1841 / 281 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bekanntmachungen.

21 Nothwendige Subhastation. Konigliches Kammergericht zu Berlin. Das in der Holzmarktstraße Nr. 30 hierselst bele⸗ gene, im Hypotheken ⸗Buche des Kammergerichts Vol. XII. pag. 265. No. 195. verzeichnete, dem Stadt

gerichts Registratur⸗Assistenten Franz Ludwig Ernst Weidener gehoͤrige Wohnhaus nebst Zubehoͤr, abge⸗ schaͤtzt auf 15,256 Thlr. 14 Sgr. 4 Pf., zufolge der

nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Re⸗ gistratur einzusehenden Taxe, soll

am 13. Mäarz 1842, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

8 Aufgebot verlorener Dokumente.

Hypotheken⸗Dokumente sind verloren ge⸗

en:

1) die Erbrezesse vom 25. Januar 1796 und 22. Ja⸗

nuar 1798, aus welchen a) fuͤr Eve Katharine

Jahn verwittwete Kossaͤthenausgedinger Schmidt

zu Rathstork 65 Thlr. 16 Gr. 4 ½ Pf. Vatererbe

nebst Ausstattung und 53 Thlr. 13 Gr. 7 ½ Pf. Muttererbe; b) fuͤr den Kolonisten Jakob Jahn zu Goͤritz eben solche Forderungen bei der Kietzer⸗ nahrung der Friedrich Wilhelm Schmidtschen Eheleute zu Goͤritz im Hypothekenbuche Vol. I. sol. 109. No. 55. eingetragen stehen, ex decreto vom 22. Januar 1798;

2) das Duplikat des Kaufkontrakts vom 4ten und 5. September 1821, nebst Hypothekenschein, nach welchem ein Ausgedinge und 100 Thlr. Rest⸗ kaufgeld fuͤr den Schmidt Daniel Stein und dessen Ehefrau Eve Marie geborne Klinge im Hypothekenbuche von dem Preschschen Schmiede⸗ Grundstuͤcke zu Oelscher sol. 12. No. 12. einge⸗ tragen stehen, ex decreto vom 5. September 1821;

3) der Erbvergleich vom 25. April 1815, nebst Ver⸗

am Montag und Freitag so wohl hier als in Hamburg aus. Dagegen wird jeden Freitag ein Dampfschiff mit angehaͤngtem Schleppkahn von Hamburg abgehen, welches auch Passagiere zu ermaͤßigten Frekfen mitnimmt. Bei dem gebesserten Wasserstande ist uͤbrigens auf prompte Guͤterbefoͤrderung sicher zu rechnen. Auskunft und Fahrbillets ertheilen in Berlin die Herren Herrmann & Meyer, Werderschen Markt Nr. 4, und in Leipzig Herr Ferd. Sernau, Grimmaische Straße Nr. 24/758. Magdeburg, am 1. Oktober 1841. Die Direction der vereinigten Hamburg⸗Magdebur⸗ ger Dampfschifffahrts⸗Compagnie.

Dampf⸗Packetfahrt zwischen St. Petersburg und Luͤbeck.

Die Fahrt der drei privilegirten schoͤnen und gro⸗ ßen Dampfschiffe: „Alexandra“, Capt. H. H. Schuͤtt, „Nicolai I. Capt. G. B. Bos, und „Naslednik“, Capt. C. N. Heirmann, beginnt in diesem Jahre am Sonnabend, den 15. Mai, von Luͤ⸗ beck, und am Sonnabend, den 22. Mai, von St. Pe⸗ tersburg. Jeden Sonnabend geht ein Schiff von jedem der beiden Plaͤtze ab; zuletzt am 30. Oktober von Luͤbeck und am 6. November von St. Petersburg, und demnaͤchst noch am 6. November von Luͤbeck nach Reval und am 13. November von da zuruͤck.

Die Preise der Passage sind die naͤmlichen, wie im vorigen Jahre; die Ein⸗ und Ausschiffung geschieht in Travemuüͤnde und Kronstadt.

Die Abfahrt von Travemuͤnde findet um 3 Uhr Nachmittags statt. 1.“

Anmeldungen geschehen in Luͤbeck— im Comtoir der Dampfschifffahrts⸗ Gesellschaft. Luͤbeck, im Maͤrz 1841.

handlung vom 25. November 1825, aus welchem Dokumente 400 Thlr. fuͤr den Ausgedinger Jo⸗ hann Gottfried Nickel im Hypothekenbuche von der Bauernahrung des Christian Nickel zu Spudlow Vol. III. No. 4. fol. 7. eingetragen ste⸗ hen, ex decreto vom 10. Mäarz 1826; 4) der Erbvergleich uͤber den Nachlaß der verehel. gewesenen Kietzer Michael Schulze Eve Louise, geb. Schulze vom 28. Juli 1809 und 3. Februar 1810, aus welchem 300 Thlr. Muttererbe und ein Pferd oder 12 Thlr. fuͤr Christian Schulze im Hypothekenbuche von der Michael Schulze⸗ schen Kietzernahrung zu Goͤritz Vol. I. fol. 111. No. 56. eingetragen stehen, ex decreto vom 3. Februar 1810; 1 5) das Duplikat des Kaufkontrakts vom 17. Maͤr 1823, nebst Hypothekenschein, nach welchem ein Bewirthschaftungsrecht, ein Ausgedinge und 34 Thlr. Restkaufgelder fuͤr Martin Reiche im Hypothekenbuche von dem Erbpachtsrechte des Pfarrackers zu Klein⸗Rade, Vol. III. fol. 269. No. 127. eingetragen stehen, ex decreto vom 11. Juli 1823; 8 6) die Obligation des Ackerbuͤrgers Gottfried Ma⸗ sche vom 25. Juni 1803, aus welcher 400 Thlr. fuͤr den Kruͤger Meißner zu Neuendorf, bei den Vol. VIII. fol. 241. des Hypothekenbuchs ver⸗ zeichneten Grundstuͤcken zu Drossen eingetragen sind, und das Attest des Justizamts Neuendorf d. d. Reppen den 30. September 1816, auf Grund dessen diese Forderung durch Verfuͤgung vom 28. August 1821 auf die verwittwete Kruͤ⸗ ee Dorothee geb. Thiele umgeschrie⸗ bes i Alle diese Forderungen sind abgezahlt. Es werden alle, welche als Cessionarien, Eigenthuͤmer, Pfand⸗ oder sonstige Briefs-⸗Inhaber an die Instrumente und Forderungen Anspruͤche zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Anspruͤche spaͤtestens in dem am 25. November, Vormittags 11 Uhr, und zwar wegen der Doku⸗ mente zu 1. bis 5. in der Gerichtsstube zu Frauen⸗ dorf, zu 6. aber in der Gerichtsstube zu Drossen anstehenden Termine anzumelden und zu bescheini⸗ en, widrigenfalls sie mit ihren Anspruͤchen praͤklu⸗ hiet⸗ die Dokumente fuͤr erloschen erachtet und die Schuldposten in den Hypothekenbuͤchern werden ge⸗ loͤscht werden. Reppen, den 31. Juli 1841. Fuͤrstl. Bentheimsches Gericht der Herrschaft Frauen⸗ dorf, zugleich im Namen des Koͤnigl. Stadt⸗ gerichts Drossen.

Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn. Die Anlieferung von 90,000 Stuͤck Hakennaͤgel Nr. 1. zu Querschwellen, 50,000 Stuͤck Hakennaͤgel Nr. 2. zu Langschwellen, 28,000 Stuͤck Endbolzen mit Vorlegescheibe u. Mutter, 84,000 St. Mittelbolzenmit Vorlegescheibeu. Mutter, 28,000 Stuͤck Platten Nr. 1. zu den Endbolzen, 9,000 Stuͤck Platten Nr. 2. zu den Hakennaͤgeln auf Querschwellen, * 8,000 Stuͤck Platten Nr. 3. der kleinsten Gattung zur b Flachschiene fuͤr die Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn soll in Entre⸗ prise gegeben werden. Die naͤheren Bedingungen hierzu sind in unserem Buͤreau, Ober⸗Wallstr. Nr. 3, so wie im technischen Buͤreau, Krauts⸗Gasse Nr. 30, entgegen zu nehmen und liegen in letzterem auch Proben der einzelnen Gegenstaͤnde aus. Die hierauf Reflektirenden werden ersucht, ihre Forderung verstegelt unter der Aufschrift: „Submission zur Lie⸗ ferung von Hakennaͤgeln, Bolzen und Platten fuͤr die Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn“ bis zum 31. Okto⸗

ber c. in unserem Buͤreau, Ober⸗Wallstr. Nr. 3, ein⸗

zureichen.

Berlin, den 27. September 1841. Die Direction der Ber . 1 tn nnß Gesellschaft.

83 Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und Hamburg.

Waͤhrend des Monats Oktober fahren unsere Dampf⸗ fuͤnfmal woͤchentlich mit Passagieren und

schiffe nur Guͤt nd fallen die Fahrten

Berlin⸗Frankfurter Eisenbahn⸗

’neaanens

Literarische Anzeigen Auf die Zeitschrift „Athenaeum“, deren 4tes Quartal am 2. Oktober beginnt, abonnirt man mit Einem Thaler pro Quartal in allen Postanstalten des In⸗ und Auslandes,

in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes

und in der Expedition: bei Karl J. Klemann in Berlin (Burgstraße Nr. 8).

1““

Leihbibliothek fuͤr die Jugend. i Abonnement auf 1 Buch taͤglich zu wechseln:

fuͤr 1 Monat, Deutsch, 7 ½ Sgr. Deutsch und Fran⸗

zoͤsisch 10 Sgr.

15 Sgr. Deutsch und Fran⸗

zuͤsisch 20 Sgr.

1 Tblr. 15 Sgr. Deutsch u.

W“ Franzoͤsisch 2 Thlr.

Ausfuͤhrlicher Prospektus gratis. 1 Gropiussche Buch⸗ u. Kunsthandlung,

Koͤnigl. Bauschule Laden 12.

½ 8 2

1 Jahr

In der G. Braunschen Hofbuchhandlung in Karlsruhe ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗ gen, namentlich in der Stuhrschen, Berlin, Schloß⸗ platz 2, Potsdam, Hohenwegstraße 4, zu haben: Schuͤssele, J. (Lehrer an der Großherz. Bad. Veterinaͤr-Schule, Thierarzt beim Landgestuͤte und Mitglied des landwirthschaftlichen Vereins in Karlsruhe), Veterinaͤr⸗Chirurgte. Ein Handbuch zu seinen Vorlesungen. Erster oder allgemeiner Theil. 8. Thlr.

Bei E. S. Mittler (Stechbahn 3) ist zu haben: Die vollkommene Aprikosen⸗ und Pfirsichbaumzucht, oder Anweisung, die Aprikosen⸗ und Pfirsichbaͤume stark und gesund zu ziehen und auf die sicherste und leichteste Art Aprikosen und Pfirsichen, in jedem Jahre, von ungewohnlicher Groͤße und dem ange⸗ nehmsten Geschmacke zu erhalten. Durch langjaͤh⸗ Erfahrung gepruͤft. Zweite Auflage. 8. geh. Preis 15 Sgr.

Alexandre Duncker,

Libraire de la cour royale de Prusse, Correspondant et Dépositaire de la Libr Firmin Didot à Paris, distribue gratuitement 1“

Le Catalogue des principales

calions

de Firmin Didot frères imprimeurs-librai- res de l'Institut de France à Paris. Octobre 1841. - de plus tous les mois 1 ie Le Feuilleton de la Librairie

d ePax. 8

publi-

contenant les annonces des publications les plus nouvelles de la presse Française.

Ce journal sera expédié tous les mois gratuitement aux personnes qui s'y intéressent.

Heute den 4. Oktober. Friendships Offering, Englisches Taschenbuch für 1842. Am 7ten d. Lok- hart's Spanish Ballad's und Lord Byron's Childe Harald, in den neuen Murrayschen Pracht- Ausgaben, die alles bisher in dieser Art Gesehene übertreffen. Ferner: Keepsake-BookofBeauty- Picturesque Annual 1842.

Von Muller's Sketches ofthe Age ofFran- cis I., dem neuen architektonischen Prachtwerke, haben wir wieder einige Exemplare vorräthig.

20 Linden. A. Asher & Comp. Bei T. Trautwein in Berlin, Breite Str. No. 8, sind so eben erschienen:

Glaser, J. C., Die Metaphysik des Aristoteles

58 Composition, Inhalt u. Methode dargestellt. r. 1 Thlr. 5 Sgr.

Haase, Prof., Dr. Fr.

diae. Pr. 20 Sgr.

Mertens, Dr. Ludw.

Lucubrationes Thucydi-

Allgemeiner Anzeiger für

die Preußischen Unter der Presse ist und wird dieselbe in einigen

Tagen verlassen: Mare Dr. Th., Codex

e Johannis re- gis Bohemiae. 4. Pr. 1 1

hlr. 15 Sgr.

In meinem Verlage erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: ““ Leitfaden allgemeinen Geschichte hoͤhere Buͤrger⸗ und Toͤchterschulen, 89 bearbeitet

7

812.

fuͤ r

kc“ Erste Unterrichtsstufe: Biogravhiecenund Denk⸗ wuͤrdigkeiten, Griechische, Roͤmische u. Deutsche Geschichte,

die allgem. Geschichte 8 enthaltend.

Da von den meisten Paͤdagogen, denen der Un⸗ terricht in der Geschichte obliegt, anerkannt wird, daß dieser Unterricht zuerst biographisch, dann ethno⸗ graphisch ertheilt werden muͤsse, und daß diese Be⸗ handlung der Geschichte am zweckmaͤßigsten fuͤr die Auffassung der allgemeinen Geschichte vorberette, so glaubt der Verleger genanntes Handbuch, in wel⸗ schem die Geschichte nach dem angegebenen Plane dargestellt ist, allen Schul⸗Dirigenten dringend em⸗ pfehlen zu koͤnnen, um so mehr, als dasselbe, nach den Ansichten des Hrn. Verfassers benutzt, die Noth⸗ wendigkeit darbietet, die Schuͤler nicht blos in ein⸗ zelne Theile, sondern in das ganze Gebiet derselven einzufuͤhren. 28 8 Ladenpreis fuͤr jeden einzelnen Kursus ist 7⁄ Sgr.

Plahnsche Buchhandlung (L. Nitze), Jaͤgerstraße Nr. 37.

11““ zweite

dritte

Durch die Voßsche Buchhandlung, Charlotten⸗

str. 25, Ecke der Dorotheenstr., ist zu beziehen:

Schild⸗ und Waffen gegen Thieraquaͤle⸗ rei. Ein Beitrag zur allgemeinen Foͤrderung der Menschheit, von H. W. v. Ehrenstein. Rebst einem Kanzelvortrage vom Ober⸗Hofpredi⸗ ger Dr. v. Ammon und anderen Beilagen, na⸗ mentlich auch mehreren bezuͤglichen Gesetzen und Verordnungen. 8. eleg. brosch. 20 Sgr.

Die vorstehende Schrift verbreitet sich uͤber einen hochwichtigen Gegenstand und verdient die Beachtung Aller in deren Brust das Gefuͤhl der Menschlichkeit gegen die Thiere nicht erloschen ist. Maͤchtig erweckt sie die innere Stimme des Mitleids in der Anerken⸗ nung der unendlichen Nutzbarkeit der Thiere und deutet auf Christenpflicht, Mißhandlungen dieser Art kraͤftig entgegen zu wirken.

feeln in Quer⸗Folio, 80 Figuren enthaltend.

Bei Karl Heymann in Berlin, Heilige Geist⸗ straße Nr. 7, ist erschienen und in allen guten Buch⸗ handlungen zu haben:

er Hauswirth und Miether.

Ein Handbuch saͤmmtlicher den Hauswirth so wie den Miether angehenden allgemeinen, gesetzlichen, gewerblichen, baupolizeilichen, feuerpolizeilichen, stra⸗ ßenpolizeilichen, gesindepolizeilichen und anderen Vorschriften. Ueber 800 Seiten groß Oktav, fuͤr Einen Thaler!

Ein Noth⸗ und Huͤlfsbuch, das Hunderte von Pro⸗ zessen ersparen wird

Im Verlage der Schulzeschen Buchhandlung in Oldenburg ist so eben erschienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen:

Prießnitz und Graͤfenberg. Aus meinem Tagebuche zur Unterhaltung und Be⸗ lehrung aller derer, welche auf dem Graͤfenberg ge⸗ wesen sind, oder solcher, die sich einer Wasferkar dort oder anderswo unterziehen wollen.

Nebst einem Anhang, der die Behandlung einiger

Krankheiten und mehrerer der juͤngst dort vorgekom menen Krankheitsfaͤlle enthaͤlt. Von Theodor von Kobbe. Pr. geh. 1 Thlr. Sgr. „Allen Freunden des kalten Wassers und denen, die sich damit vertraut machen wollen, darf diese inte⸗ ressante Schrift bestens empfohlen werden.

Bei C. F. Amelang in Berlin, Bruͤderstr. 11,

erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen des

In⸗ und Auslandes zu haben:

Handbuch der Papierfabrication von Dr. C. Hartmann,

24 Bogen in gr. 8vo. Mit s lithograyhirten 9 ga⸗ schinen⸗Velinpapier. Geheftet 2 Thlr. 10 Sgr. Das ganze Werk zerfaͤllt in sieben Abschnitte.

Der erste handelt von den Materialien zur Papier⸗

fabrication und von deren erster Vorbereitung; der zweite von der Geschichte und Statistik der Pa⸗

pierfabrication; der dritte von der Papierfabrica⸗

tion nach aͤlterer Art, und in einem Anhange von

der Verfertigung des Papiers in China; der vierte von der Verfertigung des Papiers nach neuer Art, mit⸗ telst Maschinen, oder von dem Maschinenpapier; der fuͤnfte von der Verfertigung der Pappe und des Papier⸗Masché; der sechste von der Verfer⸗ tigung des Papiers aus farbigem Zeuge; der sie⸗ bente endlich von der weiteren Zubereitung einiger Papiere, so wie von der Anfertigung der gefaͤrbten, der bedruckten und der gepreßten Papiere.

Bei Bechtold & Hartje in Berlin, Jägerstralse No. 49, ist so eben erschienen: 3 Deutsches Bundeslied von J. M. Firmenich. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte komponirt von F. E. 5 Sgr.

Dieses zur Feier des Herrmann's-Denkmals gedich- tete Bundeslied hat überall in Deutschland die grölste Begeisterung erregt, und zeichnet sich diese Composi- tion noch besonders durch ihre Volksthümlichkeit aus

In der Buchhandlung von J. J. Wiesike in

Brandenburg ist so eben erschienen und in Berlin sn haben in Oehmigke's Buchhandlung (J. Buͤ⸗

g81 ° vb

0w), Burgstr. 8:

Lehrbuch

der christlichen Reli nach den Grundsaͤtzen der evangelischen Kirche, zum Schul⸗ und Konfirmanden⸗Unterricht (Im Anhang die 5 Hauptstuͤcke des Katechismus

Luthers); neb st 9 mMiumhs t zur planmaͤßigen Fehankiung seines Lehrstoffs in vier Lehrgaͤngen der Schule und im Konfirmanden⸗Unterricht: veß

von . Bernhard Heinrich Ern räs dorff,

Prediger und Schulgufschnst, 8 eh Erste Abtheilung: Lehrbuch, Preils 4 Sgr., in Partieen zu funfzig Exempl. à 2 Sgr. 6 Pf. Zweite Abtheilung: Anleitung. Erstes Heft: Erster Lehrgang, Preis 7 ½ Sgr. Zweites Heft: Zwei⸗ ter Lehrgang, Preis Sgr. Drittes Heft: Dritter und vierter Lehrgang und Unter⸗ richt des Geistlichen, Preis 15 Sgr.

Saͤtze und Spruͤche

zum christlichen Religions⸗Unterricht

vom achten bis zum zehnten Jahre.

Ein Han dbuch fuͤr Kinder, ausgezogen aus dem zweiten Lehrgang der Anleitung zur planmaͤßigen Behandlung des Lehrbuchs der christlichen Religion, nach den Grundsaͤtzen der evangelischen Kirche, in vier Lehrgaͤngen der Schule

und im Konfirmanden⸗Unterricht, von B. H. E. Fraͤsdorff,

Prediger und Schulaufseher zu Ziesar ꝛc.

Preis 1 Sgr.

Dieses Werk ordnet den gesammten Religionsun⸗ terricht vom 5ten bis zum 14ten Jahre zu einem auf allen da vorhandenen Bildungsstufen planmaͤ⸗ ßig in einander greifenden, organisch sich aus ein⸗ ander entwickelnden Ganzen und bewirkt dadurch ein so freudiges Fuͤrsicharbeiten des einzelnen, wie zweckmaͤßiges Zusammenarbeiten aller Lehrer Eines Schuͤlerkreises, arbeitet in der Schule insbesondere dem Religionsunterrichte des Geistlichen dergestalt vor, daß in ihm fast alles, so laͤstige und stoͤrende, Abfragen des Auswendiggelernten wegfaͤllt und der Konfirmanden⸗Unterricht wahre erbauliche Weihe⸗ stunde fuͤr's reifere Christenleben werden kann.

Das Werk kann eben so gut in Schulen von einer, als von mehreren Klassen gebraucht werden. Bei seiner Zweckmaͤßigkeit werden die Schulkassen gern seine Anschaffung unterstuͤtzen. Bedeutender Rabatt auf Partieen des Lehrbuchs giebt Gelegenheit zu Freiexemplaren fuͤr arme Kinder.

In demselben Verlage erschien so eben:

Der Preußische

Jugend⸗ und Volksfreund

1“

üimn ö .“

*

9.

zur Befoͤrderung LE“ Vaterland unde. „Lese⸗ und Unterrichtsbuch fuͤr gehobene Buͤrgerschulen und mittlere Gymnastalklassen D W nmn e, Oberprediger in Burg. 1 EI Erster Abschnitt: Oertliche Beschaffenheit des Staates. IJ. Land oder Boden. II. Bewohner 3 1. 9 weiter Abschnitt: Kultur des Preußischen Staats. I. Physische Kultur. II. Geicire büüschen Dritter Abschnitt: Form des Staats. Vierter Abschnitt: Verwaltung des Staats. Fuͤnfter Abschnitt: Das Fuͤrstenthum Neuen⸗ burg oder Neuchatel. 27 ¾ Bogen in 8. Preis 15 Sgr., in Partieen be⸗ deutend billiger. 2

*

1X“

Bei mir ist erschienen und zu haben in Berlin in der Hirschwaldschen Buchhandlung, Burgstr. 25: Bonorden, H. F., Regiments⸗Arzt, Dr., Neue und sichere Methoden, die verschiedenen For⸗ Nervenfiebers zu heilen. geheftet. Sgr. Der schon durch seine literarischen Arbeiten be⸗ kannte Herr Verfasser liefert hier die Fruͤchte seiner Erfahrung, welche von großer Wichtigkeit sind. F. Eßmann in Minden.

5

Bei Jo h. Am br. Barth in Leipzig ist erschienen und in Berlin bei E. S. Mittler (Stechbahn 3) vorraͤthig

niederen und hoͤheren Algebra

zum Gebrauch 1 fuͤr hoͤhere polytechnische Lehr⸗Anstalten 1 88 von

9 v. 8. 2 Thlr. Dieses Lehrbuch, welches in seinen vier Buͤchern die Buchstaben⸗Rechnung, die allgemeine Aufloͤsung der Gleichungen der beiden ersten Grade, eine elementare Theorie der Zahlen und die Aufloͤsung der numeri⸗ schen Gleichungen hoͤherer Grade enthaͤlt, gehoͤrt un⸗ streitig zu den ausgezeichnetsten Leistungen dieses Fg⸗ ches, und darf ich daher dem mathematischen Publi⸗ kum dasselbe auf das nachdruͤcklichste empfehlen. Ein⸗ fuͤhrung in Anstalten werde ich bei Abnahme von Partieen durch besondere Vortheile erleichtern.

““

I Finck.

Bei Boike, Koͤnigsgraben Nr. 7, ist erschienen: Kriminalistische Zeitung fuüuͤr die Preußischen Staaten; herausgegeben von 1n2 Bonseri und Temme. 8 Nr. 14. Mit dieser Nummer beginnt ein neuer Viertel⸗ Jahrgang, dessen Preis 1 Thlr. 7 ½ Sgr. ist. Auch sind noch Exemplare des ersten Sherel.Sessang he

1 2. 3 domie. Pr. 20 Sgr. ur Physiologie der Ana

ni str N

haben. Man findet solche auch vor bei Hold, 62 neben der Post

Inbalt.

ee a vrev Anleihe. Marseille und der Transit⸗

Frankreich. Paris. andel. Herbst⸗Feldzug in 1 8 nfuhr aus bengfänd. 8 Von Mahon. Vermischtes. Brief aus Paris. (Plan zur Bildung einer Kriegs⸗Reserve; die Befesti⸗ gungs⸗Arbeiten; die Spanischen Fluͤchtlinge.) S roßbritanien und Irland. Parl. Oberh. Rechtfertigung fruͤherer Admiralitaͤts Frnennungen. Finanz⸗Debatte. Förde rung von Bills. London. Geheimeraths⸗Versammlung zum Schluß des Parlamentes. Diplomatische Ernennungen. Ir⸗ land unter der Tory⸗Verwaltung. Finanz⸗Verlegenheiten der Portugiesischen Regierung. Eisenbahn⸗Ungluͤck. Schreiben aus London. (Der Herzog von Wellington und die Korngesetze; Zwiespalt unter den Gegnern derselben.)

Niederlande. Generalstaaten. Bedenken gegen das Budget.

Belgien. Schreiben aus Antwerpen. (Stammverschiedenheit der Elemente des Belgischen Volkes.) 8

Deutsche Bundesstaaten. Muͤnchen. Oktoberfest. Stutt⸗ gart. Konigliche Proclamation. Darmstadt. Ernennung eines neuen Finanz⸗Ministers. Leipzig. Duechreise Sr. Ma⸗ jestaͤt des Grafen von Nassau. E

Oesterreich. Wien. Dem Fuͤrsten von Hohenzollern⸗Sigmaringen das Inkolat des Herrenstandes im Koͤnigreich

Boͤhmen verliehen.

Schweiz. Luzern. Kreis⸗Schreiben in Bezug auf die Aargauischen Kloͤster.

Italien. Neapel. r Kd halt in Sicilien beabsichtigen. Empfange des Papstes.

Türkei. Konstantinopel. Der Englische Generalstabs⸗Chef in Syrien zum dortigen General⸗Konsul ernannt. Konflikt zwischen Tüͤrken und zwei Kavassen der Oesterreichischen Gesandtschaft.

Aegypten. Alexandrien. Ibrahim uͤbernimmt die Verwal⸗ tung. Russisches Konsulat. Unfaͤlle auf dem Meere.

Inland. Breslau. Bericht uͤber den Herbst⸗Wollmarkt. Sprem⸗ berg. Herbst⸗Wollmarkt.

Afrika. Pferde⸗Einfuhr aus

Der Konig soll einen mehrmonatlichen Aufent⸗ Rom. Vorbereitungen zum

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. . Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Allergnaͤdigst geruht:

Dem Wirklichen Geheimen Rath und Ober⸗Praͤsidenten von Merckel den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse in Brillanten zu⸗

verleihen; 8 1 8 u Den Landgerichts⸗Assessor Peter Hubert Karl Heinrich von Ammon zu Duͤsseldorf zum Staats⸗Prokurator in Kleve

zu ernennen; und 8

Dem zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Ober⸗Landesgericht zu Muͤnster und Notarius in dem Departement dieses Kollegiums ernannten Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direktor Boele den Charak⸗

ter als Justiz⸗Rath beizulegen.

Se. Majestaͤt der Kaiser von Oesterreich haben dem Gehei⸗ men Legations⸗Rath von Sydow den Orden der Eisernen Krone zweiter Klasse Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Prinzessin von P reußen sind am gestrigen Tage aus den Rhein⸗Provinzen zuruͤckgekehrt. Bei der am 5ten, 6ten und 7ten d. M. geschehenen Ziehung Iten Klasse S4ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie siel der Haupt⸗ Gewinn von 12,000 Rthlr. auf Nr. 54,994; die naͤchstfolgenden 2 Gewinne zu 4000 Rthlr. fielen auf Nr. 49,525 und 78,444; 3 Gewinne zu 3000 Rthlr. auf Nr. 7989. 62,992 und 103,497; 4 Gewinne zu 1200 Rthlr. auf Nr. 36,043. 67,763. 84,845 und 101,544; 5 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 1 273. 22,821. 46,251. 105,798 und 111,406; 10 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 5853. 49,985. 63,105. 78,488. 78,995. 82,220. 83,497. 92,846. 92,907 und 94,914; 25 Gewinne zu 300 Rthlr. auf Nr. 11,438. 13,007. 14,452. 14,495. 19,301. 22,349. 27,181. 27,905. 30,020. 33,031. 35,784. 36,440. 45,477. 49,757. 69,425. 69,555. 69,816. 71,295. 84,051. 88,354. 93,494. 96,135. 101,523. 100,347 und 108,689; 50 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 481. 1824.2348.3951. 6808. 6969.7463.7612.9977.11,597. 14,661.17,493. 18,981.19,123. 22,842. 27,107. 28,820. 31,161. 34,747. 35,721. 40,161. 42,269. 42,346. 42,474. 42,818. 44,567. 45,420. 45,431. 51,877. 51,167. 54,530. 54,43. 57,246. 59,049. 61,082. 61,956. 63,577. 67,461. 67,588. 71,676. 82,689. 87,902. 89,431. 89,885. 92,336. 93,908. 94,646. 96,881. 110 ,693 und 111,944;3 100 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 730, 1434. 1620. 4135. 4415. 4 125. 4669. 4757. 4853. 6207. 8078. 9138. 10,267. 12,260. 12,314. 12,579. 13,319. 14,655. 15393. 16,853. 22,237. 23,596. 25,472. 26,014. 28,927. 29,181.

33,777. 35,612. 35,795. 37,182. 40,071. 42,547. 42,803.

.43,765. 43,937. 44,330. 46,347. 47,685. 50,083. 50,852.

. 54,040. 54,431. 56,135. 56,761. 57,675. 58/41 8. 59,247.

60,295. 61,383. 61,703. 62,442. 62,536. 65,438. 66,478.

67,662. 69,076. 70,338. 72, 23. 72,489. 78,367. 74,807.

75,423. 75,780. 76,784. 79,168. 80,792. 81,139. 82,035.

82,674. 84,055. 84,193. 85,800. 86,939. 87,465. 87,764.

9, 90,661. 90,966. 96,291. 97,906. 98,101. 98,146. 98,844.

99,580. 101,399. 103,452. 104,245. 107,724. 109,052. 109,503. 110,683. 110,931 und 111,489.

Die Ziehung der 5ten Klasse 84ster Lotterie wird den 4. No⸗ vember d. J. ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 8. Oktober 1841. Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterle⸗Direction.

der

Das dem Kaufmann E. W. Ulmann zu Berlin unterm 9. November 1840 ertheilte Patent auf eine in ihrer ganzen Zusammensetzung fuͤr neu und eigenthuͤmlich anerkannte Spinn⸗Maschine ist, da die Anwendung nicht nachgewiesen, wieder aufgehoben

V

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur der 4ten Division, von Sohr, von Liegnitz.

Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath. und Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗⸗Angelegenheiten, von Ladenberg, nach Leipzig.

Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, außerordentliche Ge⸗ sandte und bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Tuͤrkischen Hofe, von Butenieff, nach St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 4. Okt. Der nahe bevorstehende Zuschlag der neuen An⸗ leihe von 150 Millionen veranlaßt unter den Banquiers und Kapita⸗ listen zahlreiche Zusammenkuͤnste. Es sind zahlreiche Konjekturen daruͤber im Umlaufe, zu welchem Preis wohl der Zuschlag geschehen duͤrfte. Zuerst hegte man die groͤßten Erwartungen und glaubte,

daß der Abschluß mit 80 Fr. erfolgen wuͤrde, ja man ging noch weiter und sagte, die Einreichung versiegelter Gebote sey nichts

als eine leere Foͤrmlichkeit, da Herr Humann unter der Hand be⸗ reits alles mit einem Banquierhause in Ordnung gebracht. In⸗ dessen scheint das Scheitern der Englischen Anleihe von 5 Mil⸗ lionen Pfund Sterling auf die hiesigen Kapitalisten nicht erfreu⸗ lich eingewirkt zu haben. Die Banquiers, mit denen der Finanz— Minister bisher unterhandelte, haben ihmerklaͤrt, daß sie die fruͤheren Anerbietungen bei dem jetzigen Stande der Angelegenheiten zu— ruͤcknaͤhmen. Diese Aeußerung soll namentlich von demjenigen Handlungshause ausgegangen seyn, mit welchem der Minister das Geschaͤft bereits abgeschlossen zu haben glaubte.

In einem Schreiben des Semaphore de Marseille heißt es: „In unserer Naͤhe entfaltet sich eine immer angestreng⸗ tere Thaͤtigkeit; die Italienischen Haͤfen werden taͤglich gefaͤhrlichere Nebenbuhler; der Transithandel ist bis zur Wurzel erschuͤttert, nur noch wenige Jahre, und dieser so bedeutende Handelszweig

ist vollstaͤndig auf nichts reduzirt. Dieser Schmerzensschrei hallt im ganzen

Suͤden wieder, er durchfliegt das Rhonethal und ver⸗ breitet sich nach Lyvon und Genf. Man fragt sich mit Schrecken, was in Zukunft aus dem Handel der Haͤfen des Mittelmeeres werden soll, wenn die Schweiz, und Deutschland uns ihre Maͤrkte verschließen. Um dies zu verhuͤten, muͤssen wir um jeden Preis unseren Nebenbuhlern zuvorkommen, wir muͤssen es auf die Ge⸗ fahr hin, unterzugehen. Diese Frage ist von zu großer Wichtigkeit, als daß man sie nicht allenthalben in Erwaͤgung ziehen sollte. Aber um diesen Transithandel uns zu erhalten, reicht es nicht hin, daß wir unsere Quai's erweitern und neue Haͤfen anlegen. Freilich werden auch diese Anlagen einen großen Nutzen gewaͤhren, aber er wird sich bedeutend verringern, wenn nicht andere noch bedeu— tendere Arbeiten unternommen werden: naͤmlich die Anlegung von Docks und von Eisenbahnen und die Verbesserung des Flußbet⸗ tes der Rhone. Diese drei wichtigen Unternehmungen scheinen uns allein geeignet, uns als Sieger aus dem bereits mit Heftig⸗ keit begonnenen Kampfe hervorgehen zu lassen, und uns jene kom⸗ merzielle Bedeutung zu geben, von der wir in diesem Augenblicke noch sehr weit entfernt sind. Der Rhonefluß spielt in der Ge⸗ schichte unseres Handels auch nicht entfernt die bedeutende Rolle, welche ihm von der Natur selbst angewiesen ist; er beruͤhrt die Schweiz, Genf und die erste industrielle Stadt des Landes, Lyon, und erreicht wenige Meilen von Frankreichs ersten Hafen das Meer. Aber sein Bett ist gefaͤhrlich, seine Schifffahrt den bedeutendsten Abaͤnderungen unterworfen. Aber auf die Verbesserung des Strombettes darf sich unsere Thaͤtigkeit nicht allein beschraͤnken; eine Eisenbahn von Marseille nach Lyon und von dort nach den Graͤnzen des Nord⸗Departements muß hinzutreten. Wir duͤrfen nicht verschweigen, daß man sich mit diesen wichtigen Fragen auf das lebhafteste beschaͤftigt; bereits ist eine Untersüuchung zur Anlage der Eisenbahn zwischen Lyon und Marseille eingeleitet, und die Verbesserung der Rhone-Schifffahrt ist lebhaft angeregt. Aber dies Alles sind nur Anfaͤnge, die Regierung muß thaͤtig einschrei⸗ ten, um unserem Ruin vorzubeugen; es ist die Sache des Fran— zoͤsischen Handelsstandes, dieses Prinzip vor den Kammern mit aller Energie aufrecht zu erhalten.“

Die Revue des deux Mondes enthaͤlt nachstehende Be⸗ merkungen uͤber den bevorstehenden Feldzug in Afrika: „Ein neuer Feldzug wird in Afrika beginnen. Wir duͤrfen die gluͤcklichsten Resultate davon erwarten. Die Angelegenheiten von Algier sind

in diesem Jahre mit einer Umsicht, einer Thaͤtigkeit und Konse⸗

quenz betrieben worden, die wir gern anerkennen, und wofuͤr man sowohl dem Kabinet, welches die Mittel hergegeben, als dem Ge⸗ neral⸗Gouverneur, der dieselben mit großer Geschicklichkeit anzu⸗ wenden wußte, zu Dank verpflichtet ist. Das Ansehen Frankreichs faͤngt an, sich unter den Arabern zu befestigen; wir kaͤmpfen mit Erfolg gegen Abd el Kader auf seinem eigenen Terrain. Die neuen Niederlagen, die seiner warten, werden vielleicht seinen mo⸗ ralischen Einfluß und dadurch seine politische und militairische Macht vollends vernichten. Herr Bugeaud wird einen schoͤnen Erfolg erringen, einen Erfolg, der vielleicht entscheidend wird, wenn man ihn zu benutzen weiß, wenn man nicht Halt macht, so lange noch irgend etwas fuͤr die Befestigung unserer Herrschaft in Afrika zu thun ist. Es ist ohne Zweifel eine gute Politik, dem Abd el Kader Arabische Chefs, deren Einfluß wir fuͤr uns gewonnen haben, so wie eingeborene Truppen, die unter den Fahnen Frankreichs kaͤmpfen, entgegenzustellen. Wir gestehen indeß, daß dies eine Partie ist, die mit Vorsicht und Geschicklich⸗ keit gespielt werden muß. Dem Sturze des Emirs duͤrfte nicht die Erhebung eines anderen Haͤuptlings folgen, barer seyn wuͤrde, da er in unserer Schule gebildet und mit der Staͤrke und Schwaͤche unseres Kriegs⸗Sy⸗ stems besser bekannt waͤre. Der Hang zur Unabhaͤngigkeit und zum Wiederstande wird unter den Eingeborenen noch immer fortbestehen, so lange sie nicht die feste Ueberzeugung haben, daß

der um so furcht⸗

wir uns desinitiv in Afrika niederzulassen entschlossen sind, und diese Ueberzeugung kann ihnen nur die Kolonisirung geben. Es muß sie ein starker Guͤrtel von Europaͤern umgeben und einschlie⸗ ßen. Der Araber ist ein zuverlaͤssiger Freund nur von dem Tage an, wo er die Hoffnung verloren hat, ein gluͤcklicher Feind seyn zu koͤnnen. So lange die Eingeborenen nichts als Soldaten in Afrika sehen, werden sie noch immer glauben koͤnnen, daß ein Krieg in Europa oder eine andere politische Combination uns eines Tages veran⸗ lassen koͤnnte, Algier zu raͤumen. Dieser Gedanke wird verschwin⸗ den, wenn eine wirkliche Bevoͤlkerung auf unserem Afrikanischen Boden angesiedelt seyn und es ein wahrhaftes Franzöosisches Al⸗ gier geben wird. Unter diesem Gesichtspunkte waͤren Französische Kolonisten den fremden vorzuziehen. Die Araber wuͤrden dann um so mehr von unserem festen Entschlusse, unsere Afrikanischen Besitzungen um jeden Preis zu behaupten, uͤberzeugt seyn.“

Man liest im Pilot de Calvados: „Man wollte dem kuͤrzlich verbreiteten Geruͤcht, als habe unsere Regierung mehrere Tausend Pferde in England zur Ergaͤnzung unserer Remonte an⸗ kaufen lassen, keinen Glauben beimessen wollen; doch ist an der Wahrheit desselben nicht mehr zu zweifeln, und dies Ereigniß bringt einen betruͤbenden Eindruck hervor. Diese ministerielle Maßregel, welche unser nationalen Industrie eine so schmerzhafte Wunde zufuͤgt, laͤßt fich durch nichts rechtfertigen, und wird noch gehaͤssiger dadurch, daß man die Pferde um ein Drittheil theurer bezahlt, als die einheimischen Zuͤchter sie geliefert haben wuͤrden. Was will man aber zu seiner Rechtfertigung sagen, wenn es sich erweist, daß die angeblichen Englischen Pferde eigentlich in den Deut⸗ schen Rheinlanden gekauft und mit 4 bis 500 Fr. das Stuͤck bezahlt sind, dann nach England gesandt, von dort uͤber den Kanal zu uns ge bracht und als Englische Pferde mit 900 Fr. von uns bezahlt werden. Wie dem aber auch sey, schon der Umstand, daß man Pferde in England ankaufen laͤßt, giebt Grund, sich auf das ernst lichste zu beklagen, und es ist in diesem Sinne bereits eine Peti⸗ tion aufgesetzt, durch welche man gegen diese Maßregel protestirt, die uns einen so herben Schlag zu versetzen droht. Durch diese mit zahlreichen Unterschriften bedeckte Bittschrift wird der Mini⸗ ster des Handels und des Ackerbaues ersucht, die Reclamationen der Bittsteller dem Minister-Rathe vorzulegen und diesem den verderblichen Einfluß zu schildern, den eine solche Maßregel auf die Französische Pferdezucht haben muͤsse.“

In einem hiesigen Blatte liest man: „Die Regierung hat auf demerkenswerth rasche Weise das Militair⸗Spital auf der kleinen Insel del Rey bei Mahon auf Minorka raͤumen lassen. Man sah Dampfschiff nach Dampfschiff ankommen zur Wegbrin⸗ gung des in diesem Gebaͤude zusammengehaͤuften Materials. Am 3. September ließ der Kommandant der Korvette „Victorieuse“ den Platz⸗Kommandanten von Mahon auffordern, er moͤge, da der Mieth⸗Termin abgelaufen sey, eine Kommission ernennen, welcher die Hospital⸗Gebaͤulichkeiten uͤberwiesen werden koͤnnten. Diese Lokalitaͤten waren fruͤher ganz verfallen, sind von den Fran⸗ zosen aufs sorglichste hergestellt worden, und wurden in dem ver⸗ besserten Zustand der Spanischen Behoͤrde zur Verfuͤgung gestellt.“

In Paris ist die Zaͤhlung bereits in 20,000 Haͤusern, von den 28,000, wo sie vorzunehmen ist, bewerkstelligt. Vielleicht nicht zehn Thuͤren schlossen sich vor den mit der Ausfuͤhrung der Zaͤh⸗ lung beauftragten Beamten.

Sowohl das Journal des Debats als auch die Presse weisen darauf hin, daß es hoͤchst nothwendig sey, die Anlage von Eisenbahnen in Frankreich auf alle Weise zu foͤrdern und darin gleichen Schritt mit dem Auslande zu halten. Herr Teste ist von seiner Reise in den Departements mit dem festen Entschlusse nach Paris zuruͤckgekehrt, der Kammer waͤhrend der naͤchsten Ses⸗ sion mehrere Eisenbahn⸗Gesetz⸗Entwuͤrfe vorzulegen und ihre Aus⸗ fuͤhrung so viel nur moͤglich zu beschleunigen.

Drei von den Personen, welche in Folge der Denunciation Quenisset's eingezogen wurden, sollen stark kompromittirt seyn. Nach der Aussage Quenisset's sollen ihn diese dazu vermocht ha⸗ ben, das Attentat vom 13. September zu veruͤben; es habe Jeder von ihnen von einer geheimen Gesellschaft eine Mission gegen die Koͤnigl. Familie erhalten. Saͤmmtliche 3 Personen werden in strenger Verwahrung gehalten.

Einem Geruͤchte zusolge, wird der Koͤnig der Belgier vor Ab⸗ lauf dieses Monats wieder nach Paris kommen, um die unter⸗ brochenen kommerziellen Unterhandlungen, die zwischen beiden Laͤn⸗ dern schwebten, wieder aufzunehmen.

Nach dem Courrier francais findet die Abreise des Herrn von Salvandy nach Madrid am 410ten d. statt. 8

Aus Bordeaur schreibt man, daß der Infant Don Fran⸗ cisco de Paula mit großer Gewißheit am 5ten oder 6ten d. M seine Reise nach Spanien antreten werde.

Die France sagt: „Man sprach kuͤrzlich von der Freilassung des Notars Lehon. Wir beeilen uns, zu veroͤffentlichen, daß Ma⸗ dame Lehon mit der groͤßten Bereitwilligkeit auf ihr eingebrach⸗ tes Vermoͤgen, welches sich auf mehrere 100,000 Fr. belaͤuft, ver⸗ zichtet hat, um den Namen ihres Mannes vor Schmach zu be⸗ wahren.“

* Paris, 4. Okt. Im Kriegs⸗Ministerium laͤßt der Mar⸗ schall Soult in diesem Augenblicke ein Reserve⸗Bildungs⸗Preojekt usarbeiten. Bereits waͤhrend der letzten Kammer⸗Sitzung war ein aͤhnliches Projekt vom Marschall Soult vorgeschlagen worden; nan erinnert sich, welches Loos demselben zu Theil wurde. Die Hairs⸗Kammer verwarf mehrere Kapitel dieses Gesetz⸗Vorschlages, vodurch die ganze Reserve⸗Bildung uͤber den Haufen geworfen wurde. Jetzt beabsichtigt der Marschall Soult in seinem Projekte einige Veraͤnderungen zu machen, namentlich die kaͤufliche Stellvertretung (remplacement militaire), welche in der Franzoͤ⸗ sischen Armee besteht, nicht zu beruͤhren, indem mit derselben zu biele Interessen verflochten sind, und die ploͤtzliche Abschaffung wohl große Schwierigkeiten faͤnde. Der Marschall Soult will also bei der naͤchsten Kammersitzung die Bildung einer Franzoͤ ss⸗ chen Kriegs⸗Reserve vorschlagen, indem er. dadurch hofft, iinen Theil der Opposition in eine Verminderung des stehen⸗ den Heeres einwilligen zu sehen. Das Krijegs⸗Refervee Geset

*†