ind inde in die Haͤnde zu arbeiten. Man sagt uns, wenn die Hhehagnz bengs de930 betrage, so koͤnnten die Paͤchter nur immer ihren Pflug in Brand stecken; denn die Whigistisch⸗radikalen Minister wuͤrden in diesem Fall bald wieder ihren Weg ans Ruder zuruͤcksfinden. Das ist reiner Unsinn. Eine Majoritaͤt von 60 Stim⸗
men kann ein Ministerium nicht besser schuͤtzen gegen die willkuͤrliche Ausuͤbung der Praͤrogative der Krone, als eine von 30; und ohne eine solche Intervention der Praͤrogative koͤnnte es den Whigs nicht gelin⸗ gen, wieder ans Ruder zu kommen, bis die Majoritaͤt, sie moͤge nun 90 oder 30 Stimmen betragen, sich in eine absolute Minorität ver⸗ wandelt haͤtte. Wir fuͤrchten keinen von beiden Faͤllen. Die Koͤni⸗ gin wird, davon sind wir uͤberzeugt, niemals einen ungeziemenden Gebrauch von ihrer Praͤrogative machen, und Sir Robert Peel wird nicht zu der gewaltsamen Maßregel einer zweiten Parlaments Aufld⸗ sung in diesem Jahre oder zu irgend einer anderen ahnlichen Thor⸗ heit, wuͤrde sie auch vom „Standard“ empfohlen, seine Zuflucht neh⸗ men und der Krone dadurch Gelegenheit zu einer solchen Veraͤnde⸗ rung des Ministeriums geben, die sich das Land am Ende gefallen lassen moͤchte. Noch weniger, wenn hier von einem Weni⸗ ger die Rede seyn kann, ist es wahrscheinlich, daß Sir R. Peel'’s Majoritaͤt unter die Zahl derjenigen Mitglieder herabsinken sollte, die jetzt als seine verbuͤrgten Anhaͤnger gewaͤhlt werden, er muͤßte denn selbst von den konservativen Grundsaͤtzen abweichen. Glaubt zum Beispiel irgend Jemand, daß die Agrikultur⸗Whigs, so ungern sie auch ihre Partei verlassen haben moͤgen, als dieselbe ans Ruder war, besonders bemuͤht seyn werden, sie geradezu deshalb wieder ans Ruder zuruͤckzubringen, damit sie die Korngesetze aufhebe? Nichts ist einleuchtender, als daß es eine betraͤchtliche gemaͤßigte Partei geben muß, die aus Maͤnnern besteht, welche jetzt von den ministeriellen Blaͤttern unter den allgemeinen Titel als Reformer mit rubrizirt werden, auf die aber ein konserva⸗ tives Ministerium als auf eine eventuelle Verstaͤrkung seiner Reihen rechnen kann. — Doch wenn wir schon erstaunten, unseren Kollegen, den „Standard“, hieruͤber im Ton eines Allarm⸗ schlaͤgers sprechen zu hoͤren, so war unsere Verwunderung, wir haͤt⸗ ten fast gesagt Entruͤstung, noch groͤßer, als wir in seiner gestri⸗ gen Nummer Ansichten ausgesprochen fanden, gegen die wir aufs emphatischste protestiren muͤssen, — Ansichten, die auf ein gaͤnzliches Vergessen der Ereignisse von 1829 und 1830 hinzudeuten scheinen, — ein Vergessen, das an sich schon auffallend wäͤre, bei dem Organe, von wo es kommt, im hoͤchsten Grade auffallend ist. Was fuͤhrte den Sturz der alten Tory⸗Partei im Jahre 1830 herbei. Was anders, als der im Jahre vorher von dem Herzog von Wellington und Sir R. Peel gemachte Versuch, nicht mit, sondern trotz ihren Grund⸗ saͤtzen zu regieren, — die ungluͤckliche Einbildung, daß es besser sei, sich zum Werkzeug der Durchfuͤhrung einer von ihnen getaoͤlten unvermeidlichen Maßregel zu machen, als dieselbe der Verantwortlichkeit und dem Ruhm ihrer Gegner zu uͤberlassen: Sir R. Peel wird natuͤrlich das Amt annehmen und natuͤrlich auch, wie es jeder andere rechtliche Staats⸗ mann thun wuͤrde, im Amte bleiben, so lange eine, wenn auch noch so geringe Majoritaͤt zu Gunsten seiner Maßregeln und seiner Grundsaͤtze vorhanden ist, aber nicht einen Augenblick laͤnger. Ohne die Macht, ein guter Minister zu seyn, wird er, muß er und kann er nicht Mi⸗ nister werden oder bleiben. Er wirdkein unrechtliches politisches Verfahren einschlagen, unter dem jaͤmmerlichen sophistischen Vorwande, daß es un⸗ vermeidlich sey. Er wird seinen Whig⸗Vorgaͤngern nicht darin nachahmen, daß er das Ackerbau⸗Interesse oder irgend andere Institutionen oder Interessen, ganz oder theilweise, gegen seine innere Ueberzeugung, zum Bpfer braͤchte, um sein Gehalt fortzubeziehen und seine Patronats⸗ Gewalt zu behalten. Waͤre er einer solchen Verblendung und Ge⸗ meinheit der Gesinnung faͤhig, so wuͤrde er ganz und gar unfaͤhig seyn, unter irgend welchen Umstaͤnden weise nnd patriotisch zu han deln, und seine Mazjoritaͤt, sie moͤchte sich auf 30 oder 300 Stimmen belaufen, wuͤrde bald wie Sand zerrinnen. Wir wenigstens moͤchten unter solchen Bedingungen uns nie zu seinen oder irgend Jemandes Anhaͤngern zaͤhlen lassen.“
Mit der Wiedererwaͤhlung des Lord Morpeth, Secretairs fuͤr Irland, und des Lord Hovick, Sohnes des Grafen Grey, der sich auch vor seinen Konstituenten ganz zu Gunsten der ministe— rielten Handels⸗Reformen, besonders des festen Getraidezolles, ausgesprochen hat, steht es noch sehrr mißlich. Dagegen ist Lord Stanley fuͤr Nord⸗Lancasterschire ohne Opposition wiedergewaͤhlt worden. Bekanntlich gehoͤrte dieser Staatsmann zum Greyschen Ministerium, und er suchte nun in seiner Wahlrede zu zeigen, daß er, trotz seines jetzigen Verfahrens, sich immer konsequent bewiesen habe, und seit neunzehn Jahren seiner oͤffentlichen Laufba hn, seinem Gewissen und seiner Pflicht gefolgt sest. Mit großer Schaͤrfe sprach er uͤber die Unfaͤhigkeit und Uebereilung des Ministeriums, welches er als in den letzten Zuͤgen liegend ansah, weshalb er nach dem Grundsatz de mortuis nil nisi bene lieber gar nichts weiter von ihm sagen wolle, da er doch nichts Gutes von ihm lagen koͤnne. Der Redner ging hierauf auf die drey großen Maßregeln ein, welche zunaͤchst die Aufloͤsung des Parlaments herbeigefuͤhrt hoben, wobei er sich gegen den Verdacht egoistischer Tendenzen als Grund⸗ besitzer verwahrte: denn erstlich sey sein Grundbesitz ganz in der Naͤhe der Manufaktur⸗Distrikte belegen, und zweitens waͤren die Interessen des Grundbesitzers und des Fabrikanten einander gar nicht entgegengesetzt, sondern nur durch eine unverstaͤndige Re⸗ gierung gegen einander gehetzt worden. Das Geschrei nach freiem Handel erschien ihm ganz illusorisch, da es sich ja nur um gerin⸗ gen Vortheil fuͤr die Konsumenten, aber um großen Nachtheil faͤr die Produzenten handle. 8
„Angenommen,“ sagte der Redner unter Anderem, „es wuͤrde der Preis des Centners Zucker um 18 Pence herabgesetzt, so wuͤrden hoͤchstens die Kraͤmer, aber nicht die Konsumenten dabei gewinnen. Als Beispiel fuͤhre ich nur die Abgabe von Leder an, bei deren Auf⸗ hebung der Staat viel verloren hat, während doch kein Mensch wohlfeilere Schuhe traͤgt. Ueberdies wuͤrde die Herabsetzung der Abgabe von auswaͤrtigen Zuckern fuͤr Westindien verderblich seyn, und 800,000 Neger, die man fuͤr 20 Millionen Pfd. St. freigekauft, zu einer Race von Faullenzern heranbilden, waͤhrend sie eben an⸗ fangen, sich an Fleiß zu gewoͤhuen. Haͤtten die Minister
noch vorgeschlagen, die Abgabe von Kolonial⸗ und auswaͤrtigem Zucker verhaͤltnißmaͤßig herabzusetzen! Nein, im Gegentheil! Die Abgabe von ersterem soll beibehalten, die von letzterem herabgesetzt, also das Ausland auf Kosten unserer Landsleute beguͤnstigt werden. Roch schlimmer verhaͤlt es sich mit dem Bauholz. Kommt es aus der Ostsee, so will man die Abgabe auf 40 bis 45 Sh. reduziren; kommt es aus Kanada, sie dagegen um 1 bis 20 Sh. erhdͤhen; und das nennt man ein freies Handels⸗System! Das Ganze ist nichts als eine singnzielle Spekulation, um durch die erhoͤhten Ein⸗ fuhrzoͤlle 1,700,00 Pfd. jaͤhrlich zu erhalten, obgleich auch dann noch 700,000 Pfd. ungedeckt bleiben, wie der Kanzler der Schatzkammer ehrlich eingestanden hat. Die Minister sollten sich schaͤmen, die schwache Seite des Landes so vor dem Auslande herauszukehren.“ „Was die Korn⸗Frage betrifft, so behaupte ich, daß durch den stehenden Zoll von 8 Sh. der Grundbesitzer die Haͤlfte, ja vielleicht drei Viertheile seines Pachtzinses der Paͤchter dagegen einen großen Theil seines Kapitals verlieren wuͤrde. Abgesehen von den Nachthei len, die aus den Einschraͤnkungen der hoͤheren Staͤnde entstehen muͤß ten, so wuͤaden die niederen Staͤnde nichts dabei gewinnen, denn mit den Preisen der Lebensmittel wuͤrde auch der Tageslohn sinken. Be⸗ sonders aber ist die totale Umwaͤlzung zu bedeuken, welche die Ver anderung der Korngesetze in den Sitten und Gewohnheiten der Bevölkerung erzeugen muͤßte; ein großer Theil des Landbaues vwuͤrde eingehen. Kann man aber den Landleuten, gleichsam als wenn sie Maschinen waͤren, gebieten, sich ihrer gesunden gebensweise zu entaͤußern und in dem Ruß und dem Dunst der Fabrikstaͤdte einen kaͤrglichen Unterhalt zu suchen? Die Neuerer moͤgen immerhin kalt uͤber solche Ruͤcksichten hinweggehen; als ensch und Gesetzgeber erachte ich es fuͤr meine Pflicht, den Land⸗
mann zu beschuͤtzen. Zum Ueberfluß aber laͤßt sich noch dazu nach⸗ weisen, daß der ganze Gewinn fuͤr die Konsumenten im Durch⸗ schnitt nur 3 Sh. auf den Quarter betragen wuͤrde. Allerdings ist es wuͤnschenswerth, unseren Fabrikanten neue Absatzmäaͤrkte zu eroͤff⸗ nen, nur darf dies nicht aufKosten unseres ersten und besten Mark⸗ tes, naͤmlich Englands selbst, geschehen.“
Schhließlich tadelte Lord Stanley die Minister, weil sie so rein praktische Fragen durch einen Aufruf an die Leidenschaften der Menge entstellt und den Zeitpunkt finanzieller Verlegenheit haͤtten, um Schritte zu thun, die sich nicht zuruͤckthun ießen.
In Warwick haben die Wahlen ernste Exzesse herbeigefuͤhrt, wozu insbesondere der Umstand den Anlaß gab, daß der gewaͤhlte Whig⸗Kandidat, Herr Dovor, gleich nach beendigter Abstimmung, angeblich fuͤr eine ansehnliche Geldsumme, auf seinen Posten Ver⸗ zicht leistete. Die hieruͤber hoͤchst aufgebrachten Chartisten ver⸗ sammelten sich Abends auf dem Marktplatze, wo mehrere Redner den Haufen noch mehr aufreizten, der nun vor das Wirthshaus zog, in welchem sich Dovor befand. Mit einer Pistole und einem Saͤbel bewaffnet, wehrte er sich verzweifelt und verwundete mehrere seiner Gegner; zuletzt jedoch unterlag er, wurde furchtbar mißhandelt und an der Erde hin bis zur Bruͤcke ge⸗ schleppt, wo ihn aber mehrere Bekannte befreiten. Die Polizei eilte ebenfalls herbei, nahm ihn, trotz des auf sie fallenden Stein⸗ regens, in Schutz und brachte ihn nach einem Hotel, wo man seine Wunden verband. Als die unteren Klassen erfuhren, daß Dovor mehrere Menschen verwundet habe, stroͤmten sie in Massen heran, und die Ruhe konnte nur durch Verlesung der Aufruhr⸗ Akte und Herbeirufung der bewaffneten Macht hergestellt werden. Einige Personen wurden verhaftet, und die Justiz hat ihre Un⸗ tersuchungen begonnen. Dovor wird im Stadtgefaͤngnisse be⸗ wacht, da fortwaͤhrend große Gaͤhrung herrscht.
Man trifft schon jetzt Anstalten zu der Reise des Prinzen Albrecht nach Deutschland, auf welcher Se. Koͤnigliche Hoheit von einem großen Gefolge begleitet seyn wird.
Dem Dublin⸗Journal zufolge, liegen in Irland noch 5,710,000 Acre Land wuͤst, worunter, 2,830,000 Acre Moorland sind. Mit dem noͤthigen Kapital waͤre ein großer Theil dieses Feldes urbar zu machen und Tausenden von nothleidenden Fami— lien zu helfen.
Auf den Inseln Sheppey und Grain sollen jetzt die Befesti— gungen zur Deckung der Schiffswerfte von Sheerneß ausgebaut werden. Das Werft Miltown soll ebenfalls durch starke Batte⸗ rieen gedeckt werden.
Das ganze Quantum des vom 1. Januar 1840 bis zum 30. April 1841 eingefuͤhrten Waizenmehls belaͤuft sich auf 2,613,266 Quarter, wovon die Abgabe 1,009,025 Pfd. St. betrug.
Von den Englischen Groͤnlandsfahrern sind sehr guͤnstige Nachrichten eingegäangen. Neun Schiffe haben bis zum 4. Mai uͤber 16,000 Robben gefangen.
Briefe aus Florenz vom 25. Juni widerlegen das Geruͤcht von dem Tode der Catalani.
Der Schornsteinfeger-Bursche Jones, bekannt wegen seiner haͤufigen ungebuͤhrlichen Besuche im Buckingham⸗Palast, war, nach Ablauf seiner Strafzeit, der Haft entlassen worden, ließ sich jedoch bald darauf abermals in der Naͤhe des Palastes sehen. Die Po⸗ lizei hat ihn daher wieder festnehmen und an Bord des „Dia⸗ mant“, eines nach Australien segelnden Schiffes, bringen lassen.
Sechweden und Norwegen.
1 Stockholm, 6. Juli. Die sogenannten Wasserschuhe oder Schwimmschuhe, die indessen ziemlich uneigentlich Schuhe ge⸗ nannt werden, haben Aehnlichkeit mit zwei sehr schmalen, vorn und hinten spitzigen Booten, jedes mit einem Verdeck, und sind durch ein paar Queerhoͤlzer mit einander verbunden. Die „Statstid⸗ ning“ vom 3ten liefert daruͤber folgenden Artikel: „Eine vom Lieutenant Hdoͤckenberg erfundene Weise, vermittelst zweier in der Breite, mit einem Zwischenraum von einer Elle, zusammengefuͤg⸗
tten langen und schmalen sogenannten Wasser⸗Skidor, am aͤhn⸗ lichsten kleinen bedeckten Kaͤhnen, in stehender Stellung auf
dem Wasser zu fahren hat hier, wie aus anderen Zeitungen schon bekannt ist, allgemeinere Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und mehrere mit diesem Apparat ausgefuͤhrte, wohlgelungene Experi⸗ mente sind der Gegenstand eines starken Andrangs von Zuschauern geworden. Die Bucht des Thiergartens ist ein paarmal der
Schauplatz dieser Uebungen in Gegenwart einer unzaͤhligen,
auf den Ufern und Anhdhen gruppirten Volksmenge gewesen.
Die Benutzung der erwaͤhnten Werkzeuge ist so leicht, daß dazu
wird; sogar ein behendes junges Weib bewies gestern Abend, wie sie solche mit voͤlliger Gewandtheit behandeln konnte. Herr Hoö⸗ kenberg soll ein Patent auf seine Erfindung nachgesucht und er⸗ halten haben, bei dessen Mittheilung in dieser Zeitung eine voll⸗ staͤndigere Beschreibung aufgenommen werden wird.“
Dänemark.
Kopenhagen, 10. Juli. Heute haben der Erbgroßherzog von Mecklenburg⸗Strelitz, Herzog Gustav von Mecklenburg⸗Schwe⸗ rin, Prinz Friedrich von Hessen und Prinz Christian von Schles⸗ wig⸗Holstein, Sonderburg⸗Gluͤcksburg eine Lustreise nach Frederiks⸗ borg, Fredensborg und Helsingoͤr, so wie von da nach Helsing— borg, Ramloͤsa und Kullen in Schweden angetreten, von wo sie hierher am Dienstage zuruͤckkehren werden.
Deutsche Bundesstaaten.
München, 10. Juli. Die Muͤnchner pol. Zeitung sagt: „Se. Majestaͤt der Koͤnig haben geruht, dem gegenwaͤrtig
sich hier aufhaltenden Pfarrer der katholischen Gemeinde in Lon⸗ don, Priester Doyle, die Allergnaͤdigste Bewilligung zu ertheilen, daß derselbe zum Behufe des Baues einer katholischen Kirche in London bis zum Ende des Monats September l. J. bei dem Adel und den wohlhabenden Einwohner⸗Klassen Beitraͤge sammle, zugleich aber diese Sammlung mit einem Geschenk von 1000 Fl. aus Allerhoͤchstihrer Kabinets⸗Kasse zu eroͤffnen. — Auch haben Se. Majestaͤt der Koͤnig Allergnaͤdigst zu bewilligen geruht, daß zur Unterstuͤtzung jener ungluͤcklichen Priester Spaniens, welche um ihrer Anhaͤnglichkeit an ihre Kirche und an ihren Koͤnig willen juͤngst genoͤthigt waren, ihr Vaterland zu verlassen, und nunmehr von großer Noth bedraͤngt in fremden Laͤndern, nament⸗ lich in Frankreich herumirren, beiden katholischen Unterthanen des Kbnigreichs eine Sammlang von milden Beitraͤgen veranstal⸗ tet werde. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben die fragliche Samm⸗ lung mit einem Beitrag von 1000 Fl. aus Allerhoͤchstihrer Ka⸗ binets⸗Kasse zu eroͤffnen geruht.“
„Hannover, 12. Juli. (Hannv. Zt.) Se. Majestaͤt der Koͤnig von Preußen haben dem Ober⸗Hofbaurath Laves hierselbst, in Anerkennung seiner Verdienste um die Baukunst, als Erfinder des neuen Constructions⸗Systems fuͤr Bruͤcken ꝛc., durch Aller⸗
Auch die Königl. Familie hat den gedachten Experimenten zugesehen.
bloß ein einigermaßen rascher und gewandter Mann erfordert
hoͤchstihren Gesandten am hiesigen Hofe, General⸗Major Frei⸗ herrn von Canitz, eine kostbare goldene Tabatière mit Brillanten und der Koͤniglichen Chiffre zustellen lassen.
Darmstadt, 12. Juli. (Hess. Ztg.) Ludwig Tieck, der hochgefeierte Dichter und Kritiker, dem deutsche Kunst und Poe⸗ sie so viel verdanken, ist am 10ten d. uͤber Karlsruhe und Hei⸗ delberg hier angekommen und im Hause des ihm laͤngst befreun⸗ deten Geheimenraths Hallwachs abgestiegen. Der romantische Genius Tieck's, das edle, lebensfrische Gemuͤth dieses herrlichen Dichters zaͤhlt der Freunde Viele in unserer Stadt, denen seine Werke manch edlen Genuß schusen. Darum erregte seine Anwe⸗ senheit auch die herzlichste Theilnahme. Gestern Abend nament⸗ lich sammelte sich ein groͤßerer Kreis seiner Verehrer um ihn, de⸗ nen er die Freude der Vorlesung eines Shakspeare'schen Stuͤckes machte. Der treffliche Vortrag des greisen Dichters, der Aus⸗ druck, die Kraft und das Leben, mit denen er den Geist des un⸗ sterblichen Dichters erfaßte und seinen Zuhoͤrern wieder gab, die Einfachheit, das schoͤne Ebenmaß, die vollendete Harmonie, die in dem Ganzen herrschten, erregten allgemeine Bewunderung und machten den groͤßten Eindruck auf Alle, die so gluͤcklich waren, ihn zu hoͤren. Verstaͤrkt wurde dieser Eindruck, als jetzt das Werk eines andern großen, Tieck verwandten Geistes erschallte — die treff⸗ lich vorgetragene Ouverture von Weber's Oberon! Tieck's Ver⸗ ehrer hatten eine Nachtmusik vor dem Hause veranstaltet. Der Gefeierte erschien auf dem Balkon und ein Lebehoch erschallte: „dem edlen Tieck, dem echt Deutschen Dichter!“ — das immer von neuem sich wiederholend, wie man wohl hoͤrte, aus innerster Seele die Liebe und Verehrung des in edleren Sphaͤren wirkenden, wahrhaft nationalen Dichters aussprach, und seinen Ruhm weitschallend durch die stillen Raͤume der Nacht aus be⸗ geisterter Brust verkuͤndete! Geruͤhrt erwiederte Tieck Worte des Dankes fuͤr so viele Liebe und Theilnahme, und fuͤgte bei, daß er diesen schoͤnen Abend in Darmstadt nie vergessen werde! — Tieck wird uns heute noch verlassen und sich zunaͤchst nach Potsdam und Berlin begeben, wo, ein erhebendes Schauspiel fuͤr die Na⸗ tion, ein großer Koͤnig Deutschlands große Maͤnner um sich sam⸗ melt. Stolz duͤrfen wir aber darauf seyn, daß nicht blos das Vaterland seine ausgezeichnetsten Maͤnner also ehrt, sondern daß auch das Ausland ihre Verdienste anerkenut. Tieck erhielt, waͤh⸗ rend seines Aufenthaltes in Baden, von Sr. Majestaͤt Ludwig Philipp, dem Koͤnige der Franzosen, das Kreuz der Ehren⸗Legion, mit einem hoͤchst verbindlichen Schreiben Guizot's — eine ersreu⸗ liche Erscheinung in so manchen betruͤbenden Wirren dieser Zeit!
Hesterreich.
Wien, 11. Juli. (Wiener Ztg.) Se. Kaiserl. Koͤnigl. Apostol. Majestaͤt haben die Stiftsdame des Koͤniglich Bayerischen Damenstiftes zu St. Anna in Muͤnchen, Fany Gabriele Freyin v. Talbot, in den Grafenstand des Oesterreichischen Kaiserstaates erhoben.
1 * Wien, 10. Juli. Die vielfach besprochene Abreise des Fuͤrsten Metternich nach Boͤhmen und an den Rhein ist nun de— finitiv auf uͤbermorgen festgesetzt. Die Familie und ein Theil der Dienerschaft Sr. Durchlaucht reisen bereits morgen ab. Der Fuͤrst wird sich acht Tage in Plaß aufhalten, wo er große Eisen— werke besitzt, sodann sich nach Koͤnigswart, und in der zweiten Haͤlfte Augusts nach dem Johannisberg begeben. Mehrere Personen von Distinction, darunter Herr von Tatitscheff, Lord und Lady Beauvale, Graf Senfft u. A., werden in Koͤnigswart als Gaͤste erwartet. Auch der Johannisberg duͤrfte, wie dies bei allen An⸗ wesenheiten seines Besitzers der Fall ist, der Sammelplatz einer ausgezeichneten und glaͤnzenden Gesellschaft werden. Den Fürften begleitet wie gewoͤhnlich eine Abtheilung der auswaͤrtigen Section der Staatskanzlei. — Die Fuͤrstin Taͤlleyrand hat sich zu ihren Verwandten nach Sachsen begeben. — Der Koͤnigl. Sardinische Gesandte, Graf von Sambuy, ist nach den Baͤdern von Recoaro im Venetianischen abgereist. — Heute hatte die Gemahlin des
Teapolitanischen Gesandten, Frau von Ramirez, die Ehre, durch die Graͤfin Sambuy bei Hofe vorgestellt zu werden. — Ihre Kaiserl. Hoheiten der Erzherzog Franz Karl und die Erzherzogin Sophie werden mit dem heutigen Linzer Dampfboote erwartet.
X Wien, 11. Juli. Zwei große Bankerotte beschaͤftigen seit einigen Tagen die hiesige Welt und besonders unsere Boͤrse, ie dadurch in mannigfache Verlegenheiten gebracht wird. Vor⸗ estern war es das Haus Steiner u. Comp. — zuletzt haupt⸗ aͤchlich bei den Actien der Warschau-Kvakauer Eisenbahn interes⸗ irt — und gestern das Haus Geymuͤller u. Comp., dessen allissement Alles in Bestuͤrzung setzte. Besonders das letztge⸗ nannte Haus hat die Theilnahme der Boͤrse in Anspruch genom⸗ en. Der Chef desselben, Freiherr von Geymuͤller, ist zugleich direktor der Bank und genießt persoͤnlich ein großes Ansehen. edeutende Summen waren von anderen Handlungshaͤusern an⸗ boten worden, um das gedachte Haus zu unterstuͤtzen; da diese edoch noch lange nicht zureichend erschienen, so mußte der Ban⸗ kerott deklarirt werden.
*N Wien, 8. Juli. Mit den verhallenden Klaͤngen der Italiaͤnischen Oper verstummte das Geraͤusch der Saison, wo sich dieses noch, in den letzten Wochen spaͤrlich genug, in den Stra— ßen, Theatern und Salons kund gegeben hatte. Die vornehme Welt ist nach allen Richtungen entflohen, kaum daß man noch hie und da einer jener stehenden Salon-Gestalten begegnet; eben so selten sind die ihrer Eleganz wegen weltberuͤhmten Wiener Equipagen geworden, wo man noch eine oder die andere gewahrt, rollt sie sicher dem nahen Hietzing zu, welches jetzt der Sammelpunkt der zuruͤckgebliebenen hohen Gesellschaft ist,
hoder entfuͤhrt die Eigenthuͤmer nach nahen und fernen Land⸗ Ksitzen. Der Prater, so Monaten, steht leer und veroͤdet; s üessee. traͤumend oder lesend, etwa ein Studiosus oder pen⸗
froͤhlich belebt in den Fruͤhlings⸗ kaum daß ein einzelner ionirter Beamter, in den endlosen Baumgaͤngen erblickt wird. doch zu Anfang des Jahrhunderts war der Prater das ganze
Jahr hindurch der ausschließliche Vergnuͤgungsort der Bewohner
Im Winter durch die damals beliebten Schlittenfahr⸗ ebt, in den uͤbrigen Jahreszeiten fuͤr Fußgeher, Reiter und
Fahrende ein immer gesuchter Tummelplatz. Die Wiener „Back⸗
huͤhner“ erlangten in den zahlreichen Garkuͤchen des „Wurstelpra⸗ tters“ ihre klassische Beruͤhmtheit, waͤhrend der „Robelprater“ sich der ungetruͤbten Gunst der vornehmen Welt zu erfreuen hatte. In den drei letzten Jahrzehnten haben sich die Sitten bedeutend heͤndert. Es genuͤgt nicht mehr, ein paar Stunden der Abend⸗ kuͤhle in den nahen Auen zu genießen. In den oberen und mitt⸗ leren Staͤnden wurde ein der Stadt moöglichst nahe geruͤcktes Landleben zum Beduͤrfniß. Die im Suͤden und Westen Wiens an den malerischen Bergabhaͤngen gelegenen benachbarten Ortschaf⸗ ten wuchsen in fabelhafter Schnelligkeit und nehmen gegenwaͤrtig zwischen Mai und Oktober fast alle nur einigermaßen wohlhaben⸗
den Familien auf. Bis zum Kleinhaͤndler und niederen Beamten sucht Jeder ein Haͤuschen und ein Gaͤrtchen, oder doch einen An⸗ theil an beidem fuͤr die Seinigen zu erschwingen, wo denn auch der Familienvater, aus der Stadt zuruͤckkehrend, den muͤhevollen Tag, der Gruͤne genießend, in abendlicher Kuͤhle zu Grabe traͤgt.
In hygienischer Beziehung kann diese Sitte nur vortheilhaft einwir⸗
ken. In der That, besteigt man Abends eine der nahen Berghoͤhen, so gewahrt man uͤber der ungeheuren Hauptstadt eine dichte Nebel⸗ schicht, aus welcher nur die Thuͤrme und Kuppeln emporragen, oder die von den Abendstrahlen glitzernden Fensterreihen der Basteien durchblitzen. In den nahen und hochgelegenen Doͤrfern Hietzing, St. Veit, Doͤbling, Grietzing u. s. w. herrscht aber eine
herrliche erquickende Luft, waͤhrend das Auge sich einer uͤppigen Vegetation und malerischen Landschaft zu erfreuen hat. Wer mittlerweile in der Staͤdt durch Beruf oder sonstige Verhaͤltnisse zuruͤckgehalten wird, klagt uͤber Hitze und Lange⸗ weile und sucht Abends im Volksgarten, wo Strauß zweimal die Woche spielt, und in Dehne’'s Eisbude Kuͤhlung. Zudem hat er den Vor⸗ theil, bei der Seltenheit der eleganten Fiaker, des beliebten Fuhrwerks unserer jungen Herren, auf dem spiegelglatten Pflaster seines Lebens sicher einher zu gehen. Denn außer den schwerfaͤlligen Omnibussen, welche den Verkehr mit dem Lande unterhalten, stoͤßt er nur auf Karren und Leiterwagen. Die Mehrzahl der Diplomaten ist in⸗ deß noch anwesend, erwartet aber nur die bevorstehende Abreise des Staats⸗Kanzlers als Loosung zum Aufbruche. Fuͤr sie, so wie fuͤr die noch in Wien befindlichen Personen der Gesellschaft, ist der Salon des Fuͤrsten am Rennweg eine unschaͤtzbare Ressource. Jeden Abend versammelt sich dort ein durch Stellung, Geist und sonstige Bedeutsamkeit ausgezeichneter, Kreis, uͤberragt und do⸗ minirt durch die Persoͤnlichkeit des Fuͤrsten, der meist in spaͤter Nachtstunde, die Geschaͤfte verlassend, immer doch ungetruͤbte Heiterkeit und eine alle Interessen des Lebens umfassende Geistes⸗ frische aus dem Kabinet in den Salon hinuͤberbringt. Gestern und vorgestern ward der Brigitten⸗Kixchtag in her⸗ kömmlicher Weise bei guͤnstigem Wetter gehalten. Die Veranlas⸗ sung ist bekannt. Im dreißigjaͤhrigen Kriege hatte sich ein Schwe⸗ discher Heereshaufe bis in jene nahe Aue (die Brigitten⸗Aue) ge⸗ wagt, wurde aber dort von den Wiener Buͤrgern kraͤftig empfan⸗ gen und zuruͤckgeworfen. Die Feier dieses Tages ist unseren nie⸗ deren Klassen, was der Corso den Roͤmern ist. Als es vor eini⸗ gen Jahren hieß, die Aue werde einem Handelshause zur Anle⸗ gung industrieller Werkstätten verkauft, war die Trauer, ja Be⸗ stuͤrzung allgemmein. Der Plan, wenn er wirklich gehegt worden, kam nicht zur Ausfuͤhrung und der Heldenmuth unserer Buͤrger wird nach wie vor gefeiert. Gestern waren viele Tausende ver⸗ sammelt: auf der weiten Wiese ein chaotisches Gewirr von La⸗ gernden, Tanzenden, Trinkenden (mitunter auch Betrunkenen), Essenden, Rauchenden, Singenden, Jauchzenden, alles Menschen aus dem Volke, und dabei nirgend eine Spur von Excessen, nirgend ward das Auge durch eine derbe Anstoͤßigkeit, nirgend das Ohr durch ein ungezuͤgeltes Wort beleidigt, nur die Riech⸗Organe wurden von dem dichtem Tabacksqualm in einer schweren Bier⸗ Atmosphaäͤre arg mitgenommen. Inmitten dieser lustigen Grup— pen von mehreren Tausenden reichte eine Hand voll Polizeidiener hin, die selbst mehr zur eigenen Belustigung aufgestellt schienen die Ordnung aufrecht zu erhalten. Und doch gilt dieses Brigit— ten⸗Kirchweihfest fuͤr eine Orgie, fuͤr ein wahres Bacchanalium; aber mit den Bals Musards, mit der chaumieère verglichen, ist es eine Schule des Anstandes und der Sittsamkeiet.
Italien.
— Rom, 2. Juli. (A. Z.) Gestern Nachmittag verließ der heil. Vater den Vatican und bezog die Paͤpstliche Sommer⸗Resi⸗ denz, den Quirinal auf Monte Cavalo, wo er noch gestern Abend und heute fruͤh mehreren ausgezeichneten Personen Audienz er⸗ theilte. Sollte der Papst wieder nach Castel Gandolfo ziehen, so wird dies jedenfalls nicht vor dem Monat Oktober geschehen. Der Papst soll nach seinen eigenen Aeußerungen sich hier in Rom so wohl befinden, wie er es in jenem Landschloß kaum besser, er⸗ warten koͤnnte; schon sein ruͤstiges und gesundes Aussehen buͤrgt dafuͤr. — Der gelehrte Bischof von Montreal, Mons. J. Bour⸗ get, ist aus Kanada hier in einer eigenen Mission eingetroffen. — Die gefaͤngliche Einziehung eines bekannten und talentvollen Roͤmischen Arztes Macchielli durch die Inquisition hat Aufsehen in der ganzen Stadt erregt, zumal man sich hier nicht erinnert, daß ein Buͤrger vor dieses Tribunal gezogen worden waͤre. Man fuͤhrt an, jener Arzt soll durch rohe und freche Aeußerungen laͤngst viel Aergerniß gegeben haben. — Seit heute genießen wir wie mit Deutschland und Neapel nun auch mit Toscana, dem nord⸗ westlichen Italien, so wie mit Frankreich und England den ver⸗ mehrten taͤglichen Postenlauf. Auch ist eine Diligence⸗Verbindung von hier nach Florenz und von dort mit Bologna ins Leben ge⸗ treten, durch welche einem laͤngst gefuͤhlten Beduͤrfniß zwischen beiden Hauptstaͤdten abgeholfen ist. Die Diligence über Terra⸗ cina nach Neapel ist von hiesiger Seite bereits im Gange, neben der schon laͤnger bestehenden uͤber Ceprano.
0 Madrid, 3. Juli. Seit drei Tagen gewaͤhren uns die Sitzungen des Senates ein unerwartetes, erhebendes Schau⸗ spiel. Die Heiligkeit des Rechtes, die den Gefuͤhlen eines muͤt⸗ terlichen Herzens, die dem Ungluͤcke, ja selbst die einer Koͤnigin schuldige Achtung, sinden in ihnen ihre beredten, muthigen Schutz⸗ redner, und was noch unerwarterter ist, diese hier laͤngst nicht mehr gehoͤrten, fruͤherhin nur mit Hohn und Mißfallen aufge⸗ nommenen Ergießungen loyalgesinnter Gemuͤther sanden lauten Anklang bei der ihnen lauschenden Menge. Moͤge die Majoritaͤt der Cortes, indem sie der Koͤnigin Mutter die Vormund⸗ schaft uͤber ihre Toͤchter entreißen, eine Dornenkrone auf Chri⸗ stinens Haupt setzen; die Dornen werden sich abstumpfen an dem Kranze, welchen die ehrwuͤrdigsten Maͤnner des Senates, die Schußredner der heiligsten Rechte, hineinflechten. Wer den Sitz⸗ ungen des Senates in den letzten Tagen beigewohnt hat, wird sich nur mit Muͤhe Rechenschaft daruͤber abzulegen wissen, wel⸗ chem der Senatoren, die zu Gunsten der Koͤnigin Chrisline das Wort nahmen, der Preis zu ertheilen sey. Sie alle erfuͤllten die erhabene Pflicht, die heiligsten Guͤter der Menschheit zu verthei⸗ digen, auf eine Weise, die nichts zu wuͤnschen uͤbrig laͤßt; den groͤßten und auf die Feinde des Rechts den empfindlichsten Ein⸗ druck machte jedoch der vorgestern von dem Senateur Carvgsco gehaltene Vortrag, indem er den Heuchlern die Larve mit kuͤhner Hand entriß.
8 „Man hat behauptet, sagte er, die Guͤter der Koͤni⸗ gin Isabella seyen verschleudert worden. Ich nehme diesen Handschuh auf, so schmutzig er auch ist. Ihr koönnt einer ver⸗ lossenen Mutter die Vormundschaft uͤber ihre Toͤchter entreißen, denn ihr seyd mehr als wir; aber ihr vermoͤgt es nicht, obgleich ihr uns an Zahl uͤberlegen seyd, der Königin ungestraft ihre Ehre zu rauben. Sollten jene Beschuldigungen hier erneuert werden, so werde ich foͤrmlich darauf antragen, daß der durch die Regent⸗
schaft ernannten Inventarien⸗Kommission, einige von der Koͤni⸗ gin Marie Christine zu bezeichnende, ihr Vertrauen genießende Personen beigefuͤgt werden. Denn hier klagt man an, und ge⸗ stattet die Vertheidigung nicht. Bis dahin erklaͤre ich alle jene Beschuldigungen fuͤr ungegruͤndet und verlaͤumderisch. Als dann wird man sehen, ob das Königliche Gut verschleudert worden ist, oder ob man es verschleudern will. Allein die Abwesenheit der Koͤnigin Christine und die Beeintraͤchtigung ihrer Muͤndel, wer⸗ den nur als Vorwand aufgestellt, um der schaͤndlichen Berau⸗ bung einen Anschein des Rechts zu geben. Der wahre Grund ist ein anderer. Die sogenannte September⸗Revolution will ihren Triumph auf dieselbe Weise wie sie ihn begonnen hat, vervollstaͤn⸗ digen, durch Verleumdung und Gewaltthat.’”“ ,
Diese treffende Wahrheit verfehlte ihre Wirkung so wenig, daß der lauteste Beifall von allen Galerieen erscholl. Hieruͤber erbittert verlangte der General Lorenzo, einer der ersten Helden der September⸗Revolution, der Redner solle zur Ordnung geru⸗ fen werden. Dieser aber wiederholte seine letzten Worte, und fuͤgte hinzu, bei weitem die Mehrzahl der Nation sei derselben Meinung. „Die ganze Diskussion ist uͤberfluͤssig, sagte Herr Carvasco, das Urtheil ist im Voraus gefaͤllt. Die Koͤnigin Mutter soll nicht blos abwesend, sie soll geaͤchtet seyn; sogar die Person ist schon bestimmt, die Vormund uͤber ihre Kinder seyn soll. Allein ich verkuͤndige Euch, daß Ihr binnen Kurzem es bereuen werdet, falls Ihr wirklich ein solches Unrecht begehen solltet; wir Alle werden es zu beweinen haben, und dann wird es zu spaͤt seyn.“ 8
Herr Capaz erklaͤrte darauf, er habe nicht die Koͤnigin Christine beschuldigen wollen, die Guͤter ihrer Kinder ver— schleudert zu haben; anderen Personen falle dieses Verbrechen zur Last und daruͤber koͤnne er die Beweise vorlegen. Darauß hielt der Patriarch von Indien eine gegen den Antrag der Majoritaͤt der Kommission (welcher auf Erklaͤrung der Erledigung der Vor⸗ mundschaft gestellt ist) gerichtete Rede, deren ergreifender Inhalt keines Auszuges faͤhig ist. „Ehrbare, gerechte und von Spani⸗ schem Ehrgefuͤhl erfuͤllte Gesetzgeber, so schloß er, laßt uns nicht das Schwerdt ziehen, um mit einem Stoße drei Herzen, das der erhabenen Mutter und die ihrer erlauchten Toͤchter zu durch⸗ bohren. Moͤge uns das Andenken an die von der Mutter em— pfangenen Wohlthaten davon zuruͤckhalten! und, was haben die unschuldigen Toͤchter verbrochen? wer steht dafuͤr ein, daß ihre Gesundheit nicht erschuͤttert werde, wenn sie eine solche Schrek⸗ kenspost erhalten? wer vermag es, die muͤtterliche Liebe zu er⸗ setzen? eine Zeile von der Hand der Mutter erfreut die Kinder mehr, als alle Complimente von Seiten fremder Personen.“
In der gestrigen Sitzung vertheidigte zuerst Herr Ruiz de la Vega die Vormundschaft der Koͤnigin. Obgleich die fruͤheren Redner bereits alle Gruͤnde des Rechts und der Schicklichkeit er⸗ schoͤpft zu haben schienen, so wußte dieser Senator dennoch seine Sache in neuem und noch glaͤnzenderem Lichte darzustellen. Am Ende druͤckte er sein Erstaunen daruͤber aus, daß das Ministe⸗ rium seit drei Tagen diesen Debatten zuhoͤre, ohne sein Still⸗ schweigen zu brechen, und wuͤnschte zu erfahren, ob an Ihre Ma⸗ jesaͤt die Koͤnigin Christine Mittheilungen gerichtet worden waͤ⸗ ren, um sie zu veranlassen, die Vormundschaft niederzulegen. Der Minister⸗Praͤsident erhob sich etwas verlegen und gab fol⸗ gende merkwuͤrdige Erklaͤrungen ab:
„Die Regierung haͤlt dafuͤr, daß die Angelegenheit ausschließ⸗ lich zu den Befugnissen der Cortes gehoͤrt und. die Regierung nichts angeht. Die Regierung hat in Betreff der Vormundschaft kei⸗ nerlei Mittheilungen an Ihrer Majestaͤt die Koͤnigin Mutter gerichtet, und welcherlei Privat-Korrespondenz daruͤber stattgefunden haben mag — diese geht die Regierung nichts an. Die Regierung glaubt, ohne jedoch zum Beweis dienende Aktenstuͤcke daruͤber zu haben, daß, wenn es der Wille Marie Christinens waͤre, nach Spanien zuruͤckzukommen, sie ihn auf irgend eine Weise an den Tag gelegt haben wuͤrde; sie hat dies aber auf keinerlei Weise gethan. Die Regierung glaubt, daß Ihre Majestaͤt nicht nach Spanien zuruͤck⸗ kehren will, denn sie hat diesen Willen durchaus nicht erklaͤrt; noch mehr, sie hat es nicht nur der Regierung nicht erklaͤrt, son⸗ dern diese hat, in Betracht aller Umstaͤnde, Grund, bei ihrem Glauben zu beharren. Die Regierung glaubt endlich, und zwar aus Gruͤnden, daß die Koͤnigin nicht zuruͤckkommen werde.“
Der Senator Gomez Becerra (Justiz⸗Minister der Re⸗ gentschaft) erklaͤrte darauf, daß nach dem Ableben Ferdinand's VII. ein Inventarium uͤber die von ihm hinterlassenen Guͤter aufge⸗ nommen worden, dieses aber spurlos verschwunden sey. Man wisse daher durchaus nicht, was eigentlich den erlauchten Waisen gehoͤre, und deshalb nehme man ein Inventarium uͤber das auf, was noch vorhanden waͤre.
Die Verhandlungen nehmen heute ihren Fortgang; das Er⸗ gebniß derselben ist vorauszusehen. Mit Gruͤnden des Rechts ist der Koͤnigin Mutter nicht beizukommen; dies haben ihre Feinde in den Cortes selbst anerkannt. Sie berufen sich einzig und allein auf die Konvenienz. Auch dieses Wort ist eine Luͤge; die, welche sich dessen bedienen, fuͤhlen recht wohl das Unschickliche der Entsetzung der Koͤnigin Mutter von der Vormundschaft. Gerade dieses Unschickliche hat einen Reiz fuͤr sie. Die Revolu⸗ tion hat noch nicht ihr glaͤnzendes Ziel erreicht. Die Bruͤcke, welche, wie die provisorische Regentschaft in der amtlichen Gaceta versicherte, vermittelst der konstitutionellen Monarchie, von der un⸗ beschraͤnkten zur Republik fuͤhrt, ist erst betreten, aher noch nicht uͤberschritten worden. Es liegt daran, ehe sie einstuͤrzt, das an⸗ dere Ufer zu gewinnen. Die Verfuͤgung uͤber die Guͤter des Koͤ⸗ niglichen Hauses wird der Lohn fuͤr diejenigen seyn, welche den Patrioten die Koͤniglichen Waisen als Muͤndel in die Haͤnde lie⸗ fern. Glauben Sie nicht etwa, daß ich uͤbertreibe. Das Eco del Comercio von heute sagt mit duͤrren Worten: „Wir glau⸗ ben, daß nach genauer Ermittelung des Bestandes des Koͤniglichen Gutes (del patrimonio real) dieses der Nation zugetheilt werden muß, wie die uͤbrigen National⸗Guͤter. Dies wird zugleich auf eine vortheilhafte Weise die Verwaltung dieser aufgehaͤuften Guͤ⸗ ter vereinfachen, welche sich der Despotismus zugeeignet hat, und die heute fuͤr die mit Schmach im September unterlegene anti⸗ nationale Partei der Stein des Anstoßes sind.“
Um dies herbeizufuͤhren, muͤssen die Vertreter des Spanischen Volkes sich in einen Gerichtshof umwandeln und durch den Aus⸗ spruch der Willkuͤr einer unverletzbaren Koͤnigin die empfindlichste aller Verletzungen zufuͤgen, indem sie nicht nur von der Seite und dem Herzen ihrer Kinder gerissen, sondern auch, was in den Augen der Welt noch bitterer seyn muß, als eines solchen Schick⸗ sals wuͤrdig dargestellt wird. Und dabei erklaͤrt das Ministerium, unter dessen Obhut die Vorrechte des Throns gestellt sind, daß die Vormundschaft uͤber die unmuͤndige Koͤnigin ein Gegenstand sey, der die Regierung nichts angehe. Und der Regent? — Das Ministerium verlangt so eben fuͤr ihn eine jaͤhrliche Dotation von 100,000 Piastern. Ein Deputirter hat an 12,000 angetragen.
N. S. In der heutigen Sitzung des Senats waren die Debatten abermals sehr lebhaft, und die Feinde der, Köͤnigin Mutter nahmen zu den gewoͤhnlichen Waffen, einer erheuchelten
Schonung und Zuruͤckhaltung, ihre Zuflucht. Diese stumpfen sich jedoch um so mehr ab, je oͤfter sie gebraucht werden.
Griechenland.
Athen, 27. Juni. (A. Z.) Schon am 12ten d. kam A. Maurokordatos hier an. Seit dieser Zeit leben wir in einer ministeriellen Krise. Maurokordatos will nur mit Bedingungen ein Portefeuille und das Minister⸗Praͤsidium annehmen; er soll unter Anderem die Aufhebung des Kabinets und — so behaupten hiesige Blaͤtter — das Versprechen verlangen, daß dem Griechi⸗ schen Volke innerhalb einer bestimmten Zeit eine Constitution ge⸗ geben werde. Die Blaͤtter von der Farbe der Maurokordatos⸗ schen Partei benutzen die Gelegenheit, beide Punkte zu besprechen und ergreifen mit doppeltem Eifer ihr Lieblings⸗Thema, näͤmlich, uͤber die fremden Militair⸗ und Civil⸗Beamten in insolenten Phrasen herzufallen. Maurokordatos scheiterte aber mit sei⸗ nem in Englischem Sinne gehaltenen Plan. Er erhielt seine Entlassung und bleibt nur Staatsrath. Es geht nun die Sage, der Koͤnig habe sein neues Ministerium, wie folgt, gebildet⸗ der bisherige Praͤsident des Staats⸗Raths Konduriottis sey zum Finanz⸗Minister und Minister⸗Praͤsident, der Finanz⸗Direktor Ti⸗ samenos soll seine Stelle mit dem Praͤsidenten des Oberst⸗Rech⸗ nungshofes, Silivergos, tauschen. Zum Minister des Innern sey Christides, der jetzige Gesandte an der hohen Pforte bestimmt; zum Kultus⸗Minister der Staatsrath Metaxas; das Portefeuille des Ministeriums des Aeußeren soll der Staatsrath Rizos Neru⸗ los, das der Justiz, Provilegios erhalten. — Der Russische Ge⸗ sandte, Katakasi, so wie der Belgische Geschaͤftstraͤger, Mary, werden demnaͤchst auf ihre Posten hier zuruͤck erwartet.
Der Franzöͤsische Deputirte Piscatory hat eine Reise ins Griechische Festland angetreten und beabsichtigt einen Monat ab⸗ wesend zu bleiben, Es halten sich hier gegenwaͤrtig mehrere aus⸗ gezeichnete Franzosen auf: außer dem bekannten Historiker Buchon, der schon seit dem Herbst bei uns verweilt, auch der Historiograph der Franzoͤsischen Marine, A. Jal, der alte Philhellene Oberst Voutier, und seit drei Tagen, von Muͤnchen kommend, der Ge⸗ neral und Deputirte Graf de la Borde, Adjutant des Koͤnigs Ludwig Philipp, welcher ebenfalls die Provinzen zu bereisen beab⸗ sichtigt. Auch heißt es, daß die hier erwartete Franzoͤsische Es⸗ cadre unter dem Admiral Lasusse bereits auf der Hoͤhe von Hy⸗ dra gesehen worden sey. Die Fregatte „Dido,“ welche Herrn Piscatory gebracht hat, liegt noch in der Bucht von Salamis, so wie das Englische Linienschiff „Benbow“ auf der Rhede von Phaleron vor Anker.
Blicke auf den gegenwärtigen Zustand der Französischen Armee.
* Paris, 9. Juli. Unter dem Ministerium Thiers sind be⸗ kanntlich vier neue Kavallerie⸗Regimenter, naͤmlich 3 Husaren⸗ und ein Chasseur⸗Regiment, gebildet worden. Diese wurden in Luneville organisirt und sind gestern am 5ten von ihrem bis⸗ herigen Garnison⸗Orte abmarschirt, um in Paris ihre Standar⸗ ten zu erhalten. Die 12 neuen Infanterie⸗Regimenter, deren Bil⸗ dung unter demselben Ministerium beschlossen wurde, sind, aus 8 Linien⸗Infanterie Regimentern und 4 leichten Infanterie⸗Regimen⸗ tern bestehend, jetzt gaͤnzlich mit ihrer Organisation und ihrem Exer⸗ citium fertig. Die zehn Tirailleur⸗ oder Schuͤtzen⸗Bataillone neuer Gruͤndung hinzugerechnet, finden wir seit dem Ministe⸗ rium des 1. Maͤrz die Französische Armee also um 12 Infante⸗ rie⸗, 4 Kavallerie⸗Regimenter und 10. Schuͤtzen⸗Bataillone ver⸗ mehrt, die ganze Armee aber, außer den speziellen Truppen, aus 100 Infanterie⸗ und 63 Kavallerie⸗Regimentern bestehend; die Infanterie zaͤhlt 300 Bataillone, die Kavallerie 316 Schwadronen.
Um in einem kurzen Ueberblick dem Deutschen Leser einen Begriff von der Zusammensetzung der Franzoͤsischen Armee zu geben, moͤgen einige Angaben und Zahlen folgen, deren offigiele Richtigkeit verbuͤrgt werden kann.
Die Franzoͤsische Infanterie besteht aus Linien⸗ und soge⸗ nannter leichter Infanterie, obgleich beide sich fast nur in der Uniform unterscheiden, im Dienste aber dieselben sind. Die leichte Infanterie traͤgt gelbe Abzeichen, die Linien⸗Infanterie Krapp⸗ oder Garance⸗Farbe an den blauen Roͤcken. Die leichte Infan⸗ terie zaͤhlt 25 Regimenter, vor der Juli⸗Revolution bestanden nur 20 Regimenter, nach dieser Epoche aber wurde die sogenannte Legion Hohenlohe in das 2lste leichte Infanterie⸗Regiment verwandelt, unter Thiers und dem jetzigen Ministerium das 22., 23., 24. und 25ste Regi⸗ ment leichter Infanterie neu geschaffen. Ein großer Theil dieser Regi⸗ menter besteht aus Rekruten, der Stamm der Unterofsiziere und Korporale allein enthaͤlt einige aͤltere Soldaten. Jedes leichte Infanterie⸗Regiment zaͤhlt, wie die Linien⸗Infanterie, 3 Ba⸗ taillone, jedes Batatlloöon zu 8 Compagnieen, wovon 6 den Namen Centrums⸗Compagnieen tragen, dagegen eine Grenadier⸗ und die andere Voltigeur⸗Compagnie genannt werden. Diese beiden letzten heißen auch Eliten-Compagnieen und tragen Epauletts als Aus⸗ zeichnung, weil sie meistens gediente Soldaten enthalten.
Die Linien⸗Infanterie zaͤhlt 75 Regimenter, nach der Juli⸗ Revolution wurde aus den Ueberresten der Garde das 65. und 66ͤte Regiment, noch jetzt vortreffliche Corps, gebildet, spaͤter aus den Pariser Freiwilligen, die nach Algier geschickt wurden um das Pariser Straßenpflaster zu reinigen, das 67ste Infanterie⸗ Regiment, unter dem Ministerium Thiers und dem jetzigen die Nummern 68 bis 75, alle zu 3 Bataillonen und 8 Compagnieen
Von den 10 Schuͤtzen⸗Bataillonen sind bereits 5 auf dem Algierischen Gebiete angelangt, die uͤbrigen Bataillone in Straß⸗ burg, Metz, Vincennes und Toulon vertheilt.
Außer dieser Infanterie zaͤhlt die Franzoͤsische Armee noch in Algier 2 Bataillone Zuaven zu Fuß, Tuͤrkische Kleidung tra⸗ gend, ferner 3 Bataillone leichter Infanterie, welche meist aus etwas lockeren Subjekten bestehen und au sden Franzoͤsischen Re⸗ gimentern nach Algier gesandt wurden, aber meist vor dem Feinde gute Soldaten sind. In Algier fuͤhren bei den Soldaten diese 3 Bataillone den Beinamen: Zephire, d. h. lustige Burschen. Die Franzoͤsische Fremden⸗Legion, ebenfalls nur Infanterie zaͤh⸗ lend, besteht aus 2 Regimentern zu 3 Bataillonen, zu 8 Compag⸗ nieen jedes. Diese Fremden-Legion ist ganz wie die Franzoͤsi⸗ schen Truppen besoldet, organisirt und auch mit geringer Abweichung ebenso uniformirt. Das 1ste Regiment ist in Algier und Bugia, das 2te in Bona. Zwei Drittel fast dieser Legion bestehen noch im⸗ mer aus Deutschen, das uͤbrige Drittel aus Spaniern, Polen und Italiaͤnern, auch einige Schweizer nicht zu vergessen. b
Dreißig Compagnieen Marine⸗Artillerie, später will man diese zu 40 bringen, so wie 3 Regimenter Marine⸗Infan⸗ terie, koͤnnten auch noch zu der eigentlichen Infanterie gerechnet werden. “
Die Franzoͤsische Kavallerie zaählt; 5
2 Karabinier⸗Regimenter, 10 Kurassier⸗Reglmenter. 12 Dragoner⸗Regimenter,