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mit diesen Antraͤgen einverstanden. Es wird indessen die Frage erhoben, in welcher Weise der entstehende Ausfall gedeckt werden solle; ein steuerfreies Minimum aber wuͤrde wohl nur die Umge⸗ hung des ganzen Gesetzes zur Folge haben. Nach laͤngerer Dis⸗ kussion beschließt die Versammlung in uͤberwiegender Stimmen⸗ Mehrheit, unter Anfuͤhrung der dafuͤr sprechenden Motive, die Aufhebung des Wechsel⸗Stempels bei Sr. Majestaͤt dem Köͤnige zu beantragen.
Der Bericht des Sten Ausschusses hat ebenfalls einen An⸗ trag zum Gegenstande, welcher bereits auf fruͤheren Landtagen aufgefaßt worden war, naͤmlich die Vollendung des Nord⸗Kanals.
Der Herr Antragsteller haͤlt dafuͤr, daß der Ausbau dieses mit
so Arübe⸗ Kosten angelegten Werkes wichtig genug sey, um die Aufmerksamkeit der Regierung bei den mit den Niederlanden zu schließenden Handels⸗Traktaten darauf zu lenken. Schon der bis⸗
her fuͤr die Schifffahrt brauchbare Theil sey fuͤr die Fabrikorte
Viersen, Suͤchteln, Gladbach von großem Werth und aus dem dafuͤr aufkommenden Miethpreise wuͤrde sich ein Kapital verzin⸗ sen lassen, durch dessen Verwendung der Kanal seiner Vollendung nahe gebracht werden köͤnne. Er stellt aber auch die Vermuthung auf, daß in den gegen Frankreich liquidirten Fonds noch Betraͤge vorhanden seyn muͤßten, welche fuͤr diesen Kanalbau in der Pro⸗ vinz aufgebracht worden seyen. Auch existire noch manches zu dem Bau brauchbare Material. Endlich moͤchten die Kreise Neuß, Kempen und Geldern nicht abgeneigt seyn, den Ausbau zu uͤber⸗ nehmen, wenn ihnen das Eigenthum der Bodenflaͤche uͤberwiesen werden koͤnnte. Fuͤr letzteren Vorschlag sprechen sich mehrere Mitglieder aus und wollen sich gegen jede Verwendung von Provinzialfonds verwahren, weil sie den Plan nicht fuͤr ausfuͤhr⸗
bar halten; jedenfalls muͤsse man die Versicherung haben, daß die Verbindung bis in die Maas sortgefuͤhrt wuͤrde. Die Frage wird
demnach gestellt, Se. Majestaͤt den Koͤnig zu bitten, die Aus⸗ fuͤhrung des Werkes bis Graͤfrath aus den dazu etwa bestimm⸗
ten Fonds, oder aus den Revenuͤen zu befehlen, oder den betref⸗ b
fenden Kreisen, unter Vorbehalt des Ruͤckkaufs, oder auch einer Gesellschaft oder einem zuverlaͤssigen Unternehmer, mit der Be⸗ dingung, das Eigenthum des Kanals zu uͤberlassen, daß die Aus⸗ fuͤhrung in zu bestimmender Frist bewirkt werde. Die Versamm⸗ lung erklaͤrt sich mit groͤßer Majoritaͤt fuͤr diesen Antrag.
Schon auf dem letzten Landtage war ein Antrag dahin gestellt worden, daß das Salz zum Viehfutter und fuͤr die Fabriken, welche
desselben in großen Quantitaͤten beduͤrfen, zu ermaͤßigten Preisen möge verabfolgt werden. Dieser Bitte war in dem Landtags⸗ Abschiede vom 26. Maͤrz 1839 mit Verweisung auf die Aller⸗ höchste Kabinets⸗Ordre vom 21. Juni 1838 entsprochen, jedoch durch Ministerial⸗Instruction spaͤter wieder manche Beschraͤnkung hinzugefuͤgt worden. Dem 9ten Ausschuß waren zwei neue die⸗ den, und nach dessen Antrag beschloß die Versammlung, sich bei Sr. Majestät dem Koͤnige dahin zu verwenden, daß das Salz für die Fabriken, namentlich fuͤr Soda⸗, Seifen⸗, Seiden⸗, Stahl⸗ (Feilen⸗) und andere Mannfakturen und Fabriken, entweder steuer⸗ frei, oder doch zu den in den Zoll⸗Vereinsstaaten bestehenden Preisen verabfolgt, oder dasselbe aus dem Auslande steuerfrei moͤge bezogen werden koͤnnen. G Aus den von dem 41ten Ausschuß angefuͤhrten Billigkeits⸗ und Dringlichkeits⸗Gruͤnden fand die Versammlung sich bewogen, die Bitte um baldigen Ausbau der Straße von Eupen nach Montjoie als Staatsstraße, so wie um Anordnung, daß bei Um⸗
aͤnderung der Zoll⸗Einrichtung die Straße fuͤr beide Staͤdte mog⸗
lichst nuͤtzlich gemacht werde, bei des Koͤnigs Majestaͤt zu unter⸗ stuͤtzen.
esAAAneg2ꝗhee ven.- —. —
Seitungs-Nachrichten. Sri, SAt, b 1 1““
8 1“ Frankreich. C1311“n 8 Parxis, 28. Juli. Aktenstuͤcke, Briefe und Recriminationen in Betreff der Toulouser Unruhen stroͤmen noch immer von allen Seiten herbei, ohne indeß dem bereits Bekannten etwas wesentlich Neues hinzuzufuͤgen. — Herr Mahul protestirt heute im „Jour⸗ nal des Débats“ gegen die in der „Emancipation“ enthaltenen Angabe, daß der General St. Michel sich bereit erklaͤrt haͤtte, die Truppen agiren zu lassen, falls Herr Mahul haͤtte zu Pferde steigen und sich mit an die Spitze der Truppen stellen wollen. Herr Mahutl erklaͤrt diese Behauptung fuͤr eine unwuͤrdige Luͤge. — Aus Toulouse erfaͤhrt man heute nur, daß der neue Gene⸗ ral⸗Prokurator daselbst angekommen war, und daß die gerichtliche Untersuchung fortgesetzt wurde. — Bei Gelegenheit der Juli⸗ Feierlichkeiten ist daselbst eine Musterung der National⸗Garde an⸗ geordnet worden. Herr Moritz Duval hat aber erklaͤrt, der selben nicht beiwohnen zu wollen, da ihm die National⸗Garde nicht ge⸗ horig koͤnstituirt scheine. Man glaubt, daß er dieselbe nach den Juli⸗Festen auflosen werde. Die hiesigen Blaͤtter theilen jetzt den Bericht der provi⸗ sorischen Munizipalitaͤt in seiner ganzen Ausfuͤhrlichkeit mit. Der Anfang der Unruhen wird in demselben auf folgende Weise ge⸗
schildert:
V V
„Am Sonnabend, 3. Juli, ward in Toulouse die Ordonnanz bekannt welche an die Stelle des Herrn Floret den Herrn Mahul ben Praͤfekten der Oberen Garonne ernannte. Die Ursache der Absetzung des Herrn Floret und der Name des neuen Praͤfekten vestimmten die Munizival⸗Verwaltung augenblicklich, ihre Entlas⸗ sung einzureichen. Nichtsdestoweniger hatte der Munizipal⸗Rath. eingewilligt, seine Functionen noch einige Tage fortzusetzen, um den Prafekten Zeit zu lassen, eine neue Munizipalitaͤt zu bilden. Am 5. Juli aber schrieb der Praͤfekt an den Maire einen Brief, dessen Ausdruͤcke die Verantwortlichkeit der Administration so sehr ver⸗ mehrten, daß diese sich gezwungen sah, ihre Funetionen so⸗ fort einzustellen. Am folgenden Tage wurde eine provisori⸗ sche Administration gebildet; und die Militaie⸗Behoͤrde, durch den Platz⸗Kommandanten repräsentirt, stellte sich sogleich zur Verfuͤgung der Civil⸗Behoͤrde. Es wurden Vorsichts⸗Maßregeln ge⸗ troffen, weil es fuͤr Niemand zweifelhaft war, daß zahlreiche Zusam⸗ menrottungen sich vor die Praͤfektur begeben wuͤrden, um eine Oypo⸗ sitions⸗ Demonstration zu machen, welche bis dahin nur die Symp⸗
tome eines Charivari an sich trug. Was vorausgesehen war, ge⸗ schah: das Zustroͤmen von Menschen war üen gegeüre. s,Pergeger das Praäfektur⸗Gebaͤude beschuͤtzt, und es war kein Angriff weder auf das Hotel, noch auf die Person des Praͤfekten, moͤglich. Von allen Seiten hoͤrte man Pfeifen und Geschrei gegen den Praͤfekten, ohne daß diese Demonstration irgendwie den Charakter einer ernsten Feind⸗ seligkeit annahm. Die provisorische Administration befand sich auf dem Platze vor der Praͤfektur, um die Entwickelung der Mi⸗ litair Gewalt zu leiten. — Der Praͤfekt glaubte die sich kundgegebene Demonstrativn als eine Beleidigung fuͤr den Charakler, mit dem er bekleidet war, betrachten zu muͤssen und war der Mei⸗ nung, daß es dringend nothe endig sey, die Haufen auseinander
auseinander zu gehen. Sie widersetzte sich allen gesetzlichen Auffor⸗
derungen, da sie die Bedeutung und die Folgen derselben einsah.
Gegen 11 Uhr zerstreuten sich die Haufen, und et war kein Ungluͤck zu deklagen.“ — Im weiteren Verlaufe des Berichts werden nun die bereits bekannten Thatsachen, wie sie Tag für Tag auf einander gefolgt sind, angefuͤhrt und zwar natuͤrlich so, daß alle Schuld den Präͤfekten trifft, und alles Recht und alle Maͤßigung guf Seiten der süaͤdtischen Behoͤrden ist. Erst nach Beendigung des eingeleiteten gerichtlichen Verfahrens wird die oͤffentliche Meinung berechtigt seyn, sich ein Urtheil über jene traurigen Vorfäͤlle zu bilden.
Herr Mahul hat eine Privat⸗Audienz beim Koͤnige gehabt, und man zweifelt nicht an seiner demnaͤchstigen Wiederanstellung.
b V Heute fruͤh fanden sich auf dem Bastille⸗Platze mehrere De⸗ g 1—
putationen von Handwerkern und Studenten ein, um am Fuße 8 c. 531 1 8 „0 0 „ör der Juli⸗Saͤule Immortellen⸗Kraͤnze niederzulegen. Die Behoͤr⸗ den hatten außerordentliche Vorsichtsmaßregeln getrossen; aber die Ruhe ward nirgends auch nur einen Augenblick lang gestoͤrt.
An die Stelle des verstorbenen Herrn Garnier Pageès ist in
Mons der wegen seiner republikanischen Gesinnungen bekannte Advokat Ledru⸗Rollin zum Deputirten ernannt worden.
Boͤrse vom 28. Juli. Die Boͤrse war heute sehr wenig besucht, da viele Spekulanten, den Juli⸗Festtag zum Vorwand nehmend, aufs Land gegangen waren. Das Geschaͤft war null, und die Course blieben unveraͤndert.
5½ ½ Paris, 27. Juli. Die Art und Weise, in welcher sich ie „Morning Chronicle“ uͤber den 2 giedereintritt Frankreichs in den Bund der Maͤchte aͤußert, erregt hier einiges Erstaunen, weil
zes scheint, als ob man von dieser Seite geflissentlich darauf aus⸗ ginge, die Franzoͤsische Regierung in eine feindselige Stellung hinein⸗ zuzwingen und dem Geiste der, Opposition gegen die versoͤhnliche und schonende Politik des Ministeriums Soult⸗Guizot neuen
Brennstoff zu liefern! Die Franzosen sind fuͤr das Urtheil der
Englaͤnder weit empfindlicher, als sie selbst gestehen wollen, und
manches scharfe Wort, das von jeder anderen Seite ganz unbe⸗ achtet bleiben wuͤrde, trifft den Franzoͤsischen Nationalstolz wie ein Dolch, wenn es aus Englischem Munde kommt. Wie nun aber gar, wenn ein Blatt, durch welches man das Britische Ministerium reden zu hoͤren gewohnt ist, den bitterdesten Spott uͤber eine Hand⸗ lung der Franzoͤsischen Regierung ausschuͤttet, in welcher die Fran⸗ zosische Eitelkeit ohnehin schon eine Demuͤthigung, eine Gefaͤhrdung der politischen Ehre Frankreichs zu sehen glaubte! Die Unter⸗
zeichnung des Traktats vom 13. Juli durch Frankreich ist freilich
nur das Wiedergutmachen der Fehler des Ministeriums Thiers,
allein es verdient in Anbetracht aller Umstaͤnde darum nicht we⸗ niger den Beifall und selbst den Dank alker derjenigen, denen die Sicherheit des Europäͤischen Friedenszustandes als die wesentlichste 1 8 c.; 2 g. ern C 8 Bedingung der Befriedigung aller rechtmaͤßigen Voͤlker⸗Interes⸗ sen Gegenstand betreffende Eingaben zum Bericht uͤberwiesen wor⸗ sen gilt.
Herr Humann wird immer lebhafter gedraͤngt, sich endlich zur Emission seiner Anleihe zu entschließen. Die Banquiers schei⸗ nen zu fuͤrchten, daß sie die kuͤnstliche Baisse nicht lange mehr erhalten koönnen, und daß der Finanz⸗Minister daher ihren wu⸗ Gerlichen Bedingungen entgehen werde, wenn man ihm noch ei⸗ nige Zeit lasse. Die Standhaftigkeit des Herrn Humann berech— tigt indessen zu der Erwartung, daß der Sturm, welchen man
die Journale in Masse auf den Staatsschatz laufen laͤßt, erfolglos
vbleiben werde. General Bugeaud verspricht in einer an die National⸗Garde
von Algier gerichteten Rede durch den beabsichtigten Herbstfeldzug Abd el Kader vollends zu Grunde zu richten, ihn entweder in die Sahara zu treiben oder zur Unterwerfung auf Gnade und Un⸗ gnade zu bringen. Die Stimmung, mit der man hier in Paris
die Rede des General⸗Gouverneurs liest, scheint indessen kein gro⸗ ⸗ ßes Vertrauen zu verrathen. 1
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Die Toulouser Blaͤtter enthalten den von der Munizipalitaͤt
an das Ministerium erstatteten Bericht uͤber die Unruhen vom
6. bis 13. Juli. Dieses Schreiben, das sich uͤbrigens auf die Darstellung der Thatsachen beschraͤnkt, schließt mit den Worten: „Die provisorische Verwaltung wuͤrde ihre dringendste Pflicht versaͤumen, wenn sie nicht erklaͤrte, daß die Vorfaͤlle, welche wir beklagen, der unerwarteten Absetzung des fruͤheren Praͤfekten, der plöͤtzlichen Ankunft des Herrn Mahul seinem unpopulairen Rufe, den Beweisen seines Mißtrauens und seiner salsch verstandenen Energie zuzuschreiben sind.“ Ein von dem Obersten der Tou— louser National⸗Garde unterzeichnetes Schreiben an den Messager widerlegt die von diesem Blatt aufgestellte Behauptung, daß eine Möoͤörderbande in das Haus des Herrn Plougoulm gedrungen sey, und daß sich die National⸗Garde ihr nicht widersetzt habe. Beide Angaben sind unwahr; es sind nur zwei Personen von dem Na— tional⸗Garde⸗Posten in das Haus des General⸗Prokurators ge⸗ fuͤhrt worden, um das Volk von dessen Entfernung zu uͤberzeu⸗ gen. Die angebliche Verwuͤstung des Hauses dieses Beamten reduzirt sich auf das Einwerfen einiger Fensterscheiben.
Die Memoiren der Madame Laffarge sind unter der Presse. Die mir zu Gesichte gekommenen ersten Bogen dieses Buchs sind mit vieler Eleganz und Kunst und mit nicht minder großer Bosheit geschrieben. Die Feder der Madame Laffarge wird manchen guten Namen zu Grunde richten und die rechtlichen und psychologischen Fragen, welche sich an die Person der Schrei— berin knuͤpfen, von neuem an die Tagesordnung bringen. Das Buch wird ohne Zweifel einen ungeheuren Absatz finden. t
Großbritanien und Irland. London, 28. Juli. Viele sind der Meinung, das neue
Parlament muͤsse am 19. August zusammenkommen, weil, der Kb⸗
niglichen Auflbsungs⸗Proclamation zufolge, dasselbe dann vollstaͤn dig seyn muß. Aber dies haͤngt mit der Einberufung gar nich zusammen, und diese kann erst viel spaͤter erfolgen. Nach de Ableben des verewigten Koͤnigs Wilhelm's IV. im Jahre 183
wurde das Parlament am 17. Juli provozirt; an demselben Abe
verkuͤndigte ein außerordentliches Supplement der Hofzeitung de Auflbsung. Damals wurde bestimmt, daß das neue Parlame am 11. September vollstaͤndig gewaͤhlt seyn solle. Am 21. A gust aber, drei Wochen vorher, wurde eine Geheimeraths⸗Ve sammlung im Schloß Windsor gehalten und darin beschlossen, die Erdffnung des Parlaments bis zum 2. Oktober zu verschieben; doch auch dieser Termin wurde durch eine neue, vom 20. Sep⸗ tember datirte Proclamation wiederum bis zum 15. November vertaͤngert, an welchem Tage das Parlament endlich zusammen- kam; der Eröͤffnung folgte, da vorher im Unterhause die Sprecher⸗ wahl vorzunehmen war, erst am 20. November die Koͤnigliche Thron⸗Rede. 3 üd Schottisches Blatt behauptet, die Tories haͤtten bei die⸗ V ser Wahl zweimal so viel als bei irgend einer fruͤheren ausgege⸗ ben. Aus dem Carlton⸗Klubb sollen nicht unter 750,000 Pf. St. geflossen seyn. Es werden jetzt die naͤheren Umstaͤnde des bereits erwaͤhnten ungluͤcklichen Zusammenstoßens eines Russischen und eines Preu⸗
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zu treiben. Die provisorische Administration dagegen glaubte, daß hischen Schiffes im Kanal mitgetheilt. Das erstere, die Russi⸗
man, ohne Anwendung der Gewalt, die Buͤtger ermahnen muͤfe⸗
sche Barke „John“, war mit einer Holz⸗Ladung von Riga nach!
Bilbao, das andere, die Danziger Barke „Prosperity“ (nicht Prosperator), mit Eisenbahn⸗Schienen von Newport nach Stet⸗ tin bestimmt. Die von dem gesunkenen Schiffe „Prosperity“ ge⸗ retteten Personen, naͤmlich der Steuermann Rathcke nebst den Matrosen Hackmann und Eugan, befinden sich jetzt in Dover. olgendes ist der Bericht des Erstgenannten: 8; 3, gir befagden nie ce, den 23. Juli, Abends 11 Uhr SSO. ¼ Orn 5 Meilen vom böstlichen Goodwin⸗Leuchtfeuer, bei einem Cours von NO. ½ N. Unser Schiff machte ungefaͤhr 48 Knoten die Stunde. Gegen 12 Uhr, als wir uns SO. ¾ O. und circa 6 Meilen vom Leuchtfeuer befanden, zeigte ein Mann von der Wache an, daß ein Schiff auf uns zukomme. Die Nacht war dunkel; zwei Mann be⸗ fanden sich auf dem Ausguck, einer heim Steuer, auch war ich selbst auf dem Verdeck. Der Eapitain und 7 Matrosen hatten sich schla⸗
fen gelegt. Unsere volle Besatzung bestand aus 12 Mann, wovon
wir jedoch einen Mann im Bristol⸗Kanal verloren hatten. Sobald ich von dem auf uns zukommenden Schiffe benachrichtigt war, rief ich dem Mann am Steuer zu, abzuhalten und das Ruder einzu⸗ halten. Auch rief ich den Leuten am Bord des Schiffes „John“ zu; anstatt daß dasselbe aber windwaͤrts haͤtte gehal⸗ ten werden sollen, lief es auf uns zu und stieß sein Backvords⸗ Anker in den Bug unseres Schiffes. Ich glaube, daß am Bord des „John“ kein Ausguck gehalten worden. Der Cavitagin sagte mir, vaß er zur Zeit in der Katuͤte gewesen und sein Journal geschrieben habe, waͤhrend die ganze Mannschaft auf dem Hinterschiff mit Ein⸗ holung der Brassen beschaͤftigt war. Der Anker des John machte in unserem Bug ein mehrere Fuß großes Loch, und wir wußten nicht, welches Schiff sinken wuͤrde. Ich rief unseren Capitain, der aufs Verdeck kam, um zu sehen, was es gaͤbe, und da er die Schiffe in Kolliston sah, fragte er die Anderen, ob sie Englaͤnder waͤren? Es erfolgte keine Antwort; aus ihren Reden hoͤrten wir aber, daß sie Russen waren. Der Capitain des „John“” fragte, warum unser Eapitain ihm so nahe gekommen sey? Letzterer gab zur Antwort, sein Name sey Albrecht. Sodann befahl unser Capitain, zu versu⸗ chen, von dem anderen Schiffe frei zu kommen. Die Haͤlfte der Mannschaft auf dem Verdeck war beschäaäftigt, die Brassen einzuholen, die andere Haͤlfte, die Schanzkleidung des „Prospe⸗ riiy“ mit der Art abzuhauen, um uns von dem Anker des „John“ zu befreien. Der Zimmermann Meßling wurde gerufen, kam aber nicht. Zu diefer Zeit bemerkte ich, daß unser Bug ein großes Loch erhalten hatte, und machte den Capitain darauf aufmerksam. Die See erhob sich zwischen beiden Schiffen, und der Capitain befahl, die Boͤte bereit zu machen. Ich war sofort daruͤber aus, dies zu bewerk⸗ stelligen und schnitt die Taue ab, als wir in demselben Augenblicke von dem „John“ einen neuen Stoß empfingen, der unser Schiff so fort zum Untergange brachke. Als der Capitkain die Ordre gab, die Boͤte bereit zu machen, lief er zugleich in die Kajuͤte, die Papiere zu relten, hatte aber nicht die Zeit, wieder aufs Verdeck zu kommen. Ich selbst, Hackmann und Eugan sprangen aufs Verdeck des „John.“ Die Ertrunkenen sind: Capitain Albrecht und die Matrosen Meßling, Schultz, Ladke, Warm, Abraham, nebst zwei Schiffsiungen; mit Aus nahme des Capitains waren sie alle in ihren Betten. Wir haben nichts von unseren Effekten gerettel.“
So weit der Bericht des Steuermanns. Der „John“ hat sich dadurch gerettet, daß der erwaͤhnte Anker abgehauen wurde; sonst wuͤrde er gleiches Schicksal mit der „Prosperity“ gehabt haben.
Die Nachrichten aus Venezuela reichen bis zum 8. Juni und aus Neu⸗Granada bis zum 2. Mai. In der letzteren Republik woͤhrte der Buͤrgerkrieg fort. General Mosquera hatte den feindlichen Haͤuptling Carmona am 2. April bei Tescua ge⸗ schlagen. Letzterer entkam nur mit 300 Mann. An die Stelle des Herrn Marquez ist Don Pedro Alcantara Heran zum Praͤ⸗ sidenten ernannt worden. Das Repraͤsentanten⸗-Haus hatte die Einberufung eines Konvents beschlossen, um dem Lande eine neue Constitution zu geben, welche der vollziehenden und der richterli⸗ chen Behöoͤrde groͤßere Gewalt verleihen sollte. Venezuela war ziemlich ruhig, doch hatte man einen Cordon an der Graͤnze ge⸗ zogen, um sich vor Einfaͤllen der Insurgenten aus Neu⸗Granada zu schuͤtzen.
Der Ober⸗Ingenieur der großen westlichen Eisenbahn, Herr Brucel, hat 1000 Pfund darauf verwettet, daß er mit einer Lo⸗ komotive, „Orkan“ genannt, in zwei Stunden von London nach Bristol, 120 Englische Meilen, fahren wolle.
Die Bevoͤlkerung von London soll, der letzten Zaͤhlung zu⸗ olge, jetzt auf 2 Millionen gestiegen seyn.
Prinz Georg von Cambridge ist Patron der altberuͤhmten Lon⸗
oner Christ⸗Hospitalschule geworden, deren Zoͤglinge einen blauen
1 — 9 g. 1 ₰ [⸗ Talar und gelbe Struͤmpfe tragen. Der Prinz erkaufte diese
Ehre mit dem uͤblichen Geschenk von 500 Pf. St.
Belgien.
Brüssel, 28. Juli. Herr Deschamps, Mitglied der Repraͤ⸗ sentanten⸗Kammer, und Herr Smits, Direktor der Bank von Belgien, sind gestern nach Paris abgereist. Man versichert, daß sie mit einer, die Handels⸗Beziehungen zwischen Belgien und Frankreich betreffenden Mission beauftragt seyen. 1
Die Genter Zeitungen meldeten vor einiger Zeit, daß die
Belgischen rohen Leinen, auch „Blondinen“ genannt, von den Fran⸗
zoͤsischen Douanen fortan als weiße Leinen angesehen und als sol⸗ che mit dem doppelten Eingangs⸗Zolle belegt wuͤrden. Die Bel⸗ gische Regierung hat sogleich an die Franzoͤsische eine Beschwerde wegen dieser Maßregel gerichtet, die man wiederum dem nur in fiskalischem Sinne verfahrenden Franzoͤsischen Beamtengeist zu
verdanke t.
1114“414“*“
8 -e“]
Kopenhagen, 29. Zuli. Vorgestern Vormittag kam eine Französische Fregatte von 54 Kanonen, nach St. Petersburg be⸗
timmt, auf hiesiger Rhede an. 9
In Betreff der Erderschuͤtterung am 12. Juli, von welcher 1 1 Zeitung folgende ihr zugekommene Bemerkungen mit: „Merkwuͤrdig ist es, daß sie
neulich die Rede war, theilt die Berlingsche
e.
im Amte Holbek, Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr, wahrge⸗ nommen seyn soll, da sie in dem an dem Amte Holbek angraͤnzen⸗
den Theile des Amtes Roeskilde um Mittag bemerkt wurde; denn
kaum hatte es hier am 15ten Zwölf geschlagen, als man ein un⸗ terirdisches schmetterndes Getoͤse oder ein Droͤhnen hoͤrte, welches, so weit man daruͤber urtheilen konnte, seine Richtung von NNW.
nach SSO. nahm und den Boden in schwankende und zitternde
Bewegung setzte, so daß man deutlich sah, wie verschiedene Mo⸗
bilien von der Stelle geruͤckt wurden; der Einsender dieser Be⸗ merkungen hat indessen nicht gehoͤrt, daß es Schaden angerich⸗ tet haͤtte. Es ward in derselben Zeit, um 12 Uhr Mittags in den beiden Doͤrfern Saabye, in der Muͤhle von Tadre, in Sode⸗
rup, in Ringsted und vielleicht auch an anderen Orten, die dem
Einsender nicht zu Ohren gekommen sind, verspuͤrt.“
b1 Sr. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Bataillons⸗Chirurgen Schuͤbeler, welcher eine neue Art Schwimmguͤrtel erfunden hat,
as Privilegi „pthei j 66bö1 . 3
88 Privilegium ertheilt, in 5 Jahren allein berechtigt zu seyn, 8 1 und wasserdichte Zeuge zu diesen Guͤrteln anzuwenden; sie estehen aus vierfachem Zeuge, von dem 2 und 2 Lagen durch
eine Gummi⸗Aufloͤsung verbunden, und so ganz luft⸗ Und wasser⸗
dicht gemacht sind. Die Luft wird durch ein Ventil hineingelas⸗ g. ES durchaus luftdicht wieder verschlossen werden kann. jeser Guͤrtel kann vermoͤge seiner Elasticitaͤt auch ohne Géne
von Malaga.
unter den Kleidern getragen werden; und mit Luft angefuͤllt, hat
er solche Kraft, daß er einen Soldaten in voller Ruͤstung tragen
kann; von mehreren Schwimmern, die versucht haben, mit die⸗
sem Guͤrtel unterzutauchen, ist es nur Einem gelungen. Der Preis desselben ist dem der Englischen gleich, naͤmlich 5—7 Rbthlr., welcher der dazu erforderlichen Stoffe wegen nicht gut soll herab⸗ esetzt werden koͤnnen.
Deutsche Bundesstaaten.
Aschaffenburg, 15. Juli. Heute wurde mit militairischen Honneurs einer der wenigen Veteranen des alten Muinzer Hofes begraben, der Köͤnigl. Bayerische Kaͤmmerer und Oberst * a snile, Graf Emanuel von Hrzan, aus einem alten Boͤhmj⸗ schen Geschlechte entsprossen. Der Verstorbene war Leibpage des Kurfuͤrsten von Mainz; bei der Uebergabe von Mainz an Custine war er bei der Adjutantur des Gouverneurs, Generals Gymnich; unter der primatischen Regierung sollte er als Gesandter nach Dresden abgehen, als die Leipziger Schlacht Karl Dolberg's Here⸗ schaft ein Ende machte. Außer Militair⸗ und Hof⸗Aktivitaͤt, ge⸗ treten, beschaͤftigte er sich mit der Landwirthschaft. Seine Guͤter in Boͤhmen erbt sein letzter Bruder und der letzte des Stammes, Graf Franz Hrzan, Komthur des Malteser⸗Ordens.
Karlsruhe, 28. Juli. (Karlsruher Zeitu ng.) Erste Kammer. Es erstattet der Geheime Legations⸗ Rath, Frei⸗ herr von Marschall, den Kommissions⸗Bericht uͤber die Mo⸗ tion des Freiherrn Karl von Goͤler, die Vertretung bei Ver⸗ hinderung der Mitglieder beider Kammern betreffend. Der Antrag geht dahin: „es moͤge diese hohe Kammer Se. Koͤnigl. Hoheit den Großherzog in einer unterthaͤnigsten Adresse um eine Gesetzesvorlage ehrfurchtsvoll bitten, wodurch, unter Beruͤcksichti⸗ gung der oben angedeuteten naͤheren Bestimmungen: 1) die Aus⸗ uͤbung des der Regierung zustehenden Rechts, den in die Staͤnde⸗ Versammlung gewaͤhlten Staats⸗Dienern den Urlaub zu erthei⸗ len oder zu verweigern, durch Bezeichnung der oͤffentlichen Die⸗ ner, welche des Urlaubs zu diesem Zwecke beduͤrfen, so wie der Dauer, fuͤr welche derselbe jeweils zu ertheilen ist, genauer re⸗ gulirt; 2) die Anordnung neuer Wahlen zum Ersatz der durch Urlaubs⸗Verweigerung oder durch andere Ursachen staͤndig oder doch fuͤr laͤngere Zeit am Erscheinen auf dem Landtage gehinderten Abge⸗ ordneten fuͤr gesetzlich zulaͤssig und nothwendig erklaͤrt; 3) bei ei⸗ ner von der ersten Kammer anerkannten, laͤngere Zeit andauern⸗ den Verhinderung des Hauptes einer standesherrlichen Familie ein von demselben zu bezeichnender Agnat oder Mitglied einer anderen im Großherzogthum angesessenen standesherrlichen Fami⸗ lie, waͤhrend der Minderjaͤhrigkeit des Besitzers einer Standes— Herrschaft dessen ebenbuͤrtiger Vormund, in der ersten Kammer Sitz zu nehmen fuͤr berechtigt erklaͤrt; 4) bei gleicher Verhinde⸗ rung des Landes⸗Bischofs dem geweiligen General⸗Vikar, und bei Verhinderung des Praͤlaten dem Dekan der Residenz der Eintritt in die erste Kammer gestattet wird. Der Druck des Berichts und dessen Berathung in einer der naͤchsten Sitzungen wird be⸗ schlossen. “
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz August von Preußen ist am
26sͤten d. M. unter dem Namen eines Grafen von Mansfeld in
Baden eingetroffen.
— — Frankfurt a. M., 30. Juli. Se. Königl. Hoheit der Kroͤnprinz von Bayern traf gestern Abend in unserer Stadt ein und setzte heute Morgen auf der Taunus⸗Eisenbahn die Reise nach Wiesbaden und Ems fort. Se. Durchlaucht der Hexzog von Sachsen⸗Meiningen ist vorgestern auch von hier nach Ems gereist, und Se. Masestaͤt der Koͤnig von Hannover wird in den naͤchsten Tagen ebenfalls zum Kurgebrauch in diesem Bade erwar⸗ tet. Neuerdings spricht man auch wieder davon, daß Ihre Ma⸗ jestät die Kaiserin von Rußland in diesem Sommer noch Ems besuchen werde. Kein anderes Bad kann sich einer so glaͤnzenden Saison ruͤhmen, wie sie Ems, trotz der wenig guͤnstigen Witte⸗ rung, diesmal besitzt. Ihre Kbnigl. Hoheit die Frau Herzogin von Nassau wird in den näͤchsten Tagen das Bad Soden verlas⸗ sen und nach Wiesbaden zuruͤckkehren. 1 8 1
Vorgestern traf der Oberst-Burggraf von Boͤhmen, Herr Graf von Choteck, und gestern der Kaiserl. Russische Gesandte am Tuͤrkischen Hofe, Herr von Butenieff, hier ein.
Se. Durchlaucht der Fuͤrst von Metternich wird, nach be⸗ stimmten Nachrichten, am 16. August seine Besitzungen in Boͤh⸗ men verlassen und einige Tage spaͤter in unserer Stadt eintref⸗ fen. Der Aufenthalt des Fuͤrsten Staats⸗Kanzlers auf dem Jo⸗
annisberg wird sich wohl bis Ende September, wenn nicht noch laͤnger, erstrecken. 8
Wien, 27. Juli. (Schles. Z.) Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Herzogin von Berry ist vor einigen Tagen zum Besuch
unserer Kaiferl. Familie hier eingetroffen.
Herr Jephrem Obrenovitsch (die Wiener Ztg. fuͤhrt ihn in
er Fremden⸗Liste, ebenfalls als Fuͤrst Obrenowitsch auf) hat ge⸗
stern, von seiner Familie begleitet, seinem Bruder, dem Fuͤrsten
Milosch, einen Besuch abgestattet, und ist von demselben bruͤder—⸗ lich empfangen worden. Es ist dieses anscheinend freundliche Ver⸗
haͤltniß insofern bemerkenswerth, als fruͤher versichert worden,
daß namentlich Herr Jephrem es gewesen, welcher der Regierung
seines damals regierenden Bruders große Schwierigkeiten be⸗
reitet habe. Baron Heinrich Geymuͤller, der Chef des fallirten Hauses, hat Wien verlassen muͤssen. 111““ 11I1I11“ Mailand, 214. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Al⸗ brecht von Preußen ist gestern von hier uͤber Genua nach Nea⸗ pel abgereist.
“ Spanien.
b Madrid, 21. Juli. Die Anstifter der Revolte zu Alhuce⸗ S. in diesem Augenblick ihre Schuld gebuͤßt. Ein Schrei⸗ e.er. der8 n gda vom 15. Juli meldet: „Die strafbaren Sol⸗ gferung; . nison von Alhucemas sind in den Haͤnden der Re⸗ 8 g; sie sich an Bord der Brigg „Heros“ im Hafen ungluͤcklichen. F llhucemas hat eine starke Besatzung erhalten; die jett: weni ins en welche so viel auszustehen hatten, sind befrei (Sstens von der Todesgefahr, die ihnen drohte efreit. Gestern Abend kame ie Al⸗ hucemas an Bord einer men die Verbrecher von Al⸗ Dord einer Felouque im Hafen von Ma⸗ ' an; sie wurden sofort an Bord der Bric 9 „Heros“ gebr scht An demselben Abend noch fing das erchae2 „Heros“ gebracht. die summarische Untersuchung an Fuffathrer erschossen 5 seyn. statuirt, um Alle zu schrecken 8 die sich 8 5 jenen Unmenschen nachzuahmen. Der 2 ea⸗ dͤrften, Militair⸗Disziplin s 4 ffentlichen Moral und der Nilitair⸗Disziplin soll Genuͤge geschehen. Die Milttair⸗ öbe““ ee
8 heute muͤssen viele der Noch andere Exempel werden
daß die Koͤpfe der vier Haupt⸗Raͤdelsfuͤh⸗ eben so vielen Punkten der Spanischen Nordkuͤste von Afrika aufgesteckt werden
mission hat entschieden, rer zur Warnung an Besitzungen auf der
Die Gleichguͤltigkeit, mit der die r die gesellschaftliche Ordnung hre Fruͤchte. Die Regie⸗ beitern Barcelona's f zu organisiren, um den Fabrik⸗ Associationen, mit andern Wor⸗ haben sich uͤber ganz Catalonien lich darum zu thun ist, ‚ehe es zu spaͤt ist, zu unterdruͤcken, zum dern Herrn uͤber sich
0 Madrid, 20. Juli. Regierung dem Zusa bedingenden Garantiee t unlaͤngst den n, sich in Associationen
n zusieht, traͤgt i Fabrik⸗Ar
rmlich zu⸗ gestanden, perren Gesetze n, diese organisirte rbreitet, dienen denen, hie Spanische Ulinden Werkzeug, gn Die Muntzip r Associationen, un on wenigstens 30,00, Uünwesen zu widerfetzen, zu e Haltung ermaͤchtigt. en Theil der Besatz dortigen Anarchisten ni⸗ man den Offizteren des Garde⸗Corps anfangen, ihren Unwillen uͤber bei den verschiedenen Bewegungen vom vorigen ließen, laut an den Tag zu legen.
Diese Stimmung, und schon der U. Corps nicht etwa ein be der uͤbrigen Armee zum gogen Besorgnisse e und selbst in den Cortes, Die Dienste, welche
welchen es vorzug.
und erkennen keinen an alität von Barcelona vollzieht gehorsam die d der General⸗Capitain, an der Spitze nicht den Beruf, sich dem Or durch seine gleichguͤl⸗ Nur auf die Garde⸗Truppen, welche Barcelona's ausmachen, glaubten die und allerdings muß das Zeugniß geben, daß sie die Rolle, welche sie ihre
) Mann, fuͤhlt dem er vielmeh
cht zaͤhlen zu koͤnnen,
Jahre spielen
mstand, daß das Garde⸗ vorrechtigtes, sondern ein ausgesuchtes, Muster dienendes ist, floͤßt den Dema— und veranlaßt sie, vermittelst der Presse, auf die Aufloͤsung dieses Corps zu die Garde im Buͤrgerkriege leistete, Verlaufe sie drei Viertheile ihrer Offiziere ver⸗ wohl aber weiß man es in Erinnerung zu Garde⸗Soldaten waren, we National⸗Miliz erhoben. ein in Barcelana erscheinendes
Ausfaͤlle gegen die Garde, die
cfuͤhrt haben. Am 14ten gab
Redacteurs
waͤhrend dessen lor, sind vergef bringen, daß es sich in Madrid gegen die
lich enthielt der „Constitucional“,
anarchistisches Blatt, die heftigsten
denn endlich eine Explosion herbeig
ein Lieutenant des zweiten Garde⸗Regiments einem der al“, der ebenfalls in der Garde gedient hatte, aber den war, auf der Stambla, der ge und setzte ihm, als die⸗ Stocke vertheidigen wollte, den Degen auf die Streitenden ausein— Volks, die Fabrik⸗
lche am 7. Juli 1822 c. Ganz vorzuͤg⸗
des „Constitucion wegen eines Vergehens besuchtesten Straße ser sich mit einem Die Umstehenden brachten zwar die sich eine große Menge
zusammen, man rief „zu den Waffen! Volk wurde durch eine gedruckte itternacht ver⸗
ausgestoßen wor Barcelona's, eine Ohrfei
ander, allein es rottete Arbeiter an der Spitze, nieder mit der Garde!“ und das Proclamation zur Rache aufgefordert. Erst um N. lief sich die Menge.
Am folgenden Tage bezeichnete der „ fall als ein von den Garde⸗Offizieren gegen Preßfreiheit gerichtete tes (vom 15ten) heiß muͤssen ihre wahren Werkzeuge zu dienen, 1 Espartero und die Freiheit schmieden, w (2) wiederherstellen will, wenn die Engli⸗ falls sie die Wahlen gewinnen, den Karlisten ent⸗ wenn Christine, ihre Camarilla, anisten und der Klub des vaktat ahschließen, und wenn hhe wissen im Einverstaͤndnisse
Constitucional“ jenen Vor⸗
In einem Artikel dieses „Die braven Arbeiter Interessen kennen, um nicht ihren Feinden venn fremde Maͤchte hoͤllische Kom⸗ enn man das
s Komplott. t es unter Anderm:
plotte gegen Esp ische Statut schen Tories, schieden alle Huͤlfe leisten werden, 1 Ludwig Philipp, der Klub der Jovell Don Tarlos einen geheimen Allianzad die Agenten Roms mehr als mane mit ihnen arbeiten.“
Durch diese heftigen Artikel wurde neue aufgereizt; die Munizipalitaͤt versammelte sich Abgang der Post die National⸗Miliz zu den W General⸗Capitain Schwadron zur Verstaͤrkung der Besatzung in die und alle Truppen in ihren Kasernen unter die Waffen treten. Weitere Nachrichten fehlen uns. daß die Regierung eine Emeute in Saragossa ungestraft ließ, die den Redacteur eines Journals gerichtet war, welches Aus⸗ Minister enthielt, und will dadurch das Benehmen jenes Garde⸗Offiziers in Barcelona gerechtfertigt finden. 1
Auf welche Weise die Regierung nun, da seit einem Jahre fuͤr die Armee sorgt, moͤgen sie aus der Thatsache abnehmen, daß 46 Offiziere von der B Lerida sich krank stellten, um sich in das Hospital begeben, und dort wenigstens einige Nahrung erhalten zu koͤnnen. kam die nach Alhucemas geschickte Expedition aufruͤhrerischen
das Volk am 15ten aufs und ließ bei affen rufen. van Halen Bataillone
Stadt ruͤcken
Man erinnert sich nun daran, faͤlle gegen die
der Krieg beendigt ist, esatzung von
Am 44ten mit saͤmmtli⸗
Widerstand bereits groͤßtentheils erschossen seyn. — fehlshaber der Linie von Gibraltar, von dem Gouverneur dieses Platzes die Wiederherausgabe der von den Englischen Marine⸗Soldaten bei Algekras weggefuͤhrten Spaͤ⸗ Im Uebrigen aber behaupten die Eng⸗ laͤnder, das Spanische Wachtschiff haͤtte zuerst auf sie gefeuert. Die oͤffentliche Meinung spricht sich hier laut gegen die von Anregung gebrachte Abtretung der Spanischen Inseln In der Einleitung des von enheit den Cortes vorge—
er Spanische Be⸗ Baron von Carondelet, hat
nischen Barke erwirkt.
England in Fernando Po und Annobon aus. Seiten der Regierung uͤber diese Angeleg Entwurfes heißt es ausdruͤcklich, daß die Englische bsichtige, die bisher in Sierra Leona befindliche ge⸗ on, welche die aus dem Sklavenhandel entsprin⸗ vertragsmaͤßig zu entscheiden hat, von dort nach Man glaubt aber hier, daß durch eine die Spanischen Antillen gar sehr beeintraͤchtigt werden t. ist uͤbrigens ausdruͤck⸗ ruͤckstaͤndigen Zinsen der welche Spanien kraft des Vertrages vom n zu zahlen hat. I. staͤndniß, sich durch die Er— in Gebietes fuͤr ausstehende auch eine andere Macht, em Wege baarer Zahlung seine V kann, aufgemuntert werden Abtretung zu bestehen. u Verkaufe jener Inseln geben, daß England von ihnen Besitz Zukunft wird dies zeigen. — Der kussion des Budgets beendigt.
legten Gesetz- Regierung bea mischte Kommissi genden Rechtsfaͤlle jenen Inseln zu verlegen. solche Maßregel der Handel, welchen mit der Kuͤste von Guinea treiben, Der Kaufpreis von 60,000 Pfd. S. lich zur Abtragung eines Theils der Summe bestimmt, 28. Oktober 1828 an Großbritanie fuͤrchtet hier nun, daß durch das Zuge werbung eines Theiles des Spanische Schuldforderungen bez gegen welche Spanien auf d bindlichkeiten nicht erfuͤllen gleichfalls auf eine Gebiets die Cortes ihre Einwilligung zun oder nicht, so bleibt doch ergreifen wird. — Kongreß hat gestern die Dis
ahlt zu machen, Moͤgen nun
Die naͤchste
gesetzte Kriegsgericht
Inland.
b Wie in mehreren anderen Staͤdten des so ist auch hier dem vom Landtage zuruͤckkehrenden
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Abgeordneten ein feierlicher Empfang und ein heiteres Fest berei⸗ tet worden. Dem Deputirten der Stadt Aachen, Dr. Monheim, wurde außerdem eine mit vielen Emblemen ver ierte silberne Vase uͤberreicht. Bei dem Festmahle, an welchem uͤber 150 Personen Theil nahmen, brachte Herr Dr. Monheim folgenden Toast aus:
„Noch erschuͤttert von den Gefuͤhlen, die der gestrige herzliche Empfang in mir erweckt hat, und diese Herzlichkeit auf deren Urquelle, auf unseren lieben Koͤnig, zuruͤckfuͤhrend, Allerhoͤchstwel⸗ cher durch Gestattung einer fruͤher nicht gewohnten Verbffentlichung der Landtags⸗Verhandlungen diesen Jubel herbeigefuͤhrt hat, schlage ich Ihnen, meine Herren! einen Toast auf unseren guten König vor. Die Rheinlaͤnder, denen Oeffentlichkeit ein Beduͤrfniß ist, erkennen hierin die hoͤchste Huld und Gnade und find uͤberzeugt, datz dieselbe, mehr als alles Uebrige, dazu beitragen wird, die staͤndische Institutien im Sinne unseres Koͤnigs zu kraͤfti⸗ gen und zu foͤrdern. — Welche auch immer die Gegen⸗ staͤnde der Verhandlungen des nunmehr beendigten Land⸗ tages gewesen seyn moͤgen, wie abweichend auch mitunter die ver⸗ schiedenen Ansichten sich gestaltet haben, wie sehr auch besonders daruͤber gestritten worden, ob das hoͤchste Vertrauen im Reden oder im Schweigen liege, immer waren alle Vertreter der Pro⸗ vinz in Einem einig und einstimmig, naͤmlich im unbegraͤnzten Bertrauen, in treuer Liebe und kagsanchkeg zu unserem Aller⸗ gnaͤdigsten Landesvater, dessen hohe Einsicht, Weisheit und Gerech⸗ tigkeit uns das, was recht und billig ist, immer und uͤberall verbuͤrgen. Die alte Kaiserstadt, die, im Bewußtseyn ih⸗ rer hohen Abstammung, alte Deutsche Treue und Biederkeit aus den Stuͤrmen der Zeit unversehrt sich bewahrt hat, die diese Tugenden ihren Nachkommen als unveraͤußerliches Erbe hinterlassen hat, steht in Vertrauen, in Treue, Liebe und An⸗ haͤnglichkeit zu unserem Allergnaͤdigsten Koͤnige den getreuesten Schwesterstaͤdten der Monarchie wuͤrdig zur Seite, und ich glaube den innigsten Gefuͤhlen der getreuen Aachener zu entsprechen, wenn ich unserem theueren Landesvater aus ganzer Seele ein Lebehoch bringe. Unser lieber Koͤnig lebe hoch! nochmals hoch! dreimak hoch!“ — Der Enthusiasmus, mit welchem Alles in dieses Lebe⸗ hoch einstimmte, wollte nicht enden, und steigerte sich noch, als der Herr Deputirte zuerst ein sinniges, zu Ehren des geliebten Lan⸗ desvaters gedichtetes Lied, nach der Melodie der National⸗Hymne, anstimmte, welches darauf von der ganzen Versammlung stehend gesungen wurde.
Den zweiten Toast brachte Herr Stadtrath N. Wergifosse auf das Wohl Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin aus. „Meine Her⸗ ren“, sagte er, „unser Landtags⸗Abgeordneter, unser gefeierter Herr Dr. Monheim, hat unseren herzlichsten Wuͤnschen fuͤr das Gluͤck und den Ruhm der Regierung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Worte gegeben. Doch Eins ist noch nicht ausgesprochen, und fehlte es, so sehlte dem Kranze die schoͤnste Zierde: Elisa⸗ beth, Koͤnigin von Preußen. Sie gehoͤrt zum Gluͤck des Vaterlandes. Sie ist die Landesmutter; moge der All⸗ maͤchtige die hohe Frau und Gattin dem allgeliebten Koͤnige noch viele Jahre zum Heil seiner Unterthanen erhalten, moge der Rhein⸗Provinz recht bald die laͤngst ersehnte Gelegenheit gegeben werden, die Huldigungen darzubringen, welche die hohen Tugen den und Geistesgaben unseres Herrscherpaares gebieten und di Empfindungen aufrichtiger Treue laut werden zu lassen, welch in der Brust eines jeden Rheinlaͤnders gluͤhen. Die Koͤnigin Elisabeth von Preußen lebe hoch!“ 8
Das Lateinische und das Deutsche Verzeichniß der Vorlesun⸗ gen der hiesigen Universitaͤt im Winter⸗Semester 184 ½, welche am 11. Oktober d. J. werden angefangen werden, ist von heute an bei dem Kastellan Schade im Universitaͤts⸗Gebaͤude, erstere 1 fuͤr 2½ Sgr., letzteres fuͤr 2 Sgr. zu haben.
Berlin, am 2. August 1841.
e“ Der Rektor der Universitaͤt.
Lichtenstein.
Frankreichs Handel mit den La Plata⸗Staaten.
Herr A. G. Bellemare hat unlaͤngst in einer der Beilagen zum „Constitutionnel“ (vom 15. Juli) einige statistische Notizer uͤber den Handel Frankreichs mit den La Plata⸗Staaten gegeben, welche, als ein interessanter Beitrag zur Beurtheilung der dorti gen Zustaͤnde, allgemeinere Betrachtung verdienen. Wir lassen si hier folgen: “ Bevolkerung. Ess befinden sich gegenwaͤrtig
Franzosen. Englaͤnder. in der Argentinischen Republik (Buenss⸗ 18 1 8q
in der Republik Uruguay (Montevideo) 6,400 2,500 folglich zusammen in den La Plata⸗Staaten 10,900 6,300
Die Franzöosische Bevoͤlkerung in den La Plata⸗Staaten nimmt taͤglich durch Einwanderung zu. So sind im Jahre 1840 nicht weniger als 2500 Franzosen daselbst angekommen, und im ersten Vierteljahre von 1841 bereits mehr als 700 dorthin abgegangen. Es sind hauptsaͤchlich Basken und Béarnaisen, die sich auf einige Jahre dort niederlassen. Die bekannte Anhaͤnglichkeit dieser Volksstaͤmme an ihr Geburtsland fuͤhrt sie mit den Fruͤchten ih⸗ res Fleißes immer wieder in ihre Heimat zuruͤck, so daß diese Auswanderung in jeder Beziehung vortheilhaft fuͤr Frankreich ist.
Die Franzoͤsische Bevdlkerung in den La Plata⸗Staaten be⸗ steht hauptsaͤchlich aus Handwerkern, Fabrikanten und Klein⸗ haͤndlern. Man bemerkt, daß unter ihnen ein Wohlstand herrscht, wie er unter den uͤbrigen in jenem Lande wohnenden Volksstaͤm⸗ men nicht so allgemein verbreitet ist. Die Franzosen besitzen mehr industrielles Eigenthum, mehr an Ort und Stelle erworbenes Ka⸗ pital, als die Englaͤnder. Die Englischen Kaufleute sind vielleicht reicher, aber dies ist ein mitgebrachtes Kapital, waͤhrend die Fran⸗ zosen ihr Vermoͤgen unter den Augen der einheimischen Bevoͤlke⸗ kerung erworben haben.
Man begreift leicht, wie wichtig dieser Umstand fuͤr die Ci⸗ vilisirung des Landes ist, denn sie sind genbthigt, sich in innige Beziehung mit den Eingebornen zu setzen, um die Beduͤrfnisse und den Geschmack derselben zu studiren, um danach die Er⸗ zeugnisse ihrer Arbeit fuͤr den Verbrauch einzurichten; sodann verbessern sie auch den Geschmack und die Gewohnheiten durch Einfuͤhrung einfacherer, wohlfeilerer Methoden und durch die An⸗ fertigung von bequemeren und besser gearbeiteten Gegenstaͤnder Auf diese Weise erlangten die Franzosen in jenen Laͤndern einen moralischen Einfluß, der ausgedehnter und vielleicht maͤchtiger ist, als der, den der bloße Besitz von Kapitalien erwirbt. In 88 Provinz Buenos⸗Ayres allein haben die Franzosen 80 bis 90 Fabriken aller Art, und man schaͤtzt gegenwaͤrtig has 9 8 welches sie dort erworhen haben, mindestens auf 15 Millionen Fr. Auf dem linken Ufer des La Plata⸗Stroms ist der Fort⸗ sehr 1e in Montevideo ist die Neustadt chritt verhaͤltnißmaͤßig groͤßer. J