r Die klugen Bölker, und die, ukunft besorgt sind, suchen das nützliche Fieber der in ihr Blut hineinzuleiten, nicht wie eine Krank⸗ inen Impfstoff, der den Fortschritt einimpft, und Vielleicht sind die materiellen besch sicherlich nicht auf dem die Flüsse, die Oceane und die Berge Aber wohl auf dieser veränderlich roth
ten hesftige Erschütterungen ersparen. welche für ihre 8. ranzösischen Ideen it, sondern wie e welche vor Revolutionen bewahrt. i Frankreichs gegenwärt Planiglobus, wo Gott zur Gränzlinte gemacht hat. und blau getuschten Karte, welche der Sieg und die Dip 20 Jahre ändern. Was liegt daran, wenn die Kongresse, die Coalitionen und die Reactionen ein Frankreich gebildet haben, so haben die Dich⸗ ter und die Schriftsteller ein anderes gemacht. Außer ihren sichtbaren Gränzen hat die große Nation au da aufhören, wo die Sprache de d. h. an den Gränzen der gebildeten Welt überhaupt.“ Ueber den gegenwaͤrtigen Zustand der Europäͤischen Literatu⸗ ren bemerkte hierauf V. Hugo „Frankreich hält noch i ist groß, ich, der ich nichts bin, ist groß durch die Wissenschaft, groß durch die Beredsamkeit, groß durch die P der neuen Generation, diese Gerechtig ringste und Letzte unter ihnen wie ihrer Väter muthvoll fortgesetzt. ist der Deutsche Ged
ig beschränkt,
lomatie alle
unsichtbare Gränzen, welche erst rselben nicht mehr gesprochen wird,
die Fackel der Nationen; diese Epoche ich habe das Recht, es zu sagen. Sie die Industrie, groß durch d die Kunst. Die Männer keit soll ihnen wenigstens der Ge⸗ haben das Werk großen Goethe seit dem Tode By⸗ loschen; zu dieser e flammende, lebende Von Petersburg
derfahren lassen, Seit dem Tode des anke in den Schatten getreten, ron’s und Walter Scott's ist die Englische Stunde giebt es auf de 6 Es ist die F Cadix, von Calcutta bis 3 An ihnen begeiste Auf der ganzen Fläche der sisches Buch ausgestreut worden.“ griff Herr von Salvandy ren Punkten.
r ganzen Erde nur ein ranzösische Literatur.
New⸗NYork liest man nur noch rt sich die Welt, von ihnen
drei Kontinente ist, wo eine Idee keimt, — Nach Victor Hugo er⸗ Vort und opponirte demselben i
Die Verschwoͤrung Didier's gehoͤrt er Geschichte unserer Zeit an; Jedermann in Frankreich hat die rinnerung daran bewahrt und die blutige Hinrichtung, welche rselben war, hat seit vielen Jahren den Journalen die Stellung dieses oder jenes Staatsmannes zu und den Ruf des Einen oder des
„“. Paris, 4. Juni.
ie Folge de Stoff gegeben, rschuͤttern oder zu befestigen, Inderen, gleichviel ob er im Amte war oder nicht, zu ver der hervorzuheben. Man weiß, da
hofe, nachdem er bei einer in L betheiligt gewesen, nelle Bewegung Kaiser!“ vor den ung, welche die Faͤden Muͤhe, dasselbe zu vereiteln, un nossen verlassen, war genoͤthigt, Seine Auslieferung wur
ß Didier, ehemaliger Rath beim Cassations⸗ yon angezettelten Verschwoͤrung e eine insurrectio⸗
in dem Departement Iser te, und mit dem Rufe: „Es lebe der Thoren von Grenoble erschien. dieses Komplotts verfolgte, hatte wenig
d Didier, von allen seinen Ge⸗
auf das Sardinische Gebiet zu de verlangt und bewilligt und durch einen Prevotal⸗Hof zum Tode ver⸗
ziemlich große Anzahl von Landleuten theilte in Paris bekannt phen den Befehl, sofort zur Hinrich⸗ That mit der unglaublichsten Schnel⸗ diese Eile der Furcht vor Entdeckun⸗ welche Didier und seine Mitschuldigen etwa Umstand reichte hin, um eine eigen⸗ nheit zu verbreiten, die, Jahren der Gegenstand gewagten Vermuthungen
der Schuldige
Sobald das gab man durch den Telegra tung zu schreiten, die in der ligkeit erfolgte. gen zugeschrieben, machen moͤchten, und dieser Un thüͤmliche Ungewißheit uͤber diese Angelege wir wiederholen es, seit fuͤnfundzwanzig einer Menge von mehr oder weniger und Erlaͤuterungen gewesen ist. Ein Schreiben von Didier in einem Grenobler Journal ent Regierung als Vorwand z einige oͤffentliche Blaͤtter, trachtungen der „Gazette Neun Journale daher in Beschlag geno Verachtung gegen die aufgereizt h. mittheilen, si
Man hat
's Sohn zur Beantwortung eines haltenen Angriffs, dient jetzt der u einem gerichtlichen Verfahren gegen welche dies Schreiben nebst den Be⸗ du Dauphiné“ glaubten aufnehmen zu befinden sich in diesem Falle und sind weil sie zum Haß und zur Person und die Regierung des Koͤnigs welche dieselben Dokumente
mmen worden,
Andere Blaͤtter, nd nicht mit Beschlag belegt Man betrachtet diese gegen die Pre im Allgemeinen als einen Fehler von gro als ob die Presse etwa nicht unrecht haͤtte, son des Koͤnigs zu erlauben, welcher wahrschein
sse ergriffene Maßregel ßer Wichtigkeit; nicht sich neue Angriffe ge— sondern weil bei dem lich deshalb beginnen arteien und vielleicht selbst un⸗ bereits bei der Brief⸗An⸗ amen des Staats⸗Ober⸗ Weise in die De⸗ unale nicht nderen Seite ist es n einem Lande zu o viele Revolutionen, die Weihe so der Prinzipien gesehen und besitzt, die dieselben Prin⸗ leugnet haben. ist bestraft worden; andere Ver der Wachsamkeit der Gewalt entgangen und Wendung der menschlichen Dinge spaͤter be⸗ lohnt worden. Wir sprechen hier nicht von der Juli⸗Revolution, die den gewoͤhnlichen Maßstab eines Komplotts voͤllig uͤberschrei⸗ tet, sondern nur von jenen leidenschaftlichen und revolutionairen Verbruͤderungen, wo z. B. die sich den Titel „Carbonari“ gaben und, im Finstern schleichend, mit Roͤmischen Geberden das Prinzip der antiken Republik pro⸗ Heutiges Tages ist Herr Barthe Chef der zweiten Magistratur des Koͤnigreichs und in der Pairs⸗Kammer Kollege des Herrn Merilhou, als ob Beide sich um das Vaterland wohl verdient gemacht haͤtten.
Gott verhuͤte es, daß wir auf diese Dinge wieder zuruͤck⸗ kommen; wir nehmen die Gegenwart an, wie sie ist, mit allen ihren Nachtheilen und allen ihren Schwaͤchen, die wahrlich we⸗ niger groß sind, als die, welche uns die Revolutionen eines hal⸗ ben Jahrhunderts gegeben haben. Man begreift indeß, daß bei einem Volke, wo der politische Glaube und die Regierungs⸗ ien so tief erschuͤttert worden sind, in einem Lande, wo nen noch im offenen Kampfe stehen mit den revolutionairen Theorieen, in einem Lande endlich, wo die der ersteren Anhaͤnger der letzteren geworden, und a vermeiden muß, ein Arsenal zu er⸗ Gewalt Waffen gegen dieselbe finden. die oͤffentliche Meinung age in Nichts versinken, gerichtlicher Bestaͤtigun
ind ephemerer, als die Arbeiten, Polemik der Franzoͤsi s die schwersten Beschuldigungen, die Jury gebracht werden. Wir wissen sehr wohl, daß man u
gen die Per unermeßlichen Prozesse, wird, die Angeklagten und die P geschickte Magistrats⸗Personen, wie es gelegenheit der Fall gewesen ist, den N kompromittiren und auf eine betruͤbende batten hineinziehen duͤrften, welche die Trib nach Gefallen zu leiten vermoͤgen. Auf der a immer gefaͤhrlich, dergleich wecken, das seit 50 Jahren s verschiedener, oft einander widerstreiten noch eine große Anzahl von M ipien abwechselnd anerkannt und ver chwoͤrung Didier’'s derselben Art sind
durch eine seltsame
en Erinnerungen i
schwoͤrungen
Herren Barthe und Mérilhou
die konservativen Doktrin
Vertheidiger umgekehrt, daß man es d die Feinde der sich endlich auch wohl huͤten, am naͤchsten T
öͤffnen, wo Man muß auf Fragen zu lenken, die an ihnen nicht eine Art Nichts ist fluͤchtiger sicherungen und die gißt sich leich nur nicht vor
schen Presse, nichts ver⸗
ns den Einwurf machen
wird, die Wirkung der Presse sey, ungeachtet ihres voruͤbergehen⸗ den Charakters, nichts desto weniger eine der Ursachen der mora⸗ lischen Verderbtheit der Nation. Das Uebel ist unstreitig groß, aber es liegt in den Institutionen und in dem Mangel einer wahrhaft regressiven Gesetz⸗Gebung fuͤr die Presse. Die Septem⸗ ber⸗Gesetze sind, ungeachtet ihrer etwas brutalen Abfassung ohne Wirk⸗ samkeit, wie eine mehrjaͤhrige Erfahrung bewiesen hat. Die Re⸗ gierung fuͤhlt dies uͤbrigens so gut, daß sie noch schwankt, ob sie die Didier'sche Angelegenheit vor die Jury oder vor die Pairs⸗ Kammer bringen soll. Die erstere koͤnnte die Journale frei⸗ sprechen und dies waͤre nicht uͤberraschend nach dem Verdikt, welches die „France“ erhalten hat; die letztere wird unvermeid⸗ lich verurtheilen, weil, außer den wohlbekannten Gesinnungen der Pairs⸗Kammer, die Regierung sich nicht den Unannehmlich⸗ keiten aussetzen wuͤrde, welche die Jury darbietet, deren Gesin⸗ nungen sie nicht im Voraus kennt und auf die sie nicht den min⸗ desten Einfluß auszuuͤben vermag. Aber dies hieße, die Preß⸗ vergehen sogleich den Assisen entziehen, welche das Urtheil im Verein mit der Jury sprechen; man wuͤrde sie dadurch zu poli⸗ tischen Attentaten umwandeln und jede Beleidigung des Koͤ⸗ nigs wuͤrde nach einem solchen Beispiele durch die Pairs⸗Kam⸗ mer gerichtet und bestraft werden. Die Menge der Prozesse wuͤrden dann unfehlbar dem Ansehen der Kammer schaden und eine solche Ausschließung der Jury von der Beurtheilung der S wuͤrde, wenn man sie nicht durch ein neues und spezielles Gesetz feststellte, ein Mißtrauen von Seiten der Regie⸗ rung verrathen, welches alle diejenigen traͤfe, die auf den allge⸗ meinen Listen der Jury stehen. Alle diese Umstaͤnde sollten dem Kabinette nicht entgehen, und selbst wenn es auf das Geschrei der Journale keine Ruͤcksicht nehmen wollte, so wuͤrden sie doch noch Stoff genug zum Nachdenken geben.
Dies ist uͤbrigens, wie es scheint, nicht die eigentliche Ver⸗ legenheit, welche gegenwaͤrtig die Regierung beschaͤftigt, und die Ungewißheit, ob die Journale vor die Pairs⸗Kammer oder vor die Jury gestellt werden sollen, hat andere Ursachen.
Bekanntlich sind die Herren Passy und Dufaure, Mitglieder des Ministeriums vom 12. Mai, die festesten Stuͤtzen des gegen⸗ waͤrtigen Kabinets; sie haben eine hinreichend starke Partei in der Kammer, um dem 29. Oktober die Majoritaͤt geben oder entziehen zu koͤnnen. Diese Unterstuͤtzung ist bis jetzt nur eine bedingte, zweifelhafte gewesen und zuweilen scheinen die beiden Haͤupter des linken Centrums dieselbe nur als eine Protection und um ein eben entstandenes Ministerium nicht stuͤrzen zu las⸗ sen, bewilligt zu haben. Es ist jedenfalls problematisch, ob die Milde und Toleranz, welche die Herren Dufaure und Passy bisher bewiesen haben, von Dauer seyn werden. Beide waren Minister und wollen es ohne Zweifel wieder werden. Stuͤrzte man das Ministerium des Herrn Guizot, so waͤre die Arbeit nur zur Haͤlfte gethan, und man waͤre nicht sicher, die Elemente zu einem neuen Ministerium zu finden, denn die Namen der Her⸗ ren Dufaure und Passy reichen nicht hin, um ein Kaͤbinet von einiger Konsistenz zu bilden.
setze gestimmt und bei mehreren Gelegenheiten sich tadelnd uͤber diese Maßregel ausgesprochen. Die Preßvergehen der Jury zu entziehen, um sie willkuͤhrlich vor die Pairs⸗Kammer zu bringen, wuͤrde in ihren Augen diese Gesetzgebung noch verschlimmern und sie wuͤrden ohne Zweifel die Gelegenheit benutzen, um das Mi⸗ nisterium zu verlassen und zugleich ihre eigene Partei zu verstaͤr⸗ ken. Es waͤre dann viel weniger schwierig, eine, von der Depu⸗ tirten⸗Kammer gebilligte Combination zu Stande zu bringen, in der die Herren Dufaure und Passy, der Eine als Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, der Andere als Minister des Innern, die Hauptrollen spielen wuͤrden. b
Bei einem solchen Arrangement muͤßte man sich allerdings von neuem der Linken zu wenden und einen Theil der parla⸗ mentarischen Streitkraͤfte diesem Theil der Kammer uͤberlassen aber wirz haben noch weit auffallendere Dinge gesehen und, ohne der Coalition zu gedenken, die Herrn Mols stuͤrzte, wird man finden, daß Ruͤcksichten dieser Art die Herren Dufaure und Passy nicht abhalten werden, sobald sie sehen, daß die Ge⸗ walt hinreichend verwundbar und ihre Partei hinreichend stark ist, um die Schlacht wagen zu koͤnnen.
So haben sich also die Herren Guizot und Martin du Nord (denn es scheint, daß ganz besonders diese beiden Minister die gerichtliche Verfolgung der Pariser Journale verlangt haben und noch geneigt sind, sich fuͤr die Pairs⸗Kammer zu entscheiden), diese Verlegenheit bereitet, um ein Vergehen zu bestrafen, dessen Charakter die Urheber leicht werden veraͤndern koͤnnen. In ei⸗ nem Staate, dessen politische Existenz auf einer breiten und siche⸗ ren Grundlage beruht, wo die Prinzipien und die Gewalt nie⸗ mals angetastet worden sind, wird ein Angriff dieser Art eben so schnell unterdruͤckt, als er unternommen wurde, und dies wird niemals die Verwickelungen herbeifuͤhren, die wir angedeutet ha⸗ ben, und die das Ministerium ernstlich fuͤrchtet. Aber in Frank⸗ reich sind die Dinge nicht so einfach, weil die Heftigkeit der Presse abwech⸗ selnd fuͤr gesetzlich und fur ungesetzlich erklaͤrtwurde, weil dieselben Hand⸗ lungen bald Ruhm, bald Strafe geaͤrndtet haben, und weil die Ideen der Massen in dieser Beziehung in die beklagenswertheste Ver⸗ wirrung gerathen sind. Diese bedeutenden Uebelstände koͤnnen durch Modification der Institutionen durch Verbesserung des oͤffentlichen Geistes und durch eine klare, bestimmte, starke und kraftvolle Gesetzgebung uͤber Preßvergehen und politische Ver⸗ gehen im Allgemeinen gehoben werden. Die Anklage muß nicht ein Triumph fuͤr den Angeklagten werden; ein Vergehen muß nicht durch eine Meinung oder durch ein unbestimmtes Gefuͤhl, sondern durch ein als Gesetz aufgestelltes Prinzip gerichtet wer⸗ den; und endlich darf auch die Jurisdiction, welche das eine oder das andere Vergehen zu wuͤrdigen und zu bestrafen hat, nicht von der Wahl der Gewalt abhaͤngen. Denn dies Recht, welches auf den ersten Blick bequem erscheint, bereitet der Re⸗ gierung nur Verlegenheiten. Der vorliegende Fall ist dazu der
deutlichste Beweis.
Großbritanien und Irland.
1 arlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Sitzun gen Pün 2. und 3. vaan In den an diesen Abenden gehal⸗
tenen Reden kam wenig vor, was nicht eine bloße Wiederholung schon fruͤher von beiden Parteien aufgestellter Argumente und
einander gegenseitig gemachten Vorwuͤrfe gewesen waͤre.
Herr öö vx Debatte nach den Pfingstfeiertagen zuerst wieder aufnahm, eröffnete dieselbe mit einer heftigen Rede gegen nb J. Graham's Apostasie. Er sagte demselben voraus, gelänge es ihm i sich, in das lange erstrebte Ministerium zu gelangen, so werde er bal die früheren Minister gegen seine jetzigen Freunde, die Orangisten und Chartisten, zu Hülfe rufen müssen. Dann legte er die Verdienste des Ministeriums weirläufig dar und schloß damit, die Minister könnten ihre Sache ruhig dem Ürtheile der Nachwelt übergeben. 1
Herr Creßwell fragte die Minister, wie sie jetzt eine Maßregel, die Aenderung der Korngesetze, vorschlagen könnten, die ihr Haupt, Lord Melbourne, vor zwei Jahren tollhäuslerisch genannt habe.
8 8
1
Herr Handlep griff die Tories, insbesondere Graham und Peel, in einer äüßerst heftigen und bitteren Rede an, indem er dem Einen schnöden Verrath, dem anderen gröbliche Inkonsequenz nachwies.
Herr Colquhoun griff wiederum Herrn Handley an, den er er⸗ innerie, daß er gegen die Emancipation der Katholiken gestimmt und sich 1822 gegen die Parlaments⸗Reform ausgesprochen habe.
Herr O'Connell vertheidigte die Minister sehr angelegentlich. Ihr einziger Fehler, sagte er, sey gewesen, daß sie nicht energisch genug den Weg der Reformen verfolgt und erst jetzt diesen Weg wieder einge⸗ schlagen hätten. Ihre geringen Majoritäten im Unterhause wären durch einzelne, meist vermittelst Bestechung gelungene Wahlen entstanden.
Dr. “ sagte, er bereue keinesweges das Verfahren, welches er kürzlich in Betreff der Zucker⸗Zölle einzuschlagen für seine Pflicht gehalten. „Aber“, fuhr er fort, „ich bekenne mich als einen aufrichtigen Anhänger der Whig⸗Prinzipien, und ich bestreite es, daß die Minister jemals diese Grundsätze aufgegeben hätten. Nicht von Sir R. Peel oder von denen, die ihre Freunde im Stich gelassen ha⸗ ben (Lord Stanley und Sir J. Graham),, bin ich geneigt. mir ausein⸗ andersetzen zu lassen, welches die Prinzipien des Herrn Fox und Lord Grey's gewesen. Sir R. Peel hat durch nichts erwiesen, daß die Minister verpflichtet wären, ihre Entlassung einzureichen, ohne vorher an das Land ap⸗ pellirt zu haben. In allen den von ihm citirten Fällen befand sich das betref⸗ fende Ministerium in der moralischen Unmöglichkeit, das Parlament aufzu⸗ lösen. Als Sir R. Walpole und Sir R. Peel ihre Entlassung nah⸗ men, thaten sie es beide kurz nach einer allgemeinen Wabhl. Das jetzige Parlament aber besteht seit vier Jahren, und in dieser Zeit sind viele wichtige Maßregeln von dem Ministerium eingebracht worden, von denen einige durchfielen, andere aber angenommen wurden, ich behaupte, daß unter solchen Umständen eine Auflösung des Parlaments mit allen Prinzipien der Verfassung im Einklange ist. Wenn ich auch in ein paar Fällen anderer Memnung war, als das Ministerium, so bin ich deshalb nicht verpflichtet, mich denen anzuschließen, von deren Ansichten ich in jedem Punkte abweiche. Ein großes Verdienst des jetzigen Ministeriums ist es unter Anderem, daß Irland jetzt nach den Wünschen der bedeutenden Mehrbeit seiner Einwohner verwaltet wird. Käme nun Sir R. Peel ans Ruder, so würde er seiner eigenen Einsicht in Betreff Irlaunds nicht folgen dürfen, sondern genöthigt seyn, jenes Land nach den Wünschen des Restes einer Partei zu regieren, unter deren Autorität die Wohlfahrt und die verhältnißmäßige Ruhe, die jetzt dort herrscht, gestört werden müßte. Es giebt noch einen anderen Gegen⸗ stand unserer inneren Politik, auf den ich das höchste Gewicht lege, ich meine den Volks⸗Unterricht, den ich niemals in die Hände einer exklusiven Partei gelangen sehen möchte. Die arbeitende Bevölkerung hat die herbsten Entbehrungen mit einer Geduld ertragen, die ihr Anspruch giebt auf die Dankbarkeit aller Klassen; aber jedes Dulden hat sein Ziel, und wenn sie mit Entschlossenheit sich aus⸗ spricht, so wird man ihr Gerechtigkeit nicht versagen können. Vermuth⸗ lich ist dies das letztemal, daß ich Gelegenheit habe, in diesem Hause das Wort zu nehmen, aber ich hoffe, daß ich, so sehr ich mich auch einer bedeutenden politischen Partei iu demselben stets widersetzen mußte, doch keinen persönlichen Feind darin zurücklassen werde.“ (Lauter Beifall.)
— Nach dem Bericht des Londoner Korrespondenten der Boͤrsen⸗Halle war auch am 4. Juni um 12 Uhr Nachts die Debatte noch nicht geschlossen, indeß erwartete man in dieser Sitzung ganz bestimmt den Schluß derselben, und die Minister glaubten auf eine Majoritaͤt von etwa fuͤnf Stimmen rechnen
zu koͤnnen. Beide Deputirte haben bekanntlich gegen die September⸗Ge⸗ 3
London, 4. Juni. Ueber die Fortschritte des Toryismus liest man in der Times folgende Bemerkungen: „Im Jahre 1833 versammelten die Whigs ihr erstes Parlament nach der Reformbill. Die Anhaͤnger Sir Robert Peel's in dieser Session beliefen sich auf ungefaͤhr 145. Im Jahre 1834 betrug die Zahl der Konservativen schon 190. Im Jahre 1835, als Ro⸗ bert Peel auf Grundlage der in seiner Adresse an die Waͤhler aon Tannworth aufgestellten Prinzipien an das Land appellirt
hatte, erhielt er einen Zuwachs von beinahe 100 Stimmen, wo⸗
durch die Zahl seiner Anhaͤnger auf etwa 280 stieg. Im Jahre 1837 unternahmen die Whigs selbst eine Parlaments⸗Aufloͤsung; aber aller Glanz einer neuen Regierung vermochte nicht, sie vor einem neuen Verlust zu schuͤtzen, denn die Zahl der Konservati⸗
ven stieg auf 300. Im Jahre 1839 wurde die Partei der Kon⸗
servativen durch verschiedene Einzelwahlen verstaͤrkt und ihre Zahl bis auf 313 gebracht. Im Jahre 1841 endlich, waͤhrend die
Minister ihr System immer fortsetzten, erreichte die Partei der b
Konservativen die Zahl 323. Man sieht aus diesem Ueberblick,
daß die Staͤrke der konservativen Partei seit sieben Jahren be⸗
staͤndig zugenommen hat und sehr nahe daran ist, trotz aller An⸗ strengungen des Ministeriums und aller Einfluͤsse des Hofes, die Majoritaͤt im Unterhause zu erreichen. Laͤßt dies Alles nicht mit Zuversicht hoffen, daß das Land sehr bald eine Tory⸗Verwaltung
haben wird? Wir unsererseits zweifeln nicht im geringsten daran.“
Der Contre⸗Admiral Sir William Parker, der das Kom⸗ mando der Flotte in China uͤbernehmen soll, hat sich an Bord des „Great Liverpool“ nach dem Mittellaͤndischen Meere einge⸗ schifft, um von dort die Reise uͤber das Rothe Meer nach Ostin⸗ dien fortzusetzen. Dieselbe Gelegenheit ist von dem an die Stelle des Capitain Elliot tretenden Sir H. Pottinger benutzt worden.
Nach Berichten aus Valparaiso vom 27. Februar war in Lima Alles ruhig, und in Cuzco war eine Gegen⸗Revolution
zu Gunsten des Obersten Vivanco durch den General San Ro⸗
zman unterdruͤckt worden. Man hoffte, daß der Friede binnen kurzem in Peru ganz wiederhergestellt seyn werde.
Eine gestern von der Englischen Bank gemachte Ankuͤndigung, G daß sie ihre Diskontirungen auf Wechsel, die noch 95 Tage u laufen haben, ausdehnen werde, statt daß sie bisher die Frist auf
65 Tage beschraͤnkte, wird als Anzeichen angesehen, daß die Di⸗ rektoren der Bank geneigt sind, dem handeltreibenden Publikum groͤßere Erleichterungen zu gewaͤhren, und man hofft, daß die den so sehr gesunkenen Geschaͤften wieder aufhelfen wird.
Außer dem „Praͤsident“ vermißt manjetzt auch das Post⸗Dampf⸗
schiff „Britannia“, welches schon seit mehreren Tagen in Liver⸗ pool erwartet wird und nicht geringe Besorgnisse erregt.
aͤlt man es fuͤr moͤglich, daß es in Halifax zuruͤckgehalten wor 1 ds ist, um b Refultat des Mac Leodschen Prozesses zu uͤber⸗
bringen, der bekanntlich am 15. Mai vor dem obersten Gerichts⸗ hofe in New⸗York zur Entscheidung kommen sollte.
Die Koͤnigin hat gestern ihren zweiten Hofball in Bucking⸗
ham⸗Palast gegeben, der sehr glaͤnzend war. Außer den Mitglie⸗ dern der Koͤniglichen Familie und dem diplomatischen Corps wa ren 15 Herzoge, 11 Herzoginnen, 17 Marquis, 14 Marquisen, 61 Grafen, 50 Gräͤfinnen, 37 Viscounts, 23 Viscountessen, 91 Lords und 209 Ladies gegenwaͤrtig, einer zahllosen Menge ande⸗ rer Herren und Damen nicht zu gedenken. Ihre Majestaͤt er⸗ oͤfnete den Ball durch eine Quadrille mit dem Prinzen Georg von Cambridge.
Der Klavierspieler Lißt hat das Ungluͤck gehabt, vorgestern
Nacht mit dem Wagen umgeworfen zu werden und sich die eine
Hand zu h 8 Niederlande.
Aus dem Haag, 5. Juni. Der Koͤnig hat vorgestern Nachmittag um 6 Uhr seinen feierlichen Einzug in der Stadt Arnheim gehalten. Im Laufe dieses Monats wird Se. Maje⸗
staͤt auch in Nymwegen und Mastricht erwartet.
E . WPHüts. v Deutsche Bundesstaaten. Hannover, 2. Juni. (Hamb. K.) Die Bewohner der Residenz sind um den Zustand der Koͤnigin sehr besorgt; schmerz⸗ liche außere Merkmale zeigen an, daß die Krankheit der hohen Patientin leider nicht abgenommen hat: seit gestern Abend ist der Zugang zur Leinstraße, an dem Koͤniglichen Palais voruͤber gesperrt, so daß nur Fußgaͤnger den Weg passiren koͤnnen, und der allabendliche Rundgang des Militair⸗Musik⸗Corps ist unter⸗ blieben, um die Ruhe der hohen Kranken nicht zu stoͤren. Wie⸗ wohl indessen Ihre Majestaͤt, dem Vernehmen nach, eine unru⸗ hige Nacht gehabt hat, so sollen doch die Aerzte heute beruhi⸗ gende Hoffnungen gegeben haben. Es heißt allgemein, der Pro⸗ fessor Schoͤnlein in Berlin sey ersucht, hieher zu kommen, um uͤber den Zusiand der erlauchten Patientin seinen aͤrztlichen Nath zu ertheilen. Der Himmel moͤge alles zum Besten lenken!
Die Feier des heutigen Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs ist wegen der bedauerlichen Krankheit Ihrer Majestaͤt auch eingeschraͤnkt worden. Der Koͤnig erschien diesen Vormit⸗ tag auf der Parade, wo er an die aus den Provinzen hier an⸗ wesenden Offiziere eine Anrede hielt und vom Militaie mit leb⸗ haften Acclamationen begruͤßt wurde.
Oesterreich.
* — Wien, 4. Juni. Ein eben aus Konstantinopel einge⸗ troffener Englischer Courier, welcher jene Hauptstadt am 23sten v. M. verlassen hatte, bringt die wichtige Nachricht, daß der Sultan endlich den Ferman erlassen hat, welcher die bereits vor mehreren Wochen gegen die Repraͤsentanten ausgesprochenen Kon⸗ v zu Gunsten Mehmed All's enthaͤlt. Lord Ponsonby elbst hat sich diesmal den Bemuͤhungen der uͤbrigen Gesandten angeschlossen.
Schweiz. (Basl. Z.) Gemaäͤß eines gestrigen
Luzern, 1. Juni.
Beschlusses des gr. Rathes verfuͤgte sich derselbe heute Vormittag
9 Uhr in die Jesuitenkirche, um dort einem feierlichen Gottes⸗ dienste beizuwohnen, worauf die Beeidigung vorgenommen wurde, welche Herr Praͤsident Nuͤttiman mit einer kurzen aber trefflichen Anrede eroͤffnete, die Wichtigkeit des zu schwoͤrenden Eides vorstel⸗ lend. Nach diesem begab sich der Zug wieder nach dem Sitzungslo⸗ kale des gr. Rathes, wo mit den Geschaͤften der Anfang gemacht wurde. Die erheblicheren waren folgende: 1) Ruͤckweisung eines Vorschlages zu einer Antrittsproclamation an eine Kommission. 2) Wurde ein Dekrets⸗Vorschlag des Herrn Großraths Leu fast einmuͤthig genehmigt, wonach folgende Gesetze nach Vorschrift der Verfassung als aufgehoben erklaͤrt werden: a) Gesetz uͤber die Aufstellung von Kantons⸗Fuͤrsprechern und Rechts⸗Anwaͤlten; b) das Placet⸗Gesetz; c) der 9. und 10. Titel des Kriminal⸗Ge⸗ setzbuches, die Begnadigungen und die Rehabilitationen betref⸗ fend; d) die Badener Konferenz⸗Artikel; e) das Siebner⸗Konkor⸗ dat. 3) Wurde eine Kommission niegergesetzt zur Festsetzung des Gehaltes der Mitglieder des kl. Rathes, des Appella⸗ tions⸗Gerichtes, so wie des Kriminal⸗Gerichtes. Am Ende stellte Herr Alois Hautt noch den schriftlichen Antrag, daß der gr. Rath die durch Beschluß des kl. Rathes unterm 8. Januar 1834 erfolgte unkanonische Abberufung des Herrn Ant. Huber, als Pfarrer von Uffikon, wieder zuruͤckziehen moͤchte. Die Motivirung dieses Antrages ging vorzuͤglich dahin, einerseits das gute Einvernehmen zwischen Staat und Kirche herzustellen und zu befestigen, so wie dem fortwaͤhrenden provisorischen Zu⸗ stande der Pfarrei Uffikon einmal ein Ende zu machen, und an⸗ dererseits einen staats⸗ und kirchenrechtswidrigen Akt zu annulli⸗ ren. — Näaͤchsten Sonntag wird im ganzen Kanton ein feierlicher Bitt⸗- und Bettag gehalten werden. “ M“
Die Augsburger Allgemeine Zeitung enthaͤlt eine neue B 2 II darauf beziehen zu müssen. Sie können die von Mehmed Ali förmlich
Note der Londoner Konferenz an den Tuͤrkischen Gesandten, um die letzten noch vorhandenen Hindernisse zur Beendigung der orientalischen Frage aus dem Wege zu raͤumen (womit die in unserem heutigen Schreiben aus Wien gegebene Nachricht zu vergleichen ist). Die Note ist vom 10. Mai datirt und lautet: „Die Unterzeichneten hatten die Ehre, die Note vom 27. April zu empfangen, in welcher Se. Excellenz Schekib Efendi, Botschafter der bohen Pforte, bei Mittheilung der ihm zugekommenen Instructionen an die Mitwirkung der verbündeten Mächte zu appelliren die Güte hatte, um die Schwierigkeiten zu beseitigen, die sich in Bezug auf die Auslegung einiger Verfügungen ergeben haben, welche in den zur defi⸗ nitiven Ordnung der Aegpptischen Angelegenheiten erlassenen Fermans vom 13. Februar enthalten sind. Die Verfügungen, worüber die hohe forte die Ansicht der vier verbündeten Höfe zu erfahren wünscht, be⸗ ziehen sich namentlich auf die drei folgenden Punkte: 1) die Frage der Erblichkeit, 2) die Festsetzung des Tributs, 3) die Militair⸗ Beförderungen. Die allgemeinen Regeln zur Lösung dieser drei⸗ ragen wuͤrden dem Grundsatz nach durch die Convention be⸗ immt, welche die hohe Pforte am 15. Juli 1840 mit den Höfen von Oesterreich, Großbritanien, Preußen und Rußland abge⸗ schlossen hat. Auf die durch jene Uebereinkunft festgesetzten Grundsätze haben die Unterzeichneten geglaubt, sich in den Mittheilungen beziehen zu müssen, welche sie die Ehre hatten nach einander, namentlich * ih⸗ ren Noten vom 30. Januar und 13. März an den Osmanischen Herrn Botschafter zu richten. Indem sich die Unterzeichneten auf dieselbe Grundlage stützen, beeilen sie sich, um dem von Sr. Excellenz, Schekib Efendi, ausgedrückten Wunsche zu entsprechen, folgende Erläuterungen sn geben: 1) Frage der Erblichkeit. Der Sultan hat, bei Rea⸗ isirung der Absicht, die Se. Hoheit vom Anfang der Levantinischen Krise an geoffenbart hatte, förmlich den Entschluß angekündigt, die Verwaltung des Paschaliks Aegypten in der Familie Mehmed Ali's so lange zu belassen, als er und seine Nachkommen sich dieser Gunst durch treue Erfüllung der daran geknüpften Bedingungen würdig machen würden. Nachdem dieser Grundsatz einmal durch die souveraine Autorität des Sultans legal festgestellt ist, bleibt nur noch die Art und Weise anzuordnen, wie der Posten des Statthal⸗ ters von Aegypten von einem Mitgliede der Familie Mehmed Ali's auf das andere übertragen werden soll. Es ward fest⸗ gesetzt, daß diese Uebertragung mittelst der Investitur zu geschehen habe, welcher Sultan dem neuen Titelträger gewähren wird. Diesem Grund⸗ satz gemäß hat Se. Hoheit geruht, bei Wiedereinfetzung Mehmed Ali's in die Verrichtungen des Statthalters von Aegypten, den Ferman vom 13. Februar an ihn zu erlassen. Ueberdies hat dieser Souverain durch eine spezielle Verfügung, die der Sultan seinen Verbündeten mittheilen han; geglaubt hat, Mehmed Ali davon dispensirt, sich nach Kon⸗ 85 8 begeben zu müssen, um in dieser Hauptstadt die Investitur nlarenr EEE empfangen. Zugleich hat Se. Hoheit zu er⸗ sich nach ö auch Ibrahim Pascha davon entbinden werde, wed ch (v Sa zu begeben, wenn dieser berufen würde, Meh⸗ Foavestitun geerzan 2 8G Pascha zu ersetzen, daß ihm vielmehr der dieser Verfügung gach Aegppten geschickt werden soll. Bei Annahme hatdie hobe ie sie den verbündeten Höfen mitgetheilt ward, hHat die hohe Pforte selbst die Wei 1a .2 eise angedeutet, nach welcher Se. Hoheit geson⸗ nen sey, für die Verwaltung des Paschaliks Aegyptens erb Fayfn Mehmed Ali's zu sorgen. dies 8r egyptens er lich in der Familie nischen Reich eingeführten Gebra eedeieeha Pascha, der sich als der älteste in een Neeeehee Mehmed Ali's in dem Posten als er Familie eventuell zur Nachfolge Statthalter von Aegypten berufen
1““
8 g„, finden wird. In Gemäßheit derselben Regel soll der Aelteste der Fami⸗ lie nach de. Fimn Pascha als zur Ersetzung Ibrahims 3 der Siell⸗ als Statthalter des Aegyptischen Paschaliks bestimmt angesehen werden. Dies ist die allgemeine Regel, welche die verbündeten Höfe, als die den Interessen der hohen Pforte angemessenste und mit dem in dem Osma⸗ nischen Reiche feststehenden Herkommen am meisten übereinstimmende betrachten. Indem sie solchergestalt der Aufforderung entsprechen, welche der Osmanische Botschafter auf Befehl seiner Regierung an sie erlassen hat, haben sie geglaubt, konstatiren zu müssen, daß die Ernennung zu der Stelle des Statthalters von Aegpyten ausschließlich Sr. Hoheit zukommt, daß dieses Recht jedesmal durch die dem neuen Titel⸗ träger ertheilte Investitur ausgeüht und kundgegeben wird, daß endlich diese von der souverainen Autorität zugestandene Investitur den Rechts⸗ anspruch bildet, kraft dessen jeder neue Statthalter Aegyptens im Na⸗ men Sr. Hoheit berufen werden soll, eine Provinz, die einen integriren⸗ den Theil des osmanischen Reichs ausmacht, zu verwalten. 2) Fest⸗ setzung des Tributs. Die der Convention vom 15. Juli beigefügte Separat⸗Akte hat über den Betrag des Tributs nicht verfügt. Sie hat nur als Grundsatz festgesetzt, daß der Tribut jährlich an die hohe Pforte bezahlt werde, daß er mit der Ausdehnung des Gebiets, dessen Ver⸗ waltung Mehmed Ali übertragen wäre, im Verhältniß stehen solle, daß der Pascha, unter der Bedingung der regelmäßigen Bezahlung des Tributs, im Namen des Sultans und als Delegirter Sr. Hoheit die gesetzlich eingeführten Steuern und Abgaben beziehen, und daß endlich der Pascha von Aegypten mittelst dieser Abgaben allen Aufwand der Civil⸗ und Militairverwaltung in besagtem Paschalik bestreiten werde. Indem hier die Bevollmächtigten der Höfe, welche die Uebereinkunft vom 15. Juli unterzeichnet haben, an die als Prinzip darin aufgestell⸗ ten Verfügungen erinnern, würden sie die Gränzen ihrer Befugniß zu überschreiten glanben, wenn sie eine entscheidende Meinung über den
je, wie sie bereits in der Note vom 13. März ausgedrückt haben, nicht als zu ihrem Ressort gehörig ansehen. Da sie überdies die nöthigen statistischen Angaben nicht besitzen, welche als Grundlage zu einem be⸗ stimmten Urtheil über die sfinanziellen Hülfsquellen Aegvptens dienen könnten, so können sie auch keinerlei Ansicht aussprechen über den Be⸗ trag des jährlichen Einkommens, welches der Schatz der hohen Pforte von dieser Provinz beziehen kann. Um gleichwohl, so viel in ihrer Ge⸗ walt steht, dem von Sr. Excellenz Schekib Efendi im Na⸗ men der hohen Pforte ausgedrückten Wunsche entgegenzukom⸗ men, glauben sie den Gedanken äußern zu müssen, daß statt für den von dem Pascha zu bezahlenden Tribut einen ver⸗ bältnißmäßigen Theil des Brutto⸗Einkommens von Aegppten zu bestimmen, es in dem wohlverstandenen Interesse der Pforte vorzu⸗ zichen seyn dürfe, den Betrag des Tributs durch eine feste Summe zu bestimmen, wodurch dem Schatze Sr. Hoheit eine bestimmte Einnahme gesichert wäre, da indessen die Grundlagen, nach welchen der Betrag
so wäre es vielleicht nützlich, wenn der Nominal⸗Betrag besagter Summe nach Verfluß gewisser Zeiträume der Revision unterworfen vürde. 3) Militair⸗Beförderungen. Der §. 6 der Sevparat⸗Akte der Uebereinkunft vom 15. Juli bestimmt, daß die Land⸗ und Seemacht, welche der Pascha von Aegypten unterhalten dürste, als zu der Streit⸗ macht des Osmanischen Reiches gehörig, immer als für den Staats⸗ dienst unterhalten betrachtet werden soll. Da diesem Grund⸗ satz zufolge, die in Aegypten verwendete Militairmacht die Streitmacht Sr. Hoheit ist, so sollen die Offiziere ihre Beförderung nur in Gemäßheit der Autorität des Sultans allein, dem die Os⸗ manische Armee und Flotte gehören, erhalten können. Von diesem Grundsatz ausgehend, dem eine allgemeine Anwendung zukommt, können die Unterzeichneten den in Bezug auf die Frage der Militair⸗
Beförderungen in Aegypten erhobenen Schwierigkeiten nur eine unter⸗ geordnete Wichtigkeit beilegen. Es ist Sache des Sultans in dieser Hinsicht Vollmachten zu ertheilen, die er als nöthig erachten wird, den Statthalter von Aegypten anzuvertrauen, wobet er sich vorbehält, diese Vollmachten, je nachdem Erfahrung und Bedürfnisse des Dienstes es als zweckmäßig erscheinen lassen, auszudehnen oder zu beschränken. — Wenn die Unterzeichneten geglaubt haben, ihre Bemerkungen auf die drei oben erwähnten Punkte beschränken zu müssen, so geschah dies, weil sie durch ihre Kollektiv⸗Noten vom 30. Januar, 13. März und durch das Protokoll vom 5. März bereits ihr Üirtheil über andere Bedingungen ausgesprochen haben, die in der der Convention vom
15. Juli 1840 beigefügten Separat⸗Akte enthalten sind. Da die Unterzeichneten bei den Ansichten und Minungen, die sie in den besagten Akten an den Tag gelegt, beharren, so glauben sie, sich
geschehene Unterwerfung nur als unbedingt und sonach die Türkisch⸗ Aegvptische Frage als geendigt betrachten. Die Unterzeichneten können daher die Vermuthung nicht zugeben, daß der Pascha, zum Dank für die Verzeihung, die ihm der Sultan zu gewähren geruht, und für die Vergünstigung, welche ihm, so wie seiner Familie Se. Hoheit hat zu⸗ kommen lassen, sich nicht in den Schranken des Gehorsams und der Unterwerfung, welche die Bedingungen dieser Verzeihung und dieser Gunstbezeugungen sind, halten werde. — Indem die Bevollmächtigten der verbündeten Höfe diese Bemerkungen Sr. Excellenz, Schekib Efendi, mittheilen, ersuchen sie ihn, dieselben zur Kenntniß seines Hofes bringen zu wollen, da sie als Ergänzung des Inhalts ihrer Kollektiv⸗ note vom 13. März dienen sollen. Sie ergreifen diese Gelegenheit zur Erneuerung u. s. w. London, 10. Mai. (Unterz.) Esterhazy, Neu⸗ mann, Palmerston, Bülow, Brunnow. China.
Canton, 31. März. Ueber die Wiedereinnahme der Bocca⸗ Forts berichtete eine Depesche des Commodore Sir J. Gordon Bremer vom 10. Maͤrz, datirt vom Bord des Schiffes „Wel⸗ lesley“ auf der Hoͤhe von Nord⸗Wangton, im Wesentlichen Fol⸗ gendes:
„Am 20. Januar hatte Capitain Elliot mit dem Kaiserl. Commissair Kischin einen Präliminar⸗Vertrag abgeschlossen, dessen wesentlichste Be⸗ stimmungen waren, daß die Insel Hong⸗Kong der Britischen Regierung abgetreten und dagegen die von den Briten genommenen Forts Tschuenpi und Tycock⸗Tau nebst der Insel Tschusan von ihnen geräumt werden sollten. Die Britische Flotte wurde demnach aus der Nähe der Bocca Tiaris zurückgezogen, die Forts am 21. Januar den Chinesen überlie⸗ fert, und die Britischen Schiffe gingen an der Westseite der Insel Lan⸗ tao vor Anker. Am 26. Januar hatte Capitain Elliot nedst großem Gefolge eine feierliche Zusammenkunft mit Kischin an der zweiten Barre des Flusses und knüpfte weitere Unterhandlungen mit demselben an. Der Commodore begab sich mittlerweile nach Hong Kong, von dem er feierlich im Namen der Königin von England Besitz nahm; zu,⸗ gleich hatte er, um den Chinesen den Beweis zu geben, daß Britischer Seits mit der größten Gewissenhaftigkeit verfahren werden solle, sowohl zu Lande als zu Wasser Depeschen an den in Tschusan kommandirenden General Burrell und den die dort befindli⸗ chen Schiffe befehligenden Capitain Bourchier geschickt, um ihnen die schleunigste Räumung der Insel zur Pflicht zu machen. Die Chinesi⸗ schen Behörden ihrerseits kamen dem von ihnen gegebenen Versprechen, daß der Handel mit Canton am 2. Februar wieder eröffnet werden solle, nicht nach, am I1ten hielt daher Capitain Elliot eine neue Kon⸗ ferenz mit Kischin an der Bocca Tigris und verstand sich zu einem abermaligen, jedoch nicht über zehn Tage zu verlängernden Aufschub. Der Commodore erklärt, daß er von dem Augenblicke an jedes Zutrauen zu der Aufrichtigkeit der Chinesen verloren habe, und da ihm zugleich Meldungen zugegangen seyen, denen zufolge sich nicht mehr daran zweifeln lasse, daß die Chinisen mit kriegerischen Vorbereitungen fort⸗ während beschäftigt seyen, so habe er der leichten Division der Britischen Schiffe den Befehl ertheilt, sich sofort nach der Rhede von Macao zu begeben, und sey am 13. Februar selbst dorthin abgegangen, um mit Capitain Elliot zu konferiren und den Verlauf der Dinge ab⸗ zuwarten. Er fand, daß der Traktat, über den sich Elliot mit Kischin vorläufig geeinigt hatte, nach der Bocca Tigris abgesandt worden sey, um nach Canton befördert zu werden, und daß die „Nemesis“, welche diesen Traktat überbrachte, bei ber Bocca Tigris bis zum 18ten auf
Betrag des Tributs aussprächen, was eine sinanzielle Frage bildet, die sn der inneren Verwaltung des Osmanischen Reichs gehört, und welche
dieser Summe bestimmt würde, in Folge der Zeit wechseln könnten,
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die definitive Antwort Kischins zu warten Befehl habe. Die mirtler⸗ weile aus Canton in Macao eingehenden Nachrichten zeugten von den feindlichsten Gesinnungen der Chinesen und man theilte sogar ein un⸗ geblich vom Kaiser selbst ausgehendes Edikt mit, durch welches alle Bea m⸗ ten aufgefordert wurden, die Engländer zu vernichten, und elne Pro⸗ clamation, deren Authentizität freilich, nach der Erklärung des Cona⸗ modore, nicht erwiesen ist, durch welche aber auf seinen Kopf ein Preis
von 50,000 Dollars und eben so viel auf den den des Capitain Elliol
gesetzt wurden. Am 19ten Morgens kam die „Nemesis“ ohne alle Ant⸗ wort von der Bocca Tigris zurück und meldete nur, daß von dem
Fort von Nord⸗Wang⸗tong aus, ein Schuß auf sie gefallen sey. Der Commodore sendete darauf sogleich die leichte Flotten⸗Divi⸗
sion unter Capitain Herbert ab, mit dem Befehle alle ferneren
Defensiv⸗Vorbereitungen des Feindes so viel wie möglich zu verhindern. Er selbst begab sich nach Hong⸗Kong und setzte sich von dort mit der Linienschiffen, den übrigen Dampfschiffen und den Transportschiffen der Flotte in Bewegung. Capitain Herbert nahm am 20sten eine Po⸗ sition in dem westlichen Kanal vor Süd⸗Wang⸗tong und beaab sich am 22sten mit dem Dampfschiffe „Nemesis“ und einigen Böten des Geschwaders in den hinter Anunghov vorbeilaufenden Kanal, wo er eine maskirte Batterie von 20 Kanonen zerstörte, welche auf das Schiss zu feuern anfing, als die Böte damit beschäftigt waren, die im Flusse befindlichen Pfähle und Flösse, durch welche die Chinesen die Durchfahrt 5 behindern gesucht hatten, zu entfernen. Die Chinesen verloren bei dieser Gelegenheit ungefähr 30 Todte, die Engländer erlitten keinen Verlust. Die Linienschiffe und schweren Fregatten kennten wegen widriger Winde erst am 22. Februar in der Bocca⸗Tigris ein⸗ treffen, aber schon am folgenden Tage wurde zum Angriff auf die Forts derfelben geschritten. Zum Theil um das alte Fort von Anung⸗ hov herum und vor demselben bis zu dem höchsten Wasserstande befand sich eine neue, gutbebaute Batterie, von Granit aufgeführt, welche einen Ausschnitt von fast zwei Drittheilen des Kreises bildete; sie war mit 42 Kanonen von zum Theil ungeheurem Gewicht und starkem Kaliber mentirt; mehrere feste Verschanzungen zogen sich südwärts vor dieser Batterie hin, und die Spitzen der Hügel waren mit Kanonen besetzt, bis zu einem Lager hin, welches 1200 Mann aufzunehmen bestimmt war: an der Nordseite fand sich ein in gerader Richtung fortlaufendes Werk von neuer Bauart, welches 60 schwere Kanonen enthielt; eine felsige Uferstrecke von etwa 150 Yards Länge liegt zwischen dieser und der nördlichen kreisförmigen Batterie, und auf derselben waren 40 Ka⸗ nonen aufgeführt; im Rücken waren alle diese Werke durch eine hohe, den Hügel hinanlaufende Mauer gedeckt, in der sich Platformen fanden, von welchem aus die Soldaten das Kleingewehrfeuer unterhalten sollten, im Innern lagen die Kasernen und Magazine. Am östlichen Ende der Insel Nord⸗Wang⸗ tong befindet sich eine Batterie mit einer doppelten Reihe von Kanonen, welche die Durch⸗ fahrt auf jener Seite vertheidigt und zum Theil auch eine Anzahl von großen, auer über den Fluß in der Entfernung von zwölf zu zwölf Fuß, je an zwei Ankern befestigten Holzflössen flankirte, die dazu be⸗ stimmt waren) eine schwere, über den Fluß gezogene, eiserne Kette zusammen⸗ zuhalten, deren Enden auf der einen Seite auf Süd⸗Wang⸗tong, auf der anderen auf Anunghov in sehr starkes Mauerwerk eingemanert waren
auf dem West⸗Ende von Nord⸗Wande⸗tong ist eine starke Batterie von 40 Kanonen, welche durch eine Feldschanze, mit 17 Kanonen besetzt, flankirt wird; fast die ganze Insel ist eine große Batterie; auf der äußersten West⸗Seite des Kanals stand eine Batterie von 22 schweren Kanonen und eine Feldschanze mit 17, welche ein verschanztes Lager, das 1500 bis 2000 Mann enthielt, vertheidigte. Süd⸗Wang⸗tong war vom Feinde nicht besetzt, obgleich eine treffliche Stellung, und ich ließ daher in der Nacht vom 2östen eine Verschanzung dort aufwerfen und drei Haubitzen dort aufstellen, die am fol⸗ genden Tage Bomben und Raketen mit vielem Erfolge nach Nord⸗Wang⸗tong und gelegentlich nach Anunghoy schleuderte. Am Lösten um 11 Uhr Morgens setzte sich die Flotte auf ein gegebenes Signal in Bewegung. Gegen Anunghoy wurden die Linienschiffe „Blenheim“ und „Melville“ und das Dampfschiff „Aueen“ nebst vier Packetböten unter dem Befehle des Capitain Senhouse gegen Anunghoy gerichtet, während das Linienschiff „Wellesley“ und die Fregatten und Korvetten „Calliope“, „Samarang“, „Druid“, „Herald“ und „Alliga⸗ tor“ den Angriff auf die Batterieen an der Süd⸗, Südwest⸗ und Nord⸗ west⸗Seite von Wang⸗tong und die Forts auf der westlichen Seite des Landes unternahmen. In weniger als einer Stunde waren die Bat⸗ terieen auf Wang⸗ton zum Schweigen gebracht, die zuvor am Bord
der Dampfschiffe „Nemesis“ und „Madagascar“ eingeschifften Truppen unter Major Pratt wurden gelandet, bemächtigten sich der Insel und nahmen 1300 Chinesen gefangen. Auch die Batterieen auf Anungho waren mittlerweile zum Schweigen gebracht, und Capitain Senhouse selbst an der Spitze einer Abtheilung von Matrosen und Marine⸗ Soldaten landete in der südlichen Batterie und trieb die Chineser nacheinader aus dieser und zwei anderen Batterieen htnaus, so daß un 1 Uhr Mittags die Britische Flagge auf der ganzen Reihe der berich teten n. der Bocca Tigris wehte. Der Verlust der Engländer be schränkte sich auf fünf leicht Verwundete und einige Beschädigung an den Schiffen, die Chinesen verloren im Ganzen ungefähr 500 Todte und Verwundete, unter Ersteren den kommandirenden Admiral Kwan der am folgenden Tage unter Salutschüssen der Britischen Schiffe von seiner Familie bestattet wurde. Am Morgen des 27. Februar segelte die leichte Division der Flotte unter dem Befehle des Capitain Herbert von der „Calliope“, bei dem sich der Ober⸗Intendant, Capitain Elliot, den Fluß hinauf und fand nahe bei Whampoa den Feind in einer starken Stellung; es waren dort gegen 40 Kriegs⸗Dschunken versam⸗ melt, und außerdem war der frühere Britische Ostindienfahrer „Cam⸗ bridge“, ein Schiff von 900 Tonnen, dort geankert; als die Bri⸗ tischen Dampfschiffe „Nemesis“ und „Madagascar“ sich näher⸗ ten, um die Stellung zu rekognosziren, wurde ein lebhaftes Feuer auf sie eröffnet, welches indeß mit so vieler Lebhaftigkeit von den Dampfschiffen und den später herzugekommenen übrigen Britischen Kriegsschiffen erwiedert wurde, daß innerhalb einer Stunde das Feuer der Kriegs⸗Dschunken, des „Cambridge“ und der Batterieen beinahe zum Schweigen gebracht war. Es wurden darauf Marine⸗Soldaten und Matrosen gelandet, welche die Berschanzungen erstürmten, fast 200720 Chinesen vor sich hertrieben und beinahe 300 von ihnen tödteten. Nach Verlauf von ungefähr einer halben Stunde waren alle Verschanzungen, obgleich in einigen hartnäckiger Widerstand geleistet wurde, im Besitz der Engländer, zugleich wurde der „Cambridge“ durch die Boote de „Calliope“, „Nemesis“ und „Modeste“ geentert und dann in Bran gesteckt, wobei das Pulvermagazin aufslog. Die Forts und das Schiff führ ten zusammen 98 Kanonen. Die Kriegs⸗Dschunken entkamen den Fluß hin⸗ auf, und die Schiffe wurden verhindert siezu verfolgen, weilein starkes Floß zeitig genug queer über die Durchfahrt geankert wurde. Die Engländer ver⸗ soren einen Todten, drei schwer und fünf leicht Verwundete. Am 1. März begab sich der Commodore selbst zu der leichten Division und rückte mit derselben bis zu dem Punkte vor, wo der sogenannte Dschunk⸗ Fluß in den Canton⸗Fluß einmündet und wo die Chinesen abermals den Fluß gesperrt und die Durchfahrt mittelst einer maskirten Batterie von 25 Kanonen zu vertheidigen versucht hatten. Die Batterie war von etwa 250 Mann auserwählten Truppen besetzt, wurde indeß sehr bald von den Engländern erstürmt, wobei diese nur einen tödtlich ver⸗ wundeten Matrosen, die Chinesen etwa 15 bis 20 Todte verloren. Die Schiffe drangen darauf sogleich vor und erschienen kurz nachher im Angesichte von Canton. Am Aten wurde von dem Commodore, in Uebereinstimmung mit Sir H. Gough, ein Angriff auf das sogenannte Howqua⸗Fort entworsen, kam aber nicht zur Ausführung, weil die Chinesen dasselbe freiwillig räumten, so daß die Britische Flagge ohne Widerstand aufgezogen und eine Garnison in die Festung gelegt werden konnte. Am 5ten Nachmittags, kam der Kwang⸗Tschau⸗fro oder Pra fekt von Canton ins Britische Lager, begleitet von den Hong⸗Kauf⸗ leuten, und gestand nach einer langen Unterredung mit Capitain Ellie ein, daß Kischin abgesetzt und degradirt sey, und daß, da der neu Commissair noch nicht angekommen, kein akkreditirter Friedens⸗Uuter händler sich vorfinde; zugleich erklärte er, daß in Canton die größte Verwirrung herrsche, daß ein Jeder, der die Stadt verlassen könne, sich
davon gemacht habe, kurz, daß die Stadt ganz der Willkür der Eng⸗
„Ich meinerseits“, fügt der C
8 dore länder anheimgegeben sev. t Fommodore am Saaaße seiner ersten Depesche hinzu, „glaube, daß dessenungeachte