1841 / 175 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Die Dampfschiffe der rereinigten Hamburg⸗Magde⸗ burger Dampfschifffahrts⸗Compagnie gehen täglich so⸗ wohl von Hamburg als von Magdeburg mit Passa⸗ gieren und Gütern ab.

Magdedurg, im Monat Juni 1841. Die vHvlirection.

8 Kölnische Feuer-Versicherungs- b Gesellschaft. Den Inhabern von Actien der Kölnischen Feuer-

Versicherungs-Gesellschaft zeigen wir hiermit an, dafs die am 1. Juli c. fälligen Zins-Conpons vom

760

ärztlicher Vorschrift zu bereitender ganzer oder lokaler Bäder, vorzüglich praktisch eingerichtet worden sind.

Eine regelmäßige Dampfschifffahrt unterhält

während der Saison eine stete Verbindung zwischen Hamburg, Curhaven, Helgoland und den benachbarten Seebädern, von Hamburg ausgehend, deren resp. Di⸗ rection über die Tage und Stunden der Abfahrten das Nähere veröffentlichen wird.

Bestellungen von Logis ꝛc. besorgen mit Vergnügen

der dortige Badearzt, Herr Dr. von Aschen, und

die Direction des Seebades. Helgoland, im Mai 1841.

Isten k. M. ab in unserem Comtoir, Neue Frie- drichsstrafse No. 37, realisirt werden können. Berlin, den S8. Juni 1841. Die General-Agenten für die Provinz Brandenburg. Pophe & Comp. oFp 8 omp

Güter-Verk

Die Besitzer einer in der Näbe von Warschau ge- legenen, in vorzüglichem Kulturzustande befindlichen und mit grossen Annehmlichkeiten versehenen Herr- schaft werden durch Familien-Verhältnisse zu deren Ferkauf bestimmt. Dieselbe hat gegen 9000 Neupol-

a u f. für Haushaltungen

Literarische Anzeigen.

Bei A. W. Hayn, Zimmerstraße Nr. 29, ist er⸗

schienen und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen, zu haben:

Ko ch b6 ung aller Stände, von F. Hauptner,

Hof⸗Küchenmeister Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen und Vorsteher eines Lehr In⸗

stituts der Kochkunst für Damen. Ausgabe auf Druckpapier 3 Thlr.

nische Morgen à 300 Kuthen Dominial-Terrain (wel- Brief⸗ und Geschaͤftsschule fuͤr alle Staͤnde.

ches, insoweit es an der Weichsel liegt, durch hobe, mit grossem Kostenaufwande errichtete Dämme vor jeder Deberschwemmung geschützt ist), worunter

2500 Morgen Acker, meistentheils 1ster und zter Klasse, 600 Morgen vortreffliche Wiesen und über 30920 Morgen Waldungen.

Ausser dem nöthigen Zugvieh werden 6000 ein- schürige veredelte Schafe, 400 Stück Kühe und 150 Stück Schwarzvieh gehalten.

von den verschiedenen mit dieser Herrschaft ver- hpundenen Regalien gewähren namentlich eine grosse Dampfbrennerei 5000 Thlr. und die verpachteten Schankstellen nebst der Brauerei 4000 Thlr. sichere jährsiche Revenüen. Säammtliche Gebäude snd neu und massiv. Preis 400,000 Thlr. An ernste und zahlungsfähige Kauflustige ertheilt das Agentur- Com- roir von S. Militsch zu Breslau weitere Auskunft. NB. Es können aufserdem Landgüterjeg- licher Grösse in Schlesien sowohl als im Grofsherzogthum Posen und im Königreich oloen zum funkLut nachgewiesen werden.

Enthaltend Regeln und Muster zur Abfassung von Briefen, Vorstellungen, Bittschriften und Beschwerden; von Verträgen aller Art, Scheinen, Quittungen, Zeug⸗

nissen, Verzeichnissen, Arbeits, Haus⸗ und Zius⸗Rech⸗

nungen, Vergleichung von Münzsorten, Stammbuch⸗ Aufsätze, Blumensprache ꝛc., Taufnamen und der im Geschäftsleben vorkommenden Deutschen und fremden Wörter. Von J. D. F. Rumpf, Königl. Preuß. Hofrath. besserte Ausgabe. 8.

nebst Erklärung aller

Zweite vermehrte und ver⸗ Preis & Thlr.

Bei E. S. Mittler (Stechbahn 3) ist zu haben: DHer Primat der ETbTbcben Päap se. Aus den Quellen dargestellt von 8 Erster Theil. Die drei ersten Jahrhunderte. gr. 8., geh. 1 Thlr. 10 sgr. Die Frage über den Primat der Römischen Btschöfe

Ein im schönsten und frequentesten Theil so wie an in der katholtschen Kirche ist eine Lebensfrage in der

einem großen

latze der Stadt Potsdam belegenes, letzteren

Wie sie im vten und IIten Jahrhunderte

im besten Zustande befindliches, dreistöckiges massives das große Schisma zwischen der orlenialischen und

Wohnhaus, in welchem seit einer Rethe von Jahren ein blühendes Laden⸗Geschäft betrieben wird, sich auch zu jedem desfallsigen Geschäfte eignen würde, gewölb⸗ ien Kellern nebst Hintergebäuden und angemessenem Hofraum, mit einem Brunnen versehen, soll, wegen

occidentalischen Kirche veraulaßte und wie sich an sie die Aufänge des Abfalls von der römisch katholischen Kirche knüpften, in welchen im 16ten Jahrhunderte die Reformation den dritten Theil von Europa fort⸗ riß: so bewegt sie auch heute unsere

Zeit und zieht

erheblicher Krankheit des jetzigen Besitzers, sofort aus sich durch die wichtigsten Angelegenhelten derselben.

freier Hand verkauft werden. Reelle Käufer erfahren das Nähere im 2] Intelligenz⸗Comtoir zu Berlin, so wie in Potsdam Schwerdtfegerstraße Nr. 3 oben.

Bekanntmachung.

Das handeltrelbende Publikum wird hierdurch be⸗ nachrichtigt, 208 die Meßhandelswoche der Lauren⸗ tiusmesse dieses Jahres mit dem 8. August ihren An⸗ fang nimmt und das Auspacken der Kurzenwaaren am 2ten, aller anderen Waaren hingegen am Aten desselben Monats von Mittags 12 Uhr an gestattet ist.

v1 den à. Junt 1841.

Herzogliche Ober⸗Inspeckion der indtrekten Steuern.

WS I

NNPordseebad der Insel Helgoland.

Die hiesige Seebad⸗Anstalt wird am 15. Junt d. J erbffnet, mit dem 1. Oktober geschlossen werden.

Mit dieser Bekanntmachung verbindet die unterzeich⸗ nete Direction die ergebene Anzeige, daß ihrerseits mit Umsicht und mit großem Kosten⸗Aufwande zur Ver⸗ schönerung und Vervollkommnung der Anlagen und Einrichtungen Alles gethan wurde, was die so außer⸗ ordentlich zunehmende Freqa n und die immer gün⸗ stigere Aufnahme eines Etablissements verlangten, welches seit einigen Jahren sich zu einem der belieb⸗ testen und besuchtesten seiner Gattung emporgeschwun⸗

en hat.

b Da in neuerer Zeit die heilkräftigen Wirkungen der Meerbäder und der Meerluft immer mehr gewürdigt und anerkannt werden, so möchte es nicht unpassend seyn, darauf aufmerksam zu machen, wie sehr die In⸗ sel Helgoland alle Vorzüge eines praktischen Wer⸗ thes als Seebad in sich vereinigt.

Die Lage dieses Eilandes im offenen Meere, von der Schwüle und den Ausdünstungen des Festlandes entfernt, das schöne, klare, von keinem Schlamme ge⸗ trübte Meerwasser, die milde, belebende, bei keiner Richtung des Windes mit Landluft untermischte At⸗ mosphäre, der feste ebene Sandboden des sicheren Bordestrandes und der so überaus wichtige, der Lage Helgoland's eigenthümliche Vorzug, daß dort, bei gleich kräftigem Wellenschlage, unabhängig von Ebbe und Flutyh, zu jeder Stunde des Tages im offe⸗

nen Meere gebadet werden kann, weshalb die resp. Badegäste, ungebunden an die Zeit der Fluth, nach Neigung ihre Badestunden wählen können; kurz alle Gründe, welche sich aus dem Charakter und der gan⸗ zen Cigenthümlichkeir der Insel und des sie umgeben⸗ den Meeres herleiten lassen, bezeichnen Helgoland als

Eben so empfiehlt sich der Badeort durch die vielen Annehmlichkeiten des dortigen Aufenthaltes, und schon bei der Ankunft überrascht die romantische Lage und die gigantischen, seltsamen Formen, unter welchen die Insel sich aus dem Meere erhebt. Eine große Aus⸗ wahl bequemer und selbst eleganter Gasthäufer und

Privatwohnungen, gut bestellte Küchen und Keller mäßige Preise, eine ungezwungene heitere Geselligkeit, durch ein vortreffliches Prager Musif⸗Corps und täg⸗ liche Vereinigungen im Conversationshause belebt, so wie die leichte und fast tägliche Communication mit dem Festlande sind ferner ganz geeignet, um dem Bade eine dauernde günstige Aufnahme sa sichern.

Den Herren Aerzten dient noch besonders zur erge⸗ benen Anzeige, daß durch den jest vollendeten Bau eines großen, massiven Badehauses, nach den besten

Mustern der Thermalbäder aufgeführt, alle Anstalten für Regen⸗, Sturz⸗ und Douchebäder, für warme

Seewasserbäder, so wie für jede Art nach spezieller

Die Moral

9

In alle Verhältnisse des kirchlichen und pelitischen Le⸗ bens eingreifend, beschäftigt diese Frage den Staat und die Kirche, Laten und Geistliche, Protestanten, Katho⸗

iiken und Griechen in gleicher Weise. Die Deutschen Protestanten haben diese Frage längst für gelöst er⸗ achtet, deshalb ist die hier angezeigte Schrift auch hauptsächlich nur für solche Katholiken geschrieben, die, begierig, die Wahrheit zu erkennen, durch tausend Umstände abgehalten sind, selbst zu den Wuellen zu gehen und sich durch eigene Anschauung zu überzeu⸗ gen. Diesen sind ehrlich und wahr, ohne Rückhalt und Zweideutigkeit, die alten ehrwürdigen Quellen offen gelegt. Mögen sie nun lesen, prüfen und vergleichen.

Von demselben Verfasser erschten im vorigen Jahre: und Polttik der Jesuiten, nach den Schriften der vorzüglichsten theologischen Auto⸗ ren dieses Ordens. 8. Preis 2 Thlr.

Wodurch wird der Roͤmische Katholicismus

bis jetzt gehalten? helEaaehe und Antwortschreiben an den Verfasser des Freiherrn v. Wiesau. Zwei Abhandlungen von Vinzenz v. Balitzki, Prediger zu Rhein in Ostpreußen. 8. geh. 22 ½ sar Nicht als Feind der katholischen Geistlichkeit, auch

E t Send⸗

nicht aus Rache gegen den Katholicismus, von wel chem sich der Verfasser mit tiefer Ueberzeugung frei⸗ willig trennte, sondern als Bekämpfer des Irrthums und antichristlicher Anmaßungen ist Herr v. Balitzki aufgetreten. Der erste Theil der vorgenannten Schrift verbreitet sich über die bisherigen Stützen des Katho⸗ licismus: Dem Verf. ist um so eher ein kompetentes Urtheil zu⸗ zutrauen, da er 25 Jahre lang selbst katholischer Prie⸗ ster war; der zweite Theil widerlegt auf eine eben so gründliche, als würdige und leidenschaftlose Weise den „Freiherrn von Wiesau.“

Papst Priester⸗Cölibat Ohrenbeichte.

Von demselben Verfasser erschien früher:

Notizen aus dem Leben eines echemaligen katholtschen Priesters, nebst kurzer Darlegung der Gründe sei⸗ nes Uebertritts zur protestantischen Kirche. Ein Beitrag zur Kenntniß und Würdigung des Römi⸗ schen Katholicismus. 8. geh. ¼ Thlr.

Leske in Darmstadt.

Mit dem 1. Juli d. J. beginnt ein neues Abonne⸗

ment auf die in Karlsruhe erscheinende

National⸗Zeitung.

als Fortsetzung der Badischen Zeitung. Ueber die Aenderung des Titels ist in Nr. 165 der Badischen Zeitung das Nähere gesagt. Die Redaction, der Cha⸗ rakter und die der Kreis der

orm des Blattes bleiben unverändert; itarbeiter hat sich bedeutend erweitert, und der Zuwachs an geistigen Kräften, dessen sich die National⸗Zeitung zu erfreuen hat, wird ihr die Aner⸗ kennung sschern, welche der Badischen Zettung als einem unabhängigen und gediegenen Organe der freie⸗

National⸗Interessen zu Theil gewor⸗

sin Geistesrichtung der constitutionellen Prinzipien

und der gro den, n großen ie Verhandlun G gen des gegenwärtig versammelten weegschen Landtags werden ohne Unterbrechung in eise fortgesetzt, daß die Sitzungs⸗Berichte in der Nummer des folgende 8 gen, welche als Lündtagstdages eehns S den können, erscheinen, esonders gebunden wer⸗ a mzingber, esun eies sc onumnnanaN zuz uaondan, e

Die Nummern der Badischen Zeitung vom Monat unt werden denjenigen, welche sie zu erhalten wün⸗ chen, so weit der Vorrath reicht, gratis zugesendet. Der Preis der National⸗Zeitung bleibt derselbe, wie für die Badische Zeitung, nämlich: bei dem Verleger für 6 Monate 4 Fl., in ganz Baden durch die Post 4 Fl. 15 Kr.; Versendung täglich durch das Ober⸗ Post⸗Amt in Karlsruhe. Zu beziehen durch alle Post⸗ Aemter Deutschlands und des Auslandes; für Frauk reich bei Herrn Alexander zu Straßburg, Brand⸗ gasse Nr. 28; zu Berlin in der Stuhrschen Buch⸗ bandlung à 3 Fl. Zu Insertionen empfiehlt sich die National⸗Zeitung durch die äußerst wobifeile Ein⸗ rückungsgebühr von nur 2 Kr. oder ½ gGr. für die dreispaltige Petitzeile. Der Verleger Ch. Th. Groos.

Kupfer und Ka z u Friedrich von Raumer's Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit. Preis 2 Thlr.

Die zweite verbesserte und vermehrte Auflage dieses Werkes wird, um sie durch einen billigern Preis all⸗ gemeiner zugänglich zu machen, ohne Kupfer und Kar⸗ ten ausgegeben; es sind aber Abdrücke von den frühern Platten von mir zu beziehen.

Der Druck der zweiten Auflage (6 Bände oder 24 Lieferungen) schreitet rasch vor; monatlich erscheint seit dem 1. Aug. 1840 eine Lieferung, alle vier Mo⸗ nate ein Band; das ganze Werk wird (ohne Kupfer und Karten) in der Ausgabe auf Maschtgenvelinpap. 12 Thlr., in der Ausgabe auf extrafeinem Velinpap. 24 Thlr. fosten.

Leipzig, im Mai 1841. F. A. Brockhaus.

Bestellungen darauf nehmen wir an:

Nicolaische Buchhandlung in Berlin (Brüder Str. 13), Elbing, Steitin u. Thorn.

Bei Carl Heymann in Berlin, Hetll. Geiststr. 7, ist so eben erschtenen und in allen guten Buchhand⸗ lungen zu haben:

Genealogisch⸗diplomatisches Jahrbuch für

den Preuß. Staat und zunäͤchst für dessen Adel und die höheren Atünde überhaupt. 366 Seiten Oktav auf weißem Pap. sehr sauber gedruckt. kart. 1 Thlr. 25 sgr.

(Der Subscriptionspreis ist bereits erloschen.)

Ein überaus reichhaltiges Werk, welches die neuesten und wichtigsten genealog., diplom., histor. u. sta⸗ tist. Nachrichten und einen Schatz von Materialien zur genaueren Kenntniß des Preuß. Hofes u. Staa⸗ tes enthält.

Ausführl. Prospekte, mit dem Verzeichn. von 2500 (!) iim Jahrb. vorkommenden Namen versehen, sind gra⸗ tis zu haben 4

8

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗ eg zu haben (in Berlin [Stechbahn 3], Posen und Bromberg bei E. S. Mittler):

Die zweite verbesserte u. vermehrte Auflage

von: Nelkenbrecher der Jüngere,

Das Wichtigste der Wechselkurse, des Muͤnzwesens und der Maße und Gewichte Von einem ehemaligen Kaufmanne. Lex.⸗Svo. 1841. brosch. 11 ½ sgr.

Das schnelle Vergreifen der ersten starken Auflage binnen Jahresfrist spricht am besten für die Zweckmä⸗ ßigkeit dieses jedem Geschäftsmanne unentbehrlichen Werkchens und empftehlt sich diese neue Auflage noch mehr durch Berücksichtigung des in mehreren Staaten seit kurzem eingeführten neuen Münz⸗, Maaß⸗ u. Ge⸗ wichtssyvstems. Julius Klinkhardt in Leipzig.

Auf das am 1. Juli 1841 beginn Sde neue viertel⸗

jährliche Abonnement der Leipziger Allgemeinen Zeitung

werden bei allen Postämtern und Zeitungsexpeditionen des In⸗ und Auslandes Bestellungen angenommen. Der Preis beträgt in Sachsen vierteljöhrlich 2 Thlr., in den übrigen Staaten aber wird derselbe nach Maß⸗ gabe der Entfernung von Leipzig erhöht.

Ankündigungen aller Art, welche durch dies Blatt die allgemeinste Verbreitung finden, werden der Raum einer gespaltenen Zeile mit 2 Ngr. 2 Sgr. berechnet.

Leipzig, im Juni 1841. F. A. Brockhaus.

Die Insertionen übernimmt in Berlin die Gro⸗ piussche Buch⸗ und Kunsthandlung, Königl. Bau⸗ schule Nr. 12.

Musikalien-Leih-Iustitu der Buch., Kumst- und Musikalien Hiandlung von Ed. Bote X G. Bock,

Jägerstrasse No. 42, Ecke der Oberwallstrafse.

Abonnement für 3 Monate I Pblr. 15 sgr. Nit der Berechtigung, für den ganzen gezahlten Be- trag Musikalien als Eigenthum zu entnehmen, 3 Thlr. Ausführlicher Prospekt gratis. Für Auswärtige und si auf dem Lande Wohnende die vorthedhaftesten Be- dingungen.

Berlin und Potsdam fuͤr 10 Sgr.!!!

Bei dem E1“ ist erschienen und daselbst, so wie auch in a 8 hiesigen und auswärtigen Buch⸗

ndlungen, zu haben: bagerlin, Polsdam und die Eisenbahn, oder

neuester und zuverlässigster Wegweiser für Fremde und Emnbeimische, um in der kürzesten Zeit alle Merkwürdigkeiten von Berlin, Potsdam und deren Umgebungen zu sehen und kennen zu lernen. Nach den neuesten und besten Quellen bearbeitet von L. Weyl. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Geheftet 10 sgr. Mit dem neuesten Plane von Berlin 15 sgr.

Dieser neueste und billigste Wegweiser ist so zweck. mäßig bearbeitet, wie bisher noch kein ähnlicher existirt hat, und macht zugleich alle größeren Werke über Ber⸗ lin und Potsdam entbehrlich!

C. F. Kecht in Berlin, Brüderstraße Nr. 24,

Friedrichsstraße Nr. 198 u. 199 Wriezen

und Fürstenwalde.

irene Ee Lonnleezonig wichen meheenneen

eansi shoh n4 894 7. 4 uguls 8l dig i nees vntttnn.

e. 112211 815

9

Bei F. A. Herbig, unter den Linden Nr. 57, erschienen: Die Wildbaumzucht. Die Zucht und Pflege der in Deutschland im freien Lande zu erziehenden und zu überwinternden Holz⸗ pflanzen, sowohl der harten als auch der zarten, bearbeitet von G. A. Fintelmann, Königl. Hofgärt⸗ ner auf der Pfaueninsel. 69½ Seiten 8. nebst 1 Ku⸗ pfertaf. 1841. 2 Thlr.

Bei Karl Groos in Heidelberg ist so eben erschie⸗

nen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei E. S. Mittler (Stechbahn 3):

Darstellung und Krilik der Beweise 8 fürs 111.“ von

I1 g s

VI1I““ 8 Doktor der Philosophie und Privatdocenten zu Heidelderg.

gr. Oktav. Preis 1 Thlr. 20 sgr.

28 Bogen.

Bei Wilhelm Besser (Behrenstr. 44) ist erschienen: NM e m 11“ Augusti Spillekii praeceptoris.

Svo. broch. Preis 5 sgr.

Bei G. Reimer, Wilhelmsstraße Nr. 73, sind neu

erschienen:

Hirsch, Sigfr. de vita et scriptis Sigiberti monachi Gemblacensis commentatio historie.- litterar. 2 ½ Thlr.

Merkel, R., P. Ovidii Nasonis Fastorum libri sex. 2 Thlr.

Tittmann, F. W., üher die Schönheit und die Kunst. 2 ¾ Thlr.

Walther, Ph. Fr. v., die Lehre vom schwarzen Staar. 1 ½ Thlr.

Wolff, F., Lehrbuch der Geometrie. Ir Theil. 3te verb. Aufl. 1 ¾ Thlr.

Fre hald, A. v., Karte zur alten Geschichte. 2 Thlr.

Holz, F. W., architektonische Details in deu gebräuchlichsten Baustylen ꝛc. 1s Heft, enthaltend 36 Beispiele von Haupt⸗ und inneren Thüren in

81⁷ Tafeln. 85 Thlr. 8 tephani, A. A. F. v., oro⸗hydrographische velaatns. in ehehn Preseetienc

oro⸗hydrogr. Karte v. Europa und

v. Deutschland u. d. Alpen (zu von Roon's Leitfaden) 1 ½ Thlr.

In der Enslinschen Buchhandlung (Ferd. Mül⸗

ler) in Berlin, Breite Straße Nr. 23, ist erschlenen:

Schweitzer, F. Die neuesie und beste Anweisung oder die Kunst, wie man aus Kartoffeln und dem dazu erforderlichen Malze die höchste bis jetzt nur irgendwo vorgekommene Spiritus⸗Aus⸗ beute erzielen kann. Nebst einer Hinweisung, wie man selbst unreife Kartoffeln mit Vortheil in der Brennerei anwenden fann. Auch die Be⸗ reitungsart eines Gährungsmittels ohne alle che⸗ mische Zusätze. kl. 8. broch. Preis 1 Thlr.

Schweitzer, F Anweisung zur Anfertigung einer Rum versatz⸗Essenz, durch welche Jeder im Stande ist, sich auf eine sehr wohlfeile und leichte ürt einen Rum zu verfertigen, der dem ächten Jamaika⸗Rum gleichkommt. Nebst Anleitung zur Entfuselung des rohen Branntweins und die Bereitungsart des Franzbranuntweins. Zum Ge⸗ rauch für Branntweinbrenner, Kaufleunte, Gast⸗

1 wirthe u. s. w. kl. 8. broch. Preis ½ Thlr.

Jaquet, C. F. Die allerneueste Geschwind⸗ Essigfabrication und Erzielung des Essig⸗ Sprits mit vortheilhaften Verbesserungen, nebst einer gründlichen Anweisung, nicht nur allein die Wein⸗ Und alle mögliche Arten Obst⸗, Beeren⸗, Wurzel⸗ und Getraide⸗Essige, sondern auch die allbeliebten Französischen Tafel⸗ und Parfümerie⸗ Essige im höchsten Grade gut und stark zu berei⸗ ten, nebst einem Anhange, die Entfuselung des rohen Spiritus und mehrere sehr brauchbare Re⸗ zepte betreffend. kl. 8. broch. Preis Thlr. aquer, C. F. Auweisung zur Anfertigung der einfachen und doppelten Branntweine, der Liqueure und Ratafia's auf kaltem Wege vermittelst äthe⸗ rischer Oele und Extraction, nebst einer kleinen Anleitung der Destillirkunst, der Entfuselung des rohen Spiritus mit und ohne Destillirblase, der Febrtzirung des Weinsprits, des 100 pCt. hal⸗ tigen Spiritus, des Salpeter⸗, Schwefel⸗ und Essig⸗Aethers, der Punsch⸗ und Thee⸗Essenzen, des Bischofs⸗Extrakts und mehrerer trinkbaren Wasser, und einem Anhange höchst wichtiger Rezepte. kl. 8. mit 2 Tafeln Figuren. broch. Preis 20 sgr.

Trenn, A. L. Hyppothese über die Entstehung des Planetensystems und des Weltalls überhaupt. gr. 8. broch. Preis ½ Thlr.

Bei C. L. Fritzsche in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen Berlins (namentlich bei

E. S. Mittler, Stechbahn 3) zu haben:

MARCIANI Periplas. MENIPPI Pevcipli fragmen- tum quod ARTEMIDORI nomine ferebatur. PE. RiIPLI quid STADIASMUS magni maris inscribi solet fragmentum. Graece et satine, edidit ad- dita Dodwelli dissertatione, scripturis codicum, Hgsssae Hudsoni, aliorum et suis notis S. F. Guil. Hoffmann. Smaj. broch. Preis (12 . 1 Thlr. 20 sgr. 3

Diatribe in Platonis Politicam. Edit. God. Stallbaumius, Dr. Philos. et as. II. Mag. Prof. Philos. extraord. design. Scholae Thomanae Rec. tor. S8maj. Preis Thlr.) 15 sgr.

Lohmann, Dr. C. (Lebrer der Enægl. u. Französ. Sprache in Leipzig), praktischer Wegweiser, die Französ. Sprache in acht Monaten richtig und geläufig sprechen und in derselben korrespondi ren zu lernen, bestehend in sechzig Aufgaben. Bearbeitet nach einer neuen Methode zum Schul-., Privat- u. Selbstunterricht, auch zur Wiederho- lung manches Vergessenen, für Herren u. Da- men. 8. broch. Preis Thlr.) 22 ½ sgr.

1“ *“ 8 88

K aumm 92g 8897 1s. emsttcheD Napet usus Um vwünbbnn217. sih Ze 1. a 8814

&8

tthtiine

1“

Berlin, Sonnabend den 26sten Juni

Amtl. Nachr. 8

Rußland u. Polen. St. Petersb. Verbot der Einfuhr hermetisch öSnr,bneer Gegenstände in nicht durchsichtigen Flaschen. Stati⸗

isches.

Fra cheerich. Paris. Zum Vergleich der Englischen und Französischen Dampf⸗Marine. Statistik der Militair⸗Zustiz während des Jahres 1838. Vermischtes. Toulon. Abfahrt der Flotte nach Süden.

Brief aus Paris. (Die Presse über die weltliche Gewalt des Papstes und die Unverletzlichkeit des Königs. Verletzung des Bries⸗

Geheimnisses. Comité zur Unterstützung der Christen im Orient.

Ben Aissa.)

Großbrit. u. Irl. London. Ordens⸗Verleihungen. Lord Broug⸗ ham's jetzige Stellung. Vermischtes.

Niederl. Haag. Handels⸗Vertrag mit Teras.

Belgien. Brüssel. Ankunft des Gesandten Herrn Bunsen. Eisen⸗ bahnen. Schreiben aus Brüssel. (Zur ferneren Charakteristik oer Wahlen und ihrer Resultate.)

Deutsche Bundesst. Hannover. Stände⸗Versamml. Protokoll⸗ Auszüge. Leipzig. Fest zu Ehren Thorwaldsen's. Wagner's elektro⸗magnetische Erfindung. Schreiben aus Leipzig. (Die erste General⸗Versammlung der Actionairs der Sächsisch⸗Baperischen Eisen⸗ 17' Schreiben aus Frankfurt. (Goethe’s Denkmal von Schwan⸗ thaler.

Türkei. Von der Türk. Gränze. Nachrichten über die Insurrec⸗

tion in Kandien. Hvdriotische Brander gegen die Türkische Flotte. Rußlands Verwendung zu Gunsten der Christen in Bulgarien. Neue Aufstände.

Brasilien. Schreiben aus Rio Janeiro. (Vorfälle, welche den neuesten Ministerwechsel herbeigeführt; Zustand der Provinzen.)

Inland. Berlin. Schluß⸗Bericht über den Wollmarkt. Eröffnung der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn.

Wiss., K. u. Lit. Berlin. Die Sängerinnen Pasta und Dufflot⸗ Maillard.

Amtliche Rachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht, dem Ge⸗ heimen expedirenden Secretair, Kriegs⸗Rath Hainchelin hier⸗ selbst den Titel eines Geheimen Hofraths beizulegen.

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist nach Prenzlau von hier abgereist.

Angekommen: Se. Durchlaucht der General⸗Major und Commandeur der 6ten Landwehr⸗Brigade, Fuͤrst Wilhelm Rad⸗ ziwill, von Oranienburg.

Zeitungs⸗Naächrichten Ausland.

Rußland und Polen. 18

St. Petersburg, 19. Juni. Auf den Antrag des Finanz⸗ Ministers haben Se. Majestaͤt verordnet, daß diejenigen genieß⸗ baren Gegenstaͤnde, die vom Auslande hermetisch verschlossen ein⸗ gefuͤhrt werden, nur dann zugelassen werden sollen, wenn sie sich in durchsichtigen Glasflaschen befinden. 1

Den hiesigen Zeitungen zufolge, belief sich im Jahre 1839 die Zahl der in Rußland Gestorbenen maͤnnlichen Geschlechts und Griechisch⸗Russischen Glaubens auf 801,926, von denen 441 ein mehr als hundertjaͤhriges Alter erreichten.

I1

Paris, 20. Juni. In Erwiederung auf die Rede des Generals Tirlet hatte der Marine⸗Minister in der Sitzung der Pairs⸗Kammer vom 18. d. M. behauptet, daß Frankreich gegenwaͤrtig eine groͤßere Anzahl von Kriegs⸗Dampfschiffen besitze als England. Im heu⸗ tigen Moniteur steht nun ein Schreiben des Generals Tirlet, in welchem derselbe dieser Behauptung widerspricht. Wie er an⸗ fuͤhrt, besitzt die Englische Marine 75 Dampfschiffe, von denen mehrere uͤber 300 Pferdekraft, viele mehr als 200 Pferdekraft haben. Nach dem Budget von 1842 besitzt dagegen die Fran⸗ zoͤsische Marine nur 32 Dampfschiffe, von denen die groͤßten, im Ganzen 5 an der Zahl, nur 220 Pferdekraft haben.

So eben erscheint hier der offizielle Bericht uͤber die Mili⸗ tair⸗Justiz in Frankreich waͤhrend des Jahres 1838. Der Effek⸗ tiv⸗Bestand der Armee, die Munizipal⸗Garde und die Pompiers (Feuerwache) mit einbegriffen, belief sich auf 314,9190 Mann. Diese zerfielen in folgende Klassen: Offiziere 17,165; Unter⸗Of⸗ Hrirf 20,312; Korporale oder Brigadiers 25,130; Soldaten, Nusiker, Tambours, Handwerker 252,312. Von den Militair⸗ Gerichten wurden 4,638 Individuen angeklagt, und zwar: Frei⸗ willige 1,169; Soldaten, die fuͤr sich selbst dienen 1,871; Stell⸗ vertreter 1,531; Wiedereingetretene 34; Zoͤglinge der Militair⸗ Schulen 3; Afrikanische Eingeborene 281. Hiervon konnten lesen und schreiben 2,468; ohne alle Kenntnisse waren 2,170. Im Ganzen kommt auf 68 Soldaten ein Angeklagter. Diese ver⸗ theilen sich folgendermaßen nach den Graden: 1 Offizier auf 903; 1 Unter⸗Offizier auf 278; 1 Korporal oder Brigadier auf 296; und unter den Soldaten, Musikern und Handwerkern 1 auf 58. Das Verhaͤltniß nach den Waffen⸗Gattungen ist Fol⸗ ges: Gendarmerie und Pompiers 1 auf 1306 Mann; in der Infanterie 1 auf 85; in der Kavallerie 1 auf 196; in der Artillerie, Pioniren u. s. w. 1 auf 91; im Ingenieur⸗Corps

1 auf 150; unter den Trainsoldaten 1 auf 102; unter den Ge⸗

sundheits⸗Beamten 1 auf 349; in den Disciplinar⸗Compagnieen 1 auf 22. Die Verbrechen zerfielen in folgende Klassen: 663 Desertionen; 1107 Fälle des Ungehorsams; 421 Fälle der Insub⸗ ordination; 574 Diebstaͤhle; 1106 Fälle des Verkaufs von Mili⸗ kair⸗Gegenstaͤnden; 767 verschiedene nicht klassifizirte Vergehen. Von den 4,638 Angeklagten sind 3,169 zu folgenden Strafen

reur 1 5 —. 60 X 6 . * .22 s ; 8 verurtheilt worden: 69 zum Tode; 3 zur Deportation; 222 zur v verhelfen werde. eebeee

gen im Moniteur erscheinen.

Pang

chin, welcher bei der Tuͤrkischen Gesandtschaft angestellt war,

kei sich aufhaltenden Fremden,

Zwangsarbeit; 109 zum einsamen Gefäͤngniß; 261 zum Kugel⸗ schleppen; 489 zu oͤffentlichen Arbeiten; 2007 zum Gefangniß; 7 zur Ausstoßung, 2 zur Geldbbuße. In 4307 Klagen wurden 11,844 Zeugen vernommen. Die Kosten beliefen sich auf 80,071 Fr., welches eine Durchschnittssumme von 21 Fr. 91 Cent. fuͤr jeden Prozeß giebt. Aus den obigen Angaben folgt, daß unter den Freiwilligen und den Stelbvertretern die meisten und unter den Corps der Gendarmerie und der Pompiers die wenigsten Anklagen vorgekommen sind. Die Disciplinar⸗Com⸗ pagnieen haben stets die meisten Verurtheilten, doch ist im Jahre 1838 die Zahl derselben geringer, als in den fruͤheren Jahren. Von den angefuͤhrten 4638 Angeklagten sind uͤbrigens 239 Mili⸗ tairs von den gewoͤhnlichen Gerichtshoͤfen verurtheilt worden; in⸗

dem sie sich mit oder ohne Urlaub fern von ihrem Corps befan⸗

den, oder Gehuͤlfen bei ihren Verbrechen hatten, die nicht Mili⸗ tairs waren; oder auch wenn Gendarmen sich Fehler hatten zu Schulden kommen lassen, die mit ihrem Amte als Werkzeuge der richterlichen Gewalt in Verbindung standen, oder endlich, wenn eine Verletzung oder Umgehung des Rekrutirungs⸗Gesetzes die Anklage begruͤndete.

Ein Geruͤcht, welches vorgestern Abend in London verbreitet gewesen war, lief diesen Morgen auch in Paris um. Man be⸗ hauptete, daß Mehmed Ali sich entschlossen, die neuen Bedingun⸗ gen der Pforte nicht anzunehmen, und daß er wieder eine defen⸗

sive Haltung genommen habe. Es scheint jedoch nach Allem, daß

jenes Geruͤcht voreilig ist.

Am 14. d. M. traf der Herzog von Nemours in Marseille ein. Der Prinz trug die Afrikanische Muͤtze. Eine bedeutende Volksmenge draͤngte sich hinter den Soldaten, uͤber die der Prinz eine Revue hielt. Hierauf begab er sich zu Fuße nach dem Ho⸗ tel d'Orient, wo er die staͤdtischen Behoͤrden empfing. Der Prinz ist uͤbrigens schon zu Neuilly angekommen. Der Herzog von Orleans war ihm bis Fontainebleau entgegengereist.

Die Prinzessin Clementine und die Herzogin von Nemours statteten gestern der Koͤnigin Christine einen Besuch im Palais⸗ Royal ab.

Die Ernennung des Marquis von Dalmatien zum Botschaf⸗ am Roͤmischen Hof wird, so glaubt man, in zwei oder drei Ta⸗ Er wurde gestern von dem Koͤ⸗ nig empfangen.

Die Arbeiten an der Eisenbahn von Paris nach Rouen haben auf mehreren Punkten begonnen, namentlich zu Rolle⸗ boise, Venable und zu Damps, wo drei Tunnels, der eine von 2280 Metres, der zweite von 1260 und der dritte von 760, gebaut werden. Die Bahn wird viermal die Seine passi⸗ ren. Man beginnt bereits an der ersten Bruͤcke, bei Bezon, zu arbeiten.

Bei den Arbeiten zur Befestigung von Paris auf dem Mont Valerien kam man auch an den Gottesacker und mußte dabei uͤber 500 Graͤber oͤffnen, auf denen man fast alle großen Namen des Franzoͤsischen Adels las. Unter diesen Gräbern war auch ein vernachlaͤssigtes, das der bekannten Frau von Genlis.

Vor einigen Monaten begann ein gewisser Doktor Bara⸗

eine Zeitschrift unter dem Titel „Revue orientale.“ Man haͤtte glauben sollen, eine von einem Tuͤrkischen Beamten herausge⸗ gebene Zeitschrift muͤsse ganz im Sinne der ottomanischen Pforte abgefaßt seyn, und koͤnne nur zum Zwecke haben, die Angelegen— heiten des Orients aus dem Gesichtspunkte der Tuͤrkischen Poli⸗ tik darzustellen. Dies war jedoch nicht der Fall. Doktor Ba⸗ rachin verlangte in seiner Zeitschrift voͤllige Gleichstellung der Christen und Muselmaͤnner im Tuͤrkischen Reiche, Sicherheit der Person und des Vermoͤgens, Sicherheit fuͤr die in der Tuͤr⸗ und Uebertragung einer Ober⸗ aufsicht uͤber diese Interessen an die großen christlichen Maͤchte. Mit diesen Vorschlaͤgen war indeß die Pforte keinesweges zu⸗ frieden; sie entsetzte den Doktor seiner Stelle, entzog ihm seinen Gehalt und schloß ihn voͤllig von der Tuͤrkischen Gesandtschaft aus. Das hielt diesen aber keinesweges ab, seine Zeitschrift fortzusetzen, und jetzt leitet er in Paris die Errichtung eines

Comite's ein, welches die Befoͤrderung der humanen Interessen b Zeugen verurtheilt worden, der sich fuͤr seinen Mitschuldigen ausgab, und ohne daß eine einzige der angeblich von ihm gepraͤgten Muͤn⸗ zen vorgezeigt werden konnte, ja ohne daß auch nur die Zeit und

im Allgemeinen und der christlichen insbesondere fuͤr die unter Tuͤrkischem Scepter stehende Bevoͤlkerung betreiben will. Be⸗ reits ist eine Einladung an alle Menschenfreunde erschienen, um sich denjenigen, welche dies Comité stiften wollen, anzuschließen. Da das Comité mehr einen religioͤsen und humanen, als revolu⸗ tionairen Zweck zu haben scheint, so werden sich gewiß Leute aus allen Parteien beeifern, zur Erreichung dieses Zweckes bei⸗ zutragen. (S. unten das Schreiben aus Paris.)

Das Memorial dieppois veroͤffentlichte im November vorigen Jahres einen Artikel, worin die Ruͤckkehr eines gewissen Pierre Touchard, eines ehemaligen Kriegsgefangenen in Rußlond, nach Frankreich berichtet und zugleich der traurigen Lage erwaͤhnt wurde, in welcher sich mehrere tausend Franzosen befaͤnden, die von der Russischen Regierung noch in Sibirien zuruͤckgehalten wuͤrden. Der Messager bringt jetzt folgende Erklaͤrung: „Un⸗ geachtet der geringen Wahrscheinlichkeit, welche derartige, so oft widerlegte Berichte noch haben, beeilte sich der Botschafter des Koͤnigs in St. Petersburg, bei der Kaiserlichen Regierung Er⸗ kundigungen uͤber die Wahrheit der angefuͤhrten Umstaͤnde ein⸗ zuziehen. Aus den authentischsten Benachrichtigungen und aus den genauesten Nachsorschungen, die angeordnet wurden, geht hervor, daß niemals ein Franzoͤsischer Gefangener Namens Pierre Touchard in dem Gouvernement von Archangel domilizirt war, und daß sich gegenwaͤrtig nicht ein einziger Franzoͤsischer Kriegsgefangener daselbst befindet.“

In diesem Jahre soll zu Luneville ein Lager von 24 Schwa⸗

dronen Husaren gebildet werden.

Wie man vernimmt, bewerben sich nunmehr auch die Herren Delessert und Hottinger, zwei der angesehensten Banquiers von Paris, um das neue Franzoͤsische Anlehen. Bis jetzt hatte bloß das Rothschild'sche Haus Propositionen gemacht. Der Finanz⸗ Minister scheint zu hoffen, daß ihm diese Konkurrenz zu besseren

des Bath⸗Ordens, in welchem Ihre Sir D. Milter die Insignien des Großkreuzes und dem Kommo⸗

Toulon, 16. Juni. Die Flotte des Admirals Hugon, welche durch unguͤnstigen Wind genoͤthigt gewesen war, bei den Hyerischen Inseln Halt zu machen, ist am 14ten um 3 Uhr Nachmittags von dort wieder unter Segel gegangen. Sie schlug die Richtung nach dem Suͤden ein. Bei der Abfahrt des Dampfbootes „Acheron“ von Kandien befanden sich daselbst die Korvette „la Cornaline“ und die Brieg „la Fleche.“

Paris, 20. Juni. Die Presse bietet in diesem Augen⸗ blicke das sonderbarste Schauspiel dar. Ein Theil derselben weiß kein interessanteres Thema fuͤr ihre taͤgliche Polemik denn po⸗ lemisirt muß nun einmal werden aufzufinden, als die welt⸗ liche Gewalt der Paͤpste, die man unter Anfuͤhrung von 8 stellen, Kirchenvaͤtern, Bullen und Konzil⸗Beschluͤssen nach allen Seiten hin beleuchtet. Was bei diesen gelehrten Untersuchungen eigentlich herauskommt, ist schwer zu sagen, und es steht zu be⸗ zweifeln, daß die Ausspender aller dabei zu Tage gefoͤrderten ka⸗ nonischen Weisheit sich irgend eines wirklichen Zwecks ihrer im Doktortone gehaltenen Disputationen bewußt sind.

Die Journale, welchen die Verhandlung jener wichtige Kirchenfragen einige Zeit und einigen Raum laͤßt, beschaͤftigen sich sast alle mit dem schwierigen Punkte der constitutionellen Me⸗ taphysik, den die Charte unter dem Namen der Unverletzlichkeet des Koͤnigs auffuͤhrt. Dieser Punkt der Verfassung wird mit einem Eifer und mit einem Aufwande von Scharfsinn debattirt, deren die Presse selten irgend einen Gegenstand von unmittelba⸗ rer praktischer Wichtigkeit wuͤrdigt. Nun ist es freilich sehr loͤb⸗ lich, wenn man uͤber die Prinzipien ins Klare zu kommen sucht, welche der gesellschaftlichen Ordnung in ihrer gegenwaͤrtigen Ge⸗ stalt zum Grunde liegen; allein hier dient der Streit in der Art, wie er gefuͤhrt wird, zu nichts Anderem, als zur groͤßeren Ver⸗ wickelung der Frage, die zu ihrer Loͤsung vor allen Dingen einge gewisse Dosis bonne foi erfordert. Man verwirft entweder die bestehende Verfassung, oder man nimmt sie an. Im ersten Falle mag man die Zulaͤssigkeit jener Bestimmung geradeweg ableugnen, im zweiten aber muß man sich dieselbe nicht allein gefallen lassen, sondern auch zugestehen, daß mit ihr Alles unvereinbar ist, was der Person des Koͤnigs in der oͤffentlichen Meinung Eintrag thut. Die Unverletzlichkeit des Koͤnigs muß in der Person Louis Phi⸗ lipp's nothwendiger und handgreiflicher Weise auch den ehemali⸗ gen Herzog von Orleans decken, weil die Angriffe gegen den Letzteren unvermeidlich auf den Ersteren zuruͤckfallen. Damit ist aber freilich nicht gesagt, daß sich die Majestaͤt der geschichtlichen Wahrheit vor einer politischen Rechtsdichtung zu beugen habe.

Der Messager erklaͤrt zwar, daß die Verletzungen des Brief⸗Geheimnisses, welche in diesen Tagen zur Sprache gekom⸗ men sind, nicht dem jetzigen Ministerium zuzuschreiben seyen, al⸗ lein es ist ausgemacht, daß noch in den letzten Monaten Briefe geöͤffnet sind, in denen man Lotterie⸗Loose vermuthete. Demnach kann die Erklaͤrung des ministeriellen Blattes wohl nur so zu verstehen seyn, daß die der Post⸗Verwaltung zu jenem Zwecke gegebenen Instructionen von einem der fruͤheren Kabinette her⸗ ruͤhren. Die Herrn Thiers befreundeten Blaͤtter, welche zum Theil sehr laut gegen das gesetzwidrige Verfahren der Post geei⸗ fert hatten, sind nach der Note des „Messager“ ploͤtzlich durch⸗ aus verstummt. Es ist zu bedauern, daß die Mahnung an das Gesetz diesmal nur einer wenig ehrenvollen Industrie zu Gute

kommt, ein Umstand, der den von der Post gezeigten Mangel

an Gewissenhaftigkeit erklaͤrt, wenn auch nicht entschuldigt.

Es hat sich so eben ein Comité zur Unterstuͤtzung der Christen im Orient gebildet, welches kein Hehl daraus macht, daß sein eigentlicher Zweck sey, den Emancipations⸗Bestrebungen der noch unter Tuͤrkischem Joche befindlichen Griechen Vorschub zu lei⸗ sten. Das Comité besteht groͤßtentheils aus Notabeln der legiti⸗ mistischen Partei, die auf diese Weise ihrer Lehre vom absoluten Gehorsam ein eklatantes aber ehrenvolles Dementi giebt.

Der Sohn des wegen Falschmuͤnzerei verurtheilten Ben Aissa, ehemaligen Chalifen Achmets Bey von Constantine, prote⸗ stirt in einem an die Gazette des Tribunaux gerichteten Schreiben mit Energie gegen die Procedur, deren Opfer sein Vater geworden ist. Ben Aissa ist auf die Aussage eines einzigen

der Ort angegeben wurde, wo er dieselben fabrizirt habe. Der Sohn des Ex Chalifen sagt, daß er Alles von dem Gerechtigkeits⸗ sinne des Koͤnigs erwarte. igb

Großbritanien und Irland.

London, 19. Juni. Die Koͤnigin hielt gestern ein Kapitel Majestaͤt dem Vice⸗Admiral h g Ch. Napier die eines Commandeurs dieses Ordens verlieh.

Der Spectator bezeichnet Lord Brougham's Ruͤckkehr nach England als ein in diesem Augenblicke hoͤchst wichtiges Ereignit. „Die schreckliche Plattheit der Parlaments⸗Verhandlungen waͤh⸗ rend dieser Session hatte uns“, sagt das genannte Blatt, „sehr oft den Wunsch der Schottischen Ballade entlockt: „Ach, daß doch Heinrich wieder kaͤme!“ Unser Gebet ist erhoͤrt. Der Muͤßig⸗ gaͤnger hat seine Zeit wahrgenommen. Kaum hat der weiße Schaum auf den Wogen des Volks den nahenden Sturm ange⸗ deutet, so erscheint der Sturmvogel wieder, um sich im Winde zu schaukeln. Seit einigen Wochen wuchs das Interesse der Ver⸗ handlungen im Oberhause taͤglich. Die Getraidefrage draͤngte sich dort ein und ruͤttelte unsanft an der Gleichmuͤthigkeit Ihrer Herr⸗ lichkeiten. Die Hartnaͤckigkeit der Grafen Fitzwilliam und Radnor ver⸗ wandelte die wuͤrdevolle und etwas stolze Versammlung fast in eine lebendige Schule des gegenseitigen Unterrichts. Obwohl sie ge⸗ gen die Eroͤrterung uͤber untergeordnete Theile der Korngesetze protestirten, vermochten die edeln Lords der Versuchung zum Disputiren doch eben so wenig zu widerstehen, wie die fahren⸗ den Schuͤler der Aufforderung des Gil Blas. Sehr huͤbsch er⸗ oͤrterten sie die Kontroversen uͤber das Verhaͤltniß zwischen Preis