1841 / 265 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

18 11““

Die Gesammt⸗Oberflaͤche von Frankreich betraͤgt 52,768,618 Hektaren; diese zerfallen in: Ackerlad. E— Weinberge 34,822 Waldungen.... 1“ 422,314 Baumschulen und Gaͤrten... 643,699 Weiden⸗ und Erlen⸗Geholzee...8 64,490 Steppenland, Viehweiden und Haiden .. 7,799,672 Teiche, Viehtraͤnken, Moraͤste, Bewaͤsse⸗ rungs⸗Kanaͤle... Schifffahrts⸗Kanaͤle ...... 2. Oberflaͤche des bebauten Eigenthums..... Landstraßen, Wege, oͤffentliche Plaͤtze, Stra⸗ ßen u. s. w Fluͤsse, Seen, Baͤche Waͤlder und Domainen, die keinen Er- trag geben.... 1““ Kirchhoͤfe, Kirchen, Pfarrer⸗Wohnungen, (GEebaännnhe,,

Die vier letzten Artikel bilden zusammen eine nicht besteuer-

bare Oberflaͤche von 2,905,008 Hektaren, so daß nur 49,867,610 Hektaren der Grundsteuer unterworfen sind. Jene verschiedenen Oberflaͤchen, die zusammen mehr als 52 Millionen Hektaren bilden, sind in 123,360,338 Parzellen getheilt und gehoͤren 10,893,528 Eigenthuͤmern. Die Zahl der Parzellen und der Eigenthuͤmer ist in Bezug auf die Gesammt⸗Oberflaͤche des Bodens außerordentlich groß. Diese ungemeine Theilung des Bodens, in der uͤbrigens seit einiger Zeit eine Reaction eingetreten zu seyn scheint“), datirt hauptsaͤchlich von der Bekanntmachung des Civil⸗Codex her, der unter den Kindern gleiches Recht in Bezug auf die Erbschaft festsetzt.

Der Zweck des Katasters ist bekanntlich, die Gestalt, die Na⸗ tur, die Ausdehnung, den steuerbaren Ertrag und die Besitzer des gesammten auf dem Gebiete der Gemeinden belegenen Grund-Ei⸗ genthums kennen zu lernen. Die Bestimmung des Boden⸗Ertra⸗ ges beruht zugleich auf dem Grade der Fruchtbarkeit und auf der Ausdehnung der Laͤndereien.

Um nun den Ertrag aller Parzellen kennen zu lernen, hat man jede Art des Eigenthums in fuͤnf Klassen getheilt, welche eben so viele Nuancen der Fruchtbarkeit repraͤsentiren, und man hat fuͤr diese Klassen Schaͤtzungen festgesetzt, die dem Ertrage pro⸗ portional sind, den ein Hektar einer jeden Klasse geben wuͤrde.

Die Resultate der Katastrirung werden in drei verschiedenen Dokumenten verzeichnet, naͤmlich:

iin dem Gemeinde⸗Atlas,

in den Flur⸗Buͤchern und

in der Mutter⸗Rolle des Katasters. Der Atlas enthaͤlt außer der Gemeinde-Karte so viele Flur-⸗Kar⸗ ten, als es Fluren (Sectionen) in der Gemeinde giebt. Diese letzteren Karten enthalten die genaue Configuration aller Parzellen, so wie die Namen der Eigenthuͤmer oder die Benennung des Ortes, wozu sie gehdͤren, und sie dienen dazu, die relative Lage dieser Parzellen gegen die verschiedenen Theile des Gebietes beurtheilen zu koͤnnen. Jede Parzelle hat auf dem Plan eine Nummer, die sich auf einen Artikel des Flurbruchs bezieht, worin man ihren genaueren Inhalt findet. Die Flur⸗Buͤcher sind Register, welche fuͤr jede Parzelle Folgendes enthalten: 1) Die Nummer der Karte; 2) den Namen des Eigenthuͤmers; 3) den Namen des Ortes; 4) die Natur des Eigenthums; 5) den Inhalt; 6) die Klasse; 7) den Ertrag. Andere Kolumnen enthalten noch Nach⸗ weisungen zur Erleichterung der Untersuchungen. hi g8

Mit Huͤlfe der Nummern der Parzellen kann man also die Karten mit den Flur⸗Buͤchern und umgekehrt vergleichen, um den Bestand und die Gestalt der Grundstuͤcke, zu erhalten, wie sie in dem Augenblicke waren, als die Katastral⸗Arbeiten begannen.

Die Mutter⸗Rolle des Katasters enthaͤlt dieselben Angaben, wie die Flur⸗Buͤcher, mit dem einzigen Unterschiede, daß das Ei⸗ genthum, statt nach der Ordnung der Nummern der Karte, nach den Artikeln und nach der alphabetischen Ordnung der Eigenthuͤ⸗ mer zusammengestellt ist. Mit anderen Worten, die Mutter⸗Rolle ist eine Art von Haupt⸗Rechnungsbuch fuͤr alle Eigenthuͤmer, worin man, dem Namen jedes Steuerpflichtigen gegenuͤber, das Detail aller Parzellen findet, die er in der Gemeinde besitzt. Die Summe der Abschaͤtzungen dieser Parzellen bildet den steuerba ren Er⸗ trag jedes Eigenthuͤmers; und da die Grundsteuer, deren Total⸗

9,151 Hektaren. 4,621

5,5.

TEö“

N9*

209,431 1,631 211,841

1,225,014 458, 165

1,203,980

042— 17,847 2

*) Herr Passy, ehemaliger Finanz⸗Minister, hat vor einiger Zeit in der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften eine sehr interessante Abhandlung uͤber diesen Gegenstand gelesen 2 wenen er zeigt, daß in der Theilung des Eigenthums ein 8öö selbf eine Reaction, d. h. nebeeeeehe- 1. zellen, eingetreten ist. Bis zum Jahre 1835 hatte das Gegenthei

stattgefunden.

Bekanntmachungen.

Kriminalgerichtliche Bekanntmachung.

nach Vorschrift der Gesetze bekannt gemacht wird. Berlin, den 7. September 1841. Koͤnigliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. EEE1

1 3 b aauf die bei hiesiger .

Von der Leipziger Feuerversicherungs-Anstalt ist Eitation bekannt gemacht. dis diesjührige Abschlufsrechnung über die fünfjähri- Annahme kuͤnftiger Ausfertigungen einen Mandatar hier oder in der Naͤhe zu bestellen.

Justiz⸗Kanzlei Koͤnigsbruͤck, am 3. August 1841.

gen Versicherungen so eben bei mir eingegangen. Der reine Gewinn beträgt diesmal 23 ¾ pCt., davon 16 pCt. baar an die Versicherten vertheilt werden.

““

Summe bestimmt ist, in jedem Jahre von neuem vertheilt wird, so muß man vor Anfertigung der Erhebungs⸗Rolle, jedem Steuer⸗ pflichtigen dasjenige Grundstuͤck, welches er nicht mehr besitzt, streichen und ihm das zuschreiben, was er im Laufe des Jahres erworben. Dies geschieht durch Ausstreichen oder Hinzufuͤgen in der Mutter⸗-Rolle. Hinter jede ausgestrichene Parzelle schreibt man eine Nummer, welche die Seite anzeigt, wohin jene Parzelle uͤbertragen worden ist. Die Vermehrung in der Zahl der Par⸗ zellen laͤßt sich leicht dadurch bewirken, daß man „hinter jedem Artikel einen ziemlich großen weißen Raum uͤbrig laͤßt. Darauf beschraͤnken sich alle Veraͤnderungen, die man mit den Kataster⸗ Buͤchern vornimmt; die Gemeinde-Karten und die Flur⸗Buͤcher bleiben in dem Zustande, worin sie waren, als man sie bei den Gemeinden deponirte.

Anspruͤche zu haben vermeinen, sie moͤgen sich nun des gemeldet haben oder nicht, bei Vermeidung der To⸗ rer

Das Dienstmaͤdchen, unverehelichte Marie Agathe deserklaͤrung und bei Strafe der Ausschließung so⸗ die große Parade. Elisabeth Guͤnther, aus Heiligenstaͤdt, ist wegen wohl des Verlustes der Wiedereinsetzung in den vori⸗ Koͤnigin in Breslau. Diebstahls, versuchter Brandstiftung und vorsaͤtz⸗gen Stand, vorgeladen worden sind, den 28. Dezbr. Reden des Hrn. lichen Meineides zu sechsjaͤhriger Strafarbeit 1841 an Kanzleistelle zu erscheinen, rechtskraͤftig verurtheilt worden, welches hierdurch in Empfang zu nehmen, die Erben und Glaͤubiger wort des Koͤnigs. Die Gedichte in der Ehren⸗ aber, sich zu rechtfertigen und ihre Anspruͤche anzu⸗ pforte, gesprochen von dem Frl. Lange und von dem melden und zu bescheinigen, den 8. Febr. 1842 Frl. Molinari. Der Zug der Gewerke vollstaͤndig der Akteninrotulation und den 9. Maͤrz 1842 der beschrieben. Die Illumination. Fest des Schle⸗ Publication eines Erkenntnisses sub poena publicati sischen Vereins bei Anwesenheit Ihrer Majestaͤten sich zu gewaͤrtigen, so wird solches mit Verweisung ausfuͤhrlich mitgetheilt. Ballfest in der Halle auf Kanzlei aushaͤngende Ediktal⸗ dem Exerzierplatz. Das Dejeuner im Saale des Auswaͤrtige haben wegen Wintergartens. Abreise J. J. M. M. 3 22 ½ Sgr. Zu haben durch die Stuhrsche Buchhandlung in 8

Man sollte glauben, daß es fuͤr die Feststellung der Steuer hin⸗ reichend sey, die Besitz⸗Veraͤnderungen in die Mutter⸗Rolle einzutra⸗ gen, und die Vorschriften fuͤr das Kataster gehen auch in ihrer Vor⸗ aussicht nicht weiter. Aber wenn man auch zwei oder drei auf einander folgende Besitz⸗Veraͤnderungen desselben Grundstuͤcks in der Mut— ter⸗Rolle leicht nachtragen konnte, so war dies nicht mehr ebenso mit den spaͤteren der Fall, und seit laͤngerer Zeit hat man er⸗ kannt, daß es unmoöͤglich sey, die Besitz⸗Veraͤnderungen mit Sicher⸗ heit zu verfolgen, wenn man nicht zu den Flur⸗Karten und Flur⸗ Buͤchern seine Zuflucht nehme. Leider weichen diese letzteren in den fruͤher katastrirten Gemeinden so sehr von dem neuen Zu— stande des Eigenthums ab, daß sie oft dem Controlleur bei der Eintragung der Declarationen von Besitz⸗Veraͤnderungen gar kei⸗ nen Nutzen gewaͤhren; in der That bald ist es ein Bergstrom oder ein Fluß, dessen Lauf schlecht regulirt worden, der Abreißungen oder Anschwemmungen verursacht; bald ein Kanal, den man graͤbt, ein Weg, den man eroͤffnet, eine Straße, deren Richtung man aͤn⸗ dert; ein anderes Mal und zwar am haͤufigsten, sind es die Grund⸗ stuͤcke, die sich veraͤndern, sich theilen, spaͤter wieder vereinigen, um sich abermals zu theilen; endlich sind es die Veraͤnderungen der Benutzungs⸗Art, die so haͤufige und so wichtige Veraͤnderungen in den Graͤnzen und dem Inhalt der Parzellen herbeifuͤhren. Bei dieser uͤberraschenden Beweglichkeit des Eigenthums und da in die Kataster⸗Buͤcher keine Veraͤnderung eingetragen wird, muͤssen die Besitz⸗Veraͤnderungen nothwendig zu ziemlich vielen Irrthuͤmern in den Mutter⸗Rollen Anlaß geben. Auch ist dieser Stand der Dinge seit dem Jahre 1828 von der Budgets⸗Kommission her⸗ vorgehoben worden. Seit jener Zeit hat die Verwirrung noch zu⸗ genommen, und in gewissen Departements sind die Irrthuͤmer, welche sich in die ersten Mutter-Rollen eingeschlichen hahen, so groß, daß die Ordnung darin gegenwaͤrtig nur durch eine neue Operation hergestellt werden kann. Diese Schwierigkeiten, welche sich nur vergroͤßern, je mehr man sich von der Epoche entfernt, wo das Kataster angefertigt wurde, verlangen gebieterisch, daß man Maßregeln ergreife, um die Dokumente des Katasters be⸗ staͤndig mit den vorkommenden Veraͤnderungen des Grundeigen⸗ thums in Uebereinstimmung zu erhalten.

Die Veraͤnderungen, welche durch Besitz⸗Veraͤnderungen und Graͤnz⸗Verruͤckungen entstehen, sind nicht die einzigen, welche schnell Ungleichheiten zwischen den Katastral-Dokumenten und dem Zustande des Grundeigenthums herbeifuͤhren. Die nicht minder haͤusigen Abwechselungen in dem relativen Ertrage der Laͤndereien haben bestaͤndig die Tendenz, die verhaͤltnißmaͤßige Gleichheit der Ahschaͤtzungen des Katasters zu veraͤndern, und in dieser letzteren Beziehung hoͤren die erhaltenen Resultate bald auf, der wahre Ausdruck des Eigenthums zu seyn. Hier entsteht nun die Frage, ob die Steuer dieselben Veraͤnderungen erfahren soll, wie der Ertrag des Grundbesitzes, oder ob, wenn einmal der Er— trag durch das Kataster festgestellt worden, diese Abschaͤtzung stets dieselbe bleiben muß? Einige Bemerkungen werden die Loͤsung dieses Problems erleichtern.

Die Vertheilung der Steuern unter die Departements zeigt eben so auffallende Ungleichheiten, wie die Vertheilung unter die einzelnen Eigenthuͤmer, und gewisse Departements, wie gewisse Eigenthuͤmer, erheben daher Einspruch gegen diese Ano⸗ malien. In den am hoͤchsten besteuerten Departements sollten die Eigenthuͤmer nach einem mittleren Satze, nur ein Sechstel ihres reinen Ertrags bezahlen, wenn die Steuer verhaͤltnißmaͤßig unter die Steuerpflichtigen vertheilt waͤre. Aber bei der jetzt an— genommenen Unbeweglichkeit der Steuern ist man bereits zu dem Resultate gelangt, daß in den zuerst katastrirten Kantonen viele Grundstuͤcke, deren reiner Ertrag bedeutend vermindert worden ist, jetzt ein Viertel, ein Drittel und selbst die Haͤlfte ihres wirk⸗ lichen Ertrages als Steuer zahlen. In einem der Central-De— partements, wo man nach der Katastrirung die Weinstoͤcke aus— rottete, tragen die zum Getraidebau verwendeten Grundstuͤcke jetzt eine Steuer, die fast dem Ertrage gleich ist. Ein solcher Zustand

der Dinge kann mit der Zeit nur schlimmer werden und zuletzt wahrhafte Ungerechtigkeiten erzeugen, d. h. es wuͤrden in dersel⸗

ben Gemeinde die seit langer Zeit verbesserten oder durch die!

Berlin und Potsdam.

Alle diejenigen, welche durch mich auf 5 Jahre bei gedachter Anstalt versichert haben, werden hier- mit ersucht, die ihnen zukommende Dividende gegen Quittung bei mir ba ar in Empfang zu nehmen.

Berlin, am 20. September 1841. 1 Jos. Mendheim, der Leipziger Feuerversicherungs-Anstalt.

Bekanntmachung.

Nachdem het im Jahre 1812 land ins Feld geg 1813 verschollen ist,

n verlassen hat,

mit der Saͤchsischen Armee nach Ruß⸗ angen und seit dem 19. Januar

auch ein Vermoͤgen von 350 Tha⸗ Inhalt.

Literarische Anzeigen. Vollstaͤndige und ausfuüͤhrliche 8 bung aller Festlichkeiten

ersten .½⅞¶ mh b“ 8 J. J. M. M. des Koͤnigs und der Koͤnigin in Ihrer treuen Haupt⸗ gin in Ihrer 14. und 15. September, ausfuͤhrlich und nach den

Abbildungen der Ehrenpforte und Ritter⸗Festhalle.

ingleichen alle die, welche im von Berlin. Ankunft in den Schles

Beschrei⸗ und Petersburg Cecha

rinnerungen waͤhrend der g Anwesenheit Von

und Residenzstadt Breslau, am 13., 1. Theil.

Preis 7½8 Sgr.

sischen Läanden. Thore von Madrid, sich be

das Vermoͤgen Stadtverordneten⸗Vorstehers Hrn.

So eben hat die Presse verlassen und ist in allen Buch⸗ EEEEEE11““ 6 Perlin tg Efa 1 chen Werke des Philosophi teutonici, welche sieben ler (Stec 3), 2— 2 Baͤnde fuͤllt, wird unausgesetzt gearbeitet, von

aus den Jahren 1837, 1838 und 1839.

Fürst Felix Lichnowsky. Preis: 2 Thlr.

Haaf⸗ b - Diese Erinnerungen sind das Journal eines hoch⸗ ser neuen unverkuͤrzten, dem leichteren Verstaͤndniß ite Gottlob Haase von hier, welcher besten Quellen beschrieben von L. Freund. Mit den gestellten Offiziers im Heere des Don Carlos, des des Inhalts zu Gunsten in Rechtschreibung und Mannes, der als General⸗Adjutant in der naͤchsten Setzung der Lesezeichen dem Anspruche unserer Zeit znle; Umgebung des Infanten Don Sebastian, waͤhrend angeeigneten Ausgabe einen um so wesentlicheren Einleitung. Abreise der Majestaͤten der verhaͤngnißvoͤllen Campagne von 1837 bis vor die Dienst erwiesen zu haben, je seltener und theuerer . d, alle geheimen Faͤden die aͤlteren Ausgaben dieses Autors geworde

11“ 5 8 8

1

Umstaͤnde beguͤnstigten Grundstuͤcke nur eine im Vergleich zu ih⸗ rem Ertrage sehr geringe Steuer zahlen, waͤhrend diejenigen Grundstuͤcke, deren eine betraͤchtliche Verminderung erlit⸗ ten, eine uͤbermaͤßige Steuer zu tragen haben wuͤrden. Folgt nicht hieraus, wie dringend noͤthig es ist, eine verhaͤltnißmaͤßige Gleichheit der Besteuerung unter den Departements wie unter den Individuen herbeizufuͤhren?

Diese Frage, so wie die uͤber die Eintragung der mit den Grundstuͤcken vorgehenden Veraͤnderungen in die Gemeinde⸗Kar⸗ ten und Flur-Buͤcher hat ein Projekt zur Organisirung eines Dienstzweiges veranlaßt, der den Namen „Erhaltung des Ka⸗ tasters“ fuͤhrt. Es handelt sich hierbei um die Loͤsung des Pro⸗ blems, „das einfachste und wirksamste Mittel zu finden, um in den Katastral⸗Dokumenten dieselben Veraͤnderungen vorzunehmen, die das Eigenthum erfaͤhrt. Mehrere Kommissionen haben nach ein⸗ ander dies Projekt gepruͤft, aber es war derjenigen, die so eben ihre Arbeiten beendigt hat, vorbehalten, ein vollstaͤndiges und leicht anwendbares System vorzulegen. Dies System wollen wir, sei⸗ nen Grundzuͤgen nach, in einem zweiten Artikel auseinandersetzen.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends

Nach einmaliger Beobachtung.

1841. 21. Sept.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens 6 Uhr.

Auellwärme 8,20 R. Flusswärme 1 R. Bodenwärme 12,1° R. Ausdüunstung 0,041“ Rh. Niederschlag 0. Würmewechsel + 12,3

+ 2,4⁰.

Luftdruck... 340,17 Par. 340,04 Par. 3- + 4,1 ° h. + 12,70 n + 2b881 73 pct. 54 pct. heiter. heiter. Wind 0. 0. Wolkenzug... 0. Tagesmittel: 340,07“ Par. + 8,0“ n. + 5,3 °n. 69 pcCt. 0.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 18. Sept. Niederl. wirkl. Schuld 51 4 %. 5 do. 101 . Kanz. Bill. 25 ⁄. 5 % Span. 19. Passive. —. Ausg. —. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. —.

Hamburg, 20. Sept. Bank-Aecetien 1605 G. Fngl. Russ. 108 ½.

London, 17. Sept. Cons. 39 90 ½ hHelg. 103. Neue An. 22 ½. Ausg. Sch. I1 ¼2. 4 IHHoll. 52. 5 Port. 30 ½. 3 ½% —. Engl. Russ. —. Bras. 68. Columb. 21. Mex. 25 ½, Peran —. Onin —.

9 18 a S882 17 Sept. 5 G Rente fin cour. I115. 25. 3 ½ Rente fin 78. 65. 5 % Noapl. fin cour. 105. 50. 5 % Span. Rente 22 ½. 3 ½ Port. —.

Petersb ur g, 14. Sept. Lond. 3 Met. 39. Hamb. 341%. Paris 412. Poln. à Par. 300 Fl. —. do. 500 Fl. —. do. 200 PFl. 25 ½.

Wien, 17. Sept. „. Met. 106 ⅞. 4 98 ½¼. 3 ½ —.

12 —. Bank-Actien —. . de 1834 688 *. 4. 1839 275 ⅞.

Luftwärme .. Thaupunkt... Dunstsättigung

Zinsl. —. Preuss. . 1 Passive 5 ¼.

cour.

; 51 Passive 5 ½.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 23. Sept. Im Opernhause: Zum erstenmale: Die Hirtin von Piemont, komische Oper in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen von Genée. Musik von Schaͤffer. Hierauf: Ro⸗ bert und Bertrand, pantomimisches Ballet in 2 Abth. von Hoguet.

Musik von H. Schmidt.

Freitag, 24. Sept. Im Schauspielhause: Auf Begehren: Vor hundert Jahren, Sittengemaͤlde in 4 Abth., von E. Rau⸗ pach. Hierauf: Drei Genre⸗Bilder, dargestellt von Dlle. Polin und Herrn Fiesgt. 8

Sonnabend, 25. Sept. Im Schauspielhause: Kabale u Liebe. (Dlle. Reichel, vom wroßFehagsäen⸗ 13 Schwerin: Louise, als Gastrolle) 8

Sonntag, 26. Sept. Im Opernhause: Zum erstenmale wie- derholt: Die Hirtin von Piemont, komische Oper in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen von Genée, Musik von Schaͤffer. Hierauf: Der Seeraͤuber, großes Ballet in 3 Abtheilungen, von Paul Taglioni. 1

Im Schauspieihause: Werner, oder Herz und Welt, Schau spiel in 5 Abth., von C. Gutzkow.

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 23. Sept. Der Talismann. Posse mi in 3 Akten, von J. Nestroy. Pesßß gis Gefong

Freitag, 24. Sept. Der Hofmeister in tausend Lustspiel in 1 Akt, von Th. Hell. Hierauf: Kunst und Natur. Lustspiel in 3 Akten, von Albini. (Dlle. Fischer, vom Stadtthea⸗ ter zu Hamburg, im ersten Stuͤck: Lieschen, im zweiten: Polixena als letzte Gastrollen.)

Sonnabend, 25. Sept. (Italienische Opern⸗ Vorstellung.) Lucrezia Borgia. Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Gae- tano Donizelti.

Aen gsten.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Falle seines Todes als Erben, Glaͤubiger oder sonst Empfang in Gruͤnberg und Liegnitz. Gedichte kannte, an allen Ereignissen thaͤtigen Theil nahm 1 8 Frl. v. Berge und des Frl. Kuhlmey. Ferne⸗ und Aufschluͤsse uͤber so viele allen uͤbrigen militairi⸗ Aufenthalt in Schlesien. Die Mandver und sschen hrift!

Einzug des Koͤnigs und der zu geben im Stande ist. Die Ehrenpforte. Buͤrgermeisters Bartsch und des

unbekannt gebliebene Details b Sie sind Sr. Koͤnigl. Ho⸗ Die heit dem Prinzen von Preußen gewidmet.

8. Sauerlaͤnder,

Schriftstellern

Klocke. Ant⸗

Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschie⸗ nen und bei L. Hold in Berlin, Koͤnigsstraße 62, neben der Post, zu haben: Jakob Bohme'*s J 4*“*“ ister Band. Weg zu Christo. gr. 8. 1 Thlr.

Aurora oder Morgenr i Aufgang. gr. 8. 1 Thlr. 15 Eor. Ekn

3ter Band. Die drei Prinzipien goͤttli⸗ chen Wesens. gr. 8. 1 Thlr. 22 ½ Sgr.

An der Vollendung dieser Ausgabe der faͤmmtli⸗

2ter Band.

denen der vierte „vom dreifachen Leben des Menschen“ und „de signatura rerum“ enthaltend, im Laufe dieses Sommers die Presse verlaͤßt. Ich verweise die vielen Freunde Jakob Boͤhme's auf den vor kurzem veroͤffentlichten ausfuͤhrlichen Prospectus, und zweifle nicht, denselben durch Herstellung die⸗

sind.

Frankreich.

Verlagshandlung in Frankfurt a. M.

Allgemein

. Inhalt.

Amtlich achrichten. Rußland und Polen. Warschau.

Warschau. Ruͤckkehr des Kaisers nach Paris. Die Zaͤhlung der Hauptstadt. Dauernde Gaͤhrung unter den Arbeitern. Die Auftritte in Clermont. Vermischtes. Brief aus Paris. (Die Kommunisten; die Un⸗ ruhen in Clermont; Geruͤchte von einer Modisication des Mini⸗ steriums; die Unterhandlungen mit Belgien.) 1 1 Großbritanien und Irland. Parl. Unterh. Erklaͤrung Sir R. Peel's uͤber die naͤchsten Maßregeln des Ministeriums und Antwort Lord J. Russell's. London. Neue erfolglose Diskusston zwischen Lord J. Russell und Sir R. Peel. Ueber die Handels⸗ Maßregeln des neuen Ministeriums. Bevorstehende Entwaff⸗ nung der Britischen und Franzoͤsischen Marine. O'Connell's neue Repeal⸗Agitation. Roebuck und die Presse. Pater Mathew's Stellung. Getraidemarkt. Vermischtes. Brief aus London. (Neue Wahlen; die Koͤnigin und ihre Minister;

Nachrichten aus Amerika in Bezug auf die Bank⸗Bill.)

Niederlande. Haag. Minister⸗Rath uͤber das Budget.

Belgien. Schreiben aus Bruͤssel. (Stand der Zoll⸗Verhand lungen mit Frankreich; die Industrie⸗Ausstellung.)

Dänemark. Kopenhagen. Kanzlei⸗Erlaß hinsichtlich der ver⸗ hafteten Britischen Wiedertaͤufer und Antwort darauf. Fischfang und Jagd in Groͤnland.

Deutsche Bundesstaaten. Muͤnchen. Hofnachrichten. An⸗

weesende Fremde. Stuttgart. Einberufung der Staͤnde⸗Ver⸗

sammlung. Inspection des Wuͤrttembergischen Bundes⸗Kontin⸗ gents. Resignation des Hof⸗Theater⸗Intendanten.

Oesterreich. Wien. Schreiben des Kaisers an den Grafen von Wickenburg.

Italien. Rom. Vorbereitungen zum Empfange des Papstes in Ancona. Ankauf von Dampfschiffen fuͤr die Tiber.

Aegypten. Behandlung Englischer Linienschiffe. Vermischtes.

Nord⸗Amerika. Botschaft des Praͤsidenten gegen die Bank⸗Bill. Sanctionirung der Bankerott⸗Bill. Neue Bank⸗Bill. Neuer Gesandter fuͤr London. Aufregung wegen der Graͤnzfrage.

Vermischtes.

Brasilien. Einzug des Kaisers zur Kroͤnung und Heiraths⸗Projekte. Eisenbahn⸗Projekt.

Inland. Oels. Durchreise Sr. Majestaͤt des Koͤnigs. Pots⸗

dam. Festmahl zu Ehren L. Tieck's und dramatische Vorlesung des Dichters. Koͤln. Festmahl zu Ehren von Cornelius und Abreise desselben nach London.

Beilage. Wissenschaft, Kunst und Literatur. Verhand⸗ lungen der Akademie der Wissenschaften zu Berlin in den Mona⸗ ten Mai und Juni.

Amtliche Uachrichten

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht, den Ren⸗

danten der Ober-Berghauptmannschafts-Kasse, Elitzsch, zum Rechnungs⸗Rath zu ernennen.

8

W“

Das Publikum wird von den nachstehenden, eingetretenen

Veraͤnderungen in Kenntniß gesetzt.

Es sind gaͤnzlich aufgehoben worden: 1) Die Post⸗Stationen in Trebbin und Luckenwalde, welche da⸗ selbst zur Befoͤrderung von Fahr⸗ und Extraposten, Courieren und Estafetten bestaͤnden; gende Posten:

sgöeae Fepelos zwischen Luckau und Wittenberg uͤber Dahme, Juͤterbogk und Zahna,

b) die Fahrpost zwischen Luckau und Golßen,

c) die Reitpost zwischen Baruth und Elsterwerda,

—) die Fahrpost zwischen Torgau und Wittenberg,

*) die Botenpost zwischen Pretzsch und Wittenberg,

f) die Botenpost zwischen Annaburg und Wittenberg,

9) die Fahrpost zwischen Eilenburg und Wittenberg,

) die Fahrpost zwischen Eilenburg und Duͤben,

¹) die Fahrpost zwischen Duͤben und Bitterfeld,

K) die Fahrpost zwischen Bitterfeld und Belzig,

¹) die Kariolpost zwischen Belzig und Treuenbrietzen uͤber Niemegk,

m) die Kariolpost zwischen Jessen und Seida uͤber Schweinitz. Dagegen sind neu eingerichtet worden:

1) eine woͤchentlich dreimalige Kariolpost zwischen Herzberg und Dobrilugk, zum Anschluß in Herzberg an die zwischen Juͤter⸗ bogk und Dresden coursirende Personenpost,

aus Herzberg: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend 8 Uhr Abends, in Dobrilugk: aus Dobrilugk: fruͤh, iin Herzberg: 4 Stunden spaͤter;

2) eine taͤgliche, viersitzige Personenpost zwischen Juͤterbogk und Luckau uͤber Dahme, zum Anschluß in Juͤterbogk an die Dampfwagen⸗Fahrten nach und von Berlin und Coͤthen,

aus Juͤterbogk: taͤglich 3 Uhr Nachmittags,

iin Luckau: taͤglich 10 Uhr Abends, 98

6 aus Luckau: taͤglich 2 Uhr fruͤh, .

in Juͤterbogk: taͤglich Uhr Vormittags;

3) eine taͤgliche Botenpost zwischen Zuͤterbogk und Zinna, zum Anschluß in Juͤterbogk an die Vormittags⸗Dampfwagen⸗

Fahrten zwischen Coͤthen und Berlin;

4) eine woͤchentlich viermalige Kariolpost zwischen Zahna und

Jessen, uͤber Seida und Schweinitz, aus Zahna: Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Sonnabend

4 Uhr Nachmittags, nach Ankunft der Dampfwagen von Berlin und TCoͤthen, iin Jessen: 5 Stunden spaͤter,

81 aus Jessen:, Sonntag, Montag, Mittwoch,

4 Uhr fruͤh,

4 Stunden spaͤter, Dienstag, vbkbegee ee üöccend 1 Uhr

Freitag

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Zahna: 5 Stunden spaͤter, zum Anschluß an die Dampfwagen⸗Fahrten nach Berlin und Coͤthen; 5) eine taͤgliche, viersitzige Personenpost zwischen Zahna und Belzig, uͤber Kropstaͤdt und Niemegk, zum Anschluß in Zahna die Dampfwagen⸗Zuͤge, aaus Zahna: taͤglich 4 Uhr Nachmittags, in Belzig: taͤglich 9 Uhr Abends, aus Belzig: taͤglich 4 Uhr fruͤh, in Zahna: taͤglich 9 Uhr fruͤh; 6 .

6) eine taͤgliche, viersitzige Personenpost zwischen Wittenberg

und Torgau, uͤber Pretzsch und Dommilzsch; Zaus Wittenberg: taͤglich 4 Uhr Nachmittags, nach Durch⸗ gang der Dampfwagen von Coͤthen und von Berlin, in Torgau: 10¼ Uhr Abends, aus Torgau: taͤglich 3 Uhr fruͤh, in Wittenberg: 9 Uhr Vormittag, zum Anschluß an die Morgen⸗Dampfwagen⸗Fahrten nach Berlin und nach Coͤthen;

7) eine taͤgliche, viersitzige Personenpost zwischen Wittenberg und Eilenburg, uͤber Kemberg, Schmiedeberg und Duͤben, zum Anschluß in Wittenberg an die Dampfwagen⸗Fahrten von und nach Berlin und Coͤthen;

aus Wittenberg: taͤglich 11 Uhr Vormittags, in Eilenburg: taͤglich Uhr Abends, aus Eilenburg: taͤglich 5 Uhr fruͤh, in Wittenberg: taͤglich Uhr Mittags. Bei den Personenposten werden Beichaisen nach dem Be⸗

duͤrfniß gestellt. 1

Das Personengeld betraͤgt: bei den Personenposten (20 Pfd. Effekten Freigewicht fuͤr jeden Reisenden) 5 Sgr. pro Person und Meile; bei den Kariolposten (10 Pfd. an kleinen Reise⸗Beduͤrf⸗ nissen fuͤr jeden Passagier frei) 3 Sgr. pro Person 8 und Meile; Das Ueberfracht⸗Porto wird nach der Fahrpost⸗Taxe erhoben. Die bereits bestehenden Posten, als: die taͤgliche Personenpost zwischen Juͤterbogk und Treuenbrietzen, die woͤchentlich zweimalige Fahrpost zwischen Herzberg und Wit⸗ tenberg,

die taͤgliche Personenpost zwischen Roslau und Zerbst,

die taͤglich zweimal coursirende Personenpost zwischen Deßau und Zerbst, so wie

die woͤchentlich dreimalige Kariolpost zwischen Deßau und Bit⸗

terfeld uͤber Wolfen sind in ihrem Gange so veraͤndert worden, daß auch sie sich an die Dampfwagen⸗Fahrten zwischen Berlin und Coͤthen anschließen.

Berlin, den 22. September 1841. 8

General⸗Post⸗Amt. Veekanneimachung

Die Ziehung der Praͤmien von den nach unserer Bekannt⸗ machung vom 1. Juli d. J. zur Ausloosung bestimmten 9000) Seehandlungs⸗Praͤmienscheinen wird am

15. Oktober d. J. und an den darauf folgenden Tagen, Vormittags von 8 Uhr ab, in dem großen Konferenz⸗Saale des Seehandlungs⸗Gebaͤudes, un⸗ ter Zuziehung von zwei Rotarien und von zwei vereideten Pro— tokollfuͤhrern stattfinden. Nach Beendigung derselben wird die Liste der Praͤmien zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht werden.

Berlin, den 24. August 1841.

General-Direction der Seehandlungs⸗Societaͤt. (gez.) Kayser. Wentzel.

Die nicht immatriculationsfaͤhigen angehenden sowohl als aͤl— teren Studirenden der Chirurgie und Pharmacie bei hiesiger Koͤ— nigl. Friedrich⸗-Wilhelms⸗Universitaͤt werden hierdurch aufgefordert, noch vor Anfang des bevorstehenden neuen Studien-Semesters unter Beibringung der uͤber ihre Schulkenntnisse und resp. Be— such der Vorlesungen sprechenden Zeugnisse bei Unterzeichnetem (Franzoͤsische Straße Nr. 29 Morgens von 8 bis 9 Uhr) sich zu melden, um wegen Beginnen oder Fortsetzung ihres Studiums die noͤthige Anweisung zu empfangen.

Berlin, 15. September 1841.

Der prov. Direktor des chirurgisch-pharmaceutischen Studiums bei hiesiger Universitaͤt. Geh. Ober⸗Medizinal⸗Rath Dr. Klug.

Rußland und Polen. Warschau, 19. Sept. Die hiesigen Zeitungen beschreiben heute noch die Manoͤver, Theater-Festlichkeiten und Illuminatio⸗ nen, welche zu Ehren der Anwesenheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Preußen hier stattfanden. Als der hohe Gast vorgestern wieder abreiste, begleitete Se. Majestaͤt der Kaiser Allerhoͤchstden—⸗

selben bis zur ersten Post-Station und kehrte von da nach War⸗

schau zuruͤck. 6

ʒFrrankreich. 1

Paris, 18. Sept. Das Geruͤcht, welches sich vor einigen Tagen

in Paris verbreitete, daß die Zaͤhlung der Gebaͤude nach den Vorschrif⸗

ten des Herrn Humann demnaͤchst auch in Paris vorgenommen wer⸗

den solle, scheint sich nach Allem, was man vernimmt, zu bestaͤtigen.

Es soll beschlossen seyn, daß die Zaͤhlung zwischen dem 20sten und 25sten beginne.

Das Siscle spricht heute von dieser Ent⸗ scheidung des Ministeriums und fordert die Buͤrger auf, den Beamten des Fiskus ihre Thuͤren zu verschließen; es empfiehlt ihnen aber auch zugleich an, sie moͤchten sich nicht zu Handlun⸗

September

gen hinreißen lassen, welche die öͤffentliche Ruhe storen koͤnnten. Das Ministerium seinerseits scheint fast entschlossen, jeden Wider⸗ stand, der sich etwa zeigen konnte, zu beugen. Obschon bereits ansehnliche Truppenmassen in Paris und der Bannmeile zusam⸗ mengehaͤuft sind, so sollen doch noch Verstaͤrkungen nach der Hauptstadt gezogen werden. Einige der in Paris garnisonirenden Regimenter, welche seit mehreren Monaten Unzufriedenheit an den Tag gelegt haben, werden durch andere, ergebenere Regimen⸗ ter ersetzt werden.

Gestern Abend fand in dem Faubourg St. Antoine auf den Boulevards und in den Straßen St. Denys und St. Martin nicht die geringste Zusammenrottung statt. Es bildeten sich dage— gen wieder dichtgedraͤngte Massen auf dem Carré St. Martin. Starke Patrouillen der Munizipal⸗Garde zu Fuß und zu Pferde zogen umher. Die Kavallerie fuͤhrte mehrere Chargen aus. Saͤmmtliche Laͤden in den Straßen St. Denis und St. Mar⸗ tin waren den ganzen Abend uͤber geschlossen. Es war gestern bereits der achte Abend, daß die Zusammenrottungen, welche zuerst auf dem Chatelet-Platze begonnen hatten, die ganze Munizipal⸗ Garde und alle Polizei-Agenten der Hauptstaͤdt in Athem er⸗ hielten. Man besorgt, daß dieser dem Handels⸗Verkehr so nach⸗ theilige Zustand noch mehrere Tage anhalten werde. 8

Die Oppositions⸗Journale bieten alles Moͤgliche auf, um, so weit es in ihren Kraͤften steht, den Unordnungen in Paris ein Ende zu machen. Sie fordern das Publikum auf, sich nicht durch Reugierde reizen zu lassen und sich von den Orten, wo die Un- ordnungen stattfinden, entfernt zu halten. Dann wuͤrde es sich bald zeigen, wie vereinzelt die Emeutiers dastaͤnden, und es wuͤrde der bewaffneten Macht leicht werden, sie zu Paaren zu treiben, waͤhrend jetzt der große Zusammenfluß von Neugierigen die An⸗ strengungen der oͤffentlichen Behoͤrden erschwere. Sie beklagen sich auch daruͤber, daß man nicht die Mitwirkung der National⸗ Garde in Anspruch nehme, wodurch es vermieden werden wuͤrde, daß man die Massen durch das oft brutale Benehmen der Polizei⸗ Agenten erbittere.

Zu Clermont ist, wie der Messager berichtet, fortwaͤhrend Alles vollkommen ruhig.

Der Ami de la Charte stellt uͤber die in Clermont statt⸗ gehabten Unruhen folgende Betrachtungen an: „Seit der Juli⸗ Revolution haben wir nichts so Ernstes gesehen, als das, was sich gegenwaͤrtig im Departement des Puy de Doôme zutraͤgt. Die Juni⸗ und Apriltage in Paris hatten einen politischen Charakter. Die Unruhen in Lyon haben in der industriellen Krisis eine Er⸗ klaͤrung; sie waren eine Warnung, aber keine Drohung fuͤr die Gesellschaft. Gegenwaͤrtig aber, Angesichts der Handlungen des Vandalismus, den wir berichtet haben, ist es unmöͤglich, die Be⸗ deutung jener Bewegung zu verkennen. Jene Brandstiftungen, jene Vernichtung des Eigenthums, die Zuͤgellosigkeit jener Horden, die sich durch nichts aufhalten lassen, die sich gegen ihre be⸗ waͤhrtesten Chefs empoͤren, sobald diese ihnen Rathschlaͤge der Maͤßigung ertheilen, jene bestaͤndige Verwuͤnschung der Rei⸗ chen, jener offen ausgesprochene Grundsatz der Theilang alles Privat⸗Eigenthums; alle diese Thatsachen sind eben so viel Symp⸗ tome von dem furchtbaren Fortschritt der antisozialen Doktrinen. Der Radikalismus ist uͤbertroffen; selbst uͤber den Kommunismus ist man schon hinausgegangen; denn die Vortheile desselben wer⸗ den denen verweigert, die irgend etwas besitzen. Wenn wir auf die unverantwortliche Apathie der rechtlichen Leute blicken; wenn wir mit Aufmerksamkeit das verzweifelte Spiel der fanatisirten Karlisten verfolgen, denen jede Revolution recht ist, und die zu Allem rathen, so wagen wir uns kaum die Frage zu stellen, welche Hand den Brand loͤschen wuͤrde, welcher darauf berechnet ist, den Ruhm, das Vermoöͤgen und die Freiheiten Frankreichs zu ver⸗ zehren?“

Der Moniteur parisien bestaͤtigt die Nachricht, Quenisset Gestaͤndnisse gemacht habe, in Folge Verhaftungen vorgenommen wurden.

Der General⸗Prokurator Herr Frank⸗Carré, welcher in der letzten Zeit von Paris abwesend war, ist gestern hier wieder ein⸗ getroffen. Er nahm sofort den Quenisset ins Verhoͤr. Die von dem Inkulpaten gemachten Gestaͤndnisse hahen neuerdings meh⸗ rere Verhaftungen veranlaßt. 8 Die Zahl der in diesen Tagen vorgenommenen Verhaftungen ist so groß, daß man genoͤthigt gewesen ist, alle in der Conciergerie befindlichen weiblichen Gefangenen nach einem anderen Gefaͤngnisse zu schaffen. 8 b

Mehrere Regimenter, unter anderen das 66ste Linien⸗Regi⸗ ment, welches im Lager von Compiègne steht, haben den Befehl erhalten, sich nach Paris zu begeben. 8 Der Toulonn ais vom 14ten d. erzaͤhlt, nach dem Berichte eines Reisenden, der so eben aus Afrika kommt, daß die Installi⸗ rung eines Bey's in Mostaganem fortwaͤhrend gute Resultate lie⸗ fere. Man zaͤhle schon uͤber 600 Familien, die uͤnter den Mauern jener Stadt ihre Wohnsitze aufgeschlagen haben. Man beschaͤf⸗ tige sich in diesem Augenblicke mit der Organisation der einhei⸗ mischen Truppen, die unter die Befehle des Bey's gestellt werden sollen. Er wird eine ziemlich zahlreiche Kavallerie haben, die aus Spahi's und aus den Kontingenten der verbuͤndeten Staͤmme zusammengesetzt werden sollen.

Das Journal des Döbats meldet, daß die Pforte desi⸗ nitiv auf die Expedition gegen Tunis verzichtet habe.

Heute heißt es, Herr von Rothschild wolle das neue Anlehen zum Cours von 80 Fr. uͤbernehmen.

Die Gazette de France ist nunmehr auch in den Staa⸗

ten des Koͤnigreichs Sardinien verboten worden. * Lord Grenville befindet sich gegenwaͤrtig auf dem Schlosse von Souchdre. Er wird dasselbe erst Ende Oktober verlassen. Die Geruͤchte von dem Tode des Herzogs von Bordeau sinden hier keinen Glauben mehr. 1 8 88 Der Baron von Montbel, vormaliger Minister Karls ist am 13ten d. von Kirchberg in Toulouse eingetroffen, um einige Tage in seiner Familie zu verleben, die er seit 1830 nicht gesehen hatte. Boͤrse vom 18. September.

daß deren mehrere

8 Die Zproc. Rente haͤlt sich

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