1841 / 209 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

.“

uͤber Marburg und Gießen durch Wetterau gehen soll; 2) daß jede der drei betheiligten Regierun gen die Ausfuͤhrung des Baues, so wie die Deckung der Kosten

Ober⸗Hessen und die

2

so weit die Bahn ihr Gebiet durchlaͤuft, uͤbernimmt; 3) daß die

916 Eine auf dem steinernen Postamente ruhende Kugel aus Gußeisen traͤgt in ihrer Umschrift die Worte: suum cuique; sincere et constanter. Auf der eisernen Kugel steht ein Genius, ebenfalls aus Eisenguß, einen Kranz uͤber dem Brustbilde des Koͤnigs hal⸗

Aufheiterndes hat auch die lebenslustige Geselligkeit der Einwoh⸗ ner. Sie gehoͤren zu den aͤchten Pfaͤlzern, und zeichnen sich durch Lust und Geschick aus, Anderen edlere Genuͤsse zu bereiten, wenn sie nur selbst auch mitgenießen koͤnnen. Ihre Anhaͤnglichkeit an

erforderlichen Gelder zur Bestreitung der Ausgaben fuͤr diesen Bau durch freiwillige Anleihen aufgebracht werden sollen, deren Zinsen von den Regierungen garantirt werden; 4) daß Darleihen zu diesem Zwecke theils zu 3 pCt., theils zu 3 ½ pCt. angenommen werden sollen, so, daß bloß die Darleiher von Kapitalien zu 3 pCt. als Actionaire anzusehen und Anspruch auf den Genuß der Di⸗ vidende von dem Ertrage der Eisenbahn haben und die Darleihen zu 3 ½ pCt. aufkuͤndbar und ruͤckzahlbar sind; 5) daß die von den Actionairen zu beziehende Dividende inklusive der jaͤhrlichen In⸗ teressen nicht 6 pCt. uͤbersteigen soll und die nach Bezahlung der Dividenden etwa uͤbrig bleibenden Summen des jaͤhrlichen Er⸗

tend. Die Hoͤhe des Ganzen wird einige 30 Fuß betragen.

Griechenland.

Athen, 11. Juli. Heute veroͤffentlicht der Courrier Grec die offizielle Ernennung des Ministeriums. Es sind ernannt Maurokordato zum Conseil⸗Praͤsidenten und Minister des Innern, Christides zum Minister des Koͤniglichen Hauses und der auswaͤrtigen Angelegenheiten (bis zu seiner Ankunft aus Konstan⸗ tinopel leitet Maurokordato das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten), Valetta zum Minister des Kultus und des öͤffent⸗ lichen Unterrichts, Metaxas zum Minister des Krieges, Melas

das Koͤnigliche Haus offenbaren sie gern, und, wenn sich eine schickliche Gelegenheit darbietet, auf großartige Weise und nicht ohne Geschmack. Die Illumination, welche die Stadt der Anwesenheit Ihrer Koͤniglichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Karl zu Ehren am 13ten d. M. veran⸗ staltet, fiel uͤberraschend schoͤn aus. Die Elisabeth⸗Quelle, welche durch einen kraͤftigen und geschmackvoll geformten Berli Ueberbau von Quadersteinen gegen den Andrang der Nahe⸗Stroͤ⸗

mungen geschuͤtzt ist, war mit moͤglichst vielen Lampen geschmuͤckt. en —— Oben auf der Plattform glaͤnzten die Namens⸗Chiffern der Köͤ⸗ nigin und des Prinzen und der Prinzessin Karl in herrlichstem

Freitag

daß sie bestehen und in ihrer ganzen Staͤrke und In einem hiesigen Blatte liest man: „Die ministeriellen

trages in die resp. Staats⸗Kassen fließen.

Kassel, 23. Juli. (Kas. Ztg.)

In der heutigen Sitzung

der Staͤnde⸗Versammlung wurde auf den Antrag des Herrn Eber⸗ hard die Berathung und Beschlußnahme einer neuen Anklage ge⸗

gen den Minister des Innern, wegen der an Bevollmaͤchtigte der

Prinzen und Standesherren, die an der Staͤnde⸗-Versammlung Theil genommen, geschehenen Auszahlung von Reise⸗ und Tagegeldern,

gaͤnzlich zuruͤckaeenommen. Der Landtags⸗Kommissar theilte

sodann auf das staͤndische Auskunfts⸗Ersuchen uͤber den Stand der

Verhandlungen der Berliner Central⸗Kommission in Betreff der Westphaͤlischen Angelegenheit einen Beschluß des Kriegs⸗Mini⸗ sters mit, daß zwar Hoffnung vorhanden sey, einen Vertrag der vier Staaten, Kurhessen, Preußen, Hannover und Braunschweig uͤber die aus der Westphaͤlischen Periode herruͤhrenden Verhaͤlt⸗ nisse zu Stande gebracht zu sehen, daß jedoch im jetzigen Augen- blicke der Zeitpunkt des deshalbigen Abschlusses nicht bezeichnet werden koͤnne.

Karlsruhe, 24. Juli. Das Staats⸗ und Regie⸗ rungsblatt vom 21. Zuli, enthaͤlt: 1) Eine Verordnung des Ministeriums des Innern, die Fuͤhrung der buͤrgerlichen Stan⸗ desbuͤcher der Israeliten betreffend. 2) Eine Bekanntmachung desselben Ministeriums, betreffend die Aufstellung von Sachver⸗ staͤndigen behufs der Abschaͤtzung der auf dem Zehnten ruhenden Baulasten. 3) Statut fuͤr das Collegium theologicum in Frey⸗ burg. Unter den Dienstnachrichten liest man: Se. Koͤn. Hoh. der Großherzog haben sich bewogen gefunden, den als Major aus K. Preußischem Dienste getretenen Prinzen Karl zu Salm— Reiferscheid⸗Krautheim Durchl. zum Major von der Suite der Kavallerie zu ernennen.

Darmstadt, 25. Juli. (Hess. Ztg.) Schon mehrmals hatten wir freudige Veranlassung, des trefflichen, echt kamerad⸗ schaftlichen Geistes zu erwaͤhnen, welcher das 8. Deutsche Armee⸗ corps beseelt und sich namentlich bei den vorjaͤhrigen großen Ma— növern dieses Corps so schon aussprach. Ihn fortwaͤhrend zu naͤhren, die dort geschlossenen kameradschaftlichen und Freundes⸗ Bande immer enger zu knuͤpfen, werden, wie man vernimmt, heute an 150 200 Offiziere aller Grade und Waffen der Koͤnigl. Wuͤrttembergischen, Großherzogl. Badischen und Hessischen Trup⸗ pen zu Wimpfen eine freundliche Zusammenkunft halten. Gestern gingen 40 Hessische Offiziere von hier dahin ab, vonwo sie mor⸗ gen nach ihren resp. Garnisonen zuruͤckkehren werden. Solche

Erscheinungen, welche den Geist bruͤderlicher Eintracht beurkunden, von denen die Deutschen Truppen durchdrungen sind, kann den

Deutschen Vaterlandsfreund nur mit inniger Freude erfuͤllen. Oesterreich.

Wien, 20. Juli. wird nun seit ein Paar Tagen bis Napagedl befahren.

(L. A. Z.) Die Ferdinands⸗Nordbahn Die Er⸗ offnung ist jedoch diesmal nicht feierlich geschehen, sondern es

zum Minister der Justiz (bis zu seiner Ankunft aus Nauplia lei⸗ tet der bisherige Justiz⸗Minister Paikos dieses Ministerium), Krie⸗ zis zum Minister der Marine, und Tissamenos zum Direktor des Finanz⸗Ministeriums. Die bisherigen Minister Theocharis und Paikos sind zu Staatsraͤthen im ordentlichen Dienst ernannt.

General von Schmaltz verlaͤßt uns mit dem heute abgehen⸗ den Lloyd'schen Dampfschiff; er erhielt bei seiner Abschieds⸗Audienz von Sr. Majestaͤt dem Koͤnig das Großkreuz des Erloͤser⸗Ordens und ist wenigstens so weit wieder hergestellt, daß er an der Kruͤcke gehen kann; ein Mineralbad Deutschlands wird ihm hoffentlich seine volle Genesung verschaffen. General von Schmaltz hat sich durch sein aufrichtiges, parteiloses Wirken hier die vollkommenste Anerkennung erworben.

Von dem, am Eingang des Hafens von Poros, auf einer Insel gelegenen Fort Heidegg wurden vergangene Woche waͤhrend der Nachtzeit die dort aufbewahrten 2000 Gewehre und 1000 Okka Pulver entwendet. Es kam naͤmlich ein griechisches Fahr⸗ zeug, bemaͤchtigte sich der Waͤchter, lud die Waffen ein und ent⸗ ließ die Leute auf einer Barke erst wieder, nachdem es, eine ge⸗ raume Strecke von Poros entfernt, sicher vor Verfolgung war. Daß die Gewehre den Weg nach Kreta nahmen, ist keinem Zwei— fel unterworfen.

Türkei.

Convention vom 13. Juli ist am 10. Juli noch folgendes Schluß⸗Protokoll in London unterzeichnet worden:

„Da die Schwierigkeiten, in die sich Se. Hoheit der Sultan verwickelt sah, und die ihn bewogen, die Unterstuͤtzung und den Bei⸗ stand der Hoͤfe von Oesterreich, Groß⸗Britanien, Preußen und Ruß⸗ land zu verlangen, beseitigt sind und Mehmed⸗Ali die Handlung der Unterwerfung, in Bezug auf Se. Hoheit den Sultan, welche die Convention vom 15. Juli herbeizufuͤhren bestimmt war, vollzo gen hat, so haben die Repraͤsentanten der Maͤchte, welche die ge⸗ nannte Convention unterzeichneten, erkannt, daß, unabhaͤngig von der Ausuͤbung der aus der Convention hervorgehenden temporaͤren Maßregel, es von großer Wichtigkeit sey, auf die foͤrmlichste Weise die Achtung vor der alten Verordnung des Osmanischen Reichs auszusprechen, wonach es den Kriegsschiffen der fremden Maͤchte fuͤr alle Zeiten untersagt ist, in die Straßen der Dardanellen und des Bosporus einzulaufen. Da dieses Prinzip seiner Natur nach einer allgemeinen und dauernden Anwendung faͤhig ist, so sind die zu

diesem Ende mit den Befehlen ihrer Hdfe versehenen respektiven Bevollmaͤchtigten der Meinung gewesen, daß es angemessen sey, um die Uebereinstimmung und Einigkeit darzuthun, welche im Interesse des Europaischen Friedens in den Absichten aller Hoͤfe herrschte, die dem oben erwaͤhnten Prinzip gebuͤhrende Achtung durch eine Uebereinkunft darzulegen, an welcher, dem Wunsche Sr. Hoheit des Sultans gemaͤß, Frankreich aufgefordert werden solle, theilzunehmen.

Da diese Uebereinkunft von der Art ist, daß sie Europa ein Un⸗ terpfand fuͤr die Einigkeit der fuͤnf Maͤchte darbietet, so hat der Ober⸗Staats⸗Secretair im Departement der auswaͤrtigen Angelegen heiten Ihrer Britischen Majestaͤt, in Uebereinstimmung mit den Be

wird dies bei der naͤchstens erreichten Hauptstation Prerau der vollmaͤchtigten der vier anderen Maͤchte, es uͤbernommen, diesen Ge

Fall seyn. Man ruͤhmt insbesondere den zweckmaͤßigen Oberbau, wodurch alles Ruͤtteln der Wagen vermieden ist, sowie uͤberhaupt seit der Anstellung des Herrn Negrelli als General⸗Bau⸗Inspek⸗

88 ¹ 7. . , . tor ein wesentlicher Fortschritt in der soliden und zierlichen An-⸗

lage des Fortbaues dieser Bahn ersichtlich wird. Der Stocker— auer Fluͤgel, dessen Erbffnung wegen einiger durch den hohen Wasserstand der Donau verursachten Beschaͤdigungen an den Schutzbauten verzoͤgert wurde, ist nun bis auf einen Theil der Bruͤcke zunaͤchst Stockerau fertig, und wird die Eroͤffnung dersel— ben bereits in wenigen Tagen geschehen. Man hofft ein erfreu⸗ liches Ertraͤgniß von dieser Zweigbahn, sowohl in Hinsicht der Personen-Frequenz, da die Gegend anmuthig und reich bevoͤlkert

ist, als insbesondere wegen des Getraide-Marktplatzes und der

vielen Zufuhren von Wien in Stockerau selbst.

Die Personen⸗Frequenz auf der Wien⸗Raabe r Eisenbahn ist seit Eroͤffnung derselben fortwaͤhrend im Steigen. Man kann im Durchschnitt die taͤgliche Personenzahl auf 6— 7000 rechnen.

Die Gesammtzahl der auf dieser Eisenbahn vom 20. Juni bis zum 106⸗ Juli expedirten Passagiere betraͤgt gegen 192,307: 1 Die Geldwirren der letztern Zeit haben auch in Bezug auf unsere Sparkasse Wirkung gethan, indem ein großer Theil der Einleger aus der Volksklasse, entweder vom Wahn oder durch uͤble Vorspiegelungen verleitet, sich in Masse um Ruͤcknahme ihres Kapitals hindraͤngte. Die Sparkasse aber ist durch ihre Verfassung vor der Möͤglichkeit eines jeden Unfalls verwahrt; sie hat auch sogleich ihre Auszahlungstage vermehrt, und der Freiherr v. Rothschild soll sich erboten haben, falls der Bedarf der einge⸗ legten Kapitalien nicht sogleich in hinlaͤnglichem Betrage sollte mobil gemacht werden koͤnnen, ihn vorlaͤufig mit eignen Vor⸗ schuͤssen decken zu wollen.

Der General⸗Major Sonntag von Sonnenstein und der General⸗Major von Schmeling sind zu Feldmarschall⸗Lieutenants befoͤrdert worden.

Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl ist von Muͤn⸗ chen zuruͤck mit dem Dampfschiffe von Linz wieder hier einge⸗ troffen.

Teplitz, 23. Juli. (Magd. Z.) Man ist jetzt eifrig mit Aufstellung des Denkmals beschaͤftigt, welches die Stadt Teplitz dem hochseligen Konige von Preußen Friedrich Wilhelm III., ih⸗ V1 rem alljaͤhrlichen Gaste und Wohlthaͤter, Spitalberge errichtet und dessen Enthuͤllung und Einweihung am Geburtstage des verewigten Monarchen, dem 3. August geschehen soll. (S. Nr. 199 der St.⸗Z.) Dieses Denkmal besteht in ei⸗

und Ansehen gekommen ist.

genstand zur Kenntniß der Franzoͤsischen Regierung zu bringen und sie aufzufordern, an der Uebereinkunft theilzünehmen, wodurch einer⸗ seits der Sultan seinen festen Entschluß, das erwaͤhnte Prinzip auf recht erhalten zu wollen, erklaͤren und andererseits die fuͤnf Maͤchte ihren einmuͤthigen Entschluß aussprechen wuͤrden, jenes Prinzip zu achten und sich ihm zu fuͤgen. London, den 10. Juli.“ (Folgen die Unterschriften.) .

õ

Düsseldorf, 25. Juli. In diesem Augenblick sehen wir die Staͤnde fuͤr den sechsten Landtag zum letztenmale sich versam⸗ meln. Um Mittag wird der Kommissar Sr. Majestaͤt, des Herrn Ober-Praͤsidenten Excellenz, erwartet, um die diesmaligen Bera— thungen feierlichst zu schließen.

Köln, 24. Juli. (Koͤln. Z.) Die Seitens des hochwuͤrdi⸗ gen Dom-Kapitels beantragte Genehmigung der von Sr. Hei— ligkeit dem Papste dem Herrn Domkapitular Iven zu Theil ge⸗ wordenen Ernennung als General-Vikar des Herrn Erzbischofes ist unter den obwaltenden Umstaͤnden zwar einstweilen nicht er— theilt worden, vielmehr haben Se. Majestaͤt der Koͤnig die defi— nitive Beschlußnahme uͤber Alles, was mit der Verwaltung der Erz⸗Didzoͤse zusammenhaͤngt, bis zum Ausgange der gegenwaͤrtig schwebenden Verhandlungen mit dem Roͤmischen Hofe auszusetzen geruht; inzwischen aber wird die Staats-Regierung, unter den dem Dom⸗Kapitel eroͤffneten Modifikationen, der geistlichen Ver⸗ waltung des Herrn Iven kein Hemmniß in den Weg legen. Die theologische Fakultaͤt der Universitaͤt zu Wuͤrzburg hat am 4. Juni a. c. dem Herrn General-Vikar Iven honoris causa die Doktor— Wuͤrde ertheilt.

* Krenznach, 20. Juli. Hier ist in diesem Sommer die Zahl der Kurgaͤste bedeutend groͤßer, als im vorigen Jahre.

Es ist in der That merkwuͤrdig, wie schnell unser Bad zu Ruf

Vor 10 Jahren wußte man noch kaum etwas von der Eristenz desselben; gegenwaͤrtig ist es ruͤhm⸗

Außer der (in Nr. 204 der Staats⸗Zeitung mitgetheilten

auf dem nahe liegenden

lichst in ganz Europa bekannt. essinnen, Fuͤrstliche und Graͤfliche Personen, diplomatische Nota⸗

Koͤnigliche Prinzen und Prin⸗

ilitaäten und Familien des hoͤheren Buͤrgerstandes sieht man je—

den Morgen in nicht geringer Anzahl um die Quelle versam⸗

melt,

nem steinernen Postamente, auf dessen, der Stadt und zwar dem

sogenannten Herrenhause, welches der Köͤnig waͤhrend seines Auf⸗ enthalts hierselbst zu bewohnen pflegte, zugewandter Seitenflaͤche unter dem in Eisen gegossenen Brustbilde des von uns hochver⸗ ehrten Monarchen die Inschrift zu lesen seyn wird: 1091 114 Honori et Memoriaa Friderici Guilielmi reg. Boruss. grata Teplitzaz dedicavit .

MDCCCXILI.

Buͤrger bekanntlich mit dem

welche die Kreuznacher 1 In den Nachmittagen

Namen ihrer Koͤnigin geschmuͤckt haben.

findet man, wenn das Wetter irgend guͤnstig ist, die reizende Um⸗

gegend von den lustwandelnden Gaͤsten so heiter belebt, daß schon

der Anblick das Gemuͤth erfrischt und zur Empfaͤnglichkeit fuͤr

Naturgenuß und Geselligkeit stimmt. So guͤnstig indessen auch

b

die Lage Kreuznachs ist, indem nicht nur die naͤchsten Umgebun⸗ een der Stadt die mannigfaltigsten Natur⸗Schoͤnheiten darbieten, enden auch der viel gepriesene Rheingau und die fast eben so eruͤhmten malerischen Partieen des Nahethals auf nachmit⸗ taͤglichen Spazierfahrten bequem erreicht werden koͤnnen: so moͤchte doch der erprobten Heilkraft der Quelle die so rasch fortschreitende Frequenz hauptsaͤchlich zuzuschreiben seyn. Viel Anziehendes und

02

Brillantfeuer. Die Berge, welche Kreuznach wie ein Kranz um⸗ geben, schienen zu gleicher Zeit ihre Huldigung den hohen Perso⸗

ein gegebenes Signal gleichzeitig angezuͤndet worden waren, sich auf demselben hoch in die Luͤfte erhoben und die ganze Gegend erleuchteten. Es war ein imposanter Anblick. Die gefeierten Personen selbst wurden von der versammelten Volksmasse mit Jubel empfangen Es war ein guter Gedanke, daß der Gesang⸗ Verein und der Liederkranz diesen Moment waͤhlten, um einige Lieder vorzutragen. Die Ausfuͤhrung gelang vollkommen und machte einen eigenthuͤmlichen, wirklich schoͤnen Eindruck.

Juli 1841.

Zeitdauer 6 ½ Uhr Morgens.. 42 40 9 ½ - Vormittags.

40 8 2 ½ - Nachmittags Nachmittags- 42 b Nachmittags

Dauer der Eisenbahnkahrten am 27.

Abgang

Zeitdauer Abgang von von

EZö1“ St. M.

Uux 6 ½ 40 Um 8 11 2

. 3 Nachmittags

6 Abends.... 10 Abends..

Potsd a m.

Uhr Morgens... Vormittags.. Vormittags.

40 1 Abends...

40 8 ½ Abends...

52 1--] Abends...

Meteorologische

Morgens Nachmittags 6 Uhr. 2 Uhr.

+ 11,4 n. + 14,6“ n. JJö + 8,30 Rn. + 9,1° n. L ü8 79 pct. 64 pct. 77 pct. heiter. bezogen. halbheiter.

NW. WXW. WNW. Wäaͤrmewechsel + 14,8°. WXW. + 10,0⁰. Par. + 12,90 n. + 8,80 R. 73 pct. Ww.

Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

1841.

8 Nach einmaliger 27. Jull 8

Beobachtung.

Luftdruck .... Luftwärme... Thaupunkt . .. Dunstsättigung Wetter

Wind Wolkenzug. ..

8 Quellwärme 8,4 1 Flusswärme 14,8° R. Bodenwärme 15,7 2

Ausdünstung 0,097 „Rh. Niederschlag 0,01 1 Rh.

336,42“

Tagesmittel:

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 21. Juli. Niederl. wirkl. Schuld Kanz. Bill. 24 5 ½ Spau. 19 ¾%. Passive. 5. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. Antwerpen, 23. Juli. Frank furt a. SEC1““ zu 500 Fl. 132. 131 ¾. do. 4 ½ Anl. —. Hamburg, 26. Juli. Paris, 23. Juli. 52 76. 55. 5 ½ Neapl. au compt. 102. 95. 5 ½ 8 Port. —. Petersbu rg. 20. Juli. Lond. 3 Met. 38 ½. IHIamb. 34, 1. Poln. à Par. 300 Fl. 68. do. 500 Fl. 72 . do, 200 Pl. 25 †. Wien, 23. Juli. 5 8 mMet. 104 v½. 989. 3 9 —. 1G —. Bank-Actien 1550. Aul. de 1834 131. de 1839 105 ½.

5⁰3 do. 101.

Ausg. —. Zinsl. 5 8 8

1. Zinsl. —. Neue Aul. 19 Br.

M., 25. Jul. . Oesterr. 5 Met. 106 ½ G. 4⁰ 98]

Bank-Act. 1937. 1935. Partial -Obl. —. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Präm.

Poln. Loose 71 ¼ G. 5 % Span. Aul. 20 G.

Loose Sch. —. 921 0 2 ½⅔ 6 Holl.

Bank-Actien 1630 Br. Engl. Russ. 115. 10. 39

90 Span. Rente —.

108.

Rente üin cour. Rente fin

cour. ; 7 Passive 4 ½.

Paris 407.

210 2 ½2

Königliche Schauspiele. I“ stag, 29. Juli. Im Schauspielhause: Er mengt sich in Alles. Lustspiel in 5 Abth., von Juͤnger. Hierauf: Daͤs Landhaus an der Heerstraße. Posse in 1 Akt, von Kotzebue.

Freitag, 30. Juli. Im Opernhause. Auf Begehren: Don Juan. (Herr Eicke: Don Juan als Gastrolle, Mad. Spatzer— Gentiluomo und Dlle. Spatzer werden hierin als Donna Anna und Donna Elvira zum letztenmale auftreten.)

Sonnabend, 31. Juli. Im Schauspielhause: Der Stief⸗ vater. Lustspiel in 3 Abth., von E. Raupach. Hierauf: Das erste Debuͤt. Komisches Gemaͤlde in 3 Abth., von L. Angely.

Sonntag, 1. August. Im Opernhause: Froͤhlich. Musika⸗ lisches Quodlibet in 2 Abth. (Dlle. Gruͤnbaum: Anna.) Hierauf: Auf Begehren: Robert und Bertrand. Pantomimisches Ballet in 2 Abth., von Hoguet.

Montag, 2. August. Im Schauspielhause: Laßt die Todten ruhen. Lustspiel in 3 Abth., von E. Raupach. Hierauf: Zum erstenmale: Sie schreibt an sich selbst. Lustspiel in 1 Akt, von C. von Holtei.

In Potsdam: Lucrezia Borgia. Oper in 3 Abth., Musik von Donizetti. (Mad. Satzer⸗Gentiluomo: Lucrezia, und Dlle. Penz: Orsini, als Gastrollen.) b

Königsstädtilches Theater.

Donnerstag, 29. Juli. Maͤdchen und Frau. Lustspiel in 2 Akten, von A. Cosmar. Hierauf: Schuͤlerschwaͤnke, oder: die kleinen Wilddiebe. Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely.

Freitrag, 30. Juli. Der Alpenkoͤnig und der Menschenfeind. Zauberspiel in 3 Akten, von F. Raimund.

Sonnabend, 31. Juli. (Zweiunddreißigste Italiaͤnische Opern⸗ Vorstellung.) Lellisin d'amore. (Der Liebestrank.) Opera buffa in 2 Atti. Musica del Maestro Gaetano Donizetti. (Signor Paltrinieri: den Doktor Dulcamara. Signora Villa: den Gian⸗ netto.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in der Orchester⸗Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Rhes 1 Rthlr. b.

Textbuͤcher, in Italiaͤnischer und Deutscher Spr im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau Ar Abends an eS. egn zu haben. .

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der D ckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

nen darbringen zu wollen, indem kolossale Feuersaͤulen, die auf

Landtags⸗Angelegenheiten. Rhein⸗ Provinz. Irren⸗Heil⸗ Anst⸗ Siegburg. . nnnee. art. Protestation der Koͤnigin Christine gegen die Ernennung des Herrn Arquelles zum Vormund ihrer Kinder. Die Ruhe ist im Suͤden vollig hergestellt. Vermischtes. 8 Briefe aus Paris. (Noch einige Erlaͤuterungen in Bezug auf die Steuer⸗Revision. Abdel⸗Kader und der Krieg in Afrika.), 8 Großbritanien u. Irland. London. Ueber Frankreichs Beitri zum neuen Juli⸗Traktat. Vermischtes. b 8 Niederlande. Amsterdam. Bericht uͤber den Getraide⸗Markt. Belgien. Bruͤssel. Bevorstehende Industrie⸗Ausstellung. Dänemark. Kopenh. Hof Nachr. Steuer⸗Nachlaß. Deutsche Bundesstaaten. Muüͤnchen. Abreise des Kronprinzen. Chemnitz. Erzgebirgische Eisenbahn. Karlsruhe. Aeu⸗

- en in der erste 8n ie Landes⸗Bewaffnung.

zerungen in der ersten Kammer uͤber die Landes⸗Bewe⸗ g9.

Marienbad. Ankunft des Fuͤrsten v. Metternich in Fges c

Schweiz. Der Orkan vom 18. Julix. 8

Italiem Mailand. Ankunft des Prinzen Albrecht von Preußen.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Neue Haͤndel mit Engl. Schmugglern und Verhandlungen daruͤber im Kongresse; fernere Arbeiten des Kongresses; der Wittwengehalt der Koͤnigin Christine wird bewilligt.) 8

Türkei. Konstant. Mehmed Ali sendet reiche Geldgeschenke. Frankreichs wiedergewonnener Einfluß. Englische Befestigungen Syriens. Humanitaͤts⸗Maßregeln der Pforte.

Niederländ. Indien. Schreiben aus Batavia. (Fortdauernde Reibungen mit den Eingebornen; steigender Mangel an Gold⸗ und Silbergeld; reißende Thiere.) v“

Inland. Berlin. Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre, Veraͤnderungen in der Lotterie⸗Verwaltung betreffend.

Thiers und die orientalische Frage.

Beilage. Großbrit. und Irland. London. Ueber die Graͤnzfestungen und den projektirten Handels⸗Vertrag zwischen Bel⸗ gien u. Frankreich. Vermischtes. Deutsche Bundesstaaten.

Freiberg. Neues Steinkohlen⸗Floͤtz. Oesterreich. Wien. Manoͤver. Wiss., Kunst u. Lit. Verhandlungen der Akade⸗ mie der Wissenschaften zu Berlin in den Monaten Maͤrz u. April.

Landtags-Angelegenheiten.

Rhein⸗Provinz.

Düsseldorf, 15. Juli. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben, einer Mittheilung des Herrn Landtags⸗Kommissarius zufolge, zu genehmigen geruht, daß, insofern das Beduͤrfniß es erheische, die Dauer des Landtages noch bis zum 25sten d. M. ausgedehnt werden koͤnne.

Der 10te Ausschuß erstattet den Bericht I“ tung der Irren⸗Heilanstalt zu Siegburg in den Jahren bis 1839 und legt die Verwaltungs⸗Etats derselben pro 158 n. vor. Die Eroͤrterung uͤber die bei dieser Anstalt moͤglichen Aenderungen (namentlich in konomischem Sinne) und Verbesse⸗ rungen fuͤllte den groͤßten Theil der heutigen Sitzung aus.

meiawevsaer.

eo,.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 24. Juli. Die Koͤnigin Marie Christine hat nun⸗ mehr auf offizielle Weise gegen die Ernennung des Herrn Ar⸗ guelles zum Vormunde ihrer Tochter, der Koͤnigin Isabella, pro⸗ testirt. Diese Protestation ist von einem Briefe an Espartero be⸗ gleitet. Wir theilen nachstehend die beiden Aktenstuͤcke mit:

An die Nation.

Ich, die Koͤnigin Marie Christine von Bourbon, In Betracht, daß ich durch den Art. 10. des Testaments meines er⸗ habenen Gemaͤhls, des Koͤnigs Ferdinand VIlI., berufen bin, die Vor⸗ mundschaft und Kuratel uͤber meine erhabenen minderijaͤhrigen Toͤch⸗

ter auszuuͤben; daß diese Ernennung, insoweit sie meine Tochter, die Kdnigin Isabella, betrifft, guͤltig und rechtmaͤßig, kraft des Art. 60.

der Constitution, und daß die buͤrgerlichen Gesetze jene Ernennung in Bezug auf meine andere Tochter, die Infantin Marie Louise Fer⸗ nande, nicht minder guͤltig und rechtmaͤßig machen; daß, selbst wenn ich nicht durch den Willen meines Gemahls Vormuͤnderin der erhabenen Waisen geworden waͤre, ich es durch den Vortheil und den Willen des Gesetzes als Mutter und Wittwe gewesen seyn wuͤrde; daß weder die Gesetze des Koͤnigreichs, noch die Constitution der Regie⸗ rung gestatten, sich in die Vormundschaft der Koͤnige oder der In⸗ fanten von Spanien zu mischen; daß die Rechte der Cortes, dem schon erwaͤhnten Artikel der Coustitution gemaͤß, nur so weit gehen, dem minderjaͤhrigen Koͤnige einen Vormund zu ernennen, wenn das Testament keinen bezeichnet hat, und wenn der Vater oder die Mut⸗ ter nicht im Wittwenstande bleiben, ohne daß dieses Recht jemals in einem andern Fall oder auf eine andere Art von Vormundschaft an⸗ gewendet werden koͤnne; ferner beruͤcksichtigend, daß die Regie rung der Vormundschaft, welche ich ausuͤbte, Hindernisse in den Weg gelegt hat, indem sie Agenten ernannte, um sich in die Verwaltung der Koͤnigl. Domaine einzumischen, gegen welche Maßregel ich schon am 20. Januar in einem Briefe an den Herzog de la Vittoria, Don Baldomero Espartero, foͤrmlich protestirt habe; daß die Cortes, im Widerspruch mit dem Art. 60 der Constitution und des gemeinen Rechts, die Vormundschaft uͤber meine erhabenen Toͤchter fuͤr erle⸗ digt erklaͤrt und einen andern Vormund ernannt haben; daß end⸗ lich meine einstweilige Abwesenheit die Rechte nicht umstoͤßt, welche dir buͤrgerlichen und politischen Gesetze mir zuerkannt haben

erklaͤre ich, daß die Entscheidung der Cortes eine auf Ge⸗ walt gegruͤndete Usurpirung meiner Rechte ist, in die ich nicht wil⸗ ligen kann und darf; daß die Rechte, Privilegien und Vortheile, die mir als Koͤnigin⸗Mutter und als testamentarische und recht⸗ maͤßige Vormuͤnderin meiner vielgeliebten Toͤchter zustehen, nicht

icht verzichte ind t hanteeh bestehen werden, obgleich ich de facto durch Gewalt an der Ausuͤbung derselben verhindert worden bin. b

Da ich aus diesen Gruͤnden verpflichtet bin, einen so argen Akt der Gewalt durch alle mir zu Gebote stehenden Mittel oͤffent lich zuruͤckzuweisen, so habe ich beschlossen, hierdurch feierlich, vor der Ration und dem Angesichte der Welt gegen die Dekrete vom 2. Dezember v. J., welche die Ausuͤbung der Vormundschaft von meiner Seite gehemmt haben, gegen den Beschluß des Cortes, wel⸗ cher jene Vormundschaft fuͤr erledigt erklaͤrt, und gegen alle Wir⸗ kung und Folgen jener Beschluͤsse zu protestiren. 8

Ich erklaͤre außerdem alle die Gruͤnde, welche angefuͤhrt wurden, um mir die Vormundschaft uͤber meine erhabenen Toͤchter zu rauben und mein muͤtterliches Her; zu zerreißen, fuͤr nichtig und falsch.

Ein einziger Trost bleibt mir: daß naͤmlich, waͤhrend meine Haͤnde das Ruder des Staats leiteten, viele Spanier den Tag der Gnade, Alle den Tag der unparteiischen Gerechtigkeit, keiner den Tag der Rache fuͤr sich leuchten sah. Ich war es, die in San⸗Ildefonso

Journale enthalten sich jeder Bemerkung uͤber die Proclamation des Herrn Moritz Duval. Man soll, wie es allgemein heißt, sehr unzufrieden uͤber die Betrachtungen seyn, welche der Kom⸗ missarius sich uͤber „eine aus der Revolution hervorgegangene Re⸗ gierung“ erlaubt hat. Man haͤtte außerdem gewuͤnscht, daß Herr Duval gleich nach seiner Ankunft in Toulouse irgend einen ener⸗ gischen Akt vollzogen haͤtte, statt, wie er es gethan, damit zu be⸗

ginnen, die Lokal⸗Behoͤrden zu Rathe zu ziehen.“

Der Messager erwiedert heute auf das Rechtfertigungs⸗ Schreiben des Herrn Floret, daß derselbe deshalb abgesetzt wor⸗ den sey, weil er bei dem ersten Widerstande der Munizipal⸗Be⸗ hoͤrde gegen die Registrirungs⸗Maßregel nicht sofort die Stelle des Maire anders besetzt und mit der Operation fortgefahren habe. Warum aber Herr Floret zwoͤlf Tage lang ohne Antwort und ohne Instructionen gelassen worden sey, daruͤber schweigt das mi⸗

die Wohlthat der Amnestie bewilligte; Madrid war Zeuge meiner be⸗ V nisterielle Abendblatt.

harrlichen Anstrengungen zur Wiederherstellung des Friedens; Valen cia endlich sah mich zuletzt die Gesetze vertheidigen, welche von den Maͤnnern schmaͤhlich mit Fuͤßen getreten wurden, die am meisten ver pflichtet waren, sie zu vertheidigen. Ihr wißt es, Spanier, der groͤßte Ruhm Gottes, die Vertheidigung und Aufrechthaltung des Thrones Isabella's II, und das Gluͤck Spaniens waren stets und wer den immer die alleinigen Gegenstaͤnde meiner Sorgfalt und meiner Gedanken seyn. Paris, den 19. Juli 1841. (gez.) Marie Christine.“

Schreiben der Koͤnigin Marie Christine an den Herzog de la Vittoria bei Uebersendung der vorstehenden Protestation.

Eine traurige und schmerzliche Erfahrung hat mir bewiesen, daß V

die Beleidigung, welche in Valencia dem Koͤniglichen Ansehen und

der Regierung, in deren rechtmaͤßigem und gesetzlichem Besitz ich war, einen so verderblichen Stoß versetzte, nur das Vorspiel neuer Gewalt⸗ thaͤtigkeiten und neuer Verfolgungen gegen mich war. Nicht zu-⸗ frieden damit, mir die Regentschaft entrissen zu haben, auf die ich, um nicht meine Eide zu verletzen, genoͤthigt war zu verzichten; nicht

zufrieden damit, mir die grausame Nothwendigkeit auferlegt zu ha⸗ diese Nachricht mittheilt,

en, Spanien auf eine Zeit lang zu verlassen, haben die Urheber je⸗ LE“ 1 durch die Keligion und durch die Menschlichkeit geheiligten Geundsaͤtze vergessend, und sich luͤgenhafter, meine Ehre und meinen Ruf antastender Vorwaͤnde bedienend, seit jenem Augen⸗ blick offen daran gearbeitet, mir den suͤßesten Trost zu rauben, dessen sich eine Mutter, die, wie ich, von Sorgfalt und Liebe fuͤr ihre Kin⸗ der beseelt ist, erfreuen kann. Die Worte fehlen mir, um die Groͤße des Schmerzes auszudruͤcken, den ich empfand, als ich erfuhr, daß es endlich gelungen sey, mich einer Vormundschaft zu berauben, deren Ausuͤbung mir, und mir allein, durch eben so zahlreiche als gerechte und geheiligte Anspruͤche gesichert war. 1 1.

Die Cortes, indem sie diese Angelegenheit auf diese Weise ent⸗ schieden, Sie und die Minister, indem Sie dieselbe ihrer Berathung vorlegten, haben sich ein Recht angemaßt, welches Ihnen nicht zu— steht. Sie haben alle Regeln der Gerechtigkeit mißkannt und mich, die, um zu einer weisen Versoͤbnung zu gelangen, vergebens alle mit meiner Wuͤrde und mit meinen Mutterpflichten vertraͤglichen Opfer darbrachte, auf eine unwuͤrdige Weise zu Ihrem Schlacht⸗ opfer gemacht.

Deshalb kann ich mich der so ernsten Pflicht, die Gott und die Natur mir unter diesen Umstaͤnden auferlegen, nicht laͤnger ent— ziehen. Der Stimme meines Gewissens gehorchend und durch aͤu⸗ ßerste Nothwendigkeit der Selbstvertheidiguug getrieben, habe ich den Entschluß gefaßt, eine feierliche Protestation gegen Alles, was durch die Cortes, im Widerspruche mit meinen legitimen Rechten als Koͤnigin-Mutter und als einzige testamentarische Vormuͤnderin meiner erhabenen Toͤchter, beschlossen worden ist, zu erlassen. Ich fuͤge diese eigenhaͤndig geschriebene Protestation diesem Briefe bei, damit Sie dieselbe sofort in der „Madrider Hof⸗Zeitung⸗ publiziren lassen moͤgen. (gez.) Marie Christinc.“

V Boͤrse vom 21. Juli.

Man spricht von einer baldigst vorzunehmenden zweiten Pairs⸗ Creirung. Auf der Liste sollen sich der Marschall Sebastiani und Herr Fould befinden.

Der Courrier français stellt es in Abrede, daß Herr Mathieu de la Redorte seine politische Meinung veraͤndert habe und deshalb zum Pair von Frankreich ernannt worden sey. Durch eine solche Vermuthung beleidige man den Charakter eines Man⸗ nes, der nicht einen Augenblick von seiner politischen Bahn abge⸗ wichen sey und sich nie von seinen politischen Freunden getrennt habe. Herr Mathieu de la Redorte habe weder direkt noch indi⸗ rekt um die Ehre nachgesucht, welche das Ministerium ihm ver⸗ liehen haͤtte; er habe dieselbe angenommen, wie Mancher vor ihm, den man deshalb nicht eines Meinungswechsels beschuldigt haͤtte. Die Pairie sey kein ministerielles Amt, und die constitutionelle Opposition der Pairs-Kammer werde durch die Ernennung des Herrn Mathieu de la Redorte gewiß ein Mitglied mehr zaͤhlen. Die von dem Vice⸗Admiral Hugon befehligte Flotte ist am 22sten d. unter Segel gegangen. Der Messager, welcher fugt nicht hinzu, wohin die Flotte be⸗ oder welche Richtung sie eingeschlagen habe. Die Rente war heute waͤhrend der ganzen Boͤrse schwach und ausgeboten; das Sinken derselben war indeß nur unbedeutend.

stimmt sey,

½ ½ Paris, 23. Juli. Es ist nicht ohne Interesse, die ge⸗ setzliche Natur der Regierungs⸗Maßregeln naͤher kennen zu ler— nen, welche bei den Munizipalitaͤten mehrerer der bedeutendsten Staͤdte des Landes einen so heftigen Widerstand gefunden und im suͤdlichen Frankreich sogar offenen Aufruhr zur Folge gehabt haben. Die angeordneten Zaͤhlungen begreifen 1) die Volksmenge uͤberhaupt; 2) die Individuen, welche der Personal⸗ und Moͤbel⸗

Steuer unterworfen sind, zu welchem Zwecke denn auch der Mieth⸗

werth der Wohnungen, welchem die Moͤbel⸗Steuer zur Grund⸗

lage dient, einer neuen Abschaͤtzung unterworfen wird; 3) die patentsteuerpflichtigen Personen, und 4) die steuerbaren Thuͤren und Fenster.

Die allgemeine Volkszaͤhlung ist eine gesetzlich alle fuͤnf Jahre vorzunehmende Operation, welche unter der Leitung des Mini⸗ sters des Innern geschieht, und kein unmittelbarer Finanzzweck. Gleichwohl ist es diese Maßregel, deren Ausfuͤhrung auf die groͤß⸗ ten Schwierigkeiten bei den staͤdtischen Behoͤrden und bei der staͤdtischen Bevoͤlkerung stoͤßt. Die Instructionen des Ministers des Innern besagen naͤmlich, daß die Volkszaͤhlung in allen Staͤdten

welche dem Eingangszolle auf Geträaͤnke unterworfen sind, unter Mitwirkung und Kontrolle der Agenten des Fiskus vorgenom⸗ men werden solle. Das Interesse des Fiskus an dieser Controlle

Das Journal des Debats begleitet die obigen Akten⸗ beruht darauf, daß die fragliche Tranksteuer, welche alle Staͤdte

stuͤkke mit folgenden Bemerkungen: „Diese beiden Dokumente athmen ein tiefes Gefuͤhl der Rechte, welche der verbannten Koͤ⸗ nigin durch die Constitution, durch die Gesetze der Spanischen Monarchie und durch das Testament des verstorbenen Koͤnigs Ferdinand, zustehen, geheiligte Rechte, die von der aus der September-Emeute hervorgegangenen Regierung auf eine unwuͤr⸗ dige Weise mit Fuͤßen getreten worden sind. Eben so wird man nicht ohne Ruͤhrung jene so edlen Klagen einer Mutter lesen, welche ihre unversoͤhnlichsten Feinde zwischen sich und ihre Kin— der treten sieht: grausames Raffinement des Hasses, traurige Belohnung fuͤr zehn Jahre der Gnade, der Sorge und der Hin— gebung! 1 b 1 zu theilen, glaͤnzte ein Strahl der Hoffnung uͤber das betruͤbte Spanien; bald oͤffneten sich auf ihre Stimme die Gefaͤngnisse, die Amnestie rief die Verbannten in den Schooß ihres Vaterlandes zu⸗ ruͤck, die Universitaͤten nahmen ihre unterbrochenen Arbeiten wieder auf. Ganz Spanien hoffte auf bessere Tage, und der Name Marie Christine

ward das Losungswort der neuen politischen Generationen. Ohne

mit mehr als 4000 Einwohnern trifft, stufenweise mit der Be⸗ voͤlkerung derselben steigt. Die staͤdtischen Gemeinden haben den;⸗ nach einen augenscheinlichen Vortheil dabei, daß sich die offizielle Zahl ihrer Mitglieder so niedrig als moͤglich stelle, und sie glau— ben sich in ihrem Rechte durch ein an die Praͤfekten gerichtetes Cirkular verletzt, in welchem der Minister des Innern vorschreibt, daß bei der Zaͤhlung das thatsaͤchliche, nicht aber das juri- dische Domizil zum Grunde gelegt werde, eine Vorschrift, durch welche nur das von der letzten Zaͤhlung im Jahre 1836 beob⸗ achtete Verfahren wieder in Wirksamkeit gesetzt wird. Diesem Systeme nach werden die Elemente der schwebenden Bevoͤlkerung,

Als Marie Thristine kam, um den Thron Ferdinands das Militair, die Zoͤglinge der Schulen, das Personal der Wohl⸗

thaͤtigkeits⸗Anstalten, die Gefangenen u. s. w. in die Summe der Einwohner des Orts, an welchem sie sich befinden, mit eingerech⸗ net, und dieser Punkt ist es, uͤber welchen die Militair⸗Behoͤrden die bitterste Klage fuͤhren, gegen welchen die Stimme des Volks in den betheiligten Gemeinden am lautesten protestirt. Gleich⸗ wohl muß man bei unbefangener Pruͤfung nothwendiger Weise

den Beistand der Koͤnigin wuͤrde es der liberalen Partei niemals einsehen, daß das jetzige System der Regierung allen Anforde⸗

gelungen seyn, uͤber den seit Jahrhunderten in Spanien einge⸗ wurzelten Absolutismus zu siegen. Un eine so grausame Weise als Koͤnigin wie als Mutter den Schutz, durch den sie die muͤhsamen Anfaͤnge der Spanischen Freiheit ge⸗ foͤrdert hat! Aber die Zukunft wird Marie Christine an der Un⸗ dankbarkeit der Parteien raͤchen, und die energische Frau, die zaͤrt⸗ liche Mutter, die nachsichtige Koͤnigin wird in der Geschichte in— mitten der eitlen Ehrgeizigen und der treulosen Intriganten, die ihr Vertrauen zu taͤuschen wußten, einen besondern Platz ein⸗ nehmen.“

Die Koͤnigin Marie Christine hat seit einigen Tagen ihr neues Hotel in der Rue de Courcelles bezogen. Sie hat jetzt ihr Haus auf einen wahrhaft Koͤniglichen Fuß eingerichtet. Das

Personal ihrer Kuͤche besteht allein aus 40 Personen. Die

Koͤnigin arbeitet fleißig an ihren Memoiren, die binnen kurzem erscheinen sollen; der Graf Toreno ist ihr bei dieser Arbeit be⸗ huͤlflich. 4

Die Nachrichten des Messager aus dem Suͤden Frank⸗ reichs beschraͤnken sich heute auf folgende Worte: „Den heute hier eingegangenen telegraphischen Depeschen zufolge, ist auf alle

verfahen koͤnnen; daß ich auf jene Rechte, Privilegien und Vortheile Punkten Alles ruhig.“

Und doch buͤßt sie jetzt auf gen Zaͤhlung beobachtete.

rungen der Billigkeit weit mehr entspricht, als das bei der vori⸗ Jene schwebende Bevoͤlkerung der Garnisonen, Universitaͤten, Gymnasien u. s. w. traͤgt in der That zu dem Wohlstande ihrer Aufenthaltsorte bei und wird daher anz mit Recht mit in Anschlag gebracht, wenn es sich darum handelt die Vermoͤgenskraͤfte der einzelnen Gemeinden zu ermit⸗ teln. Freilich wechselt diese Bevoͤlkerung periodisch, aber die eine Generation derselben tritt in der Regel nur ab, um einer neuen Platz zu machen. Uebrigens sagt das ministerielle Rundschreiben ausdruͤcklich: „daß diejenigen Personen von der Zaͤhlung auszu⸗ nehmen seyen, welche den Ortihres thatsaͤchlichen Aufenthalts nur augenblicklich in Geschaͤften, oder auf Reisen, aus Gesundheits⸗ Ruͤcksichten, der Aerndte oder der Weinlese halber, oder aus aͤhn⸗ lichen Gruͤnden bewohnen.“ Gegen den Inhalt der ministeriellen sonach unpartelischer Weise nichts eeen den, und am wenigsten liegt darin ein S z2- buft lehnung gegen die Staats⸗-Gewalt, wie der Hesc 8 der Opposition in der Provinz zu glauben g. Se zu einer systematischen Steuer⸗Verweigerung, wie e ae beaei⸗ es Legitimi evredigt wird. Dagegen moch Organen des Legitimismus gepredig chenswerth gewesen seyn, hinsichtlich der Form allerdings wuͤnschens 8b

Verfuͤgung ist