1841 / 212 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

visorische Administration druͤckt ihren Dank und ihre Anerkennung aus: dem General⸗Lieutenant St. Michel, dem General Rambaud, dem Obrist⸗Lieutenant Massé, deren Umsicht und Kaltbluͤtigkeit dazu beitru⸗ 24 g e . e gen, das schreckliche Ungluͤck, von dem wir bedroht waren, zu verhuͤten. Die provisorische Administration wuͤrde gegen die erste ihrer Pflichten fehlen, wenn sie nicht erklaͤrte, daß der nicht vorausgesehenen Ab⸗ setzung des fruͤheren Praͤfekten, der Ankunft des Herrn Mahul, der Unpopularitaͤt seines Namens und seiner falschen Energie die Ereignisse, die wir beklagen, beigemessen werden muͤssen. Bei je⸗ nen Vorgaͤngen waren weder der Koͤnig noch seine Regierung Gegenstand irgend eines aufruͤhrerischen Geschreis.“ Der Schluß des Berichtes zeigt an, daß eine definitive Bildung des Munizipal⸗Conseils zu Stande gekommen sey, und nennt die Na⸗ men seiner Mitglieder. Herr Floret hat abermals ein Schreiben an das „Journal des Débats“ gerichtet, als Antwort auf dessen Bemerkungen uͤber seine erste Rechtfertigung. Es heißt in diesem neuen Schreiben unter Anderem: „Wenn man mir durch den Telegraphen die Befehle ertheilt haͤtte, um welche ich bat, so haͤtte die Registrirung nach einer vier⸗ oder fuͤnftaͤgigen Unterbrechung wieder fortgesetzt und wahrscheinlich zu einem guten Ende gefuüͤhrt werden koͤnnen. Das Ministerium, fagen Sie, hatte keine Wahl; es konnte nicht umhin, mich abzu⸗ setzen. Entschuldigen Sie, m. H.; das Ministerium konnte allerdings einen anderen Weg einschlagen. Wenn es die Ansicht, die ich mit der Freimuͤthigkeit eines loyhalen Beamiten aussprach, nicht theilte, so mußte es mir die erbetenen Befehle zukommen lassen und so seinen

Theil der Verantwortlichkeit uͤbernehmen. Ich wuͤnsche, daß der Kdonig viele Beamten finden moͤge, die bereit sind, seinen Ministern, selbst auf die Gefahr der Absetzung, immer die Wahrheit zu sagen.“

Zu Alby hatten am 20sten und 2lsten d. einige Zusammen⸗ ottungen statt. Die Ruhe ward indeß mit leichter Muͤhe von der bewaffneten Macht wieder hergestellt.

Im Journal des Débats liest man: „Es wird von einer zweiten Berathung des der Registrirung gesprochen. Diese Berathung ist eigentlich nicht

der Ausdruck eines neuen Wunsches. Der Munizipal⸗Rath koͤmmt nur, wie man sagt, bei Gelegenheit einer Einnahme, welche auf dem Budget fuͤr die Patente figurirt, auf die Ansichten zuruͤck, welche er fruͤher ausgedruͤckt hat, und zwar mit demselben Charak— ter der Zuruͤckhaltung, der Weisheit und der Gesetzmaͤßigkeit.“

Dem Toulonnais zufolge, hat der General Bugeaud am 14ten d., beim Empfang der Civil⸗ und Militair-Behoͤrden in Alxgier, sich in nachstehender Rede an die Offiziere der Miliz uͤber

e Resultate des letzten Feldzuges folgendermaßen ausgesprochen: „Ich danke Ihnen fuͤr Ihre Mitwirkung waͤhrend der letzten Exrpedition; Ihre Anstrengungen, Ihre muthvolle Geduld sind mir nicht entgangen; ich bezeige Ihnen daruͤber meine Zufriedenheit. Von heute an, koͤnnen Sie sich eine Zeit lang ausruhen; denn ich habe meinen Plan, die Macht Abd el Kaders auch in seinen entferntesten Schlupf winkeln zu vernichten, nicht aufgegeben. Waͤhrend des Sommers habe ich ihn von Oet zu Ort verfolgt; waͤhrend der schlechten Jahreszeit weede ich ihn in die Wuͤste zuruͤckdraͤngen. Er wird mich nicht ermuͤden; ich werde ihn verfolgen, bis er sich auf Gnade und Ungnade ergiebt. Ich weiß, daß Einige mich tadeln, daß die Journale unzufrieden sind und sich unaufhoͤrlich gegen mein Benehmen und gegen meine Pläne erheben. Daran liegt nichts; mein Benehmen wird dasselbe bleiben, meine Plaͤne werden nichtsdestoweniger ausgefuͤhrt werden. Wir haben den Staͤmmen ihre Heerden weggefuͤhrt, und sie ster⸗ ben vor Hunger oder ergeben sich. Schon hat sich ein Kalifg unter⸗ worfen, und mehrere einflußreiche Staͤmme sind seinem Beispiele gefolgt. Bald wird der Emir, der vor den Seinigen fluͤchten muß, demuüͤthig unsere Gnade auflehen. Dazu bedarf es der Beharrlich keit und des Muthes. Ich, m. H., war fruͤher ein erklaͤrter Feind der Kolonie; es war damals meine Ueberzengung; aber vom Tage meiner Ankunft an bin ich Verfechter und Beschuͤtzer derselben geworden. Sie werden einsehen, daß ich mich waͤhrend meiner Streifzuͤge nicht mit Ihren Vizinal⸗Wegen beschaͤftigen konnte, und dennoch lasse sch Ihre Interessen eben so wenig aus den Augen, wie die meiner Besitzungen im Dordogne Departement; waͤhrend ich dort bin, sind meine Gedanken bei der Colonisation, und ich hoffe, sie zu Stande u bringen. Wir duͤrfen dem Abd el Kader weder Zeit noch Mittel lasten, seine Streitkraͤfte zu sammeln. Das alle System sagte mir nicht zu; was ist ein Koͤrper mit einem Kopf, wenn er weder Arme noch Beine hat, um ihn zu naͤhren? Sollte ich mich begnuͤgen mit jenen Erkursionen von Blidah nach Medeah, von Medeah nach Mi liana, von Miliana nach Medeah und von Medeah nach Blidah, dann wieder so, und immer so? Nein, der Emir mußte bei sich, in seiner Wurzel angegriffen, er mußte vernichtet werden! Dies ist schon zum Theil gelungen; in kurzer Zeit werde ich meinen Zweck er reicht haben. Man wird mich, weil ich von Privatleuten ferde und Maulthiere requirirt habe, der Willkuͤr beschuldigen; ich bin darauf gefaßt. Ich war dazu gezwungen, um die Verpfle⸗ 8 gungen so schnell als moͤglich zu bewerkstelligen, und ich werde die

gebrachten Opfer dadurch anerkennen, daß ich mich bis zur naͤchsten Erpedition eifrig mit Ihren Interessen beschaͤftige. Seyn Sie be⸗ harrlich, m. H. wie haben die besten Hoffnungen! Unsere Sol gaten werden sich zwei und einen halben Monat ausruhen und im September wieder ins Feld ruͤcken. Wenn wir es dann noch nicht zu Ende bringen, so glaube ich versichern zu koͤnnen, daß eine letzte Expedition im naͤchsten Fruͤhjahr der Macht des Emir den letzten “” die Franzoͤsische Herrschaft fuͤr immer in Algier befestigen wird!

Der Gazette des Tribunaux wird aus Tulle geschrie⸗ ben: „Alles bereitet sich hier auf die Sitzung vom 5. August vor. Die Zeugen sind zu diesem Tage vorgeladen worden; unter ihnen befindet sich auch Denis Barbier. Herr, und Frau von Leotaud haben darauf angetragen, daß der fuͤr buͤrgerlich todt er⸗ klaͤrten Marie Cappelle ein besonderer Kurator, der sie bei der Civil⸗Klage vertheidige, ernannt werde. Der Gzerichtshof hat dem- zufolge Herrn Lacombe, Notar in Tulle, zum Spezial⸗Kurator ernannt. Das öͤffentliche Ministerium und die Civil⸗Partei haben sich demnach voͤllig in Bereitschaft gesetzt, um die Diamanten⸗Angelegenheit am 5. August zum Spruch zu bringen. Was Marie Cappelle betrifft, so wußte man vor einigen Tagen noch nicht, ob sie die Debatten annehmen wird. Sie hat sich daruͤber selbst vielleicht noch nicht entschieden. Der Zustand

ihrer Gesundheit kann einen großen Einfluß auf ihren Entschluß aͤußern. Die in den Pariser Journalen erschienene Anzeige, daß sie sich vergiftet habe, hat einen lebhaften Eindruck auf sie gemacht und ihr heftige Nerven⸗Zufaͤlle zugezogen. Wenn sie am 5. August unwohl oder nicht bei Laune ist, vor dem Publi⸗ kum zu erscheinen, so wird sie nicht erscheinen. Es ist auch moͤglich, daß ihre Vertheidiger irgend einen neuen punkt aufzufinden suchen, um das Urtheil zu Fevschteben. 8 falls ist vorauszusehen, daß der Gerichtshof keinen ferneren Auf⸗ schub gestatten und die Sache kontradiktorisch oder durch ein Kon⸗ tumazial⸗Urtheil zu Ende bringen wird. Es ist uͤbrigens un⸗ wahr, daß Madame Lafarge von den hiesigen Damen besucht werde; sie hat unter uns nur noch sehr wenig Anhaͤnger. Nach gefaͤlltem Urtheile wird sie nach dem Gefaͤngnisse von Clermont abgefuͤhrt werden. Herr⸗ Odilon⸗Barrot wird gemeinschaftlich mit Herrn Coraly die Vertheidigung der Frau von Leotaud uͤhren.“ scch Der Moniteur parisien meldet, daß der Koͤnig und die Königin der Belgier in Paris erwartet werden. V

c. 2& ge 8 898 zuruͤckzufuͤhren. Pariser Munizipal⸗Rathes in Betreff

Juli. Die von dem Finanz⸗Minister in Be⸗ treff der Anleihe gegebenen Explicationen haben heute an der Boͤrse

keinen bedeutenden Eindruck gemacht, indeß doch so viel bewirkt, daß sich die Course der Franzoͤsischen Renten wieder etwas hoben. Der Umsatz war indeß eben so unbedeutend, wie an den vorherge⸗ henden Tagen.

Boͤrse

8 27.

Toulon, 21. Juli. Die Flokte unter dem Befehle des

Vice⸗Admirals Hugon, aus 15 Kriegsschiffen bestehend, wird mor⸗ gen unter Segel gehen. (Die Abfahrt ist bereits gemeldet). Sie hat nur fuͤr einen Monat Lebensmittel an Bord. Wie es heißt, wird sie an den Kuͤsten Frankreichs, Italiens, Spaniens und Afrika's kreuzen und in etwa 20 Tagen wieder hierher zuruͤckkeh⸗ ren. Die Division unter dem Vice⸗Admiral de la Susse bleibt auf der hiesigen Rhede, bereit, auf das erste Zeichen nach der Le⸗ vante unter Segel zu gehen. Der Courrier francçais sagt: „Die Bestimmung der Französischen Flotte ist kein Geheimniß mehr. Drei Linienschiffe werden vor Tunis bleiben; der aͤbrige Theil der Flotte wird bei Smyrna vor Anker gehen. Man weiß, daß eine Fregatte nach dem Baltischen Meere gesandt worden ist, um Herrn von Ba⸗ rante nach Frankreich zu bringen. Dieses Schiff, welches durch die bei Kronstadt versammelte Russische Flotte hindurch muß, wird Gegenstand einer großen Aufmerksamkeit seyn.“

α Paris, 27. Juli. Die letzten Nachrichten, die aus der Levante hier eingegangen sind, melden, daß in Konstantinopel die Rede gehe, daß Reschid Pascha naͤchstens wieder zu neuer Thaͤtig⸗ keit berufen werden wird. Man wird ihn wahrscheinlich zunaͤchst auf seinen froͤheren Posten als Gesandten in London zuruͤcksenden, doch nur, wie man glaubt, in der Absicht, um ihn auf diesem Umwege nach und nach wieder zur Gewalt nach Konstaͤntinopel

Die Gesandtschaften in der Tuͤrkei sind ja oft nur eine Art milder und gnaͤdiger Verbannung, mittelst welcher man wieder zu steigen pflegt. (Vergl. dagegen unuten das Schrei⸗ ben aus Wien.)

Durch Reschid Pascha wird man aber an einen Mann er⸗ innert, der fruͤher bei der Verbreitung der Reform in Kon— stantinopel sein Haupt⸗Werkzeug war, spaͤter aber von ihm zuruͤck⸗ gesetzt wurde, als er zu sehr auf die Rathschlaͤge Lord Ponsonby's hoͤrte und sich vom Haß gegen Mehmed Ali hinrei⸗ ßen ließ. Wir meinen den Doktor Barrachin, dessen in diesen Blaͤttern schon erwaͤhnt wurde, als von seiner „Revue orientale“ und dem von ihm zu begruͤndenden Comité, Behufs der Emanci⸗ pation der Christen im Orient, die Rede gewesen ist. Diese „Re⸗ vue orientale“ existirt bis jetzt immer nur noch als Prospektus, soll aber dessen ungeachtet auf Reschid Pascha und die Ereignisse im Tuͤrkischen Reiche uͤberhaupt bereits einen nicht unbedeutenden Einfluß geuͤbt haben. Denn sowohl der bekannte Schriftsteller Alphonse Royer, welcher vor kurzem aus Konstantinopel hier⸗ her zuruͤckgekehrt ist, als auch andere Europaͤer, die damals Re⸗ schid Pascha umgaben, sagen einstimmig aus, daß dessen Sturz, der zwar schon laͤngst vorbereitet gewesen war, unmitzelbar dar⸗ auf folgte, als das erste Heft der „Revue“ mit der sie begleiten- den Lithographie in Konstantinopel ankam. Auf jener Lithogra⸗ phie, die Zweck und Idee der „Revue orientale“ im Symbole aus⸗ druͤcken sollte, sieht man, eine Fahne anfassend, einen Tuͤr⸗ ken, einen Europaͤer, einen Griechen, einen Armenier und einen Israeliten. Die Fahne fuͤhrt die Inschrift: „Gleich- heit aller Religionen und Rechte“, und an zwei Figuren erkennt man die Portraits der hier betheiligten Personen, nänflich on dem Tuͤrken das Portrait Reschid Pascha's ünd an dem Europaͤer das des Herausgebers der Revue. Bei seinem fruͤheren Aufenthalt in Paris hatte Reschid Pascha, als er noch mehr zu Frankreich als zu England si der Franzoͤsischen Presse und Franzoͤsischer Publizisten, die Reform durchzusetzen gehofft und eine Broschuͤre unter dem Titel „le statu quo“n unter seinen unmittelbaren Auspizien drucken lassen. Als nun die „Revue orientale“ in Konstantinopel erschien, so beschuldigten ihn seine Feinde, daß er bei derselben unmittelbar betheiligt sey, und sich sogar als Reformator darin habe der Welt darstellen wollen. Er that vergebens alles Moͤgliche, um diese Beschuldi⸗ gung von sich abzuweisen, und es half ihm nichts, als er selbst nachwies, wie er gerade damals mit dem Herrn Barrachin ent⸗ zweit gewesen, weil dieser bestaͤndig eine direkte Uebereinkunft mit Mehmed Ali wollte und von dem Eingehen in die Englischen Rathschlaͤge abrieth. .

Was das erwaͤhnte Comité des Doktor Barrachin betrifft, so ist dasselbe noch gar nicht zu Stande gekommen, obgleich die Journale schon oft die Mitglieder desselben aufgezaͤhlt haben. Er erhielt bis jetzt schriftliche Zusagen und Versprechungen von allen Seiten, außer von den Republikanern, welche ihm sogleich erklaͤrten, daß sie sich darauf nicht einlassen koͤnnten, da man die bestehende Regierung zur Unterstuͤtzung desselben angesprochen haͤtte. Wirkliche Theilnahme fand er nur bei demjenigen Theile der legitimistischen Partei, die Herr Genoude repraͤsentirt, aber gerade die Unterstuͤtzung von dieser Seite schadete ihm, denn sie brachte die Sache bei allen Uebrigen in Verdacht. Herr Ey— nard scheint daher die jetzigen Verhaͤltnisse in Frankreich sehr gut zu begreifen, wenn er in seiner letzten Mittheilung uͤber die Bedraͤngnisse der Kretenser sagt daß diesmal nichts Gutes dar⸗ aus hervorgehen koͤnnte, wenn fuͤr die levantinischen Christen Be⸗ wegungen unternommen werden sollten, die ihren Impuls und ihre Leitung nicht von der Regierung erhielten.

In Bezug auf unsere inneren Verhaͤltnisse ist der Beschluß des Munizipal⸗Raths von Macon, welcher die Steuer⸗Revision des Finanz⸗Ministers fuͤr eine passende und legale Maßregel er⸗ klaͤrt, ein fuͤr die Regierung sehr guͤnstiges Ereigniß. Man ist uͤberzeugt, daß dies beruhigend auf die ganze oppositionelle Be⸗ wegung wirken wird, da es den uͤbrigen Munizipal⸗Raͤther einige Zweifel an der Begruͤndung ihres Widerstandes ein⸗ flößen kann. Auch verspricht man sich daven einige Wir⸗ kung auf die Oppositions⸗Presse, die bis jetzt immer behaup⸗ tet hat, daß die Munizipal⸗Raͤthe mit ihren Ansichten uͤber diesen Gegenstand uͤbereinstimmen. Diesen Beistand aber verdankt ohne Zweifel die Regierung Herrn von Lamartine, welcher, als einfluß⸗ reichstes Mitglied des Departement-Conseil's von Macon, haͤufig in das Journal dieses Departements schreibt und in diesem kriti⸗ schen Moment wohl nicht unterlassen haben mag, die Gemuͤther der Bewohner dieses Departements zu Gunsten der Regierung

seb9u

Großbritanien und Irland. London, Juli. Ihre Majestaͤt und Prinz Albrecht verließen gestern Nachmittag Schloß Windsor und begaben sich, unter Begleitung eines Trupps vom 11ten Husaren⸗Regiment, nach Woburn Abtei, dem Landsitz des Herzogs von Bedford in Bedsordshire. Dort wird die Koͤnigin, wie schon erwaͤhnt, mit dem Herzog von Wellington zusammentreffen, und man glaubt, daß Ihre Majestaͤt diese Gelegenheit benutzen werde, um sich mit

205 27.

ch neigte, mit Huͤlfe

demselben uͤber die Ministerkrisis zu berathen. Einige meinen sogar

Spitze des Kabinets zu treten. Jedenfalls wuͤrde, wenn eine solche Berathung gerade bei dem Herzoge von Bedford, dem Vater Lord J. Russelb's, stattfaͤnde, dabei die Folgerung sehr nahe liegen, daß zwischen den gemaͤßigten Haͤuptern der beiden Parteien keine so schroffe Differenz bestehe, als es die beiderseitige Presse glauben

einer Coalition nicht mehr in sehr weiter Ferne liegt. Am Don⸗

auf wieder nach Windsor zuruͤckkehren.

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maßliche Majoritaͤt der Tories im neuen Parlamente zu verklei⸗

als die Whigs, im Unterhause selbst auf 58 herabsinken, daß olso die Liberalen 300, die Konservativen 356 Mitglieder zaͤhlen wuͤr⸗ den. Sie erwaͤhnt, daß O'Connell, der fuͤr Meath und Cork zu⸗ gleich gewaͤhlt wurde, sich fuͤr letzteres entschieden habe, was der liberalen Partei noch eine Stimme in dem fuͤr Meath neu zu erwaͤh⸗ lenden Repraͤsentanten sichere. Daͤnn behauptet sie, daß bei der Waͤhler⸗ Registrirung zu Waterford, Athlone, Dublin und Belfast nach einem nicht gesetzlich begruͤndeten Prinzip verfahren worden sey, die dortigen Wahlen also, welche zu Gunsten der Tories ausgefallen, nicht auf⸗ recht erhalten werden koͤnnten, und daß bei einer Erneuerung derselben der Sieg ohne Zweifel auf Seite der Liberalen seyn werde, ferner will sie Formfehler bei den Wahlen in der Irlaͤn⸗ dischen Grafschaft Carlow und in Harwich entdeckt haben, und endlich rechnet sie auch darauf, daß bei der neuen Wahl, welcher sich diejenigen Tories zu unterziehen haben wuͤrden, die in das kuͤnftige Kabinet eintreten, nicht ein Jeder derselben seiner Wiedererwaͤhlung so sicher sey, wie Sir Robert Peel in Tamworth, welches vermoͤge des bedeutenden Haͤuserbesitzee den der Letztere dort hat, unbedingt seiner Botmaͤßig⸗ keit untergeben ist. Die Tories, meint die „Chronicle“ wuͤrden dann Gelegenheit haben, den Unterschied zwischen Einzel⸗ wahlen und einer allgemeinen Wahl kennen zu lernen. Sie scheint aber dabei ganz zu vergessen, daß die Tories sich schon in den letzten Jahren in Einzelwahlen genug versucht haben und in den meisten Faͤllen mit dem besten Erfolg. Zuletzt troͤstet sich dann das genannte Blatt damit, daß Sir Robert Peel, einer so starken Opposition gegenuͤber, an deren Spitze Lord John Russell stehe, und welche die Sache des freieren Handels gegen die Monopoli⸗ sten vertheidige, sich nicht gerade auf einem Rosenlager gebettet finden werde. 1 Der andere Trostgrund der ministeriellen Presse, daß naͤmlich ein Tory⸗Ministerium unmoͤglich im Stande seyn werde, den Kampf mit der gegenwaͤrtigen Lage der Dinge siegreich durchzu⸗ fuͤhren, weil die Handels⸗ und Finanz⸗Schwierigkeiten zu groß seyen, als daß sie ohne bedeutende Reformen uͤberwunden werden koͤnnten, wird vom Globe in folgender Weise auseinandergesetzt: „Der Handel und Verkehr des Landes liegen auf eine beispiellose Weise danieder. Unsere Fabriken kaͤmpfen mit Schwierigkeiten aller Art oder beschraͤnken ihre Operationen nach und nach, um sich gegen die Nachtheile zu schuͤtzen, welche die Aufhaͤufung gro⸗ ßer Vorraͤthe ohne Aussicht auf Absatz nach Außen und bei verrin⸗ gertem Begehr auf den Maͤrkten im Innern befuͤrchten laͤßt Die Arbeiter, welche in den verschiedenen Zweigen unserer Haupt⸗ Fabricationen beschaͤftigt sind, sinden sich auf diese Weise außer Ar⸗ beit gesetzt, in vielen Faͤllen sast dem Hungertode preisgegeben. Zu den Verlegenheiten, welche ein solches National⸗Elend jeder Regie⸗ rung bereitet, kommt noch, daß das neu zu bildende Ministerium seine Functionen unter der Verpflichtung uͤbernimmt, die finanzielle und Handels⸗Politik aufrecht zu erhalten, von welcher die leidenden Volks⸗ klassen ihr Elend ableiten. Das Kabinet in spe gelangt zu seinem Amte durch einen engen Bund mit dem Monopol. Die Ueber⸗ einstimmung der neuen Minister, ihr Versprechen, die Schutz⸗ Zoͤlle aufrecht zu erhalten, ist der Preis, den sie fuͤr ihren Machtbesitz zu zahlen haben. Sie hauptsaͤchlich sind es gewesen welche dem Handel Fesseln anlegten zu Gunsten eines problema⸗ tischen Vortheils des Ackerbaues, und welche auf diese Weise die Subsistenzmittel der arbeitenden Klassen verminderten, waͤhrend sie zu gleicher Zeit die Preise der wesentlichsten Lebens⸗Beduͤrf⸗ nisse steigerten. Sollten sie nun noch den Versuch wagen, neue Steuern aufzuerlegen, so ist das Schicksal des neuen Ministeriums besiegelt. Der Vulkan, der in den Manufaktur⸗Distrikten noch ruht, kann ploͤtzlich zum Ausbruch kommen. Neue Steuern bei vermindertem Handel und Brod zu erhoͤhten Preisen sind ein Experiment, welches zu Demonstrationen außerhalb des Par⸗ laments fuͤhren muß, von so entschiedener Art, daß selbst eine aus Monopolisten bestehende Majoritaͤt sich bedenken wird, bevor sie dem Zwecke, zu dem sie ins Parlament geschickt wor— den ist, durch die That entspricht, und das Ministerlum, das auf ihren Schultern ins Amt gelangt ist, wird genoͤthigt seyn, den Machtbesitz in Verzweiflung aufzugeben. Wenn Staatsmaͤnner auch in der Regel die Weisheit weniger rasch in sich aufnehmen, als gewoͤhnliche Menschen, o pflegen sie doch aus der Erfahrung werthvolle Lehren zu schoͤpfen. Der Herzog von Wellington und seine Kollegen im Jahre 1841 werden rascher dem Drüucke von Außen weichen muͤssen, als sie es im Jahre 1830 gethan haben.“ Die Times wiederholt dagegen die Worte, welche Sir R. Peel in Tamworth gesprochen, naͤmlich, daß er zwar die Grund⸗ lagen der Verfassung in Kirche und Staat aufrecht zu erhalten entschlossen sey, sich aber denjenigen Veraͤnderungen nicht wider⸗ setzen werde, welche die veränderten gesellschaftlichen Verhaͤltnisse nothwendig machten, und bemerkt dazu: „Das konservative Prin⸗ zip in politischen Angelegenheiten wird also seyn: fortwaͤhrende Verbesserung, Entwickelung nuͤtzlicher Richtungen, Beschraͤnkung von Inkonsequenzen oder Hindernissen des Guten, Nachgiebigkeit gegen die Fortschritte der buͤrgerlichen Gesellschaft und gegen die vernunftgemaͤßen Erwartungen des Volkes. Nach dieser Regel werden die Konservativen verfahren in Fragen des Handels und Verkehrs, der Finanzen und der Gesetzgebung und bei unterge⸗ ordneten Gegenstaͤnden, wie das Armen⸗Gesetz.“ . Mit Hinsicht auf eine dritte Schwierigkeit, welche die mi⸗ nisteriellen Blaͤtter einem Tory⸗Ministerium prophezeien, und die sich in der That auch schon in Mißhelligkeiten zwischen den ver⸗ schiedenen Blaͤttern der Tory⸗Partei zeigt, naͤmlich die Befriedi⸗ gung der Anspruͤche, welche die Ultra's bei der Bildung des neuen Kabinets machen duͤrften, bemerkt zwar die Times, Sir R. Peel. werde bei der Wahl der Mitglieder seines Ministeriums vorzuͤglich darauf zu sehen haben, daß kein Makel der Immora⸗ litaͤt oder des Mangels an festen Grundsaͤtzen auf ihnen hafte; hiermit scheint dieses Blatt aber eben andeuten zu wollen, daß man nicht etwa die entschiedenen Tories bei der Besetzung der Verwal⸗ tungsstellen uͤbergehen solle, um der Gegenpartei eine Art von Zuge⸗ staͤndniß zu machen, und dies veranlaßt den Standard, ohne

daß vielleicht doch der Herzog von Wellington selbst, ungeachtet seines vorgeruͤckten Alters, sich noch einmal dazu verstehen wuͤrde, an die

zu machen sucht, und daß vielleicht eine Annaͤherung derselben zu

nerstag wird die Koͤnigin von Woburn⸗Abtei nach Pomsanger, dem Landsitz des Grafen Cowper, sich begeben und den Tag dar⸗

Die ministeriellen Blaͤtter geben sich große Muͤhe, die muth⸗ nern. Durch Bezweifelung der Rechtmaͤßigkeit mehrerer zu Gun⸗

sten der Letzteren ausgefallenen Wahlen suchen sie glaublich zu— machen, daß die 78 Stimmen, welche dieselben jetzt mehr haben. b

Obanda aufs Haupt geschlagen hatten.

verbffentlicht worden, aus welchem erhellt,“

1

1 ö“ .“ 5 8 16 Zweifel mit besonderer Ruͤcksicht auf Irland, wo eine Verwaltung in Orangistischem Sinn wohl SPcü gesabaas sehg. 8u zu sol⸗ . Bemerkungen: „Es giebt noch eine an ere Klasse von Maͤn⸗ 27 v. in il noch din ees; ihnen 4— nicht durchaus die Befaͤhigung zum don, da der Gesundheits 3stand, Fras⸗ Hene Brabant Amte fehlt, doch behutsam bei der Wahl der amtlichen Wirksamkeit, ihr bigoer 20- ehe e 85 E. i Prrbec die sie fuͤr sich ne . uͤssen. In dem raschen Wechsel Bei unseren Eisenwer hscher Hennegat die sie fuͤr sich nachsuchen, umgehen muͤssen. In der hen; 8 nser JE111“” Freignisse waͤhre er letzten 12 bis 15 Jahre ist es naͤmlich wohl sind von einem angesehenen H. ew⸗York groß der Ereignisse waͤhrend der letzten 12 bis 15 Jc 2 2 Belaisches Eifen gemacht worden. Bisher war ge 2 Mäaͤ - rei Charakter und unverdaͤchti Bestellungen auf Belgische i gemacht worden. er we vorgekommen, daß Maͤnner von reinem Charakter Allo, lu auf 19 58. her war vor Rechtlichkeit 9 gewissen Orten und unter gewissen Abtheilungen noch kein Beispiel vorhanden, daß 89 baes nach den Vereinig⸗ des Volkes, vielleicht im Drange der Pflicht und Nothwendig⸗ ten gec 8 Fede h beeat, st hte keit, in einer Weis ie sie dem Tade dem Nachdem es hier 45 Tage er etz keit, in einer Weise gehandelt haben, die sie dem Tadel und 2.hler. 2ꝗ mrten, wodurch nsere Landleute Arg vei . b erecht se e etwas besseres Wetter eingetreten, wodurch isere Landleute in Arqgwohne preisgegeben hat. Es wuͤrde ungerecht seyn, zu be etwas V r eingeteerens ch unser . n Hacpten daß solche Maͤnner zum Amts⸗Besitz nicht befaͤhigt seyen, E gesetzt werden, einen Theil ihrer Aerndte nach Hause 7 1 8 . 5 ; 1 . ngen. ungerecht gegen das Land, wenn man dasselbe der Dienste be⸗ zu bringen. B11“*“* I wost. welche sie zu leisten im Stande sind. Aber es Der Erzbischof von Paris, 8 vüh. geiercen erscheint zweckmaͤßig, daß sie ihr Recht, ihrer Souverainin und Antwerpen angekommen und wird ine he s. Fhcsg erwartet. ihren Mitunterthanen zu dienen, nur da in Anspruch nehmen, Hier sind gestern Monsignor Thomas Walsh, Hisc of von Cam⸗ wo ihre Dienste von dem groͤßten Werthe sind; dies wird aber bershire und sein Koadjutor, Monsignor Wiseman, 9. lschef von offenbar nicht unter demjenigen Theile des Volkes seyn, bei wel⸗ Melipotamos, eingetroffen und beim paͤpfllichen Nuntius, Mon⸗ chem ihr fruͤheres Benehmen Tadel und Argwohn hervorgerufen signor Fornari, abgestiegen. Herr Wiseman ist bekanntlich einer hat. Es wuͤrde sehr schlechten Geschmack und die schlechtesten der bekanntesten Englischen Schriftsteller zur Vertheidigung der politischen Grundsaͤtze verrathen, wenn sie sich eine solche Sphaͤre katholischen Kirche.

ꝓ. ssuchen wollten.“

uͤr ihr Handeln aussuchen wollt A Norwe

1 Der Standard bemerkt in Bezug auf den neuen Darda⸗ 8 Schwe den und Norwe gen. 8

nellen⸗Traktat: „Er gehoͤrt zu der zahlreichen Klasse der Vertraͤge, Stockholm, 23. Juli. Se. Majestaͤt haben den verdien⸗ ten Seemann, gegenwaͤrtigen Chef der Verwaltung des Seewe⸗

4⁵1 2 b EEbEee de - 1 icht in Kraft treten. nur so lange geachtet werden, als sie nicht in Kre nann, ge 8 b rwa 42 die nur ze 9 sens, Vice⸗Admiral Nordenskjoͤld, in den Freiherren⸗Stand er⸗ hoben.

Der einzige Erfolg desselben wird seyn, die Pforte in jeden Krieg Der Assessor Crusenstolpe, welcher am Dienstag seine Gefan⸗ genschaft auf der Festung Waxholm uͤberstanden hatte, kam so⸗

mit hineinzuziehen, den Rußland in Zukunft fuͤhrt, sie zu einem gleich auf dem Dampfboot hier an und wurde von mehreren sei⸗

Feinde und Opfer Rußlands zu machen, wenn sie den Traktat ner Freunde an der Landungsstelle empfangen, so wie von Neu⸗

geltend machen will, oder zu einem Vasallen desselben, wenn sie davon absteht.“ gierigen, unter denen man auch seinen Widersacher, den jetzigen Landeshauptmann Nerman, bemerkt haben will. Die Freunde

Im Kanal, auf der Hoͤhe von Dover, hat das Russische 5 j zischos WVroavwer 44 Kauffahrteischiff „Jehann“ ein Preußisches, den Prosperator-, Capitain Albrecht, uͤbergesegelt; letzteres, welches von Newport mit 1 1 1 e” ha vilI. Die einer Ladung Eisenbahn⸗Schienen nach Stettin bestimmt war, begleiteten Crusenstolpe und dessen Gattin nach ihrer Wohnung, ging unter, und von den auf demselben befindlichen Personen ka- die man am Abend erleuchtet sah, und vor welcher man Spazier⸗ gaͤnger aus allen Klassen erblickte; jedoch ist Alles ganz still abge⸗

laufen.

Der

Belgien. 0

Brüssel, 27. Juli. Die Königin ist noch immer in Lon⸗

men 8 ums Leben, unter ihnen der Capitain selbst; nur 3, der Steuermann, der Bootsmann und ein Matrose, retteten sich durch einen Sprung auf das Russische Schiff, welches ebenfalls uͤbel zugerichtet wurde. 1

Lachrichten aus Columbien von Anfang Mai melden, daß die Regierungs⸗Truppen von Bogota die Insurgenten unter

von der Regierung bestaͤtigte Beschluß der Staͤnde, wel⸗ cher die bisher einzeln ertheilten Erlaubnisse fuͤr Soͤhne aus den geringeren Klassen, mit dem 18ten Jahre in den Ehestand zu tre— ken, aufhebt, ist nun bekannt gemacht.

Der beruͤhmte Geologe, Leopold von der Schweden.

Buch, bereist jetzt wie—

Nach Berichten aus Lima hatte General Castillo am 27. Maͤrz den Obersten Vivanco zu Cuevallas besiegt. Waͤhrend Deutsche Bundesstaaten. dies im Suͤden sich zutrug, war der Oberst Augula mit 80 Mann Augsburg, 25. Juli. Die Augsburge rAllgemeine Ze i⸗ von Guayaquil in Nord⸗Peru gelander und hatte sich Paptis be⸗ tung enthaͤlt eine ausfuͤhrliche Abhandlung uͤber die Absichten maoͤchtigt, wo die Bevoͤlkerung sich ihm als einem der Adjutanten V Frankreichs auf einen Handels⸗Vertrag mit Deutschland. des ehemaligen Praͤsidenten Santa Cruz guͤnstig gezeigt hatte. V Die Einfuhr Frankreichs nach Deutschland betrug Aus Jamaika hat man Nachrichten bis zum 18. Juni, nach derselben im Jahre 1839. 60,518,803 Fr.; naͤmlich nach nach welchen der Antrag im Parlamente wegen einer Veraͤnderung Preußen 7,033,457 Fr. oder etwa *; nach den Hansestadten des Zolles auf fremden Zucker dort schon bekannt war, aber we⸗ 15,515,280 Fr. oder etwa und nach dem uͤbrigen Deutsch⸗ nig Sensation gemacht hatte, weil die Kolonisten schon darauf land, mit Ausnahme von Oesterreich, 37,970,126 Fr. oder etwa *. vorbereitet gewesen waren. Am 10. Juni war der Gouverneur Die wichtigsten Artikel dieser Einsuhr Frankreichs nach von Barbadoes, Sir Evan Mac Gregor, mit Tode abgegangen. Deutschland sind: 8 Auf Jamaika und Trinidad war viel Regen gefallen, auf Var⸗ 1. An Seiden⸗ und floretseidenen Geweben 16,139,020 Fr., badoes aber nur wenig. Der Geldmangel war in Westindien also etwa“ der ganzen Einfuhr, naͤmlich⸗ nach Preußen 490,980 sehr groß. Zu Fort⸗Royal in Martinique lagen 8 Franzoͤsische Fr.; nach den Hansestaͤdten 3,044,190 Fr.; nach dem uͤbrigen Kriegsschisse zweiten und dritten Ranges vor Anker. Deutschland 12,597,850 Fr. 8* b Am 24sten ist der dreimonatliche Status der Englischen Bank Baumwollgeweben 6,565,051 Fr.; naͤmlich nach reu⸗ daß das im Umlaufe ßen 293,992 Fr., nach den Hansestaͤdten 719,820 Fr., nach dem und der Gold⸗Vorrath mit uͤbrigen Deutschland F daß ersteres 16,821,000 und 11 Wollgeweben 4,283,570 Fr.; naͤmlich nach Preußen letzterer 5,170,000 Pfd. betraͤgt. u“ 518,113 Fr., nach dem uͤbri⸗ Ds peslars ; seit deses gen eie Ulegben 1 An Weinen 5,532,20 Fr.; naͤmlich nach Preußen 1,719,845 einen Stillstand 16. IT“A“ 8 b tten Die Zufuhren Fr., nach den Hansestaͤdten 3,390,880 Fr., nach dem uͤbrigen Weizenpreise in voriger Woche genommen ha en. Die Zuft hren Tr., ech d 115,478 Fr g V 1 estern bedeutend, aber der Umsatz war weniger lebhaft Deutschland 410,475 F9. 8 66“ ““ waren geste Mark 2 Diese vier Artikel, zusammen 32,519,841 Fr., bilden als an den vorsgen We⸗ je h 2 4se weit uͤber die Haͤlfte aller Einfuhr aus Frankreich; und zwar Der sogenannte Herzog von der Normandie hat am vbr, finden die Seiden⸗, Baumwoll- und Wollenwaaren vorzugsweise wieder Versuche mit Artillerie⸗Apparaten in Woolwich angestellt, imddem südlichen und mittleren Deutschland, die Franzosischen die aber nicht gelungen zu seyn scheinen. Weine in Preußen und den Hansestaͤdten, in dem en Deutschland, ihren Absatz. Die Ausfuhr Deutschlands

befindliche Papier um 189,000 Pfd. 72,000 Pfd. vermehrt worden ist, so

29 London, 27. Juli. Das Erfreulichste, was ich Ihnen 8 EE1111“A“ nach Frankreich betrug melden kann, ist, daß wir eben so wie in Frankreich seit Sonn⸗ in dem Jahre 1829 19909 188 Fr. LE“ abend unausgesetzt schoͤnes und trockenes Wetter haben, welches 13“ wichtigsten Artikel der Ausfuhr Deuschlands nach Frank⸗ von der aͤußersten Wichtigkeit fuͤr die bevorstehende Aerndte ist. reich waren: ““ Fiele diese schlecht aus, so ließe sich kaum einsehen, wie dieses 1 An unverarbeiteter Welle 7 6888b Fr.; I Land jetzt, die fuͤr die Einfuhr fremden Getraides und Mehls Preußen fuͤr 433,706 Fr.; aus den Hapschädern fuͤr 511,487 Fr.; noͤthigen Summen aufbringen sollte. Die vor acht Tagen statt⸗ aus dem uͤbrigen Deutschland 91,70; d ““ gelundene Steigerung des Brodpreises der hiesigen Baͤcker, welche V 2. An E chlachtvieh und 8 sch heftige Whig⸗Zeitungen schon politisch ausbeuteten, wird also nun an Schlachtvieh aus 2892, 86 f E“ auch hoffentlich wieder ruͤckgaͤngig werden. staͤdten 0z, aus dem uͤbrigen Peutshlghc für 2 29 Fr.; zu⸗

Es ist nun entschieden, daß Eir Robert Peel, in dem sammen fuͤr 3,101,337 Fr.; und an Pferden aus Preuzen 88 neuen, zwischen dem 1. und 10. September zu erwartenden Mini⸗ 276,280 Fr.; aus den Hansestaͤdten, 0 8 aut bem übrigen Deutsch⸗ sterium die Stelle eines Premier-⸗Ministers einnehmen land fuͤr 604,840 Fr.; zusammen fuͤr 881,120 Fr. wird. Wir wollen hoffen, daß es ihm gelingt, die Schwierig⸗ 3. An Holz fuͤr 3,179,804 Fr.; naͤmlich aus Preußen fuͤn keiten des Defizits der drei letzten Jahre und der hinter 1,290,773 Fr.; aus den Hansestaͤdten fuͤr 70,370 Fr.; aus dem den Ausgaben zuruͤckstehenden Einnahme, ohne neue Abgaben aus- uͤbrigen Deutschland fuͤr, 1,818,661 Fr. zugleichen. Waͤren solche noͤthig, so wuͤrde die Politik von den e An, Getraide fuͤr 3,101,418 Fr.; naͤmlich 88 *ꝙ reu zen Konservativen erheischen, das Opfer einer bloß die Wohlhabenden fuͤr 50¹,513 Fr; aus den, Hansestaͤdten fuͤr 381,805 Fr.; aus treffenden Einkommens⸗Steuer zu bringen, wodurch dann die dem uͤbrigen Deutschland für 2,21 800 Frrns ö niederen und aͤrmsten Staͤnde unberuͤhrt bleiben wuͤrden. Das 5. An Zink fuͤr 2,409,680 Fr.; naͤmlich aus Preußen fuͤ Glaubensbekenntniß der Whigs über die Finanzen, finden Sie in 1,073,513 Fr.; aus den Hansestaͤdten fuͤr 1,396,167 Fr.; aus dem einem Artikel des letzten Heftes des „Edinburg Review“, der aus uͤbrigen Deutschlond d.. 611 2 der Feder des staatswirthschaftlichen Schriftstellers, Herrn Se⸗ An E teinkohlen fuͤr 2,083,837 Fr.; PAdegkz nior, geflossen ist. ßen fuͤr 2 083,837 Fr.; aus den Hansestaͤdten und aus dem

Fuͤr uns hier ist uͤbrigen Deutschland 0.

es eben so wichtig als zutraͤglich, daß der Deutst Senat des Amerikanischen Kongresses, mit 25 gegen 23 Stim⸗ Diese 0 Haupt Artikel⸗ betrugen also 22,45 men, beschlossen hat, Auslaͤndern keinen Actien⸗Besitz in der dort nahe die Haͤlfte dieser ganzen Ausfuhr. unter der Benennung „Fiskal⸗Bank“ zu errichtenden neuen Na— tionalbank zu gestatten, um dem Einflusse der Fremden zu ent⸗ gehen. Denn ungeachtet unserer letzten ungeheuren Verluste in Amerikanischen Fonds, wuͤrden die hoͤheren Zinsen dennoch viele Kapitalisten wieder verlockt haben, Actien zu zeichnen. Auf welche Weise die Amerikaner ohne Britisches Kapital, die 35 Millionen Dollar zusammenbringen wollen, welche zur Gruͤndung der neuen Nationalbank erfordert werden, scheint freilich ein. Raͤthsel fuͤr je⸗ den Unbefangenen.

Die Koͤnigin wird nach dem Besuche bei dem Herzoge von Bedford den Lords Cowper und Melbourne, saͤmmtlich zur Whig⸗Partei gehoͤrig, einen kurzen Besuch abstatten. Die Koni⸗ gin der Belgier bleibt in Windsor, um den in der Besserung be⸗ griffenen Herzog von Brabant nicht zu verlassen.

Wir erwarten in dieser und der naͤchsten Woche, den Bild⸗ hauer Kiß und den Professor Karl Ritter aus Berlin hier ankommen zu sehen. EE1“

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1,297 Fr. oder

richtet der Abgeordnete von Itzstein an den Minister der agus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten die Frage, ob seit dem letzten Zusam⸗ mentritt mit der Kommission ruͤcksichtlich der Konstituirung einer Gesellschaft zu Fortsetzung der Eisenbahn von Mannheim nach Frankfurt nichts zur Verwirklichung dieses Plans geschehen sey. Staats⸗Minister Freiherr von Blittersdorff verneint diese Frage; es habe sich noch keine Gesellschaft gefunden, um diesen Bau zu uͤbernehmen, was erklaͤrlich sey, wenn man bedenke, daß seither die Neigung, bei solchen Unternehmungen sich zu betheiligen, sehr abgenommen, habe; indeß sey zu erwarten, daß, wenn nur erst einmal die Bahn bei uns weiter gefuͤhrt sey, mit dem steigenden Beduͤrfniß einer Fortsetzung derselben auch wieder die Lust, dieses Unternehmen zu wagen, sich einfinden werde. Als der Vertrag von 1838 mit Darmstadt und Frank⸗ furt abgeschlossen worden sey, haͤtten drei Gesellschaften existirt, die Lust zur Uebernahme des Baus bezeigt haͤtten; indeß habe

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Karlsruhe, 27. Juli. (K. Z.) Zweite Kammer.

denn es habe damals ein gemischtes haͤltniß haͤtte vor allen Dingen geordnet werden muͤssen, zum Angriff des Baues selbst muͤsse auf jeden Fall die Grundlage aller weiteren

Zeit vollzogen, keine eitle Baden,

mitten in dem Staͤdtchen gelegenen

man nicht uͤber alle Verhaͤltnisse Meister werden koͤnnen die dem Unternehmen sich in den Weg gestellt haͤtten; man habe sich nicht mit diesen Gesellschaften, habe sich nicht mit der Taxis'schen Post⸗ Administration verstaͤndigen koͤnnen. Bekannt sey, welche Schwie⸗ rigkeiten es gemacht habe, bis bei der weit kleineren Taunusbahn ein Abkommen mit der Post zu Stande gekommen sey. Zu einem Bau auf Staats⸗Kosten ließen andere Staaten sich nicht her bei; so muͤsse man abwarten, bis eine Actien⸗Gesellschaft sich gruͤnde. Uebrigens sey der Vertrag von 1838 nichts Ueberfluͤssiges gewesen; Verhaͤltniß stattgefunden, ein Badens zu den andern betheiligten Staaten, und ein Dieses Ver⸗ bevor

habe geschritten werden koͤnnen; und ein jenem aͤhnlicher Vertrag Verhandlun⸗ sey auch jener Vertrag, obgleich nicht zur Arbeit gewesen.

Am 18. Juli wurde die auf einem isolirten Bergkegel ste⸗ hende, etwa 400 Einwohner zaͤhlende Stadt Fuͤ rstenberg in historisch merkwuͤrdig als erste Residenz des Hauses Fuͤr⸗ stenberg, binnen zwei Stunden ein Raub der Flammen. Waͤh⸗ rend die meisten Bewohner in der Kirche waren, brach in einem Hause, in welchem eine un- deren Kind man so eben schen war bei

Verhaͤltniß 1 ilig 2 Verhaͤltniß aller zu der zu bildenden Gesellschaft.

es bestehe aber auch noöch jetzt,

gen bilden, und insofern

gluͤcklich niedergekommene Woͤchnerin lag, Kind zum Begraͤbniß abgeholt hatte, Feuer aus. An Lof 6 dem heftigen Sturmwinde, der an jenem Tage herrschte und der die Flammen nach allen Richtungen durcheinander jagte, nicht zu denken; eben so wenig an Rettung von Habseligkeiten. Ein es jaͤhriges Maͤdchen fand seinen Tod in den Flammen. Der An⸗ blick von fern und nah war herzzerreißend. Von fern glich der, sonst die ganze Gegend zierende Berg einem Vulkane, Rauch und Flammen speiend; in der Naͤhe war nur Jammergeschrei, Suchen der Aeltern nach ihren Kindern. Das losgelassene Vieh sah man bruͤllend umherirren und sich in die brennende Stadt zuruͤckstuͤr⸗ zen; mit den geretteten Gegenstaͤnden beladene Wagen wurden von den Flammen ereilt, so daß auch nicht eine Spur von Habselig⸗ keiten gerettet werden konnte. In der ersten Stunde schien nur die eine Haͤlfte des Staͤdtchens abbrennen zu wollen und es war daher Mehreres in die in der anderen Haͤlfte liegende Kirche 88g fluͤchtet worden. Ploͤtzlich aber drehte sich der Wind . Flamme zerstoͤrte auch den anderen Theil des Staͤdtchens. 8 Noth der Bewohner ist grenzenlos; es fehlt ihnen an Allem, un leider soll Niemand versichert seyn.

Kassel, 28. Juli. Se. Hoheit der Kurprinz und Mitregent ist heute in erwuͤnschtem Wohlseyn von Wilhelmsbad wieder in Wilhelmshdhe eingetroffen. 86 vlea. des hiesigen Abend⸗Vexeines wurde am Boraͤbend des 28. Juli der Geburtstag Sr. Kdnigl. Hoheit des Kurfuͤrsten durch ein glaͤnzendes Fest vegangen und auch am gsten der festliche Tag durch mehrere Gastmaͤhler, namentlich der Offiziere in ihren resp. Corps⸗Gasthaͤusern gefeiert.

Hesterreich.

Wien, 21. Juli. (Allg. Z.) Die Nachricht, daß die hie⸗ sige Bank⸗Direction in ihrer Sitzung vom 10ten d. beschlossen habe, auch auf industrielle Papiere, d. i. auf inlaͤndische Eisenbahn⸗ Actien, nach einem bestimmten Verhaͤltniß bis zum Betrage von

5900,000 Fl., Vorschuͤsse zu leisten, ist voͤllig unrichtig und scheint auf einer Verwechselung zu beruhen. Die Bank⸗Direction waͤre, schon ihren Statuten nach, zu diesen Vorschuͤssen gar nicht be⸗ rechtigt; auch ist, wie wir aus sicherer Quelle erfahren, diese Fraͤge gar nicht in der Bank⸗Direction zur Sprache gekommen. Wohl aber hat die Finanz⸗Verwaltung 5,000,000 Fl. zur Unter⸗ stuͤßung jener produktiven Industrial⸗Erablissements, die bei den fallirten Haͤusern einen bedeutenden Kredit genossen haben und bei plöͤtzlicher Unterbrechung desselben in Verlegenheit gerathen koͤnnten, hergegeben. Diese Summe wurde aber weder aus den Bankkassen enknommen, noch auch die Bank mit der Ausfuͤhrung jener zweckmaͤßigen Bestimmung beauftragt. Ueberhaupt scheinen die hiesigen neuerlichen kommerziellen Ereignisse, durch das Prisma der Entfernung, auf anderen Handelsplaͤtzen weit mehr Aussehen erregt zu haben, als es hier der Fall gewesen ist. Unterrichteten kamen die bisherigen Fallimente gar nicht unerwartet; sie konnten theils aus der Ueberbietung der eigenen Kraͤfte der Gefallenen, theils aus uͤbertriebenen phantastischen Unternehmungen, zum Theil auch aus der Leichtfertigkeit, womit unbedeutende Leute ihre Giri auf Wechsel in erheblichen Summen setzten, die sie in Nothfällen, nie ein⸗ losen zu koͤnnen, sich bewußt waren, leicht entziffert werden. Nur bei Geymuͤller und Comp. mag ein aͤlterer Schaden an dem endlichen Bruch Schuld haben, welchen Schaden man durch Verdoppelung vder Thaͤtigkeit und der Geschaͤfte wieder gut zu machen suchen mochte, die aber, obschoͤn an sich reell und von allen Schwindeleien entfernt, doch zu unverhaͤltnißmaͤßig uͤber die zu Gebote stehenden Kraͤfte ausge⸗ dehnt waren, als daß selbst die persoͤnlichen Vorzuͤge des Hand⸗ lungs⸗Chefs diese Anstrengung zu bedecken im Stande gewesen waren. Ihr Korrespondent zeigt Ihnen irrig einen schon laͤnger bestehenden Geldmangel auf dem hiesigen Platze an. Sie koͤnnen das Gegentheil aus dem nur unbedeutend variirenden Course der Staats⸗Papiere, ungeachtet eben ein neues Anleihen abgeschlossen worden ist, entnehmen. Wir versichern Sie uͤberdies, daß man Central⸗Kassen⸗Anweisungen mit 3 ½ pCt. begeben kann, daß die Bank, die Sparkasse und die Brand⸗Versicherungs⸗Gesellschaften gute Wechsel fortan mit 4 pCt. eskomptiren, und daß solide Haͤu⸗ ser von einem Geldmangel nichts wissen. Allerdings ist aber ein Mißtrauen gegen Leute erwacht, deren Geschäͤfts⸗Verfahren einer reellen Basis und einer vorsichtigen Beschraͤnkung zu ermangeln scheint; hoͤchstens stellt sich also dermal nur heraus, daß man in Beziehung auf jene unbesonnenen Giro⸗Fabrikanten fruͤher schon kritischer haͤtte zu Werke gehen sollen.

X Wien, 27. Juli. Die heute aus Konstantinopel einge⸗ troffene Post vom 14ten d. M. bringt die Nachricht, daß der vor⸗ malige Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, zum Botschafter der hohen Pforte in Paris ernannt worden, wo⸗ hin er naͤchstens abgehen wird. Redim Efendi, Secretair im Departement der auswaͤrtigen Angelegenheiten, begleitet ihn als Botschafts⸗Secretair. Aus Kandien hatte die Pforte durch das vor einigen Tagen eingetroffene Dampfboot „Peiki Schmoket sehr befriedigende Nachrichten uͤber den Erfolg der gegen, die In⸗ suͤrgenten jener Insel eingeleiteten militairischen heaceen dass halten, nach welchen man hoffen darf, die Ruhe doselbst hgng⸗ kurzem hergestellt zu sehen. In dem Bezirke von Kan bnshee corona und Canea hatten die Aufruͤhrer sich Auf⸗ Waffen ausgeliefert. Nur im Distrikt von Sfakia war

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Die aeuesgen 8 Aich ste K dem Befinden A4sten d. .bringen die erfreulich ste Kunde von 8 28 - Faxen. 888 Heetternich. Dem Vernehmen nach wird der