er außerte, daß er sehr betruͤbt uͤber den Krieg sey, und schloß mit den Worten: „Meine Truppen werden die Franzosen nicht be⸗ kaͤmpfen; sie werden zuruͤckweichen. Afrika ist groß genug, um mir Huͤlfsmittel zu bieten; ich werde ihre Armee ermuͤden, und sie wird mich nicht erreichen. Ich werde ihre Kräͤfte erschoͤpfen. Gott soll zwischen ihnen und mir entscheiden, und die Gerechtig⸗ keit meiner Sache, welche meine Voͤlker anerkennen, wird end⸗ lich den Sieg davontragen.“

Der Kron⸗Praͤtendent Napoleon Ludwig Bonaparte begnuͤgt sich nicht mit seinen politischen Anspruͤchen, sondern strebt auch nach Schriftstellerruhm. So eben ist von ihm erschienen: „1688 fragment historique.“ Bei dieser Veranlassung kann es nicht ent⸗ gehen, daß Frankreich jetzt viele gefangene Literaten besitzt. La⸗ mennais schreibt von St. Pelagie, Ludwig Napoleon von Ham

aus, und noch viele andere radikale und nicht radikale Staats⸗

Wea. de in dex . 8 bg; ö—— gefangene fahren im Gefaͤngniß fort, fuͤr die Ideen zu wirken, g Hauptstadt anwesenden angesehensten Per⸗ welche sie der Freiheit beraubt.

Boͤrse vom 1. Juni. Es zeigte heute sich bereits vor

Eroͤffnung der Boͤrse zahlreiche Nachfrage in den Franzoͤsischen

hoͤchsten fuͤr seine Kinder betete, und Ihm deren Gluͤck und mit Renten in Folge der von dem offiziellen Abend⸗Journale, dem

„Messager“, gegebenen Widerlegung der Geruͤchte, welche in den letzten Tagen uͤber den Stand der Unterhandlungen in London verbreitet worden waren. Im Lauf der Boͤrse machte jedoch die steigende Bewegung keine weiteren Fortschritte.

Wie schon gestern bemerkt, taͤuschte die Antritts⸗Rede Victor Hugo's die Erwartung dersenigen, welche glaubten, daß er darin eine Apologie der von ihm vertretenen poetischen Richtung geben wuͤrde. Derselbe hat indessen den richtigen Takt, weder von sich, noch von seinen Praͤcedenzien, noch von seinen Theorieen zu sprechen. Er sprach natuͤrlich auch von seinem Vorgaͤnger in der Akademie, Herrn Lemercier, aber er sprach noch mehr von an⸗ deren Gegenstaͤnden; von Napoleon, vom Kaiserreiche, von der Franzoͤsischen Revolution, von der Zukunft der modernen Gesell⸗ schaft, von der politischen Stellung Frankreichs. Er begann mit einer Feier des Mannes, zu dem Kaiser Alexander gesagt

hatte: „Sie sind der Praͤdestinirte des Himmels.“ Kleber: „Sie sind groß, wie die Welt.“ Desair auf dem Schlachtfelde von Marengo: „Ich bin der Soldat und Sie sind der Gene⸗ ral.“ Valhubert, als er seinen Geist auf dem Schlachtfelde von Austerlitz aushauchte: „Ich verscheide, aber Sie werden herrschen.“ In glaͤnzenden Umrissen schilderte er das Heran⸗ wachsen der Macht des groͤßten Eroberers, um zu dem Schlusse zu gelangen, daß der Geist doch staͤrker sey, als jede aͤußere Macht.

„Es gab kein so hohes oder so stolzes Haupt, sagte er, welches nicht diese Stirn begrüßt hätte, auf welche die Hand Gottes in fast sichtbarer Weise zwei Kronen gesetzt hatte; die eine von Gold, und sie heißt das Königthum, die andere eine Krone des Lichts und sie heißt das Genie. Alles auf dem Kontinente, Alles neigte sich vor Napoleon, Alles mit Ausnahme von sechs Dichtern, Alles, ausgenommen sechs Denker, welche allein aufrecht stehen blieben, während die Welt in die Kniee sank und diese ruhmvollen Namen sind Ducis, Delille, Frau von Staësl, Benjamin Constant, Chateaubriand, Lemercier. Was be⸗ deutete dieser Widerstand? Was revpräsentirten diese sechs Geister, welche sich gegen ein Genie empört hatten? Diese sechs Berühmtheiten, welche dem Ruhme grollten? Diese sechs Dichter, welche einem Helden zürnten! Inmitten Frankreichs, welches den Sieg, die Kraft, die Macht, die Herrschaft, den Glanz hatte; inmitten des verwunderten und be⸗ siegten Europa's, welches fast Französisch geworden war. Sie repräsen⸗ tirten in Europa die einzige Sache, welche Europa noch fehlte, die Un⸗ abhängigkeit; sie repräsentirten in Frankreich die einzige Sache, welche Frankreich fehlte, die Freiheit.“

In dem Theile seiner Rede, der sich speziell auf Lemercier bezog, wies er unter Anderem auf einige Analogieen zwischen dem Leben dieses Mannes und Napoleon's nach.

„Ihr Leben“, sagte er, „bot einige Jahre manche Berührungspunkte dar. Beide waren unbekannt. Der Eine war ruinirt, der Andere war arm; dem Einen warf man seine erste Tragödie vor, welche ein Schü⸗ lerstreich war, und dem Anderen seine erste That, welche eine Jakobi⸗ nerthat war. Ihr beiderseitiger Ruhm begann mit einem Spitznamen; man sagte Mercier Meleager und der General Vandemieère. Als Frau von Beauharnais den Schützling von Barras heirathen wollte, zog sie Lemercier über diese Mesalliance zu Rathe. Dieser rieth ihr dazu. Von nun an erhoben sich Beide neben einander; sie trugen zu gleicher Zeit ihre ersten Siege davon. Lemercier ließ den Agamemnon in dem Jahre von Arcole und Lodi aufführen und Pinto in dem Jahre von Marengo. Josephine hatte Lemercier ihr Heirathsprojekt anvertraut der erste Konsul vertraute ihm, daß er nach dem Kaitserthum strebe An diesem Tage fühlte Lemercier, daß er einen Freund verlor.“

Weniger allgemeine Zustimmung durfte Victor Hugo da fin⸗ den, wo er auf die gegenwaͤrtige Lage Frankreichs und auf die gegenwaͤrtige Stellung der Europäͤischen Literaturen zu sprechen kommt. Die erstere Stelle lautet im Wesentlichen:

„Seit 50 Jahren, seit denen Frankreich seine eigene Umwandlung und die Verjüngung einer veralteten Gesellschaft begonnen, scheint es seine Zeit und seine Aufgabe in zwei gleiche Theile getheilt zu haben; 25 Jahre lang hat es Europa durch seine Waffen beherrscht, 2 2 5 Jahren beherrscht es dasselbe durch seine Ideen. Durch seine Presse ßeherrscht es die Völker, durch seine Bücher beherrscht es die Geister. Wenn ihm auch die Eroberung, diese Herrschaft durch den Krieg ent⸗ gangen ist, so verbleibt ihm doch die Initiative, diese Herrschaft durch den Frieden. Frankreich ist es, welches die Tagesordnung, der mensch⸗ lichen Gedanken entwirft. Was es vorschlägt, wird augenblicklich von der ganzen Menschheit eroͤrtert; was es beschließt, ist Seß. Sein Geist dringt allmälig in' die Regierungen ein, und rei⸗ nigt sie. Von ihm geben alle großherzigen Bewegungen e anderen Völker aus; alle unmerklichen Uebergänge vom B sen zum Guten, welche gegenwärtig vor sich gehen, und den Staa⸗