gestiegen, um das Publikum anzuekeln, denn das Publikum liest noch immer, ein Theil links, ein anderer Theil rechts, die anderen in der Mitte, und in der That haben also die groͤßtentheils so oberflaͤchlich und namentlich uͤber das Ausland so schlecht unter⸗ richteten Blaͤtter noch immer einen großen, fuͤhlbaren Einfluß.
Gestern wurde z. B. die Angabe, als bezoge der General⸗ Lieutenant Schneider, der Befestigungen wegen, 80,000 Fr. Ge⸗ halt, von dem „Messager“ widerrufen, waͤhrend die Thatsache wahr ist, nur bezieht der General Schneider dies Gehalt als Commandeur aller um Paris, der Befestigung wegen, zusammen⸗ gezogenen Truppen. General Dode de la Brunerie leitet natuͤr⸗ lich als Ingenieur die Befestigungen, General Schneider aber kommandirt auch alle die bei den Arbeiten befehligten Soldaten und die Barracken⸗Lager um Paris.
Das Journal „le Temps“, welches fruͤher Herrn Thiers ver— theidigte, aber seit dem Austritte des Herrn Conil eine andere Richtung verfolgt, vertritt jetzt gewissermaßen die Ansichten des Herrn Teste, Minister der öffentlichen Bauten, so wie die des Herrn Passy. Herr Teste ist in dem jetzigen Kabinet oft mit seinen uͤbrigen Kollegen im Widerspruch. Er widersetzte sich besonders der Ansicht, die Journal⸗Vergehen vor dem Pairshofe richten zu lassen. —
Im auswaͤrtigen Ministerium erwartet man heute die De⸗ peschen aus Alexandrien, welche eine naͤhere Erlaͤuterung der letzten telegraphischen Depesche aus Marseille bringen sollen. Herr Bresson erhielt an demselben Tage, wo diese hier eintraf, die Eroͤffnung, auf seinen Posten nach Berlin zuruͤckzukehren, nach⸗ dem vorher andere Combinationen mißgluͤckt waren. Herr Bres⸗ son hatte vor seiner Abreise eine lange Audienz beim Koͤnige in Reuilly. Der Graf Flahaut, der mit auf einer Liste zur Gesandt⸗ schaft in Wien dem Oesterreichischen Kabinet vorgelegt worden war, wird nicht nach Wien gesandt. Man bot ihm die Bot⸗ schaft in Turin an, welche er jedoch abgeschlagen hat. Die Un⸗ terhandlungen wegen des Marquis von Dalmatien dauern fort, Emne Zeit lang hatte man das Projekt ihn nach Berlin zu sen— den. Der Franzöoͤsische Geschaͤftstraͤger in Stuttgart kehrt diese Woche noch auf seinen Posten zuruͤck.
9 . . . * Großbritanien und Irland.
London, 3. Juli. Die Wahlrede Sir R. Peel's gewinnt um so groͤßere Bedeutung, als es sich immer mehr herauszustel⸗ len scheint, daß die Konservativen bei den gegenwaͤrtigen Wahlen den Sieg davontragen, also im naͤchsten Parlamente die Majori⸗ taͤt haben werden, in welchem Falle dann ein Peelsches Ministe⸗ rium wohl unausbleiblich waͤre, sey es nun, daß der Baronet sel st an der Spitze desselben staͤnde oder ihm doch vermoͤge der leiten⸗ den Stellung, die er in seiner Partei einnimmt, das bezeichnende Gepraͤge gaͤbe. Es wird daher von Interesse seyn, seine Ansich⸗
rakter Englands mit Hinsicht auf die Sklaverei: „„Großbrita⸗ nien, mit einer unerhoͤrten Schuld und mit nagenden Steuern belastet, uͤbernahm eine neue Schuld von 100 Millionen Dollars, um, nicht Engländern, sondern den entarteten Afrikanern die Frciheit zu geben. Ich kenne in der Geschichte keine zweite, so unciagennuͤtzige, so er⸗ habene That. Englands Sce⸗Siege werden im Verlauf der Jahr⸗ hunderte in den Analen unseres Geschlechts zu immer geeingerer Bedeutung herabsinken, jener moralische Sieg aber wird zu immer groͤßerem Umfang und Glanz heranwachsen.““ Nehmen wir uns also wohl in Acht, meine Herren, daß dieser groͤßere Glanz nicht durch die Zulassung von Sklaven⸗Zucker fuͤr den einheimischen Ver⸗ brauch, nicht durch unndthige Aufmunterung der Sklaverei und des Sklaven⸗Handels von uns verdunkelt werde. Unter allen Arten der Sklaven⸗Arbeit, meine Herren, ist die, welche auf die Zucker⸗ Kultur verwendet wird, die ansteengendste und toͤdtlichste. Wenn Sie die Zahl der Todesfaͤlle auf einer Zucker Plantage neh⸗ men und dieselbe mit denen auf einer Kaffee⸗ oder Baum⸗ wollen⸗Plantage vergleichen, so werden Sie die Verheerungen dort bei weitem groͤßer finden, als hier. Wenn Sie also den durch Sklavenarbeit gewonnenen Zucker auf den Britischen Markt zulassen, — und bemerken Sie wohl, daß ich auch hier zugebe, daß der Zucker fast ein nothwendiges Lebensbeduͤrfniß geworden und daß eine hinrei⸗ chende Zufuhr davo:
v
gen um die Abschaffung der Sklaverei und des Sklavenhandels wer⸗ den? Ich habe es jetzt nur mit der Frage zu thun, ob ein solcher Mangel an Zufuhr in diesem Artitel vochanden ist, daß Sie mora⸗ lisch gerechtfertigt seyn koͤnnten, durch Zulassung von fremdem, durch Sklavenarbeit produzirten Zucker die Sklaverei und den Sklavenhan⸗ del aufzumuntern? Lassen Sie solchen Zucker zu, so wird er von Brasilien und Cuba herkommen. In Brastlien ist der Sklaven⸗ handel in vollem Schwunge, in Cuba wird ec in einer furchtbaren Ausdehnung und Abscheulichkeit betrieben. Der Zucker von Euba ist der feinste der ganzen Welt, aber in Kuba ist die Sklaverei so grauen⸗ voll wie nirgends. Ich uͤbertreibe nicht, wenn ich sage, daß jaͤhr⸗ lich 50,000 Sklaven in Kuba gelandet werden. Das ist die jaͤhrliche Einfuhr auf dieser Insel; wenn Sie aber die ungeheure Zahl hinzu⸗ nehmen, ehe sie ihre eigenen Kuͤsten verlaͤßt, die noch viel groͤßere Zahl, welche unter den Graͤueln der Fahrten von einem Hafen zum
andern dahinstirbt, und die Massen, welche auf der See umkom⸗ men, so werden Sie zu dem unumgaͤnglichen Schluß gelangen, daß die in Kuba gelandete Zahl, 50,000 jäͤhrlich, nur ein ganz geringer
Massstab fuͤr die Menge ist, welche in Afrika eingeschifft wird, und fuͤr das Elend und Verderben, welches sie unterweges getroffen. Oeffnen Sie Englands Maͤrkte dem Zucker von Kuba, so koͤnnen Sie sich darauf verlassen, daß Sie der Sklaverei und dem Sklavenhandel einen starken Sporn geben. Wir machen jetzt einen großen Versuch in Westin⸗ dien, er ist bisher besser gegluͤckt, als die Umstaͤnde es hoffen ließen. Die Industrie jener Kolonicen ist zwar durch die den Sklaven ver⸗ liehene Freiheit etwas gelähmt worden, und es haͤlt jetzt natuͤrlich ein wenig schwer, hinreichende freie Arbeit fuͤr den Bedarf zu fin⸗ den; es hat daher auch die Zucker⸗Zufuhr von dort etwas abgenom⸗ men, denn die Neger haben sich noch nicht alle an ein regelmaͤßi
ges freies Arbeiten gewoͤhnt; aber diese Schwierigkeit und diese Aonahmen sind hoffentlich nur voruͤbergehend und werden bald ihr
ten uͤber die von den jetzigen Ministern beabsichtigten Handels⸗ Reformen, wie er dieselben in jener Wahlrede ausgesprochen, in ihrer naͤheren Ausfuͤhrung zu vernehmen. Nach den bereits mit⸗ getheilten allgemeinen Erklaͤrungen des Redners folgten die spe⸗ ziellen politischen Auseinandersetzungen, die in, zwei Theile zersie⸗ len, der eine uͤber den Zucker⸗, der andere uͤber den Getraide⸗ Zoll, denen sich dann noch einige Schluß⸗Bemerkungen anreihten. Der von dem Zucker⸗Zoll handelnde Theil der Rede lautet zu⸗ naͤchst folgendermaßen:
„Herr Knight beklagt sich daruͤber, daß in den Reden der Her⸗ ren, die mich als Kandidaten vorgeschlagen und unterstuͤtzt haben, auf die kuͤrzlich im Unterhause ecdeterten wichtigen Fragen gar keine Ruͤck sicht genommen worden sey. Es war meine Pflicht, mich uͤber die selben im Parlamente zu erklaͤren; aber ich halte es auch fuͤr meine Pflicht, meine Ansichten daruͤber hier vor meinen Konstituenten lieber noch einmal zu wiederholen, als mich bloß auf die bei jenen Gelegen heiten im Paclamente von mir gehaltenen Reden zu bezichen. Und, meine Heeren, wenn Sie mir noch eine kleine Weile geduldiges Ge⸗ hoͤn schenken wollen, so bin ich bereit, auf jene großen Fragen, auf jene von Heern Knight und Heren Ingle beruͤhrten Maß egeln naͤher einzugchen; ich hoffe, wir werden dabei dieselbe Maͤßigung und Be— sonnenheit vorwalten lassen, die gewiß unsere ganzen Vechandlungen
auszeichnen wird. Meine Herren, ich meine besonders den Vorschlag des Ministeriums, die Zoͤlle auf fremden Zucker zu aͤndeen und den Zoll von fcemdem Getraide zu reduziren. Ich werde zuerst die den fremden Zucker betreffende Frage eroͤrtern. Im Laufe der letzten Par⸗ laments⸗Session, meine Herren, wurde von den Ministern der Krone der Vorschlag gemacht, den Zoll von fremdem Zucker herunterzusetzen znd dadurch die Einfuhr desselben auf die Englischen Maͤrkte moͤglich zu machen. Ich wideesetzte mich diesem Vorschlage, und zwar aus folgenden Gruͤnden. Richt deshalb, merken Sie wohl, weil ich es fuͤr unklug oder unangemessen hielt, Handels⸗Beschraͤnkungen zu be⸗ seitigen, wo solche Besch aͤnkungen sich durch die Umstaͤnde nicht rechtfertigen lassen. Nein, ich raͤume vollkommen und un umwunden ein, daß Beschraͤnkungen dieser Art, die nicht zu recht fertigen sind, aufgehoben werden muͤssen, und daß der Handel des Landes ganz frei seyn muß, wo und wann dies irgend moͤglich ist. Und wenn Heer Ingle auf die Zoll⸗Reductionen hinweist, die in den Artikeln Wolle und Kaffee stattgefunden, was im Jahre 1825 ge⸗ schah, so erinnere ich mich, daß ich damals Staats⸗Seeretgir des Inneen war und den verewigten Herrn Huskissen bei jenen Veraͤn derungen, die damals zu Gunsten einer groͤßeren Handelsfreiheit vorgeschlagen wurden, aufs herzlichste unterstuͤtzte. Aber, meine Herren, der Artikel Zucker war, wie ich glaube, von der Einwirkung des Prinzips eines freien Handels ganz ausgenommen. (Hoöͤrt!) Herr Knight hat Ihnen gesagt, er verabscheue jenen graͤulichen und unvagemherzigen Handel mit Menschenblut, der erst kuͤrzlich von Seiten Englands abgeschafft worden, im hoͤchsten Grade, und er glaube, daß sich sein Vaterland durch diese Abschaffung einen unausloͤschlichen Ruhm erworben hatte. Meine Herren, es kommt jetzt sehr wenig darauf an, ob die Partei, welche Herrn Pitt unterstuͤtzte, fuͤr oder gegen den Skla⸗ venhandel und die Sklaverei war. Gegenwaͤrtig handelt es sich darum, ob wir nach den Opfern, die England zu Gunsten der Unterdruͤk kung des Sklavenhandels und der Abschaffung der Sklaverei gebracht und nach den glorreichen Ergebnissen, die aus diesen Opfern hervor⸗ gegangen sind und noch hecvorgehen duͤrften, ob wie da der Gefahr uns aussetzen sollen, durch Zulassung von Zucker, der durch fremde Sklaven⸗Arbeit produzirt worden, auf Englands Maͤckte, die Feucht dieser Opfer zu verlieren und jenen Ruhm fuͤr immer zu beflecken⸗ (Beifall.) Here Knight hat indeß gesagt, wir weigecten uns ja nicht, andere durch Sklavenarbeit produzicte Artikel zuzulassen. Er fuͤhet an, daß Baumwolle, Taback und Kasfee solcherlei Produkte seyen, und fuͤgt hinzu, daß wie, da wir diese Artikel annehmen, nicht den Grundsatz der Ausschließung der durch Sklaven⸗Arbeit gewonnenen Produkte aufstellen koͤnnten. In der Theorie ist diese Folgerung ganz richtig, aber nicht in der Praxis, denn man betrachte nuc die Konse quenzen derselben. Die Baumwolle der Vereinigten Staaten koͤn⸗ nen Sie nicht zuruͤckweisen, ohne den Fabrik⸗Wohlstand des Kb nigreichs aufs Acußerste zu gefaährden. Aber, meine Heeren, es ist ein bedeutender Unterschied zwischen dem Zucker und den erwaͤhn⸗ ten Artikeln zu beruͤcksichtigen. Zucker, der durch fremde S klavenar⸗ beit gewonnen worden, wurde nie zum Verbrauch in England zu⸗ grlssen. Und es fragt sich, ob durch die freie Arbeit in unseren eigenen Kolonieen nicht Zucker genug produzirt werden kann, um fur den Bedarf unserer arbeitenden Klassen vollkommen auszurei⸗ chen, denn ich gebe allerdings zu, daß dieser Artikel fast ein Lebens⸗ beduͤrfniß geworden ist. Meine Herren, einer der beredtsten Schrift⸗ steller und Staatsmaͤnner in einem anderen Land, De. Channing in den Vereinigten Staaten, spricht folgendermaßen uͤber den Cha⸗
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Ende erreicht haben. Auch geben Ihnen Ihre unermeßlichen Be⸗ sizungen in Ostindien die Mittel leicht an die Hand, Zucker, der durch freie Arbeit produzirt wird, in unbegraͤnztem Maße zu erhalten. (Hoͤrt, hoͤrt!) Und diese Ruͤcksichten sind es, — die Aufopferung des Ansehens, welches wir uns durch die Abschaffung der Sklaverei bei der ganzen Welt erworben haben, und die Aussicht auf eine reichliche Zufuhr dieses Artikels aus Ost⸗
Zu. davon fuͤe die acbeitenden Klassen dieses Landes also †¼ von hoͤchster Wichtigkeit ist, — was soll dann aus Ihren Bemuͤhun⸗
wie aus Westindien, — die mich zu dem Schluß leiten, daß es nicht noͤthig ist, Englands Maͤrkte dem durch Sklavengrbeit produzirten Zucker zu oͤffnen. (Beifall.) Meine Herren, es freut mich, Ihnen sagen zu koͤnnen, daß der Preis des Zuckers nicht gestiegen ist. Sie wissen, daß jetzt kein durch Stlavenarbeit gewonnener Zucker hinein kann. Nun stand der durch freie Arbeit in unseren Kolonien pro⸗ duzirte braune Muskovaden⸗Zucker, nach Ausweiz offtzieller Berichte, zu Anfang dieses Jahres, in den beiden ersten Monaten desselben, auf dem Londoner Markt im Durchschnitt ungefaͤhr 50 Sh. fuͤr den Centner ohne den Zoll; in den beiden letzten Monaten aber belief sich der durchschnittliche Preis desselben Zuckers auf nicht mehr als 37 oder 38 Sh. fuͤr den Centner. Es hat also, bei blo⸗ ßem Verlaß auf die Produktion unserer eigenen Kolonicen, und ob⸗ gleich Sie den in Euba und Brasilien prodnzirten Zucker nicht annahmen, im Laufe dieses Jahres eine Reduktion von 12 Sh. (4 Rthlre.) auf den Centner in dem Preise des Zuckers stattgefun⸗ den. (Hoͤrt!) Und, meine Herren, ich hoffe zuversichtlich, ich glaube es fest, daß bei der groͤßten Erleichterung, welche der Zucker⸗Kultur in Ostindien gewaͤhrt worden, — einem Lande, dem wir so sehr und so vielfaͤltig verpflichtet sind, — jenes Land, dessen Maͤrkte fuͤr den inneren Handel wir durch unsere Manufakturen ruinirten, — jenes Land, welches zu foͤrdern in unserem Interesse liegt, — jenes Land, dessen einziger Wunsch dahin geht, seine Rimessen in Ackerbau⸗Pro⸗ dukten machen zu koͤnnen, — ich sage, meine Herren, daß ich hoͤffe und glaube, es werde diese Kolonie, in Verbin⸗ dung mit unseren anderen Kolonicen, binnen kurzem im Stande seyn, die Konsumenten in England zu einem billigen Preise mit hin⸗ laͤnglichem Zucker zu versorgen. (Beifall.) Ich wuͤnschte, daß ich die Berechnungen bei mir haͤlte, auf welche sich diese meine Hoffnung, mein Glaube stuͤtzt; ich koͤnnte Ihnen dann die ganzen Daten vor⸗ legen damit Sie selbst sich ein Urtheil danach zu bilden im Stande waͤren. (Ein Individuum aus der Menge unterbrach hier den Red ner, dieser fuhr jedoch nach einer kurzen Pause zu speechen fort.) Es ist allerdings wahr, daß der Preis des Zuckers im vorigen Jahre so hoch stand, daß er die Consumtion hemmte; ich gebe dies zu, und ich bedaure sehr, daß es der Fall gewesen; aber seitdem ist der Preis sehr bedeutend gesunken. (Beifall.) Im vorigen Jahre stand der Preis um diese Zeit 57 bis 58 Sch fuͤr den Centner; seitdem jedoch ist er um 20 pCt. dieses Durchschnitts gefallen.“
Als Lord John Russell nach Beendigung der City⸗Wahl noch einmal die Tribuͤne betrat, wurde er von der einen Partei mit Geheul, von der anderen mit Beifallsruf empfangen. Er dankte fuͤr das ihm geschenkte Vertrauen und sagte, er sey als der Repraͤsentant einer großen, einsichtsvollen und unabhaͤngigen Waͤhlerschaft ins Parlament berufen, und gerade seine geringe Majoritaͤt lege ihm die Pflicht ob, nichts zu fuͤrchten, nichts zu zu versaͤumen. Es muͤßten die Korngesetze auf jeden Fall abge⸗ aͤndert werden, und was das neue Armengesetz betraͤfe, so gebe es daruͤber eigentlich gar keine Differenz zwischen ihm und Sir Robert Peel. Er habe beim Verlaufe der Wahl manche Unbill erfahren, man habe ihm seine Meinung und Ansichten vorgeworfen, die er im Jahre 1822 uͤber das Korngesetz geaͤußert. Geaͤndert habe er seine Ansichten seitdem allerdings, aber erst seitdem er die Re⸗ den des Lord Ashburton und Sir James Graham gelesen, und nun moͤchten seine Gegner ihm vorwerfen, daß er seine Ansicht nicht aus Ueberzeugung geaͤndert! „Ich betrachte mich nun,“ schloß der Minister, „als ein Mitglied der City und als verpflich⸗ tet, ihren verschiedensten Interessen meine Aufmerksamkeit zu schen⸗ ken, denn diese Interessen sind aufs innigste mit den Interessen der Gesammtheit verbunden, und weil ich die Ehre habe als Ihr Repraͤsentant im Parlament zu erscheinen, so werde ich ihnen die groͤßte und ausdauerndste Aufmerksamkeit widmen.“
Man hat kuͤrzlich zu Birmingham die erste katholische Ka— thedrale eingeweiht, welche seit der Revolution von 1688 in Eng⸗ land erbaut worden, da bisher den Katholiken nur Kapellen ge⸗ stattet waren. Zu der Ceremonie, welche drei Tage dauerte, hat⸗ ten sich 14 Bischoͤfe aus Schottland, Irland und den Englischen Kolonieen eingefunden. Herr Walsh, apostolischer Vikar, fungirte als weihender Praͤlat, Die Reliquien des heiligen Chad, dem
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Stockholm, 18. Juni. (.
die neue Kathedrale geweiht ist, wurden in einer sehr schoͤn gear⸗ beiteten Kiste in Prozession um die Kirche getragen.
Die Lage der Bank von England verbessert sich fortwaͤhrend, insbesondere was ihren baaren Reserve⸗Fonds in gemuͤnztem Gelde und in Barren betrifft. Nach dem Abschlusse vom 22. Juni belief sich derselbe waͤhrend der letzten zwoͤlf Wochen im Durchschnitt auf 5,098,000 Pfd. St., d. h. auf 177,000 Pfd. mehr, als in den am 25. Mai abgelaufenen zwöͤlf Wochen. Ueberhaupt hatte seit 2 Jahren der Baarvorrath nie die Hoͤhe von 5 Millionen erreicht. Die Fortschritte der Banknoten⸗ Circulation sind weit langsamer; denn der mittlere Durch⸗ schnitt ihrer Circulation ist in dem vorbemerkten Zeitraum nur um etwa 17,000 Pfd. gestiegen und betrug nur 16,632,000 Pfd., waͤhrend dieselbe sich fruͤher in durchaus regel⸗ maͤßigen Zeiten auf 18 bis 20 Millionen belief. Man erblickt darin einen schlagenden Beweis von dem Stillstande der Geschaͤfte und ein Anzeichen der aͤußersten Vorsscht, welche die Bank noch immer bei den Erleichterungen, die sie dem Großhandel gewaͤhrt, anwenden zu muͤssen glaubt. Auch behaͤlt sie fortwaͤhrend ihren Diskonto zu 5 pCt. bei, obgleich die Bank von Frankreich un⸗
veraͤnderlich zu 4 pCt. diskontirt.
Nach Privatbriefen aus Mailand, die man in London er⸗ halten hat, ist die Catalani am 20sten v. M. im 61sten Jahre ihres Alters auf ihrem Landsitze an den Ufern des Comer⸗Sees gestorben. dach anderen Angaben waͤre diese beruͤhmte Saͤngerin erst in inem Alter von 57 Jahren gewesen.
Aus Kanada wird gemeldet, daß die erste Session der ver⸗ einigten Kanadischen Kolonial⸗Legislatur am 14. Juni zu King⸗ ston eroͤffnet worden ist. Der Gouverneur, Lord Sydenham, der am 28. Mai in Kingston eintraf, war von seiner Krankheit fast: gaͤnzlich wieder hergestellt.
Aus Vera⸗Cruz ist das Packetschiff „Pidgeon“ in Fal⸗ mouth angekommen, welches am 3. Mai von dort abgesegelt war. Es bringt 1,115,000 Dollars an baarem Gelde, darunter 9,898 Dollars zur Bezahlung der faͤlligen Mexikanischen Dividenden. Aus Brasilien hat das Paͤcketschiff „Magnet“ 30,000 Pfd. St. an baarem Gelde uͤberbracht.
Die letzten Nachrichten aus New-York haben hier in Be treff des Kredits der Staaten einen sehr unguͤnstigen Eindruc gemacht. Die Rimessen fuͤr die Dividenden von Amerikanischen Staaten⸗Obligationen haͤtten mit dieser Post eingehen muͤssen, doch sind einige Staaten damit in Ruͤckstand geblieben.
Als die Ursache, weshalb die ostindische Post diesmal kein Nachrichten aus Chinag mitgebracht habe, bezeichnet man den Uim stand, daß die Packetboͤte, der Passatwinde wegen, diesmal fruͤher als gewoͤhnlich aus Bombay abgingen.
Die Nachrichten aus Lissabon werden in der City als fehr unguͤnstig betrachtet. „Die Verlegenheiten des Portugiesischen Schatzes“, sagt der Sun, „draͤngen offenbar zu einer nahen Kri sis hin, und Viele erwarten, in kurzem von einer Einstellung aller Zahlungen auf die Portugiesische Nationalschuld zu hoͤren da die dortige Regierung schwerlich wiederholt ihre Einkuͤnfte ver pfaͤnden oder 20 pCt. zaͤhlen kann, wie sie es bei der jetzt muͤh sam erlangten Anleihe genoͤthigt ist.“ 1
Nach einem auf Befehl des Unterhauses gedruckten Berich uͤber die Einnahmen und Ausgaben von Jamaika in den Jahren 1838 und 1839 betrug im Jahr 1838 die Einnahme 162,283 Pf. St., die Ausgabe aber 155,152 Pf. St.; im Jahr 1839 die Ein⸗ nahme 166,570 Pf. St., die Ausgabe dagegen nur 109,423 Pf. St. Die Zahl der Sklaven belief sich nach der Zaͤhlung von 1832 auf 311,592.
Das Deutsche Roggen-Brod, gegen welches ein Tory, in der „Quarterly Review“ neulich sehr heftig loszog, wird, wie der Sun bemerkt, fortwaͤhreud als ein Lurus⸗Artikel in England ein gefuͤhrt. „Kaum ein Schiff kommt von Hamburg an,“ sagt das letztgenannte Blatt, „ohne einige Laibe dieses von den Tories so⸗ genannten schwarzen klebrigen Stoffs fuͤr reiche Deutsche und andere, die sich auf dem Koͤntinent an dieses Brod gewoͤhnt ha— ben, mitzubringen.“
Die heutige Hofzeitnng meldet die Ernennung des Com⸗ modore Sir George Bremer zum Commandeur des Bath⸗Ordens, und mehrerer unter seinem Befehle dienenden See-Capitains zu Rittern dieses Ordens.
Der bekannte Sir Hudson Lowe hatte dieser Tage eine Un⸗ terredung mit Lord J. Russell im Kolonial-Amt.
Lady Morgan, die bekannte Schriftstellerin, ist zur Wieder⸗ herstellung ihrer seit einiger Zeit sehr leidenden Gesundheit mit ihrem Gemahl, Sir Charles Morgan, von London in die Deut— schen Baͤder abgereist.
In Manchester hat sich das Haus Daintry Raile und Com⸗ pagnie, in London das Haus Whitmord, Wells und Compagnie fuͤr insolvent erklaͤrt, wodurch der Geldmarkt etwas gedruͤckt wurde. 8
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Schweden und Norwegen. 8 A. Z.) Der stuͤrmische Ausgang des Reichstags, in welchem auf einmal der langgesammelte Brenn⸗ stoff sich Luft machte, und einige unruhige Auftritte, welche seitdem in dieser Stadt (vor dem Hause des Grafen Horn) sich ereig⸗ neten, werfen auf die Stellung der Parteien ein zu großes Licht und werden auch noch auf dem naͤchsten Reichstag zu sehr— nachwirken, als daß ich sie nicht etwas umstaͤndlicher schildern sollte. Vor Allem muß ich bemerken, daß die Sache eng mit der unseligen Frage der Kabinets⸗Kasse zusammenhaͤngt, deren Defizit zum Theil aus dem Handels- und Seefahrts-Fonds gedeckt wer den sollte. Adel und Priesterstand verlangte, daß die Einkuͤnfte des Seefahrts⸗ und Handels⸗Fonds zur Verfuͤgung der Koͤnigs, wie bisher, gestellt, Buͤrger- und Bauernstand aber, daß sie an⸗ das Reichsgeld⸗Comptoir, d. h. an die unter Kontrole der Staͤnde stehende Kasse abgegeben werden sollten. Die Geldfrage ver⸗ schwand indeß bald vor der Rechtsfrage. Adel und Priesterstand weigerten sich, einige vom Buͤrger⸗ und Bauernstand nur unter
Bedingungen gemachte Bewilligungen zur Berathung zu bringen,
so daß sie auch nachher nicht mehr an den verstaͤrkten Ausschuß zur schließlichen Entscheidung, weil hier zwei Staͤnde gegen zwei standen, gebracht werden konnten. Am 1. Juni sollte es zur Ab⸗ stimmung im verstaͤrkten Staats⸗Ausschuß uͤber einige Gegenstaͤnde kommen, welche der Bauernstand seinerseit; verworfen hatte. Nun weigerten sich die meisten Ausschuß-Mitglieder vom Bauernstand an der Abstimmung Theil zu nehmen, und uͤbten so das Wieder⸗ vergeltungsrecht gegen den Adel und Priesterstand aus. Indeß wurde diese Weigerung von der Masse des Standes nicht gutgeheißen, und er ernannte alle seine Mitglieder zu Supplementar⸗Mitgliedern des Ausschuss’s, so daß es an der noͤthigen Stimmenzahl nicht fehlen konnte. Auch Petre im Buͤrgerstand hatte die Weigerung mißbilligt, wahrschein⸗ lch “ nur, damit nicht der Schein des Unrechts auf die Opposition falle. Seine am 2. Juni deshalb niedergelegte Reservation giebt dies deutlich genug zu verstehen, und eine Rede Hans Janssons, worin er die Stellung des Reichstags an seinem
“ 11e“ — S 8 8—
“ E111“*“ Ende rekapitulirt, laͤßt hieruͤber keinen Zweifel; es heißt darin mit Bezugnahme auf die Vorfaͤlle im Ausschuß: „dies ist der gesetzliche Weg, den wir stets betreten haben und den wir nie verlassen werden. Laßt uns die Vorsehung bitten, daß sie uns und dem Schwedischen Volk Geduld verleihe, nie davon abzu⸗ weichen, und Seelenstaͤrke, uns nie davon abbringen zu lassen. Was dies heißen soll, erklaͤrt ein spoͤttischer Ausdruck des Afton⸗ blads vom 15. Juni, die Staͤnde haͤtten Schach mit einander gespielt. Es handelte sich offenbar darum, welche Partei die an⸗ dere ins Unrecht setze. Dabei leistete nun das zum mildesten aus⸗ gesprochen unbesonnene Benehmen des Grafen Horn der Oppo⸗ sitionspartei entschiedenen Vorschub. Mit Bezugnahme auf die oben angefuͤhrte Weigerung der Ausschuß⸗Mitglieder, im verstaͤrkten Staats⸗Ausschuß zu stimmen, und die Mißbilligung dieser Wei⸗ gerung von Seite des gesammten Bauernstandes machte nun gleich am 4. Juni, also nur zwei Tage spaͤter, Hans Jansson folgenden Antrag, den ich der Wichtigkeit der Folgen wegen um⸗ staͤndlicher mittheile: b „Da der Bauernstand letzten Mittwoch den 2len d. durch gefaß⸗ ten Beschluß seiner Milglieder im Staats Ausschuß indirekt erklaͤrt hat, daß sie an den Abstimmungen uͤber Gegenstaͤnde Theil nehmen muͤßten, in welchen der Stand die vom Staats Ausschuß aufgestellten Votirungs⸗Propositionen verwarf, und man ihn also in keiner Weise beschuldigen kann, daß er die Grundgesetze sich nicht zur Richtschnur
nehme, so trage ich nun darauf an, daß der Stand dem verstaͤrkten
Staats⸗Ausschüͤß auftrage, gleichfalls uͤber diejenigen Fragen abstim men zu lassen, in welchen der Adel nebst dem Priesterstande die Voti rungs Provositionen des Ausschusses verwarf. Man wird dann sehen, ob diese beiden Staͤnde, eben so wie der Bauernstand, die Vorschrif⸗ ten des Geundgesetzes respektiren, oder ob sie mit Beiseitsetzung des⸗ selben sich fuͤr befugt anschen, in den erwaͤhnten Fragen eigenmaͤchtig und grundgesetzwidrig zu verfahren.“ 8
Man sieht, welche Alternative die Opposition ihren Gegnern stellte; der Antrag wurde im Bauernstand alsbald angenommen. Der Buͤrgerstand that dasselbe, und nun mußte es also zu einer Entscheidung kommen, ob der Handels⸗ und Seefahrts⸗Fonds zur Verfuͤgung der Regierung stehe oder nicht. Welche Bestrebungen und Gegenstrebungen bei dieser Gelegenheit, wie bei so vielen an⸗ dern, in dem waͤhrend dieses ganzen Reichstags hin und her schwankenden Buͤrgerstande stattfanden, daruͤber verlautete freilich nichts, daß aber beide Parteien laͤngere Zeit ihrer Sache nicht sicher waren, geht aus dem Umstand hervor, daß dieser Beschluß des Buͤrgerstandes erst am 14ten gefaßt wurde. Bereits drei Tage zuvor hatte sich der Staats-Ausschuß in demselben Sinne ausgesprochen, daß die Fragen uͤber den Handels⸗ und Seefahrts⸗Fond im Staats⸗Ausschuß entschieden werden muͤßten, und schon damals hatte Graf Horn die Sache gar nicht zur Abstimmung bringen wollen, sondern den Stab oder das Zeichen der Praͤsidentschaf an Freiherrn Sprengtporten uͤbergeben. Der Ausschuß, der den⸗ noch beschloß, die Sache zur Abstimmung zu treiben, brachte die— selbe an die Staͤnde, und erhielt deßhalb vom Adel und Prie⸗ sterstand eine Zurechtweisung, indem er nach der Weigerung des Vorsitzers dazu nicht berechtigt sey. Als der Anschlag an aller gewoͤhnlichen Tafeln dennoch erfolgte, ließ der Landmarschall Frei⸗ herr Palmstjerna eigenmaͤchtig auf dem Ritterhaus den Anschlag abnehmen und verfuͤgte sich zu dem Ritterhaus⸗Wachtmeister, dem er befahl, die Schluͤssel zu der Anschlagtafel zu nehmen und ohne Erlaubniß des Landmarschalls Niemand einzuhaͤndigen. Schon dieß war ganz gegen das Herkommen, noch aͤrger aber war, daß der Anschlag an der Tafel im Staͤndehaus nach einer Stunde bereits abgerissen war, und zwar vermuthlich von Graf Horns Hand selbst. Dasselbe sollte im Bauernkluüb geschehen, wo aber
die anwesenden Mitglieder dem Wachtmeister, der die Abnahme
vollziehen sollte, alsbald die Thuͤre wiesen. Die Zusammenkunft
des Staats⸗Ausschusses fand nun dennoch statt, war aber, wie unter diesen Umstaͤnden zu erwarten, nicht vollzaͤhlig. Im Buͤr⸗ gerstand und noch mehr im Bauernstand wurden nun die heftig— sten Bemerkungen uͤber das Benehmen des Grafen Horn gemacht, und mehrere trugen darauf an, daß man die Sache bei dem Justitiar anbringen muͤsse. Zu einem weitern Verfahren kam es, da am folgenden Tage der Reichstag aufgeloͤst wurde und noch einige dringende Geschaͤfte abzumachen waren, nicht, indem der Constitutions⸗Ausschuß, an den man die Sache verweisen mußte, sich nicht mehr damit befassen konnte. Welches Aufsehen aber Graf Horn's Benehmen gemacht, zeigen die Auflaͤufe, welche an mehreren Abenden vor seinem Hause fuͤr die Zu⸗
stattgefunden, und man ist nicht ganz ohne Besorgniß v
kUunft, namentlich wenn die Regierung es fuͤr noͤthig erachten
sollte, Truppen⸗Corps aus den Provinzen herbeizuziehen, wo sich denn die Scenen vom Jahre 1838 erneuern koͤnnten. — Der Schluß des Reichstages war sehr feierlich, doch konnte sich der Sprecher des Bauernstandes nicht enthalten, in seiner Rede auf die Zerwuͤrfnisse zwischen den Staͤnden hinzuweisen. Dänemark. 8
Kopenhagen, 2. Juli. (Alt. M.) Gestern empfingen Ihre Koͤnigl. Höheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin noch einen oͤffentlichen Beweis der Theilnahme und Freude uͤber ihre Vermäaͤhlung, iudem die Handwerker und Kuͤnstler einen Fest⸗ zug vexanstaͤlteten; gegen 7 Uhr Abends zog eine unabsehbare Reihe festlich gekleideter Buͤrger, in verschiedene Ahtheilungen ge⸗
sondert, unter klingendem Spiel uͤber die Holmsbruͤcke nach dem
Schloßplatz vor die Christiansburg in einem grotzen Halbkreis; wie eine Zunft nach der
1 und gruppirte sich daselbst huͤbsch war es anzusehen, e andern, eine jede ihre Fahnen vor sich hertragend, angezogen kam, und der Zug von der großen Menge flatternder Fahnen, in allen moͤglichen Farben und zum Theil mit Emblemen des Gewerkes in ihrem Felde, belebt wurde. Hinter der Fahne einer jeden Zunft wurden die Schafferstoͤcke, dann der Willkommens⸗Pokal und hinter die⸗ sen wieder die verschiedenen Attribute der Zuͤnfte selbst getragen. Eine von der Akademie geschenkte Fahne eroͤffnete den Zug, dann folgte ein Musikchor, darauf die Schornsteinfeger⸗Zunft, welcher der Vorrang durch das Loos zugefallen war und so alle uͤbri⸗ gen, unter denen sich besonders die Zimmerleute, von de⸗ nen jeder einen mit lang flatternden Baͤndern umwunde⸗ Stock trug, auszeichneten; auch eine Abtheilung Seeleute mit eeeh. Nsencefahn⸗ Pd einer Kriegsflagge sah man dar⸗ zaͤhlenden Zuges vhf 31 “ Menschen en ste fich 1is eine dem Schloßplatze angekommen waren, stell⸗ tratsre 1“ HPalbkreis auf, die 6 Musikchoͤre Schloßplatzes begaben sich “ heraus, 4. die Mitte des aus 9 Maͤnnern bestehenden Depuraliorn jedes Gewerkes mit der aufs Schloß verfuͤgte. Wäͤhrend diesr ohon der Glenweeh vüen⸗ brachte, ertoͤnte unten die beliebte ö 15* — Glstckwuͤnsche uͤber⸗ hoie Mast,“ die hier Manchem um so pa seender: Feng Christian stod ved zuͤge des Kronprinzen, wie auch dessen Liebe erschien, als die Gesichts⸗ zu; 1b 1 dessen Liebe zur Marir ** gleichungen Anlaß gaben. Die Abgesandten bllebene oft zu Ver⸗ und als sie wieder auf den Schloßplatz zuroͤckkehrten lange eden, feierte Paar sich auf dem Altan der Christiansburn ügd 88 2ℳ ein, nach der Melodie: „Danmark“, zur Feier des Kee
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tes Gedicht, unter Begleitung saͤmmtlicher Musikchoͤre abgesungen, nach dessen Beendigung ein oft wiederholtes donnerndes Hoch aus dem Munde der unten Versammelten unter lebhaftem Schwen⸗ ken der Fahnen und Huͤte erschell, worauf der lange Zug sich in derselber Ordnung wieder auf der andern Seite des Platzes uͤber ie hohe Bruͤcke entfernte. 92
die hohe deneeFrhera des Koͤnigs hat es Gottlob, wenn auch langsamen, doch guten Fortgang; nicht bloß die Bulletins sind sehr beruhigend, sondern auch, was man sonst ven Wohl⸗ unterrichteten erfaͤhrt; dagegen erwaͤhnt gestern ein hiesiges Blatt eines ernstlichen Unwohlseyns Ihrer Majestaͤt der verwittweten Koͤnigin, wovon man jedoch sonst noch nirgends etwas gelesen.
Deutsche Bundesstaaten.
Leipzig, 6. Juli. (L. 4½ 3 HKeit einigen Tagen ist der bekannte Daͤnische Dichter Hans Christian Andersen hier anwe⸗ send. — Unter den uͤbrigen hier anwesenden Fremden gedenken wir noch des Regierungsraths Deinhardstein aus Wien. — I unserer Buͤhne hat der ausgezeichnete Schauspieler Doͤring aus Stuttgart eine Reihe von Gast⸗Vorstellungen begonnen.
Das Verdienst unsers Mendelssohn⸗Bartholdy ehrend, und um dies öffentlich zu beweisen, hat der Koͤnig von Sachsen dem⸗ selben den Titel als Kapellmeister verliehen.
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X Leipzig, 3. Juli. Ich berichtete neulich (Staats⸗Ztg. Nr. 175.) üuͤber die General⸗Versammlung der Actionaͤre der sach⸗ sisch⸗bayrischen Eisenbahn und die dabei in Bezug auf die Aus⸗ schußwahlen vorgekommenen Operationen und Intriguen. Das Resultat der Wahlen hat in dieser Hinsicht viele Erwartungen ge⸗ taͤuscht, indem gerade die eifrigsten Wahl⸗Kandidaten und Vor⸗ fechter der kaͤmpfenden Parteien nicht gewaͤhlt worden sind, viel⸗ mehr die Stimmen sich, mit ungeheuren Majoritaͤten, auf Solche konzentrirt haben, welche ihre Erwaͤhlung mehr ihrer Stellung, ihrem allgemeinen Rufe als Geschaͤftsleute und Sachverstaͤndige, oder einer fruͤheren Betheiligung bei aͤhnlichen Unternehmungen zu verdanken haben, als Partei⸗Ruͤcksichten. Indeß scheint es doch, daß die Ansicht derer, welche einen isolirten Bahnhof verlangen, uͤberwiegend im Ausschuß vertreten ist, und wenn wirklich, wie man sagt, auch die Regierungen sich derselben Ansicht zuneigen, so ist wohl kaum zu zweifeln, daß diese obsiegen werde. Daß aber in jedem Falle alle Gruͤnde fuͤr uns wider sorgfaͤltigst abgewo⸗ gen, und ein definitiver Beschluß nur nach der reiflichsten Ueberle⸗ gung gefaßt werden wird, darf man mit Sicherheit sowohl von der Persoͤnlichkeit der Mitglieder des Direktoriums und des Aus⸗ schusses, als auch von der den Regierungen vorbehaltenen Mit⸗ wirkung erwarten.
Die Arbeiten an der Bahn haben, sowohl zwischen hier und Altenburg, als auch von dort aus nach Crimnitzschau zu, am 1. Juli begonnen. Auch sind die Actien der Bahn heut zum ersten Mal in dem hiesigen Courszettel notirt, und zwar 99 pCt., excl. Zinsen.
Auch unsere erzgebirgische Eisenbahn-Kompagnie regt sich wieder. Das provisorische Comité zu Chemnitz hat eine General⸗
zersammlung auf den 26. Juli ausgeschrieben, theils um Rech⸗ nung abzulegen, theils um uͤber das Fortbestehen und die fernere Thaͤtigkeit der Gesellschaft zu berathen. Man darf auf die Er⸗ gebnisse dieser Versammlung sehr gespannt seyn, da in ihr wahr⸗ scheinlich die Frage uͤber die Wiederaufnahme der unterbrochenen Borarbeiten und Einzahlungen, und uͤber weitere entscheidende Schritte zur Fortfuͤhrung des Unternehmens, stark in Anregung kommen wird. So wenig man es billigen konnte, wenn die Erz⸗ gebirger das Saͤchsisch⸗Bairische Eisenbahn⸗Unternehmen anfeinde⸗ ten, und uͤber Verletzung ihrer Rechte und Interessen schrieen, weil die Regierung jenes unterstuͤtze, fuͤr die Chemnitzer Bahn da⸗ gegen Nichts thue, so wird sich doch gewiß Jedermann, aus wel⸗ cher Gegend Sachsens er sei, herzlich freuen, wenn auch das Zu— standekommen der Chemnitzer Bahn durch eine guͤnstige Um⸗ wandlung der einschlagenden Verhaͤltnisse erleichtert und gesichert wird, und selbst Leipzig, welches allerdings nicht unbedeutend ver⸗ lieren muͤßte, wenn sich der Verkehr von Berlin nach dem Suͤden auf den direkteren Weg uͤber Riesa und Chemnitz wenden sollte, wuͤrde gewiß ihrer Schwesterstadt Chemnitz diesen Vortheil gern goͤnnen, in Beruͤcksichtigung der hoͤhern und allgemeinern Inter⸗ essen, welche dabei in Frage kaͤmen. die Hoffnung mit der Zeit eine Zweigbahn der großen Berliner Bahn von Juͤterbogk aus, unmittelbar in die Leipzig⸗Dresdner einmuͤnden zu sehen, neuerdings wieder erhoͤhte Wahrscheinlichkeit, da man vernimmt, wie schon jetzt auf der Tour von Berlin uͤber Juͤterbogk sich ein lebhafter provisorischer Verkehr organisirt, was zu der Erwartung veranlaßt, man werde immer mehr die Nothwendigkeit einer solchen direkten Verbindung Berlins mit Dresden und Chemnitz einsehen lernen. Daß aber, sobald eine Bahn von Juͤterbogk nach Riesa hin gefuͤhrt wuͤrde, auch deren Verlaͤngerung nach Chemnitz und von da auf die Bairische Bahn nicht nuͤr moͤglich gemacht, sondern dringend geboten ist, daruͤber scheint man allgemein einverstanden zu sein.
So koͤnnte es denn wohl kommen, daß Sachsen zu gleicher Zeit zwei Eisenbahnen erhielte, beide hochwichtig fuͤr seinen innern und aͤußern Verkehr, beide durch seine fruüchtbarsten und durch seine gewerbreichsten Gegenden gehend; und dann bedarf es nur noch der Verbindung mit Boͤhmen und einer Bahn durch die Lausitz nach Schlesien, um das Netz unserer Eisenbahn⸗Linien vollstaͤndig zu machen.
Leipzig scheint bestimmt, allen Reuerungen in der Medizin die Weihe zu geben. Fruͤher hat es die Homdopathie ans Licht ebracht, und jetzt errichtet es gar der Hydropathie Tempel. Es bcnder sich naͤmlich an der oͤffentlichen Promenade, nahe dem Augustus⸗Platze, ein Brunnen, mit einem allerdings ziemlich un⸗ petischen Namen, Bettelbrunnen genannt, welcher theils wegen seines vorzugsweise frischen und klaren Wassers, theils wohl auch der Mode halber, von fruͤh bis zum Abend, und in jeder Jah— reszeit, von zahlreichen Besuchern aus allen Staͤnden und Klas⸗ seh der hiesigen Gesellschaft umgeben ist. Der Bettelbrunnen und seine Umgebungen enthalten eine ganze Geschichte Leipzig's im Kleinen und sind ein wesentlicher Zug im Bilde der Stadt. Auch die Industrie, — und wohin draͤnge diese in Leipzig nicht? — hat sich hier eingefunden; ein sauberes Maͤdchen bietet, gegen eihne kleine Abgabe, Glaͤser aller Farben und Formen zum Schoͤpfen dar. So groß ist die Leidenschaft unserer guten Leipziger fuͤr das Wasser, oder ihre romantische Anhaͤnglichkeit an die schattigen Umgebungen des Bettelbrunnens, daß, als ich an einem schoͤnen Abend waͤhrend der Ostermesse den unfern da⸗ von gelegenen Platz besucht, auf welchem sich alle Sehenswuͤr⸗ digkeiten und alle materiellen Genuͤsse der Messe zusammendraͤn⸗ gen, ich die zahlreichen Stapelplaͤtze geistiger Getraͤnke fast leer und den ganzen Platz aͤußerst schweigsam fand, waͤhrend gleich daneben am Bettelbrunnen, sich eine dichte und heiterbelebte Menge draͤngte. Bei dieser Beruͤhmtheit des genannten Brun⸗ nens mußte es natuͤrlich die allgemeinste Aufmersamkeit erregen, als ploͤtzlich der Zugang zu dem Heilquell versperrt und Anstalten
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231 1) vi,25 Lun A(b. a2 oee nstss.h Z. 11“ v,]] 2 4 ¹LS 1. zu einem Bau getroffen wurden, welcher sich denn bald zu einer zierlichen, tempelartigen Ueberdachung des, zugleich nunmehr in Stein aufgemauerten, Brunnens gestaltete. Die Promenade hat unstreitig durch diese Veranstaltung, — eine Galantrie der staͤdti⸗ schen Verwaltung gegen das Publikum — eine neue Zierde ge⸗ wonnen, ob aber nicht etwa die Romantik des Orts und der Reit der Gewohnheit durch diesen fremdartigen Schmuck leiden werden, muß die Zeit lehren.
Haunover, 3. Juli. (Hamb. K.) Personen, die mit den Ansichten des Kabinets wohl vertraut sein können, versichern, daß die Einberufung des naͤchsten Landtages schon im Herbste dieses Jahres zu erwarten sein duͤrfte. —
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Seeaera aee Hannover, 4. Juli. Seine Majestaͤt der Koͤnig haben am 1sten d. M. dem Herzoglich⸗Braunschweigschen Major Bause, Fluͤgel⸗Adjutanten Seiner Durchlaucht, und am 2ten d. M. dem Kbniglich Preußischen General⸗Lieutenant, Grafen von Rostiz, General⸗Adjutanten Seiner Majestaͤt des Koͤnigs, Privat⸗Au⸗ dienzen zu ertheilen, und aus den Haͤnden derselben die auf das Ableben Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin sich beziehenden Schreiben ihrer Souveraine entgegen zu nehmen geruhet. 1 Se. Koͤnigliche Majestaͤt haben, behufs der oberen Steuer⸗ Verwaltung die nachfolgenden Ernennungen eintreten lassen, und zwar fuͤr die General⸗Direction der direkten Steuern zum General⸗Direktor, den bisherigen Geheimen Legationgrath Lichtenberg, zu Ober⸗Steuerraͤthen, den Oher⸗Steuerrath Iffland und den bisherigen Steuer⸗Direktor Malchus in Verden; fuͤr die General⸗Direction der indirekten Steuern zum Ge⸗ neral⸗Direktor den General⸗Direktor Dommes, zum Ober⸗Steuer⸗ rath den bisherigen Hofrath Klenze hierselbst, und zum provisori⸗ schen Mitgliede der General⸗-Direction den Kammerrath von Muͤnchhausen hierselbst.
Stuttgart, 3. Juli. Seine Magestaͤt der Koͤnig sind heute ] 1 — ½ 5 * „ 8 8 5
fruͤh nach Lvvorno abgereist, wo Allerhoͤchstdieselben einige Wochen zum Gebrauche der Seebaͤder verweilen werden.
Kassel, 30. Juni. (Schw. M.) Gestern traf hier von Gotha die Rachricht ein, datz Herr Schomburg, Oberbuͤrgermei⸗ sier der Stadt Kassel, unstreitig eines der ausgezeichnetsten Mit⸗ glieder der Staͤnde-Versammlung, an deren Verhandlungen er seit der Einfuͤhrung der Verfassung auf allen bisherigen Landta⸗ gen thaͤtigen Antheil nahm, und in der er oͤfters den Praͤsiden⸗ tenstuhl einnahm, gestorben ist. Um seine zerruͤttete Gesundheit herzustellen, hatte er eine Reise zu einem seiner Freunde nach Gotha unternommen.
Karlsruhe, 3. Juli. Zweite Kammer (Karlsr. Z.). Der Praͤsident eroͤffnet die Sitzung mit einer Mittheilung der ersten Kammer, wonach dieselbe mit Stimmeneinhelligkeit den Beschluß gefaßt hat, der von der zweiten Kammer beantragten Adresse an Se. Koͤnigl. Hoheit den Großherzog, in Betreff der Urlaubsfrage, nicht beizuͤtreten. Auf den Antrag des Abgeordneten Moͤrdes geht diese Mittheilung an die Urlaubs⸗Kommission zu weiterer Berichterstattung. Der Abgeordnete Mohr macht darauf auf⸗ merksam, daß in Folge des Austritts der Abgeordneten Lauer und Speyerer aus der Kammer diese Kommissien zwei Mitglie⸗ der verloren habe, zu deren Ergaͤnzung daher die Kammer noch in heuti⸗ ger Sitzung schreiten moͤge. Der Abg. v. Itzstein unterstuͤtzt diesen An⸗ trag mit dem Beifuͤgen, daß man auch jetzt, wie fruͤher, bei dieser Waͤhl zur Ergaͤnzung der Kommission Männer aus dem Buͤrger⸗ stande, als persoͤnlich unbetheiligt, beruͤcksichtigen moͤge. Die Kam⸗ mer erhebt den Antrag des 218g. Mohr zum Beschluß. Stgats⸗ rath von Ruͤdt theilt die Akten uͤber die in Mannheim juͤngst vorgenommene Deputirten⸗Wahl mit. Auf Antrag des Praͤsiden⸗ ten unterbricht die Kammer auf eine halbe Stunde die Sitzung, damit die Abtheilungen eine Kommission zu Pruͤfung derselben und alsbaldiger Berichterstattung ernennen. Der Abg Bekk er⸗ stattet Namens der Kommission Bericht. Die erste Wahl fiel auf den fruͤheren Abgeordneten Lauer, die zweite, da dieser die Annahme ablehnte, auf den Kausmann Bassermann, der sie an⸗ nahm. Die Kommission findet die Wahl als guͤltig und ihr An⸗ trag, sie fuͤr nicht beanstandet zu erklaͤren, wird ohne Diskussion von der Kammer angenommen.
Hamburg, 6. Juli. (B. H) Die aus dem „Frankfur⸗ ter Journal“ in mehrere deutsche Blaͤtter uͤbergegangene Nach⸗ richt, daß das hiesige Nandelsgericht in der Sache des, des Skla⸗ venhandels beschuldigten Hamburger Schiffes „Louise“ ein Urtheil abgegeben habe, demgemaͤß das Schiff versteigert und der Rhe⸗ der desselben mit einer bedeutenden Geldstrafe belegt sey, ist durch⸗ aus unbegruͤndet. Das Handelsgericht hat bis jetzt in dieser An⸗ gelegenheit noch kein Erkenntniß erlassen.
Hamburg, 4. Juli. (N. Z.) Das gestern begonnene Musikfest hat eine außerordentliche Menge von Fremden herbei⸗ gezogen und die Großartigkeit und treffliche Anordnung desselben gewiß die Erwartungen der Fremden wie Einheimischen uͤbertrof⸗ fen. Man darf aber auch mit Wahrheit behaupten, daß die Mit⸗ glieder des Comité ihre schwierige Aufgabe auf die ausgezeichnetste Weise zur allgemeinsten Zufriedenheit gelöset haben. — Die ge⸗ stern in der Michaels-Kirche stattgefundene Haupt⸗Probe war so gelungen und von einem so imponirenden Effekt, namentlich auch in Betreff der Choͤre, daß wir den Besuchern des morgenden Konzerts einen Genuß versprechen duͤrfen, wie er uns in der Art in Hamburg wohl noch nie zu Theil geworden ist. Zum gestri⸗ gen Bewillkommnungs⸗Festmahle war der Zudrang so bedeutend, daß mehrere Hunderte, unter ihnen die angesehensten Familien, darauf haben verzichten und mit dem Anblick von den Gallerieen aus sich haben begnuͤgen muͤssen. Es sey fuͤr heute in aller Kuͤrze nur noch gesagt, daß die heutige Elbfahrt ein Bild uns vorfuͤhrte, schoͤner als die ausschweifendste Phantasie es sich zu denken vermag.
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Nom, 22. Juni. (L. A. Z.) Vor einigen Tagen ist hier ein sehr bekannter und viel beschaͤftigter Arzt, Namens Macchielli, von der Inquisition (Sant Ufüzic) verhaftet worden: ein Fall, welcher viel Aufsehen macht. Der Grund dieser ploͤtzlichen Ein⸗ kerkerung ist bis jetzt Niemanden mit Sicherheit bekannt. Der Mann war als ein roher Flucher weltbekannt. Sehr begierig st man auf die Entwickelung dieser Angelegenheit.
Spanien.
Madrid, 26. Juni. Gestern ward im Sengte das Gutachten der Kommission in Betreff der Vormundschaft uͤber die Köͤnigin und deren Schwester verlesen. Die Majorituͤt der Kommission, bestehend aͤus den Herren Torres Solanot LUnter⸗ Staats⸗Secretair im Zustiz⸗Ministerium), Martinez de Velasco