1841 / 251 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 1““ diums bis zu seinem Todestage eelasa mit dieser Untersuchung beschaͤftigt war, sah in dem, was er gearbeitet, nur die ersten ein⸗

fachsten Grundlinien zu einem kuͤnftigen System der Psychologie,

welches sich mit der Ausbildung der Natur⸗Wissenschaften einiger⸗ maßen vergleichen ließ.

ä4ng oder Mißfallen trifft, und deren Vereinigung dem Begriffe des sitt⸗ lich Guten seinen Inhalt giebt, eine Gedankenwelt zu schaffen, die ein Meisterbild sey des Einzelnen und der Gesellschaft. Nicht er⸗ wachsen auf dem Boden der Wirklichkeit und von ihr unabhaͤngig, tritt diese Idealwelt doch in die genaueste Beziehung zur Wirklichkeit.

Hegelschen, in Betreff der Religions⸗Philosophie. Die praktische Phi⸗ losophie Herbart's weist das religidse Beduͤrfniß und den nhardhe. Gehalt desselben nach, die Metaphysik giebt in der Rechtfertigung der teleologischen Naturbetrachtung zugleich eine Begruͤndung des religib⸗

sen Glaubens; aber, der Offenbarung ihre durch keine Philosophie zu

Einen ee Haupt⸗Gegensatz der Herbartschen Pbilosophie

zu der von Fichte bis auf die Gegenwart hauptsaͤch Richtung bezeichnet die Stellung der Ethik in

Seit Fichte gilt es als unbezweifelt, daß ein philosophisches Wissen,

welches diesen Namen verdienen solle, nicht nur in seinen Resultaten sich zu Einem zusammenstimmenden Ganzen abschließen, sonder neben so aus Einem Prinzipe hervorgehen muͤsse, daß Metaphysik und Ethik zwei

Aeste seyen, die aus demselben Stamme sich erheben.

herrschen des theoretischen Interesses war die nothwendige Folge hier⸗

von, daß die Ethik ihre Selbststaͤndigkeit verlor und terun

lung des Weltgeistes ist, zu verschwinden schien. Anders Herbart. Die 1 s nichts von

solche weiß bei ihm

Wissenschaft als jttli Wissenschaft mn, von gut oder boͤse; das süttliche

oder Mißfallen,

ergeht uͤber die Qualitaͤt des blos gedachten Willens nicht anders,

heh Die Wirklichkeit des Willens ist da, wo es sich um seine Beurtheilung handelt, vollkommen gleichguͤltig, denn die Beurtheilung trifft nur sein Bild, seine Qualitaͤt; und die Er⸗

als uͤber die des wirklichen.

fahrung, die einzig sichere Grundlage zur Erkenntniß hat keine Stimme bei der Frage nach dem, was

Prinzipien der Metaphysik und Ethik sind also vo staͤndig und unabhaͤngig von einander, und Aufgabe es, in den sittlichen Ideen diejenigen moͤglichen Will rein und vollstaͤndig darzustellen, welche um ihrer selb

Bekanntmachungen. Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 2. Maͤrz 1841. Das in der Schaͤfer⸗Gasse Nr. 26 belegene Grund stuͤck des verstorbenen Glasermeisters Friedrich Wil helm Hutze, taxirt zu 13,259 Thlr. 27 sgr. 6 pf., soll zur Auseinandersetzung der Erben am 19. Oktober 1841, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nach unbekannten Realpraͤten⸗ denten, und namentlich der Rentier Johann Gott⸗ fried Teichert oder dessen Erben, werden hierdurch dffentlich vorgeladen. Nothwendiger Verkauf. 11 Stadtgericht zu Berlin, den 12. August 1841. Das in der Reuen Konigsstraße Nr. 65 belegene Ludwigsche Grundstuͤck, gerichtlich abgeschaͤtzt zu 29,256 Thlr. 2 Sgr. 9 Pf., soll am 26. April 1842, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und

Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. 8 Die unbekannten Erben der als Glaͤubigerin einge-⸗;- 2 tragenen Ehefrau des Eigenthuͤmers, Wilhelmine Ankunft in Koͤthen gebornen Seidentopf, werden zu diesem Termine 4

mit vorgeladen.

1“

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. August 1841. Das in der Brunnenstraße Nr. 2 belegene Win⸗

ckelmannsche Grundstuͤck, taxirt zu 15,400 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf., soll

am 22. April 1842, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxre und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

8 Ediktal⸗Citgtion. Bei dem unterzeichneten Gericht ist darauf ange⸗ tragen, den Samuel Rau, einen Sohn des in Klem⸗ zig verstorbenen Muͤller Johann Friedrich Rau, ge⸗ boren am 1. Mai 1786 in Buckow bei Zuͤllichau, Behufs der Ausantwortung seines in gerichtlicher Verwaltung befindlichen Vermoͤgens, fuͤr todt zu erklaͤren. Der Samuel Rau oder, insofern derselbe verstorben ist, seine etwa zuruͤckgelassenen unbekann⸗ ten Erben und Erbnehmer werden demnach hier⸗ durch aufgefordert, sich binnen 9 Monaten schrift⸗ lich oder persoͤnlich bei dem unterzeichneten Gerichte oder in dessen Registatur, spaͤtestens aber in dem auf den 14. April 1842, Vormittags um 10 Uhr, im Gerichtszimmer zu Klemzig angesetzten Termine zu melden und die weiteren Anweisungen zu erwarten. Wenn der Samuel Rau weder erscheint, noch sich schriftlich meldet, so wird er fuͤr todt erklaͤrt, demnaͤchst aber sein Vermoͤgen den alsdann bekann⸗ ten Erben desselben, nachdem sie sich gehoͤrig legiti⸗ mirt haben, zugesprochen und zur freien Verfuͤgung verabfolgt werden. Zum Bevollmaͤchtigten wird de⸗ nen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, der

Justiz⸗Kommissarius Koͤltze in Vorschlag gebracht.

Zuͤllichau, den 29. Juni 1841. RüRit Das Patrimonial⸗Gericht uͤber Klemzig.

Stif⸗ ersdorf geb. Herrn Gegenhaͤndler Johann

des philosophischen Gesichtskreises zu einer Welt⸗Anschauung oder Welt⸗Erkenntniß das sittliche Urtheil uͤber das einzelne Wol⸗ len und Handeln, das nur ein Moment in der Gesammt Entwicke⸗

Abfahrt von Berlin

Abfahrt von Wittenberg

lich herrschenden

Beurtheilung nach den sittlichen seinem Systeme.

sche Einsicht in den natuͤrlichen ¹ chen Strebens, nicht beruhigt im

Bei dem Vor⸗

mit der Erwei leuchtend und waͤrmend wirkt.

Beifall

Urtheil dagegen deren sie nach ihrer Vielseitigkei

dessen, was ist, seyn soll. Die Ulkommen selbst der Ethik wird ens⸗Verhaͤltnisse st willen Beifall

auf eine Erkenntniß der Welt u

mehr, als sie weiß.“

Berlin⸗-Anhaltische Eisenbahn. Am Freitag den 10ten d. M. werden die Dampf

Denn jedes wirkliche Wollen und Handeln faͤllt unvermeidlich der

den Willen leitend und staͤhlend, in den Dienst der Ideen treten muß. Nicht der bloße Glaube daher an die Moͤglichkeit des Besserwerdens, sondern die Erkenntniß der Moͤglichkeit des Bessermachens aus rei⸗ nem, durch Einsicht gewaffneten Willen giebt den ethischen Schriften Herbarte’s jenen tiefen und edlen Ernst, so daß ihr Licht zugleich er⸗ kuchte. . Entwickelt sind aber von Herbart nur die ersten Grundzuͤge; kaum daß ihre Anwendung auf Paͤdagogik ge⸗ zeigt ist; zu ihrer Ausfuͤhrung aber in einer Philosophie des Staates und der Geschichte enthalten die dahin schlagenden Schriften Her⸗ bart’s nur einige Andeutungen. Mehr als eine andere Seite der Her⸗ bartschen Philosophie bedarf diese noch einer weiteren Entwickelung,

Prinzipien in hohem Grade faͤhig scheint.

Endlich drittens hat die Philosophie seit Fichte nicht blos eine absolute Gewißheit in bestimmtem, begraͤnztem Gebiete sich als For⸗ derung gestellt, sondern auf ein dem Umfange nach absolutes Wissen,

weit hiervon die Herbartsche Philosophie in ihrer behutsamen Be⸗ schraͤnkung entfernt ist, liegt schon deutlich im Bisherigen. Ansichten gehoͤren dem Glauben; die wahre Philosophie sagt nicht 7 Dies bezeichnet zugleich den Gegensatz der Her⸗ bartschen Philosophie zu den genannten Systemen, namentlich zum

Ideen anheim, so daß die theoreti⸗ und nothwendigen Verlauf menschli⸗ Zuschauen des Weltlaufs, vielmehr

fuͤllt, welche er indem er sagt:

t und der Eigenthuͤmlichkeit ihrer

Andere zunaͤchst

nd Gottes Anspruch gemacht. Wie

„Welt⸗

Alllgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

auf dem Bahnhofe vor dem Anhaltischen Thore

fahrten zur Personenbefoͤrderung auf unserer ganzen von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends, und

Bahn zwischen hier und Koͤthen und resp. bis Mag deburg und Leipzig eroͤffnet werden. F dH

A. Von Berlin nach Kothen. 7 ½ Morgens. 12 ⅔˖ Mittags. von 8. 26 Min. Morg. 1. 37 Min. Nachm. von 9 Vormittags. . 2. 5 Min. Nachm. 9 ½ Vormittags. 2. 33 Min. Nachm. 10½ Vormittags. 3. 18 Min. Nachm. 10 ¾ Vormittags. 3. 48 Min. Mitt. 11. 10 Min. Vorm. 4. 13 Min. Nachm. 11. 40 Min. Vorm. .43 Min. Nachm. 12 Mittags. 5 Nachm. 12 ½ Mittags. 5 ½ Nachm. B. Von Koͤthen nach Berlin. Abfahrt von Koͤthen 8 Morgens.

Mittags.

See

von Juͤterbog

von Zahng

von Wittenbe von Koswig

von Roßlau

von Deßau⸗

von Deßau 8. 40 Min. Morg. 1

.40 Min. Nachm. Mizn. Morg. 5 Min. Nachm.

25 Min. Voerm. Min. Nachm. Min. Vorm.

2. 52 Min. Nachm. 10. 22 Min. Vorm.

von Roßlau

von Koswig

von Zahna

11 Vorm. 4. 3 Min. Nachm. 11. 25 Min. Vorm. 4. 28 Min. Nachm. 11. 50 Min. Vorm. 4. 57 Min. Nachm. 2. 35 Min. Mitt. 5. 48 Min. Nachm. Weiterfahrt auf der Magdeburg⸗Leipziger Bahn: Abfahrt von Koͤthen: Ma⸗ gdebu 9 9 ½,

von Juͤterbog

von Luckenwalde

von Trebbin

Ankunft in Berlin

Ankunft in Leipzig: 8 Uhr Morgens, 9 ½ 1 Uhr Mittags, 2 ½, 6 nhr Abendse, 77, 1 Abfahrten von Leipzig 5¹, Morgens. 0 ½ Vorm. Nachm. Morgens. Vorm. Nachm. Morgens. Mittags. Nachm. Mittags. v Nachm.⸗ r Personengeld und Ueberfracht beim Gepaͤck.

Abfahrten von M agdeburg

0I— .

üüwSAü’meRNAEen

Ankunft in Koͤthen

A

80 2

f

2

4

1

Tarif fuüͤ

auf Ruppersdorf, wird hier⸗ durch zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht, 5 hües ein von Gersdorfsches Stipendium fuͤr Studirende auf dem Gymnasio zu Gorlitz von Johannis 1841 ab encdagt. 2 2 ein von ostitzsches Stipendium raͤuleins am Termin Weihnachten 1841 b Zum Genuß des ersteren sind vorzuͤglich Studi⸗

rende aus dem von Gersdorfschen Geschlecht, nach 3

Ueberfracht

in Silbergroschen. Wagenklasse 41 bis 101 biss151 bis I. [II. [III. [100 8. 150 à.] 200 ℳ. Trebbin .s3 EWCW

Luckenwalde . . 40 *( 3 ½ 6 ½ 10 ö388ö16 4 ½ 8 ½ 122 1717708 8 5 ½ 11 16

Personengeld in Silbergr.

Nasch:

diesen aus anderen Ober⸗Lausitzschen adelichen Fami⸗ Wittenberg .. s80 52 33 52 13 197

lien, nach ihnen aber auch buͤrgerlichen Standes, Koswig und zum Genuß des letzteren, Personen aus Ober⸗ Roßlau

ö99 14 ½ 21⁄ 100 42 16 ½ 25

Lausitzschen adelichen Geschlechtern, vorzugsweise aus Deßau .. . . .105 1 9 177] 26

dem von Nostitzschen Geschlecht und insbesondere di Verwandten des Stifters berechtigt.

Die Gesuche um Verleihung dieser Stipendien Magdeburg . . N4½8 36 2 13

e Koͤthen 120 10 20 30 Thl.

26 ½ 40

3. 22 Min. Nachm.

4

am Werderschen Markt Nr. 4 im Comtoir der

V Herren Herrmann und Meyer,

von Morgens 8 Uhr bis Abends 7 Uhr, an letzterem

Orte jedoch zu den des Morgens abgehenden Fahrten

nur bis Abends vorher und zu den Mittagsfahrten

nur bis 1 ½ Stunden vor der Abgangszeit.

Beide Billets⸗Expeditionen sind in der Mittags

stunde von 1—2 Uhr geschlossen.

Was den Reisenden sonst zu wissen wuͤnschenswerth

ist, enthaͤlt die „Nachricht fuͤr Passagiere“, wovon

Erxemplare in den Billet⸗Expeditionen unentgeldlich

zu haben seyn werden.

Berlin, den 7. September 1841.

Direction der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn⸗

Gesellschaft.

8

.

Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn.

Der Bau der Bahnhofs⸗ Gebaͤude in Koͤpnick, Erkner, Hangelsberg und Fuͤrstenwalde soll in En⸗

treprise gegeben werden. Die betreffenden Zeichnun⸗ gen, Anschlaͤge und Bedingungen sind in unserem technischen Büreau, Krautsgasse Nr. 30, hierselbst einzusehen, woselbst auch, auf Verlangen und gegen

Zahlung der Kopialien, Abschriften der Anschlaͤge mit unausgefuͤllten Preisen verabreicht werden.

Diejenigen, welche hierauf reflektiren, werden er⸗ sucht, ihre Forderungen fuͤr die vollstaͤndige Herstel⸗

lung eines jeden einzelnen Gebaͤudes mit Beifuͤgung

der ausgefuͤllten Anschlaͤge versiegelt mit der Auf⸗ schrift,„Submisstonen zur Uebernahme der Bauten auf dem Stationsplatz ꝛc.“ in unserem Buͤreau, Ober⸗ wallstraße Nr. 3 hierselbst, bis zum 15. September c. einzureichen. V Berlin, den 4. Septbr. 1841.

Die Direction der Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn Gesellschaft.

Y 1A1AA“ Leonhard Ruf, im Jahre 1792 zu Donauwoͤrth Schuhmachergeselle auf Wanderschaft begeben und seit dieser Zeit uͤber Leben und Aufenthalt keine Nachricht mehr in seine Heimath gelangen lassen.

Auf Antrag seiner Schwester und seines Kurgtors er⸗ geht hiermit an besagten Leonhard Ruf oder dessen legi⸗ time Descendenz die Aufforderung, binnen 6 Mo⸗ naten, vom untenstehenden Datum an gerechnet, sich bei diesseitiger Behoͤrde einzufinden und das in bei⸗ laͤusig 600 Fl. bestehende Vermoͤgen des Leonhard Ruf in Empfang zu nehmen, da derselbe außerdem fuͤr verschollen erklaͤrt und obiges Vermoͤgen seinen naͤchsten Verwandten, und zwar gegen Caution, hinausgegeben wuͤrde.

Donauwoͤrth, am 17. August 1841.

Koͤnigl. Bayer. Landgericht.

* * * 5 Literarische Anzeigen. In Unterzeichnetem ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden, in Berlin an E. S. Mittler (Stechbahn 3):

Das 3te Heft der Deutschen Vierteljahrs⸗Schrift fuͤr 1841.

Juli September.

Inhalt: Intoleranz und Toleranz. Das Verhaͤltniß der drei christlichen Konfessionen zu ein⸗ ander und zu Deutschland. Eine Periode der Ge⸗ schichte unseres Erdballs. Die Daͤnische Elemen⸗ tar⸗Schuleinrichtung. Deutschland in bewaffne⸗ tem Frieden. Die Geschichte des Bilderstreits. Eisenbahnen auf Staatskosten mit besonderer Be⸗ jehung auf Wuͤrttemberg. Der Schutz des Ver⸗ sagsrechts gegen auswaͤrtigen Nachdruck. Zur Beurtheilung des Handels⸗Vertrags zwischen den Staaten des großen Zoll⸗Vereins und den Nieder⸗ landen. Tuͤchtige Fortbildung des Bauernstan⸗ des, mit besonderer Ruͤcksicht auf die Errichtung von Ackerbauschulen. Kurze Notizen.

Preis des Jahrgangs von 4 Heften 7Thlr. 10 Sgr.

geboren, hat sich schon vor etwa 35 Jahren als

ersetzende Stelle ausdruͤcklich sichernd, weiß die Herbartsche Philoso-⸗ phie nichts von einer absoluten Erkenntniß Gottes. heißt es an einer Stelle d

„Es giebt”“,

in seiner Sphaͤre dem Strome des

selbst einmal von seinem Zeitalter in Anspruch nimmt,

„Wenn sich ein Individuum lange Jahre hindurch auf einer und der naͤmlichen Linie des Forschens mit moͤglichster Behutsamkeit fort⸗ bewegt, so entsteht daraus fuͤr dieses Individuum Ueberzeugung, fuͤr

nur eine Thatsache auf dem Gebiete des wissenschaft

lichen Denkens, die ihnen rein und vollstaͤndig, nur von zufälligen Nebenumstaͤnden gesondert, muß vorgelegt werden. Die Thatsache nach ihrer Art zu betrachten, ist ihre Sache; als ihre Pflicht aber kann man ihnen zumuthen, daß sie dieselbe aufbewahren und unver⸗ faͤlscht weiter mittheilen, damit sie noch in spaͤterer Zeit von anderen Augen koͤnne gesehen und vielleicht anders

ausgelegt werden.“

ger und Landmannn (kl. 8. S. 488). Preis 10 Sgr. Herausgegeben von J. E. Gruͤndler, Pfarrer zu Nahhauseu.

Wenn das hier gegebene Lesebuch schon in seinen beiden ersten Abtheilungen das Kind in der Volks⸗ schule auf das goͤttliche Wort hinfuͤhren und seine Liebe dafuͤr erwecken wollte, 8 moͤchte es insbeson dere durch diese dritte Sammlung von Lesestoffen die gefoͤrderteren Kinder zu einer innigeren Ver⸗ trautheit mit diesem Worte und seinem Verstaͤndniß fuͤhren, so wie den Erwachsenen jene Innigkeit und Vertrautheit bewahren helfen, uͤberhaupt aber durch die reichhaltig gegebenen Stoffe fuͤr die Ju gend und das Haus diejenige christliche Klarheit an bahnen helfen, nach welcher das Seufzen der evan gelischen Kirche steht. Gegenstaͤnde sind: 1) aus

der Kirchengeschichte; 2) der Glaube, der durch die Liebe thaͤtig ist (Ceine geordnete Beispielsammlung); Betrachtungen; 4) von der heiligen Schrift, und

zwar: a) kurze Nachricht uͤber die biblischen Buͤcher,

b), von der Nothwendigkeit und c) von der Art des Bibellesens; 5) Brosamen aus den Schriften Dr.

M. Luthers, als Beispiele, wie wir die heilige Schrift verstehen sollen; 6) geistliche Bluͤthen; 7) das christ⸗

liche Kirchenjahr; 8) das Augsburgische Glaubens⸗ Dazu im Anhang: 1) Naturbeschrei-⸗

bekenntniß. bung; 2) Erdbeschreihung; 3) Geschichte; 4) Him melskunde. Die fruͤher erschienenen Abtheilungen enthalten: die erste (Fibel) 1) Voruͤbungen; 2) die

ersten Wahrnehmungen des Kindes, meist in Reimen; 3) Erzaͤhlungen aus dem Leben Jesu Christi, in Rei⸗ men. Die zweite Abtheil.: 1) einem ersten Unterricht von Gott; 2) bliblische Geschichten aus dem Alten und Neuen Testamente; 3) Gebete,

Gleichnisse, Sittenspruͤche, Kinderlieder; 4) den klei⸗ nen Katechismus Luthers; 5) Kirchenlieder; und im Anhange: 1) Kirchengeschichte; 2) Erzaͤhlungen; 3) Weltgeschichte; 4) Betrachtungen.

So eben ist im Verlage der Unterzeichneten er— schienen und durch alle Buchhandlungen, zu Berlin und Potsdam durch die Stuhrsche, zu beziehen:

Theresen's Briefe aus dem Suͤden. Herausgegeben von einem Freunde der Verfasserin. 8. Fein Velinp. geh. Preis 1 ½ Thlr.

Braunschweig 1841.

Friedrich Vieweg und Sohn.

Zur bevorstehenden Leipziger Michaelismesse em⸗ pfehle ich fuͤr Bekanntmachungen aller Art die all— gemein verbreitete und gelesene

Leipziger Allgemeine Zeitung.

Insertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Ngr. Auch wird die Zeitung fuͤr die Dauer der Messe im besonderen Abonnement abgelassen und fuͤr vier Wo⸗ chen 1 Thlr., fuͤr zwei Wochen 15 Nar. berechnet.

Leipzig, im Sept. 1841. F. A. Brockhaus.

Inseragte werden angenommen und franeo befoͤr dert durch die Gropiussche Buch⸗ und Kunsthand⸗

lLung, Kgl. Bauschule Laden 12.

hdl. i den und Leipzig erschienen und in allen Buchhand⸗ lungen zu erhalten, in Berlin bei Alexander Duncker, Koͤnigl. Hofbuchhaͤndler, Franz. Str. 21: S. G. Ko bl,

(Verfasser der „Reisen in Suͤdrußland“, von „Pe⸗

tersburg in Bildern und Skizzen“ und „der Ver kehr und die Ansiedelungen der Menschen in ihrer

Abhaͤngigkeit von der Gestaltung der Erdoberflaͤche), die Deutsch⸗Russischen Ostseeprovinzen

oder Natur⸗ und Voͤlkerleben in Kur⸗, Liv-

und Esthland.

Mit einer Karte der Deutsch⸗Russischen Ostseepro⸗ vinzen, zwei Titelkupfern und sechs anderen artisti⸗ schen Beilagen in Kupferstich.

2 Theile. 8. brosch. 5 Thlr. 15 Sgr.

So eben ist erschienen Sund in allen Buchhandlun- gen zu finden, in Berlin bei T. Trautwein, Breite Stralse No. 8:

Oktober und November.

ßt 1— er Metaphysik, wo von den Schranken des

Wissens geredet wird, „noch eine unendlich hoͤhere Sphaͤre unserer Unwissenheit, die der hoͤheren geistigen Natur. Sie ist uͤber uns; aber der Abgrund der Schwaͤrmerei eroͤffnet sich neben uns, sobald wir nicht ausdruͤcklich verbieten, in jene uns hineindenken zu wollen.“

Wir wollten nicht eine Kritik des Herbartschen Systems geben, die nicht dieses Ortes ist, sondern einige Zuͤge zu dem Bilde des Mannes, der mit ungeschwaͤchter Geisteskraft einen Titanen haben ihn seine Gegner genannt, Zeitalters entgegenarbeitete.

Es wird hierdurch nur eine Pflicht er⸗

Kassel und Darmsta

keaand des letzteren La es. Brief aus Madrid.

muͤssen nebst den erforderlichen Attesten spaͤtestens Leipzig . . .. bis zum 1. Oktober d. J. an den Landesaͤltesten von Oertzen hierselbst eingereicht werden.

uns anzubringende Stipendiengesuche jetzt und kuͤnf⸗ tig Anwendung finden wird.

Goöͤrlitz, den 1. Septbr. 1841. 8 Die Landstaͤnde der Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Lausitz.

werden.

.I5 8 32 2 G Nach Uebereinkunft mit der M g. Fehcet, Nerden Sbe g. saft vrhsr 8* een der drei Endpunkte beider— 46 gereichte Gesuche werden fuͤrs laufende Jahr zuruͤck⸗ Bahnen: Berlin, Magdeburg, Leipzig, Fahrbillete Bei Friedr. Fleischer in Leipzig ist so eben in gewiesen werden, welche Bestimmung auf alle bei fuͤr die ganze T Sen ac, Aahrzinesg c Förte -. geeg e 80 1 geloͤst werden; au jedoch Billete nicht weiter als bis Koͤthen gelbst

Der Billet⸗Verkauf, so wie die Annahme von Rei⸗ segepaͤk und Equtpagen, geschieh n

4. 2 1

agdeburger Gesell⸗ b 6 4

X

den Zwischen⸗Stationen koͤnnen gen zu beziehen:

heschieht

Stuttgart und Tuͤbingen, Juli 1841. EL. Cottascher Verlag.

vur bis zu einem anderen Endpunkte Kommission erschienen und durch alle Buchhandlun⸗

Lesebuch fuͤr evangelische Volksschulen, dritte Abtheilung, zweite durchaus uͤberarbeitete und vermehrte Auflage; auch unter dem Titel:

Heausbuch fuͤr den evangelischen Buͤr⸗

Zwei Räthsel, deren Lösungen am 15. Oktober und am 13. November veröffentlicht werden. (Elegant gedruckt in E. Haenel's Ofsizin.) Imp. Quart. Pr. 2 Sgr. „Freunde unterhaltender Gedanken- „spiele finden hier 20 Räthsel, deren „Verknüpfung zwei auf die genannten „festlichen Tage bezügliche Lösungs- „worte darbieteét.“ 812409 8 F un.

ll1gemeine

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Staats⸗Zeitun

Amtliche Nachrichten. 1 uu Frankreich. Paris. Weitere Aufklaͤrungen uͤber das vesete; Colonisations⸗Projekt des Herrn Stockmar im noͤrdlichen Afri Vermischtes. Brief aus Paris. (Entwaffnung; Oppositio einzelner General⸗Conseils gegen die Steuer⸗Revision.) Grosibritanien und Irland. London. Seresan 8ee. waltung. Protest des Herzogs von Sussex. 298 Na hrich S China und Mittel⸗Asien. Absatz der Abendblaͤtter. Vermischtes. Belgien. Eisenbahn an der Preußischen Graͤnze. Deutsche Bundesstaaten. Hannover. Abschieds⸗Audienz des Freiherrn von Canitz. Stuttgart. Ankunft des Kronprinzen. Bundes⸗Kontingent und Inspizi⸗ wold. Hermans⸗Denkmal. itairfahrt auf der Eisenbahn.

chen Oberlande. Ermittelung der

auf den Gletschern der Alpen. ꝛeressen in Spanien und Verwaltungszu⸗ (Noch Etwas ber die Raͤumung er Insel del Rey; die Intervention und die

rung desselben. D. Oesterreich. Wien Schweiz. Vom 2 Temperatur⸗Verhaͤl Spanien. Englands

U

Presse; Truppen no den Baskischen Provinzen.)

in der Deputirten⸗Kammer. „Wahlstatt und Jauer.

Feld⸗Mandver. 1 Die Gemaͤlde-Ausstellung

Portugal. Tumu

Inland. Liegn⸗ Koͤnigl. Majestaͤt. Wese 8

Wissenschaft, Kunst u. Literatur. in Gent.

Aufenrthalt Ihrer

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

1 8 Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht: Dem Prediger Mulnier zu Zehlendorf bei Oranienburg den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen; Dem Geheimen Medizinal⸗Rath Dr. Dieffenbach die An⸗ legung der ihm von den Koͤnigen der Franzosen und von Sach⸗ sen Majestaͤten verliehenen Ritterkreuze, resp. des Ordens der Eh⸗ ren⸗Legion und des Civil⸗Verdienst⸗Ordens zu gestatten; und Den seitherigen Kreis⸗Justizrath, Rittergutsbesitzer Mar⸗ tens auf Wessolowen, zum Landrath des Allensteiner Kreises, im Regierungs⸗Bezirk Koͤnigsberg, zu ernennen.

Bekanntmachung.

Ddie Ziehung der Praͤmien von den nach unserer Bekannt⸗

machung vom 1. Juli d. J. zur Ausloosung bestimmten 9000 Seehandlungs⸗Praͤmienscheinen wird am 15. Oktober d. J. und an den darauf folgenden Tagen, Vormittags von 8 Uhr ab, in dem großen Konferenz⸗Saale des Seehandlungs⸗Gebaͤudes, un⸗ ter Zuziehung von zwei Notarien und von zwei vereideten Pro⸗ tokollfuͤhrern stattfinden. Nach Beendigung derselben wird die Liste der Praͤmien zur bffentlichen Kenntniß gebracht werden. Berlin, den 24. August 1841. eral⸗Direction der Seehandlungs⸗Societaͤt. (gez.) Kayser. Wentzel.

Das dem Konditor G. F. Teichmann aus Breslau unterm 16. Dezember 1838 ertheilte Patent auf eine Einrichtung der stehenden und transportablen Backoͤfen, welche in ihrer ganzen durch Zeichnung, Be⸗ scchreibung und Modell erlaͤuterten Zusammensetzung als neu und eigenthuͤmlich erkannt worden ist,“ 8 ist aufgehoben worden, da die Ausfuͤhrung nicht nachgewiesen worden ist. Angekommen: Der General-Major und Direktor der Vereinigten Artillerie- und Ingenieur⸗Schule, Pluͤmicke, aus Schlesien.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 4. Sept. Ueber den von uns wiederholt bespro⸗ chenen (Vergl. St. Z. Nr. 83 und 231) Plan des Herrn Stockmar, in der Umgegend von Bona eine Schweizer⸗Kolonie anzulegen, theilt heute die Presse noch Folgendes mit: „Herr Stockmar hatte zum Sitz seiner Schweizer⸗Kolonie die Provinz Konstantine, und namentlich Bona und dessen Umgegend, gewaͤhlt. Die Kreise um Bona, Calle und Edough, die sich von Stora bis nach dem Cap Rouyx auf einer Laͤnge von 25 Stunden und einer Breite von 7 bis 8 Stunden ausdehnen, sollten eine neue Provinz unter dem Namen Hippona bilden. Es waren in dieser Provinz be⸗ sondere Punkte gewaͤhlt worden, welche Mittelpunkte der Coloni⸗ sation werden sollten. Man wollte Pachthoͤfe erbauen, die unter sich durch Mauern verbunden werden und mit befestigten Doͤrfern in Verbindung stehen sollten, die durch ihre Lage und Entfernung zu einem umfassenden und leichten Vertheidigungs⸗Systeme geeignet waren. In den Dorfern sollten die und Privat⸗Anstalten liegen, deren die Kolonie Jeder Pachthof war zu einer besonderen Ackerwirthschaft bestimmt

und sollte 10 Personen enthalten. Es sollten in jedem Jahre 400

solcher Pachthoͤfe erbaut werden, bis die Schweizer⸗Bevoͤlkerung in Afrika auf 100,000 Seelen gestiegen waͤre. schaft von Hippona blieb, wie die der anderen Provinzen, den be⸗ stehenden Gesetzen unterworfen. Die Regierung sollte ein Kolo⸗ nial⸗Syndikat ernennen, welches unter der Aufsicht der Central⸗ Behoͤrde staͤnde. Ein Corps Karabiniers sollte die Kolonie ver⸗ theidigen und alle waffenfaͤhigen Kolonisten eine Miliz bilden, um

die Sicherheit der Niederlassungen zu vervollstaͤndigen. Dies war im Wesentlichen der Plan des Herrn Stockmar. Nun die Be⸗ dingungen, unter welchen er sich der Ausfuͤhrung unterziehen wollte. Zuerst verlangte er, daß man ihm alle der Regierung zu⸗ gehdrigen Grundstuͤcke umsonst uͤberließe, daß man ihn ermaͤchtige, alles noch unbebaute Land von Privatleuten zu kaufen, den Eigenthuͤ⸗

oͤffentlichen bedurfte.

Die Einwohner⸗

mern Paͤchter zu verschaffen, oder sie zu expropriiren, falls sie nicht auf seine Vorschlaͤge eingehen sollten. Alsdann sollte die Regierung die Anlegung und die Unterhaltung der Straßen, Bruͤcken, Kirchen, Schulen, Kommunal⸗Gebaͤuden, Muster⸗Wirthschaften, Gestuͤten und anderen Etablissements von allgemeinem Interesse uͤberneh⸗ men. Er verlangte außerdem, daß das Eigenthum der Kolonie 10 Jahre lang von jeder Grundsteuer befreit bleibe. Endlich ver⸗ langte er einen bedeutenden Geld⸗Vorschuß, um die Kosten der Erbauung der ersten 400 Pachthoͤfe zu bestreiten. Dieser Vorschuß sollte gegen 3 Millionen Fr. betragen, welche man binnen 20 Jah⸗ ren zuruͤckbezahlen, aber mit der ersten Zahlung erst nach 10 Jah⸗ ren den Anfang machen wolle. Die Emigranten, welche sich in der neuen Kolonie ansiedeln sollten, muͤßten bis zu einem gewis⸗ sen Grade persöoͤnliche Huͤlfsquellen nachweisen. Eine Familie muͤßte, um einen Pachthof zu erhalten, mindestens 1500 Fr. in baarem Gelde oder in Vieh, Acker-Geraͤthschaften u. s. w. be⸗ sitzen. Die von der Regierung umsonst gegebenen Laͤnde⸗ reien sollten von den Kolonisten mit 15 16 Fr. pro Hektare, je nach der Qualitaͤt des Landes, bezahlt werden. Dies war der Plan, in dessen Verwerfung die Oppositions⸗Blaͤtter ein Komplott gegen die Zukunft unserer Afrikanischen Besitzungen erblickten. Jener Plan regt zahlreiche und ernste Fragen an, die man, unseres Erachtens, viel zu leicht entschieden hat. Wuͤrde es zweckmaͤßig und klug gewesen seyn, auf diese Weise Algier durch eine fremde Nation kolonisiren zu lassen? Wenn der Staat so große Opfer bringen wollte, war es zweckmaͤßig, sie zu Gunsten von Auslaͤndern zu bringen? Giebt es nicht in unserer uͤberflu— thenden Bevoͤlkerung Leute genug, um die Kolonie zu versorgen, ohne daß wir noͤthig haͤtten, unsere Nachbarn um Kolonisten an⸗ zugehen? Man sagt, die Franzosen verstaͤnden es nicht, zu kolo— nisiren; dieser Vorwurf trifft die Regierung, aber nicht die Be⸗ voͤlkerung; denn die Franzosen, einzeln genommen, sind vortreff— liche Kolonisten. Nicht die Entschlossenheit, der Muth, die Aus— dauer fehlen ihm, sondern eine kraͤftige und beharrliche Leitung. Die Verwaltung hat, unseres Erachtens, großes Unrecht ge—⸗ gen Herrn Stockmar. Es kommt gar nicht darauf an, ob sein Plan gut oder schlecht, annehmbar oder nicht war, man hat es, in Bezug auf Herrn Stockmar an jeder Ruͤcksicht fehlen lassen; man hat ihn, seinen Landsleuten gegenuͤber, in eine falsche Lage versetzt, die man ihm. ersparen mußte. Man hatte seinen Bericht gut aufgenommen, seine Vorschlaͤge eroͤrtert und dieselben, wie es scheint, nach einigen Modificationen angenom⸗ men. Er mußte sich daher seiner Sache gewiß glauben und hatte seine Vorbereitungen getroffen, als die Frage dem Minister-Con⸗ seil vorgelegt wurde. Das Conseil konnte den Plan nicht anneh— men und nahm ihn nicht an; aber das Kriegs⸗Departement mußte dies voraussehen oder wenigstens an die Moͤglichkeit eines solchen Schrittes denken und sich, Herrn Stockmar gegenuͤber, nicht so weit einlassen. Es haͤtte bedenken muͤssen, daß, da es sich um eine voͤllige Abtretung eines Theils des Gebiets handelte, nichts ohne die Zustimmung der Kammern geschehen konnte. Dies er⸗ kannte das Minister-Conseil von vorn herein, und es ist seltsam, daß die Oppositions-⸗-Journale es ihm zum Verbrechen anrechnen. Uebrigens taͤuscht man sich, wenn man versichert, daß die Sache unwiderruflich aufgegeben worden sey. Herr Stockmar ist aufgefordert worden, seine Vor⸗ schlaͤge zu modifiziren und zu beschraͤnken und zuleaͤssigere Plaͤne von geringerem Umfange einzureichen. Trotz der Einfluͤsterungen einer Opposition, die stets Allem nachspuͤrt, was sie gegen die Re— gierung gebrauchen kann, wird er die Zweckmaͤßigkeit der Ent⸗ scheidung des Conseils einsehen; denn diese Frage ist jedenfalls zu wichtig, um Gegenstand einer einfachen ministeriellen Maßregel zu seyn; sie muß nothwendig vor die Kammern gebracht werden. Dort allein wird es möoͤglich seyn, den ganzen Umfang desselben zu ermessen und alle ihre Schwierigkeiten zu eroͤrtern.“ 3 Der Moniteur und der Messsager schweigen uͤber das gestern von dem Toulonnais hinsichtlich der auf der Rhede von Mahon zuruͤckgehaltenen Korvette „La Victorieuse“ gemeldete Ge⸗ ruͤcht. Der Moniteur parisien sagt in Bezug auf dasselbe: „Es ist kein Umstand vorhanden, der berechtigte, an eine That⸗ sache zu glauben, die so wenig ehrenvoll fuͤr die Spanische Regie⸗ rung seyn wuͤrde.“ b

Dem Reparateur de Lyon zufolge, haͤtten in Grenoble

nruhige Auftritte stattgefunden, welche eine Absendung von Trup⸗

pen dorthin nothwendig gemacht haͤtten. Auch in Limoges ha⸗ ben bei Gelegenheit der Registrirung unruhige Auftritte stattge⸗ funden. 8

Der bekannte Weinhaͤndler, Herr Moäët, von 80 Jahren gestorben. 8 b

Boͤrse vom 4. September. Zu Anfang der heutigen Boͤrse machte die steigende Bewegung der Franzoͤsischen Rente weitere Fortschritte. Zu Ende aber traten zahlreiche Verkaͤufer auf, welche die Course wieder druͤckten. Die Spanische aktive Schuld war sehr gesucht, weil es hieß, ein angesehenes hiesiges

ist in einem Alter

2

Handlungshaus stehe im Begriff, eine neue Anleihe mit Spanien abzuschließen.

½ ½ Paris, 4. Sept. Wie sehr auch die kriegerische Partei⸗ sich gegen die Idee der Entwaffnung stemmt und sperrt, die Re⸗ gierung macht die ernstlichsten Anstalten, den Bestand, wenigstens des Landheeres, auf den gewoͤhnlichen Friedensfuß herabzusetzen. Wenn nicht auch fuͤr die Flotte ein Aehnliches geschieht, so liegt der Grund davon wohl darin, daß die Verminderung derselben nicht ohne großes Aufsehen und ihre Wiederausruͤstung nicht ohne ungeheure Kosten moͤglich ist, wozu denn freilich auch wohl die Ruͤcksicht kommen mag, daß die Franzoͤsische Seemacht eher durch die Ereignisse in Anspruch genommen werden kann, als das Fran⸗ oͤsische Landheer. Sonderbar ist es jedenfalls, daß den friedseligen An⸗

n September

als ein bloßes Zugestaͤndniß

sichten des Ministeriums Soult⸗Guizot von außen her Schwie⸗ rigkeiten erregt werden, indem man von gewissen Seiten nichts unversucht laͤßt, die eingeleiteten Entwassnungs⸗ Maßregeln gegen den Wunsch und Willen welchem die Nothwendigkeit, Er⸗ sparnisse zu machen, nur zum Vorwande diene. Solche Insinua⸗ tionen, die den Franzosen natuͤrlich wie der bitterste Hohn klingen muͤssen, koͤnnen auf die Regierung sowohl, wie auf die Volksstim⸗ mung, nur eine sehr uͤble Wirkung hervorbringen, und sie wer⸗ den nur durch die Annahme erklaͤrlich, daß sich in ihnen Inter⸗ essen aussprechen, welche bei der Sicherung des Europaͤischen Frie⸗ denstandes und bei dem Einklange der Europaͤischen Politik ihre Rechnung nicht zu finden glauben. u Daß der Wunsch der Regierung, das gute Einverstaͤndniß mit den uͤbrigen Maͤchten zu befestigen, bei der Verminderung des Heerbestandes mit betheiligt sey, laͤßt sich nicht bezweifeln; aber auch ganz abgesehen von dieser uͤbrigens sehr ehrenvollen Ruͤcksicht, lie⸗ gen in den Finanz-⸗Verhaͤltnissen Frankreichs eben so starke Gruͤnde, als in denen aller anderen Staaten, um die moͤglichste Einschraͤn⸗ kung des mehr als ein Drittheil der öͤffentlichen Einkuͤnfte ver⸗ schlingenden Armee⸗Budgets zu motiviren. Diese Wahrheit dem offentlichen Verstande recht einleuchtend zu machen, sollte man sich vor allen Dingen angelegen seyn lassen. Die Argumente liegen nahe genug, und die noch obschwebenden Steuerhaͤndel geben ih— nen eine thatsaͤchliche Bedeutung, die ihr Gewicht verdoppelt. Aber sie mit Nachdruck zu handhaben, sie geltend zu machen, ist nichts— destoweniger eine Kunst, in welcher die Vertreter der friedfertigen Ideen bis jetzt noch eben keine glaͤnzenden Proben abgelegt haben. Die Oppositions⸗Presse ist ganz gluͤcklich daruͤber, daß sich endlich ein npaar Departemental⸗Versammlungen gegen den Census ausgesprochen haben. Diese vereinzelten Protestationen gegen die Form jener Maßregel wiegen in ihren Augen die unermeßliche Mehrzahl der fuͤr deren Gesetzlichkeit abgegebenen Stimmen des General⸗Conseils vollig auf. Die Haupt⸗Beweisfuͤhrung gegen die Zaͤhlungen stuͤtzte sich aber immer auf den Satz, daß dieselben auf eine Erhöhung der Steuern hinauslaufen. Sehr geschickt, aber nicht sehr redlich. Man weiß, daß die große Menge weniger auf legale Formen, als auf klingende Muͤnze haͤlt, und da es uͤberhaupt ja nur darauf ankommt, der Regierung Verlegenheiten zu bereiten, so geht man mit mehr Eifer darauf aus, das Volk um seinen Beutel, als um die Integritaͤt der Gesetze, besorgt zu machen. In der That ist nun auch der erste mehr durch die Humannschen Maß⸗ regeln gefuaͤhrdet, als die letzte. Aber unter welchen Umständen? Horen wir daruͤber den Commerce. Dieses Blatt gesteht ein, was freilich schwer seyn moͤchte, zu leugnen, daß die Fraͤnzösischen Finanzen im Defizit sind, und daß das Gleichgewicht zwischen Einnahme und Ausgabe endlich wiederhergestellt werden muß, und faͤhrt dann fort: „Dies soll nicht mit Huͤlfe einer Anleihe geschehen und kann auch nicht durch genuͤgende Ersparnisse bewirkt werden, daruͤber ist alle Welt einig. Wer kann also glauben, wenn er aufrichtig und verstaͤndig ist, daß der Census nicht be⸗ stimmt sey, den Kammern fiskalische Dokumente zu liefern, auf welche hin man eine Erhoͤhung der Steuern zu erlangen hofft.“ Ein sehr triftiges Raisonnement. Aber glaubt man etwa, daß der Commerce den Census dadurch vertheidigen will, daß er nachweist, wie diese Maßregel das einzige zur Deckung des De⸗ fizits fuͤhrende Mittel sey? Keinesweges! Der Commerce raͤumt ein, was man will, nur nicht, daß die Einnahme des Staats⸗ Schatzes erhoͤht werden darf. Er sieht das Desizit, er erkennt die Gefahren desselben, er begreift die Unzulaͤnglichkeit der Anlei⸗ hen, er leugnet die Moͤglichkeit hinreichender Ersparnisse, er weiß nicht, wie dem Staate gerathen und geholfen werden kann, aber er will gleichwohl nicht von einer Erweiterung der öffentlichen Huͤlfsquellen reden hoͤren. Das Ministerium, welches on diesen Ausweg denkt, begeht vielmehr in seinen Augen, oder wenigstens unter seiner Feder, ein Verbrechen an der Nation, gegen welches der Volks⸗Unwille nicht scharf genug aufgestachelt werden koͤnne.

Großbritanien und Irland.

London, 4. Sept. Die heutige Times giebt folgende Ergaͤnzungen zu der definitiven Zusammensetzung des Ministeriums und der dazu gehoͤrigen Verwaltungsstellen:

Zweiter Lord der Admiralitaͤt Sir George Cockburn.

Unter⸗Secretair der Kolonieen Herr Hope.

General⸗Postmeister .. Lord Lowther.

Unter-Secretair der auswaͤrtigen Angelegenheiten..

Erster Kommissar der Land-Reve⸗ nuͤen (fruͤher der Forsten und Waldungen) Graf von Lincoln.

Kanzler des Herzogthums Lancaster Lord Grenville Son

Secretair der Admiraliiäat Herr Sidney Herbert.

Hofhaltung:

Graf von Jersey. Herzog von Rutlan

Lord Ernest Bruce. Graf von Liverpool.

Graf von Moreton. Viscount Powerscourt.

S idney. 2 ün tain Meynell. Stallmeister. . c. Herr Gore.

Als Mitglieder des Geheimen Raths wurden gestern in CTla⸗ remont Herr W. Gladstone, Lord Elliot, Lord E. Bruce, Lord G. Somerset, Graf von Lincoln und Sir G. Clerk vereidigt.

Die Koͤnigin soll saͤmmtliche neue Minister gestern auf das huldreichste eingeladen haben, bei ihr zu Abend zu speisen, doch konnten, wie es heißt, mehrere derselben, der dringenden Ge⸗ schaͤfte wegen, diese Einladung nicht annehmen. . .

Der Protest, welchen der Herzog von Susser gegen das MWereen „Prorokolle des Oberhauses hat Amendement zur Adresse in die Protokolle eintragen lassen, spricht sich gegen alle und jede e eeehen kuͤnstliche Bevormundung des Handels, xF. 8.

des Auslandes darzustellen,

Viscount Canning.

Ober⸗Stallmeister Ober⸗Kammerherr...... Vice⸗Kammerher. Ober⸗Haushofmeister...

Dienstthuende Kammerherren ...