steuerung endlich so druͤkkend, so verhaßt, und demnach so wenig wirksam, daß der oͤffentlichen Meinung jede Salzsteuer uͤberhaupt
verwerflicher scheint. Gleiches Mißverhaͤltniß entsteht in Grenzge⸗ genden, wo der Nachbarstaat fuͤr seinen Ueberftuß an Salz Ab⸗ satz im Auslande sucht, und deshalb bei der Ausfuhr die Steuern verguͤtet, womit dasselbe in seinem Gebiete belastet ist.
gleich der Aufwand fuͤr Salz zur Wuͤrze der Speisen selbst bei betraͤchtlicher Theuerung desselben auch fuͤr die Haushaltungen des ge meinen Arbeiterstandes nicht leicht so laͤstig werden kann, daß ein erheblicher wirthschaftlicher Nachtheil daraus entstehr; so scheint
1 ’ 1
Wenn⸗
es doch auch selbst wohlhabenden Familien nicht unanstaͤndig,
auch ein Beduͤrfniß von geringer Bedeutung so
wohlfeil zu kau⸗ fen, als sich Gelegenheit darzu darbeut;
und diese verschafft der
Schleichhandel im vollsten Maaße, wo der Unterschied der Salz⸗
preise denselben lohnend genug macht. Im Brittischen Reiche war zuletzt der Buschel Kochsalz mit funfzehn Schillingen be⸗ steuert, d. i. Preußischem Gelde, oder die Tonne Salz, welche die Preußische Regierung im Inlande fuͤr sunfzehn Thaler verkauft, hatte nur an Steuer allein ungefaͤhr dreißig Thaler zu tragen. Da gleich⸗ zeitig das Salz fuͤr die Schottische Haͤringsfischerei wo nicht ganz steuerfrei, so doch viel minder besteuert bleiben mußte, wenn die⸗ ses wichtige Gewerbe die Nordische und Niederlaͤndische Mit⸗
bewerbung ertragen sollte: so wuͤrde der Schleichhandel mit Salz
durch den großen Unterschied der Preise so gewinnreich, daß er mit gewaffneter Hand von zahlreichen Banden betrieben wurde. Der Abscheu, welchen die Gefechte mit diesen Schleichhaͤndlern erzeugten, erzwang zuletzt die schon oben erwaͤhnte Aufhebung der ganzen Steuer. Auch im alten Frankreich hatten die unmoͤßigen
esteuerungen des Salzes bewaffnete Schleichhaͤndlerrotten her⸗
schen Staaten naͤhrt das Einschwarzen des Salzes hauptsaͤchlich den Schleichhandel, der gleich verderblich an der Sittlichkeit der Voͤlker, und nicht bioß an dem Einkommen, sondern auch an der Achtung der Regierungen nagt.
Die Preußische Regierung erhebt schon seit einer langen Reihe von Jahren einen beträchtlichen Theil ihres Einkommens dadurch, daß sie den Handel mit Salz innerhalb ihres Gebiets sich ausschließlich vorbehalten hat. Eine Geschichte des Entstehens und der Ausbildung dieser Besteuerungsform wuͤrde zu hoͤchst anziehenden Betrachtungen Anlaß geben, und duͤrfte namentlich auch manches Urtheil uͤber dieselbe berichtigen: sie liegt indessen
anz außer den Grenzen, worauf der Verfasser dieses Aufsatzes
ch fuͤr jetzt beschraͤnken muß. Seit dem Anfange des Jahres 1821 verkauft die Preußische Regierung uͤberall innerhalb ihres Machtgebiets die Tonne des zum Gebrauche der Haushaltungen bestimmten Salzes zu dem gleichen Preise von funfzehn Tha⸗ lern: da diese Tonne vorschriftsmaͤßig vierhundert und fuͤnf Penb⸗ Salz enthaͤlt, so giebt sie hiernach 27 Pfd. Salz fuͤr
Rthlr. und das Pfund Salz kostet 131 ½ Pfennig, deren 360 auf einen Thaler gehen. Die Regierung verkauft aus ihren Magazinen das Salz in der Regel nur tonnenweise: diejenigen, welche sie zum Einzelnhandel damit berechtigt, sind vervpflichtet, das Pfund nicht theuerer, als zu funfzehn Pfennigen, zu verkau⸗ fen. Nach aͤmtlichen Angaben hat die Regierung im Inlande abgesetzt in den sechsjährigen Zeitraͤumen,
von 1822 bis mit 1827.. 1,131,294,600 Pfd.
11833 1,289,884,500 » hü1ü168898b1,371,707,865 „ . Das arithmetische Mittel aus den beiden Zählungen, welche in jeden dieser Zeitraͤume fallen, ergiebt gleichzeitig Einwohner fuͤr die sechsjaͤhrigen Zeitraͤume von 1822 bis mit 1827 .. . 11,960, 429. „ 1828 „»„ » 1833 . 12,882,535. 18938 »1830 .13,804,026. Hiernach kommt auf den einzelnen Einwohner durchschnittlich jaͤhrlich ein Salz⸗Absatz von nachstehend in Pfunden und deren Tausendtheilen angegebenem Gewichte von 1822 bis mit 1827 1 von 1828 » v 1833 “ 16,688. von 1834 „ 1839 16,502. Dieses ist indessen keinesweges der Bedarf an Salz, welchen der
Salgz
5,764.
Stand der Handarbeiter fuͤr seine Verzehrung unmittelbar zu lichen Bescheid der Großherzogin Luifer
kaufen hat. Es geht davon ab nicht allein alles, was fuͤr tech⸗ nische Zwecke, bei der Bereitung chemischer Praͤparate, bei der Gerberei, Faͤrberei, Seifenstederei u. s. w. verbraucht wird: son⸗ dern auch der betraͤchtliche Verbrauch bei der Viehzucht; und endlich auch das Satz, was nicht sowohl zur Wuͤrze der Spei⸗ sen, als vielmehr nur dazu dient, um manche Nahrungsmittel, wie namentlich Butter, Fleisch und Fische, zur Aufbewahrung faͤhig zu machen. Es mangelt allerdings an hinreichenden Mit⸗ teln, den Abzug mit einiger Sicherheit anzugeben, welcher wegen dieses Verbrauchs von den vorstehend berechneten Durchschnitten zu machen waͤre, wenn diese bloß den Bedarf der Haushaltungen des Arbeiterstandes darstellen sollten: indessen dürften dorh nach⸗ stehende Betrachtungen einigen Anhalt zur Schaͤtzung desselben darbieten.
In der Convention, welche unterm 20. November 1815. wegen Verpflegung der damals noch in Frankreich zuruͤckbleiben⸗ den Truppen der verbuͤndeten Maͤchte geschlossen wurde, ist fuͤr den Mann taͤglich neben zwei Pfunden Brodt von Mengege⸗ traide, d. i. Roggen und Weitzen gemischt, einem viertel Pfunde
das Pfund mit sieben und zwanzig Pfennigen
d (sfen Erinnerungen, vereinigt aber doch noch immer eine
1 1
diet.
maligen Besitzthümern Schiller's zollt. Großherzogin den Arbeitsstuhl
von 1822 bis mit 1827.41,899,800 Thaler. von 1828 „ » 1833. 47,733,500 „ 8 von 1834 „ » 1839. 50,803,995 „» Die wirkliche Einnahme betrug jedoch nur in den sechsjaͤhrigen Zeitraͤumen von 1822 bis mit 1828 . 41,859,267 Thaler von 1828 „ „ 1833 .46,711,404 » von 1824 „ „ 1839 49,486,193 „ .‧Ess zeigt sich hiernach eine Minder⸗Einnahme in den sechs⸗ jährigen Zeiträͤumen: von 1822 bis mit 1827 von .. 40,533 Thaler eeebebbbe“] 1,062,096 „ 1,317,802 „
von 1834 »1839 „ Diese MinderEinaahme beruht hauptsaͤchlich darauf, daß Salz, welches nicht zur Wuͤrze menschlicher Speisen, sonodern zu ge⸗ werblichen Zwekken gebraucht wurde, fuͤr einen geringeren Preiß, als den allgemein angenommenen von funfzehn Thalern fuͤr die Tonne verkauft worden ist. Wegen des Mißbrauchs, der von solcher Erleichterung der Gewerbsamkeit besorgt wird, erscheint dieselbe nur statthaft, wenn entweder das Gewerve unter Aufsicht der Steuer⸗Behoͤrde gestellt werden kann, oder wenn unreines zur menschlichen Nahrung untaugliches Salz verabreicht wird: jenes ist nur in sehr bedeutenden Anstalten moͤglich, und dieses bloß auf das Salz anwendbar, was dem Viehe gereicht wird, oder zur Seifenstederei dient. Die Verwaltung des Salzwesens hat die Preißermaͤßigungen, wegen gewerblicher Zwekke stets sehr be⸗ denklich finden muͤssen, und dennoch haben sie waͤhrend der bei⸗ den letzten sechsjaͤhrigen Zeitraͤume den vorstehend angegebenen be⸗
deutenden Umfang erreicht: das war hiernach nur moͤglich, wenn . in wirklich ein sehr bedeutender Theile des im Innlande abgesetzten vorgerufen; und in vielen Grenzgegenden der groͤßeren Europaͤi⸗
Salzes zu solchen gewerblichen Zwekken verwandt wurde, wobei eine betraͤchtliche Ermaͤßigung des Preises kein Bedenken entge⸗ gen stand. (Schluß folgt.)
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
2 Weimar, 19. Juni. Unsere Stadt, einst der Ausgangspunkt er Deutschen Literatur, zehrt zwar theilweise nur noch von seinen gro⸗ Anzahl streb⸗ in seinem so gemüthlichen Ge⸗ t. Man kann zum Beweis dafür nur die Namen von Müller, Röhr, von Frortep, Riemer, Vogel, Eckermann, Peucer, von Sternberg, Berk, von Biedenfeld, Amalie Winter, von Schorn und die Maler Preller, Neher. Simon, Kaiser ꝛc. anführen. Hofrath F. W. Riemer's kürzlich bei Duncker und Humblot erschienene „Mittheilungen über Goethe’ sind ein äußerst schätzbares Produkt musterhafter Dar⸗ stellung und eines wackeren gelehrten Fleißes. Wie es heißt, bereitet auch Leibarzt von Vogel neue Darlegungen Goethescher Denk⸗ und Handlungsweise zum Druck vor.
Rührend ist die Achtung, welche man hier noch vorhandenen ehe⸗ So hat die Erlauchte Frau Tisch, Spiegel ꝛc. desselben an sich ge⸗ bracht und man findet diese Reliquien am Eingange des so eben been⸗ digten Schillerzimmers auf dem hiesigen Residenzschlosse aufgestellt. Ebenso hat die Erholungs⸗Gesellschaft, aus den Honoratioren Weimars gebildet, in ihrem Versammlungs⸗Lokale unter einer mit Schiller's Büste gezirten Nische einen Tisch aus dem ehemaligen Besitzthum des Dichters aufgestellt, der am Tage der Inauguration des Schiller⸗Monuments in Stuttgart mit einer Kupferplatte versehen wurde, auf welcher fol⸗ gende Lapidar⸗Huldigung (von Eichstädt) zu lesen isst:
Sanctis Manibus Friederici Schilleri hospitis olim sua in patria in hospitio Vimariensi civis postquam fama nominis transgressa erat Europam ab exteris sero expetiti. PööD gratum Uimariensium sodallras 4. MDCCCXXXIX.
Als eine schätzbare Autographen⸗Zusammensiellung im Privat⸗Be⸗ sitze des Geheimen Kanzleiraths Müller ist eines Tableaus zu erwäh⸗ nen, welches einen Brief, Goethe's ergebenstes Promemoria an den Großherzog Karl August wegen einer Berlicksichngung Hirt's, des
samer Kunst⸗ Und literarischer Kräfte
berühmten Archäologen für eine Domizilirung in Weimar, ferner eine
Quittung Schiller's über empfangenes Abschlags Honorar für die Red. des „Deutschen Merkurs einen föstlich humoristischen Brief Wieland'e einen von Herder (mit einer höchst ehrenvollen Empfeblung Ilgens, bekanntlicher Direktor in Schulpforta), einen durch Stvl und Iuhalt höchst merfwürdigen Brief der Großherzogin Amalte und einen schrift. wegen einer vom Abbé De⸗
lille, dem bekannten Französischen Dichter, gewünschten Domizilirung
Graupe, oder verhaͤltnißmaͤßig anderer Zukost, und einem halben
Pfunde Fleisch ein Dreißiatheil des Pfundes Salz ausgesetzt; das giebt einen jäͤhrlichen b fuͤr den Menschen im Durchschnitt, sondern fuͤr einen kraͤftigen Mann, der gehoͤrig verpflegt werden sollte, wie die vorstehenden Saͤtze fuͤr andere Lebensmittel ergeben. Das hier zum Grunde segen p 1 ist das halbe Kilogramm,
e cent schwerer ist, als das Preußische Pfund; mit Ruͤck⸗ sicht auf diesen Gewichtsunterschied 6 195, 2* jährliche Salz⸗ bedarf eines starken Mannes sehr nahe auf dreizehn Preußische Pfunde anzunehmen. Hiernach ist es gewiß fuͤr einen sehr hohen Ansatz zu halten, wenn der Bedarf einer Arbeiter⸗Familie von
Mann, Frau und durchschnittlich ungefäͤhr vier Kindern auf das
Vierfache dieses Gewichts, d. i. 52 Pfunde jaͤhrlie fund woͤchentlich geschäͤtzt wird. Daß im büüedc, ein ehr betraͤchtliche Massen Salz zu rein gewerblichen Zwecken ver⸗ wendet werden, zeigt auch nachstehende Uebersicht. Der vorhin in Pfunden angegebene Betrag des im Inlande abgesetzten Sal⸗ zes ergiebt, wenn er durchgängig in Tonnen zu 405 Pfund ver⸗ packt worden waͤre, foloende Tonnenzahl in den sechsjährigen Zeitraͤumen 2 von 1822 bis mit 1827 2,793,320 Tonnen von 1828 „ » 1833 3,184,900 „ von 1834 „ » 1839 3,386,933 „
Waͤre dieses Salz durchgaͤngig mit sunfheon 51 fͤr 98 t me dafuͤr betragen in
Tonne bezahlt worden; so haͤtte die Einna den sechsjährigen Zeitraͤumen:
welches nahe
Hofmarschall von
b 1 Erscheinung, Verbrauch von 12 ¼ Pfund, nicht c. 8
in Weimar, welcher Wunsch berücksichtigt werden sollte, ferner einen elgenhändigen Befehl Karl August's, dem General von Müffling ein Eremplar des Weimarer Regierungs⸗Blattes mit der Post gratis zu⸗ kommen zu lassen gewiß noch viele, und es würde sich wohl der Mühe verlohnen, sie durch den Druck allgemeiner zu machen.
Erlauben Sie mir jetzt, auf ein hiesiges Kunst⸗Justitut zu sprechen zu kommen, das jüngst seinen 50sten Geburtstag felerte und noch im mer wuüͤrdige Lebensfrische sich bewahrt hat. Ich meine unser Hof⸗ theater. Zwar ist unlängst der alte verehrte Graff, Schiller's Lieb⸗
ling von ihm geschieden, um ein wohlverdientes Künstler⸗gosce far
mente in Zurückgezogenheit und Ruhe des Alters zu verbringen, aber dennoch zählt es in Herrn und Mad. Dürand, Herrn und Mad. Ge⸗ nast, Herru und Mad. Seidel, den Herren Winterberger, Streit, Franke, Götze, Stromever (Sohn) ꝛc. noch wackere Kräfte und darf das Ensemble meist vollendet genaunt werden — Freiherr Ober⸗ H 11 Spiegel hat sich durch die Art und Weise seiner Intendanzführung große Verdienste erworben und zeigt sich der Nach⸗ solger Goethe’s durch geist⸗ und geschmackreiche Anleltung würdig. Wahrhaftes Aufsehen, für unsere sonst ruhige Ansicht der Dinge, hat in den letzten Wochen das Gastspiel Wm. Kunst's erregt.
Kunst ist der Heros der Antike, eine männlich⸗schöne vollkräftige Kühnheit und Adel in der Bewegung, Musik in dem herrlichen umfangreichen Organ. Sein „Otto von Wittelsbach“ namentlich ist eine Leistung, die, da sie überall präparate Charakteristit erfordert, voll mimisch⸗plastischer Vollendung ist. Ebenso glaube ich. daß uach Eßlair's Tode die Parthie des „Karl Moor“ nicht edler und feuriger dargestellt werden kann. Der Hof zeichnete Herrn Kunst ganz besonders aus und soll ihn auch für sein demnächstigstes Gastspie! auf der Deutschen Hofbühne zu St. Petersburg mit sehr schmeichel⸗ baften versehen haben. Auch der Sohn des Künstlers,
der hier den Pariser Taugenichts spielte, zeigt ein sehr beachtungswer⸗
thes aufkeimendes Talent, das unter sorglicher Pflege und Fortbildung der Kunstwelt später wohl ebenfalls einen wahren Künstler scheuken dürfte.
11“ Amsterdam, 18 Juni Niederl. wirkl. Schuld 51 ⁄½. 5 % do. 997¾. Kanz-Bill. 243/⁄16. 5 %, Span. 211 ¼. Passive Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm.
Sch. 148 ¾%. Pol. —. Oesterr. —.
Antwerpen, 17. Juni. Zinsl. 5 ⁄⁄. Neue Anl. 211⁄16 G.
Frankfurt a. M., 19. Juni.
Met. 106 ¼ G. 4 % 97 ¼ G. 2 ½ % 56 Br. 0⁄% 24 Br. Bank-Act. —. 1997. Partial-Obl. —. Loose z8 3 133 ¾4. 133 ½. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Präm. Sch. 82 1⅞ G. do. 4 % Anl. 101 G. Poln. Loose 71 ¾ G. 5 % Span. Anl. 23. 227 1. 21 % Holl. 50 ⁄½2. 50 ⁄.
Oesterr. 5 %
Eisenbahn-Actien. St. Germain —. Versailles rechtes Ufer —. do. linkes —. München-Augsburg —. Strafsburg-Basel —. Leipzig-Dresden 99 ¾ G. Köln-Aachen 99 ½ Br. London, 18. Juni. Cons. 3 % 89 1c. Belg. 101. Neue Aul. 22. Passive 47/1. Ausg. Sch. 10 ½. 2 ½ % Holl. 52 ¼. 5 %, 99 ¾¼. 5 % Port. 33. 3 %̃ 19 ⁄91⁄. Engl. Russ. —. Bras. 68. Cojumb. 211 ½. Mex. 27 ¾. Peru —. Dhili —. EsrEIS ir san. 5 % Rente fin cour. 114. 60. 3 % Rente ün cour. 76 600 au compt. 102. 5. 5 %, Span. Rente 23 ⅞ Passive 5 ⅛. orf. —. 8 Wien. 17. Juni. 50 6 Met. 105 h 49 96 %¾ 3⁰, 21zb. 8 Bank-Actien 1658. Aul. de 1834 134. de 1839 107 ¾.
Betlihnenorse. Den 22. Juni 1841.
Pr. Cour. 2
*Brief. Geld. 8
St. Schald-Sch. 41 104 † 2 Actien.
Pr. Eugl. Ob¹. 30.] 4 1017 Brl. Pots. Eisenb.“5
Pram. Sekb. der do. do. Prior. Act. ½½ 103
Scebandlung. — 3 82 ⁄%6 sbigd. I.pz. Eisenb. — 111 ½¼ 110 ¾
Kurin. u. do. do. Prior. Aet. 4 — 101 ½ Schuldversehr. 31
8 FPr- Togr. MNrjef. Geld.
* 1 126 125
82²
NReum.
102 ¼½ Berl. Anh Eisenb. — 1060 —
Berl. Stadt-Obl. 4 1031 2½b do. do. Prior. Act. 4 1021⁄2 1
Elbinger do. 3 100 Düss. Elb. Eis. 5 961/
Danz. do. in Th. — 48 Qdo. do. Prior. Act. 5
Westp. Pfandbr. 31 102 1 ⁄½ͥ Rheiu. Eisenb. 5
Grofsh. Pos. do. 4 106 ¼ — 1.
Ostpr. Pfandbr. 33 — 101 ¾ sGold al mareo — *
Pomm. do. 23 1031 5 102 ¾ Friedrichsd'or 8
Kur- u. Neum. do. 32 1031 ⁄1 2 102 %1 2Aud. Goldmün- —
Schlesische do. 38 — 1021, 3 zen à 5 Th. — Disconto
EEE 8ö“
Thlr
zu 30 Sgr. Briecef.
Celd.
AS““ do 1“ ““ do “ “ Wien in 20 Xr Angsburg. EII
.250 Fl. Kurz 250 H. 2 Mt. ...3800 Mk. Kurz 300 MR. 2 Mt.
2 Mt. 300 Fr. 2 Mt.
Mt. 111“ 100 Thlr. 2 Mt. Leipzig in Courant im 14 Thl. Fusz 100 Thlr. Tage Frankfurt a. M. WZ.. 2 Mt. Petersburg. 1 SnRbl. 3 Woch. 1
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 21. Abgang Adgang
von von 81II1 Potsdam.
Iö1“
FüEEEEVVVV
EVVBVBVBBVBVBBöö
62
“”“
100 101 ¼
e2 do
Zeitdauer
—
Um 8 Uhr Morgens ..
- 11 - Vormitt.... 1 2 - Nachmitt.. — “ “
6 Abends.. — .
- 10 - 8 “
Um 6 ½ Uhr Morgens.. - 9ã½ - Vormitt... 12½ - Nachmitt.. 8 Abends ...
In der Woche vom 1. bis 21. Juni sind auf der Berlin⸗ Potsdamer Eisenbahn gefahren: zwischen Berlin und Potsdam G zwischen Berlin und Steglitz 2533, zusammen 15,966 Per⸗ onen.
Mereorologische Beobachtungen.
Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger
1841. *
enthält. — Solcher Autographen befinden sich hier
als Gastrolle.)
rg 21. Junt. 6 Uhr. 2 Uhr. 1- Beobachtung.
mua Aeenneat
2957 “ Luftoruch....... 337,810“ „PNar. 337 92 „Par. 338,59“ „Par. Quellwarme 8,3 0 R. Luftwärme.. +. 10,6 0 R. +† 16,79 N. + 13,5 0 R. Flußwarme 14,4 0 R. Thaupunkt..... + 7,3 0 R. + 810 R. + 10,79 R. Bodenwäͤrme 13,6 0 R. Dunstsaͤttigung 77 „(ECt. 52 rCt. b 81 pEt. nusdünnung 0,026 Rh. Wetter heite?. l6wgen. heiter. 1 iag 0.
18 N S W. “ 338,11 var. + 13 60 R.. + 870 R
Win Wolkenzug Fagesmittel
TI
ZZ1 Mittwoch, 23. Juni. Im Opernhause: Die Nachtwandle⸗ rin. (Mad. Spatzer Gentiluomo, von K. Hoftheater zu Hanno⸗ ver: Amine als erste Gastrolle, Mad. Pohnmann⸗Kreßzner: Lisa, Im Schauspielhause: pere ue la debutante. Wegen Heiserkeit der Dlle. C. Stich kann das Lustspiel: Das Glas Wasser heute nicht gegeben werden.
Donnerstag, 24. Juni. Im Opernhause: Wilhelm Tell. Im Schauspielhause: Keine Franzoͤsische Vorstellung. Koͤnigsstaͤdtisches Theater.
Mittwoch, 23. Juni. (Vierundzwanzigste Italiaͤnische Opern⸗ Vorstellung.) Auf hoͤchsten Befehl: ucia di Lammermoor. Opera in 3 Atti. Poesia del Signor Salvatore Cammerano. Musica del Maestro Gaetano Donizetti.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in der Orchester⸗Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Päaatz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Der Anfang der Italiaͤnischen Opern⸗Vorstellungen ist um 6 ½ Ubhr Die Kasse wird um 5 ½ Uhr geoͤffnet. 8
Textbuͤcher in Italiaͤnischer und Deutscher Sprache sind im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.
Donnerstag, 24. Juni.
1) Ees rivanx d'eux mèmes. 2) Le
Der Talisman. Posse mit Gesang
in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.
Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 21. Juni 1841. Zu Lande: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 2 Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf. und 2 Rthlr.; a1gpf. auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; Hafer 27 6
Pf., auch Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr.
8 Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 23 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 1 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. (schlechte Sorte.) Sonnabend, den 19. Juni 1841.
Das Schock Stroh 7 Rthlr., auch 6 Rthlr. 15 Sgr. Der Centner
Heu 1 Rtblr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Gedruckt bei A. W. Hayn. Beilage
.
neeʒ, ebeabnahe
Berlin,
Donnerstag den
⸗
24sten Juni
Amti. Nachr.
Rußtand u. Polen. St. Petersburg. Vermischtes.
Frankreich. Paris. Pairs⸗Kammer. Algier. — Inländische Zucker⸗Production. — Prozessionen. — Nachrichten aus Algier. — Preis⸗Vectheilung der Academie frangaise. — Vermischtes. — Brief aus Paris. (Die Opposition gegen die fiskalischen Maßregeln des Finanz⸗Ministers greift um sich. — Die Pairs⸗Kammer.)
Greoßbrit. u. Irlano. Unterhaus. Neue Erfindung einer Kriegs⸗ Maschine. — London. Prinz Albrecht von Orford zum Doktor kreirt. — Angeblich beabsichtigte Ministerial⸗Veränderungen. — Auf⸗ regung wegen der Wahlen in der City. — Unruhen in Nottingham.
Vermischtes. — Sund⸗Zoll.
Belgien. Brüssel. Aufhebung des Beschlusses einer städtischen Be⸗ hörde, die letzte Repräsentanten⸗Wahl zu feiern.
Schweden u. Norwegen. Stockhholm. Konigl. Thron⸗Rede bei Schließung des Reichstages.
Deutsche Bundesstaaten. München. Die Königin von Griechen⸗
land. — Jahrestag der Schlacht von Belle⸗Alliance. — Main⸗ Dampfschifffahrt. — Leipzig. Wollmarkt. — Homburg. Ankunft
des Prinzen Wilhelm von Preußen.
Italien. Rom. Aufmerksamkeit Mehmed Ali's für den Papst. Spanien. Madrid. Vormundschafts⸗Frage.
Verein für Pferdezucht und Pferdedressur. Wettrennen.
Bemerkungen über den Einfluß der Salzsteuer auf den Zustand der Ar⸗ beiter⸗Familien. (Schluß.)
Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnädigst geruht:
Dem fuͤrstbischoͤflichen Kommissarius, Erzpriester und Pfarrer Schneider zu Ujest, und dem Pfarrer, Schul⸗Inspektor und Land⸗Dechanten Kropff zu Giershagen, Reg. Bez. Arnsberg, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse; so wie dem Kuͤster und Lehrer Griesmann zu Neu⸗Hardenberg, in der Muͤncheberger Didrese, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; ferner
zu Regierungs⸗Raͤthen zu befoͤrdern: beim Regierungs⸗Kol⸗ legium zu Koͤslin, den Regierungs⸗Assessor Richter (bisher zu Ma⸗ rienwerder), bei dem Regierungs⸗Kollegium zu Duͤsseldorf den Re⸗ gierungs⸗Assessor Mathieu (bisher zu Köln), bei dem Regie⸗ ungs⸗Kollegium zu Muͤnster, den Regierungs⸗Assessor von Frant⸗
ius (bisher zu Arnsberg) und bei dem Regierung⸗Kollegium zu rnsberg, den Regierungs⸗Assessor von Holzbrink (daselbst), und
Den Friedens⸗Richter Meyberg zu Elberfeld zum Rath beim Landgerichte daselbst zu ernennen.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist, aus der Pro⸗ vinz Sachsen kommend, wieder hier eingetroffen.
Ihre Koͤnigl. Hoheit die Großherzogin und Ihre Hoheit die Herzogin Louise von Mecklenburg⸗Strelitz sind nach Salzbrunn abgereist.
Se. Hoheit der Erbgroßherzog von Hessen und bei Rhein ist nach Darmstadt von hier abgegangen.
Bekanntmachung. In Folge der nahe bevorstehenden Eroͤffnung der Berlin⸗An⸗
halrschen Eisenbahn auf der Strecke zwischen Berlin und Juͤter⸗
bogk wird vom 1. Juli c. ab a) die woͤchentlich zweimalige Personen⸗Post zwischen Berlin und Luckenwalde,
) die Berlin⸗Dresdener taͤgliche Schnell⸗Post auf der
wischen Berlin und Juͤterbogk ’“ werden.
Auf der Strecke zwischen Juͤterbogk und Dresden bleibt die taͤgliche Schnell⸗Post einstweilen noch bestehen, erhaͤlt jedoch einen solchen Gang, daß sie auf der Tour nach Dresden mit dem um 5 Uhr Nachmittags aus Berlin abgehenden, auf der Tour von Dresden aber mit dem um § Uhr 5 Minuten Morgens aus Iuͤterbogk abgehenden Eisenbahn⸗Transporte in genauer Verbin⸗ dung steht.
Zu dem Ende wird diese taͤglich zur Befoͤrderung von 21 Personen Gelegenheit gebende Schnell Post
aus Juͤterbogk nach Dresden abgehen, taͤglich 7 ½ Uhr Abends,
in Dresden ankommen taͤglich 9 Uhr fruͤh,
aus Dresden nach Juͤterbogk abgefertigt werden taͤglich 5 Uhr
Nachmittags, und
in Juͤterbogk eintreffen 7 Uhr 10 Minuten Morgens.
Die von Berlin abreisenden Personen werden, wenn sie die Befoͤrderung mit der Schnell⸗Post von Juͤterbogk ab sich sichern
wollen, ein Billet zu derselben bei dem Hof⸗Post⸗Amte in Ber⸗
lin zu loͤsen haben.
Vom 1. Juli c ab tritt an die Stelle der bisherigen Ka⸗ riol⸗Post zwischen Treuenbrietzen und Juͤterbogk eine taͤgliche zweispaͤnnige Personen⸗Post mit einem zur Befoͤrderung von 4 Personen bequem eingerichteten Wagen, mit der Schnell⸗Post nach und von Dresden in Verbindung steht. endteser ö 655 das vSS 6 Sgr.
ile, wofuͤr jedem Reisenden die ie Mitnahme 30 Pfund Effekten gestattet wird. 88 Berlin, den 21 Juni 1841. GSGSeneral⸗Post⸗Amt.
Angekommen: Se.
General⸗Lieutenant, Graf von Loͤwenhjelm, von Stockholm Der Ober⸗Praͤsident der Provinz Posen, Graf v Arnim, von Boitzenburg in der Ukermark. —1
Abgereist: Se. Durchlaucht der General⸗Lieutenant und
Gouverneur von Luxemburg, Prinz Friedrich zu Hessen, nach Salzbrunn.
Se. Durchlaucht der Fuͤrst Peter von Aremberg, nach Magdeburg. “
Der Großherzoglich Hessische General⸗Major, Freiherr von Stosch⸗Siegroth, nach Darmstadt.
Eand.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 17. Juni. Der Prinz Emil von Hes⸗ sen ist von Moskau hier wieder eingetroffen.
Im vorigen Monat sind auf der Eisenbahn von hier nach Zarskoje,Selo 73,378 Personen gefahren; die Einnahmen haben 28,522 Rubel Silber betragen.
Zu Konstantinopel sind im Laufe des vorigen Jahres 529 Schiffe unter Russischer Flagge eingelaufen Es kamen davon 73 aus Odessa, 66 aus Taganrog, 8l aus Galacz und Bralloff, 51 aus Ismail und Reni, 180 aus Haͤfen außerhalb des Schwar⸗ zen Meeres ꝛc.
Der jetzt hier anwesende Musik⸗Verleger und Redacteur der „Gazette Musicale“ in Paris, Herr Maurice Schlesinger, hat vor einigen Tagen die Ehre gehabt, Ihrer Majestat der Kaiserin vorgestellt zn werden und ein Ihrer Kaiserl. Majestaͤt dedtzirtes Werk zu uͤberreichen.
11a
Paris, 18. Juni. Die Pairs⸗Kammer votirte in ihrer gestrigen Sitzung bereits einen großen Theil der Artikel des Ausgaben⸗Budgets. Der Baron Mounier beruͤhrte die Algierische Frage; er griff heftig die Mißbraͤuche an, die bei der Kriegsfuͤhrung in Afrika vorkommen, und hauptsaͤchlich das von den Franzoͤsischen Generalen angenom⸗ mene System der Razzias; er sprach indeß zugleich seine An⸗ erkennung daruͤber aus, daß seit einiger Zeit die von der Regie⸗ rung getroffenen Maßregeln eine Einstellung jener Mißbraͤuche zum Ziel gehabt. Der Conseil⸗Praͤsident, Marschall Soult, er⸗ wiederte: er koͤnne Herrn Mounier nur dafuͤr danken, daß er aner⸗ kannt, wie seit einiger Zeit die in Algerien verfuͤgten Maßregeln zum Zwecke gehabt häͤtten, den Krieg zu regularisiren und gewisse, das menschliche Gefuͤhl empoͤrende Mißbraͤuche zu unterdruͤcken; er habe diese schreienden Mißbraͤuche, sobald sie zu seiner Kennt⸗ niß gekommen seyen, gemißbilligt und die strengsten Besehle gegeben, daß sie nicht wieder vorkaͤmen; er habe allen Grund, zu glauben, daß diese Befehle puͤnktlich wuͤrden vollzogen werden; ein Beweis der in der Kriegsfuͤhrung in Afrika eingetretenen Milderung sey die Auswechselung der Gefangenen, welche durch die Vermitte⸗ lung des ehrenwerthen Praͤlaten, welcher an der Spitze des Kle⸗ rus in Afrika stehe, stattgefunden; man habe auch den wichtigen Umstand in Erfahrung gebracht, daß Abdel⸗Kader befohlen habe, daß ihm fortan kein Kopf mehr gebracht werde; derselbe habe verkuͤnden lassen, daß er nichts mehr fuͤr einen Kopf be— zaͤhlen, sondern im Gegentheil Jeden, der ihm noch einen Kopf bringen wuͤrde, strafen und fuͤr jeden Gefangenen, den man ihm lebend und unversehrt uͤberbraͤchte, eine Praͤmie bezahlen werde; dies beweise, daß in Afrika die Civilisation, wenn sie dort auch noch nicht sehr vorgeruͤckt sey, doch bereits ihren Einfluß zu aͤußern beginne; was das System anbelange, welches in den Franzoͤsischen Besitzungen in Afrika definitiv befolgt werden muͤßte, so werde die Kammer begreifen, daß er sich uͤber diesen Punkt jetzt nicht aussprechen koͤnne; die Armeen seyen im Operiren begriffen und schon wichtige Resultate erlangt worden; er wolle nicht leugnen, daß es bedauerlich gewesen, daß die Staͤdte zerstoͤrt worden, wo Abdel-⸗Kader seine Etablissements errichtet hatte; allein das sey eine Nothwendigkeit des Krieges gewesen; es sey zu hoffen, daß das Ende der Operationen noch befriedigendere Resultate ergeben werde; was die Begraͤnzung des Gebiets betreffe, welches man werde behalten muͤssen, so gebe es Hauptpunkte, in deren Besitz man werde bleiben muͤssen und koͤnnen, ohne die Ausgaben oder die Regimenterzahl zu vermeh⸗ ren; doch habe er Grund zu glauben, daß es bald moͤglich seyn werde, Regimenter aus Afrika zuruͤckzurufen, anstatt deren Zahl zu vermehren. (Beifall.)
Die Verwaltung der indirekten Steuern hat eine Uebersicht der Production und Consumtion des inlaͤndischen Zuckers, wie sich dieselben im Laufe des Jahres 1840 bis gegen Ende Mai 1841 gestaltet haben, veroͤffentlicht. Die Zahl der in Thaͤtigkeit befind⸗ lichen Fabriken belaͤuft sich hiernach auf 389. Der Bestand vom vorigen Jahre in den Fabriken betrug 4,162,656 Kilogramme.
welche in Juͤterbogk
von
Excellenz der Koͤnigl. Schwedische
In diesem Jahre wurden 26,174,547 Kisogramme fabrizirt. In die Consumtion gingen uͤber 23,452, 195 Kilogramme, so daß Ende Mai noch ein Bestand von 7,825,008 Kilogrammen blieb. Die Abgaben, welche dieser Industriezweig 1841 gezahlt hat, beliefen sich auf 3,205,783 Fr.
Fast aus allen Franzoͤsischen Provinzialstaͤdten wird gemel⸗ det, daß in diesem Jahre, bei Gelegenheit des Frohnleichnams⸗ Festes, große Prozessionen unter dem Schutze der Civil⸗ und Mi⸗ litair⸗Behoͤrden gehalten worden sind. So in Bordeaux, Mar⸗ seille, Tours, Nantes, Lyon. In Nantes wurden zweien Sol⸗ daten, die das Haupt nicht entbloͤßten, als der Zug bei ihnen vorbeikam, von einem Sergeanten, welcher dem Zuge folgte, die Huͤte abgeschlagen. In derselben Stadt paradirten, wie der „National de Huest“ meldet, 4 Lilien auf dem Banner der Pro⸗ zession. In Tours begleitete die Regiments⸗Musik die Prozes⸗ sion, ganz wie zu den Zeiten der Restauration; und der „Cour⸗ rier de l'Indre et Loire“ meldet, in den Kasernen waͤre ein Ta⸗ gesbefehl verlesen worden, welcher den Befehlshabern der Trup⸗ pen einschaͤrfte, der Geistlichkeit nicht die Leute zu verweigern,
deren dieselbe zur Bildung der Spaliere bei den Prozessionen beduͤrfte.
Aus Budschia wird gemeldet, daß ein Dutzend Sheiks der umliegenden Gegend sich an den Franzoͤsischen Kommandanten gewendet, mit der Bitte, sie gegen den Stamm der Muzaja's zu schuͤtzen, den einzigen, welcher den Krieg gegen die Franzosen noch
fortfuͤhren will. Diese Sheiks tragen darauf an, daß ein Lager
Franzoͤsischer Truppen bei ihnen gebildet werde. Sie erboten sich, alle moͤglichen Buͤrgschaften zu geben, und Geißeln zu stellen.
Die Akademie francaise hielt gestern ihre Jahrer⸗ Sitzung, in welcher dieselbe die Vertheilung der Monthyonschen Preise und des poetischen Preises vornahm. Der bestaͤndige Secretair der Akademie, Herr Villemain, erwaͤhnte zunaͤchst, daß der Preis von 10,000 Fr., welcher im vorigen Jahre Herrn Augustin Thierry fuͤr die „Récits des temps Mérovingiens zu neun Zehntheilen, und dem Verfasser der „Geschichte Frank⸗ reichs unter Ludwig XIII.“, Herrn Bazin, zum letzten Zehntheil zuerkannt worden war, diesen auch im laufenden Jahre weiter
eausbezahlt werden solle, da kein Werk erschienen sey, welches ih⸗
nen denselben streitig machen koͤnne. Hierauf ging Herr Ville⸗ main zur Erwaͤhnung der Werke uͤber, welche die Preise erhalten hatten, die von Monthyon fuͤr die den Sitten nuͤtzlichsten Werke ausgesetzt sind. Hier erwaͤhnte er zunaͤchst die „Ltudes sur les réformateurs contemporains, ou socialistes modernes, Saint Simon, Charles Fournier et Robert Owen“ par M. L. Reybaud mit einem Preise von 5000 Fr.; ferner „das Leben des Kardinals von Cheverus von Huen⸗Dubourg“ mit 3000 Fr.; das „Livre de l'enfance chreétienne“ von Frau von Flarigny mit einer Me⸗ daille von 2000 Fr.; „Marianne Aubry“ von Louise D'Aulnay mit einer Medaille von 1500 Fr.; „Bertrand, ou le gagne petit“ von Mlle. Qulliac de Tremadeure, mit einer Medaille von 1500 Fr.; „Julien, roman du jeune aäge“ von Fanny Richome, des⸗ gleichen; „vertus du peuple“ von Madame Hippolyte Faunay und „Explication générale des mouvements politiques“ von Azals je mit einer Medaille von 1000 Fr. Ferner bewilligte die Aka⸗ demie einen Preis von 2000 Fr. fuͤr eine Uebersetzung der Art⸗ stotelischen„Metaphysik“ von Pierrow und Zewortz einen ande⸗ ren der Baronin von Carlowitz fuͤr ihre Uebersetzung der Klopstock⸗ schen „Messiade“, und einen dritten von 2000 Fr. fuͤr eine neue Ueber⸗ setzung der „Bekenntnisse des heiligen Augustinus von Moreau’. Den poetischen Preis erhielt Alfred des⸗Essars fuͤr sein Gedicht uͤber den Einfluß der christlichen Civilisation auf den Orient. — Hierauf wurde zur Vertheilung der Tugendpreise geschritten. Es erregte einigermaßen die heitere Stimmung der Versammlung, daß ein Schauspieler, der auf dem Theater der Port St. Mar⸗ tin die Biedermaͤnner und Tugendhelden spielt, den ersten Tu⸗ gendpreis erhielt, natuͤrlich nicht deswegen, sondern wegen ander⸗ weitiger Verdienste um die Menschheit. Außer diesem Preise wurden noch einer von 3000 Fr., zwei von 2000 Fr., vier von 1000 Fr. und 11 zu 5000 Fr. fuͤr tugendhafte Handlungen ver⸗
theilt. Wie in fruͤheren Jahren hatten auch in diesem die Frauen die Maͤnner an Tugend uͤbertroffen. Ein von der Akademie im Jahre 1831 fuͤr die beste Tragoͤdie oder Komoͤdie in 5 Arten und in Versen ausgesetzter Preis mußte bis zum l. Januar 1844 verlaͤngert werden. Die Poesie scheint also noch seltener zu seyn, als die Tugend.
Wie es scheint, lag die Ernennung des Grafen von St. Aulaire zum Gesandten in London bereits dem Koͤnige zur Un⸗ terzeichnung vor und schon machte dieser Anstalten zur Abreise, als sich durch die neue Phase, in welche die orientalische Frage getreten ist, seine Ernennung noch einmal vertagt hat. Man will hieraus schließen, daß das gute Vernehmen zwischen dem Pariser und Londoner Kabinet noch nicht ganz wiederhergestellt sey. Man glaubt, Herr Guizot wolle abwarten, bis Robert Peel ans Ruder komme, um definitiv einen neuen Gesandten zu ernennen.
Die vorgeschlagene Vereinigung der beiden Gesellschaften der Eisenbahnen nach Versailles findet Hindernisse bei der Regierung, ohne deren Beseitigung sie nicht erfolgen kann. Die Gesellschaft der Bahn am linken Ufer der Seine hatte 5 Millionen von dem Staate geborgt, wofuͤr sie jaͤhrlich an Interessen und Tilgungs⸗ fonds 450,000 Fr. zu decken hat. Da die Gesellschaft dies nicht aufbringen kann, weil die Einnahme kaum die Kosten deckt, so hat sie die Regierung um Stundung der Ruͤckzahlung ersucht, und wenn gleich die Regierung die Billigkeit der Forderung er⸗
kennt, will sie sich doch nicht verpflichten. Die andere Gesellschaft will aber nicht unterhandeln, ehe sie nicht diese Garantie hat. Die Vereinigung ist indeß das einzige Mittel, den Ruin beider Gesellschaften zu hindern und dem Fallen der Actien entgegenzu⸗ wirken, welches jeden Versuch, neue Eisenbahnen anzul
moͤglich macht.
Boͤrse vom 18. Juni. An der heutigen Boͤrse Umsatz durchaus null. Die Franzoͤsischen Renten waren sehr schwach und waͤhrend der ganzen Dauer der Boͤrse angeboten. Die Baisse machte indeß keine weiteren Fortschritte. Es herrscht fortwaͤhrend eine große Ungewißheit uͤber die Intentionen des Ministeriums in Bezug auf das neue Anlehen. Nach dem Cour⸗ rier frangais wuͤrde naͤmlich Herr Humann nicht vor dem naͤch⸗ sten Monat das Anlehen auf den Markt bringen. Von einer anderen Seite vernimmt man dagegen, Herr Humann wolle, um bessere Bedingungen zu erhalten, einen hoͤheren Cours der Renten abwarten. Vor dem Juli⸗Vertrag stand die 5p Ct. Rente 119, die 3pCt. 84. Der Finanz⸗Minister behilft sich mitt lerweile mit der Emission von Schatzbons.
ft Paris, 18. Juni. Der moralische Widerstand gegen die fiskalischen Maßregeln des Herrn Humann wird mit jedem Tage staͤrker. Aus der Presse ist er in die staͤdtischen Behoͤrden uͤbergegangen, und er wird sich allem Anscheine nach bald auch der Masse der Bevoͤlkerung mittheilen, welche vielfach unmittelbar und handgreiflicher Weise durch die neuen Verfuͤgungen des Fi⸗ nanz⸗Ministers beruͤhrt wird. Die von Herrn Humann vorge⸗ schriebene Strenge in der Handhabung der Steuergesetze trifft, wie die bisherige Anwendung zeigt, vorzugsweise die kleinen Exꝛi⸗ stenzen, welche bisher, Dank ihrer finanziellen Unbedeutendheit, zwischen den Fingern der Steuer⸗Verwaltung hindurchschluͤpften;