fast ausschließlich von ihnen erbaut und bewohnt; sie besitzen da⸗ selbst auch betraͤchtliches unbewegliches Eigenthum, und man kann die Summe des gemeinsamen Kapitals ohne Uebertreibung zu 10 bis 12 Millionen Fr. annehmen. Diese Summe ist unstrei⸗ tig weit bedeutender, als die fuͤr Buenos⸗Ayres angegebene, wenn man die kurze Zeit erwaͤgt, in der sie erworben wurde. es der Blokade wurde das Kapital, welches die Franzosen in Buenos⸗ Ayres besaßen, mindestens auf 20 Millionen Fr. geschaͤtzt; allein man nimmt an, daß es durch den Stillstand der Geschaͤfte waͤh⸗ rend eines Zeitraums von 32 Monaten um mehr als 4 bis 5 Millionen vermindert worden ist, da der groͤßere Theil der Ein⸗ wohner gezwungen war, auf Kosten der Ersparnisse zu leben, die sie kapitalisirt hatten.
Schifffahrt und Seehandel.
Die Zahl und der Tonnen⸗Gehalt der Franzoͤsischen und Eng⸗ ischen Schiffe, die jaͤhrlich nach dem La Plata kommen, stellt sich
; Tonnen⸗Gehalt. Werth der Ladung. Franzosen 10,100 10,100,000 Fr. Englaͤnder 86 18,920 30,100,000 ⸗ — 70 2 2.
Die Ladung der Franzöͤsischen Schiffe besteht hauptsaͤchlich in Seiden⸗Waaren, Luxus⸗Gegenstaͤnden und namentlich in Pa⸗ riser Fabrikaten; die Ladung der Englischen Schiffe in Baum⸗ wollen⸗Waaren, Tuch u. s. w. von grober Art, in Quincalllerie⸗ und einigen eßbaren Gegenstaͤnden.
Die Produkte des Franzoͤsischen Handels in den La Plata⸗ Staaten lassen sich auf folgende Weise klassifiziren und schaͤtzen: Frachtgeld fuͤr die Schiffe.
10,000 Tonnen, im Mittel die Tonne fuͤr die Hin⸗ und Herreise zu 160 Fr. angenommen, geben eine Summe von 1,600,000 Fr.
Schi ffe. 51
89 Ladung und Kommissions⸗Gebuüͤhren. Der Gewinn, den man gewoͤhnlich aus diesen Ladungen bezieht, betraͤgt: Fuͤr die Fabrikanten Fuͤr die Commissionaire in Paris und in den Haͤfen ... Fuͤr den Kaͤufer und Versender auf der Hin⸗ und Herreise 15 Fuͤr den Consignateur im Auslande: Verkaufs⸗Gebuͤhren... 5 pCt. Ir dtese.......8 312 8 Fuͤr den Einkauf der Ruͤckladung 2 ½ ⸗ 10 pCt. Im Ganzen 0 Ct. Diese 40 pCt. von dem jaͤhrlichen Werth der 8 Ladung zu 10,100,000 Fr. betragen.... 4,040,, Fr. Totalsumme des National⸗Gewinns 5,640,000 Fr. Die Vergleichung dieser Summe mit anderen Maͤrkten Suͤd— Amerikas zeigt, daß die der La Plata⸗Staaten zu den wichtigsten
10 pCt.
Allgemeiner Anzeiger f
Stirn: hoch, 10) Au⸗ Taxe auf 5653 Thlr.
Bekanntmachungen. 28e‚ e‚e f
18) Haare: braun und kurz, 9) genbraunen: dunkelblonde,
unter denselben gehoren, stand, daß seit funfzehn
zosen im See⸗
und es ist gewiß ein hoͤchst wichtiger Um⸗ Jahren unter den dort ansaͤssigen Fran⸗ und Detail⸗Handel nicht zehn Fallissements statt⸗ gefunden haben. Von dem hoͤchsten Interesse ist ferner, daß Pa⸗ raguay dem Europaͤischen Handel geoffnet worden ist. Die un⸗ 1 —. geheuren Reichthuͤmer und Huͤlfsmittel dieses schoͤnen Landes koͤn⸗
nen jetzt ausgebeutet werden,
s e und die Ausdehnung, welche die Maͤrkte der La Plata⸗Staaten dadurch gewinnen muͤssen, laͤßt sich gar nicht berechnen.
180
76. 60. 59
. Pocrt. 29 ½.
Pariza, 28. ven. Neapl. fiüun cour. 103.
Wien , 28. Juli. Bauk-Actien 1515.
mim 5 ⁰% Reonteo fn cour. 115. 20. 1 5 % Span. Rente 21.
5 % Met. 104 ½. 4½ 97. Aul. 4æ 1834 130.
3 ½ 8. 2 ½ ⁹
4° 1839 104. *
Meteorologische Beobachtungen.
Ieüe
1811.
Dauer der
Eisenbahnkahrten am 1. Aug. 1841.
—, —
1. August.
Abends 10 Uhr.
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags
Nach einmaliger 2 Uhr.
V
Beobachtung.
Luftwärme ...
Abgang
von
Berlin.
Zeitdauer
St.] M.
Thaupunkt. ..
Zeitdauer Dunstsättigung git⸗ Wetter
PS“ ö
Abgang
Um 6 ½ Uhr Morgens . . .
28 8 I
2 —
Vormittags.. Vormittags. Nachmittags 3 Nachmittags 6 Abends.... 10 Abends...
43 43 40 43 40 41
Um 6 Uhr Morgens... 42 Wolkenzug...
Vormittags’. 40 Nachmittags 40
Tagesmittel:
Loftdrack.. 332,81 P.r. 332,54, Per. 332,91 T.n Aeclw- 8.7⸗ — n 7 *
+ 10,1 n. + 15,1° n. + 10,02 R. Flasswärme 12,5° H
+ 9,0° . 3 3
+ 9,5* R. + 8,2° R. Bodeuwärme 13,0* 8
89 pCt. 69 pCt. 80 pCt. Ausdünstung 0 037 1
trübe. trübe. beiter. Niederschlag 0,041 1 nb. w. w. W. Wremewechsel † 15,2˙U W. — + 8,1°. * 332,75 Par. + 11,70 n... † 8,8 ° R. 76 pCt. w.
Nachmittags 41 Abends... 41 Abends... 46
43
Abends. . 59
Berliner August 1841.
2
2
Mittwoch
Börse.
Hans Sachs,
Pr. Cour.
Geld.
Pr. Cour. Reyer 9
Brief. CGeld.
St. Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. der Seebandlung. Kurm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westp. Pfandbr.
Grossh. Pos. do.
Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. ⁷
Schlesische do.
103²
78 ½ 102 103 ½
101⁄¾ 105 ½ 102 ½⅔ 102 ¾
Actien. Brl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Act. Mad Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Act. Berl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Act. Düss. Elb. Eisenb.
do. do. Prior. Act.
— . N
19 Mitwoch, 101 10² ½
2*285 ,—'
ersten Ranges
Rbein. Eisenb. Gold al marco Friedrichsd'or Andre Goldmün- zen à 5 Th.
zu haben.
Disconto
halb 7 Uhr.
Amsterdam , 29. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 5 % Span. 19 4. Pol. —.
Kanz. Bill. 25 ¾. Präm. Sch. —.
Hamburg, 31. Juli.
Oesterr. 104 ½. Bank-Actien 1595 Rr.
11) Augen: blau, 12)
Passive. —.
8 Wilddiebe.
100 ½.
Ausg. —. Zinsl. —. Preuss.
“
Eugl. Russ. 108.
Dienstag, 3. Aug. Das Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau ist an diesem
Musik von A. Lortzing.
Der Anfang der Italiaͤnischen
—
Königliche Schaucpiele.
Kein Schauspiel. “
„4. Aug. Im Schauspielhause: Corona von
Saluzzo. Schauspiel in 5 Abth., von E. Raupach. Donnerstag, 5. Aug.
Im Opernhause. Oper in 3 Abth., nach Deinhardstein, von Ph. Tanz von Hoguet.
““
b
Königsstädtisches Theater.
125 Dienstag, 3. Aug. Kein Schauspiel.
(Dreiunddreißigste Italiaͤnische Opern⸗
Vorstellung.) Zum erflenmale E —
(Der Hofmeister in Verlegenheit.) .
sica del Maestro Gaetano Donizetti. Preise der Plaͤtze:
1 Rthlr. 10 Sgr.
4. August. Opera buffa in 2 Atti. Ma- Ein Platz in der Orchester⸗Loge
Ein Platz in den Logen und im Balkon de 1 Rthlr. u. s. w. alkon des
Textbuͤcher, in Italiaͤnischer und Deutscher S rach 8 8*† 7 —₰ 3 e, im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau und Abends an der Kast à 5 8
Opern⸗Vorstellungen ist um
Die Kasse wird um halb 6 Uhr geöoͤffnet. Donnerstag, 5. Aug.: 1 8 11. 8 spiel in 2 Akten. Auswärtige Börsen. Sitit S5
8 Der. Dorfbabier. Komisches Sing⸗ Hierauf: Schuͤlerschwaͤnke, oder: Die kleinen
Vaudeville⸗Posse in 1 Akt, von L. Angely. UVPerantwortlicher Redacteur 2 J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerel.
Staaten.
2. September 1841, Vormittags 11 Uhr, an
1 Sgr. 8 Pf., sollen am
Der Herr Verfasser hat in diesem mit großem
Beifalle aufgenommenen und bereits in mehreren
3 ½ Hente fin cour.
Passive 46.
Grosibritanien und Irland.
Tage geschlossen.
Zum erstenmale:
Italien.
amnzeennksR bcE
1121
ait 8
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lgeme
Staats-
1““ J
Amtl. Nachr. b
Frankreich. Paris. Fulifeste. — Die Anleihe abermals vertagt. Unterschleife in Algier. — Vermischtes. — Brief aus Paris. (Die Anleihe und die Opposition; Rosenhain; Mad. Laffarge.)
Besuch der Koͤnigin in Woburn⸗ Abtei und Pansanger. — Sir R. Peel in Tamworth. — Commo⸗ dore Napier uͤber die Whig⸗ und Tory⸗Verwaltung. — Einkuͤnfte der Anglikanischen Kirche. — Ueber den Plan eines Franzöͤsisch Belgischen Handels⸗Vereins. — Ruͤckkehr Sir G. Bremer'’s nach China. — Nachrichten aus Amerika. — Auswanderung nach New York. — Vermischtes.
Belgien. Bruͤssel. Der Erzbischof von Paris und die Bischoͤfe Belgiens. — Canalisations⸗System der Provinz Antwerpen.
Deutsche Bundesstaaten. Muͤnchen. Protokoll des Landrathes der Pfalz. — Leivzig. Eisenbahn.
Oesterreich. Wien. Eisenbahn nach Stockerau.
Rom. Erzesse und Toͤdtung von neun Menschen.
Spanien. Schreiben aus Madrid. (Fernere Haͤndel wegen der Englischen Schmuggler; der Aufruhr zu Alhucemas und die Un⸗ ruhen in Barcelona.)
2 onische Inseln. Korfu. Der Aufstand auf Kreta.
Inlaud. Berlin. Feier des dritten August. — Jahresfeier des Friedrich-Wilhelms⸗Instituts.
Wiss., Kunst u. Lit. Riemers Mittheilungen uͤber Goͤthe.
E“]
Amtliche Uachrichten.
Kvronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht:
Dem Prinzen George von Mecklenburg⸗Strelitz Hoheit den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse zu verleihen;
Dem Ober⸗Berghauptmann Grafen von Beust zu gestat⸗ ten, das ihm verliehene Komthur⸗Kreuz des Herzoglich Saͤchsischen Ernestinischen Haus⸗Ordens anzulegen; und
Den Rittergutsbesitzer Freiherrn von Wintzingeroda⸗ Knorr auf Wehnde zum Landrath des Kreises Muͤhlhausen, im Regierungs⸗Bezirk Erfurt, zu ernennen.
Bekanntmachung,
die Einloͤsung der Kur⸗ und Neumaͤrkschen aͤlteren Zins⸗Coupons und Zinsscheine betreffend. Von den Kur⸗ und Neumaͤrkschen aͤlteren Zins⸗Coupons und
a. I2
ch den August
klaͤrt haben, sich erst nach der vollstaͤndigen Emission des neuen Oesterreichischen Anlehens mit dem Französischen befassen zu koͤnnen.
Der Munizipal⸗Rath von Auxerre (Yonne⸗Departement) hat ebenfalls gegen die fiskalischen Maßregeln des Herrn Humann protestirt und erklaͤrt, daß keines seiner Mitglieder die Beamten des Fiskus bei deren Hausbesuchen zum Behufe der Zaͤhlung be⸗ gleiten werde.
Man schreibt an die Gazette des Tribunaux aus Algier vom 13ten d.: „Zwei sehr ernste Angelegenheiten sind in diesem Augenblick Gegenstand gerichtlicher Untersuchungen. Beide betreffen Agenten der Militair-Verwaltung. In der ersteren handelt es sich um bedeutende Defizits, die in den Fourage⸗Magazinen von Oran entdeckt worden sind und die sich auf eine Summe von 150,000 Fr. be⸗ laufen. Schon sind mehrere der Veruntreuung beschuldigte Beamte hier gefaͤnglich eingezogen. Die zweite Sache scheint der— selben Art zu seyn. Schon seit mehreren Jahren hatten die in Algier bewerkstelligten Heu⸗Ankaͤufe die lebhaftesten Klagen von Seiten ehrenwerther Kolonisten veranlaßt. Man versicherte, daß die Kolonisten 3 Ctr. Heu liefern muͤßten, wenn sie fuͤr 2 Ctr. Zahlung erhalten wollten, waͤhrend der Regierung die 3 Ctr. in Anrechnung gebracht wuͤrden. Einer der dieser Durchstechereien beschuldigten Beamten soll in Paris mit einem Portefeuille, 300,000 Fr. in-Wechseln enthaltend, verhaftet worden seyn.“
Eine neuerlichst in dem Moniteur Algerien erschienene Verordnung des General⸗Gouverneurs scheint sich auf die obigen Thatsachen zu beziehen. Es wird naͤmlich bestimmt, daß Jeder, der von einer zur Militair⸗Verwaltung gehoͤrenden Person Fou⸗ rage⸗Rationen auf direkte oder indirekte Weise kauft, mit btaͤgigem bis 2monatlichen Gefaͤngniß und 16 bis 200 Fr. Geldstra fe belegt werden soll.
Gestern fand ein großes militairisches Diner bei Lemardelay, dem Restaurateur in der Rue Richelieu, statt. Man bemerkte unter den Anwesenden die Generale Pajol, Darriule und Gour⸗ gaud. Die Zahl der Gaͤste belief sich auf etwa 500.
Das Fallissement der Gebruͤder Mäérentié, welche Haͤuser in Marseille, Paris, London und Cuba hatten, beschaͤftigt die hiesige Handelswelt aufs lebhafteste. Man weiß, daß dieselbe den groͤß⸗ ten Theil der Kaffee-Aerndten auf der Insel Cuba fuͤr den Preis von 700,000 Piaster an sich gebracht hatten. Mit dem Ertrage der Aerndten sollen gegen 40 Schiffe befrachtet seyn. Fuͤnf derselben sind bereits in Franzoͤsischen Haͤfen angekommen und sogleich von der Polizei mit Beschlag belegt worden.
In Bordeaux ist eine Subscription eroͤffnet worden, deren
ausgefallen und scheint Herrn Rosenhain als lyrisch⸗dramati schem Komponisten eine glaͤnzende Zukunft zu versprechen. Auch Herr Pillet, Direktor der Oper, soll seine vollkommene Zufrieden⸗ heit geaͤußert haben und Willens seyn, in kurzem ein groͤßeres Werk des jungen Komponisten auf die Buͤhne zu bringen.
Ich komme auf die neulich erwaͤhnten Memoiren der Ma⸗ dame Laffarge zuruͤck, um Ihnen die denselben vorangeschickte De⸗ dication als Stylprobe mitzutheilen. — „An meine Freunde. Ich widme Euch kein Buch, ich vertraue Euch meine Gedanken und meine Handlungen an...
„Da Eure Herzen mich adoptirt haben, so will ich Euch nicht
fremd, nicht unbekannt bleiben; ich fuͤhle das Beduͤrfniß, Euch meine Fehler zu gestehen, damit Ihr sie mir verzeihet, Euch meine
Unschuld darzuthun, damit Ihr sie beschuͤtzt, Euch meine Schmer⸗ zen mitzutheilen, damit Ihr mich noch mehr lieben lernt, damit Ihr mich immer lieb behaltet.
„In der beschaulichen Stille meines Gefaͤngnisses habe ich
mich von meinen Leiden losgesagt, um mit Euch auf die Pfade
meines fruͤheren Lebens zuruͤckzukehren. Ich habe Euch in alle meine Freuden, in meine Trauer, in meine Thraͤnen eingeweiht. .. Ich dachte zuruͤck, ich weinte, ich schrieb.. Ich habe Gott nicht gebeten, mir Beredtsamkeit zu geben, ich habe zu ihm ge⸗ fleht, daß er Vergebung und Wahrheit in meine Erinnerungen legen, daß er meinen Worten die Kraft, zu uͤberfuͤhren, zu uͤber⸗ zeugen, geben moͤge... . Wenn Ihr mir Euren Beifall gebt, wenn ich einen Glauben befestigt, einen von Vorurtheil befangenen Geist „ . g— 5 . . c*£
mit mir versoͤhnt habe, so ist mein Zweck erfuͤllt.
„Ihr edlen und theuren Glaubensvollen, Ihr, die Ihr mich vor der Verzweiflung bewahrtet, indem Ihr meine Ehre unter den Schutz Eurer Ueberzeugungen stelltet, Ihr meine Vorsehung im Ungluͤck, seyd mir tausendmal gesegnet! 1
„Ich habe das Leben behalten, um zu kaͤmpfen, ich habe meine Kraͤfte gespart, um den großen Tag der Wahrheit und der Wiederherstellung vorzubereiten, zu beschleunigen. Wenn Gott mich auf der Haͤlfte des Weges zu sich rufen sollte, so uͤbergebe ich den Namen meines Vaters Eurer Hut und bitte Euch um eine Suͤhne fuͤr mein Grab.“
Großbritanien und Irland.
gondon, 30. Juli. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin ist auf ih⸗ rem Ausflug nach Woburn⸗Abtei und Pansanger unterweges von dem Volke uͤberall mit dem groͤßten Enthustasmus empfangen worden. Am Montag Abend traf die Koͤnigin mit dem Prinzen Albrecht in Woburn-⸗Abtei ein, wo bereits der Herzog von Wel⸗ lington, der Herzog von Devonshire, die Herzogin von Suther⸗
Nase: gewoͤhnlich, 13) Mund: klein, 14) Bart: kei⸗ ordentlicher Gerichtsstelle oͤffentlich verkauft werden. Unterrichts⸗Anstalten eingefuͤhrten Lehrbuche, das 1 ö“ g dent hlrr. des Vortrags nach dem jetzigen Stande Gerichtlicher Verkauf. e ssensch⸗ earbeitet ist, den dogmatischen und
Betrag dazu bestimmt ist, dem verstorbenen Publizisten Fonfroͤde ein Denkmal zu errichten.
Die Getraide-Preise sind hier in Folge des seit einigen Ta— gen anhaltenden warmen und trockenen Wetters etwas gewichen.
†† Paris, 29. Juli.
Zinsscheinen, welche nach unserer durch die Amtsblaͤtter der saͤmmt⸗ lichen Koͤnigl. Regierungen, durch die hiesige Staats-Zeitung (Nr. 62, 69 und 76), die beiden anderen hiesigen Zeitungen und das Intelligenz⸗Blatt erlassenen Bekanntmachung vom 25. Fe⸗ bruar d. J. bei der Kontrolle der Staats⸗Papiere in Berlin,
Der mehrerer Diebstaͤhle gestaͤndige Kriminalge⸗ nen, 15) Zaͤhne: gut, 16) Kinn: bartlos, 17. u. 18) fangene, “ 1““ Alera Gesichtsbildung, Gesichtsfarbe: gesunde 1 Friedrich En gel, welcher, als an einemabdomi⸗ farbe, 19) Gestalt: untersetzt, 20) Sprache: Deutsch, 8 111““ - „ mmoralischen Theil in ein Ganzes verschmolzen und “ gaen 6e S- G“ 888 n g: „Ftatg esr, ee 8, cenaene⸗ “ 6 Fresszfesen 1. a. das Wichtigste der am 22sten d. Mts. nach der Charité befoͤrdert wor⸗ Blautuchene Jacke, einer dergleichen Weste mit klei⸗ Das am N. S sa, A. Kruger⸗ Einleitung in die bibl. Buͤcher und einen kurzen9 den ist, hat am 24sten d. Mts. Gelegenheit gefun⸗nen Metallknoͤpfen, einer blautuchenen Muͤtze, einem sche Grundstuͤck, gerichtlich abgeschaͤtzt zu 6191 Thlr. riß der Kirchengeschichte mitgetheilt. Die chrsttca⸗
land, der Herzog und die Herzogin von Leinster, der Graf De Grey, Lord Melbourne, Lord und Lady Palmerston und andere vom Herzog von Bedford zu diesem Koͤniglichen Besuch eingela⸗ dene Gaͤste versammelt waren. Die Koͤnigin zeigte sich, kurz
Die hartnaͤckige Vertheidigung der nach ihrer Ankunft, vom Balkon aus, der Volksmenge, welche
den, aus derselben zu entweichen.
selben verhaften, mit den bei ihm sich vorfindenden Geldern und Effekten unter sicherer Begleitung hier⸗ her transportiren und an die Expedition der Stadt⸗ voigtei⸗Gefaͤngnisse, Molkenmarkt Nr. 1, abliefern zu lassen. ungesaͤum tung der Kosten und unsere Bereitwilligkeit zu recht lichen Gegendiensten.
Berlin, den 28. Juli 1841. 8 8
Koͤnigliches Kriminalgericht hiesiger Residenz.
Bonseri.
Personsbeschreibung. Der ehemalige Hand⸗ lungsdiener Alexander Friedrich Engel ist 22 Jahre alt, evangelischer Religion, aus Berlin gebuͤrcig, 4 Fuß 11 Zoll groß und von untersetzter Statur. Er hat hellbraunes Haar, dunkle Augen, dicke Nase,
ist ohne Bart. Besondere Kennzeichen fehlen.
von demselben Zeuge, einem leinenen Hemde, einem gruͤntuchenen Oberrock, einem rothbunten Halstuche und ledernen Schuhen. Außerdem fuͤhrt er noch Altenpleen, ein Paar Beinkleider von braun und schwarz ge⸗
streiftem Buckskin bei sich. zeiten an zwei seiner Kinder in Anrechnun 1.“ küͤnftiges Erbtheil uͤberlassenen Guͤter Star 1 Vorwerk Duͤwelsdamm und Wiebkenhagen, desgleichen an die zu Ostern k. J. ablaufenden, im Besitze des Erblassers gewesenen Pachtrechte der Do⸗ stahls und Fuͤhrung falscher Dienstscheine zum bes⸗ manialguͤter Muͤggenhall und Gersdin, Fortko sowie endlich an die zu den Guͤtern Behrenwalde, zwanzig Hieben und sechswochentlicher Einsperrung Koitenhagen, Steinfelt, Muͤggenhall und Gersdin ge⸗ in eine Straf⸗- und Besserungs⸗Anstalt, auch Deten⸗ hoͤrigen Inventarien nebst Saaten und Ackerarbeiten, 2 aus irgend einem Grunde Rechtens Forderungen Nahrungs Erwerbes verurtheilte, aus Hartmanns⸗ und Anspruͤche haben oder machen zu koͤnnen vermei⸗ dorff bei Beeskow gebuͤrtige Dienstknecht George nen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem
. b 1 8 7 8 Wkederholter Steckbrief.. Der wegen dritten und zwar kleinen gemeinen Dieb
seren Fortkommen, zum Verlust der Nationalkokarde,
tion bis zur Besserung und dem Nachweise redlichen
Bekanntmachung.
Dem Schifffahrt treibenden Publiko machen i Wir versichern die ungesaͤumte Erstat⸗hierdurch bekannt, daß, Behufs Eroͤffnung der neuen Schifffahrts Schleuse bei Neuhaus, eine Sperre des Friedrich⸗Wilhelms⸗Kanales vom 1. bis 30. Sep⸗ tembeld. J. stattsinden wird. Frankfurt a. d. . Koͤnigliche Regierung; Abtheilung des Innern.
1 Naumann.
O., den 17. Mai 1841.
— .„/
11141“
Wilhelm Schadow ist am Litsten v. Mts., des der folgenden Termine, als:
Morgens zwischen 4 und 5 Uhr, in Brandenburg am 29. Juni, 20. Juli und 10. August d. Js., noch vor seiner Ablieferung an die dortige Straf⸗ Morgens 10 Uhr, vor dem Kbnigl. Hofgerichte, bei und Besserungs⸗Anstalt dem ihm beigegebenen Trans⸗ Vermeidung der am 31. August cr. zu er und soll darauf an demselben Praͤklusion, unter Bezugnahme auf die den S Tage in dem Holze bei Plauen gesehen worden seyn. sundischen Zeitungen in entenso inserirten Prokla⸗
porteur entsprungen
Alle Civil⸗ und Militairbehoͤrden werden daher ganz mata, hierdurch aufgefordert.
ergebenst ersucht, auf den nachstehend anhero be⸗
tungsfalle sofort arretiren und unter sicherer Beglei⸗ tung hierher transportiren zu lassen, wogegen wir die sofortige Erstattung der Kosten und den verehr- w lichen Behoͤrden des Auslandes eine gleiche Rechts -—8 willfaͤhrigkeit versichern. Beeskow, den 20. Juli 1841. Die Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.
22
1b S nilzr 6 Datum Greifswald, den 26. Mai 1841. zeichneten Schadow vigiliren, denselben im Betre⸗ Königl. Prer.evendg ge von Pommern u. Ruͤgen. Dr. Odebrecht.
4 8
WZII“ Nothwendiger Verkauf. Koͤnigl. Landgericht zu Berlin, den 2. Die beiden zu Mariendorf Nr. 12 und 13 gelege⸗ I94 nen, Sr. Durchlaucht dem Fuͤrsten von Schoͤnburg Signalement des Dienstknechts Schadow. erbpachtsweise gehoͤrigen Vierhü⸗
1) Familienname: Schadow, 2) Vorname: George schluß der davon bereits verä Wilhelm, 3) Geburtsort: Hartmannsdorff, 4) Auf zusammen etwa 4. enthaltsort: Hartmannsdorff, 5) Religion: evange⸗ schaͤtzt ohne diese Parzellen nach der nebst den Hy⸗ lisch, 6) Alter: 22 Jahre, 7) Groͤße: 5 Fuß 2 Zoll, pothekenscheinen im dritten B.
Alle verechrlichen leinenen Hemde, gelbbuntem, blau und rothgestreif⸗ Behoͤrden des In⸗ und Auslandes werden dienster⸗sten zerrissenen Halstuche, auch grau leinenen lan⸗ gebenst ersucht, auf den unten naͤher signalisirten gen Beinkleidern und barfuß.
Unterschrift: kann Engel zu vigiliren, im Betretungsfalle aber den seinen Namen schreiben. .
rundes Kinn, aufgeworfenen Mund, auf den Antrag der verordneten Vollstrecker des Testa runde Gesichtsbildung, ungesunde Gesichtsfarbe und ments des im Januar d. J. verstorbenen Gutsbesitzers Christoph Friedrich Melms zu Muͤggenhall alle und
Bekleidet war er bet seinem mit einer jede, welche 8 v Vehlassenischaft W Jacke v estreiftem Zwillich, Beinkleidern in specie an die resp. im Grimmer und Franzburger 8 Kreife belegenen, dan gehoͤrenden Guͤter Behrenwalde, ord. Professor der Staatswirthschaft und Direktor Koitenhagen, Steinfelt, Wendisch⸗Baggendorff und
ferner an die von dem defuncto schon bei seinen Leb⸗ auf ihr ow nebst
kennenden 1 88 ke gtral⸗ Deutlichkeit zu vereinigen.
suchern der Saͤchsischen Schweiz wird sie theils als
r 18 fnerguͤter, mit Aus⸗ Lußerten Parzellen von Morgen Flaͤchen⸗Inhalt, abge⸗
uͤreau einzusehenden
Das landwirthschaftliche Institut zu Jena
9 Sgr., soll zur Aufloͤsung der Gemeinschaft am 4. Maͤrz 1842, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nach unbekannten Realpraͤ⸗
tendenten werden hierdurch oͤffentlich vorgeladen.
betreffend. 8 Bei dieser Lehranstalt werden im naͤchsten Win⸗
terhalbjahre die Vorlesungen den 1. November be⸗ ginnen und auf folgende Gegenstaͤnde sich beziehen: 1) allgemeine Landwirthschaft; 2) einfache und dop⸗ pelte Buchhaltung; 3) landwirthschaftliche Ertrags⸗ anschlaͤge; 4) Encyklopaͤdie der Kameralwissenschaf⸗ Mineralogie und
en und Staatswirthschaft; 5) r Geognosie; 6) landwirthschaftliche Physik und Me⸗
Von dem unterzeichneten Koͤnigl. Hofgericht werden chanik; 7) landwirthschaftliche Staats⸗ und Rechts⸗
lehre; 8) Baukunst; 9) Insektenkunde. Wer an
der Anstalt Theil nehmen will hat sich bei dem Un⸗ ter
zeichneten zu melden.
Jena, im Juli 1841. Friedrich Schulze,
des landwirthschaftlichen Instituts zu Jena.
Literarische Anzeigen. Im Verlage von L. Fort in Leipzig ist erschie nen und in allen Buch⸗ und Kunsthandlungen, Ber⸗
lin in der Gropiusschen Buch⸗ und Kunsthand⸗ lung, Koͤnigl. Bauschule 12, zu haben:
Spezialkarte der Saͤchsischen und Boͤh⸗ mischen Schweiz, so wie der Umgegend von Dresden mit dem Plauenschen Grunde. Mit Benutzung der neuesten und zuverlaͤssigsten Huͤlfsmittel entworfen. Maßstab: 1:57600. Preis in Futteral 1 ½ Thlr., auf Lein⸗ wand 2 Thlr.
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den ist, die groͤßte Ausfuͤhrlichkeit mit der noͤthigen
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nehme Ruͤckerinnerung an die daselbst genossenen
Naturschoͤnheiten gewiß willkommen seyn.
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Heilswahrheiten sind so dargestellt, wie sie sich auf 20 d. argestellt, ) auf dem Grunde der heiligen Schrift in der christlichen Kirche organisch entwickelt haben und in den Be⸗ 11““ der lutherischen Kirche ause espro⸗ chen sind.
Durch alle Buch- und Landkartenhandlungen: Einladung zur Subscription
auf 111A““ grofsen Atlas
in acht Lieserungen à 2 Thaler, jede von zehn Blättern à ¼ Thlr., jedes 18 und 14 Zoll breit und hoch. Dies zcitgemälse Unternehmen, verbürgt durch das unbesangene Urtheil eines Mannes von Fach und ge- würdigt von einer kompetenten Behörde, der Kön. Preufs. Schulkommission der Prov. Sachsen, empfeh- len wir allen Freunden der Erdkunde angelegent- lichst und bitten dasselbe durch geneigte Bestellung zu fördern. Magdeburg. Creutzsche Buchhandlung. In Berlin und Potsdam wendet man sich an die Stuhrsche Buchhandlung.
Danz, Spittelbruͤcke u. d. Kolonade 6, verkauft: Memoiren Ludwig Bonaparte's, ehemaligen Konig⸗ von Holland, Berlin 1838, stark 13 Bogen, statt 1 Thlr. 10 Sgr. fuͤr 10 Sgr.; Cosmar, Sagen aus Berlin's Vorzeit, 2 Baͤnde, statt 2 Thlr. 20 Sgr. fuͤr 15 Sgr.; v. Biedenfeld, der hinkende Teufel zu Berlin, Heft 1—4, statt 2 Thlr. fuͤr 10 Sgr.; Sce⸗ manns Sagen und Schiffermaͤhrchen, 2 Bde. statt 2 Thlr. fuͤr 10 Sgr. 1
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Bei Aug. Hirschwald in Berlin erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen zu beece Bruck, M., das Wesen und die Behandlung der Asiatischen Cholera, oder wissenschaftliche Loͤsung der Cholerafragen, besonders der von der Koͤnigl. Sanitaͤts⸗Kommission zu Berlin aufge⸗ stellten Original⸗Abhandlung. 8„0. Velinpapier., geh. Preis 1 Thlr. 20 Sar. Denjenigen, welchen es darum zu thun ist, end⸗ lich den zuverlaͤssigen Zusammenhang aller Cho⸗ lera⸗Verhaältnisse zu erfahren, wird diese Schrift ge⸗ wiß hoͤchst willkommen seyn.
Bei dem Buchhaͤndler Duͤmmler, Linden 19,
hat eben die Presse verlassen:
Zimmermann, Prof, die Mark Branden⸗ 1 unter Joachim I. und II. 1 Thlr. 0 Sgr.
vom 15. Maͤrz c. ab, zum Nennwerth baar eingeloͤst werden sol— len — ist bis jetzt ein bedeutender Theil zu dem eben genannten Zwecke noch nicht eingereicht worden. Wir fordern daher die unbekannten Inhaber solcher Papiere hierdurch abermals auf, solche unter Beobachtung der in der oben bezeichneten Bekannt⸗ machung enthaltenen Bestimmungen bei der Kontrolle der Staats⸗ Papiere, hier in Berlin, Taubenstraße Nr. 30, Behufs der baa— ren Einloͤsung einzureichen, und bemerken zugleich, daß, wenn der⸗ gleichen Zins⸗Coupons und Zins⸗Scheine ferner zuruͤckbleiben soll⸗ ten, die Einloͤsungsfrist derselben spaͤter durch Ausbringung eines Praͤklusiv⸗Termins beschraͤnkt werden wird. Berlin, den 19. Juli 1841. Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden.
Rother. Deetz. von Berger. Natan. Tettenborn.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Frankreich. Pgearis, 29. Juli. Heute fruͤh um 6 Uhr verkuͤndete Ka⸗ nonen⸗Donner die feierliche Bedeutung des heutigen Tages. Um 9 Uhr stroͤmten große Volksmassen nach den Elyfaͤischen Feldern. Es waren daselbst noch viele Arbeiter mit den Vorbereitungen zu der Illumination beschaͤftigt, die heute Abend stattfinden wird. — Bis zum Abgang der Post war nicht die geringste Stoͤrung der Ruhe vorgefallen. Den Morgen uͤber bemerkte man zahlreiche Patrouillen in der Naͤhe der Tullerieen; es scheinen indeß diese Maßregeln nur Vorsichts halber ergriffen worden zu seyn.
Der Messager widerspricht dem von einigen Journalen ver⸗
breiteten Geruͤchte von gewissen Vorsichts⸗Maßregeln, die der
Commandeur der polytechnischen Schule bei Ertheilung von Ur⸗ laubs⸗Bewilligungen an die Zoͤglinge waͤhrend der drei Tage tref⸗ fen zu muͤssen geglaubt haͤtte. ““ Dasselbe Blatt meldet: „Das Todtenamt fuͤr die im Jahre 1830 Gefallenen ward gestern in Toulouse, mit Beobach⸗ e.
tung der groͤßten Ruhe und Wuͤrde, abgehalten. — Mehrere Toulouser Journale haben eine Adresse der National⸗Garde von Martres an die National⸗Garde von Toulouse veroͤffentlicht. Eine Königliche Ordonnanz vom heutigen Tage hat die Aufloͤ⸗ sung der Nalional Garde von Martres ausgesprochen.“
Der Finanz⸗Minister Herr Humann hat sich endlich dazu entschlossen, durch eines der ministeriellen Abend⸗Journale mit⸗ theilen zu lassen, daß die Anleihe abermals vertagt worden sey; vis zu welcher Zeit, wird aber nicht dabei bemerkt. Wenn den Geruͤchten Glauben zu schenken ist, die in der finanziellen Welt umlaufen, so waͤre der Finanz⸗Minister in den Unterhandlungen, die er seit mehreren Monaten mit den angesehensten Banquiers von Paris und den uͤbrigen Hauptstaͤdten Europas angeknuͤpft hatte, ganz und gar gescheitert; die neulichen Fallimente zu Wien haͤtten neue Schwierigkeiten hinzugefuͤgt und die Realisirung des Anlehens fast unmoͤglich gemacht; mehrere Banquiers sollen er⸗
Interessen des Staatsschatzes gegen die Gewinnsucht der großen Kapitalisten ist ein Verbrechen, welches Herr Humann schwer buüͤ⸗
ßen muß. Man scheut sich nicht, die gehaͤssigsten Anklagen, die laͤcherlichsten Verdaͤchtigungen gegen ihn zu erheben; man schiebt ihm Beweggruͤnde und Zwecke unter, die ihn dem allgemeinen
Hasse preisgeben wuͤrden, wenn es moͤglich waͤre, daß sie Glau—
ben faͤnden. Aber gluͤcklicherweise fuͤr den Finanz⸗Minister ist alle Welt von der Reinheit seiner Absichten uͤberzeugt, und zwar die— jenigen am tiefsten, welche dieselbe am lautesten in Zweifel zu zie— hen versuchen.
Der „Courrier français“ und das „Sidele“ sind die beiden Blaͤtter, welche den Geldmaͤnnern zum Organe dienen, durch welche sie alle Morgen ihre Anklagen gegen den Finanz-Minister in die Welt bringen. Das erste der genannten Journale hat ermittelt, daß Herr Humann die Verlegenheiten des Schatzes absichtlich verlaͤngern will, um den kriegerischen Geist der Franzoͤsischen Na⸗ tion zu laͤhmen und der Regierung dadurch ein neues Verdienst um das Ausland zu erwerben; das zweite giebt gar zu verstehen, daß es sich darum handle, Frankreich seinen Feinden moͤglichst wehrlos in die Haͤnde zu spielen. „Herr Humann“, sagt das heu⸗ tige Sidele, „setzt die Macht des Landes, gegen funfzehn Mil⸗ lionen, auf das Spiel, und wie sicher auch eine solche Partie schei— nen moͤge, es ist mindestens Unverstand, sie zu spielen.“ Die uͤbrige Oppositionspresse stimmt theils nur halblaut in den von den bei⸗ den genannten Blaͤttern angeschlagenen Ton ein, theils laͤßt sie gar dem Ministerium Gerechtigkeit widerfahren, ein Phaͤnomen, welches an sich der staͤrkste Beweis dafuͤr ist, daß ein ungewoͤhn⸗ licher Grad von Gewissenlosigkeit dazu gehoͤrt, um das Verfahren desselben zu tadeln. “
Unter den juͤngeren Deutschen Komponisten, welche seit laͤn⸗ gerer Zeit hier leben, ist vor kurzem Herrn Rose nhain, wel⸗ cher als solcher und vorzuͤglich auch als ausgezeichneter Klavier⸗ spieler in Deutschland laͤngst bekannt ist, die seltene und, da da⸗ bei allerhand Vorurtheile und feindselige Interessen ins Spiel kommen, fuͤr Auslaͤnder doppelt schwer zu erlangende Auszeich⸗ nung zu Theil geworden, bei der großen Oper eine sogenannte Audition fuͤr einige Stuͤcke einer von ihm komponirten Oper zu erhalten. Dergleichen Auditionen finden natuͤrlich nur vor dem dabei betheiligten Personal der Akademie Royale de Musique, einem kleinen Kreise beguͤnstigter Kenner und einem zu Richtern berufenen Ausschuß der musikalischen Section des Institutes statt. Dieser Ausschuß war in dem vorliegenden Falle von vier unserer beruͤhmtesten Komponisten gebildet, naͤmlich Cherubini, Auber, Halevy und Caraffa. 8 Es wurden im Ganzen sechs verschiedene Stuͤcke des Werkes ausgefuͤhrt, unter denen zwei Choͤre, eine große Arie, mit gewohnter Vollen⸗ dung von Mad. Dorus⸗Gras vorgetragen, eine Romanze, gesun⸗ gen von Warlet, und ein Quartett, vorgetragen von Mad. Do⸗ rus⸗Gras, Dlle. Nau, Alizard und Ferdinand Prévost, ganz be⸗ sonderen Beifall erhielten. Man ruͤhmt an dem jungen Kompo⸗ nisten vorzuͤglich eine neue und originelle Instrumentation, ver⸗ bunden mit gefaͤlligen und belebten Melodieen. Nur sollen die letzteren noch bisweilen etwas in das Gewoͤhnliche verfallen. Das Urtheil der Jury ist, wie man hoͤrt, im hoͤchsten Grade guͤnstig
nach dem Palast des Herzogs zusammengestroͤmt war, und nach Ihrer Majestaͤt traten, dem unten ertoͤnenden Rufe folgend, auch die Herzogin von Bedford und der Herzog von Wellington, den einige Be⸗ richte schon den kuͤnftigen Premier⸗Minister nennen, auf den Balkon heraus und wurden, so wie die Koͤnigin, mit Jubel be⸗ gruͤßt. Von Seiten des Wirths war natuͤrlich Alles aufgeboten, um Ihrer Majestaͤt den Aufenthalt angenehm zu machen. Nach dem Diner wurde eine auf die Melodie God save the Oueen neu gedichtete Volkshymne: God bless the Royal pair, gesungen, worauf ein glaͤnzendes Feuerwerk, begleitet vom Aufsteigen mehre⸗ rer Luftballons, folgte. Gestern begab sich das Koͤnigliche Paar von Woburn nach Pansanger zum Besuch beim Grafen Cowper, der Herzog von Wellington aber und einige andere Gaͤste des Herzogs von Bedford kehrten nach London zuruͤck.
Am Mittwoch wurde Sir R. Peel von seinen Konstituenten zu Tamworth festlich bewirthet und hielt bei dieser Gelegenheit eine Rede, in welcher er seine Freude uͤber den glaͤnzenden Wahl⸗ Sieg der Konservativen aussprach, aber auch zu unablaͤssigem Eifer bei der neuen Waͤhler-Registrirung ermahnte, damit dieser Sieg noch glorreicher werde. Zugleich widersprach er einigen von der liberalen Presse uͤber ihn verbreite⸗ ten Geruͤchten, namentlich der schon neulich vom „Stan⸗ dard“ fuͤr hoͤchst abgeschmackt erklaͤrten Behauptung, daß er sich geruͤhmt hätte, er wolle, wenn er nur erst am Ruder waͤre, die Koͤnigin in sechs Wochen zu einer Konservativen ma⸗ chen. Als besonders verwerflich erschien ihm hierbei, daß man Ihre Majestaͤt nicht als das, was sie in Wahrheit und in der That sey, als die geliebte Souverainin eines ganzen Volkes, son⸗ dern als die Anhaͤngerin einer Partei im Staate dar⸗ zustellen suche. Eben so erklaͤrte er es fuͤr durchaus un⸗ gegruͤndet, daß er nach dem Kontinent habe reisen wollen, angeblich um sich den zahlreichen Gesuchen und Anfragen zu ent⸗ ziehen, die bei ihm eingingen, oder aus Verzweiflung uͤber die verwickelte Lage, in welcher er die oͤffentlichen Angelegenheiten vor⸗ finde. „Ich werde“, sagte er, „mich nicht entfernen, sondern am 19. August auf meinem Platz im Parlamente mich einfinden, um persoͤnlich Zeuge zu seyn von dem Resultat der an die Bevoͤlkerung Englands ergangenen Berufung.“
Commodore Napier sprach in einer Rede, die er dieser Tage bei einem in Marylebone ihm und dem anderen Repraͤsentanten dieses Stadttheils gegebenen Diner hielt, sein herzliches Bedauern daruͤber aus, daß die Whig⸗Minister das Staatsruder wuͤrden verlassen muͤssen, da sie die beste Verwaltung gebildet, welche Eng⸗ land jemals gehabt habe. Er schilderte in gedraͤngten Umrissen ihre Schicksale: wie anfangs Koͤnig Wilhelm ganz auf ihrer Seite gewesen, dann aber durch den Einfluß seiner Genzahlin aus einem Reformer ein Tory geworden sey; wie Lord Stanley und Sir James Graham von dem Ministerium abgefallen; wie dasselbe durch irgend eine Ungeschicktheit auch den Grafen Grey verloren habe, dessen Isolirung der Commodore sehr beklagte, weil LS einer der besten und redlichsten Staatsmaͤnner sey; 1·N s nisterium ferner die Mitwirkung des tuͤchtigen E1 urch dessen Eintritt in die Pairie verloren gegangen; 8 . abgetreten, aber durch die Irlaͤndische Appropriations⸗Klausel wie: