1841 / 194 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 Joseph de Maistre entlehnt und die darin bestehen, daß man die Leidenschaften durch Zuͤchtigung verhindere und nicht, wie Ch. Fourrier will, durch Befriedigung ermuthige. Herr Rousseau haͤlt die Mitte zwischen diesen beiden Maͤnnern, und sein System hat et⸗ was von den Lehren Beider; nur hat er von denen des Ersteren das weggelassen, was darin zu roh, von denen des Letzteren, was darin zu gusschweifend und unmoralisch in der Anwendung ist. Der Verfas⸗ ser ertheilt bei dieser Gelegenheit abermals das Diplom eines Man⸗ nes von Genie; und wenn er es sich nicht geradezu selbst giebt, so versteht es sich dabei von selbst, daß er es wenigstens verdient hat. 85 de Maistre war gewiß ein Mann von großer Einsicht, aber fin⸗

er und wild, und wir begreifen sehr wohl, daß ungeachtet dieser letz⸗ ten Eigenschaften Herr L. Rousseau Lust hat, sich ihm an die Seite zu stellen. Aber das ist nicht sein Platz; er gehoͤrt an die Seite Four⸗ rier's, dessen socigle Traͤumereien er vornehmlich wiederholt. Wenn nun die unglaublichsten Ungereimtheiten, ein fabelhafter Cynismus und Erzaͤhlungen, welche die „Tausend und eine Nacht“ an Abge⸗ schmacktheit noch um Vieles uͤbertresfen, wenn dies, sagen wir, An⸗ spruͤche verleiht, in die Reihe der Maͤnner von Geist aufgenommen zu werden, dann freilich hat Herr Fourrier das Recht, dort in dem ersten Gliede zu figuriren, und aus diesem Gesichtspunkte uͤberlassen wir n Herrn Louis Rousseau den zweiten Platz.

r hat uͤbrigens nicht unterlassen, sich als großen Mann hin⸗ ustellen, indem er dem Aristoteles und dem Plato den Krieg erklaͤrt, as Alterthum, das er nicht kennt, veraͤchtlich behandelt, und Mon⸗

tesquieu, Malthus und Adam Smith auf brutale Weise angreift. Montesquieu wird von dem Verfasser wie ein Narr, Adam Smith als Materialist behandelt, und die Lehren von Malthus sind nach ihm schaͤndlich. Dies Alles wird in Sentenzen und in einem des Thomas Diafoirus wuͤrdigen Magisterton gesagt.

Wir haben hier wahrlich nicht die Absicht, Herrn Louis Rousseau, wenn er von allen diesen ausgezeichneten Maͤnnern spricht, der Un⸗ wissenheit zu uͤberfuͤhren, um nicht mehr zu sagen; aber da es hier mehrere Fragen gilt, die sich auf die Systeme von Malthus und Adam Smith beziehen, so wollen wir ein Wort uͤber diese Systeme hinzufuͤgen.

Malthus hat unter der Herrschaft gewisser Vorurtheile und ewisser Thatsachen, die ihn besonders frappirten, einen Traité de a Population geschrieben. Er hatte zu seiner Zeit die Zunahme der Bevoͤlkerung von Großbritanien und den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika beobachtet und aus seinen Beobachtungen den Schluß

gezogen, daß, wenn der Vermehrung des Menschengeschlechts kein Hinderniß entgegengestellt werde, die Bevoͤlkerung in 25 Jahren, und selbst in noch kuͤrzerer Zeit, sich verdoppele. Er bemerkte zugleich, daß die Subsistenz oder die Erzeugung von Nahrungsmitteln in viel

Allgemeiner Anzeiger für die Preußtischen Sta

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 27. Mai 1841.

Von dem in der Rittergasse Nr. 3 belegenen, dem erpedirenden Secretair Roͤder zu und den Fuchs⸗ schen Erben zu ¼ gehdrigen Grundstuͤck, taxirt zu 7476 Thlr. 22 Sgr. 4 Pf., soll der Antheil des Roͤder am 4. Februar 1842, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle suvhastirt werden. Hsypothekenschein sind in der Registratur

8 eeccssss zasWltzkeseeas63628,28 ,8

Von dem Herzoglichen Landrechte der Fuͤrsten⸗Iöhe thuͤmer Troppau und Jaͤgerndorf wird bekannt ge⸗ macht, daß bei der mit dem Edikte vom 7. Jaͤnner 1841 auf den 30. Juni 1841 bestimmt gewesenen Tagsatzung wegen Veraͤußerung der zur Fuͤrst Eduard von Lichnowskyschen Konkursmasse gehoͤrigen Herr⸗ schaft Graͤtz kein Kauflustiger erschien, und daß es demnach bei der zweiten und letzten auf den 31. Au⸗ gust 1841, Vormittags um 9 Uhr, bestimm⸗

einzusehen.

Geldern .

dingungen sein Verbleiben habe. ersicherungen Troppau, den 30. Juni 1841. (L. S.) Wilhelm Freiherr von Badenfeld, und Zinsen Praͤsident.

Schiffner, Landrath.

tungskosten

Unser Buͤreau ist fuͤr den Billet⸗Ver⸗ kauf, so wie zur Annahme des Reisegepaͤcks zur Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn an den Wochentagen von des Morgens 8 bis 1 Uhr und von 2 bis 8 Uhr Abends, und Sonntags bis 1 Uhr Mittags gedffnet, und wird letzteres bei Vorzeigung des Fahrbillets, gegen Ertheilung des Eisen⸗ bahn⸗Garantiescheines, zu dennachstehen⸗ den Saͤtzen nach dem Bahnhofe befoͤrdert:

bis zu 30 Pfund 2 Sgr. von 51 bis 100 Pfund 3 ½

Das Passagier⸗Geypaͤck muß jedoch spaͤ⸗ testens 1 ½ Stunde vor Abgang, und bei den des Morgens abgehenden Fahrten am Abend vorher bei uns eingeliefertwerden.

Reisewagen werdenebenfalls nach drei⸗ I1ö“ vorheriger Anmeldung von den

ff

zurückgestellt

2 also:

63

währt werden.

resp. eisenden abgeholt und hinaus⸗

geschafft. Herrmann & Meyer. Kommissions⸗ u. Speditions⸗Geschaͤft: Werderschen Markt Nr. 4. 8 11““ 09 89½ 8 2 2 In Gemaͤßheit eines Wun ankbevo lmäch- storbene Banqguier Herr N.aain8, pefh kurz vor sei⸗ nem Tode muͤndlich zu erkennen gegeben, hat un⸗ sere Gesellschaft ein Geschenk von zweitausend Tha⸗ lern Courant erhalten. Wir fuͤhlen uns verpffich⸗ tet, diese edle Handlung zur offentlichen Kenntniß zu bringen und zugleich den wuͤrdigen Erben des Verstorbenen unseren innigen Dank auszusprechen. Berlin, den 8. Juli 1841. e Die Vorsteher der Gesellschaft zur Befoͤrderung der

dergelegt.

5,217,570 Thlr.

welchen der ver⸗

Industrie unter den Juden,

Der zwoͤlfte Rechenschaftsbericht der

Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha

Tare und Eeuerve

summe bei Lebzeiten fuͤr beliebig juͤngere Alter, 1000 Thlr. N. ³ als das Normaglalter von 90 Jahren, zu erwerben. Naͤhere Auskunft ertheilt der Agent Cuarl Gottfr. Franz in Berlin.

Auszug des zwanzigsten Rechnungsabschlusses

E1“

g

Die im Ganzen versicherte Summe

und ergab an Prämien, nach Abzug der Agenturgebühren, IHHierzu die Zinsen von ausgeliehenen

3 Hiervon gehören auf die Jarhe 1841 ten Tagsatzung unter den dort ausgedruͤckten Be⸗ und solgende für noch nicht abgelausene

Esbleiben daherals verdiente Prämien Dagegen betragen:

a) die bezahlten Brandschaä- den nebst den Verwal-

b) für noch nicht ermittelte Schäden bis zu deren Ab- machung und genauen Be- rechnung bei künstigem Abschlusse, mit Berück- sichtigung des Bruchs bei der Dividende, wurden

Wirklich erspart wurden

welche von der an der Ersparnils des Jahres 1840 theilnehmenden Summe von 928,060 Phlr. 3 G1. Procent ergeben und jedem Theilnehmer nach Verhältnils ge-

Die ausführlichen Nachweisungen über die einzel- nen Theile dieses Abschlusses werden bei den sämmt- lichen IIerren Agenten zu Jedermanns Einsicht nie- Die Summe der eingelegten Nachschuls- bürgschaften am Schlusse

Gotha, den 31. März 1841. F. Arnoldi, C. A. Scheibner, Bankhkassirer.

W.

Vorstehender Auszug wird den Herren Banktheil- nehmern hiermit öffentlich vorgelegt damit die Nachricht verbunden, dals der Herr Kom- merzienrath Wilhelm Madelung in der heutigen Vorstands -Versammlung wieder auf ein Jahr vom 1. Juli 1841 bis dahin 1842 zum Bankverwaltungs- Direktor erwählt worden ist.

Gotha, 26. April 1841.

Der Dirigent des Bank-Vorstandes:

Königl. Preufs. Geheimer Regierungsrath.

r sich eru ngsbank

langlamerer Progression stattfinde, und daß ein Augenblick kommen werde, wo das Menschengeschlecht der Hungersnoth ausgesetzt seyn wuͤrde. Um 26 furchtbaren Zukunft zu entgehen, sah er nur ein Mittel, naͤmlich die Verminderung der Ehen, und dazu empfahl er den moralischen Zwang. Man achte wohl auf dies Wort; er wollte seinen Zweck durch den moralischen Zwang erreichen. Herr L. Rousseau und noch viele Andere erheben nun deshalb ein Geschrei uͤber Schande, Unmoralitaͤt und Herabwuͤrdi⸗ gung des Menschengeschlechts, und Personen, die sich nicht die Muͤhe gegeben haben, den Malthus zu lesen, stimmen in dies laͤcherliche Geschrei mit ein. Malthus konnte sich uͤber die Thatsachen taͤuschen, und wir glauben, daß dies der Fall ist; aber das Mittel, welches er zur Bekaͤmpfung einer wirklichen oder einge⸗ bildeten Gefahr vorschlaͤgt, ist eben so edel als moraglisch und setzt eine hohe Tugend bei der Menschheit voraus. Wir wollen uns nicht in eine Untersuchung des Systems von Malthus einlassen, sondern nur bemerken, daß der moraglische Zwang eben so nuͤtzlich fuͤr den Reichthum wie fuͤr die Wuͤrde des Menschen ist. In den Laͤn⸗ dern, wo die erzeugende Kraft sich am meisten entwickelt hat, wo es die meisten Ehen und Geburten giebt, da herrscht auch im All⸗ gemeinen die groͤßte Immoralitaͤt und das groͤßte Elend. Da hingegen, wo die Ehen nur mit Vorsicht geschlossen werden, wo man sich nicht eher eine Familie schafft, als bis man sie auch zu ernaͤhren vermag, da herrschen auch Behaglichkeit und Moralitäͤt. Wir nennen in dieser Beziehung in Frankreich die Normandie, und in der Schweiz die Kantone Waadt und Bern, wo die Bevoͤlkerung stationair ist. So hat dieser Zwang, den so viele oberflaͤchliche Per⸗ sonen als schimpflich und unpraktisch angegriffen haben, einen mit den strengsten moralischen Prinzipien in vollkommenem Einklange stehenden sozialen und materiellen Nutzen.

Gehen wir zu Adam Smith uͤber, so finden wir, daß Herr L. Rousseau ihn als Materialisten behandelt, offenbar, weil er ihn weder studirt, noch verstanden hat. Der beruͤhmte Schotte wollte keine Abhandlung uͤber die soziale Wissenschaft oder uͤber Staats⸗ Wissenschaft, er wollte ganz aufrichtig dem Publikum eine Theorie der Erzeugung und Vertheilung des Reichthums geben; er studirte alle Triebfedern zur Arbeit, die Wirkung der Kapitalien und die Productionskraft der Erde. In seinen gelehrten Analysen hat er die Resultate so dargestellt, wie sie waren, und zuletzt gesagt, wie sie seyn koͤnnten, wenn die Production auf die eine oder die andere Weise modifizirt wuͤrde. Adam Smith war nicht einer von jenen sozialen Manipulisten, die in unseren Tagen so reichlich hervor⸗ schießen; er war ein gelehrter Forscher, der sehr gut einsah, daß man die Gesellschaft nicht in jedem Augenblick umgestalten koͤnne, daß die Veraͤnderungen und Modificationen aus der Gesellschaft

Zusatzpraͤmien die Zahlbarkeit der Versicherungs⸗ verabfolgt. Beim Zuschlage sind als Conventionalpoͤn 8 b baar zu zahlen oder sichere Papiere zu diesem Betrage zu deponiren. Die Tradition der Schloßplatz Nr. 2., Potsdam, Hohenwegstr. Nr. 4, Besichtigung zu jeder Zeit stattfin⸗ zu haben: den kann, erfolgt in den letzten Tagen des Septembers Guͤstrow, den 28. Mai 1841. Großherzogl. Mecklenburgsches Amtsgericht.

G W. Manecke. Ungefaͤhre Beschreibung 18

2

Grundstuͤcke, deren

EEE“ dieses Jahres. C. F. Bollbruͤgge. F. der

I1161] om Jahre 1840.

quets und Prospekte. Das

261,485,367 Thlr. Thlr. Gl. 2 b 4 2 den Betrieb der Gastwirthschaft.

. 1,387,608 4

810 23 Sale.

nehmen. Unter den seh 494,313 23 dem finden auf dem

920,497 100 Pferde Raum.

Thlr. GI

293,448 6 vorzuͤglicher Eiskeller.

584,677 21 das Lokal.

er Hagemeisterschen Grundstuͤcke. Der Gasthof mit seinen Nebengebaͤuden und großen erreichte die Gaͤrten liegt auf einem Theile des Walles von Guͤ⸗ strow, wahrhaft romantisch durch die Anlagen, Bos⸗ Etablissement ist großartig durch die Lokglitaͤten und zweckmaͤßig eingerichtet fuͤr

Das Wohnhaus ist massiv erbaut, zweckmaͤßig und Neben den gewoͤhnlichen Raͤumen ent⸗ 27,202 19 halt es 25 mehrentheils große Zimmer und Die stark gewoͤlbten großen Keller sind zeichnet und koͤnnen ein bedeutendes Weinlager auf n Unte sehr zweckmaͤßig placirten Neben gebaͤuden ist ein großer, massiv und elegant erbauter —;—— Stall zu nennen, welcher uͤber 100 Pferde faßt. Außer⸗ ganzen Etablissement noch uͤber

Dem Wohnhause gegenuͤber liegt ein sehr geschmack⸗ volles, mit sechs Saͤulen verziertes Gartenhaus, dessen oberer Theil dem Billard zum Lokale Gaͤrten befindet sich auch eine Kegelbahn und ein

Ein klar fließender Bach begraͤnzt die eine Seite des umfaͤnglichen Etablissements, welches im Ganzen einen Flaͤchenraum von circa 1320 Ruthen einnimmt.

Bei der jaͤhrlich in Guͤstrow stattfindenden Thierschau und dem Wettrennen, so wie auch waͤhrend des bedeu⸗ tenden Wollmarktes, ist der Gasthof auf dem Walle mit seinen Umgebungen der Mittelpunkt des Verkehrs,

und ist derselbe besonders dazu eingerichtet. 1 Auch zur Begruͤndung eines im hiesigen Lande laͤngst

gewuͤnschten landwirthschaftlichen Instituts eignet sich

selbst hervorgehen muͤssen, und daß sie sich jeder aͤußeren und indi⸗

viduellen Einwirkung widersetzen wuͤrde.

Wie alle schlecht berathenen Kritiker nimmt Herr L. Rousseau

aus den Schriftstellern, die er bekaͤmpfen will, einzelne Phrasen und Stellen heraus, die er als den allgemeinen Ausdruck des Wer

kes darstellt, das er der Beurtheilung seiner Leser empfiehlt. So theilt er haͤufig eine von Adam Smith *½‿ Schilderung als die Meinung biefes Schriftstellers mit; d. b. wenn Adam Smith auseinandersetzt, daß ein industrielles Verfahren auf eine gewisse Weise ausgefuͤhrt werde, so laͤßt ihn Herr L. Rousseau sagen, daß es so ausgefuͤhrt werden muͤsse, und er erhebt die Beobachtung ei⸗ nes Phaͤnomens zu einer Theorie, die er seinem Gegner unterschiebt.

Dies ist uͤbrigens die Manier aller kleinen Geister, die daran ver⸗ zweifeln, durch ihre eigenen Ideen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und es nun fuͤr eine gute Taktik halten, die Ideen Anderer und namentlich eine Organisation anzugreifen, die sie durch die ih⸗ rige ersetzen moͤchten. So macht es Herr Rousseau; er widmet zwei Kapitel seines Buches dem Beweise, daß Alles in der menschlichen Gesellschaft schlecht sey: die Civilisation ist eine falsche; das dkonomi⸗ sche Gesetz, welches das Arbeitslohn festsetzt, ist abgeschmackt; die oͤf⸗ fentliche Wohlthaͤtigkeit ist schlecht verstanden; der Volks⸗Unterri ht ist gefaͤhrlich; und das Verfahren beim Ackerbau, der Industrie und dem Handel fuͤhrt zur Hungersnoth und zum Elend. Erst im letzten Kapitel theilt er seine Panaceen mit, die alle sozialen Wunden, welche er durch sein Mikroskop wahrnimmt, radikal heilen sollen. Die christ⸗ liche Tribus wird allem Uebel abhelfen; mit ihr giebt es keinen Pau⸗ perismus mehr, kein Elend, keinen Betrug und vor Allem vierfache Aerndten, wenn der unwuͤrdige Pflug die Erde nicht mehr beruͤhrt.

Alle diese Excentricitaͤten, die wir unmoͤglich in ihrer Gesammt⸗ heit aufzaͤhlen koͤnnen, finden sich indeß in einer Sammlung, die ernst, religids und sozial zu seyn behauptet, die Alles, was nicht zur Quintessenz des Katholizismus gehoͤrt, angreift und vorgiebt, nicht nur den Irrthum, sondern auch das Laͤcherliche zu verfolgen. Jetzt giebt man uns von neuem die Rhapsodieen in der Form des Buchs, um, nach dem pittoresken Ausdrucke des Herrn L. Rousseau, den sehr nahe bevorstehenden sozialen Kataklysmus zu beschwoͤren.

Der soziale Kataklysmus wuͤrde in der That nahe seyn, wenn man auf alle die Neuerer hoͤren wollte, die den Armen dem Reichen oder vielmehr diesen jenem gleichstellen wollen; alle die Neuerer, die ein Verfahren aufgefunden haben, welches bei verminderter Arbeit die Genuͤsse und die Erzeugnisse vermehrt; glle die Neuerer, die, um den Pauperismus auszurotten, gezwungen sind, dem Einen zu neh⸗ men, um dem Andern zu geben; alle die Neuerer endlich, die abwechselnd die Religion, die sinnlichen Vergnuͤgungen und die vollkommene Gleichheit der Menschen unter sich als ihr Panier aufpflanzen.

aten

Im Verlage der Unterzeichneten ist so eben erschie⸗ nen und in der Stuhrschen Buchhandl., Berlin,

Synonymisches Handwoͤrterbuch der Englischen Sprache fuͤr die Deutschen. Nach den besten Originalquellen bearbeitet und durch zahl⸗ reiche Beispiele erlaͤutert von Dr. H. M. Melford. Mit einem Vorwort vom Geh. Hofrath Wagner in Marburg. Velinpapier. geh. Preis Thlr. Vereinfachte Englische Sprachlehre. Erste Studien vor dem Gebrauche der Wagnerschen neuen Englischen Sprachlehre fuͤr die Deutschen. 1“ Von Dr. H. M. Melford. Mit einem Vorworte vom Geh. Hofrath Wagner. 2 große 8. 8. geh. Preis 12 ½ Sgr. ausge Den Freunden und Lehrern der Englischen Sprache empfehlen wir beide ausgezeichnete Werke. Durch das „Synonymische Woͤrterbuch“ ist eine entschie⸗ dene Luͤcke in der Englisch⸗Deutschen Literatur aus⸗ gefuͤllt, und die „Vereinfachte Sprachlehre“ wird allen denen eine sehr erwuͤnschte Erscheinung seyn, welche das Beduͤrfniß fuͤhlten, vor dem Gebrauche der vortrefflichen Englischen Sprachlehre von Wagner sich einer kuͤrzeren Grammatik desselben Geistes beim Unterrichte zu bedienen. Zugleich machen wir auf die nachstehenden neuen Auflagen werthvoller Schulbuͤcher aufmerksam: Wagner, Dr. K. F. Ch., Geh. Hofrath. Neue vollständige Sprachlehre fuͤr die Beutschen. Er⸗ ster oder theoretischer Theil. öte sorgsam ver⸗ besserte gr. 8. Preis 1 Thlr. Zwei⸗ ter oder praktischer Theil, Uebungen uͤber die einzelnen Regeln enthaltend, 4te Aufl. gr. 8.

Preis ½ Thlr. Melford, Dr. H. M., Englisches Lesebuch. Preis ¾ Thlr.

Gr. 8. Zweite Anflage. Poppleton, G., und J. Bettac, Englische

Sprachlehre fuͤr Deutsche. Achte verbesserte u. vermehrte Auflage. 8. Preis ³ Thlr. 8 ., le nouveau Robinson.

Gr. 8.

dient. In den

Dividende

ler (Stechbahn 3), vorraͤthig:

des Jahres 1840 betrug

Bankbuchhalter. arbeitet von A. Reinecke, P

im Koͤnigreich Hannover.

Madelung, Preis ½ Thlr.

Bankdirektor.

und zugleich

Buchhandlungen zu bezichen: D i e

hEEE““ der

Nach

Werneburg,

ist so eben erschienen und legt die guͤnstigsten Ver⸗ haͤltnisse dieser Anstalt, eben so wohl in Absicht der abermaligen betraͤchtlichen Erweiterung des Ver⸗ sicherungsgeschaͤfts, als in Betreff der unter den Versicherten stattgehabten Sterblichkeit, dar. In Folge fortdauernden Zugangs zaͤhlt die Bank ge⸗ genwaͤrtig 10,600 Mitglieder mit 17,100,000 Thlrn. Versicherungssumme; der Fonds betraͤgt 2 ¼ Mill. Thlr. Eine neue Einrichtung gestattet aͤlteren und neuen Versicherten, durch

Der unten

hof auf dem S

weiland Gastwirth hiesig

naͤher beschriebene, zum Nachlaß des 8 Hagemeister gehoͤrige große Gast⸗ gen Walle kommt am Vormittags c, vor vF. Sarch eech dem unterzeichneten Großher⸗ Die Verkaufs⸗Bed an in der Registratur des Comtoir des Gasthofes auf dem W ntrichtung jaͤhrlicher bereit und werden auch gegen die Ge 8 1 1“

edingungen lie

Akute Krankheiten Bd. I. II.

Feber h. vollst. 12 Thlr. Aufgebot. Berlin;:

en vom 1. Juli d. J. Bei Veit & Comp.

ts, so wie auch i ilh m

alle, zur Einsicht

hr in Abschrift

te zum dffentlichen

Geri

Literarische Anzeigen. Im Verlage der Hahnschen Hofbuchhandlung ist so eben erschienen und in Berlin bei E. S. Mitt 8

0 . * . 8 9 Vollständig ist nunmehr erschienen und durch alle

E1““

bewährtesten Aerzte unserer Zeit, systematisch dargestellt.

Bartels, Baumgärtner etc. Alibert, Andral etc. Abercrombie, Bright etc.

Zweite durchaus umgearbeitete und vermehrte Ausgabe. In zwei Theilen oder fünf Bänden. Chronische Krank- heiten Bd. III. IV. V.

Auf weissem Maschinenpapier, grösst. Okt. 230 Bogen,

W

Campe, J. IHI Nouvelle Traduction par M. Lebas, Prosesseur à l'uni- versité de Paris. Septième Edition. 8. broch. Prix Thlr.

Braunschweig 1841.

Friedrich Vieweg & Sohn vW

Sechs Betrachtungen uͤber Wesen, Ver⸗ 8 anlassungen, Kennzeichen, Folgen und Hiils F. 1“ mann Beccher, Prof. d. Theol. Boston; 82 8 e mit einer Eirh rn⸗ g X Fhec, zn Boßonß lin schen Buchh. (Ferd. Muͤller), Breite Str. 23, d. Theol. zu Belfast. Nach dem Englischen be⸗

astor zu Sarstedt

gr. 8.

So eben hat die Presse verlasst 1“

an. So eben hat die Presse verlassen und ist durch alle

Von Dr. Ly⸗ Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin in der Ens⸗

bei Amelang, in Kuͤstrin in der Enslinschen

Buchh. und in Stargard bei Ferd. Muͤller:

Beitraͤge zur Charakteristik Friedrich Wilhelm's III.

von T. G. Hippel, vormal. Staatsrath und Regierungs⸗Praͤsident.

Da mehrere aͤhnliche Schriften, als bereits erschie⸗ nen, oder noch zu erscheinen, angekuͤndigt sind, so erlaube ich mir, darauf aufmerksam zu machen, daß obige Schrift von einem Manne bearbeitet ist, der zu den groͤßten Erwartungen berechtigt. Praͤsident v. Hippel stand seit dem Regierungsantritt des ho⸗ hen Dahingeschiedenen fortwaͤhrend im Staatsdienst; wenn er hiernach schon als ausgezeichneter Verwal⸗ tungsbeamte zur Bearbeitung eines solchen Themas faͤhig ist, so scheint er um so mehr dazu berufen, da er waͤhrend der wichtigsten Ereignisse im Leben des Koͤnigs vom Jahre 1810 bis zum Wiener Kongreß vortragender Rath des Staatskanzlers v. Harden⸗ berg gewesen. Mit welchem Enthusiasmus wird nicht heute noch „der Aufruf an mein Volk“ ge⸗ hoͤrt, von dem v. Hippel Concipient gewesen. Um die in Rede stehende Schrift zu einer allgemeinen zu machen, lasse ich den Praͤnumerations⸗Preis noch auf unbestimmte Zeit bestehen. Ausgabe f. P. 1 Thlr. ord. 22 ½ Sgr. 8

Bromberg. L. Leyit.

E252

1841. geh.

Frankreich.

Oesterreich.

dem Geheimen ZJustiz⸗

ten die Herren von der Hagen, H. E. Dirksen, als neu erwaͤh welche

fultivirte.

ats-Z

Inhal

Fabrik⸗Forschritte in I Das legitimistische Comité zur Beschu⸗ 7 g Die Toulouser Haͤndel. Nachrich Ain⸗Madi zuruͤckgezogen die Akademie

.

Amtl. Nachr. Rußland u. Polen. Paris. Oriente. 8 Abdel⸗Kader EA““ 2 2 Auf. des Grafen St. Aulaire in lkadem La,Lea s. 8 Brief⸗ aus Paris. (Graf St. Aulaire und die Franzdsische Akademic. Stimmung der Fories hegen das gegenemtige Kabinet, welches sich mehr und mehr z nsolidiren scheint.) 1ö;ö S * Irl. Abreise der Belg. Maiestaͤten. Fernere Re⸗ sultate der Wahlen. City. Affiche gegen die Tories. Kosten des Post⸗Transvorts auf Eisenbahnen. Auswander. von Sierra Leone nach Westindien. Brasil. Anleihe. Insurrections⸗Krieg in der Argentinischen GCe iederl. Haag. Großfuͤrst K - 8 u 2 XII Muͤnchen. Segee im Reg. Bez. Schwaben und Neuburg Hannover. Nacht Fgliche⸗ uͤber die Sitzungen der ersten Kammer. Leip zi 9. Univecsi al. ê senbahn. Karlsruhe. Zweite Kammer. Adresse der Stadt 5 burg in Bezug, auf die Urlaubs⸗Frage. Wiedereintritt des? bg. Welcker. Ruͤbenzucker⸗Fabrication und Baumwollengarn⸗Spin⸗

nereien.

Warschau.

der Christen im ten aus Algier;

Wien. Feldmarschalls⸗Wuͤrde in der Oest. Armec. Schweiz. Locarno. Proeclamation an das Volk von Tessin.

Bern. Tagsatzung.

Fürkei. Widersprechende Nachr. uͤber Kandien. Daͤmpfung des

Aufstandes auf dem Berge Athos. Inland. Stralsund. Superintendent Mohnike . —Verweilen der Frau Fuͤrstin von Liegnitz.

Breslau.

Berichtigung in den „Bemerkungen uͤber den Einfluß der Salzsteuer

auf den Zustand der Arbeiter⸗Familien“ in Nr. 172 der St. Ztg.

Amtliche Kachrichten. Kronik des Tages. G

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: 8 Dem Kaiserl. Russischen veleeg. Rath Sgb Zien den Stern zum Rothen Adler⸗-Orden zweiter Klasse;

EEE e Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Klee, Re⸗ gierungs⸗ und Schul⸗Rath Hahn, den Stadtraͤthen Behr ens und Cuny, saͤmmtlich zu Magdeburg, so wie dem Pfarrer Lo⸗ beck zu Profen, im Regierungs⸗Bezirke Merseburg, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen und Dem Viktualienhaͤndler Brachvogel zu Grabow bei Stet⸗ tin zu gestatten, das fuͤr seine in Griechenland als Deutscher Frei⸗ williger geleisteten Militair⸗Dienste ihm verliehene Denkzeichen zu

tragen.

Akademie der Wissenschaften.

Am 8ten d. M. hielt die Koͤnigliche Akademie schaften zur Gedaͤchtniß-Feier von Leibnitz eine h zitzung. Der Secretair der physikalisch⸗mathematischen Klasse, Herr Er 6. eroͤffnete die Sitzung mit einer Einleitungs⸗Rede. Hierauf hiel⸗ Wilhelm Grimm, Schott und lte Mitglieder, ihre Antritts⸗Reden, von dem Secretair der philosophisch⸗ historischen Klasse, Herrn Boͤckh, beantwortet wurden. 2 dach diesen Vortraͤgen ver⸗ kuͤndete Herr Erman das Ergebniß der 118 Fn physikalisch⸗ mathematischen Klasse veranlaßten Preis⸗ V 6 Jahre 1839 hatte diese Klasse zu dem Jahre 18. aus dem Cotheniusschen Legate einen Preis von 100 Dukaten auf die Lb⸗ sung der von ihr gestellten Aufgabe „uͤber die Wirku ng der mineralischen Substanzen und Salze, welche die Pflanzen aus dem Boden a ufnehmen“, gesetzt. Hierauf

ist nur eine Bewerbungsschrift eingegangen, welche sich durch eine klare

Auseinandersetzung der wichtigsten Punkte, auf welche es bei dieser Untersuchung ankommt, durch eine richtige Beurtheilung

der fruͤheren Versuche, durch zweckmaͤßig angestellte eigene Versuche, vurch eigenthuͤmliche Ideen, durch viele

bisher unbekannte That— achen und viele landwirthschaftliche Erfahrungen auszeichnet. Die analytischen Untersuchungen des Verfassers sind mit Umsicht an⸗ gestellt und mit Sorgfalt ausgefuͤhrt und verdienen Zutrauen; von besonderer Wichtigkeit ist die Untersuchung der ““ Strohs vom Weizen, welchen er auf verschiedenen 8⸗ oden⸗Arten Die Klasse hatte einen Gegenstand gewaͤhlt, welcher von verschiedenen Seiten bearbeitet werden konnte, und von dem einzelne Theile selbst seit der Aufstellung der Preisfrage einer naͤheren Untersuchung unterworfen worden sind; sie konnte es nicht voraussetzen, daß in so kurzer Zeit die Frage vollstaͤndig beantwortet werde, und im Sinne des Legats war es da⸗ her ihre Absicht, durch diese Preis⸗ Frage Untersuchungen, wodurch die landwirthschaftlichen Erfahrungen und Kennt⸗ nisse vermehrt werden, zu veranlassen. Da die eingesandte Abhandlung in dieser Beziehung allen Anforderungen ent⸗ spricht, so ertheilt sie ihr den Preis und hofft, daß der Ver⸗ fasser durch diese oͤffentliche Anerkennung veranlaßt und aufge⸗ muntert werde, auf dem eingeschlagenen Wege theils seine Unter⸗

suchungen fortzusetzen und weiter auszudehnen, theils auch fremde einer gruͤndlicheren Pruͤfung zu unterwerfen, als es ihm in der

kurzen Zeit moͤglich war.

Die Eroͤffnung des beigefuͤgten Zettels ergab als Verfasser den Herrn Dr. Franz Schulze, Lehrer an der Koͤniglichen Staats⸗ und landwirthschaftlichen Akademie zu Eldena.

Naͤchstdem trug Herr Boͤckh dasjenige vor, was sich auf die Preisaufgaben der philosophisch⸗historischen Klasse bezog. Dieselbe hatte auf das Jahr 1841 in der offentlichen Sitzung am Leibnitzi⸗ schen Hbrestage den 5. Juli 1838 folgende Preisaufgabe be⸗ kannt gemacht: *

„Die der Kirchen- und Staats⸗Verfassungen stehen in

gegenseitiger Verbindung und Wechselwirkung; sie haben gleich⸗

zeitig oder abwechselnd die Thaͤtigkeit der ausgezeichnetsten Gei⸗

1 3 ster in Anspruch genommen und das allgemeinste Interesse er⸗ regt. Im 18ten Jahrhunderte ward vorzugsweise eine Erneue⸗ rung und Umgestaͤltung der Staats⸗Verfassungen, im 15ten der Kirchen⸗Verfassung versucht. Zwischen beiden Versuchen finden sowohl Aehnlichkeiten als Unaͤhnlichkeiten statt; jedenfalls duͤrfte eine geschichtliche und kritische Darstellung und Vergleichung so anziehend als lehrreich seyn. Die Koͤnigliche Akademie hat es deshalb fuͤr angemessen gehalten, die Thaͤtigkeit der Sachver⸗ staͤndigen durch Aufstellung einer Preis⸗Aufabe diesen Gegen⸗ staͤnden zuzuwenden. Sie wuͤnscht alssc: b 1

„„erstens, eine geschichtliche Darstellung jener Versuche, die

Kirchen⸗Verfassung im 15ten Jahrhunderte zu befestigen, zu

erneuen oder umzugestalten. Mit Weglassung alles Theolo⸗

gischen und Dogmattischen wuͤrde also von den Gruͤnden und der Art der Berufung der großen Kirchen-Versammlungen, ihren Anspruͤchen und Rechten, ihrem Verhaͤltnisse zu Papst,

Geistlichkeit und Laienwelt, ihrer Geschaͤfts-Fuͤhrung, dem

Abstimmen und Beschließen, kurz von Allem zu handeln seyn,

was die zum Theil gleichartigen, zum Theil unter einander

abweichenden Formen und Zwecke der Konzilien von Pisa,

Kostnitz und Basel betrifft. Ruͤckblicke auf die fruͤheren und

Hinblicke auf die spaͤteren Zeiten duͤrften zur gruͤndlichen Er⸗

orterung des Gegenstandes beitragen. Mit dieser geschichtlichen

Entwickelung ist zweitens eine Untersuchung der leitenden

Grundsaͤtze und eine Beurtheilung ihrer praktischen Anwend⸗

barkeit zu verbinden. Von hier aus bietet sich drittens Ge—

legenheit dar zu einer Vergleichung jener Bestrebungen des 15ten Jahrhunderts mit den staatsrechtlichen der folgenden

Jahrhunderte, damit sich zuletzt ergebe, ob und was im

Allgemeinen oder Besonderen fuͤr eine oder fuͤr alle Zeiten

als Wahrheit und Fortschritt, oder als Irrthum und Ruͤck⸗

schritt zu bezeichnen, und welcher echte Gewinn der Wissen⸗ schaft und der Menschheit uͤberhaupt daraus erwachsen sey. Zur Löͤsung dieser Aufgabe, fuͤr welche der gewoͤhnliche Preis von 100 Dukaten ausgesetzt war, ist keine Abhandlung eingegangen. Die Klasse hat daher beschlossen, da diese Aufgabe nicht minder wissenschaftlich bedeutend als zeitgemaͤß ist, dieselbe unabhaͤngig von der Reihefolge der von der Akademie zu stellenden Preis⸗ fragen unter Aussetzung desselben Preises noch einmal zu stellen. Die Frist fuͤr die Einsendung der Beantwortungen, welche in Deutscher, Franzöoͤsischer oder Lateinischer Sprache geschrieben seyn koͤnnen, ist der 1. Maͤrz 1844. Jede Bewer⸗ bungs⸗Schrift ist mit einem Wahlspruche zu versehen und der⸗ selbe auf der aͤußersten Seite des versiegelten Zettels, welcher den Namen des Verfassers enthaͤlt, zu wiederholen. Die Ertheilung des Preises geschieht in der oͤffentlichen Sitzung am Leibnitzischen Jahrestage im Monat Julius des gedachten Jahres. 1 hlus dem von Herrn von Miloszewski gestifteten Legate fuͤr Preisfragen zur Untersuchung philosophischer Wahrheiten stellt die philosophisch⸗historische Klasse außerdem als Aufgabe: „Die genetische Entwickelung der Gegensaͤtze des Nominalis⸗ mus und Realismus nach ihren verschiedenen Stadien.“

Sie fordert die, Bewerber insbesondere auf, die Bedeutung dieses Gegensatzes fuͤr die Geschichte der Philosophie im Mittel— alter genau zu erforschen; den Zusammenhang, in welchem diese Richtuͤngen mit der Geistes-Eigenthuͤmlichkeit und den Systemen der Stifter und Repraͤsentaͤnten der verschiedenen Schulen stehen, mit sorgfaͤltiger Benutzung der Quellen darzustellen; diesen Ge⸗ gensatz mit dem des Idealismus und Realismus, des Rationa⸗ lismus und Empirismus zu vergleichen; die wahren und schein— baren, die innerlichen und aͤußeren Ursachen davon zu erforschen, woher gerade diese Form des Gegensatzes die Geister des Mittel⸗ alters so viel beschaͤftigte; den Einfluß dieses Gegensatzes auf die philosophischen und theologischen Streitigkeiten und die großen Geistesbewegungen des Mittelalters mit Unterscheidung des Noth⸗ wendigen und Zufaͤlligen aus einander zu setzen.

Die Frist fuͤr die Einsendung der Beantwortungen dieser Preisfrage, welche ebenfalls in Deutscher, Franzoͤsischer oder La⸗ teinischer Sprache geschrieben seyn koͤnnen, und fuͤr welche in Ruͤcksicht der Bezeichnung und des beizufuͤgenden versiegelten Zet— tels dasselbe wie fuͤr die vorhergehende Aufgabe gilt, ist der 1. Maͤrz 1844. Die Ertheilung des Preises von 100 Dukaten er- folgt in der oͤffentlichen Sitzung am Leibnitzischen Jahrestage im Monat Julius des gedachten Jahres.

Heute wird das 10te Stuͤck der Gesetz⸗Sammlung ausgege⸗ ben, welches enthaͤlt: unter 1 1 Nr. 2171. die Verordnung wegen der in den Koͤnigl. Preußi⸗ schen Staaten erfolgenden Trauungen von Auslaͤn⸗ dern mit Inlaͤnderinnen. Vom 28. April d. J.; die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 30. Mai d. J., die Ausdehnung der Bestimmungen in den §§. 14 und 15 des Gesetzes uͤber das Mobiliar-Feuer⸗Ver⸗ sicherungswesen vom 8. Mai 1837 auf Versicherun⸗ gen von Immobilien bei in- und auslaͤndischen Feuer⸗ Versicherungs⸗Gesellschaften betreffend; und die Ministerial⸗Erklaͤrung, betreffend die mit der Großherzogl. Hessisch en Regierung abgeschlossen e Ueber⸗ einkunft wegen wechselseitiger Vollstreckbar⸗Erklaͤrung der in dem Bezirke des Koͤnigl. Appellationsgerichts⸗ hofes in Koͤln und in der Provinz Rheinhessen er⸗ gehenden Civil⸗Urtheile. P. d. den 4. Juni, bekannt gemacht den 6. Juli d. J.

Berlin, den 15. Juli 1841. 2

Debits⸗Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.

Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der Garde⸗Landwehr⸗Brigade, von Below I, von Stralsund. Abgereist: Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe, Graf von Maltzan, nach Dresden. 8

Der Koͤnigl. Niederlaͤndische General⸗Major und Adjutant Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, de la Sarraz, nach Kamenz.

2ten

Ausland. Rußland und Polen.

Warschau, 6. Juli. In dem kuͤrzlich hier im Druck er⸗ schienenen Bericht uͤber die vorjaͤhrige Geschaͤftsfuͤhrung der Pol⸗ nischen Bank, woruͤber bereits am 6. Mai d. J. in öoͤffentlicher Sitzung Rechnung gelegt worden, liest man Folgendes: „Die Papier⸗Fabrik in Jesiorna lieferte voriges Jahr fuͤr beinahe 1 Million Gulden Papier zum Verkauf und brachte, nach Abzug der Zinsen fuͤr das ausgelegte Kapital, einen reinen Gewinn von beinahe 10,000 Gulden. Die Maschinen⸗Fabrik in Solez ver⸗ kaufte im vorigen Jahre 10 Dampfmaschinen, worunter eine von 60 Pferdekraft, ferner 22 Maschinen zur Tuch-Fabrication, 10 hydraulische Pressen, 16 Apparate fuͤr Brennereien und 257 andere dergleichen Apparate und Maschinen, wovon viele nach Rußland, Oesterreich und Preußen verschickt wurden. Das schoͤnste und ausgezeichnetste Werk dieser Fabrik waren 8 gegossene Loͤwen zu dem Denkmal auf dem Saͤchsischen Platze, deren Aus⸗ fuͤhrung wahrhaft bewundernswerth ist. In den Bergwerken wurden v. J. 205,000 Ctr. rohes Eisen, also gegen 30,000 Ctr. mehr als im Jahre 1839, gewonnen; an geschmiedetem Eisen wurden 53,140 Ctr., also an 11,000 Ctr. weniger als das Jahr vorher, gewonnen. In Suchodniowo wurden mechanische Werk⸗ staͤtten errichtet, welche, außer einer bedeutenden Anzahl Naͤ— gel, auch Feilen und verschiedene andere Fabrikate, welche bisher aus dem Auslande bezogen wurden, lieferten. In Bialogon wurde wegen Vermehrung des ungewoͤhnlichen Ab⸗ satzes des Eisenblechs eine neue Dampfmaschine zur Fabrica⸗ tion desselben angelegt. Das Zinkblech, dessen Absatz sich unge⸗ mein vermehrt, wurde in bedeutend groͤßerer Quantitaͤt verfertigt als bisher; im v. J. lieferte man 23,000 Ctr., waͤhrend im Jahre vorher nur 10,000 Ctr. gefertigt wurden. In der Salzsiederei zu Ciechocin wurden, trotz des feuchten, mithin unguͤnstigen Jah⸗ res, 88,800 Ctr. gewonnen; also an 8300 Ctr. mehr als im Jahre 1839, und an 40,000 Ctr. mehr als im Jahre 1838. Das letzte Unternehmen, welches unter die Oberaufsicht der Bank gestellt worden, ist die Eisenbahn, wobei die Erdarbei en schon bedeutend vorgeschritten sind.“ 8

Frankreich.

Paris, 9. Juli. Die Gazette de France veroöffentlicht eine Art Proclamation, die von einem Comité ausgegangen ist, das sich selbst „Comité des heiligen Landes und Syriens“ benennt. Das Comité hat es sich zur Aufgabe gemacht: durch angemessene Maßnahmen und beharrliche Vorstellungen, so wie durch Unter⸗ stuͤtzungen und Wafsen, eine Verbesserung der Lage der Christen in Palaͤstina und Syrien herbeizufuͤhren und den freien Besitz der kirchlichen Gebaͤude, die ihnen gehoͤren, eine vollstaͤndige Ga⸗ rantie ihrer Existenz, uͤberhaupt jede Freiheit, die mit der Lage des Orients vertraͤglich ist, zu erwirken. Das Comité ruft die Christen und insbesondere die Franzosen auf, ihm bei diesem Werke bei⸗ zustehen. Die Proclamation ist unterzeichnet von dem Marquis von Pastoret, als Praͤsidenten, dem Marquis von Dreux⸗-Bréz6, dem Vicomte Walsh, von Herrn von Genoude und andern No⸗ tabilitaͤten der legitimistischen Partei.

Die Absetzung des Praͤfekten Floret, der sich nicht zur U terstuͤtzung der vom Finanz-Minister angeordneten Maßregeln her⸗ geben wollte, scheint in Toulouse eine ziemlich bedeutende Aufre⸗ gung hervorgebracht zu haben. Nicht nur wurde demselben unter gewaltigem Zulauf eine große Serenade gebracht, nicht nur beahsich⸗ tigte man, den neuen Praͤfekten durch ein Charivari zu empfan⸗ gen, sondern auch die ganze Munizipalitaͤt von Touloufe, d. h. der Maire und seine fuͤnf Adjunkten, reichten, wie wir bereits gemel⸗ det, ihre Entlassung ein. Der Munizipal⸗Rath, der sich in Folge dieses Schrittes versammelte, sprach einstimmig seine Billigung desselben aus. Ein gerade eintreffendes Schreiben des neuen Praͤfekten an den Polizei-Kommissar, in welchem er diesen fuͤr etwa sich ereignende unruhige Auftritte verantwortlich machte, und das nicht in den gemaͤßigtsten Ausdruͤcken abgefaßt war, erregte eine solche Erbitterung, daß die Mitglieder der Munizipal⸗Ver⸗ waltung erklaͤrten, daß sie dem Praͤfekten nicht, wie sie Anfangs geneigt gewesen, eine Woche Zeit lassen wollten, um ihre Stest anders zu besetzen. Es haͤtte nun nach dem Gesetz eine prowiso⸗ rische Verwaltung aus den sechs ersten Munizipal⸗Raͤthen gebil det werden muͤssen, da diese aber erklaͤrten, daß sie sich ganz den Ansichten ihrer Vorgaͤnger anschließen wuͤrden, so beschloß die Munizipal⸗Verwaltung, nicht abzutreten, und wies eine Summe von 2000 Fr. fuͤr die Kosten der Volkszaͤhlung an, machte es je⸗ doch zur Bedingung, daß dieselbe ohne Mitwirkung der Beamten der direkten Steuern stattfinde.

In Algier war das Geruͤcht verbreitet, Abdel⸗Kader habe sich in das Gebiet von Ain⸗Madi mit seinen Truppen geworfen. Aufgefordert von Tidschini, dasselbe zu raͤumen, habe er dies ve weigert, worauf es zwischen Beiden zu einem Gefechte gekommen waͤre, in welchem der Emir 800 1000 Mann verloren haben sollte und eiligst mit seinen Reiterei haͤtte fluͤchten muͤssen, ohne jedoch seine Infanterie retten zu koͤnnen, die groͤßtentheils in die Gefan⸗ genschaft des Siegers gerathen waͤre.

Gestern fand die Aufnahme des Geschichtsschreibers der „Fronde“, Grafen von Saint⸗Aulaire, in die Académie frangaise statt, der alle Pariser Notabilitaͤten, besonders die der diplomati⸗ Herr von Saint⸗Aulaire hielt eine Lob rede auf Herrn von Pastoret, welche sich durch leichte Eleganz und den Ton wahrer Bescheidenheit auszeichnete. Am 8 8 seiner Rede sprach Herr von Saint Aulaire von der α 85 er uͤber die Nachricht seiner Ernennung als eiah gn Bu. demie, die er in Wien erhalten, , ganz 1 gleich gab er seinen Entschluß zu sagte er, „als die Arme der Musen zu werfen; „Es schien 8 zflchere 8 ob Sie mein Gluͤck fuͤr den Rest weiges drbo⸗ en waͤhrend eines die Akademie erschien mir wie ein Regenbog

schen Welt, beiwohnten.