1841 / 181 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

„Alle Abgaben und Einkünfte werden in Aegppten in meinem iserli 2 rhoben. Da jedoch auch die Aegvppter Untertha⸗ 2 vlen. um sie vor weiteren Bedrückun⸗

nen der Hohen Pforte sind, so⸗ gen zu Hohen 12b Zehnten, Zölle und andere Abgaben nach dem von meiner Regierung befolgten büligen Spstem erhoben werden. Und so

ühlungs⸗Termin herannaht, soll Sorge getragen werden, - Zölle, Zehnten, nebst den anderen Einnahmen und Einkünften der Provinz Aegppten, deren Betrag in einem besonderen Ferman angegeben worden ist, richtig gezahlt werden.

Da es gebräuchlich ist, jährlich Getraide und Hülsenfrüchte aus Aegvpten nach den beiden heiligen Städten zu senden, so soll die Sen⸗ dung derselben Quantität, so wie der anderen bisher dorthin gesand⸗ ten Gegenstände auch ferner beibehalten werden.“ b

„Da meine Regierung beschlossen hat, das Geld, welches die Seele des socialen Verkehrs ist, auf eine solche Weise zu verbessern, daß in Zukunft ein unveränderlicher Münzfuß, sowohl in Bezug auf den Ge⸗ halt als in Bezug auf den Nominal⸗Werth jeder Münze bestehen soll, so gestatte ich hiermit, daß in Aegypten Geld geschlagen werden darf, doch müssen die Gold⸗ und Silber⸗Münzen, die Euch zu prägen er⸗ laubt ist, meinen Namenszug tragen und überhaupt den in der Kaiser⸗

lichen Münze zu Konstantinopel geprägten in Benennung, Form und Werth vollkommen ähnlich sevn.“

„Der bestehenden ö.“ gemäß dienen die Soldaten in ande⸗ ren Theilen meines Reiches fünf Jahre, worauf sie durch neue Aus⸗ bebungen ersetzt werden. Es ist nöthig, daß dasselbe auch in Aegypten geschieht, doch muß hinsichtlich der Dauer der Dienstzeit auf die Ge⸗ wohnheiten der Einwohner Aegyptens Rücksicht genommen und mit der größten Billigkeit gegen sie verfahren werden. 200 Aegvptische Soldaten müssen jährlich nach Konstantinopel gesandt werden. Zwi⸗ schen den Decorationen und Fahnen der Aegyptischen und der anderen Truppen meines Reiches findet kein Unterschied statt. Auch die Offi⸗ ziere der Aegvptischen Marine erhalten dieselben b und die Schiffe dieselben Flaggen, wie diejenigen der Kaiserl. Marine.“

„Der Pascha von Aegypten ernennt die Offiziere seiner Armee und Marine bis zum Obersten, aber in Bezug auf die Ernennung der

höheren Offtziere, wie der Mirlivas (Brigade⸗Generale), Feriks (Ge⸗ neral⸗Lientenants) ist es durchaus nothwendig, daß Ihr meine Ge⸗ nehmigung und meine Befehle in dieser Beziehung einholt.“

„Die Paschas von Aegvpten dürfen fernerhin kein Kriegsschiff bauen, ohne die Erlaubniß der Hohen Pforte eingeholt und von ihr eine deutliche und bestimmte Ermächtigung erhalten zu haben.“

„Da jede der vorstehenden Bedingungen genau mit dem Privile⸗ sum der Erblichkeit verknüpft ist, so hört dieses Privilegium augen⸗ licklich auf, sobald eine jener Bedingungen nicht erfüllt wird.“

„Dies ist mein souverainer Wille in Bezug auf alle erwähnten unkte, und da sowohl Ihr als Eunre Söhne und deren Nachkommen nicht unterlassen werdet, die ausgezeichnete Gunst, welche Euich zu Theil geworden, anzuerkennen, so werdet Ihr Euch bestreben, die darin em⸗ Faltenen Bestimmungen gewissenhaft auszuführen, Alles, was einer Widersetzlichkeit ähnlich sieht, sorgfältig zu vermeiden, und Euch gleich⸗ falls bemühen, die Wohlfahrt und Ruhe der Bewohner Aegvpptens zu führen, sie vor allen Ungerechtigkeiten und Bedrückungen zu schützen und endlich werdet Ihr üder alle wichtigen Angelegenheiten, die jenes Land betreffen, derichten und Euch Instructionen erbitten. In dieser Absicht ist der gegenwärtige, mit meinem Kaiserl. Namenszuge ver⸗

sehene Ferman geschrieben und abgesendet worden.“ folge ewe⸗

Montenegro. (A. Z.) Briefen aus Cattaro herrscht unter den Montenegrinern eine ungewoͤhnliche

gung. Gegen tausend Familien dieser tapferen Gebirgsbewoh⸗ ner sollen Vorbereitungen zu einer bevorstehenden Auswande⸗ rung treffen. Man will wissen, daß Rußland den Auswande⸗ rern in Kaukasien einen Landstrich zur Bewohnung anweisen wolle. Es scheint, daß Rußland den Tscherkessen durch Mon⸗ tenegriner den Krieg zu machen beschlossen habe, was allerdings vielleicht das beste Mittel waͤre, das man ergreifen kann, um in Kaukasien mit Erfolg zu kaͤmpfen. Inzwischen ist wohl die Zahl von tausend Familien, die kaum eben so viel Streiter lie⸗ fern koͤnnen, zu beschraͤnkt, um sich viel davon zu versprechen. Fuͤr Montenegro duͤrfte diese Auswanderung zu einer Wohlthat werden, da zu den haͤufigen Reibungen mit den Tuͤr⸗ kischen Behoͤrden und zu den Einfaͤllen in die naͤchst gelegenen Tuͤrkischen Paschaliks nur die Uebervoͤlkerung des kleinen un⸗ fruchtbaren Montenegrinischen Gebiets Veranlassung giebt.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 2. Juni. Der Kongreß ist gestern zu Washing⸗ ton eroͤffnet worden; die Botschaft des neuen Praͤsidenten, welche dem Senat und dem Revpraͤsentanten⸗Hause an demselben Tage uͤbersandt wurde, beginnt folgendermaßen:

„Mitbürger! Sie sind in Ihren beiderseitigen Gesetzgebungs⸗ Hallen durch eine Proclamation versammelt worden, welche die Unter⸗ shrrift des erlauchten Bürgers trägt, der vor kurzer Zeit durch die di⸗ rekten Stimmen des Volkes zu der Erfüllung der wichtigen Functio⸗ nen seines obersten vollziehenden Beamten berufen wurde. Nach Ab⸗ lauf eines einzigen Moͤnats seit dem Tage seiner Installation hat der⸗ selbe der Natur die große Schuld abgetragen und einen Namen hin⸗ terlassen, mit welchem die Erinnerung an zahlreiche, während eines langen Lebens patriotischer Hingebung dem Lande verliehene Wohltha⸗ ten verknüpft ist. Mit diesem öffentlichen Verlust hängen andere Be⸗ trachtungen 1 die der Aufmerksamkeit des Kongresses nicht entgehen werden. Die Anstalten, welche der verewigte Präsident tref⸗ fen mußte, um seinen Aufenthalt auf vier Jahre nach dem Regierungs⸗ sitz zu verlegen, haben ihm natürlich hedeutende Kosten verursachen müssen, die, wenn man die beschränkten Mittel seines Privat⸗Vermögens da⸗ mit beschwert lassen wollte, seine hinterbliebene Familie in ernstliche Verlegenheit bringen könnten; es wird daher dem Kongreß ehrerbietig

ur Erwägung vorgestellt, ob die natürlichen Grundsätze der Gerechtig⸗ den es nicht als angemessen und gebiererisch erscheinen lassen, daß die Legislatur in dieser Beziehung einschreite. Durch die Bestimmungen des Grundgesetzes sind die Befugnisse und Pflichten der hohen Stel⸗ lung, zu welcher er erwählt war, auf mich übergegangen, und in den Disposttionen der Repräsentanten der Staaten und des Volks wird

das Problem, dem unsere Institutionen zum erstenmale unterworfen sind, in bedeutendem Maße seine Lösung Anden⸗“

Indem ich die Pflichten dieses Amtes übernahm, glaubte ich nicht, daß es mir geziemen würde, die Anordnungen meines beklagten Vorgängers zu stören. Wie ich daher auch ursprünglich über die An⸗ gemessenheit einer so frühzeitigen Wiedereinberufung des Kongresses nach seiner letten Vertagung denken mochte, so fand ich doch in der Neuheit der Stellung, in die ich mich so unerwartet versetzt sah, einen neuen und leitenden Beweggrund, nicht in die patriotischen Wünsche des vorigen Präsidenten einzugreifen. Mein erster Wunsch würde un⸗ ter solchen Umständen natürlich gewesen sevn, bei der Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten die vereinigte Weisheit der beiden Kon⸗ greßhäuser zu Hülfe zu rufen, um mich in Betreff der besten Art und Weise, wie der Regierung und dem Lande aus den so schwer auf bei⸗ den lastenden Verlegenheiten herauszuhelfen seyn möchte, ihres Rathes und Beistandes zu bedienen. Ich fühle mich daher sehr glücklich, mich so bald nach Antritt der Prästdentschaft von den unmittelbaren Re⸗ präsentanten der Staaten und des Volks umgeben zu finden.“

„In unseren auswärtigen Verhältnissen haben seit der letzten Session des Kongresses keine bedeutende Veränderungen stattgefunden; ich halte es deshalb nicht für nöthig, in Bezug auf dieselben in nä⸗ bere Auseinandersetzungen einzugehen. Es macht mich glücklich, sagen zu können, daß ich nichts sehe, was die Hoffnung zerstören könnte, daß wir im Stande sevn werden, den Frieden aufrecht zu erhalten.“

„Die Ratificationen des mit Portugal abgeschlossenen Traktats sind zwischen beiden Regierungen in gehöriger Weise ausgewechselt worden. Die diesseitige Regierung hat die Interessen derjenigen unse⸗ rer Bürger, welche Forderungen an die Spanische Regierung haben, die auf ausdrückliche traktatenmäßige Stipulationen begründet sind, nicht unbeachtet gelassen, und man darf hoffen, daß die Vorstellungen, welche jener Regierung in dieser Hinsicht gemacht worden, binnen kur⸗ zem zu einem ersprießlichen Resultat führen werden.“

„Es hat eine Korrespondenz zwischen dem Staats⸗Secretair und dem bei der diesseitigen Regierung beglaubigten Britischen Gesandten in Betreff der Belangung und Gefangennehmung Alerander Mac Leod's stattgefunden, von der dem Kongresse hierbei Abschriften mit⸗ getheilt werden.’“ „Zu dem, was aus diesen Papieren hervorgeht, dürfte es zweckmäßig sevn, noch hinzuzufügen, daß Alerander Mac Leod von dem obersten Gerichtshofe des Staates New⸗York, auf sei⸗ nen Antrag, von der Gefangenschaft befreit zu werden, vernommen ist, und daß jener Gerichtshof noch nicht darüber entschie⸗

en hat.“

„Der Staats⸗Secretair hat in Bezug auf zwei für den Handel des Landes interessante Gegenstände ein Dokument an mich gerichtet,

welches ich in Erwägung ziehen werde, und welches ich dem Kongreß mitzutheilen die Ehre habe.“

„So viel von der Handlungsweise der diesseitigen Regierung ab⸗ hängt, werden unsere Beziehungen guten und freundschaftlichen Ver⸗ nehmens zu allen Nationen eifrigst gehegt und gepflegt werden. Die wahre Amerikanische Politik wird als darin bestehend sich seigen, daß alle unsere völkerrechtlichen Verpflichtungen, gegen die schwächsten Mir⸗ glieder der Völker⸗Familie sowohl, wie gegen die mächtigsten im Geiste der Gerechtigkeit erfüllt werden. Gelegentliche Veranlassungen zu Mei⸗ nungs⸗Verschiedenheiten mögen immerhin vorkommen, aber wenn die dadurch veranlaßten Diskussionen in der Sprache der Wahrheit und mit strenger Rücksicht auf Gerechtigkeit geführt werden, so wird sich die Geißel des Krieges meistens vermeiden lassen. Die Zeit, wo Waf⸗ fengewalt für den einzigen geeigneten Schiedsrichter im Streite der Nationen unter einander galt, sollte als vorübergegangen betrachtet werden.“

Der uͤbrige Theil der Botschaft bezieht sich auf die inneren Angelegenheiten. Die Darlegung der finanziellen Lage des Landes zeigt dieselbe als sehr unguͤnstig. Das Defizit in den Staats⸗Einnahmen wird fuͤr dieses Jahr auf beinahe 11 ½ Mil⸗ lionen Dollars berechnet, und nach Erschoͤpfung aller Mittel, die nothwendigen Ausgaben der Regierung zu bestreiten, er⸗ wartet der Praͤsident noch ein Defizit von 4,845,000 Dollars;

das Post⸗Departement allein hat einen Ausfall von einer hal⸗ ben Million erlitten. Ueber die Art der Deckung des Defizits wird nichts gesagt, indeß glaubt man, daß keine Anleihe kon⸗ trahirt und auch die Zoͤlle nicht werden erhoͤht werden, sondern daß man sich mit der Ausgabe von Schatz⸗Noten begnuͤgen werde. Den Netto⸗Ertrag aus dem Verkauf der allgemeinen Staatslaͤndereien will der Praͤsident unter die verschiedenen Staaten vertheilt wissen und erklaͤrt sich gaͤnzlich gegen die Uebernahme der Schulden der einzelnen Staaten durch die Central⸗Regierung.

Nachdem der Kongreß zusammengetreten und die Wahl des Sprechers des Repraͤsentantenhauses vorgenommen worden war, welche auf Herrn White aus Kentucky, den Regierungs⸗Kan⸗ didaten, fiel, wurde die Frage in Anregung gebracht, ob Herr Tylor als wirklicher Praͤsident fungire oder nur als Vice⸗Praͤ⸗ sident interimistisch mit den Functionen des Praͤsidenten beauf⸗ tragt sey. Man schien indeß ungern auf die Sache einzugehen, die man auch bald wieder fallen ließ.

Der Finanz⸗Direktor des Staates New⸗York hat eine An⸗ leihe von einer Million 5 6 pCt., jedoch nur auf ein halbes Jahr, negoziirt, weil er hofft, daß nach Ablauf dieser Zeit die Konjunkturen sich gebessert haben werden.

Mac Leod ist noch im Gefaͤngniß und erwartet die Ent⸗ scheidung des hoͤchsten Gerichtshofes von New⸗York, die naͤch⸗ stens erfolgen spll Die ganze Schwierigkeit erwaͤchst aus den verschiedenen Ansichten der Central⸗Regierung und der Staats⸗ Regierungen. Der Gouverneur von New⸗York verweigert die Auslieferung Mac Leod's.

““

La⸗Plata⸗Staaten. Montevidev, 6. April. Eine große Anzahl von Wall⸗ fischboͤten ist hier ausgeruͤstet, mit Leuten aus der Hefe aller Nationen bemannt, und mit Kaperpriefen von der hiesigen

1n““

Regierung versehen, auf einen Kreuzzug gegen die Argentini⸗ schen Schiffe ausgesegelt, obgleich Admiral Brown sich am 30. Maͤrz mit dem rgentinischen Geschwader am Eingange des Hafens von Montevider aufstellt, um denselben zu blokiren.

Dem General Rosas in Buenos⸗Ayres hat man durch eine ihm gesandte Hoͤllenmaschine nach dem Leben getrachtet. Diese war aber von seiner Tochter geoͤffnet worden. Ob dieselbe dabei verungluͤckte, ist nicht bekannt.

Am 29. Juni 1841. 11“

Zeitdauer.

Abgang Zeitdauer.

e Fsses

St.

Abgang von Ber

von

St. M. Potsdam.

11n

Morgens. 45 [Um 6 ¼ Uhr Morgens.. Vormittags.. 41 ½ Vormittags.. Vormittags... 41 Nachmittags.

42 - Naͤchmittags..

I - Abeuds.. Abendsͤs - Abeuds.. Abendss. 53 - Abemds.

Meteorologische Veobachtungen.

Abends 10 Uhr.

UIm 6 ½ Uhr - 8 11

2 - Nachmittags.. A ½ - Nachmittags ..

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgeus

1841. 6 Uhr.

29. Juni.

236,10 Par. Quellwärme 8,40 R. + 16,40 R. Flasswärme 17,90 R. + 14,5 ° R. Bodeuwürme 17,09 R. 87 pCt. Ausdünstung 0,039 Rh. Gewitter. Niederschlag 0,049 Rh. Wind. SW. 0. Wäurmewechsel +† 22,30 Wolkeuzug. . SW. di + 14,00.

Tagesmittel: 226,46 Par.. + 17,20 R. +. 14,60 R.⸗ pCt.. SW.

Luftdrunek 337,46 Par. 335,81 Par. u. +† 13,80 R. + 21,7° R. + 12,20 R. + 14,2° R. 80 pCt. 58 pCt. heiter. bezogen.

Luftwärme Thaupunkt.. Duustsättigung. Wetter .

Auswärtige Börsen.

11³/16.

Ausg. —.

5 % do. 100¹ 3

26. Juni. Niederl. wirkl. Schuld 5 Ziusl. —.

5⁰% Span. 21 ⁄16. Pusszive —. Preufs. Präm. Sch. —. Poln. —. Oesterr. —.

Frankfurt, 27. Juui. I’. 0 Holl. 5011/16. 50 9/18- Bank-Act. 2010. 2008. 5 % Spau. 22 ⁄1. 22'/8. Poln. Loose 71 G. Tauuusb. Aet. 372 ½. 372.

Hamburg, 28. Juni.

Amsterdam, Kauz-Bill. 247/16⸗

Bank-Actien 1660 G. Eugl. Russ. 107 ⁄¶

London, 25. Juni. Cons. 3 % 89 ⁄½. Belg. 100 ½2. Neue Aul. 22 1. Passive 5. Ausg. Sch. 105⁄. 2 ½ % Holl. S28/1. 50 %% 99 ⁄. 5⁄% Port. 33. 30% 19 3 ⁄1. Eugl. Russ. 113 4⁄2. Brasil. 671⁄½. Columb. 20 ⁄12. Mex. 27 8. Pero 14 ½. Chili 60 ½½.

Paris, 25. Juni. 5 % Rente fiu cour. 114. 65. 30 % Reute üin cour. 76. 65. 50 9 Neap. an compt. 102. 5 % Span. Reute 23 /[1. Passive 5 ¼¾. 3 % Port. —.

Petersburg, 22. Juni. Loud. 3 Met. 385⁄8. Hamb. 345⁄1¶. Paris 407. Polu à Par. 300 Fl. 68. do. 500 Fl. 72 3%. do. 200 Fl. 24 ¼.

Wien, 25. Juni. 50% Met. 105. 4 % 96. 3 % 75. 10 % —. Bauk-Actien 1657. Aul. de 1834 133. de 1839 107¼à.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 1. Juli. Im Schauspielhause: Auf Begehren: Das Glas Wasser.

Freitag, 2. Juli. Im Opernhause: Norma, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Bellini. (Mad. Spatzer⸗Gentiluomo: Norma, und Mlle. Spatzer: Adalgisa, als Gastrollen.)

Sonnabend, 3. Juli. Im Opernhause: Faust, dramati⸗ sches Gedicht von Goethe, in 6 Abth. Ouvertuͤre, Entre⸗Akts und die sonst zur Handlung gehoͤrende Musik ist theils von dem verewigten Fuͤrsten Radziwill, theils von dem Kapellmeister Lindpaintner.

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits geloͤsten, mit Don— nerstag bezeichneten Opernhaus⸗Billets guͤltig, auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfal it Donnerstag bezeichnet seyn.

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 1. Juli. Italiaͤnische Opern⸗Vorstellung. (Abonnement suspendu.) Zum erstenmale: Anna Bolena. Opera in 3 Atti. Poesia del Signor Romani. Musica del Maestro Gaetano Honizetti. (Mad. Pasta, erste Kammersaͤngerin Sr. Maj. des Kaisers von Oesterreich: Anna Bolena, Hr. Gamberini: Lord Riccardo Percy, als Gastrollen. Signora Villa aus Mailand, engagirtes Mitglied der Italiaͤnischen Opern⸗Gesellschaft: Sme⸗ ton, als Antrittsrolle.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in der Orchester⸗Loge: 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges: ! Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Textbuͤcher, in Italiaͤnischer und Deutscher Sprache, sind Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben.

Freitag, 2 Juli. Der Verschwender. Original⸗Zauber⸗ Maͤhrchen in 3 Akten, von F. Raimund. Musik vom Kapell⸗ meister Conradin Kreutzer. Hr. und Mad. Birnbaum, vom Hoftheater zu Kassel: Valentin und Cheristane, als Gastrollen.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. 8 Gedruckt bei A. W. Hayn.

5 An.

-öe e. neexeien

Te 2*

erefeaa⸗ eear

All

Bekanntmachungen.

Avertissement. Nothwendiger Verkauf. V

eröffnet werden

Das Wohnhaus No. 97 zu Havelberg, in der lan⸗ gen Straße belegen und im Hopothekenbuche Foe 1. Pag. 697 No. 60 verzeichnet, dem Kaufmann Friedrich Heinrich Kirchner gehörig, abgeschätzt auf 8100 Thlr. Jüter⸗ zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen’ bog. in der Registratur einzusehenden Tarxe, soll 3

am 4. Dezember 181, Vormittags 11 Uhr, dentlicher Gerichtsste hastirt werden.

5 Nm.

8 Vm. 5 Nm.

865

8 Vm. 1 Mitt.

Berlin⸗Anhaltische Eisenbahn.

Die Dampfwagenfahrten auf der Bahnstrecke zwi schen hier und Jüterbog werden am Donnerstag, I Juli ec.,

5 Nm. Jüter⸗

vog 8 Vm.

1 Mitt.

plane, von Bahnhof zu Bahnhof, stattfinden:

A. An Wochentagen.

Land⸗ und Stadtgericht zu Havelberg. Abfabr von: Abfahrt von: Abfahrt von: Ankunft in: Berlin 8 Vm. Trebbin 93 Lucken⸗

Lucken⸗

Berlin 5 ½ Mg. Trebbin

11“

und vorläufig nach folgendem

Nach Trebbin.

Nach Berlin.

Jüter⸗ .9 ¾ bog 10 Bm. 7 Abd.

1. 1I. ILI.

. 80720

von

Verlin.... Trebbin ..

walde 8 8 6 ½ 8 8 6 2

. 83 (Trebbin . 9 Berlin 10 Vm. 5 ½ Abd

walde 1 T16““

2

B. An Sonntagen. . 6 ¾ Lucken⸗

ist, ist in der Beilage enthalten, plare der gefügt ist.

Jüter⸗ . 7 ½ bog 7 ½ Vm. 8 .12. die Einrichtung 1 3 Nm. wir die Einrich 7Abd. und die Annahme des Passagier

6 gess V eie 9 ½ Berlin 10 Vm. 8 8 b 8 3 Nm. im Comtoir der Herren

.

8

Wagenkl. Wageukl. 1. 1l. 1II. 30 20 12 1218= 2— Luckenwalde . 40]27 17 14 9 6 Jüterbog ...5 35 22 25116,10

Was den Passagieren sonst zu wis

Zur Bequemlichkeit des geehrten

gemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen

Preise der Plätze für 1 Person, in Sgr.

Wagenkl. Wagenkl.

getroffen, daß

en wünschenswerth welche jedem Exem⸗ der hier ausgegebenen hiesigen Zeitungen bei⸗

n Publikums haben

Gepäcks nicht bloß

if unserem Bahnhofe, sondern auch am Werderschen Markt Nr. 4 Hermann & Mevyer gesche⸗

7 Abd. hen kann, an letzterem Orte jedoch zu den des Morgens

Staaten.

bis 8 Uhr abgehenden Fahrten nur am vorhergehenden Abend bis 9 Uhr, und zu den übrigen Fahrten nur bis Stunden vor der bestimmten Abgangszeit.

Wenn eine, möglicher Weise gleich beim Beginn des Verkehrs sehr starke Frequenz ergeben sollte, daß hier und da noch nicht allen Auforderungen genügt sey, so werden diesfällige Erfahrungen für uns eine Auffor⸗ derung seyn, Alles aufzubieten, um so bald als irgend möglich den billigen Wünschen der Reisenden vollstän⸗ dig zu entsprechen.

Berlin, am 29. Juni 1841.

Direction der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

Literarische Anzeigen. Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstr. Nr. 29, ist zu haben und durch xvF zu beziehen: e

Handels⸗ und Schifffahrts⸗Convention zwischen dem Zollverein und England. Vom 2 März 1841. 8. geh. Preis 2 ½ sgr.

Nach Lücken⸗ walde.

Nach Jüterbog

.II.inl.

1. II. 1nl.

55

5535 22 25/1610 LLTT-8 12 8 5

10 27 /17 4 9 6

der Billet⸗Verkauf

reußische Staats

Allgemeine

8

Zeitung.

Berlin, Freitag den 2:en Juli

Amtl. Nachr.

Landtags⸗Angelegenheiten. Rhein⸗Provinz. Fortsetzung der Verhandlungen in der erzbischöflichen Angelegenheit. 3

Frankreich. Paris. Urtheile der Französischen Journale über die Steuer⸗Revision und die gegenwärtige Krisis jenseits des Kanals. Der Aufstand in Kandien. Vermischtes. Toulon. Fortdanernde Kriegsgerüchte. Marseille. Untergang eines Dampfschiffes. Briefe aus Paris. (Schluß der Sitzung; Stellung der Pairs⸗Kam⸗ mer während derselben. Beabsichtigte Veränderung im diplomati⸗ schen Personal. Die falschen Briese. Garnier Pages, Leichen⸗ Begängniß. Berrper Vater †. Die Schweizer⸗Kolonie bei Bona. Alfred de Müsset.) 1

Grosbeit. u. Irl. London. Audienz. Ernennungen. Lord J. Russell's Bemühungen zu Gunsten der Juden. Parlaments⸗ Kandidaten. Englische Schiffe an der Küste von Port Natal. Vermischtes.

Dentsche Bundesstaaten. Hannover. Ableben Ihrer Majestät der Königin. München. Universität. Leipzig. Dr. Hahne⸗ mann. Wiesbaden. Bischofswahl in Limburg. Hamburg. Sklavenhandel. Luxemburg. Zoll⸗Verband. 8

Oesterreich. Wien. Herabsetzung der Kontumaz⸗Zeit an der Tür⸗

Erischen 8 riechenland. Athen. Bekanntmachungen des Oesterreichis 1 des Griechischen Konsulats auf 8 ““

Nord⸗-⸗Amerika. Bevölkerung, Gebietsgröße, Fortificationen, Ma⸗

rine und Sklavenhandel. Staaten⸗Schulden.

3 Montevideo. Höllenmaschine, Biss., K. u. Lit. Jahresfest des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues.

Beilage. Ueber die Verwaltung der Britischen Staatsschuld.

8

stens geschlichtet werden würden.

dessen Einweisung in seine kirchliche Wirksamkeit, vorzutragen. Was die von den Ständen ausgegangene Adresse in dieser Bezlehung berührt, schließt ein Petitum nicht aus, dasselbe schließt sich um so angemessener an dieselbe an, als es die in derselben vorkommenden Worte „bedrängte Zeit“ näher auseinander setzt. Eine Adresse vertritt nie die Stelle eines Antrages, weil sie die einzelnen Zustände nur vorübergehend beruyrt, ohne jedoch in deren Beziehung bestimmte Bitten auszusprechen. Wäre der Landtag schon früher, nach dem tief zu bedauernden Er⸗ eignisse des 20. November 1837, zusammenberusen worden, so hätten ohne Zweifel die Vertreter der Provinz sich auch schon früher in dieser Hinsicht ausgesprochen, da sie die Organe sind, welche vermoge ihrer Stellung Recht und Wahrheit zu vertreten haben, die da be⸗ kannt haben würden, daß nicht Gleichgültigkeit gegen das, was dem Menschen das Heiligste ist, was allein ihn zu einem treuen und tüch⸗ tigen Staatsbürger macht, Ursache der ruhigen gehorsamen Untertha⸗ nen geziemenden Haltung war, sondern daß es festes Vertrauen in de mehrfachen Versicherungen war, daß die obwaltenden Differenzen ehe⸗ Drei und ein halbes Jahr sind seit⸗ dem verflossen, und noch stehen die beiden bischöflichen Stühle der Pro⸗ vinz, der eine leer, der andere verwaist, und immer dringender wird das Bedürfniß, die in Trauer versetzten katholischen Unterthanen der Provinz, nicht durch Hoffnung erweckende Worte, sondern durch die diese Worte bewährende That aufzurichten, die Mißstimmung, das ge⸗

sunkene Vertrauen wieder vvööG die in der Kongreß⸗Akte stipu⸗

lirte Gleichstellung aller christlichen Glaubensgenossen aufrecht zu hal⸗ ten, und da man den Ungrund der gegen den Herrn Erzbischof von Köln vorgebrachten Beschuldigungen erkannt hat, so möge man das ge⸗ schehene Unrecht dadurch wieder gut machen, daß man den Herrn Erz⸗ bischof wieder auf seinen bischöflichen Stuhl zurück und in die Wir⸗. samfeit seiner kirchlichen Würde wieder einführt.”

Ddiesem folgte der Vortrag eines zweiten von einem Mit⸗ gliede des 4. Standes ebenfalls im Ausschusse abgegebenen Vo⸗

tum in folgender Weise: „Eingedenk ihrer Pflicht gegen unsern Allergnädigsten König, so

wie ihrer Pflicht und Stellung gegen die Provinz, konnte die Mino⸗

Amtliche Nachrichten.

rrität des vierten Ausschusses sich dem Berichte des Herrn Referenten

nicht anschließen, weil sie das Gefühl für Recht und persönliche Frei⸗

heit, auch dann nicht unterdrücken konnte, wenn selbst hochgestellte

Kronik des Tages

Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Karl sind nach Kreuznach 3 P zessi⸗

Der Koͤnigl. Hof legt heute den 1. Juli die Trauer auf vier Wochen fuͤr Ihre Majestät die Koͤnigin von Hannover, Tante Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, an. Die Damen erscheinen die ersten 14 Tage in schwarz seidenen Kleidern, schwarzem Kopfputz, schwarz seidenen Handschuhen und schwarzen Faͤchern; die letzten 14 Tage in weißem Kopfputz, weißen Faͤchern und weißen Handschuhen, aber nur in den letzten acht Tagen mit Blonden. 1

Die Herren erscheinen, insofern sie nicht Uniform tragen, die ersten 14 Tage mit schwarzen Schnallen und Degen, die letzten 14 Tage mit weißen Schnallen u

Berlin, den 1. Juli 1841.

Bekannimachun g.

In Bezug auf unsere Bekanntmachung vom 15. Mai d.

J. bringen wir hierdurch zur oͤffentlichen Kenntniß, daß von den Seehandlungs⸗Prͤͤmien⸗Scheinen die Neunzig Serien: 12. 393. ü18. 884. 1194. 1432. 1531. 1830. 2066. 45. 434. 633. 904. 1199. 1434. 1662. 1877. 2120. 121. 466. 639. 977. 1229. 1439. 1679. 1922. 2121. 155. 521. 643.1025. 1281. 2. 1695. 1934. 2129. 201. 556. 647.1037. 1333. 2. 1709 1948. 2145. 209. 566. 709. 1044. 1335. 1720, 1976. 2169. 283. 595. 710. 1089. 1342. 1733. 2009. 2176. 298. 597. 743. 1130. 1405. .1769. 2040. 2177. 387. 610. 822.1164. 22. 1822. 2055. 2191.

2201. 2258

2261. 2356. 2397. 2401. 2488. 2505

2509.

1

145

1462.

1473.

150

151 1417. 1522 heute gezogen worden sind.

Die Ziehung der 9000 Nummern, welche diese 90 Serien enthalten, wird am 15. October d. J. und an den darauf fol⸗ genden Tagen stattfinden.

Berlin, den J. Juli 1841.

General⸗Direction der Seehandlungs⸗Socictäat. (gez.) Kayser. Wentzel. 8

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, Thef der Gendarmerie und Kommandant von Berlin, von Loebell, aus der Provinz Preußen.

Abg Se. Excellenz der General der Infanterie und General⸗Adjutant Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, von Natzmer, nach Matzdorff.

Se. G der General⸗Lieutenant und General⸗Adju⸗ tant Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Graf von Nostitz, nach Han⸗ nover.

Der General⸗Major und Commandeur der 3ten Kavallerie⸗ Brigade, von Froͤhlich, nach Salzbrunn.

Landtags-Angelegenheiten.

Rhein Provinz.

8 SMö 26. Juni. Fortsetunge des Berichtes uͤber e S ungen in der erzbischöͤflichen Angelegenheit.) cdat 8 aus dem Stande der Ritter⸗ 1 usschuß abge es S rat⸗ 1 biginder Weie b ß abgegebenes Separat⸗Votum in „Der Unterzeichnete stimmt dafür, de N des D ir⸗ ten der Stadt Aachen möge Folge e . seiner Ansicht für an der Zeit hält, Sr. Majestät dem Könige mit Wahrheit und Freimüthigkeit, jedoch in der schul igen Ehrerbietung und der Unterthanen⸗Treue angemessenen Ausdrücken, den Wunsch und die Er⸗ wartung der Provinz, wegen Zurückführung des Herrn Erzbischofs und

1“

Wortfüthrer lovaler Gesinnungen zu bewähren

ger größerer Meinungs⸗Verschiedenheit nämlich: im Vertrauen zu unserem Könige!

für uns als erledigt zu betrachten? Bewo

glaubten zweifeln zu dürfen.

ganz er nsgen.

Personen und verwickelte Staats⸗ oder religiöse Verhältnisse dabei in Betracht kommen. Die Freiheit darf durch keine Desinition modifizirt, oder mißdeutet werden, sie ist unser Eigenthum in ihrem ganzen Um⸗ fange, und bildet die Basis unserer socialen Verhältnisse. Daß diese

personliche Freiheit des Herrn Erzbischofes durch seine gewaltsame

Wegführung verletzt worden, und noch gegenwärtig ihm geraubt sey, darüber konnte die Minorität des vierten Ausschusses keinen Augen⸗

blick zweifelhaft bleiben, und auch dann nicht, als die Verhältnisse und

Unterhandlungen sich noch so verwickelt gestellet. Dies auszusprechen, und auf die endliche Lösung dieser beklagenswerthen Sache anzutra⸗ gen, hielten wir für unsere Pflicht, die wir auch zu erfüllen schuldig seven, wo wir so ungern die Verwickelungen noch vermehren möchten. Vor unsern Gesetzen sind wir Alle gleich, keine kirchliche Würde darf uns denselben entziehen und wo ein Vergehen begangen, da muß der Mund unserer Richter das Schuldig sprechen.“

Hierauf folgten die nachstehenden Bemerkungen eines an⸗ deren Mitgliedes des vierten Standes:

„Der Gegenstand, worüber augenblicklich verhandelt wird, ist ent⸗ schieden von solcher Wichtigkeit, daß wohl zu erwarten steht, daß die

ersten Kräfte, und namentlich diejenigen verehrten Mitglieder dieser

Versammlung, die als ältere Mitglieder des Rheinischen Provinzial⸗ Landtages schon Gelegenheit hatten, sich in dieser Eigenschaft als treue sich heute aufgefor⸗ dert fühlen werden, sich des Wortes zu bemaäͤchtigen, um mit ihrer ganzen Kraft und Intelligenz dahin zu streben, Einigkeit der Gesin⸗ nungen in einer Sache herbeizuführen, die mag man sie auch noch

V s als einen Gegenstand des berechnenden Verstandes darzustellen suchen, Doch eben in der Wichtigkeit des beregten Gegenstandes, der Aller Gemüther beschäftigt, da er die wichtigsten Interessen berührt, muß bei

einer richtigen Auffassung ihrer Stellung auch für die, welche die eben

doch mehr oder weniger auch Sache des Gefühls bleibt.

berührten hohen Eigenschaften nicht besitzen, wenigstens eine Aufmun⸗ terung liegen, auch nach ihrer Art und Weise in wenigen schlichten

Worten solchen zu besprechen, und dürfte es diesen vielleicht am ersten

gelingen, weitläuftige, zu feinem Resultate führende und gewiß für kei⸗ nen der hier An esenden erfreuende Erörterungen zu vermeiden, und diese auf das Feld hinzuleiten, worauf wir uns Aüche, selbst bei sonsti⸗ sicherlich begegnen werden, Das Factum, wel⸗ ches zu den gegenwärtigen Erörterungen die nächste Veranlassung giebt, in seinen Einzelnheiten zu berühren, halte ich nicht für nothwendig. Es ist uns Allen bekannt und wird uns auch wegen der Wichtigkeit der Handlung sowohl, als eine selbstständige in ihrer Eigenschaft an und für sich, als auch in ihren anderen Beziehungen und Folgen unvergeßlich bleiben, und wird der Wunsch auch eben so allgemein seyn, daß sie nicht geschehen wäre selbst wenn die Noth⸗ wendigkeit des Augenblicks solche gebot. Glauben wir sie aber in unserer Stellung, welche wir durch den Ruf des Königs und das Vertraunen unserer Mitbürger hier einnehmen, berühren zu müssen, so kann dieses bei dem augenblicklichen Stande der Dinge ich habe die feste Ueberzeugung, daß ich hier eine allgemeine Ansicht ausspreche

nur in einem Sinne geschehen, daß dadurch eine endliche schnellere Lösung der bestehenden Verwickelungen in gewisse Aussicht gestellt wer⸗ den könnte. Eine solche Besprechung entspricht auch ganz unseren stän⸗ 8 hierzu für uns in den durch des

Königs Majestät im Eröffnungs⸗Dekret an uns gerichteten Worten eine

dischen Verhältnissen, und dürfte sel

Aufforderung liegen. Es drängt sich mir indessen nun die ganz einfache Frage auf: ist diese Sache nicht bereits besprochen und in dieser Beziehung Diese Frage glaube ich mit Ja

beantworten zu können und zu müssen; denn, in der an Se. Majestät den König gerichteten von uns einstimmig angenommenen Adresse ist der Sache und zwar meines Erachtens auch der Art Er⸗ wähnung geschehen, wie die Wichtigkeit derselben es erheischte. Es ist darin in Bezug auf dieselbe in bestimmten Worten ausgedrückt, wie zur Zeit die b unserer Provinz an das Bestehen eines Rechts⸗Zustandes

Es ist ferner die Hoffnung ausgespro⸗

chen, daß es Sr. Majestät baldigst gelingen möchte, durch die endliche,

allen Anforderungen entsprechende Beseitigung der noch fortbestehenden Verwickelungen, das durch jene Handlung nothwendig herbeigeführte

des Vertrauens in Handhabung der Gesetze wieder Und endlich erklärten wir uns im Gefühl der zu Sr. Majestät über alle Zweifel er⸗

Schwanken

icht und des Vertrauens

uver söen welche durch andere Verhältnisse oder durch andere Rücksichten bedingt,

etwa noch in uns mufkommen könnten. Was könnte daher unser Verfahren rechtfertigen, diese Sache während dieses Landtages nach Verlauf von kaum 3 Wochen neuerdings zur Sprache zu brin⸗

V gen und solche gar zum Gegenstande eines förmlichen Antrages zu

machen? Täuschen wir uns nicht, meine Herren, und glauben wir

für die Rhein⸗Provinz vom

Stellung, welche wir hier ein,.

gegenüber diese Demonstra⸗ weder durch unsere eigene,

nicht, weder der Sache selbst, noch der nehmen oder gar dem großen Publikum tion schuldig zu seyn, und hüten wir uns, noch durch die Spmpathie Anderer für irgend eine Person uns be⸗ sechen zu lassen, und Mittel und Zweck zu verwechseln. Räu⸗ nen wir vielmehr den höhern Rücksichten, die sich uns durch die Stellung und Beziehungen der handelnden Personen entgegen tellen re Rechte ein. Räumen wir ferner jenen Rücksichten ihre echte ein, welche uns die diplomatischen Verhandlungen, unter welchen die Sache noch schwebt, erust und streng gebieten, denen auch in allen, selbst constitutionellen Staaten persönliche Wünsche und Interessen untergeordnet sind, und auch seyn müssen, und vermeiden wir gewis⸗ senhaft jede Gelegenheit, welche auch nur im entferntesten dazu beitragen könnte, die bereits bestehenden Verwickelungen zu vergre⸗ ern oder gar neue herbeizuführen, deren Verantwortun shwer auf uns lasten könnte; denn es handelt sich hier nicht mehr und nicht weniger als von der Ruhe von Millionen. Lassen wir keinen Augenblick außer Acht, daß sich große Erwartungen und größere denn je an diese unsere Versammlung knüpfen: doch lassen wir uns da durch nicht hinreißen, da handeln zu wollen, wo die Lage der Sache, durch die neuesten Ereignisse möglichst noch mehr komplizirt, uns ein ruhiges Abwarten oder gar ein tiefes Schweigen gebietet. Se. Majestät müssen in dem gestellten Antrag einen Akt des Miß⸗ 8 trauens erkennen, welches zu bekunden gewiß Niemand beabsichtigt, dem zu begegnen wir uns g” um so mehr aufgefordert fühlen müssen,

als der König derselbe Fürst ist, der schon bei seinem ersten Erscheinen am Rheine vor 27 Jahren sowohl für das Land als für dessen Bewoh⸗

ner die größte Sympathie zeigte; der bei seinem spätern Auftreten unter

bis auf den heutigen Tag

uns solche stets bekundete und diese au 9 ceabss der sich dieselbe Sym

noch nicht verleugnet. Er ist derselbe

pathie in dem Grade von uns zu erwerben wußte, daß wir ihn selbst

zur Zeit als unseren Vermittler auriefen, und der sich auch unser und der Interessen der Rhein⸗Provinz stets mit Wärme angenommen hat. Dieser Fürsi ist jetzt unser König und besitzt daher auch die Macht, seinen Rheinländern das zu geben und sie auch so zu behandeln, wie ihr lovaler Charakter unser Stolz! es verlangt und auch ver⸗ dient. Der §. 40 des Gesetzes wegen Anordnung der Provinzial⸗Stände 27. März 1824 kann in dem vorliegenden Falle keine Anwendun denn es handelt sich nicht davon, dem Könige von der Bedrc ung eines oder mehrerer Individuen wo⸗ für uns ohnedies alle Beweise, also auch die bestimmte Ueberzeugung mangelt Kenntniß zu geben, da Se. Majestät die Lage der Sache bereits und genauer als jeder Andere kennen; sondern von einem wiederholten Anmahnen und Drängen für die Erfüllung schon er⸗ folgter Zusagen, die aber augenblicklich noch nicht verwirklicht werden könnten, und reduzirt sich daher meines Erachtens das Votum, welches wir abzugeben im Begriffe sind, rein auf ein Votum des Vertrauens in Bezug auf den König selbst. Wanken wir daher auch nicht in dieser Stunde in dem bis heran gehegten Vertrauen, welches uns auch noch nie getäuscht! Halten wir ferner fest daran! und lassen wir dem Könige auch die Zeit, um die großen Verheißungen zu erfüllen, welche er uns gemacht, ünd die er bei jeder sich nur darbietenden Gelegenheit

ja selbst gegen einzelne Personen, denen die hohe Gunst zu Theil ge⸗

worden, sich in Privat⸗Audienz gegen unseren erhabenen Monarchen äußern zu dürfen zu wiederholen und zu bekräftigen, gern Veranlassung nimmt, und entäußern wir uns nicht seiner Liebe und Zuneigung, in⸗ dem wir solche durch Zeichen unbegründeten, unverdienten Miß⸗ trauens Seebsge . Jedes Wort, welches hier gesprochen wird, gehört der Gesammtheit und der noch fernen Zeit an, suchen wir sie daher auch so zu stellen, und ihnen einen Sinn beizulegen, daß wir nicht mißverstanden werden, daß wir sie vor Allen und Jeden und allen Zeiten rechtfertigen können. Bleiben wir daher auch kon⸗ equent und setzen wir uns nicht dadurch in Widerspruch, daß wir heute zweifeln, wo wir gestern das unbedingteste Vertrauen aussprachen. Die Ansichten, welche ich hier als die meinigen aussprechen zu dürfen die Ehre hatte, glaube ich auch als die allgemeineren angeben zu kön⸗ nen. Auch die Masse denkt nicht anders und zeugt für den gesunden Sinn des Volkes. Ehren wir solchen und kompromittiren wir den Charakter der Rheinländer nicht, indem wir den Stoff zur Aufregung geben. Nach dem Gesagten glaube ich meine Mission nicht besser er⸗ füllen zu können, als indem ich die Hoffnung auszusprechen wage, daß dem gestellten Antrage v höchst achtbar in seiner Tendenz, doch unter den obwaltenden Umständen keine Folge gegeben, un derselbe unter Hinweisung auf die Adresse an 8 .Majestät den König als ungeeignet erkannt werde.“

Diesem Vortrage folgte nachstehende Replik des Antrag⸗ stellers:

„Sie haben so eben das Referat über meinen Antrag vernom⸗ men, mir sey es nun erlaubt, aus dieser größtentheils kirchlichen Aus⸗ einandersetzung das hervorzuheben, was auf Gesetze sich fußt, da Kirch⸗ liches hier vor, übringen sich nicht geziemt, und ich daher nach meinen vielfach ausgesprochenen Grundsaͤtzen auf das vorgebrachte Kirchliche nicht antworten werde, zumal, da dieses in der Adresse des Landtages an des Königs Maäjestät vom 26sten v. M. gehörig geschehen ist. Also zur Sache: Es ist in der Adresse die Ungesetzlichkeit des Verfahrens gfetn den Erzbischof nicht berührt worden, konnte auch dort wohl nicht üglich berührt werden; es mußte dieses daher von den Ständen, die

die natürlichen Wächter und Wahrer der Gesetze sind, nachgeholt wer⸗

finden w

Daß der Erzbischof in seiner Freihe solche involvirt, so wie auch in seiner Amtsthätigkeit, gehemmt ist, ist offen⸗ kundig, und die Deduction im Referate, als wenn die persönliche Frei⸗ deit des Herrn Erzbischofs jetzt nicht mehr in einem solchen Grade ge⸗ hemmt wäre, daß der Landtag sich berufen oder verpflichtet finden könnte, deshalb eine Bitte an des Königs Majestät zu richten, ist eine wahre Subtilität, und möchte ich die Persaunnlung fragen, ob nicht jeder von uns in ähnlicher Lage es gern sehen würde, wenn die Stände sich auch dann noch seiner HZ“ wenn er zwar im Schoße sei⸗ ner Familie sich befände, doch aber nicht überall, wo es ihm beliebt, hingehen dürfte. Daß es aber in den Attributen des Landtages liege, wegen Abstellung einer solchen Beschränkung der 8 Freiheit bei des Königs Majestät sich zu verwenden, darüber kann wohl kein Zweifel obwalten, da der §. 49 der Stände⸗Institution ausdrücklich sagt: „„wenn aber Mitglieder des Landtags von Bedrückungen einzelner Indi⸗ viduen bestimmte e; haben, so können sie bei dem Land⸗ tage mit grborig konstatirter Anzeige darauf antragen, daß derselbe sich für die Abstellung bei Uns verwende.”“ Dieser §., den wir aus den Händen unseres nunmehr verewigten höchstseligen Königs Majestät er⸗ halten haben, und der für die Stände sowohl ein Recht, als resp. auch eine Pflicht begründet, ist sonnenklar, und die im Referate hierüber erhobenen Bedenklichkeiten, als können hierunter nur Bedrückungen verstanden werden, wovon zu vermuthen sev, daß sie dem Könige un⸗ bekannt geblieben, sind willkührlich angenommene, da keine gache 8 schränkung im Gesetz enthalten isi, auch nicyt einmal eine 5 2 F. 8 Erfiärung über eine derartige beengende Ansicht 8 Eidet 6. r in diesem §. sowohl als auch ganz besonders in der Eidese

8

den, was dann auch in meinem Antrage geschah. in seiner persönlichen Freiheit, wie der Begriff unserer Hesege